Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Crossroads von Kes

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort



Spoiler: Stargate: "Seth", Highlander: Der Methos-Handlungsbogen.

Anmerkung: Diese Geschichte dreht sich zum Großteil um eine der meiner Meinung nach faszinierendsten Figuren des Fernsehens: Methos (Peter Wingfield, auch "Tanith" in Stargate SG-1). Wer ein bisschen etwas über Highlander (bzw. Methos) weiß, kommt besser mit der folgenden Story klar. ;-) Genau genommen solltet ihr vielleicht wirklich die Finger davon lassen, wenn ihr Methos nicht kennt, sonst wird mein Briefkasten bald von verwirrtem Feedback überschwemmt... *g*
*** *** umschließt Methos-Zitate aus der Serie. (Der alte Mann und seine Weisen Worte...) Eine Fortsetzung ist in Arbeit und wird ein paar lose Handlungsstränge erklären. :)
Crossroads


I'm on fire
Burning with the question in my mind
Strange desire
Seems there's nothing else for me to find

'Cause I've been here, and I've been there,
Seems like I've been everywhere before
I've seen it all a hundred times
Still I think there surely must be more

I've been livin', I had to take my time and change my style
Now I wonder is something gonna make it all worthwhile

I know there's more than meets the eye
Like to see it 'fore I die for sure.
Something tells me it's all right
Only one step farther to the door

There ain't no feelin', feels the same as findin' out the key
Now I'm reelin', thinking of the things that I might see

I'm not afraid to face the light
I'm not afraid to think that I might fall
I was going nowhere fast
I was needing something that would last



**********
Have you read Aristotle's Poetics? No, of course not. You haven't even seen Casablanca. What is the first rule of great drama? Start small and build.

**********

SGC, Cheyenne Mountain Komplex, USA
"Ich bin auf etwas gestoßen."

Jack nickte ungeduldig. Sein Rasen wollte gemäht werden und es war bereits spät. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Daniel widmete.

"Nachdem die Tok'ra auf uns zugekommen sind mit der Vermutung, dass sich ein Goa'uld auf der Erde versteckt haben könnte - womit sie wie Sie wissen Recht behielten - habe ich angefangen, einige Nachforschungen anzustellen." Daniel klickte ein Symbol auf dem Bildschirm an und eine FBI-Seite erschien. "Und ich bin auf etwas gestoßen, was Sie vielleicht interessieren wird", fuhr er fort.

Carter trat etwas näher an den Bildschirm heran, um die Buchstaben entziffern zu können.

"Sie denken, Sie haben einen weiteren Goa'uld entdeckt?", fragte sie.

Daniel nickte. Jack's Augenbrauen schnellten nach oben.

"Ich habe eine Suche gestartet und besondere Vorfälle in den FBI-Archiven mit geschichtlichen Ereignissen verglichen... und einige Ergebnisse bekommen, die interessant waren. Zum Beispiel gibt es einen Serienmörder, der sich anscheinend für Don Juan hält. Er schneidet seinen Opfern..."

"Daniel? Kommen Sie zum Punkt."

Daniel warf Jack einen abschätzigen Blick zu, bevor er mit dem Wesentlichen fortfuhr.

