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V. Endet der Alptraum wirklich? (2) von Ship84

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Schwach öffnet Joan wieder ihre Augen und sieht an die Decke der Krankenstation. Sie muss ein paar Mal blinzeln, um sich an das Licht zu gewöhnen.
„Hey“, hört sie die erleichterte Stimme von John. Sie dreht ihren Kopf zu ihm, doch sie hat so starke Kopfschmerzen, dass ihr das nicht leicht fällt. John lächelt sie an. „Hey“, wiederholt er lächelnd seine Begrüßung. Joan ist noch durch das Erlebte irritiert und weiß deshalb nicht, was sie sagen soll. John gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich hab mir Sorgen gemacht“, flüstert er ihr zu und nimmt ihre Hand in Seine. Die Geste verunsichert Joan zwar etwas, aber sie entzieht ihm nicht ihre Hand. Sei weiß zwar, dass das alles nicht die Wirklichkeit war, aber sie muss es erst einmal verarbeiten.
„Wie schön, du bist wieder bei uns“, dringt jetzt die Stimme von Janet an ihr Ohr. Janet steht neben John und lächelt ihr zu. Jetzt wird es Joan doch etwas unangenehm. Sie weiß nicht, was sie sagen oder wie sie reagieren soll. Langsam entzieht sie ihre Hand aus Johns, dreht sich auf die andere Seite und starrt die Wand an.


Irritiert sieht jetzt John zu Janet, die ihm die Hand auf die Schulter legt.
„Sie braucht Zeit.“ An der Tür taucht jetzt Tamara auf, was Joan jedoch nicht sehen kann. Sie deutet Janet und John an, zu ihr auf den Gang zu kommen. Während John rausgeht, schließt er die Tür, damit Joan ihre Ruhe hat.
„Wie geht es ihr?“, möchte Tamara wissen.
„Sie scheint sehr verwirrt zu sein“, antwortet John bedrückt, nachdem er sich auf einen Stuhl gesetzt hat. Tamara sieht seinen Gesichtsaudruck und setzt sich sofort zu ihm.
„Hör zu. Was ich bei der Übersetzung des Gerätes herausgefunden habe, lässt nur erahnen, was Joan durchgemacht hat“, beginnt Tamara zu erläutern. „Sowohl psychisch, als auch physisch. Es konzentriert sich auf die inneren Ängste und macht sie so schlimm, dass der Körper das auf Dauer nicht aushalten kann.“
„Sie war doch aber nicht mal eine Woche in diesem Zustand“, stellt John fest.
„Das weiß ich, aber ihr Körper hat soviel Adrenalin produziert, dass es Joan wie eine Ewigkeit vorgekommen sein muss.“ John ist zwar erleichtert, dass Joan wieder aufgewacht ist, aber das schwerste scheint noch vor ihm zu liegen. Seine Freundin wird Zeit benötigen, um alles zu verarbeiten. Er lehnt seinen Kopf gegen die Wand, hinter ihm und atmet tief durch. „Nach dem ich wieder hier war, habe ich das Gerät beobachtet und es hat tatsächlich kontrolliert, was mit ihr passiert. Hinzu kommt, dass es genaue Aufzeichnungen über das Geschehene führt.“ Tamara legt ihre Hand auf Johns Hand. „Ich denke, du solltest sie dir ansehen.“ Jetzt sieht sie zu Janet, die Joan durch einen Türspalt im Krankenzimmer beobachtet. „Das sollten wir alle tun. Sie wird unsere Hilfe brauchen“, erklärt Tamara, woraufhin die Beiden nicken. „Ich werde Mum und Dad bescheit sagen und die Aufzeichnungen zum Konferenzraum bringen.“ Tamara lässt John los und steht auf.


„Wofür ist das Gerät eigentlich gut?“ Diese Frage bringt Tamara dazu, sich wieder hin zu setzen. „Die Tok’ra sagten, dass dieses Gerät einem Volk, den so genannten Veda gehörte, dass dieses Gerät dazu benutzte, um sich auf Kämpfe gegen feindliche Völker vorzubereiten. Wie das genau vor sich ging, konnten sie mir nicht sagen. Nur eines konnten sie mir sagen, nämlich das die Veda keine Menschen waren und die Auswirkungen des Gerätes bei Menschen viel stärker auftreten würden.“
„Was soll das bedeuten?“
„Das bedeutet, dass der Körper alles was passiert, als Realität empfindet“, erklärt Janet, ohne den Blick von Joan zu wenden. Tamara nickt und steht wieder auf. John sieht ihr nach, aber er möchte noch etwas wissen.
„Wie hast du es geschafft, dass sie wieder aufwacht?“ Tamara sieht ihn nicht verwundert an, denn sie hat gewusst, dass er das fragen würde.


