Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

V. Endet der Alptraum wirklich? (2) von Ship84

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Nächster Tag gegen 10 Uhr

Heute darf Joan die Krankenstation verlassen, aber außer mit Tamara hat sie bisher mit keinem Anderen gesprochen. Seit Jahren hat sie nicht mehr so viel Zeit mit ihrer Schwester verbracht. Auch wenn Tamara Joans kleine Schwester ist, kümmert sie sich um sie, als wäre sie die Ältere. Auch mit John will sie immer noch nicht sprechen. Sie muss das Ganze erst richtig verarbeiten, denn sie hat Angst, dass so etwas wirklich passieren könnte und deshalb hält sie zu ihm Abstand. Tamara ist auf dem Weg zur Krankenstation, um ihre Schwester abzuholen.
„Hey“, hört sie ein flüstern hinter sich. Sie dreht sich um und da steht John. „Holst du sie ab?“
„Ja.“
„Wie geht es ihr?“
„Gut.“
„Das freut mich.“ Tamara nickt.
„Ich habe gehört, dass du SG-1 kommandieren darfst.“ John nickt verlegen.
„Der General dachte, dass ich diese Chance bekommen sollte.“
„Dann geh mit dieser Chance vorsichtig um. Joan wird wohl einige Zeit keine Missionen machen dürfen.“ John nickt verstehend.
„Lass Joan nicht warten. Ich werde mal lieber gehen.“


„Wir sehen uns“, sagt Tamara noch schnell, bevor John um eine Ecke verschwindet. Sie schüttelt kurz mit dem Kopf und geht weiter zur Krankenstation „Er hat es nicht leicht.“ „Wieso denn auch. Joan hat nicht ein vernünftiges Wort mit ihm gewechselt“, hört sie Serna in ihrem Kopf. „Sie braucht Zeit.“
„Wenn du meinst.“ Tamara klingt sich aus dem Gespräch aus, als sie die Krankenstation erreicht und wird dort schon sehnsüchtig erwartet.
„Da bist du ja“, empfängt Joan sie.
„Hi, wie geht’s dir?“
„Na ja. Geht so.“ Tamara lächelt kurz.
„Dad möchte mit dir reden.“
„In Ordnung.“ Nun kommt Janet zu ihnen. „Darf ich jetzt gehen?“
„Ja darfst du, aber ich möchte, dass du dich noch ausruhst.“
„Ok“, ist Joan einverstanden und die beiden Geschwister verlassen die Krankenstation in Richtung Jacks Büro.


Sam ist in Jacks Büro und die Beiden besprechen gerade den Dienstplan, als es klopft.
„Herein“, fordert Jack auf, während er noch auf den Dienstplan sieht. Joan macht die Tür auf und Jack sieht auf. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, doch Joan sieht nicht sehr fröhlich aus. „Kommt rein.“ Sam steht auf, macht den Beiden platz und schließt die Tür. Jack steht ebenfalls auf und geht um den Tisch. Vor Joan bleibt er stehen und hofft, dass sie jetzt keinen Rückzieher macht, denn Sam und Jack haben sich seit gestern eher zurückgehalten. Joan macht ein paar Schritte vor und umarmt ihren Vater, der die Umarmung erwidert. Alle Anspannung, die Joan ihren Eltern gegenüber gespürt hatte, fällt nun von ihr ab und sie drückt ihren Vater fest an sich. Nach ein paar Sekunden löst Joan sich langsam von Jack und umarmt ihre Mutter. Dann setzen sich die Geschwister.
„Und wie geht es dir?“, möchte Jack wissen.
„Soweit so Gut.“
„Schön“, hört sie ihre Mutter. Fragend blickt Joan erst ihre Mutter, dann ihren Vater an.
„Darf ich euch was fragen?“ Sam lächelt.
„Aber natürlich.“ Tamara hat eine Vermutung, um was es jetzt geht und macht ihrer Mutter platz. Jack legt eine Hand auf Joans Schulter, um ihr zu zeigen, dass sie alles fragen kann. Inzwischen hat sich Sam hingesetzt und nimmt eine Hand von Joan in Ihre.
„Nun, was möchtest du denn wissen.“ Joan bricht den Blickkontakt, den sie mit ihrer Mutter gerade hatte ab und sieht auf den Boden.


