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Eine Frage der Zeit von Nike

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Kapitel Bemerkung:

Inhalt:
Sam's Abschiedsparty. Aber geht Sam wirklich wegen Pete?
Was bisher geschah: SG-1 und Jacob ist es geglückt Anubis's Schiff zu zerstören. Sam hat ihren Abschied vom SGC eingereicht. Wegen Pete, wie sie behauptet. Janet ist sich da nicht so sicher. Die Jungs haben ein Abschiedsparty für Sam geplant. Jack versucht, seinen Kummer in Whiskey zu ertränken, wird dabei aber gestört.



Teil 3

"Hi. Darf ich rein kommen?" Ohne eine Antwort abzuwarten schlängelte sich Daniel an Jack vorbei. "Nein." Daniel wedelte sich mit einer Hand vor der Nase rum und verzog das Gesicht. "Das dachte ich mir." Er deutete mit einem Nicken auf die Flasche auf dem Wohnzimmertisch. "Ist es dafür nicht noch etwas zu früh?" Jack stand noch immer an der Tür. "Was willst du, Daniel?" "Reden.", kam die knappe Antwort. "Seit wann führst du denn Selbstgespräche?", brummte Jack sarkastisch. "Wenn du das öfter hast, solltest du mal damit zum Arzt, könnte was Ernstes sein."
Jack sah nun langsam ein dass er Daniel wohl nicht so leicht loswerden würde, schloß schulterzuckend die Haustür und gesellte sich zu ihm ins Wohnzimmer. Daniel beobachtete seinen Freund, als dieser sein Glas, nun zum vierten Mal, füllte. "Jack?" "Was." "Was soll das", fragte Daniel sanft. "Glaubst du ernsthaft es würde etwas ändern wenn du dich betrinkst?"
"Daniel. Ich will nicht darüber reden, okay? Laß mich einfach in Ruhe." Ein Zug und das Glas war wieder leer.
"Du brauchst auch nicht zu reden. Hör einfach zu.... Und hör auf zu trinken." Mit diesen Worten nahm er seinem Freund kurzerhand die Flasche ab. "Daniel", zischte Jack gefährlich leise. "Du bewegst dich gerade auf ziemlich dünnem Eis!" Daniel setzte sich seelenruhig, mit dem Whiskey in der Hand, auf die Couch und ließ den Älteren nicht aus den Augen. Frustriert fuhr sich Jack mit der Hand durch die Haare und setzte sich wortlos auf den gegenüber stehende Sessel. Missmutig starrte er Daniel an. "Komm zur Sache, Jackson. Und dann verschwinde wieder."
"Das da...", Daniel hob kurz die Flasche, "...bringt doch nichts. Warum willst du dir das antun? Morgen hast du einen mordsmäßigen Kater und verdirbst Sam damit wömöglich noch ihre Party." "Es wird langweilig, Daniel." Jack gähnte demonstrativ. "Außerdem denke ich, dass ich alt genug bin um zu wissen was ich tue." Seine Laune sank immer tiefer. Also redete Daniel schnell weiter.
"Warum, Jack. Warum läßt du sie so einfach gehen. Ich sehe euch beiden jetzt schon eine ganze Weile zu. Und ich verstehe einfach nicht..." Weiter kam er nicht. "Genau, Daniel. Genau das ist es! Du verstehst nicht!", unterbrach ihn Jack wütend, sprang vom Sessel auf und tigerte im Wohnzimmer auf und ab. "Das ist der Punkt. Okay, ich geb's zu. Ich habe mich da wohl in etwas verrannt. Ich hätte nie von ihr erwartet ihren Job aufzugeben oder ihre militärische Karriere. Aber die Tatsache dass sie es für ihn tut, obwohl das gar nicht nötig wäre, beweist mir dass sie ihn wohl eindeutig mehr liebt!" Jetzt blieb er stehen und visierte kurz die Flasche an, die Daniel inzwischen wieder auf den Tisch gestellt hatte. Dann drehte er sich seufzend um und trat ans Fenster, mit dem Rücken zu seinem Freund.
