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Stars von Niddelru

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Vorwort



Anmerkung: Jaaa....es sind Ferien und ich hatte morgens um halbzehn, gleich nach dem Aufwachen eine Eingebung...ich hoffe sie gefällt euch genauso gut wie mir!^^
Stars


-Trau dich-
______________________________________

`Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.`
~Der kleine Prinz~


Sterne. Sie beschäftigte sich schon ihr Leben lang mit Sternen, mit ihren Konstellationen und physikalischen Merkmalen. Sie wusste besser als irgendeiner sonst im Cheyenne Mountain über Sterne bescheid. Sie waren für sie nicht nur irgendwelche Gaskörper, die den Himmel schmückten und schön anzusehen waren. Nein, sie waren ein Wunderwerk der Natur. Aber warum traute sie sich dann nicht, nach ihnen zu greifen?
Hatte sie Angst sich zu verbrennen? Zu Grunde zu gehen an der eigenen Naivität und ihrer Unwissenheit?
Oh ja, ihre Freunde würden ihr widersprechen. Sie würden ihr sagen, wie schlau sie doch wäre und wie oft sie sie alle dadurch schon gerettet hatte. Das mochte alles sein. Doch wie unwissend war sie im Vergleich zum Universum und seinen Bewohnern? Sie wusste nur über das Bescheid was ihr vertraut war. Was in ihrer Umgebung war. Aber was würde geschehen, wenn sie aus ihrer Unwissenheit heraus Fehler machen würde, die Millionen Menschen das Leben kosten könnte?
Was wäre wenn sie es mit Unbekanntem zu tun bekommen würde? Sie würde nichts sein. Sie war eine Expertin auf dem Gebiet der Astrophysik, und doch war sie nichts. Es war wie ein Dorn in ihrem Fleisch. Es tat weh. Es tat verflucht weh.
Warum machte sie sich solche Gedanken darüber? Das lag auf der Hand.

Die letzte Mission war nicht gerade das gewesen, was man erfolgreich hätte nennen können.
Der Planet war laut Sonde unbewohnt. Es gab genug Sauerstoff in der Atmosphäre, also war es ungefährlich für SG-1 diesen Planeten einen Besuch abzustatten. Doch kaum waren sie angekommen, spielten ihre Geräte verrückt und zeigten ihr unmögliche Daten an, die für sie alle den Tod bedeutet hätten. Warum? Sie wusste es nicht!
Während der Erkundigungsmission zeigten die Geräte ihr nicht an, dass ein unbekanntes Gas aus dem Boden strömte entwich, welches sie kontinuierlich einatmeten. Sie fühlten sich jedoch auch nicht schlecht, eher besonders gut. Es gab keine Merkmale dafür, dass etwas falsch lief bis die Geräte ihr zeigten, was sie sehen musste, um alle so schnell wie möglich zum Stargate zurück zu beordern. Es stellte sich heraus, dass das Gas keinen großen Schaden anrichtete, wenn man denn die Stimulation der Gehirnbereiche, die gute Laune ermöglichten, als Schaden ansehen konnte.
Sie schaute schnell auf ihre Armbanduhr, bevor sie sich aufsetzte und sich in ihrem leeren Quartier umsah. Graue Wände, grauer Boden, graue Sam. Sie musste hier raus und zwar ganz schnell.