„Würdest du Dad die Schuld geben, wenn Tamara oder mir etwas passieren würde?“, fragt Joan und sieht Sam tief in die Augen. Sam hat gehofft, dass Joan das irgendwann fragen würde. Sie lächelt etwas. „Niemals würde ich das tun.“ Alle sehen, wie Joan erleichtert aufatmet. „Und was ist mit euch? Wollt ihr euch scheiden lassen?“ Um die Antwort in ihren Gesichtern zu lesen, sieht Joan zwischen den Beiden hin und her.
„Nein mein Schatz“, versucht sie Joan diese Gedanken auszutreiben.
„Zwischen uns ist alles in bester Ordnung“, hört sie Jack. Beruhigt lächelt Joan und Sam lässt ihre Hand los. „Möchtest du noch etwas wissen?“, fragt Jack vorsichtig. Seine große Tochter schüttelt den Kopf. „Dann möchten wir jetzt mit dir reden.“ Sie sieht zu Jack.
„Janet hat uns erklärt, dass du noch Ruhe brauchst“, beginnt Sam und sieht zu ihrem Mann.
„Ich habe deshalb veranlasst, dass du Urlaub erhältst.“ Joan zeigt keine Regung. Sam hat damit gerechnet, dass sie sauer aufspringt und meckert, doch nichts dergleichen passiert.
„Ich verstehe“, antwortet sie ruhig. Verdutzt sieht Sam von Tamara zu Jack und wieder zurück. Sie haben nicht mit so einer einfachen Antwort gerechnet. Die Drei finden es zwar ein wenig merkwürdig, dass Joan so ruhig ist, doch keiner denkt weiter darüber nach. Nun lächelt Jack wieder.
„Schön, damit dir hier allerdings nicht die Decke auf den Kopf fällt, kannst du nach Hause gehen.“


„Ich komme natürlich mit dir“, antwortet Tamara sofort, damit Joan keine Zweifel kommen.
„Genau“, kommt es von Sam und lächelt Joan an. Gelassen steht Joan auf, umarmt noch Mal ihre Eltern und geht auf die Tür zu. Gerade will sie die Tür öffnen, da dreht sie sich zu den Anderen.
„Was wird eigentlich mit meinem Team?“, möchte Joan wissen. Erschrocken dreht sich Tamara zu ihrem Vater um. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet.
„Es wird solange von Jemandem übernommen“, antwortet Jack ein wenig nervös. Joan lässt den Türgriff los, den sie die ganze Zeit festgehalten hat.
„Und von wem?“
„Ähm...“, stottert Jack etwas und sieht hilfesuchend zu den Anderen.
„Ist das denn wichtig?“, wirft Tamara schnell ein.
„Nein, eigentlich nicht“, antwortet Joan und verlässt das Büro. Tamara sieht noch schnell um die Ecke, um sich zu vergewissern, dass Joan wirklich weg ist.
„Puh. Glück gehabt Dad“, kommt es von ihr, als sie die Tür schließt.
„Findet ihr nicht auch, dass sie anders geworden ist?“, bemerkt jetzt Sam.
„Ja schon, aber das ist sicher nicht von Dauer.“ Sam sieht zu Jack.
„Was hältst du davon?“
„Ich weiß nicht. Sie war merkwürdig ruhig. So als wäre ihr derzeit alles egal.“