„Durch das Übersetzen ist mir ein Absatz aufgefallen, in dem beschrieben wird, dass man das Gerät nicht einfach abschalten darf. Es musste nur ein bestimmtes Wort in dem Text berührt werden und das Gerät würde die Person langsam zurückholen. Wie sie allerdings wieder zurückgeholt wurde, weiß ich nicht, aber zum Glück hat es geklappt. Noch länger hätte Joan es bestimmt nicht ausgehalten.“ John nickt verstehend.
„Kommt. Je eher wir uns die Aufzeichnungen ansehen, desto eher wissen wir, wie wir ihr helfen können.“
„OK“, entgegnet John nun etwas erleichtert, da Tamara ihm einige Fragen beantwortet hat und steht auf.
„Geht schon mal vor, ich sehe noch mal nach ihr.“
„In Ordnung“, kommt es von Beiden gleichzeitig und dann machen sie sich auf den Weg. Janet öffnet die Tür und geht zu einer Schwester, die an einem Schreibtisch in einer Ecke steht.
„Schläft sie?“
„Seit ein paar Minuten. Ich habe ihr ein Beruhigungsmittel gegeben.“
„Gut. Wenn Sie mich suchen, ich bin im Konferenzraum.“
„Verstanden.“ Die Schwester verlässt das Zimmer und Janet geht zu Joan ans Bett. Sie hofft, dass die junge Frau jetzt friedlich schlafen kann. Unbemerkt streichelt Janet ihren Kopf und verlässt dann die Krankenstation.


Nachdem John und Tamara im Labor waren, um die Aufzeichnungen zu holen, sind sie jetzt auf dem Weg zum Konferenzraum. Keiner hat irgendetwas gesagt, denn Beide sind mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Sie betreten den Konferenzraum, wo sie auf Jack und Sam treffen, die am Tisch sitzen und Joans Mutter gerade etwas zu erzählen scheint. Sam verstummt und sieht zu den Beiden.
„Wie geht es ihr?“, möchte sie wissen.
„Sie ist vor ein paar Minuten aufgewacht“, teilt Tamara mit.
„Gott sei dank“, kommt es von Sam und Jack gleichzeitig. Während John sich gegenüber der Panoramascheibe hinsetzt, sucht Tamara etwas. Auf einem kleinen Tisch in der Ecke findet sie ein kleines eckiges Gerät, welches sie in die Mitte des Tisches stellt. Es ist eine Art Holoemitter. Jack beobachtet sie etwas verwirrt.
„Was machst du da?“
„Einen Moment bitte“ In dem Augenblick, als Tamara den Emitter platziert hat, fährt gegenüber über der Scheibe, die zu Jacks Büro führt, eine Art Projektwand herunter. Sie legt den Aufzeichnungschip daneben und setzt sich neben John.
„Ich möchte…ähm, wir möchten mit euch sprechen“, deutet Tamara auf John und sich.
„Und über was?“, möchte Jack wissen.


„Ich habe in den letzten Tagen das Energiegerät beobachtet und festgestellt, dass es eine Verbindung zu Joan aufgebaut hat. Laut den Tok’ra sollte das Gerät einem Volk zur Vorbereitung auf Kämpfe mit anderen Völkern helfen.“
„Was für eine Verbindung?“, unterbricht Sam die Erläuterungen.
„Ich denke, es ist eine Mentale Verbindung. Es konzentriert sich auf die inneren Ängste und verstärkt sie, damit man sie bekämpfen kann. Für Joan hatte es jedoch die gegenteilige Wirkung. Weitere Strapazen hätte ihr Körper, aber vor allem ihr Geist nicht ausgehalten.“
„Sie ist aufgewacht und wollte mich nicht mal richtig ansehen“, möchte John es verdeutlichen. Jetzt sieht Sam etwas ängstlich zu Jack, der seine Hand zur Beruhigung, auf ihre legt.
„Und was ist das?“ Fragend zeigt Jack auf den Chip.
„Nun ja. Da sind die Aufzeichnungen des Gerätes drauf. Wir sollten sie uns ansehen, damit...ähm damit wir wissen, wie wir mit der Situation am besten umgehen“, erklärt Tamara und gerade, als sie den Satz beendet, kommt Janet zur Tür rein. Leise setzt sie sich neben Sam.