Sie schnappte sich ihre dicke Uniformjacke und begab sich zum Aufzug. Es war der 12. Dezember. Draußen war es um diese Uhrzeit eisig kalt, hier in Colorado. Die Berge und Gebirge konnten zwar Wärme speichern aber auch genauso gut Kälte. Als Sam ins Freie trat atmete sie einmal tief ein. Sie wurden zwar unten im Komplex mit Frischluft versorgt aber es war doch etwas anderes selbst mal wieder nach draußen zu gehen und sie einzuatmen. Dunkelheit empfing sie. Zum Glück hatte sie an eine Taschenlampe gedacht, die sie jetzt aus der Jackentasche holte und einschaltete. Es gab hier oben einen kleinen gemütlichen Platz, von dem man wunderbar den Himmel beobachten konnte ohne selbst gesehen zu werden. Weiße Wölkchen ausatmend, bahnte sie sich ihren Weg durch das Gestrüpp, welches in ihre Jacke einige kleine Löcher riss. Als sie die kleine Lichtung erreichte, schaltete sie die Taschenlampe aus und setzte sich auf ein kleines Kissen, welches sie aus der anderen Jackentasche holte. Die Luft und der Himmel waren klar und die Sterne schienen auf den blonden Colonel hinunter.
Menschen waren so etwas vergängliches! Die Sterne dort oben waren Millionen von Jahre alt und schienen immer noch voller Geduld auf sie hinab zu scheinen. Doch selbst einige dieser Sterne dort oben, die sie momentan hell anstrahlten, gab es schon lange nicht mehr, sie waren explodiert, gestorben. Doch ihr Licht versuchte immer noch die unendlichen Weiten des Weltalls zu durchqueren. Selbst nachdem sie schon lange nicht mehr existierten. Und so wollte auch sie sein, Sie möchte der Nachwelt etwas hinterlassen, etwas was auch noch lange nach ihrem Tod Leute an sie erinnern lässt. Sie wolle nach den Sternen greifen, doch wenn man sich zu weit vorlehnt, konnte man auch schnell hinfallen. Warum das Risiko eingehen, wenn auch jetzt einen guten Stand hatte?
Seufzend griff sie unter ihr Kissen, ein Stein störte sie.
Als es in ihrer Hand lag zögerte sie, denn es fühlte sich nicht wie ein Stein an. Die Konturen waren zu gradlinig. Sie versuchte in der Dunkelheit zu erkennen, was sie dort in den Händen hielt, es gelang ihr aber nicht. So griff sie schnell in ihre Jackentasche und holte die Taschenlampe wieder heraus, um diesen kleinen Gegenstand zu beleuchten.
Es war ein kleines Stück Holz, an dem herumgeschnitzt wurde. Sie versuchte herauszufinden, was es darstellen sollte und fand, das es einem Herz ähnlich sah. Die Oberfläche wurde anscheinend ordentlich geglättet, die Rundungen perfekt geschliffen.
Aber das würde bedeuten, das hier oben noch jemand anders Zuflucht suchte. Und sie konnte sich nur eine Person vorstellen, die genauso gerne wie sie die Sterne beobachtete. Aber warum schnitzte er ein Herz?
Ihr wurde langsam kalt und bei einem Blick auf die Uhr wurde ihr bewusst, dass sie hier schon seit knapp zwei Stunden saß. Wie schnell die Zeit doch verging, wenn man wollte, dass sie stehen blieb. Mit steifen Beinen nahm sie ihr Kissen wieder und verstaute es schnell in ihrer Jackentasche.

Die warme Luft des Aufzuges schlug ihr entgegen, als die Türen sich schabend öffneten. Schnell trat sie ein und rieb die Hände aneinander, in Hoffnung auf ein bisschen Wärme in ihren Fingern. Sie hatte die Zeit aus den Augen verloren und war etwas zu lange bei den eisigen Temperaturen von 5 °C draußen geblieben, aber egal. Eine warme Dusche und alles war wieder gut. Die Türen öffneten sich und sie wollte gerade aussteigen, als sie den Kopf hob.
„Guten Abend, Sir.“, sagte sie verwundert.
„N´abend Major. Wo kommen sie denn her?“, fragte er grinsend. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Uniformtaschen waren ausgebeult.
„Ich...war schnell frische Luft schnappen...und was wollen sie noch so spät draußen, Sir?“
„Ich will noch schnell...etwas frische Luft schnuppern. Sie wissen doch, dass es doch gut fürs Einschlafen sein soll.“, erklärte er leicht grinsend.
Sie wusste wo er hin wollte aber ob er auch wusste wo sie war und was sie gefunden hatte?
Sie entschied sich dagegen und gab ihm einen leichten Knuff, als sie ihm das Kissen und die Taschenlampe in die Hand drückte.
„Bleiben sie nicht allzulange draußen. Heute Abend ist es verdammt kalt.“, flüsterte sie leise und zwinkerte ihm zu, als sie den Fahrstuhl verließ und in Richtung Quartiere ging.