„Ja, genau. Das habe ich auch gemerkt“, fällt es Tamara auf. „Ich werde einen Stein mitnehmen, falls es Probleme gibt, kann Janet sofort kommen.“
„Das ist eine gute Idee“, stellt Jack fest.
„Schatz“, wendet sich Sam zu Tamara. „Wenn irgendetwas mit ihr nicht stimmt, sag uns sofort bescheid.“ Tamara nickt.
„Sicher, das werde ich. Ich mache mir auch Sorgen, denn SG-1 ist für sie alles und das es ihr jetzt egal ist, wer das Team führt, finde ich äußerst seltsam.“ Jack und Sam nicken verstehend. Nun dreht sich Tamara zur Tür, aber da fällt ihr noch was ein. „Soll ich ihr sagen, dass wir es wissen?“
„Du solltest noch ein bisschen warten und den richtigen Zeitpunkt finden, denn wer weiß, wie sie darauf reagieren wird“, erklärt Sam.
„In Ordnung“, antwortet Tamara, verlässt das Büro und folgt Joan zum Transporter.
„Ich hoffe nur, dass sie wieder so wird, wie früher“, drückt Sam ihre Gedanken aus. Jack nimmt sie in den Arm und zeigt ihr so, dass er dasselbe hofft.


Die Geschwister sind schnell zu Hause angekommen. Draußen scheint die Sonne und es sind 22 Grad. Im Center bekommt man selten mit, wie das Wetter draußen ist.
„Ich gehe in mein Zimmer“, teilt Joan ihrer Schwester mit und geht auf die Treppe zu.
„OK. Ich bin im Wohnzimmer, wenn du mich suchst.“ Sie sieht nur noch, wie Joan nickt und nach oben geht.
Oben angekommen geht Joan langsam in ihr Zimmer. Es ist von der Sonne hell erleuchtet, die durch ein großes halbrundes Fenster scheint. Sie sieht sich alles an, als würde sie in einem fremden Zimmer sein. Sie hat das Gefühl, als wäre sie jahrelang nicht hier gewesen. Dieser Raum, dieses Haus kommen ihr so fremd vor. Sie geht auf das Fenster zu und erinnert sich, wie sie dort immer gesessen hat, wenn sie mal nicht schlafen konnte. Ihr gehen so viele Dinge durch den Kopf. Gedankenversunken greift sie nach einem Buch, das auf der breiten Fensterbank liegt. Es ist ihr Tagebuch und während sie es langsam öffnet, setzt sie sich, mit dem Rücken zum Fenster, auf die Fensterbank. Auf der ersten Seite liegt ein Foto von John und ihr.
Sie starrt es an und irgendwie fühlt sie sich unwohl dabei. Schnell blättert sie bis zu einer Stelle, an der sie das erst Mal über John nachdachte, weiter.


Ich glaube, ich bin verliebt. Seit ein paar Wochen fühle ich mich zu Lt. Manson hingezogen. Ob er dasselbe fühlt wie ich?


Sie blättert weiter.


Wir sind jetzt zusammen. Endlich habe ich jemanden gefunden, mit dem ich glücklich werden kann. Aber bin ich denn überhaupt bereit?


Joan läuft eine Träne herunter. Sie möchte nicht weiterlesen, denn diese Einträge kommen ihr so fremd vor. Während sie das Buch schließen will, gleitet es ihr aus der Hand. Leise fängt sie an zu weinen und hält sich ihr Hände vors Gesicht. Sie weiß einfach nicht, wie sie alles vergessen soll. “Wäre es doch echt gewesen, dann wäre jetzt alles vorbei“. Schreckliche Gedanken durchfluten ihren Kopf und sie kann nicht mehr. Sie hat das Gefühl, dass Jemand sie aus ihrer Welt herausgerissen und ihr Innerstes herausgekehrt hätte.
„Was ist denn los?“, hört sie Tamara. Schnell lässt sie ihre Hände sinken, setzt sich seitlich auf die Fensterbank und starrt nach draußen.
„Nichts.“ Tamara sieht nun das Buch und das Bild auf dem Boden liegen. Langsam nähert sie sich ihrer Schwester.
„Erzähl es mir doch.“ Joan schüttelt den Kopf, denn sie möchte jetzt mit keinem reden. Tamara versteht es, aber sie hebt noch das Buch sowie das Bild auf und legt es aufs Bett. Ohne noch etwas zu sagen, geht sie auf die Tür zu. Bevor sie diese schließt und in die Küche geht, sieht sie noch einmal zu ihrer Schwester.