"Eine besonders auffällige wiederkehrende Persönlichkeit scheint jedoch dieser Herr hier zu sein." Er gab einen Namen in das Suchfenster der FBI-Seite ein. Ein Profil öffnete sich. "Es war schwierig, die Daten zurückzuverfolgen. Wenn er ein Goa'uld ist, ist er gut dabei, es zu vertuschen." Er vergrößerte das Foto des Mannes und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Adam Pierson."

~~~~~~~~~~

"Und Sie sind der Meinung dieser Mr. Pierson könnte ein Goa'uld sein", sagte der General.

"Gut möglich, Sir", entgegnete O'Neill an Daniels Stelle. "Er scheint sich seit einer ganzen Weile hier herum zu treiben."

"Aber die Zusammenhänge könnten auch zufällig sein. Sie haben nichts gefunden, was zu normalen Verhaltensmustern der Goa'uld passt. Keine Sekten, keine Kulte..."

"Nicht in neuerer Zeit, Sir", gab Daniel zu. "Gehen wir jedoch davon aus, dass meine Zurückverfolgung korrekt ist, war er - unter anderem - ein ägyptischer Pharao um 3000 vor Christus." Er wartete, bis sich auf den Gesichtern seiner Zuhörer eine Art Erkenntnis widerspiegelte, bevor er fortfuhr: "Ich bin bei meinen Nachforschungen jedoch noch auf etwas anderes gestoßen. Eine Chronik. Ich habe mich mit einem alten Freund von der Uni in Verbindung gesetzt, er ist heute Chefarchivar im Britischen Museum. Er hat außerdem Zugriff zu den geschlossenen Abteilungen aller europäischen Archive... er hat sozusagen den Generalschlüssel." Er lächelte, doch als er bemerkte, dass die anderen im Raum kein Interesse an der Geschichte über seinen alten Freund zu haben schienen, fuhr er nüchtern fort. "Ich habe ihn gebeten, für mich nach einem Namen zu suchen, auf den ich im Zusammenhang mit dem potentiellen Goa'uld mehrmals gestoßen bin, und er hat diese Chronik gefunden." Er hielt ein antikes, in Leder gebundenes Buch hoch. "Ich musste ihm allerhand versprechen, damit er es mir zukommen ließ. Es wird weder ausgestellt, noch wurde es je zu Forschungszwecken weitergegeben. Er selbst wusste bis vor kurzem nichts von der Existenz des Buches." Er legte es wieder vor sich auf den Tisch und schlug es auf. "Es spricht von einem ‚Unsterblichen', der seit 5000 Jahren unter den Menschen lebt. Die Chronik beginnt mit seinem Auftauchen im Alten Ägypten. Dann reiste er weiter nach..."

"Dr. Jackson, für Einzelheiten wird später noch Zeit sein."

"Ja, Sir. Die Chronik spricht davon, dass seine Feinde ihn wegen seiner Grausamkeit fürchteten, und dass seine Wunden von selbst heilten."

Der General schwieg einen Augenblick, während er über die Wahrscheinlichkeit nachzudenken schien, dass sich tatsächlich noch ein weiterer Goa'uld auf der Erde hatte verstecken können.

"Also gut. Colonel O'Neill, Sie und Ihr Team übernehmen die weiteren Nachforschungen in dieser Angelegenheit. Sie haben freie Hand. Bringen Sie mir eine Entwarnung oder einen Goa'uld."

Jack nickte.

"Und bleiben Sie unauffällig, wir wollen nicht, dass jemand da draußen auf dieses Projekt aufmerksam gemacht wird. Oder dass der NID von der Sache Wind bekommt."






Paris, Apartmenthaus Rue de Bobigny


Hannah öffnete die Duschkabine und wrang ihre mittellangen, hellbraunen Haare aus, bevor sie sich ein weißes Handtuch umband und auf den kalten Fliesenboden trat. Sie trocknete mit einem zweiten Handtuch ihr Gesicht ab. Sie konnte sich nur schwer an den starken Chlorgeschmack des Pariser Leitungswassers gewöhnen.

*********
Paris is too full of Parisians. Even the French don't like Paris...
*********

Sie war seit einer Woche in der Stadt und hatte ihr Apartment erst ansatzweise eingerichtet. Kisten stapelten sich noch immer im Wohnzimmer, ihre Kleidung lag noch in Koffern im Schlafzimmer. Sie hatte kaum Zeit gehabt, sich darum zu kümmern. Doch man hatte ihr ohnehin gesagt, sie solle sich nicht zu sehr einleben. Ein Beobachter blieb niemals lange an einem Ort.

"Sie waren lange unter der Dusche..."

Sie zuckte zusammen und drehte sich ruckartig um.

"Wer sind Sie?!"

Auf ihrem Bett im angrenzenden Raum - vermutlich aus Mangel an Stühlen in der Wohnung - saß ein Mann Mitte Fünfzig mit grauem Haar und einem Stock. Seine dunkelbraunen Augen funkelten vertrauensvoll und er wäre ihr wohl auf Anhieb sympathisch gewesen, wenn er nicht illegal in ihre Wohnung eingedrungen wäre und sie halb zu Tode erschreckt hätte.

"Mein Name ist Dawson."

Sie sicherte mit einer Hand ihr Duschtuch und sah sich gleichzeitig nervös im Raum um.

"Joe Dawson?", fragte sie ungläubig.

Er nickte.