Nach der heißen Dusche, die sehr gut getan hatte und ihre kalten Glieder wieder aufgewärmt hatte, ging sie in die Cafeteria. Es war zwar schon 23 Uhr, aber wenn sie dort auftauchte, machte sich sowieso niemand Sorgen, weil sie halt eine Nachteule war. Und außerdem waren die Leute froh,wenn sie mal was zu sich nahm.
Sie stieß die beiden großen Doppeltüren auf und konnte Daniel in einer Sitznische ausfindig machen. Grinsend nahm sie sich einen Pfannkuchen mit Sirup und ließ sich auf den Stuhl neben ihm fallen.

„Hey, wie geht’s?“
„Hey..“,nuschelte er, während er von seinem Donut ab biss und einen Schluck von seinem Kaffee nahm.
„Sag mal, hat dir der Colonel eben gesagt, wo er hin wollte?“, fragte sie neugierig.
„Ehhm, sollte er?“
„Hmm, hätte ja sein können...!“, sagte Sam enttäuscht.
„Es ist auch so...aber warum willst du das wissen, Sam? Weiß ich von etwas nicht?“, fragte er grinsend.
„Nein, also doch. Ich war gerade draußen auf dem Mountain um einen klaren Kopf zubekommen. Du weißt schon, wo du damals mit Omok die Nachricht verschickt hast. Naja und da bin ich öfters, das weißt du ja. Und heute habe ich Zeichen dafür gefunden, dass noch jemand diesen Ort aufsucht. Dort braucht man nur hinzukommen, wenn man die Sterne betrachten will Daniel. Fällt dir auch gleich eine Person ein, die immer soviel um die Ohren hat, dass sie einfach nur mal Sterne beobachten will? Einfach nur mal abschalten will von allem und hier raus will?“, ratterte Sam hinunter.
Auf Daniels Gesicht machte sich ein Verstehen breit.
„Einfallen würde mir einer, ja, aber was ist daran jetzt so komisch, dass du es mit mir besprichst? Der Platz ist doch nicht reserviert für dich Sam. Und er ist schon so lange dabei, da kann es doch sein, dass er diesen Platz schon länger kennt als du.“, versuchte er zu erklären.
„Ach Daniel, darum geht es mir doch gar nicht. Es geht mir darum, was ich gefunden habe und zwar das.“, sagte sie missmutig und legte das Holzherz auf den Tisch vor Daniel.
Daniel starrte ungläubig das kleine Stück Holz an. Sein Blick wechselte zwischen Sam und dem kleinen Holzstück hin und her.
„Also,wo ist Colonel O`Neill hingegangen, Daniel?“, fragte sie noch einmal.
„Da wo du vermutest Sam, aber...“, flüsterte er.
„Aber?“, hakte Sam nach.
„Ich denke...schau mal.“, sagte er und deutet auf eine kleine Unebenheit in dem Holz.
Sam nahm es in die Hand und musterte es genau, indem sie es genau vor ihr Auge hielt.
Dort, in der kleinen Senkung der Herzhälfte, genau dort waren zwei Buchstaben eingeritzt, die sehr schwer zu erkennen waren.
„Sind das die beiden Buchstaben, die ich denke, das sie es sind Daniel?“, fragte sie nervös.
Daniel nickte nur anstatt eine Antwort zu geben.
„S und J.“, murmelte Sam vor sich hin.
Sam und Daniel saßen schweigend da.
„Wusstest du davon?“
Daniel starrte sie an.
„Wovon?“
„Wovon? Stell dich nicht dumm, Daniel. Du weißt genau, was ich meine.“
Er atmete seufzend aus. Er wollte keinem der beiden wehtun, sie waren beide sehr gute Freunde von ihm. Keiner mehr und auch keiner weniger. Er wusste dass dieser Tag kommen würde an dem er sich zwischen einem der beiden entscheiden müsste. Aber halt, musste er das wirklich? Nein, er musste sich nicht entscheiden, er konnte auch einen ziemlich schmalen Grat beschreiten. Das würde zwar nicht gemütlich werden, aber hoffentlich würde es klappen. Entweder die beiden würden ihn umbringen oder...ja..oder es würde funktionieren und sie würden ihm danken. Aber wie kam er dazu zu entscheiden, was für die beiden richtig wäre? Er seufzte noch einmal. Das konnte nur schief gehen und er lief Gefahr, zwei sehr gute Freunde zu verlieren. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


