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Die drei Türen von Daniel-chan

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Kapitel Bemerkung:

Inhalt: Was ist sterben? Wie ist es? Gibt es einen Weg zurück?

Tod und Anfang

Eine Woche war vergangen, ohne ein weiteres seltsames Ereignis.
Daniel hatte nicht weiter nach der Tür gesucht.
Er wollte keinesfalls noch einmal seinem Spiegelbild begegnen.
Die Kratzer auf seiner Haut brannten jedesmal, wenn er daran zurückdachte.
Doch im Augenblick hatte er andere Gedanken.
Heute stand eine Mission an.
Er hatte Sams Bericht über den Planeten nur flüchtig gelesen und stand geistesabwesend neben seinen Kameraden im Torraum.
Er sah kurz zu Sam und Jack hinüber.
Das flackernde blaue Licht des Ereignishorizonts huschte über ihre Gesichter.
Sie berührten sich nicht, sahen sich nicht einmal an, und doch konnte er deutlich die Verbundenheit zwischen ihnen erkennen.
Diese warme Aura von Zuneigung war deutlich zu spüren und Daniel fühlte sich, als würde sich der gerissene rote Faden an seinem Finger sich um sein Herz schlingen und schmerzhaft zusammenziehen.
Der General gab das Kommando und SG-1 machte sich auf den Weg.

Es war stark bewölkt auf P5G-981.
Wie eine graue Decke lag der Himmel über dem Land.
Das Gras war hochgewachsen und so dicht, dass man kaum vorwärts kam.
Zudem klebten die Halme an ihren Uniformen fest.
Daniel blieb an einer Schlinge von Halmen hängen und zerriss sich dabei die Hose und das Gras schnitt hauchfeine Wunden in sein Bein.
Jack half Sam, die noch mehr Probleme hatte als Daniel, da sie die Kleinste war.
Gelegentlich raschelte es im Gras um sie herum.
„Mäuse“, erklärte Jack in seiner schlichten Art und warf seiner „Maus“ einen zärtlichen Blick zu.
Sam lächelte und Daniel wandte seinen Blick ab.
„Hey, Danny. Schämst du dich etwa?“ rief Jack ihm zu.
Daniel biss sich auf die Lippe um keine trotzige Antwort zu geben.
Sein Magen fühlte sich an wie ein Luftballon.
„Sucht euch doch ein Zimmer!“ erwiderte er und bemühte sich seine Stimme normal klingen zu lassen.
„Schlecht gelaunt?“ fragte Sam.
Daniel erwiderte nichts.
Er sah sie nicht einmal an.
Sam blieb stehen und flüsterte Jack etwas zu.
Ihm war es egal.
Sollten sie doch über ihn reden!
Wieder raschelte es im Gras, diesmal lauter.
Ein schmaler Schatten zischte auf Daniel zu.
Er konnte nur einen schwarzen Streifen in seinem Blickfeld sehen, bevor sich die Schlinge um seinen Hals legte.
„DANIEL!“ hörte er Sam schreien.
Aus dem Gras vor ihnen erhob sich ein Mann.
Er trug eine einfache Holzmaske und Kleidung aus beiger Wolle.
Er hielt das andere Ende der Schlinge in Händen, die in dicken Lederhandschuhen steckten.
Hinter ihm erhoben sich noch weitere seiner Sorte.
Sie hielten ihre Schlingen bereit sie anzugreifen.
Daniel war in die Knie gesunken.
Die Schlinge war aus einem glänzenden Metall und schnitt sich rasch tief ins Fleisch.
Verzweifelt versuchte er die Finger unter die Schlinge zu bekommen, doch er schnitt sich nur daran.
Blut lief über seine bleiche Haut.
Sam war zu ihm gestürzt und wollte ihm helfen.
Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen.
Schüsse waren zu hören und der Schatten des Kriegers stürzte zu Boden.
Animalisches Gebrüll drang noch vage zu ihm durch, bevor die Dunkelheit ihn auffing.

Jack hörte Daniel kläglich röcheln.
Ohne zu zögern schoss er auf den vermumten Krieger.
Blut spitzte rot und warm.
Die schwere Gestalt des Mannes stürzte zu Boden, die Schlinge glitt aus seiner Hand.
Seine Kameraden hielten einen Moment inne und stoben dann wie die Spatzen davon.
Jack lies sich neben Daniel auf den Boden fallen.
"Daniel, Daniel!"
Sein Freund lag regungslos auf dem Boden, Blut lief ihm aus Mund und Nase.
Sam wollte ihn befreien, doch die Schlinge lies sich nicht lockern.
Jack versuchte es mit seinem Messer, doch es half nichts.
"Was ist das für ein Zeug?" fragte er aufgeregt und starrte auf die beschädigte Klinge.
"Irgendein Metall", erwiderte Sam und leckte sich die blutenden Finger.
Jacks Puls raste.
Was konnten sie nur tun?
Teal´C beobachtete sie ebenso ratlos.
Was würde jetzt passieren?
Daniel lag regungslos vor ihnen und sie waren machtlos?