"Ich sehe, Sie haben von mir gehört."

"Natürlich habe ich das! Sie sind MacLeods Beobachter! Sie waren der erste, der Kontakt zu einem Unsterblichen aufgenommen hat. Was tun Sie hier?"

"Sie wissen auch, wer Adam Pierson ist?", ignorierte er ihre Frage.

"Ein Beobachter, der verschwunden ist, ja. Er wurde ersetzt durch Dr. Amy Zoll."

"Deren Aufgabe Sie nun übernehmen."

"Methos."

Er nickte.

"Was bringt Sie zu der Vermutung, dass Methos sich in Paris befindet?", fragte er.

Sie betrachtete den Mann misstrauisch.

"Sie meinen, falls er überhaupt existiert und nicht nur eine gute Nacht Geschichte für Unsterbliche ist? Ich weiß nicht, ob er hier ist. Doch MacLeod ist in Paris."

"Sie sind gut für eine Anfängerin. Sie haften sich an die richtigen Spuren."

Sie reagierte nicht auf das Halb-Kompliment. Allmählich wurde Sie sicherer. Was konnte dieser Mann ihr schon anhaben? Er war alt und gehbehindert.

"Genug", zischte sie, "was zum Teufel tun sie in meiner Wohnung? Was wollen Sie?"

Er schien einen Augenblick zu zögern, bevor er antwortete.

"Nun, ich bin hier, um Sie einzuweihen in das, was Sie offensichtlich noch nicht herausgefunden haben", sagte er schließlich. "Adam Pierson ist Methos."






Irgendwo über dem Nordatlantik


"Also, Daniel. Noch einmal langsam. Dieser ‚Methos' versteckt sich seit 5000 Jahren auf der Erde - und niemandem ist etwas aufgefallen?", fragte Jack ungläubig.

Er lächelte der Flugbegleiterin zu, die mit einem Kissen an ihm vorbeiging.

"Offensichtlich nur den Autoren der Chronik", entgegnete Daniel. "Sie nennen sich ‚Die Beobachter', ich werde aus den Einzelheiten noch nicht schlau."

Jack hob eine Augenbraue.

"Tatsächlich?", fragte er sarkastisch.

"In der Chronik ist die Rede davon, dass man nicht wisse, wo und wann Methos zum ersten Mal aufgetaucht sei und dass er einer der ältesten seiner Art sei."

"Also der Goa'uld."

"Anzunehmen. Es ist jedoch an keiner Stelle ein Sarkophag erwähnt. Und, was am auffälligsten ist: Er hat seit 5000 Jahren nicht den Wirt gewechselt."

"Wie unhygienisch", murmelte Jack.

Daniel warf ihm einen tadelnden Blick zu.

"Jack, ist Ihnen klar, was das bedeutet? Dieser Goa'uld hat offensichtlich einen Weg gefunden, ohne Sarkophag 5000 Jahre am Leben zu bleiben. In ein und demselben Wirt. Das ist sensationell!"

"Ja, geben Sie es weiter an die Schlangenausgabe der Newsweek."

"Vielleicht gab es einen Sarkophag, der in der Chronik lediglich nicht erwähnt wird", gab Carter aus der Sitzreihe hinter ihnen zu bedenken.

Daniel nickte nachdenklich.






Le Blues Bar, Paris


Hannah zitterte. Ihre Knie waren weich. Ihr Puls raste. Ihre Wangen waren gerötet.
Sie betrat hinter Dawson die Blues Bar. Wie sollte sie reagieren, wenn sie gleich den ältesten Unsterblichen der Welt traf? Dawson hatte Überzeugungsarbeit leisten müssen, doch die Aufrichtigkeit in seiner Stimme hatte ihm den entscheidenden Vorteil verschafft. Sie glaubte ihm. Sie hatte sich in Windeseile angezogen, ihre nassen Haare zu einem provisorischen Pferdeschwanz zusammengebunden, blaue Jeans, ein T-Shirt und ihre schwarze Lederjacke übergeworfen... und nun stand sie im Eingang von Dawsons Bar, aufgeregt wie ein Schulmädchen vor ihrem ersten Date.
Noch hast du die Chance dich umzudrehen und zu verschwinden, dachte sie. Sie war dabei ihren Eid als Beobachter zu brechen. Warum war sie dort? Sie hatte nie zuvor den Wunsch gehabt, mit einem dieser... Wesen Kontakt aufzunehmen.

Die Bar hatte gerade geschlossen, eine Bedienung rechnete die Kasse ab. Ein einziger letzter Gast saß an einem der rustikalen Holztische in der Mitte des dunklen Raumes. Er war vertieft in ein Buch und schien die beiden Neuankömmlinge nicht zu bemerken.

"Du liest hoffentlich nicht schon wieder Sartre", sagte Joe, als er die Stufen am Eingang hinunter ging und Hannah bedeutete, ihm zu folgen.

"Das Einzige, was es wert ist, an einem solchen Abend gelesen zu werden", entgegnete der Mann, ohne aufzusehen.

Joe murmelte etwas Unverständliches und zog einen Stuhl für Hannah hervor.

"Hannah, darf ich ihnen Adam Pierson vorstellen."

Endlich legte der Mann das Buch weg und hob zum ersten Mal seinen Blick. Ein seltsames, beinahe unheimliches Gefühl breitete sich in Hannah aus. Seine grauen Augen schienen innerhalb einer Sekunde alles zu sehen. Er hob eine Augenbraue und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er wirkte so menschlich auf sie, so... gewöhnlich. Und gleichzeitig wusste sie, dass sich hinter der Fassade eine Kreatur verbarg, die nichts mit ihr, Dawson, oder einem anderen Menschen zu tun hatte.