Er legte das Kissen auf den schon gefrorenen Boden und setzte sich. Es war so schön hier oben. Keiner sagte ihm, was er zu tun hatte. Keiner versuchte ihn zu manipulieren oder ihn wie eine Schachfigur in dem Spiel eines machthungrigen Senators zu behandeln. Hier war er einfach nur Mensch und kein Militär.
Wo war die Stelle? Das Messer ruhte in seiner Hosentasche und wartete auf seinen Einsatz. Vor ihm war ein Ast, den er als Markierung angebracht hatte, doch das Herzchen war nicht mehr an seinem Platz. Das konnte doch nicht sein. Wo war es denn hin? Es konnte doch nicht einfach verschwunden sein. Oder?
Plötzlich musste er an seinen Major denken, der ihm vorhin im Fahrstuhl begegnet ist. Sie hatte ihm ein Kissen und eine Taschenlampe mitgegeben und sie sah aus, als ob sie länger draußen gewesen wäre. Das konnte nicht sein. Niemand wusste von diesem Platz oder etwa doch? Schlimmer wäre es, wenn das Herz seinem Major in die Hände gefallen war. Würde sie die winzigen Buchstaben auf dem Herz entdecken? Bestimmt, sie war schlau und konnte sich ihren Teil denken. Wie konnte er nur so dumm sein und es hier draußen liegen lassen.
Er schaute hoch zu den Sternen. Wie vergänglich hier unten doch alles war. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Herzschlag. Hier oben herrschte eine trügerische Stille, das wusste er. Sobald er wieder 100 Meter unter der Erde sein würde, würde die Stille zerbrechen, wie zerbrechliches Porzellan.
Er schob seine Hände in die Jackentaschen. Sein Major hatte Recht, es war heute Nacht wirklich verdammt kalt. Er sollte vielleicht langsam wieder reingehen. Er hatte keine Lust auf eine Unterkühlung. Obwohl er dick angezogen war, konnte das schneller gehen, als man wollte.
Seufzend erhob er sich. Als seine Knie laut knackten fluchte er. Er war einfach zu alt geworden. Wenn man doch einfach die Zeit anhalten könnte. Mit den Händen in den Jackentaschen und dem Messer in der Hosentasche machte er sich wieder auf den Weg zu seinem Quartier, das Kissen unter seinen Arm geklemmt. Das konnte ja noch heiter werden.

Sam war mittlerweile wieder in ihrem Quartier und spielte mit dem Herzchen herum. Sie wusste nicht genau von wem es war, aber die Fakten deuteten auf ihn hin. Es konnte niemand anderes sein. Oder wollte sie nicht, dass es jemand anderes ist? Sie wusste es nicht und war es auch langsam Leid, sich darüber Gedanken zu machen. Ihre Gedanken, ihre gesamte Welt war nach einer Person ausgerichtet und sie wusste noch nicht einmal, wie es soweit kommen konnte.
Das glatte Holz unter ihren Hände fühlte sich beruhigend an,es gab ihr eine Art Sicherheit. S und J. Sam und Jack? Es war möglich aber abwegig. Sie musste hier raus und zwar ganz schnell, sonst würde sie verrückt werden. Sie musste mit jemandem reden und sie wusste auch schon mit wem.