Die Dunkelheit wich langsam einem unscharfen Bild.
Daniel sah sich selbst auf dem Boden liegen, in seinem eigenen Blut.
Doch er war alleine.
Jack, Sam und Teal´C waren nicht da.
Er sah sich um, lies den Blick über die endlose Graslandschaft schweifen.
Weit und breit waren weder Menschen noch Tiere zu sehen.
Wo waren sie nur?
Hatten sie ihn einfach zum sterben zurückgelassen?
Daniel schloss die Augen.
Es war warm.
Wundervoll warm.
Er wollte so gerne mit dieser Wärme verschmelzen.
Es war als würde er von hunderten von Armen aufgefangen und willkommen geheißen.
Es war so hell, so hell um ihn herum.
Die Schlinge um seine Kehle lockerte sich , verlor ihre Form und wurde zu einem kleinen schwarzen Schlüssel in Form eines Fingerknochens.
Daniel streckte die Hand danach aus und als seine Fingerspitzen ihn berührten wurde er von einem grässlichen roten Blitz geblendet.

Wie ein kleines Kind wurde er von einer unbekannten Macht auf dem Boden abgesetzt.
In diesem leeren Raum aus ölfarbenem Nichts stand er direkt vor der schwarzen Tür.
"Die zweite Tür?" fragte er laut und seine Stimme hallte furchtbar verzerrt in der Unendlichkeit wieder.
Der Schlüssel in seiner Hand vibrierte als würde das Schloss ihn anziehen.
Und tatsächlich rutschte er ihm fast aus den Fingern als er das Schlüsselloch berührte.
Der Schlüssel drehte sich quietschend von selbst und die Tür glitt langsam auf.
Noch bevor er erkennen konnte, was sich dahinter befand, glitt die Tür nach vorne und verschluckte Daniel.
Erschrocken riss er die Arme hoch und schloss die Augen.
"Daniel!"
Daniel riss die Augen auf.
Doch er traute sich nicht den Sprecher anzusehen.
Nein, nein, das konnte nicht sein!
Das konnte sie nicht sein!
Das war doch unmöglich!
Aber... andererseits... wenn er tatsächlich....
Daniel lies die Arme sinken und sah sein Gegenüber an.
"Oh, Daniel!" rief sie und sah ihn aus strahlenden blauen Augen an. "Mein kleiner Junge... oh, Daniel!"
Sie nahm ihn in die Arme.
Zögerlich erwiderte Daniel die Umarmung.
"Bist du das wirklich?" fragte er. "Bist du wirklich meine Mutter?"
"Aber ja, ja! Oh Daniel!"
Sie streichelte sein bleichen Wangen und musterte ihn genau.
„Das ist so lange her... Daniel, es tut mir so leid.“
Ihr Bild verschwamm vor seinen Augen, doch es lag nicht an der Umgebung, sondern an den Tränen in seinen Augen.
Er blinzelte doch es wurde nicht besser.
Hände legten sich von hinten auf seine Schultern.
Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass es sein Vater war.
„Was machst du nur hier?“ fragte er und drückte seine Schultern zärtlich.
„Ich... ich bin doch tot...“
Das Sprechen fiel ihm schwer, seine Kehle schmerzte und er hätte am liebsten laut geweint.
„Aber nein!“ widersprach seine Mutter. „Du bist nich tot, Daniel!“
Er wollte sie fragen, wie sie das meinte, doch nur ein Schluchzen brachte er hervor.
Sein Vater drehte ihn zu sich um.
„Hast du denn den Schlüssel gefunden?“ fragte er ungläubig.
Daniel nickte und schluckte seine Tränen herunter.
„Das glaub ich nicht!“ rief Claire erstaunt. „Du hast wirklich...? Hat er etwa...? Oh Gott!“
„Daniel! Du musst wieder zurück!“ sagte Melburn und sah seinem Sohn fest in die Augen.
„Aber...“
„Nein! Du wirst mir heute mal nicht widersprechen, Daniel! Du hast nicht unendlich Zeit.“
„Wenn sich die Tür schließt, kannst du nicht mehr zurück kehren“, fügte seine Mutter hinzu.
Daniel schüttelte den Kopf.
„Ich will nicht zurück! Ich.... lasst mich bei euch bleiben, bitte!“
Er klammerte sich an seinen Vater und legte den Kopf auf dessen Schulter.
„Ich will nicht zurück...“
„Aber, Daniel! Du musst!“
„NEIN!“
„Sie haben Recht, Daniel!“
Erschrocken hob er den Kopf.
„Sha´Re!“

Sam versuchte wieder ihre Finger unter die Schlinge zu schieben, doch sie saß zu fest.
Sie verlor alle Beherrschung als sich ihr Blut mit Daniels vermischte und sie weinte.
Sie schlug ihre Fäuste auf die Knie und schrie in Verzweiflung.
„Wir müssen doch irgendetwas tun können!“
Jack beugte sich über ihn.
Sam sah durch den Schleier aus Tränen nur da Messer glänzen.
Blut spritzte Jack ins Gesicht und sie schloss traurig die Augen.
Jemand hustete.
„DANIEL!“
Sam riss die Augen auf.
Daniel blinzelte verwirrt und frisches Blut lief aus seinem Mund.
„J’ck“, keuchte er und griff nach der Schlinge.
Jack half ihm sich endgültig zu befreien.
Er hatte es tatsächlich geschafft, auch wenn er die Wunde dafür hatte verschlimmern müssen.
„Daniel!“ wimmerte Sam und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, wobei sie sich mit seinem Blut beschmierte.
Jack half ihm sich aufzurichten.
Daniel wollte ihm etwas sagen, hielt jedoch inne.
Über Jacks Schulter hinweg sah er, wie sie jemand beobachtete.
Es war die düstere fremde Gestalt aus seinen Träumen.
Er sah sie ausdruckslos an.
Dann drehte er sich um und war verschwunden.
Jetzt wusste Daniel wer er war.
Ein Todesengel!


GAME OVER

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(weiter: Kapitel 6)
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