Daniel-chan: "Willkommen zu unserer Märchenstunde."

Shinigami: "Ja....... und heute wird es rooooooooomantiscccccccch........."

Daniel-chan: "Himmel hilf!"

Shinigami: *Märchenbuchaufschlag*
"Wir befinden uns einem großen, dicken Wald, in dem ein altes Schloss steht...."

Daniel-chan: "Anständig bitte! Es war einmal ein altes Schloss mitten in einem großen, dicken Wald, darin nen wohnte eine alte Frau ganz allein, das war eine Erzzauberin. Am Tage machte sie sich zur Katze oder zur Nachteule, des Abends aber wurde sie wieder ordentlich wie ein Mensch gestaltet. Sie konnte das Wild und die Vögel herbeilocken, und dann schlachtete sie's, kochte und briet es. Wenn jemand auf hundert Schritte dem Schloss nahe war, so musste er stille stehen und konnte sich nicht von der Stelle bewegen, bis sie ihn lossprach. Wenn aber eine keusche Jungfrau in diesen Kreis kam, so verwandelte sie dieselbe in einen Vogel und sperrte sie dann in einen Korb ein und trug den Korb in eine Kammer des Schlosses. Sie hatte wohl siebentausend solcher Körbe mit so raren Vögeln im Schlosse. "

Shinigami: "Genau! Die alte Samantha-Hexe war nähmlich eifersüchtig auf die jungen hübschen äh... Jungfrauen!"

Daniel-chan: "Wer nämlich mit h schreibt...."

Shinigami: "Pah! Das ist künstlerische Freiheit! Ich feiv auv Räschtschraibräfohrm!"

Daniel-chan: "Ja, ja. Wenn schon Legastheniker dann richtig!"

Shinigami: "Die Zeit kommt wieder! Jeder schreibt wie er will!"

Daniel-chan: "Also, wenn man Physik Füsick schreibt, lege ich alle Ämter nieder!"

Shinigami: "Welche Ämter?"

Daniel-chan: "Nun war einmal eine Jungfrau, die hieß Daniel; er war schöner als alle anderen Jungfrauen. Er und dann ein gar schöner Jüngling, namens Jack, hatten sich zusammen versprochen. Sie waren in den Brauttagen, und sie hatten ihr größtes Vergnügen eins am andern. Damit sie nun einmal vertraut zusammen reden könnten, gingen sie in den Wald spazieren. "Hüte dich", sagte Jack, "dass du nicht so nahe ans Schloss kommst."."

Shinigami: "Aber es sollte sehr schlimm kommen! Es war ein schöner Abend, die Sonne schien zwischen den Stämmen der Bäume ins dunkle Grün des Waldes, und die Turteltaube sang kläglich auf den alten Maibuchen. Daniel weinte, setzte sich hin im Sonnenschein und klagte; Jack klagte auch. Sie waren so bestürzt, als wenn sie hätten sterben sollen; sie sahen sich um, waren irre und wussten nicht, wohin sie nach Hause gehen sollten. Noch halb stand die Sonne über dem Berg, und halb war sie unter. Jack sah durchs Gebüsch und sah die alte Mauer des Schlosses nah bei sich; er erschrak und wurde todbang."

Daniel-chan: "Daniel sang: "Mein Vöglein mit dem Ringlein rot Singt Leide, Leide, Leide: Es singt dem Täublein seinen Tod, Singt Leide, Lei - zucküht, zicküth, zicküth."!Jack sah nach Daniel. Daniel war in eine Nachtigall verwandelt, die sang: "Zicküth, zicküth." Eine Nachteule mit glühenden Augen flog dreimal um sie herum und schrie dreimal: "Schu, hu, hu, hu." Jack konnte sich nicht regen; er stand da wie ein Stein, konnte nicht weinen, nicht reden, nicht Hand noch Fuß regen. Nun war die Sonne unter; die Eule flog in einen Strauch, und gleich darauf kam eine alte, krumme Samantha aus diesem hervor, gelb und mager; große, rote Augen, krumme Nase, die mit der Spitze ans Kinn reichte. Sie murmelte, fing die Nachtigall und trug sie auf der Hand fort. Jack konnte nichts sagen, nicht von der Stelle kommen; die Nachtigall war fort. Endlich kam das alte Weib wieder und sagte mit dumpfer Stimme: "Grüß' dich, Zachiel, wenn's Mündel ins Körbel scheint, bind' los, Zachiel, zu guter Stund." Da wurde Jack los. Er fiel vor dem Weib auf die Knie und bat, sie möchte ihm seinen Daniel wieder geben, aber sie sagte, er sollte ihn nie wiederhaben, und ging fort. Er rief, er weinte, er jammerte, aber alles umsonst."

Shinigami: "Ooooooooooh, meine Liebe! Meine Liebe hat man mir genommen! Wie soll ich nun weiterleben? Oh, du willkommener Dolch...."

Daniel-chan: "JACK klagt um seine Liebe, nicht du! Wir sind hier nicht bei Romeo und Julia!"

Shinigami: "Hey, die Geschichte könnten wir auch mal erzählen!"

Daniel-chan: "Das ist kein Märchen! "Uu, was soll mir geschehen?" Jack ging fort und kam endlich in ein fremdes Dorf; da hütete er die Schafe lange Zeit. Oft ging er rund um das Schloss herum, aber nicht zu nahe dabei. Endlich träumte er einmal des Nachts, er fände eine blutrote Blume, in deren Mitte eine schöne Perle war. Die Blume brach er ab, ging damit zum Schlosse; alles, was er mit der Blume berührte, ward von der Zauberei frei; auch träumte er, er hätte seinen Daniel dadurch wiederbekommen."

Shinigami: "Auf, die Blume suchen und zwar zackig! Wer weiß was das alte Weib mit Daniel anstellt?!"

Daniel-chan: *seufz*
"Des Morgens, als er erwachte, fing er an durch Berg und Tal zu suchen, ob er eine solche Blume fände; er suchte bis an den neunten Tag, da fand er die blutrote Blume am Morgen früh. In der Mitte war ein großer Tautropfen, so groß wie die schönste Perle. Diese Blume trug er Tag und Nacht bis zum Schloss."

Shinigami: "Tapfer! Tapfer! Wie er auf hundert Schritt nahe bis zum Schloss kam, da ward er nicht fest, sondern ging fort bis ans Tor. Jack freute sich hoch, berührte die Pforte mit der Blume, und sie sprang auf. Er ging hinein, durch den Hof, horchte, wo er die vielen Vögel vernähme; endlich hörte er's. Er ging und fand den Saal, darin war die Zauberin Samantha und fütterte die Vögel in den siebentausend Körben. Wie sie den Jack sah, ward sie bös, sehr bös, schalt, spie Gift und Galle gegen ihn aus, aber sie konnte auf zwei Schritte nicht an ihn kommen. Er kehrte sich nicht an sie und ging, besah die Körbe mit den Vögeln; da waren aber viele hundert Nachtigallen, wie sollte er nun seinen Daniel wieder finden? Indem er so zusah, merkte er, dass Samantha heimlich ein Körbchen mit einem Vogel wegnahm und damit nach der Türe ging. Flugs sprang er hinzu, berührte das Körbchen mit der Blume und auch das alte Weib; nun konnte sie nichts mehr zaubern, und Daniel stand da, hatte ihn um den Hals gefasst, so schön, wie er ehemals war. Da machte er auch alle die andern Vögel wieder zu Jungfrauen, und da ging er mit seinem Daniel nach Hause, und sie lebten lange vergnügt zusammen."