"Und ich will dir noch etwas sagen, Daniel." Er drehte sich nicht um als er leise weitersprach. "Es ist egal was ich fühle. Sam hat ihren Weg gewählt, sie hat sich für Pete entschieden. Ich weiß wann ich verloren habe." Er machte eine kurze Pause in der Daniel es nicht wagte etwas zu sagen. Was Jack da gerage tat, war eine persönliche Meisterleistung und Daniel wurde klar wie sehr ihm Jack vertraute. Man könnte ihn mit den Füßen nach oben, kopfüber über ein Becken mit Goa'uldlarven halten, er würde niemals seine wahren Gefühle preisgeben. Aber jetzt gerade tat er es freiwillig, gegenüber Daniel. "Sie hat sich für ihn entschieden und ich kann und werde nichts daran ändern. Und weißt du warum?"
Jetzt wandte er sich Daniel wieder zu, spielte nervös mit dem scheinbar äußerst interessanten Glas in seiner Hand. Als er weitersprach sah er Daniel fest in die Augen. Und zum ersten Mal sprach er es direkt und ganz bewußt aus. "Weil ich sie liebe." Er machte eine Pause, schluckte. "Ich liebe sie und ich will dass sie glücklich ist. Und wenn sie das mit einem anderen ist, so werde ich das akzeptieren müßen. Also werde ich sie gehen lassen.... Und jetzt gib mir die Flasche zurück, ich habe mir einen ordentlichen Schluck verdient." Damit ging er auf Daniel zu und nahm den Whiskey entgegen. "Ja, Jack. Das hast du allerdings."
Er sah Jack schweigend zu wie dieser sein Glas füllte, es in einem Zug leerte und gleich wieder nachschenkte. "Hier."
Jack reichte die Flasche zurück. "Mach damit was du willst." Er setzte sich wieder auf seinen Sessel, stellte das halb volle Glas auf dem niedrigen Tisch ab, lehnte sich zurück und vergrub das Gesicht in den Händen.
Daniel war inzwischen an die Bar gegangen und hatte den Whiskey zurückgestellt nachdem auch er sich ein Glas genommen hatte. Nun genehmigte er sich gerade einen Schluck und mußte husten. Heiß rann der Whiskey seine Kehle hinunter. "Oh", krächste er, "das ist nichts für Dannyboy!" Jack lachte kurz auf und sah seinen Freund kopfschüttelnd an.
"Du arbeitest eindeutig zu lange mit mir zusammen, Spacemonkey!" Daniel lächelte nur und setzt sich wieder. Während er sich den Inhalt seines Glases näher betrachtete, fragte er Jack: "Sag mal, das was du da eben gesagt hast, das ist dein Ernst? Dass du sie gehen läßt und warum?" "Ja." Für Jack war das Gespräch damit erledigt, er war bereits dabei seine Mauer wieder aufzubauen. Eine ganze Weile herrschte Schweigen.
"Jack?" "Hm?" "Geht's dir wieder besser?" Daniel sah seinen Freund forschend an. Jack erwiderte seinen Blick "Ja.... Danke, Danny." Daniel nickte kurz und erhob sich. "Kann ich dich jetzt alleine lassen ohne mir Sorgen zu machen?" Er stellte sein nicht leer getrunkenes Whiskeyglas auf dem Tisch ab. "Kannst du." Jack erhob sich ebenfalls und begleitete seinen Freund zur Tür.
"Daniel...," Jack hielt kurz inne. "Warum ist das so?" Daniel sah ihn irritiert an. "Was?" "Dass man manchmal erst jemanden verlieren muß, auf welche Art auch immer, um zu erkennen was er oder sie einem bedeutet." Daniel sah ihn nachdenklich an. "Tut mir leid mein Freund, darauf habe ich auch keine Antwort." Er machte eine Pause, dann sah er Jack herausfordernd an. "Aber weißt du Jack, vielleicht hast du sie ja noch gar nicht verloren:" Jack hob fragend die Augenbrauen. "Was meinst du denn damit?" Jetzt hatte Daniel ihn doch neugierig gemacht. "Na ja. Ich frage mich die ganze Zeit warum sie ihren Job ganz aufgibt. Wenn ihr die Missionen zu gefährlich sind, könnte sie einfach als Wissenschaftlerin im SGC bleiben. Auch wenn sie eine Familie gründen will. Na, wenigstens anfangs. Bis es soweit ist." Daniel legte eine 'Kunstpause' ein. " Ich bin selbst Wissenschaftler - und glaub mir, das Interesse an einem solch unglaublichen Projekt wie dem unseren, verliert man nicht so leicht. Schon gar nicht wenn man Samantha Carter heißt. Nein Jack, ich denke da steckt was ganz anderes dahinter. Mir kommt das fast wie eine Flucht vor. Ich will ja keine falschen Hoffnungen wecken, aber überglücklich auf Wolke 7 weil frisch verliebt habe ich anders in Erinnerung. Sie wirkt manchmal....unsicher?"