"Adam, das ist Hannah Frankstein."

Adam erhob sich und reichte ihr die Hand.

"Freut mich", sagte er.

"Und mich erst", entgegnete Hannah, wofür sie sich sogleich verfluchte. Was war los mit ihr?

Der Plan war gelassen und unnahbar zu wirken. Sich nicht beeindrucken zu lassen. Die Durchführung schien ihr jedoch noch Probleme zu bereiten.

"Das ist ein interessanter Name, Frankstein", sagte er schmunzelnd. "Einer meiner... Vorfahren kannte Mary Shelley. Wenn man es genau nimmt, hat er sie zu ihrem Werk ‚Frankenstein' inspiriert. Nun ja, nicht alleine, Lord Byron war beteiligt...."

"Methos", unterbrach Joe den Redefluss seines Freundes. "Hannah ist deine neue Beobachterin."

Für den Bruchteil einer Sekunde verfinsterte sich Methos' Blick, bevor er wieder eine lächelnde Maske aufsetzte.

"Und du bringst sie hier her und lässt meine über Jahre aufgebaute Tarnung auffliegen, weil........?"

"...Es besser ist, sie auf unserer Seite zu haben."

Methos grunzte verächtlich.

"Hör zu, sie ist neu und gerade erst in den Außendienst versetzt worden. Ein alter Kollege hat mich über ihre Ankunft informiert..."

"Joseph, ich hatte mehr von dir erwartet." Methos stand auf und ging einige Schritte auf und ab. Dann blieb er vor Hannah stehen und fixierte sie mit einem durchdringenden Blick.

"Also, was wissen Sie über mich?"

Hannah brauchte all ihre Selbstbeherrschung, um ihre Angst nicht zu zeigen.
Sie hatte die Aufzeichnungen über diesen Mann studiert. Wie er getötet hatte ohne mit der Wimper zu zucken - wie es alle Unsterblichen mit den anderen ihrer Art taten, wie er untergetaucht war, kaum mehr gesehen worden war. Sie hatte sich beinahe von Dawson von seiner Harmlosigkeit überzeugen lassen. War das Risiko eingegangen, ihn zu treffen, hatte ihr Leben in die Hände eines Mörders gelegt - nur um ihn ausfindig zu machen. Und - wenn sie ehrlich zu sich war - vermutlich um einer fehlgeleiteten Art von Faszination von ihm nachzugeben. Und in ihrem Beruf sollte sie es besser wissen.
Jetzt, wo sie ihm gegenüber stand und in seine kalten Augen sah, fragte sie sich, wie sie so dumm hatte sein können. Wie sie in diese Falle hatte laufen können. Unsterbliche wie er waren Killer, nur so konnten sie überleben. Sie war voller überschwänglicher Energie gewesen. Und ihre Leichtsinnigkeit würde ihr zum Verhängnis werden.

**********
[To Duncan] Keane is just like you. He wants to divide the world up into good and bad. Well, it's not that simple. We are all both - good and evil. We have rage and compassion. We have love and hate. Murder and forgiveness.
**********

"Ich habe die Literatur zum Thema ‚Methos' eingehend studiert. Die wenigen Informationen, die wir haben. Sie haben gute Arbeit geleistet ihre Spuren in den Chroniken zu verwischen", sagte sie mit, so hoffte sie, fester Stimme.

Er wandte sich an Dawson.

"Weißt du, Joe, ich vermisse die Zeiten, in denen nicht jeder wusste, wo man mich findet. Es war besser, ein Mythos zu sein. Ich bin schon zu lange an einem Ort. Auf Bora Bora ist es sehr angenehm um diese Jahreszeit."

Er griff nach seinem Mantel und warf ihn über.

"Ich verschwinde."

Im Vorbeigehen steckte er sein Buch in eine Innentasche seines schwarzen Mantels und verließ mit schnellen Schritten die Bar.
Joe und Hannah starrten ihm schweigend nach.

"Na, das lief ja gut", murmelte Dawson.






Irgendwo in Paris


"Oui, merci beaucoup. Au revoir!"

Daniel ließ die Glastür des Antiquariates hinter sich ins Schloss gleiten.

"Wieder nichts?", fragte Sam, die auf der Straße auf ihn gewartet hatte.

"Niemand scheint etwas mit dem Namen anzufangen, den mir mein Freund gegeben hat. Oder niemand will etwas mit ihm anfangen."

Sam seufzte.

"Allmählich müssten uns die Buchhandlungen ausgehen...", murmelte sie.

"Machen Sie Witze, Sam? Wir sind in Paris!", entgegnete Daniel mit einem schiefen Grinsen.






Methos saß auf einer Parkbank, von der aus er die Tuilerien überblicken konnte. Er versuchte, den Lärm der Straße, der Touristen und der Pariser auszublenden und sich zurück zu versetzen in eine Zeit, in der die Welt noch groß und abenteuerlich gewesen war. In der es noch Länder zu entdecken und Völker zu erkunden gab.

*********
I've been spending too much time in cities.