„Wir sollten verhindern, dass so etwas noch ein Mal passiert“, sagt jetzt Janet. „..denn der menschliche Körper ist auf so etwas nicht vorbereitet. Der Stress ist für den Körper zu viel.“ Jack überlegt einen Moment und findet es schließlich richtig, in dieser speziellen Situation die Aufzeichnungen anzusehen.
„Also schön“, entscheidet er sich und gibt somit sein okay. Alle drehen sich zu der Wand und das Licht wird etwas gedämpft, während Tamara den Chip in den Emitter steckt. Die Aufzeichnungen beginnen und es wird alles aus Joans Blickwinkel gezeigt. Es dauert nicht lange, bis die Stelle kommt, wo Per’sus kam, um ihnen die Schlechte Neuigkeit über Tamaras und Jacobs Tod zu überbringen.
„Das Frachtschiff wurde zerstört.“
„Was“, antwortet Joan. „Wie?“
„Die Tarnung hat versagt und die Goa’uld haben es zerstört.“
Die Stimmung unter den Fünf ist gedrückt. Ihnen ist etwas mulmig zu mute, denn eigentlich sollten sie sich die Aufzeichnungen nicht ansehen. Es geht nur Joan etwas an. Soeben sehen sie, wie Sam den Konferenzraum betritt und ihre Reaktion erschrickt die Fünf, doch Sam am meisten. Ein paar Minuten später zeigt die Aufzeichnung, wie Joan durch den Gang geht und John mit Betty sieht.
Johns Gesichtsausdruck zeigt blankes Entsetzen. Er liebt Joan und würde so etwas niemals tun! Außerdem kennt er Betty nur von der Akademie und sie ist nicht mal sein Typ. Es klopft an der Tür und Tamara stoppt den Emitter.
„Herein“, fordert Jack den Störenfried auf. Die Tür geht auf und eine Soldatin kommt herein.
„Entschuldigen Sie die Störung, Sir. Ein Anruf für Dr. Fraiser.“


„Wer ist es?“, möchte Janet wissen.
„Ein gewisser Dr. Maler.“
„Sagen Sie ihm, ich rufe zurück.“ Die Soldatin nickt, dreht sich um und will gerade rausgehen, da hält Jack sie auf.
„Sergeant. Ich wünsche keine weiteren Störungen, bis ich einen anderen Befehl gebe.“
„Jawohl“, antwortet die Soldatin fix, salutiert schnell, verlässt den Raum und schließt die Tür. Ohne, das noch jemand etwas sagt, aktiviert Tamara wieder den Emitter. Die Gefühle von allen Anwesenden sind nachdem, was sie gerade gesehen haben, aufgewühlt. Sie denken, dass das, was gerade passiert ist, Joan so durcheinander gebracht hat. Allerdings wissen sie nicht, was noch auf sie, als Zuschauer, zukommt. Soeben hat sich Joan an John durch einen Tritt in seine Weichteile gerächt und alle im Konferenzraum sind vor Schreck zusammen gezuckt. John kneift die Augen zu, denn selbst, wenn er es nur sieht, tut ihm schon alles weh. Er versteht Joan, denn er würde es auch so machen. Gerade läuft vor ihnen der heftige Streit zwischen Sam und Jack ab. Sam läuft eine Träne die Wange herunter. Sie weiß, dass sie Jack niemals die Schuld geben würde, wenn ihren Kindern etwas passiert. Er hat ihr zwar das Versprechen gegeben, aber sie fand, dass es nur so lange galt, solange Joan und Tamara klein waren. Es tut ihr weh, dass zu sehen.
„Ist da jemand“, hören sie jetzt Joan, denn gleich überfluten sie die Stimmen der Realität, was die Vier jedoch noch nicht wissen. Joan sitzt auf dem Boden und bittet immer, dass es aufhören soll. Da tippt ihr Tamara auf die Schulter und Joan fängt an zu weinen. Tamara wundert sich, dass sie als Lösung für Joans Rückkehr in die Realität benutzt wird, aber etwas freut sie sich auch. So wurde Joan immerhin gezeigt, dass Tamara nicht wirklich tot ist.