Und schmunzelnd fügte er hinzu: " Sie ist nicht mehr bei der Air- Force. Außerdem wäre ein Abschiedskuss doch wohl drin, oder? Und ich an deiner Stelle würde die Gelegenheit nutzen!" Jack sah ihn erst nachdenklich, dann zweifelnd an. Schließlich lächelte er. "Ich glaube du gehst jetzt besser, bevor deine Fantasie noch mit dir durchgeht, Spacemonkey!"
Daniel zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Sie kann nicht mehr als dir eine scheuern, falls du's übertreiben solltest."
"Gute Nacht, Daniel!"
Daniel lachte. "Gute Nacht. Bis morgen Abend dann." Er stieg in seinen Wagen und fuhr, ein gutes Stück beruhigter, nach Hause. Ein etwas nachdenklich gewordener Jack schloß die Haustür, kippte nach kurzem Zögern die Reste der beiden Whiskeygläsern in den Ausguß und verschwand in sein Bett. Schlafen konnte er jedoch lange nicht. Daniels Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf.

* * * * * * * * * *
Während der ganzen Zeit, in der Sam ihrem Vater von ihrer Kündigung und den Gründen dazu erzählte, hatte er kein Wort gesagt. Sam hatte eigentlich damit gerechnet, dass er ziemlich ungehalten reagieren würde. Aber jetzt saß er einfach nur da und sah sie schweigend an. Sam erwiderte seinen Blick. Sie wünschte er würde endlich etwas sagen. Irgendwas.
"Nun", Jacob seufzte. "Wie du dir sicher denken kannst, bin ich von deiner Idee nicht so begeistert. Aber ich kann dich nicht umstimmen, oder?" "Nein Dad. Ehrlich gesagt habe ich auch nicht erwartet dass du 'begeistert' bist. Aber es würde mir viel bedeuten wenn du versuchst mich zu verstehen." Sie sah ihn bittend an.
Jacob nickte langsam. "Ich dachte das wäre dein Traumjob. Wie kannst du einfach alles stehen und liegen lassen?" "Für eine Familie, Dad! Ich habe diesen Job lange genug gemacht, oft genug mein Leben riskiert, mein Privatleben immer zurück gestellt. Ich will nicht mehr. Meine Prioritäten haben sich geändert." "Was wurde aus deinem Traum Astronautin zu werden? Du hast unglaubliche Möglichkeiten, So vieles..." "Dad", unterbrach sie ihn. "Diesen Traum habe ich mir wohl mehr als genug erfüllt, oder?" Sam lächelte."Weißt du was passiert wenn du dir einen Traum erfüllt hast? Du bekommst einen neuen. Und dieser heißt bei mir: Familie." "Aber du wirst im SGC gebraucht, Sam. Wenigstens als Wissenschaftlerin." "Ach was! Meinen Job können mittlerweile auch andere machen. Ich habe General Hammond Jennifer Hailey für SG-1 vorgeschlagen. Ich denke, dass damit auch Colonel O'Neill zufrieden sein wird. Sie ist einfach brilliant und ist dem Colonel keine unbekannte, er kennt sie und schätzt ihre Arbeit." Jacob sah sie skeptisch an. "Ich hoffe du behälst Recht. Ich kann mir nämlich vorstellen dass er so lange rumzickt bis er sie wieder aus dem Team rausgeekelt hat." Sam lachte. "Nein, sie ist hart im nehmen und sie weiß sich zu wehren. 'Bei allem Respekt', natürlich." "Und was ist mit Daniel und Teal'c? Werden die sie auch akzeptieren?" "Da bin ich mir ziemlich sicher. Anfangs wird es bestimmt nicht einfach sein, für alle. Aber Jonas hat sich damals auch recht gut ins Team eingefügt. Und seine Bedingungen waren weit aus schwieriger."