*********

Er konzentrierte sich auf die guten Zeiten. Die, die er mit Freunden verbracht hatte, Sterblichen und Unsterblichen. Zeiten des Friedens - kurze Intervalle zwischen den unzähligen Kriegen und Schlachten, die er erlebt hatte.
Doch wie sehr er sich auch dagegen wehrte, die tragischen, quälenden Erinnerungen holten ihn immer wieder ein. Bilder von toten Frauen und Kindern. Wie er Sterbliche wie Vieh abgeschlachtet hatte. Tausend Jahre lang.

***********
The times were different, MacLeod. I was different. The whole bloody world was different, okay? ...
I killed. But I didn't just kill fifty, I didn't kill a hundred. I killed a thousand. I killed ten thousand. And I was good at it. And it wasn't for vengeance. It wasn't for greed. It was because... I liked it. [giggle] Cassandra was nothing. Her village was nothing. Do you know who I was? I was Death. [laugh] Death - Death on a horse. When mothers warned their children that the monster would get them, that monster was me. I was the nightmare that kept them awake at night. Is that what you want to hear?! The answer is yes, oh yes.

***********

Er hörte Schritte näher kommen und erkannte sofort den langsamen, humpelndem Gang von Joe. Unwillkürlich lächelte er.

"Ich muss anfangen, mir Gedanken zu machen, wenn du mich so leicht finden kannst", sagte er, ohne sich nach dem Mann umzudrehen.

"Tja, du wirst alt", entgegnete dieser.

Joe setzte sich mit einigen Schwierigkeiten neben den Unsterblichen.
Methos grinste seinen ungleichen Freund an.

"Macht mich weise", sagte er.

"Nicht weise genug, wie es aussieht. Hannah könnte uns von Nutzen sein. Ich habe ein gutes Gefühl bei ihr."

Methos seufzte.

"Du willst, dass ich nett zu ihr bin, lächle und den guten Kerl spiele, damit wir beeinflussen können, was sie an die Beobachter weiter gibt."

"Ja. Warum spielst du nicht mit?"

Methos schüttelte den Kopf.

"Und es ist nicht nur das. Ich habe von einem alten Kollegen den Tipp bekommen, sie im Auge zu behalten."

Methos hob eine Augenbraue.

"Wieso würde dein alter Kollege dir so etwas nahe legen?"

"Er war der Meinung, dass sie dich finden würde", sagte Joe ernst.

"Tja, das hat sie ja wohl auch geschafft! Selbsterfüllende Prophezeiung, Joe?"

"Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Und wenn sie dich gefunden hätte, beladen mit ihren Büchern und Vorurteilen - und davon scheint sie eine ganze Menge zu haben -, denkst du nicht, sie hätte über dich gerichtet?", fuhr Joe unbeirrt fort.

"Denkst du nicht, sie hat es trotzdem getan? Denkst du, du kannst einen Menschen beeinflussen? Glaub mir. Menschen bleiben Menschen. Sie lernen, doch nicht durch ihre Lehrer. Sondern durch ihre Erfahrungen."

"Doch ohne Lehrer machen wir viele Erfahrungen gar nicht erst."

Methos starrte auf den großflächigen Park, der sich vor ihnen ausbreitete und auf der gegenüberliegenden Seite an den Louvre grenzte.

"Ich kann mir so eine Geschichte im Moment nicht leisten. Ich verlasse das Land."

"Sie wird dich finden, da bin ich mir sicher."

Methos hob eine Augenbraue.

"Du hast selbst gesagt, dass sie ein Anfänger ist. Und selbst wenn - dann werde ich sie wieder abhängen. Ich mache das schon seit einer Weile, Joe. Falls du es vergessen hast."

"Methos, ich mag nicht deine Erfahrung haben, doch dafür habe ich Menschlichkeit. Und soll ich dir etwas sagen? Du bist dabei, sie zu verlieren."

Methos stand auf.

"Joe, wenn ich deinen Rat brauche, sag ich dir bescheid. Bis dahin, au revoir."

Joe schüttelte den Kopf, als er den Unsterblichen weggehen sah.

"Du solltest öfter auf meinen Rat hören...", murmelte er.






"Bonjour Mademoiselle, je cherche un monsieur qui s'appelle... Joe Dawson. Vous lui connaissez?"

"Non, monsieur, je suis désolée."

Daniel ließ die Schultern sinken.
Der vermutlich hunderste Buchladen an diesem Tag und noch immer kein Erfolg. Nicht einmal der Hauch einer Spur.

"Sie suchen Mr. Joe Dawson?", riss ihn eine Frauenstimme aus seinen Gedanken.

Er drehte sich überrascht um und sah eine junge Frau mit hellbraunen Haaren vor sich. Sie trug blaue Jeans und eine schwarze Lederjacke und hielt einen Stapel Bücher auf dem Arm.

"Ja... ja! Kennen Sie ihn?"

Sie nickte.

"Ich hoffe, er hat Schulden bei Ihnen, oder eine Beule in ihr Auto gefahren...", murmelte sie.

"Wie bitte?"

"Ich kenne ihn. Versuchen Sie es in ‚Le Blues Bar'", sagte sie.

Daniel wartete, bis die Frau den Laden verlassen hatte, bevor er sein Handy aus der Tasche nahm und O'Neills Nummer wählte.

"Wir haben vielleicht Dawson gefunden."

