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IV. Schwere Verluste (1) von Ship84

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Joan läuft verwirrt durch die Gänge. Sie begreift das alles nicht. „Warum will Mum weg und mich mitnehmen.“ Sie hat jetzt einen leeren Gang erreicht und bleibt stehen, um tief durchzuatmen. Plötzlich hört sie etwas und dreht sich hektisch um, doch außer ihr, ist Niemand im Gang.
„Haaallloooo? Ist da Jemand?“ Ein gedämpftes Stimmengewirr durchflutet den Gang, aber Joan versteht sie nicht, denn sie sind verzerrt. „Hallooo?“ Es wird Joan immer unheimlicher und deshalb geht sie den Gang weiter um eine Ecke, doch die Stimmen verschwinden nicht. Sie sieht um die Ecke, aber da ist keiner.
„Joan“, hört sie eine Stimme leise durch die Gänge hallen.
„Wer ist denn da?“
„Joan“, ertönt die Stimme wieder. Mit einem Mal hört sie hundert verschiedene Stimmen, die auf sie einreden. Sie hält sich ihre Ohren zu, aber sie hört noch immer die Stimmen. „Nein, was ist das?“ Joan ist so verwirrt, dass sie rückwärts stolpert, bis sie gegen eine Wand läuft und an ihr herunter rutscht. Jetzt sitzt sie voller Panik, nicht wissend, was hier passiert, auf dem Boden und hält sich die Ohren zu. Ihr Blick lässt ahnen, wie viel Angst sie hat. Schnell wandert ihr Blick von links nach rechts und wieder zurück. Die Stimmen werden immer lauter und nun merkt sie, mit Entsetzen, dass die Stimmen in ihrem Kopf sind. Zitternd lässt sie ihre Hände sinken, umklammert ihre angewinkelten Beine und wippt wie gelähmt hin und her. Da schallt der Alarm los, aber das hört Joan nicht.
„Aktivierung von außen“, schallt es durch den Lautsprecher. „Sanitäter in den Torraum“, folgt nur Sekunden später die nächste Durchsage. Joan Angstzustand verschlimmert sich nur noch. Sie wippt nur noch hin und her. Sie hofft, dass diese Halluzination bald aufhört, oder was auch immer das hier ist. Langsam werden die Stimmen weniger und in ihrer Angst erkennt sie ein paar von ihnen.


„Wie ist ihr Zustand“, erkennt sie Johns Stimme.
„Soweit ich es sehe, bessert sich ihr Zustand“, hört sie Janets Stimme. “Was soll das heißen“, denkt Joan, denn nun weiß sie nicht mehr, was los ist. Sie schüttelt ihren Kopf, als hoffe sie, so nichts mehr zu hören und die Stimmen los zu werden. Doch nur die beiden Stimmen verstummen und das Stimmengewirr bleibt. Plötzlich spürt sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie sieht auf und blinzelt ein paar Mal, denn sie glaubt es nicht. Tamara hockt vor ihr.
„Selbstzerstörung wurde aktiviert. 10 Minuten bis zur Selbstzerstörung“, schallt die Computerstimme durch die Gänge. Schockiert schüttelt Joan den Kopf.
„Nein. Nein. Du bist nicht hier. Du bist tot.“ Sie sieht zwar, dass Tamara ihre Lippen bewegt, aber sie kann sie nicht hören und sieht auf ihre Knie. Sie fängt wieder an zu wippen und jetzt füllen sich ihre Augen mit Tränen. Sie versteht das Ganze nicht. Warum hört sie diese Stimmen. Warum ist ihre Schwester hier, obwohl sie tot ist. “Warum. Warum. Warum“. Auf ein Mal rennen viele Wachen, mit Waffen im Anschlag, durch die Gänge, aber keiner von ihnen achtet auf Joan und sie wundert sich, wo die hinwollen. Sie hat ja nicht gehört, dass der Stützpunkt zerstört wird. Tamara, die immer noch vor Joan hockt, rüttelt sie etwas, damit Joan sie ansieht. Sie sieht auf und ihr läuft eine kleine Träne über die Wange.
„Hör mir zu“, hört sie Tamaras Stimme schwach, doch sie hat diesmal nicht die Lippen bewegt. Ihre Stimme ist jetzt auch in Joans Kopf. „Konzentriere dich nur auf mich.“
„Ich kann nicht.“ Joan möchte den Blickkontakt wieder abbrechen, jedoch hält Tamara eine Hand so unter Joans Kinn, dass sie Tamara ansehen muss.
„Du musst. Das alles hier ist nicht real.“ Joan nickt leicht und versucht es, in dem sie nur an ihre Schwester denkt. Es klappt. Die Stimmen werden leiser, bis sie eine Art Rauschen sind.
„So ist es besser“, lächelt Tamara sie an.
„Warum bist du hier? Die Tok’ra sagten, du seiest tot“, fragt Joan, die sich etwas von dem beruhigt.
„Ich bin es nicht.“