Einige Zeit lang herrschte Schweigen während Jacob sich alles nochmals durch den Kopf gehen ließ.
Schließlich stand er auf, nahm ihre Hände und zog sie zu sich hoch. "Sammy, einerseits verstehe ich es, ehrlich gesagt, immer noch nicht so ganz. Andererseits kann ich es schon nachvollziehen und freue mich natürlich für dich. Ich denke du bist alt genug um alleine über dein Leben zu entscheiden. Und ich habe nicht das Recht dazu diese Entscheidung anzufechten. Du mußt deinen eigenen Weg gehen und ich wünsche dir, dass du das Richtige tust." Er umarmte seine Tochter und Sam kuschelte sich an ihn. "Danke Dad. Ich wußte du würdest mich verstehen."

* * * * * * * * * *
Kurz vor 18.00 trafen Daniel und Teal'c bei Jack ein. Ein paar Minuten später erschien auch Sam. Zu Jack's Überraschung kam sie allein. "Wo hast du denn Pete gelassen, ich dachte du wolltest ihn mitbringen?" Nicht dass er das jetzt schade fand, insgeheim war er erleichtert. Sam hatte zuvor erst Teal'c und dann Daniel mit einer kurzen Umarmung begrüßt, nun stand sie vor Jack. Er nahm Sam kurz aber zärtlich in den Arm und sah sie fagend an. "Es ist, wie du gesagt hast, eine Team- party." Und lächelnd fügte sie hinzu: "Außerdem, wer weiß was für Schandtaten ihr ihm von mir erzählt hättet!" Sie bedachte Jack mit einem herausfordernden Blick. "Nur die Wahrheit, nichts als die Wahrheit!" Er hob abwehrend die Händ und grinste breit. "So wahr mir.... Thor helfe!" "Thor?" , fragte Daniel belustigt. "Ja Thor. Von dem weiß ich 100%- ig dass es ihn gibt. Und ich mag ihn." "Das beruht ja wohl auf Gegenseitigkeit!", Feixte Sam. Teal'c schüttelt nur den Kopf.
Es wurde ein lustiger und unterhaltsamer Abend, in dessen Verlauf Sam ihren Freunden auch endlich Rede und Antwort stand. Jack hielt sich mit fragen zurück, er hörte nur zu und beobachtete Sam. Hin und wieder erwiderte sie seine Blicke und es lag eine seltsame Anspannung darin. Im Laufe des Abends ließen sie auch die ein oder andere Mission Revue passieren. Es gab viele ernste Momente und auch welche, in denen laut gelacht wurde.
"Am besten hat mir gefallen, als dieser Häuptling darauf bestanden hatte, dass Sam dieses Kleid tragen mußte!", Daniel klopfte sich vor Lachen auf die Schenkel, was ihm einen bösen Blick von Sam bescherte. "Ha. Ha. Ich fand das gar nicht so lustig!", motzte Sam. "Oh, ich auch nicht.", kam's von Jack. "Aber du hast darin einfach umwerfend ausgesehen." Für einen Augenblick sah er sie sanft, fast zärtlich, an. Sam erwiderte seinen Blick sekundenlang, sah dann leicht irritirt zu Boden.
Daniel sah kurz zu Jack, mit einem 'verstehst-du-was-ich-meinte- Ausdruck auf dem Gesicht.
Es war mittlerweile schon recht spät geworden und Daniel sah gähnend auf seine Uhr. "Also ich weiß nicht wie es euch geht, Leute. Aber ich bin hundemüde." Da war er nicht der Einzige und so herrschte bald Aufbruchstimmung.
"Sam." Daniel sah seine Freundin an, gab ihr einen Kuss auf die Wange und umarmte sie dann fest. "Ich wünsche dir viel Glück." "Danke Danny. Aber ich bin ja nicht aus der Welt! Ich komme euch mal im SGC besuchen. General Hammond wird bestimmt nichts dagegen haben. Außerdem sehen wir uns spätestens bei meiner Verabschiedung wieder."