~~~~~~~~~~

"Le Blues Bar" war nicht schwer zu finden gewesen, Dank Daniel, der sich in einigen Restaurants durchgefragt hatte. Sam und er hatten sich mit Jack und Teal'c, der zur Abwechslung eine bunte, gehäkelte Mütze trug, wie es viele Farbige in Paris taten, am Pantheon getroffen, um von dort aus mit der Metro weiter zu fahren. Diese U-Bahn war laut Daniel der einzig vernünftige Weg für einen Nicht-Pariser, sich fortzubewegen.

"Und dieser Dawson, was ist mit dem Kerl? Warum schickt uns ihr Freund hinter ihm her?", fragte Jack, als sie die Metro-Station in der Nähe der Bar verließen und sich neu orientierten.

"Mein Freund ist der Meinung, dass er ein Beobachter sein könnte."

Jack blieb abrupt stehen, so dass Carter beinahe gegen ihn gelaufen wäre.

"Sie meinen, diesen Verein gibt es noch immer?", fragte er fassungslos, "Und Sie sagen uns nichts von dieser netten kleinen Vermutung?!"

"Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich so ist. Es ist... möglich. Ich wollte keine Hexenjagd auf vermeintliche ‚Beobachter' heraufbeschwören...", verteidigte sich Daniel.

Jack schüttelte den Kopf und ging weiter.

"Da ist es", sagte er, als er die Aufschrift auf einem Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckte.

Der Rest seines Teams folgte ihm zum Eingang und die wenigen Stufen hinab, die in die Bar führten und sahen sich um. Es waren nicht viele Gäste dort, aber es war auch erst später Nachmittag, keine beliebte Zeit für einen Barbesuch. In der Nähe der kleinen Bühne packte ein älterer Mann mit grauem Haar eine Gitarre in den dazugehörigen Koffer.
Daniel ging auf ihn zu.

"Joe Dawson?", fragte er.

Der Mann schloss den Gitarrenkoffer, bevor er sich umdrehte und Daniel ansah.

"Wer will das wissen?"






"Diese Unterhaltung schien mir wenig aufschlussreich", sagte Teal'c, als das Team die Bar verlassen hatte.

Joe hatte ihnen nicht den Hauch eines Hinweises gegeben. Er kannte Methos, soviel war klar, es war deutlich an seiner Reaktion zu sehen gewesen. Doch mehr würden sie von diesem Mann nicht erfahren. Jacks Laune verschlechterte sich minütlich.

"Dieser Mythos ist definitiv schwieriger zu finden, als mir lieb ist. Seth war einfacher...", murmelte er.

"Methos", korrigierte Daniel ihn, wofür er einen blitzenden Blick erntete.

"Also gut. Carter, Sie und Teal'c kehren zurück ins Hotel, informieren Sie den General. Versuchen Sie, ein wenig Verstärkung zu bekommen. Eine Verbindung in Paris, etwas in der Art. Wir werden unter Umständen die ganze Stadt absuchen müssen."

Carter und Teal'c nickten.

"Was tun wir in der Zeit?", fragte Daniel.

"Wir warten hier bis unser Freund Joe es für an der Zeit hält, seinen Kumpel vor diesen Fremden zu warnen, die nach ihm suchen", sagte Jack.

"Was er hoffentlich persönlich erledigen will, und nicht übers Telefon", gab Daniel zu bedenken.

