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Eine Tasse Kaffee von Nike

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Vorwort

Die Story ist nur ganz kurz, war auch nur so ein Gedanke. Ob sie gut ist? Entscheidet selbst! Ein festes *knuddel* an meine Beta Astra! Bitte um Feedback, egal wie. (aus Fehlern lernt man)
Eine Tasse Kaffee


General O'Neill saß allein an einem Tisch in der halb vollen Kantine. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass das nicht mehr lange so bleiben würde. Spätestens in 5 Minuten würden seine ehemaligen Teamkameraden hier aufkreuzen und mit ihm gemeinsam frühstücken. Und darauf freute er sich, viel zu selten hatten sie in letzter Zeit Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee zusammen zu sitzen.

Neben ihm am Tisch saß Sergeant Norman Franklin mit zwei Freunden. Der junge Sergeant war noch nicht lange bei SG-7. Erst kürzlich wurde er auf einer Mission gefangen genommen, wurde gefoltert. Es dauerte eine ganze Weile bis er endlich befreit werden konnte. Franklin hatte die Hoffnung gerettet zu werden schon fast aufgegeben. Das Ganze hatte ihm sehr zugesetzt. Mittlerweile waren seine Verletzungen geheilt und er war auch schon eine Weile wieder im Dienst.

Der General erinnerte sich an das, was der junge Soldat vor noch nicht all zu langer Zeit erlebt hatte, gestern erst hatte er den Bericht dazu noch in der Hand gehabt. Beruhigt stellte er fest, dass es Franklin anscheinend besser ging, beschloss aber ihn trotzdem im Auge zu behalten.

Das Trio am Nebentisch redete, scherzte und lachte miteinander. Plötzlich wurde Franklin sehr still, betrachtete nachdenklich die Tasse Kaffee in seiner Hand. Seine beiden Freunde sahen sich fragend an, sagten jedoch nichts. Dann, zögernd aber mit fester Stimme, begann er zu reden.

"Ich hatte, als ich... festsaß, einen ziemlich verrückten Gedanken. Nicht nur dass ich fürchtete meine Mom und meinen Dad, meine beiden Brüder oder meine Freunde nie mehr wieder zu sehen." Norman machte eine kurze Pause, holte tief Luft, sah seine Freunde der Reihe nach ernst an. Brian und David waren selbst noch "grün hinter den Ohren". Die Drei waren zusammen für das SGC ausgewählt worden, hatten dann gemeinsam mit ein paar anderen das spezielle SGC-Trainingsprogramm absolviert. Das Training war hart, und es hatte das Trio zusammengeschweißt. Nun war jeder von ihnen in einem anderen Team. So oft es ging, trafen sie sich zum gemeinsamen Essen in der Kantine.

Norman trank einen Schluck Kaffe. Er hatte nicht nur die Aufmerksamkeit seiner beiden Freunde erregt, sondern auch die seines Vorgesetzten am Nebentisch. Der Blick des jungen Sergeants blieb an der Tasse hängen als er weitersprach.

"Das allein war ja noch gar nicht mal so verrückt. Das wirklich verrückte war, als ich mich plötzlich... nach einer Tasse Kaffee sehnte. Als mir klar wurde, dass ich vielleicht nie wieder einen Kaffee trinken würde..." Wieder machte er eine kurze Pause. Sah seine Freunde schon fast hilflos an.

"Ich meine... ich saß da, wusste dass ich eine Flucht alleine nicht schaffen würde. Es gab für mich keinen Ausweg... Rettung würde vielleicht zu spät kommen... Aber anstatt mich zusammen zu reißen, mir selbst irgendwie Mut zu machen und die Hoffnung nicht aufzugeben solange auch nur der Hauch einer Chance auf Rettung besteht... statt dessen sehne ich mich nach einer Tasse Kaffee!"

Verlegen sah sich Norman kurz um als ihm bewusst wurde, dass er immer lauter gesprochen hatte. Leise seufzend fuhr er fort. "Das ist schon ziemlich irre, was? Das war dann auch der Moment wo ich dachte: Norman, jetzt drehst du völlig durch."

Er sah seine Freunde der Reihe nach an. Keiner der beiden konnte dazu etwas sagen. Trotz der hervorragenden Ausbildung - Theorie war noch immer was anderes als Praxis.

"Ich sehe das etwas anders, Franklin." Jack war von seinem Platz aufgestanden und stand nun, mit den Händen in den Hosentaschen, direkt neben ihm. Noch bevor die drei Soldaten aufspringen und vor dem General salutieren konnten, bedeutete er ihnen sitzen zu bleiben.

"Sehen Sie...", Jack zog den leeren Stuhl unterm Tisch hervor, drehte ihn um und setzte sich rittlings darauf. "Sie sitzen hier gemütlich mit ihren Freunden in der Kantine. Sie essen zusammen, reden und lachen über dies und jenes. Hören das Stimmengemurmel der anderen...", er machte eine ausschweifende Handbewegung, die alle in der Kantine Anwesenden einschloss. "... spüren deren Anwesenheit." Jack ließ seine Worte kurz wirken.

Dann deutete er auf die Tasse in Normans Hand. "Wie fühlen Sie sich jetzt, in diesem Moment, mit dem Kaffee in der Hand?" Norman sah ihn nachdenklich an. "Entspannt, locker, ruhig, gemütlich... "
"Sie fühlen sich also wohl?" Franklin nickte nur. Mittlerweile war es in der Kantine ganz still geworden.

"Das ist es, was Sie mit einer Tasse Kaffe verbinden, Franklin." Jack lächelte als er bemerkte, dass der junge Soldat immer noch nicht verstand, worauf er hinaus wollte. "Diese Atmosphäre, die Sicherheit unter Freunden, dieses... Wohlgefühl. Und in dieser scheinbar aussichtslosen Situation ist es genau das, wonach Sie sich gesehnt haben - unbewusst. Und es ist ganz sicher nicht der Moment, wo man den Verstand verliert, im Gegenteil. Es hat Ihnen Kraft gegeben, Sie haben nicht aufgegeben und darum gekämpft."

Franklin sah ihn leicht skeptisch an. "Um eine Tasse Kaffee?"

Jack schüttelte lächelnd den Kopf, sah ihn dann wieder ernst an. "Nicht unbedingt um eine Tasse Kaffee. Aber darum, sie im Kreise Ihrer Familie oder mit Ihren Freunden zu genießen."

Einen Moment schwieg Franklin, dachte über das eben Gehörte nach. "So habe ich das noch gar nicht gesehen." Dann sah er seinen Vorgesetzten lächelnd an. "Danke, Sir."

"Gern geschehen, Franklin." Langsam stand Jack auf, nickte dem jungen Soldaten noch kurz zu und ging zu seinem Tisch zurück, an dem sich mittlerweile auch Sam, Daniel und Teal'c eingefunden hatten, wie er nun erstaunt feststellen musste. Nun bemerkte er auch die Stille. Alle die zu diesem Zeitpunkt in der Kantine saßen, hatten gespannt den Worten des Generals gelauscht. Jack räusperte sich, fuhr sich mit einer verlegenen Geste durch die Haare und widmete seine Aufmerksamkeit seinen Freunden und dem Kaffee, den ihm Daniel mitgebracht hatte.

Ganz allmählich setzte das leise Stimmengemurmel wieder ein. Aber der ein oder andere sah seinen Kaffee nun mit anderen Augen.

Ende


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