Es klopfte gerade an der Tür, als er dabei war, eine Schlüssel Stelle eines alten antiken Textes zu übersetzen. Manche Leute hatten wirklich die Begabung immer in den ungünstigsten Momenten etwas von einem zu wollen.
„Ja?“, rief Daniel halb genervt.
Die Tür wurde zögernd geöffnet und ein ziemlich verstört wirkender Jack O´Neill betrat sein Labor.
„Jack, was ist los? Du siehst ziemlich fertig aus.“, sagte er obwohl er wusste, dass der Kommentar nicht nötig gewesen wäre, denn Jack schien zu wissen wie er aussah.
„Sag mal, war Sam bei dir?“, fragte er leise.
Daniel musste sich ein Grinsen verkneifen und das sich anbahnende Lachen konnte er gerade noch unterdrücken.
„Ja, wieso?“, fragte er möglichst nichts wissend.
„Ich habe was verloren, was sie eventuell gefunden hat.“
„Ach das Herzchen meinst du? Ja, das hat sie gefunden Jack. Und mal ganz ehrlich: So schusselig bist du doch normalerweise nicht.“
Aus Jacks Gesicht wich sämtliche Farbe.
„Sie war mit dem Herz bei dir?“, fragte er tonlos.
„Ja, sie war ziemlich verwirrt.“, sagte er nun wieder in einem ernsteren Ton.
„Und? Muss ich dir denn jedes Wort aus der Nase ziehen, Daniel?“
„Wieso aus der Nase ziehen? Es gibt nicht viel darüber zu sagen. Sie kann sich denken, dass du es gemacht hast aber ich denke sie weiß damit nicht wirklich was anzufangen. Sie traut sich nicht, nach den Sternen zu greifen.“
Jack ging nun ein paar Schritte auf ihn zu, bis er vor ihm stand, nur der Schreibtisch trennte die beiden voneinander.
„Nach den Sternen zu greifen? Sprich normal mit mir Daniel.“
Daniel musste schmunzeln, noch einfacher hätte er es eigentlich nicht ausdrücken können, aber Jack schien momentan auf der Leitung zu stehen.
„Also Jack, weißt du noch, als Sam damals uns einen Vortrag über Sterne gehalten hat? Das war übrigens der einzige Vortrag von ihr, wo du nicht eingeschlafen bist.“
Jack nickte kurz, ignorierte einfach die kleine Stichelei.
„Gut, da hat sie doch davon gesprochen, dass es schon immer Sterne gab, lange bevor die Erde existierte und im Grunde ist die Erde ja auch nur ein weiterer Stern, auf dem Leben möglich ist. Sterne wird es auch noch lange geben, wenn die Erde schon längst vergangen sein wird. Also sind die Sterne eine Konstante, auf die Sam und viele andere Leute sich verlassen können. Sterne sind manchmal zum greifen nah, trotzdem kann man sie nicht berühren.“
Daniel machte eine kleine Pause, doch Jack schien nicht zu wissen, worauf er hinaus will.
„Daniel, wovon redest du da?“
„Einen Moment noch..ich will, dass du es verstehst. Fällt dir nichts auf?“
Jack schüttelte den Kopf und Daniel tat es ihm gleich. Stand dieser Kerl wirklich so auf der Leitung?
„Jack, wir arbeiten jetzt schon einige Jahre in dem gleichen Team und du bist für Sam eine Art Konstante geworden, nach der Sie sich richten kann. Jemand oder etwas, das immer da ist. Nur bist du für Sie auch unerreichbar, obwohl Sie nach dir die Hände ausstreckt. Du bist ihr Stern, den sie nicht erreichen kann.“
Jack schaute ihn ungläubig an, den Mund geöffnet und die Hände in seinen Hosentaschen.
„Willst du mir damit sagen....!“, flüsterte Jack leise und zweifelnd.
„Ich hab dir nur gesagt, was ich denke Jack. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist deine Sache, was du damit machst. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich muss noch eine wichtige Übersetzung fertig stellen, SG-2 braucht sie heute früh.“