"Hoffentlich", bestätigte Jack.






Joe wartete eine halbe Stunde, bevor er seiner Bedienung bescheid gab und die Bar verließ. Er wusste nicht, wer ihm soeben einen Besuch abgestattet hatte, aber es war niemals ein gutes Zeichen, wenn jemand nach Methos fragte. Leider wusste er nicht, wo er den Unsterblichen suchen sollte. Nahm er es genau, wusste er nicht einmal, ob er noch im Land, geschweige denn in der Stadt war. Er stieg in ein Taxi. Er würde die üblichen Orte absuchen müssen.

Er begann seine Suche am Montparnasse Friedhof, wo Methos sich häufig aufhielt, seit er Alexa dort beerdigt hatte. Doch er war nicht dort.
Die nächste Station war der Jardin du Luxembourg. Doch wieder war keine Spur von Methos zu finden...
Als er schließlich über zwei Stunden später alle wahrscheinlichen Zufluchtsorte ohne Erfolg abgesucht hatte, ließ er sich von seinem Taxifahrer zur letzten Adresse bringen, die ihn weiter bringen konnte: Hannahs Apartment.

~~~~~~~~~~~

"Ich weiß nicht, wo er ist, Mr. Dawson. Und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht sagen."

Joe atmete resignierend aus.

"Hannah ich weiß, dass wir bei Ihnen keinen besonders guten Eindruck hinterlassen haben..."

"Keinen besonders... Joe! Sie sind in mein Apartment eingebrochen, während ich unter der Dusche war, haben mich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dazu gebracht, meinen Eid zu brechen und mich von jetzt auf gleich in die Gewalt eines 5000 Jahre alten, unberechenbaren Unsterblichen zu begeben... der mich außerdem gedemütigt hat stehen lassen! Keinen besonders guten Eindruck??"

"Okay, jetzt machen Sie mal halblang! Ich habe Sie nicht gezwungen, mich zu begleiten! Sie wissen so gut wie ich, dass Methos kein Monster ist, sonst wären Sie niemals mit in die Bar gekommen. Was auch immer in all Ihren Büchern steht, Sie scheinen es nicht zu glauben. Schieben Sie mir nicht die Schuld dafür in die Schuhe, dass Sie unüberlegt gehandelt haben!", setzte sich Dawson zur Wehr.

"Wie hätten Sie an meiner Stelle reagiert?!", fauchte sie.

"Genau so!", gab Joe zurück.

Diese Antwort nahm Hannah den Wind aus den Segeln und sie sah ihn einen Augenblick schweigend an.

"Ich weiß nicht, wo er ist", sagte sie schließlich in ruhigem Ton.

Dawson nickte und verließ ihr Apartment.






O'Neill und Daniel warteten in einem Hauseingang auf der gegenüberliegenden Seite des Apartmenthauses.

"Da ist er wieder", sagte Jack, als er sah, wie Dawson das Haus verließ und auf das wartende Taxi zuging.

"Na, dann... was jetzt?", fragte Daniel.

Er wollte gerade ihre Deckung verlassen, als Jack ihn zurückhielt.

"Warten Sie. Ich denke, wir sollten uns trennen. Sie folgen weiterhin Dawson. Da wird noch ein bisschen Sight Seeing für Sie herausspringen", sagte er.

"Sie bleiben hier?"

Jack nickte.

~~~~~~~~~

Er musste nicht lange warten, bevor sich seine Vermutung bestätigte und das Licht in dem Apartment erlosch, durch dessen Fenster sie Dawson mit einer jungen Frau hatten sprechen sehen. Einen Augenblick später verließ sie mit einer Sporttasche das Haus und stieg in ihr Auto.

Jack sah sich nach einem Taxi um, und als er keines fand, suchte er sich eines der Motorräder am Straßenrand aus und schloss es kurz.
Dann folgte er dem französischen Kleinwagen.






Hannah parkte ihren Renault hinter der verfallenen Lagerhalle. Sie war durch Zufall auf diesen Ort gestoßen. Er war seit langem verlassen, die Fenster waren zerbrochen und die Mauern verrottet. Sie nahm ihre Sporttasche vom Beifahrersitz und schloss den Wagen ab.

Jack folgte ihr aus sicherer Entfernung zum verriegelten Eingang des Gebäudes.

Sie kletterte durch ein zerschlagenes Fenster und warf ihre Tasche auf einen breiten Stahlträger, der auf dem Hallenboden lag. Sie zog ihre Jacke aus und legte sie daneben.
Sie trat in die Mitte der überwiegend leeren Halle und dehnte ihre Muskeln.
Sie beugte sich nach vorne und berührte mit den Fingern ihre Füße, dann stützte sie sich mit den Händen auf dem Boden ab und ließ sich in ein Spagat sinken.