Joan richtet ihren Blick zu der geschlossenen Tür und dann zum Bett, wo das Bild liegt. Selbst die Gefühle für John sind durcheinander geraten. Sie weiß nicht, ob sie ihn lieben oder hassen soll. Langsam lässt sie ihren Kopf rückwärts gegen die Wand sinken und sieht wieder aus dem Fenster. Vor ihrem geistigen Auge tauchen schöne Momente mit ihrer Schwester auf, in denen sie noch nichts mit dem SGC zu tun hatten. Vielleicht war es ein großer Fehler zur Akademie zu gehen, denn so ist ihr Leben nur aus dem Ruder gelaufen. “Ich muss etwas dagegen tun.“ Sie steht auf und geht auf ihren Schreibtisch zu, der auf der anderen Seite an der Wand steht. Aus einer Schublade holt sie Block und Stift heraus und setzt sich.
Beim ersten Brief braucht sie mehrere Versuche, bis sie das Richtige hat. Zwischendurch zerknüllt sie ein paar Mal das Geschriebene und wirft es in den Mülleimer. Ihr Blick verrät, dass es nichts gutes sein kann. Nach weiteren Minuten hat sie den Brief vollendet und steckt ihn in einen Umschlag. “Jetzt muss ich noch das hier erledigen und dann? Na ja mal sehen.“ Sie fängt wieder an zu schreiben, aber diesmal weiß sie anscheinend genau, was sie schreiben muss, denn dieser Brief ist innerhalb weniger Minuten fertig. Auch diesen Brief steckt sie in einen Umschlag. Dann legt sie sich auf ihr Bett, starrt an die Decke und lässt sich in Erinnerungen fallen.


„Was tust du da?!“, schreit John entsetzt.
„Was ich schon längst hätte tun sollen!“, schreit Joan entschlossen zurück. Beide stehen in einem Gang des SGC und Joan richtet eine Waffe auf John. Gerade kommen Sam, Jack, Tamara, Ben und Janet angerannt. Eine Wache hat sie angerufen. Vorsichtig halten sie Abstand, um Joan nicht zu provozieren. Langsam nähert sich Jack seiner Tochter, die seitlich zu ihm steht.
„Nein Dad. Bleib da stehen!“
„Ok. Ok“, hebt Jack seine Hände, um Joan zu beruhigen. „Schatz, bitte leg die Waffe weg.“
„Nein! Ich muss es tun.“ Joan laufen Tränen die Wange herunter und jetzt entsichert sie die Waffe. Dieser Klick schallt im Gang wieder und alle sind noch angespannter.
„Warum?“, möchte John jetzt wissen.
„Das weißt du ganz genau!“
„Wovon sprichst du?“
„Du hast mich betrogen.“ Jetzt sehen alle geschockt zu John, der verbissen den Kopf schüttelt.
„Nein, dass stimmt nicht“, antwortet er, als er die Blicke der Anderen auf sich spürt.
„Lügner“, brüllt Joan ihn an.
„Vielleicht sagt er die Wahrheit“, hört sie Tamara. „Leg die Waffe nieder und dann können wir doch darüber reden“, schlägt Tamara ruhig vor, doch Joan ignoriert es.
„Ich habe dich geliebt“, flüstert sie mit tränenerstickter Stimme. „Warum hast du das getan?“ Sie wartet auf eine Antwort, doch John antwortet nicht und geht ein paar Schritte auf Joan zu.