Nach etwa 10 Minuten schaltet sich der Emitter ab und das Licht geht wieder an. Alle starren sich gegenseitig an, denn sie wissen nicht, was sie sagen sollen.
„Wir sollten ihr beistehen“, bricht Tamara die Stille. Jack sieht zu Sam und dann zu den Anderen.
„Gut“, stimmt er zu. „Allerdings sollten wir es langsam angehen.“ Alle nicken. Tamara steht auf und sieht zu John.
„Kommst du mit zur Krankenstation?“ John nickt, steht auf und Beide verlassen den Raum. Jack wartet, bis die Beiden weg sind und sieht dann zu Janet.
„Wer ist denn Dr. Maler?“
„Ähm. Ein Therapeut“, erklärt Janet etwas verlegen.
„Was?“, antwortet Jack und Sam gemeinsam.
„Wozu?“, kommt es von Jack. Unschuldig sieht Janet von Sam zu Jack und wieder zurück. Beide sehen böse aus.
„Na ja, ich dachte Joan sollte darüber reden.“
„Aber doch nicht mit einem Fremden“, mischt sich Sam sauer ein.
„Er ist kein Fremder. Er ist doch öfters hier, um mit Mitgliedern über ihre Probleme zu sprechen und da dachte ich halt...“
„Mit einem Therapeuten? Da denkt sie doch sofort, dass sie verrückt ist.“
„Sie muss es doch nicht wissen“, versucht Janet es jetzt anders. Für Jack ist es jetzt zuviel.


„Es ist in Ordnung, wenn sie mit Jemandem redet, aber ein Therapeut kommt definitiv nicht in Frage. Sie schottet sich bestimmt ab und das will ich auf keinen Fall.“ Janet nickt.
„Du könntest doch mit ihr reden“, schlägt Sam vor. „Wir haben doch eben gesehen, dass es ihr sowohl physisch, als auch psychisch geholfen hat.“ Janet überlegt und merkt, dass Sam Recht hat.
„Also gut. Du hast Recht. Ich werde versuchen, ihr zu helfen.“ Jack und Sam lächeln sie zufrieden an und Janet steht dann auf. „Dann rufe ich Dr. Maler an und sage ihm, dass es sich erledigt hat.“ Jack nickt. Die Ärztin geht zur Tür hinaus und nun steht auch Jack auf. Gerade will er in sein Büro gehen, da fällt ihm Sams Blick auf.
„Was ist denn los?“, fragt er vorsichtig.
„Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt Joan gegenüber verhalten soll.“
„So wie immer. Du wirst sehen, es dauert bestimmt nicht lange, bis sie wieder die Alte ist.“
„Das hoffe ich.“
„Ach komm her“, fordert er sie auf und hält ihr seine Hand hin. Sam ergreift sie sofort und landet bei Jack im Arm. „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Es war richtig uns diese Aufzeichnungen anzusehen. Sie waren irgendwie sogar eine Hilfe, denn es wurde uns gezeigt, wie wir uns ohne Vertrauen in den Anderen verändern würden.“ Sam nickt und ihr läuft eine kleine Träne über die Wange. Schnell wischt Jack sie weg und gibt ihr einen zarten Kuss.


Inzwischen ist auch Janet in der Krankenstation und beobachtet, wie John neben Joan platz genommen hat. Tamara sitzt auf dem Gang, denn sie möchte Joan nicht unbedingt einen großen Schock versetzen. Sie lugt ein paar Mal um die Ecke, um zu erfahren, was vor sich geht.
Joan schläft noch von der Beruhigungsspritze, die Janet ihr verordnet hat. Ruhig nähert sich die Ärztin John und legt ihm vorsichtig ihre Hand auf seine Schulter, damit er sich nicht erschreckt.
„Wie lange wird sie noch schlafen?“, möchte John wissen. Janet sieht auf den Monitor, der anzeigt, dass der Puls, so wie der Blutdruck stabil ist.
„Nicht mehr lange“, antwortet Janet, während ihr Blick nun auf Joan ruht. Die Beiden hören Schritte und sehen zur Tür, in der jetzt Tamara steht. Sie konnte nicht länger draußen bleiben. „Wie geht es ihr?“, flüstert sie Janet zu.
„Den Anzeigen zufolge gut, aber in ihrem Innern sieht es bestimmt anders aus.“ Tamara nickt verstehend. „Du solltest lieber draußen bleiben.“
„Ich weiß, aber ich kann dort nicht mehr sitzen“ Tamara geht um das Bett und sieht zu ihrer Schwester. „Sie schläft so friedlich“, flüstert sie lächelnd und streichelt die Wange ihrer großen Schwester. Tamara entscheidet sich, doch wieder nach draußen zugehen. Gerade im richtigen Augenblick, denn als sie draußen abermals platz nimmt, wacht Joan auf. Plötzlich überschlagen sich Joans Gedanken, so wie ihre Gefühle und sie ist wieder so durcheinander, wie das letzte Mal, als sie aufgewacht ist. Sie sieht zu Janet und John, die Beide lächeln.
„Na, wie geht’s dir?“, fragt John vorsichtig. Wieder wendet sich Joan von ihnen ab und starrt die Wand an.