Als nächstes war Teal'c an der Reihe. Sam stand erst etwas verlegen vor dem großen Mann. Es war eigentlich nicht Teal'cs Art, Gefühle zu zeigen. Sie wußte nicht recht was sie tun sollte. Also kam Teal'c auf sie zu, nahm sie in die Arme und hielt sie eine Weile. Dann schob er sie sanft von sich und verneigte sich leicht. "Samantha, es war mir eine große Ehre an deiner Seite gegen unsere gemeinsamen Feinde kämpfen zu dürfen. Du bist eine große Kriegerin." "Danke, Teal'c." Sam's Stimme klang belegt und Tränen schimmerten in ihren Augen. "Gute Nacht, Jack!", rief Daniel in dessen Richtung, schnappte sich Teal'cs Arm und zog ihn einfach mit sich nach draußen zum Wagen.
Sam und Jack standen sich nun gegenüber und sahen sich lange schweigend an. Da wurde Sam etwas klar: So leicht kam sie nicht davon. Hatte sie wirklich geglaubt, sie könnte ihre wahren Gefühle so einfach verdrängen? Geglaubt, es würde ihr helfen, sich einem anderen Mann zuzuwenden und zu hoffen dass ihre Gefühle für diesen irgendwann stark genug wären um...ja um was? Um Jack vergessen zu können? Sie hatte es nur geschafft sich selbst zu belügen. Und Pete. Sie hatte auch ihn belogen, und das hatte er nun wirklich nicht verdient. Oder mußte tatsächlich erst ein anderer Mann kommen damit sie sich über ihre wahren Gefühle gedanken machte? Aber jetzt war es wohl zu spät, oder?
Jack fuhr sich nervös mit der Hand durch die Haare, drehte sich um und ging in Richtung Küche. "Auch noch ein Bier?"
"Nein danke. Ich werde mich jetzt auch auf den Weg machen." Jack kam mit dem Bier in der Hand aus der Küche. Sam lächelte ihn verschmitzt an. "Außerdem, wenn ich jetzt noch ein Bier trinke, heißt es morgen ich wäre nicht mehr zu- rechnungsfähig gewesen." "Wer sagt denn so was,hm?" Jack grinste unschuldig. Die beiden sahen sich einen Moment
lang schweigend an.
"Also, ich werd dann mal...", unterbrach Sam die langsam unangenehm werdende Stille. Jack nickte knapp, stellte die Flasche auf den Tisch und nahm Sam zögernd in den Arm. Eine ganze Weile standen sie so da.
"Warum?", fragte Jack plötzlich, ohne sie anzusehen oder seine Umarmung zu lockern. Und als er keine Antwort bekam:
"Warum gehst du ganz weg?" Jetzt lößte sich Sam von ihm, sah ihn aber nicht an. Das Bild an der Wand war irgendwie interessant. Dann senkte sie den Blick. "Wegen Pete. Das weißt du doch." Irgendwie klang sie nicht sehr überzeugend.
"Es wäre aber nicht notwendig dass du ganz weggehst, Sam." Er legte eine kurze Pause ein. "Wegen mir ?", fragte er sehr leise, so dass sie es gerade noch hören konnte. Keine Reaktion, sie sah ihn immer noch nicht an. Aber in ihr arbeitete es,das spürte er. Also beschloß Jack, jetzt auf's Ganze zu gehen.
"Okay.", seufzte er. "Wie du willst. Würdest du mir noch einen Gefallen tun?" Sam sah ihn kurz unsicher an.
"Vertraust du mir?" Ein nicken ihrerseits.
"Okay." Jack sah sie sanft an. "Bekomme ich einen Abschiedskuss?" Jetzt hatte er ihre volle Aufmerksamkeit; sie sah ihn mit großen Augen skeptisch an.
"Ach, komm schon! Ein Abschiedskuss wird doch wohl drin sein, oder?" Jack lächelte spitzbübisch. Sam musterte ihn mit einem Blick, den er nicht so recht zu deuten wußte. Es war eine Mischung aus leichtem Entsetzen, Zweifel (an seinem Verstand? Oder an ihrem?) Verwirrtheit und... ja, da war auch Verlangen zu sehen!