„Ich würde so etwas nie tun, weil ich nur dich liebe“, versucht er sie zu überzeugen.
„Komm ja nicht näher“, brüllt sie und auf ein Mal fangen Joans Hände an zu zittern. „Du bist so ein verdammtes Arschloch. Denkst du etwa, dass ich dir das abkaufe?!“ Mit einem Mal sind Schritte aus einem anderen Gang zu hören und um die Ecke kommt Betty. Geschockt bleibt sie an der Ecke stehen, aber Joan hat sie schon gesehen.
„Ah, da ist sie ja: Deine kleine Schlampe.“ Das Zittern hört schlagartig auf, denn das sie hier ist, bestärkt Joans Vorhaben nur. „Sag mir jetzt gefälligst, warum?“
„Ich habe keine Affäre mit ihr“, antwortet er ruhig, nach einer kleinen Pause. „Wieso glaubst du mir nicht?“
„Wieso?“, ahmt sie ihn nach. Joan greift mit einer Hand in ihre Hosentasche, ohne das die Waffe sinkt und sie den Blick von ihm abwendet. „Hier, dass beantwortet sicher deine Frage.“ Sie schmeißt ihm ein Bild vor die Füße. Auf diesem ist zu sehen, wie sich John und Betty küssen. Plötzlich wird John ganz bleich. „Ich möchte nur eins wissen: Hast du mich überhaupt geliebt?“ John sieht kurz zu Betty und zwinkert ihr so zu, dass Joan es nicht sehen kann.
„Nein, ich wollte mich nur bei deinem Vater einschleimen.“ Entgeistert und traurig starrt Joan ihn an. Stille Tränen laufen über ihre Wange. Ohne noch etwas zu sagen, richtet sie die Waffe wieder auf ihn und schießt. Sämtliche Anwesende zucken durch den Knall zusammen, während John zusammenbricht. Die Kugel hat sein Herz getroffen und er ist bereits tot, als er am Boden auftrifft. Betty rennt sofort zu ihm und nimmt ihn in den Arm.


„Was haben Sie getan?“, schreit sie ihr entsetzt zu. Joan starrt mit leerem Blick in Johns Richtung und lässt die Waffe sinken. Die Anderen wissen nicht was sie sagen sollen. Janet will zu John, doch Sam hält sie auf. Jack kann sich aus der Starre lösen und geht ein paar Schritte auf Joan zu.
„Bitte leg die Waffe auf den Boden.“ Sam und Tamara haben jetzt auch Tränen in den Augen, denn sie können nicht fassen, dass Joan so etwas getan hat. Langsam dreht Joan ihren Kopf zu ihrem Vater, aber sie sieht ihn nur durch einen Schleier. „Schatz, bitte leg die Waffe nieder.“ Vor seinen Augen rasen die Erinnerungen seines Sohnes vorbei und er möchte nicht noch ein Kind verlieren. Nun wandern Joans Augen zur Pistole, die sie in ihrer linken Hand hält. Nur ein Gedanke beherrscht ihren Verstand. Mit Tränen in den Augen sieht sie ein letztes Mal zu ihrer Schwester, die versucht sie anzulächeln. Joan flüstert ihrer Schwester ein paar Worte zu und führt langsam die Waffe an ihre Schläfe.
„Neeeiiiinnnn“, schreit Tamara entsetzt und jetzt sehen auch die Anderen entsetzt in Joans Richtung. Sie drückt den Abzug und…



„Neeeiiiinnnn.“ Voller Panik und schweißgebadet wacht Joan aus ihrem Albraum auf. Nervös und außer Atem sieht sie sich in ihrem Zimmer um. Die Sonne erhellt noch immer das Zimmer, doch plötzlich springt die Tür auf und Tamara steht im Raum. Sofort bemerkt sie den furchterregenden Blick ihrer Schwester, setzt sich schnell zu ihr ans Bett und nimmt sie in den Arm.