„Geh weg“, antwortet sie tonlos. Irritiert sieht John zu Janet auf, die nur mit ihren Schultern zuckt.
„Aber Schatz, ich bin es doch.“
„Verschwinde“, sagt Joan etwas lauter und vergräbt ihr Gesicht im Kissen. Janet tippt John auf die Schulter und deutet ihm, besser nach draußen zu gehen. Er nickt und verlässt nach einem kurzen Blick auf Joan die Krankenstation.
„Was ist passiert?“, empfängt ihn Tamara flüsternd, während sie vom Stuhl aufspringt.
„Sie hat mich rausgeschickt“, antwortet er mit hängendem Kopf und setzt sich auf einen Stuhl neben Tamara. Die Jüngere schüttelt enttäuscht den Kopf, denn sie hatte gedacht, dass sie mit ihm reden würde. Nach einem kurzen Blick in die Krankenstation setzt sie sich wieder zu John. Sie müssen warten. Janet hat sich jetzt auf den Stuhl gesetzt und sieht Joan an, ohne, dass sie etwas sagt. Langsam löst sich die junge Frau von dem Kissen und wischt sich ein paar Tränen aus dem Gesicht.
„Willst du darüber reden?“, kommt es leise von Janet. Joan schüttelt nur mit dem Kopf und legt sich auf den Rücken. „Hast du vielleicht Durst oder Hunger?“, fragt Janet weiter. Wieder schüttelt Joan den Kopf. Sie ist immer noch durcheinander und kann deshalb nicht klar denken. Auch weiß sie nicht, was jetzt genau Realität oder nur eine Illusion war. Janet steht auf. Sie ist sich sicher, dass Joan jetzt erst einmal alleine sein möchte und bemerkt dabei, dass O’Neills Tochter schon wieder eingeschlafen ist. Sie gibt ihr einen Kuss auf die Stirn und geht dann vor die Tür.
„Und?“, möchte Tamara wissen.
„Sie will nicht darüber reden. Zeit ist alles, was sie jetzt braucht“, antwortet Janet und sieht den enttäuschten John auf dem Stuhl sitzen. Sie geht auf ihn zu. „Sie wird schon mit Ihnen reden“, versucht sie John etwas zu beruhigen.
„Ich hoffe es.“ Er steht auf, geht Richtung Kantine und lässt die beiden Frauen allein. Tamara sieht ihm hinterher. Er tut ihr richtig leid.


„Doktor, sie möchte, dass Sie zu ihr kommen.“, hört jetzt Tamara eine Schwester hinter sich nach der Ärztin verlangen.
„Ja, ich komme.“ Janet sieht zu Tamara. „Ich versuch ihr jetzt wenigstens klar zu machen, dass du lebst. OK?“ Tamara nickt.
„Das wäre schön“, antwortet Tamara lächelnd. Dann geht Janet wieder hinein und Tamara setzt sich geduldig auf einen Stuhl. Mal wieder.
Als Janet in die Krankenstation kommt, sieht sie, dass Joan aufrecht im Bett sitzt. Sie lächelt sie an, aber Joan erwidert es nicht.
„Wann kann ich hier raus?“, fragt Joan tonlos und Janet ist etwas erschrocken. Joan kommt ihr so fremd vor.
„Bald“, antwortet sie leise.
„Gut.“ Schon dreht sich Joan wieder um und starrt die Wand an. Vorsichtig näher sich Janet weiter dem Bett.
„Willst du deine Schwester sehen?“, tastet sich Janet vorsichtig heran. Verdutzt dreht Joan ihren Kopf und starrt Janet an.
„Was hast du gerade gesagt?“ Erfreut sieht Janet zu einer Schwester, die auch sofort rausgeht, um Tamara zu holen. Joan schaut zur Tür und da kommt Tamara herein. Mit einem Mal erhellt sich Joans Gesichtausdruck und ihre Augen füllen sich mit Tränen. Lächelnd geht Tamara auf ihre Schwester zu, die jetzt ihre Arme ausbreitet und Beide umarmen sich sofort. Joan klammert sich richtig an ihre Schwester und Janet hofft, dass jetzt vielleicht doch alles wieder gut wird.
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