"Okay, einen.", sagte sie bestimmt. Jack nahm sanft ihr Gesicht in seine Hände, beugte sich zu ihr und küßte ganz sanft und zärtlich ihren Mund. Für einen einfachen Abschiedskuss verweilten seine Lippen ziemlich lange auf den ihren.
Dann lößte er sich von ihr und sah ihr tief in die Augen. Nichts, aber auch gar nichts konnte sie darin erkennen, was seine momentane Stimmung betraf, wenn man davon absah das seine Augen dunkler waren als gewöhnlich. Verwirrt sah Sam zur Seite.
Jack holte tief Luft, seine Hände ruhten leicht auf ihren Schultern. "Und jetzt möchte ich, dass du mir in die Augen siehst und mir sagst, dass du mich nicht liebst."
Sam sah ihren ehemaligen Vorgesetzten an als käme er vom Mond. Langsam veränderten sich seine Augen. Plötzlich gab es für sie so viel darin zu erkennen, all seine Liebe die er für sie empfand, all die lange verdrängten Gefühle waren für einen kurzen Moment offen für sie zu sehen. Dann war es auch schon wieder vorbei.
"Was soll das, Jack?" Sam's Stimme war heißer, ihr Puls begann zu rasen. Aber sie konnte ihren Blick einfach nicht von ihm lösen.
"Ich will es hören", forderte Jack jetzt. "Wenn du mir das ehrlich ins Gesicht sagen kannst, werde ich nie wieder ein Wort darüber verlieren. Jeder geht seinen eigenen Weg und wir können Freunde bleiben. Das verspreche ich dir, Sam."
Sam schluckte, sah ihm immer noch in die Augen. Sein Blick hielt sie regelrecht gefangen.
"Und wenn ich es nicht sage?"
Jack schmunzelte leicht als er ihr trocken antwortete: "Dann werde ich dich küssen." Sprachlos sah sie ihn an, in ihrem Kopf rasten die Gedanken ohne Sinn.
"Also?" Kaum merklich schüttelte Sam den Kopf.
Entschlossen legte Jack die Hände auf ihre Hüften, zug sie näher zu sich und sah sie einen Moment lang ernst an. Dann zog er sie ganz zu sich und küßte sie zärtlich.
Für einen Augenblick dachte er ernsthaft sie wolle ihn von sich stoßen. Dann entspannte sie sich in seinen Armen und erwiderte seinen Kuß,erst sanft, dann immer leidenschaftlicher. Beide ließen ihren Gefühlen freien lauf.
Nach einer halben Ewigkeit trennten sie sich atemlos voneinander. Sam lehnte ihren Kopf an seine Brust und schloß die Augen. Genoß seine Umarmung, lauschte seinem schnellen Herzschlag.
Nach einer Weile sah sie ihn seufzend an. "Ich glaube, ich fahre jetzt besser nach Hause. Es ist schon spät." Jack hob erstaunt die Augenbrauen. "Was, jetzt wo's so richtig schön wird?" Er lächelte sie an, streichelte ihr sanft über die Wange. Betrachtete liebevoll ihr hübsches Gesicht und entlockte ihr diese bezaubernde Lächeln.
Dann wurde Sam wieder ernst. "Ich denke du wirst verstehen, dass ich noch einiges zu klären habe." Jack nickte. Er verstand, und es war ihm auch wichtig dass sie das tat. Sam sah ihn nun betrückt an. "Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen." Sie seufzte, knetete nervös ihre Finger. "Ich mußte gerade an Pete denken, ich fühle mich so mieß ihm gegenüber. Verstehst du? Ich habe ihn von Anfang an ... belogen. Und jetzt ... jetzt bin ich dabei ihn zu betrügen. Er denkt ja immer noch ..." Sam brach ab und seufzt erneut. "Ich werde mit ihm reden und Schluß machen." Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. "Sowas hat er wirklich nicht verdient!"
Jack hatte die ganze Zeit über schweigend zugehört. Jetzt nahm er ihre Hände, sah sie an. "Sam ... Du hast ihm gesagt dass du ihn liebst?" Etwas unsicher, auf was er da hinaus wollte, nickte sie zögernd. "Und du hast es in diesen Momenten immer ehrlich gemeint? Es genau so gefühlt?" Wieder nickte Sam. "Dann hast du nicht Pete belogen, sondern dich selbst."