„Ganz ruhig. Tschschsch“, redet sie ruhig auf ihre Schwester ein und streichelt ihren Kopf. Joan legt ihren Kopf auf Tamaras Schulter und murmelt etwas vor sich hin: „Er hat mich nie geliebt. Er hat mich nie geliebt.“ Tamara löst die Umarmung und hält Joan an den Schultern, die jetzt etwas hin und her wippt. „Er hat mich nie geliebt. Er hat mich nie geliebt“, murmelt sie weiter.
„Wer hat dich nie geliebt?“, möchte Tamara wissen. Jetzt wacht Joan aus ihrer Starre auf und sieht ängstlich, mit Tränen in den Augen, ihre Schwester an.
„John“, erklärt Joan und senkt ihren Kopf.
„Was sagst du denn da? Er liebt dich sogar sehr!“ Sie schüttelt den Kopf, befreit sich aus Tamaras Griff und legt sich mit dem Rücken zu ihr, in ihr Bett zurück.
„Das tut er nicht“, hört Tamara die traurige Stimme ihrer Schwester. Die Jüngere legt zur Beruhigung ihre Hand auf Joans Schulter.
„Erzählst du mir von deinem Traum?“ Wieder laufen Joan Tränen über die Wangen.
„Bitte verlang das nicht von mir.“
„Versuch es doch.“ Joan überlegt und ihre Schwester könnte Recht haben.
„Ich …ich hab“, bricht Joan ab. Sie findet einfach nicht die richtigen Worte.
„Ganz ruhig.“
„Ich… ich hab ihn gefragt, ob er mich geliebt hat.“


„Und“, fragt Tamara vorsichtig.
„Das er…“, bricht sie wieder ab und wischt sich Tränen weg. Sie dreht ihren Kopf so, dass sie Tamara ansehen kann. Erst jetzt bemerkt Tamara, wie rot ihre Augen sind. „Er wollte sich nur bei Dad einschleimen.“ Tamara glaubt nicht, was sie da hört.
„Es war nur ein Traum“, antwortet sie daraufhin. Joan bricht den Blickkontakt ab und sieht aus dem Fenster. Tamara gibt ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Ich hab dich immer lieb“, flüstert sie leise und steht vom Bett auf. Auf dem Weg nach draußen, geht sie an Joans Schreibtisch vorbei und ihr Blick bleibt an den Umschlägen haften. Zuerst sieht sie zu ihrer Schwester, die noch immer aus dem Fenster sieht, dann nimmt sie die Umschläge mit und geht leise hinaus. Vor der Tür sieht sie kurz auf die Umschläge, doch nichts lässt erkennen, was drin steht. Sie zuckt nur mit den Schultern, geht dann ins Wohnzimmer und setzt sich in einen Sessel. Sie legt ihre Beine über die Lehne und überlegt, ob sie die Briefe lesen soll. “Es kann ja nur hilfreich sein.“ Sie öffnet einen der Umschläge und bereits bei der Überschrift stockt ihr der Atem. Sofort steckt sie den Zettel wieder in den Umschlag und sieht geschockt in Richtung Treppe. Dann öffnet sie den Anderen und ließt ihn durch. „Mein Gott“, sie hält sich eine Hand vor den Mund.


Etwa zwei Minuten später steckt sie auch diesen Brief wieder in den Umschlag. „Was soll ich jetzt machen?“
„Geh zum General“, hört sie Serna.
„Ja, dass werde ich tun.“ Tamara steht auf und geht zu einem kleinen Tisch, der an der Haustür steht. Auf diesem liegt ein Transportstein, der verankert ist. Sie berührt ihn und innerhalb weniger Sekunden befindet sie sich im Transporterraum. Mit schnellen Schritten macht sie sich zu Jacks Büro auf.
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.