„Nein, niemals. Wirklich?“, fragte Janet laut.
Die Tür ihres Büros war zum Glück geschlossen, ansonsten hätten wohl die Krankenschwestern erschrocken nachgeschaut, was hier los war.
„Doch.“, antwortete Sam, mit dem Herzchen in der rechten Hand.
„Ich weiß absolut nicht, was ich davon halten soll, Janet.“
„Das wüsste ich an deiner Stelle auch nicht wirklich, aber als Außenstehende ist es ganz einfach.“
„Ach ja, ist es das Janet? Dann erklär mir diese ach so einfache Sache doch bitte einmal.“,sagte Sam frustriert.
„Hmm...okay...du wusstest bis heute nicht, dass der Colonel diesen Platz, wo du dich immer zurückziehst wenn es dir etwas zu viel wird, kennt und auch dort seinen Zufluchtsort hat. Er hat anscheinend ein Herz geschnitzt, in dem die Buchstaben S und J eingeritzt worden sind. Zudem ist das Herz sehr sorgfältig geschnitzt worden, was darauf schließen lässt, dass es ihm viel bedeutet. Also mal ganz ehrlich Sam, so blind kannst du doch nicht wirklich sein.“
Sam schüttelte den Kopf und blinzelte eine Träne weg.
„Warum Janet, warum? Die ganzen Jahre der Verleumdung und Zurückhaltung und nun vergisst er mal eben so sein geschnitztes Herz, in dem unsere Initalien stehen?“; fragte sie nun weinend.
„Ich denke, dass er nicht damit gerechnet hat, dass auch du dort oben manchmal Abstand suchst.“, sagte sie seufzend.
„Und jetzt hör auf zu weinen. Seit wann weinen wir wegen Männern, Sam?“, flüsterte sie beruhigend und streichelte ihr Haar.
„Seit heute!“, schluchzte sie.
„Vertrau mir, Colonel O`Neill wird zu dir kommen. Vertrau mir...er wird!“, sagte Janet entschlossen.
„Meinst du wirklich?“, zweifelte Sam
„Hey, wer hat denn hier wem das Herz gestohlen?“, fragte sie mit einem Zwinkern.

Mit quietschenden Reifen kam sein Pick Up auf dem Komplex Parkplatz zum stehen. Er musste jetzt schnell sein. Es war 10 Uhr Morgens, das hieß, dass sein Major wie üblich ihre zehn Meilen im Fitnessraum lief. Sie brauchte dafür gewöhnlich etwa gute anderthalb Stunden, wenn sie langsam lief.
Den Karton auf seine Arme gepackt, schloss er sein Auto ab und zeigte dem Soldat seinen Ausweis, sodass er den Fahrstuhl benutzen konnte. Surrend schlossen sich die Türen hinter ihm und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Er hasste dieses Gefühl. Dann lieber in einem Jet durch die Gegen düsen und anständig in den Sitz gedrückt werden.
Kaum öffneten sich die Türen wieder, sprintete er auch schon aus der Kabine und den Gang entlang zu dem Quartier seines Majors. Er sah sich noch einmal schnell um, bevor er die Tür mit ihrer Chipkarte, die er ihr vorhin aus der Tasche gezogen hatte, öffnete und schnell in ihrem Quartier verschwand, ihre Tür leise hinter sich ins Schloss zog. Er stand im Dunkeln und bewegte sich leise vorwärts bis seine Beine an etwas stießen und ihm am weitergehen hinderten.
Vorsichtig stellte er den Karton auf den Boden und tastete sich bis zur Wand vor, wo er sich entlang schob und den Schalter suchte. Als er ihn gefunden hatte, zögerte er. Sollte er das wirklich tun? Wenn er sich irrte...! Er schob die quälenden Gedanken bei Seite, schaltete das Licht ein und schaute sich einmal schnell in ihrem Quartier um. Sie hatte die übliche Anordnung der Möbel verändert, sie umgestellt und einige Pflanzen, die kein Sonnenlicht brauchten, im Zimmer verteilt. Er kannte selbst den Versuch, das graue Zimmer etwas erträglicher zu gestalten und sei es nur ein Poster von der Lieblingsbaseballmannschaft.
Als er den Karton auf dem Boden sah, erinnerte er sich wieder, warum er hier war und machte sich an die Arbeit.