"Und dich.", flüsterte Sam. Er betrachtete seine Hände, stieß die Luft aus und sah Sam an. Dieses Gespräch war auch für ihn nicht leicht und er konnte nicht glauben, dass er ausgerechnet mit ihr über die Gefühle des 'armen' Pete sprach. Er konnte ihn nicht leiden, konnte und wollte sich nicht vorstellen was die beiden... Allein der Gedanke, dass sie ihm gesagt hatte was sie für ihn (scheinbar?) empfand, verpaßt ihm auf der Stelle ein paar graue Haare mehr, falls das noch möglich war. Aber es war ihm wichtiger, dass Sam wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Er wollte ihr helfen, also riß er sich zusammen.
"Ich war ein Idiot, hätte es gar nicht so weit kommen lassen dürfen. Ich denke ich habe es nicht anders verdient." Jetzt machte Jack eine kurze Pause und sah Sam tief in die Augen bevor er weiter sprach. "Sam, ich liebe dich."
Sam wollte etwas sagen, doch Jack legte ihr sanft einen Finger auf die Lippen. "Schhhh...", er schüttelte leicht den Kopf.
"Ich will nichts hören, Sam. Ich möchte, dass du erst die Sache mit Pete klärst. Sage mir bitte erst was du fühlst wenn du das getan hast." Sam nickte leicht, erst dann nahm Jack den Finger von ihren Lippen und sah sie zärtlich an.
Plötzlich grinste er frech. "Ich hätte mich damals, bei dieser Aktion im Umkleideraum, (Broca Divide - Die Seuche)
doch nicht wehren sollen!" "Jack!" Sam war die Röte ins Gesicht geschossen. "Erinnere mich blos nicht daran! Außerdem war ich nicht ich selbst, das hast du selbst ..." Sie wurde von seinem Kuß unterbrochen.
"Du hast Recht, du solltest jetzt gehen." Wieder küßte er sie kurz. "Du siehst richtig süß aus wenn du so verlegen bist!" Und wieder ein Kuß. "Und ich weiß nicht..." wieder einer. "...wie lange ich dir noch widerstehen kann." Sam befreite sich lachend aus seiner Umarmung, gab ihm nun ihrerseits einen Kuß zum Abschied und machte sich auf den Heimweg.
Jack stand an der Haustür und sah ihr noch nach als die Rücklichter ihres Wagens schon längst in der Dunkelheit verschwunden waren.


EPILOG:

Am nächsten Morgen rief Sam Pete an und verabredete sich mit ihm um sich mit ihm auszusprechen. Sam beendete die Beziehung.
Janet, Cassie, Daniel und Teal'c freuten sich für Sam und Jack. Auch Gen. Hammond kam nicht drumrum diese Neuigkeit zu erfahren. Auch er freute sich für die Beiden, wirklich erstaunt war er allerdings nicht. Jacob konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und meinte nur: "War das nicht alles eine Frage der Zeit?"
Auf bitten von Gen. Hammond kam Sam als Wissenschaftlerin ins SGC zurück und kurze Zeit später wurde Jack zum General befördert. Hammond wurde versetzt und die Leitung des SGC wurde übertragen auf:
Brigadier General Jack O'Neill
Offiziell gab es nun kein SG-1 Team mehr. Sam ging nur gelegentlich auf Forschungsmissionen mit, arbeitete haupt- sächlich mit oder an außerirdischer Technologie. Daniel entschied sich für ein Forscherteam. Manchmal arbeitete er auch einfach nur an Artefakten oder Schriftzeichen die ein anderes SG- Team mitgebracht hatte. Teal'c schloß sich den rebel- lierenden Jaffatruppen an und fungierte als Vermittler zwischen den Rebellen und der Erde.
Etwa ein halbes Jahr nach seiner Beförderung konnte Jack es sich nicht verkneifen, alles was im SGC rumlief in die Kan-tine zu beordern und Sam vor versammelter Mannschaft einen Heiratsantrag zu machen.
Kurze Zeit später wurde das Namensschild an Sam's Labortür ausgetauscht. Jetzt steht darauf:
Dr. Samantha Carter-O'Neill


THE END
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