„7Minuten, bis zur Selbstzerstörung“, kommt es wieder durch die Lautsprecher.
„Du musst die Selbstzerstörung aufhalten.“
„Das kann ich nicht. Ich habe keinen Zugriff.“
„Nein.“ Tamara hält jetzt Joans Kopf in ihren Händen, um zu verhindern, dass Joan ihre Konzentration verliert. „Hör mir jetzt genau zu. Ich habe nicht viel Zeit. Du lässt dich von deiner Angst leiten. Besiege sie und alles ist vorbei. Verstehst du?“ Joan antwortet nicht, denn ihr ist nicht klar, was ihre Schwester meint. Jetzt lässt Tamara ihre Schwester los und steht auf.
„Nein. Geh nicht“, ruft sie ihr mit rauer Kehle zu. Doch Tamara dreht sich um, geht auf eine Wand zu und bleibt kurz vor ihr noch ein Mal stehen. Sie sieht zu Joan zurück.
„Kämpfe Schwesterchen. Kämpfe dagegen an.“ Kaum hat Tamara die Worte ausgesprochen, verschwindet sie. Mit großen Augen starrt Joan auf die Stelle.
„Bitte komm zurück“, fleht sie, aber nichts passiert.
„4 Minuten, bis zur Selbstzerstörung“, ist wieder zu hören. Eine Stille legt sich in die Gänge, bis sie durch einen metallenen Klang unterbrochen wird. Es sind Jaffa, mit Stabwaffen im Anschlag. Die Schritte kommen immer näher und da hört Joan wieder John und Janets Stimmen in ihrem Kopf. Die Konzentration lässt nach.
„Wir müssen etwas tun.“
„Ich weiß nicht wie. Wenn der Puls und der Blutdruck weiter fallen, stirbt sie.“ In Joan steigt wieder Panik auf. “Soll das heißen, ich sterbe, aber ich sitze doch hier“, denkt sie und langsam führt sie sich noch ein Mal alles, was passiert ist, vor Augen. Während Joan dort auf dem Boden sitzt und sich Gedanken macht, kommen die Jaffa immer näher. Unter ihnen ist auch ein Primus, doch er scheint keinem Goa’uld zu dienen.


„2 Minuten, bis zur Selbstzerstörung.“
„Steh auf“, brüllt ein Jaffa Joan an und bedroht sie mit einer Stabwaffe. Joan sieht auf, doch sie bleibt sitzen. „Steh auf“, brüllt der Jaffa wieder. Zwei andere Jaffa packen Joan an den Armen und zerren sie auf die Füße.
„Wer bist du“, fragt der Primus mit tiefer Stimme.
„Nein“, antwortet Joan stur, es ist aber eher an sich gerichtet, da sie es langsam zu verstehen glaubt.
„Ich warne dich. Ich werde dich töten.“ Joan antwortet immer noch nicht. Der Primus sieht zu einem Jaffa, der seine Stabwaffe aktiviert und sie auf Joan richtet.
„Wer bist du?“, wiederholt er die Frage.
„Joan.“
„Na siehst du. Geht doch. Was machst du hier?“ Wieder hört Joan das Stimmengewirr, doch diesmal hört sie eine Stimme ganz deutlich. „Dein Herz. Kämpfe.“ Endlich versteht Joan es. Die ganzen Wochen hatte sie immer Angst. Kaum fühlte sie sich besser, kam eine andere Sache, die ihr Angst machte. Sie hatte immer Angst John zu verlieren, dass ihre Schwester stirbt und ihre Eltern sich trennen würden. Allerdings wusste sie irgendwo in ihrem Herzen, dass dies nie passieren würde, doch passierte es und sie konnte es sich nicht erklären. In ihren Kopf wird mit einem Mal alles klar. Die Stimmen sind ganz klar zuerkennen und sie hat keine Angst mehr. Sie muss nur noch eine Sache hinter sich bringen. Ganz klar sieht sie jetzt den Primus an und in ihren Augen sieht man nun ihr altes Leuchten und ihre Stärke. Joan setzt ein Lächeln auf, was dem Primus gar nicht gefällt.


„Das geht dich nichts an“, antwortet sie mit so viel Kraft, die sie schon lange nicht mehr gefühlt hat.
„Was? Das reicht“, ist der Primus erbost. Ein Jaffa hebt seine Stabwaffe, geht ein paar Schritte zurück und feuert zwei Salven auf Joan ab. Das Resultat daraus, lässt den Primus, so wie den Jaffa, der geschossen hat, geschockt aus der Wäsche schauen. Joan steht vor ihnen und hat keinen Kratzer abbekommen. Sie lächelt und reißt sich von den Jaffa los, die sie am Arm festgehalten haben.
„So jetzt bin ich dran“, erklärt sie schelmisch und schließt ihre Augen. Sie denkt an die Selbstzerstörung und mit einem Mal gelangt sie per Gedanken zum Kontrollraum und sieht, dass es nur noch 30 Sekunden sind. “Ok“, denkt sie und denkt an ihren Vater, der immer den Code zur Abschaltung eingibt. Schon kennt auch sie den Code und gibt ihn mit ihren Gedanken ein. Keine 3 Sekunden später kommt eine Durchsage.
„Selbstzerstörung abgebrochen.“ Kaum hat der Computer die Worte ausgesprochen, öffnet Joan ihre Augen und sieht gerade noch, wie die Jaffa verschwinden. Auch Joans Umgebung löst sich auf und um sie herum wird es dunkel.


Fortsetzung folgt...


Schlusswort:

Wie bisher enden auch hier die Abenteuer der Familie O'Neill nicht. Was nach der Abschaltung der Selbstzerstörung mit Joan passiert und was sie wirklich erlebt hat, erfahrt ihr in der nächsten FF "Endet der Alptraum wirklich?" der O'Neill Chroniken. Hoffentlich hat euch die FF gefallen und seit auf die Fortsetzung gespannt.
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