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Die drei Türen von Daniel-chan

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Ruhm und Glück

Gedankenverloren schlenderte Daniel durch den Stadtpark.
Es war ein kühler Tag und nicht viele Leute waren heute unterwegs.
Daniel atmete die kühle Luft ein.
Es war, als würde die Luft alle trüben Gedanken aus seinem Kopf vertreiben.
Daniel kam an den kleinen See, auf dem noch einige Enten schwammen.
Eine Weile betrachtete er die Tiere, bis sein Blick von etwas anderem abgelenkt wurde.
Unter einem Baum, auf einer Parkbank, sah er Jack und Sam sitzen.
Sie berührten sich nicht, doch ihre Blicke sprachen all die Zärtlichkeit aus, die zwischen ihnen herrschte.
Daniel wandte seinen Blick rasch von ihnen ab.
Er hörte sie lachen, befreit und glücklich.
Plötzlich standen sie auf, schlüpften zwischen den Büschen hindurch und waren verschwunden.
Daniel folgte ihnen, als würden seine Beine von selbst laufen.
Zwischen dem dichten Blattwerk konnte er sie sitzen sehen.
Wie zwei kleine Kinder, die sich fortgestohlen hatten.
Verliebt sahen sie einander in die Augen.
Es versetzte Daniel einen Stich ins Herz, als er ihre innige Zweisamkeit beobachtete.
Wieso war ihm das nicht vergönnt?
Wieso bekam inner Sam das, wonach er sich sehnte?
Sam hatte großes Ansehen unter Wissenschaftlern.
Sam hatte eine Auszeichnung für ihre Arbeit erhalten.
Sam hatte es geschafft, ihrem Vater das Leben zu retten.
Sam hatte ihre Liebe gefunden.
Sam hatte das Herz des Mannes gewonnen, den er eigentlich liebte.
Und Daniel?
Daniel war unter Wissenschaftlern verlacht.
Daniel bekam höchstens mal ein beiläufiges Lob zugesteckt.
Daniel hatte keinerlei Familie mehr.
Daniel hatte seine Liebe für immer verloren.
Und Daniel musste mit ansehen, wie Sam den Mann küsste, für den sein Herz so heftig schlug.
Wütend drehte er sich um und stürmte nach hause zurück.

Daniel schlug laut die Tür hinter sich zu und warf sich dagegen.
Wieso musste ein Mensch solch ein Gefühl wie Eifersucht empfinden?
Sam konnte ja nichts dafür.
Und eigentlich sollte er sich freuen.
Sie waren ja glücklich zusammen.
Doch Daniel fühlte sich trauriger und einsamer denn je.
Noch nie war er so dermaßen von der Gruppe isoliert gewesen.
Teal´C und Jack waren ja schon immer eng miteinander verbunden gewesen.
Ja, auch er und Sam hatten ihre Verbindung.
Doch sie war weniger menschlich, eher wissenschaftlicher Natur.
Sam war anders als er, rationaler und auf Zahlen fixiert.
Daniel hatte immer geglaubt, dass zwischen ihm und Jack etwas besonderes ist.
Aber da hatte er sich wohl getäuscht.
Jack interessierte sich nicht für ihn.
Daniel zog die Beine an und schlang seine Arme um die Knie.
Er fühlte sich einsam und von aller Welt verraten.
Er konnte seine Tränen nichtmehr zurückhalten.
Er weinte, weinte hemmungslos, weinte bis er Kopfschmerzen bekam.
Daniel stand auf, die Augen immernoch tränenverschleiert und verkroch sich wieder in seinem Bett.
Das Weinen hatte ihn so erschöpft, dass er sofort einschlief.