Sam kam gerade von den Waschräumen, ihr Haar war noch nass. Sie hatte sich nur einen Jogginganzug übergezogen, den sie zum Glück noch im Spind gehabt hatte. Ihre neue Uniform hatte sie in ihrem Quartier liegen gelassen. Unglücklicherweise hatte sie die Chipkarte, die in ihrer alten und dreckigen Uniformjackentasche war, mit ihrer alten Uniform in die Wäsche gegeben. Nun musste sie zum Schlüsselmeister, praktisch gesehen dem Hausmeister des Cheyenne Mountains , um die Kopie ihrer Chipkarte zu holen, damit sie in ihr Quartier konnte. Ihr Quartier lag auf dem Weg dorthin und so sah sie, als sie daran vorbei kam, dass ihre Tür einen Spalt breit offen stand und ein gedämpftes Licht durch diesen Spalt drang. Was war denn das? Vorsichtig näherte sie sich der Tür und versuchte durch den Spalt etwas zu sehen, doch das Licht kam aus einer anderen Richtung, als in die sie schauen konnte. Leise öffnete sie die Tür noch ein Stück, als sie sehen konnte, dass ihr Colonel in der Ecke ihres Zimmers auf einem Stuhl saß und sie anlächelte. Sie schloss leise die Tür hinter sich und konnte nun das ganze Zimmer überblicken und sie war sprachlos. Hatte er das gemacht? Es war wunderschön.
Die ganze Decke war mit mehreren Sternenleuchtketten geschmückt, sodass sie fast aussah wie der nächtliche Sternenhimmel. Vor ihr auf dem Boden waren mehrere Stern-förmige Kerzen, die ihr den Weg zu ihm zeigten. Der ganze Raum war in einen warmes goldenes Licht gehüllt. Ihre Wut war wie auf einen Schlag verraucht und sie starrte einfach nur ihren Colonel an, der in der Ecke saß und sie anlächelte. Sie konnte nichts sagen, sie konnte nicht atmen, sie konnte sich nicht bewegen. Momentan konnte sie gar nichts, außer dem Klopfen ihres Herzens lauschen.
„Was...?“, brachte Sam krächzend raus.
Der Colonel erhob sich langsam von seinem Stuhl und ging um die Kerzen herum auf sie zu.
„Nicht was, sondern warum“, sagte er mit brüchiger Stimme.
So langsam hatte sie ihre Fassung wieder gewonnen. Die Fragen, die ihr momentan im Kopf herumschwirrten waren ihr alle bis auf eine unwichtig. Es war unwichtig momentan zu wissen, wie er sich hatte Zutritt zu ihrem Quartier verschaffen können. Es war unwichtig zu wissen was ihn dazu bewegte. Der Colonel hatte Recht, es zählte nur, warum er das tat.
„Und warum, Sir?“, fragte sie leise.
Er nickte und legte ihr einen kleinen Gegenstand in die Hand. Sie wusste was es war, bevor sie es sehen konnte. Langsam öffnete sie die Handfläche. Das kleine hölzerne Herz passte hervorragend in ihre Handfläche. Sie musste hart schlucken. Hatte es das zu bedeuten, von dem sie schon so lange träumte?
„Sam..., ich weiß nicht ob dies der richtige Moment ist aber wann ist schon der richtige Moment?“, er lachte nervös.