Sam und Daniel standen sich gegenüber.
Doch Daniel sah sie, und sich selbst, als Kind vor sich stehen.
Eine sehr große, dunkle Lagerhalle erstreckte sich vor ihnen.
Überall standen die verschiedensten Dinge in den Regalen.
Von Süßigkeiten, über Staubsauger bis hin zu Winterkleidung war hier alles zu finden.
Das schwache Licht schien von der Luft selbst auszugehen.
"Hab dich!" rief Sam und schlug Daniel auf die Schulter.
Daniel drehte sich um und sah Sam in einem der vielen Gänge verschwinden.
"Warte auf mich!" rief er und lief hinter ihr her.
Bald hatte er sie eingeholt und patschte ihr auf den Rücken.
Sofort nahm er reiß aus.
So rannten sie eine ganze Weile durch das Lager.
Doch da der Boden sehr sehr glatt war, rutschten sie mehr als das sie liefen.
Sam war jetzt hinter Daniel her.
Er schlitterte gerade noch so um eine Kurve, stolperte fast über seine eigenen Füße.
Sam, völlig verdutzt von seinem plötzlichen Richtungswechsel schaffte die Kurve nicht mehr und fiel.
Daniel hörte sie kreischen und sah sie über den Boden rutschend in einem anderen Gang verschwinden.
Schnell weg! dachte er und lief weiter.
Jetzt kam er in einen heller erleuchteten Teil des Lagers.
Hier waren viele andere Leute, alle viel größer als Daniel.
Sie waren alle in lange dunkle Mäntel gekleidet und trugen Hüte, die ihre Gesichter verdeckten.
Alle drängten sich um einen Tisch, auf dem eine riesige Pyramide von kleinen Kuchen aufgebaut war.
Daniel konnte kaum über den Rand des Tisches sehen.
Er streckte sich und ergriff mit seinen kleinen Kinderhänden ein Küchlein.
Doch in seinen Händen war es schon ein Kuchen!
Daniel kroch unter den Tisch und erspeiste genüsslich seine Beute.
Überall um ihn herum hörte er Stimmengewirr, doch es wurde leiser.
Die Leute entfernten sich so rasch, wie sie aufgetaucht waren und mit ihnen verschwand das Licht.
"Hallo?" rief Daniel und krabbelte unter dem Tisch hervor. "Sam?"
Aber seine Rufe verhallten in der Dunkelheit.
Daniel stand auf und ging zögerlich durch die dunklen Gänge.
Plötzlich hörte er Schritte hinter sich.
Hoffnungsvoll drehte er sich um.
In einem bläulichen Lichtkegel sah er Jack stehen.
Er hatte ihm den Rücken zugekehrt.
"Jack!" rief Daniel.
O´Neill drehte sich um und sah ihn ausdruckslos an.
Auf seinem Arm hielt er die kleine Sam.
Er sah ihn eine Weile an, dann drehte er sich um und ging weg.
"Jack, warte auf mich!"
Daniel rannte so schnell seine Beine ihn trugen, doch Jack und Sam waren bereits um die nächste Ecke verschwunden.
Er blieb stehen.
Er wusste instinktiv, dass es keinen Sinn hatte weiter zu laufen.
Er würde sie nicht einholen können.
Daniel lies sich auf den Boden fallen.
"Wieso lasst ihr mich hier alleine?!" schrie er. "Wieso wollt ihr mich alle nicht bei euch haben?!!"
Daniel schrie und weinte laut, machte seiner Verzweiflung Luft.
Aber niemand kam um ihn zu trösten.
Er blieb ganz allein zurück in der Dunkelheit.
Wieso will mich niemand haben? Was hab ich denn getan?
Daniel schlug seine Fäuste auf den Boden bis seine Hände bluteten.
"Ist hier dennn niemand?" schrie er.
Er schrie so laut er konnte.
Seine Kehle schmerzte heftig.
"Wieso hört mich denn keiner? Wieso hört mich niemand?"
Daniel hustete.
Er bekam keine Luft mehr und seine Stimme war nurnoch ein heiseres Pfeifen.
Schluchzend rollte er sich wie ein Igel ein.
"Hilfe", wimmerte er. "Hol mich doch jemand hier raus!"
Wenn du es wirklich willst, kannst du entkommen...
Es war die Stimme des alten Mannes.
Daniel horchte auf.
Wenn du willst, kannst du hier raus.
"Dann zeig mir wie!" flehte Daniel.
Er fühlte sich, als bohrte sich die Dunkelheit in seine Seele und zerre an seinem Herzen.
"Hol mich hier raus! Mach, dass es aufhört!"
Das kannst nur du allein. Du hast dich dafür entschieden. Damit ist dir die Kraft gegeben. Suche nur die richtige Türe.
Daniel blinzelte seine Tränen fort.
"Ich will ja hier raus! Aber wie soll ich es anstellen?"
Als Daniel aufblickte saß er vor einer großen dunklen Türe.
"Soll ich da durchgehen?"
Es kam keine Antwort.
Als Daniel aufstand, hatte er seine ursprüngliche Größe wieder angenommen.
Er betrachtete die Türe.
Sie war tiefschwarz und ohne jede Zierde.
Vorsichtig legte er die Hand auf die Türklinke und drückte sie herunter.
Lautlos glitt die Türe auf und gab den Blick auf einen dunklen Gang frei.
Daniel spürte sein Herz heftig schlagen.
"Was auch immer mich erwarten mag...", flüsterte er. "Glück oder Tod..."
Die Tür schloss sich hinter ihm so leise wie sie sich geöffnet hatte.



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(weiter: Kapitel 3)
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