„Du weißt, ich kann keine großen Reden halten. Ich möchte dir nur eins sagen: Trau dich nach den Sternen zu greifen. Manche sind nicht so weit weg wie du glaubst, du kannst sie erreichen, wenn du nur willst.“, sagte er leise und heiser.
„Du musst nur den Mut aufbringen und die Hand nach ihnen ausstrecken, den Mut aufbringen auch hinzunehmen mal hinzufallen und dir weh zu tun. Es sind immer Freunde für dich da, die dir wieder aufhelfen, das weißt du. Also warum wagst du es nicht einfach?“
Er räusperte sich. Ihm war schlecht. Damit hatte er die ganze freundschaftliche Beziehung, die er in den letzten Jahren mit ihr aufgebaut und gesichert hatte in Frage gestellt. Was würde sie tun? Was würde sie sagen?
Sie stand wie zu einer Salzsäule erstarrt dort, keine Emotion spiegelte sich auf ihrem Gesicht. War er zu weit gegangen? Vielleicht. Aber verzweifelte Situationen erforderten verzweifelte Maßnahmen.
„Sam?“, fragte er zögerlich.
Sie schüttelte leicht den Kopf und schaute ihm dann in die Augen.
„Warum jetzt? Warum?“, fragte sie schniefend.
Der Colonel lächelte.
„Weil mir heute etwas klar geworden ist, Sam. Ich hab heute in der Zeitung den Tagesspruch gelesen und da hat es endgültig klick gemacht.“
Sie schaute ihn fragend, auf eine Antwort wartend an.
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“, flüsterte er.
Er legte seine Hand an ihre Wange und streichelte sie. Ihr Blick wanderte immer wieder zwischen dem Herz in ihrer Hand und ihrem Colonel hin und her.
„Aber...das Militär...und...!“
Der Colonel legte ihr einen Finger auf die Lippen.
„Das bekommen wir schon hin. Und was sie nicht wissen, macht sie auch nicht heiß.“, sagte er lächelnd und zwinkerte ihr zu.
„Aber..., was ist mit uns? Was ist mit unserer Beziehung?“
Daran hatte er auch schon gedacht und musste lächeln.
„Das wird eine Umstellung für uns sein, Sam, ohne Frage. Aber letztendlich ist doch Freundschaft ein wichtiger Grundstein, oder?“
Sam musste lächeln und nahm seine Hand an ihrer Wange in ihre Hand.
„Ja, das ist es.“, schniefte sie, sich ihre Tränen wegwischend.
„Aber eine Frage habe ich doch noch.“,sagte sie grinsend.
Seine Augenbraue bewegte sich in luftige Höhen, als er sie so grinsen sah.
„Hast du oben auf dem Berg Zuflucht vor dem Stress oder Zuflucht vor mir gesucht?“
Das nächste sah sie nicht kommen, denn er schnappte sich ihre Arme drückte sie zu Boden, setzte sich auf sie und kitzelte sie aus.
Als sie wieder soweit war Luft zu bekommen und ihre Gesichtsfarbe einen gesünderen Ton angenommen hatte, schaute sie ihn ernst an.
„Aber du weißt ja.....manchmal geht es schneller wenn man langsam ist. Lass es uns ruhig angehen, ja?“
Jack schaute ihr tief in die Augen und musste wieder lächeln.
„Natürlich.“
Noch niemals war er sich so sicher, ein Versprechen halten zu können.


© 2008 Sammytammy
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