Jack beobachtete sie durch eines der Fenster. Er wurde unruhig, als er sah, wie auf der Rückseite des Gebäudes eine Tür geöffnet wurde, und ein Mann die Halle betrat.

"Autsch", hallte die Stimme des Mannes von den Wänden wider.

Hannah schreckte auf. Sie stand in einer flüssigen Bewegung vom Boden auf und lief zu ihrer Tasche.

"Sie brauchen keine Angst zu haben", rief Methos, noch bevor sie den Reißverschluss geöffnet hatte.

"Nein, wieso sollte ich vor einem Killer wie Ihnen Angst haben?", erwiderte sie.

Sie zog - Jack musste zwei Mal hinsehen um es zu glauben - ein Schwert aus der Tasche und drehte sich zu ihm um.

"Was wollen Sie?"

Er lächelte und kam langsam auf sie zu.

"Wollen Sie mich damit umbringen?", fragte er spöttisch.

"Vermutlich nicht. Aber ich werde ganz bestimmt nicht einfach dastehen und mich umbringen lassen."

Methos lachte auf.

"Ich sehe, Sie haben ein äußerst positives Bild von mir."

Er griff in seinen Mantel und holte sein eigenes Schwert hervor.

"Na los. Zeigen Sie mir, was sie in dem Dojo in London gelernt haben", sagte er.

Sie schüttelte den Kopf.

"Woher wissen Sie von dem Dojo?"

"Die Beobachter sind nicht die Einzigen, die Nachforschungen anstellen können. Na ja, eigentlich habe ihre Datenbank benutzt, um an Ihr Dossier zu gelangen..." Er begann sie mit erhobenem Schwert zu umkreisen. "Sagen Sie, warum genau haben Sie einen Kurs in Schwertkampf belegt?", fragte er, und sein spöttischer Ton verärgerte sie noch mehr.

"Sie denken nicht im Ernst, dass ich mit Ihnen kämpfe, oder? Wenn doch müssen Sie verrückter sein, als ich angenommen habe. Ich hatte leider keine 5000 Jahre, um meinen Schwertkampf zu perfektionieren."

**********
Just because I don't like to fight, doesn't mean that I can't.
**********

Jack zückte sein Handy. Dort war ihr Goa'uld.

"Oh kommen Sie schon, Hannah, ich bin sicher Sie sind gut in allem, was Sie anfangen. Sie sind zu stolz um jetzt einfach aufzugeben oder wegzulaufen. Das sagt mir meine Menschenkenntnis."

Hannah zögerte. Sie konnte nicht glauben, dass sie einen Kampf mit einem Unsterblichen überhaupt in Erwägung zog. Doch etwas in ihr wollte es. Sie wusste, dass sie gut war. Und sie wusste auch, dass Methos vermutlich aus der Übung war. Trotzdem war er ein überaus gefährlicher und hinterlistiger Gegner.

"Ist es das, worum es ging? Wollte Dawson mich bestechen, damit in Ihren Chroniken nicht steht, dass Sie heute noch genauso feige morden wie seit Hunderten von Jahren?"

"Lieber eine Minute lang feige, als ein Leben lang tot. Aber ich bin nicht her gekommen um Sie zu töten. Ich bin hier um mit Ihnen zu reden."

Sie drehte sich mit ihm und hielt ihr Schwert bereit.

"Natürlich. Sie wollten mir ein Eis spendieren und mich bitten Sie in Ruhe zu lassen", antwortete sie, als sie ihn angriff.

Er parierte ihren Schlag mühelos.

"Nein. Nicht ganz falsch, aber nein."

Sie griff ihn erneut an, diesmal mit einer Kombination von Schlägen, die jedoch allesamt vom Stahl seines Schwertes abgeblockt wurden.

"Also?", fragte sie.

Diesmal attackierte er sie, drang durch ihre Abwehr und schnitt ihre Schulter auf.
Ihre Hand flog unwillkürlich hinauf zu der Wunde und öffnete dadurch für einen Augenblick ihre Abwehr.
Methos setzte ihr seine Klinge an die Kehle.

"Ich hatte nicht vor Ihnen irgendetwas zu schenken."

Er nahm das Schwert zurück und überließ ihr den nächsten Angriff.






Daniel saß in Dawsons Bar. Er hatte den Mann bis dorthin zurück verfolgt und war es schließlich leid geworden, ihm hinterher zu spionieren. Es war nicht seine Art. Er hielt es für besser, die Dinge auszusprechen. Auszudiskutieren. Und so saß er auf einem der Holzstühle in "Le Blues Bar" und wartete auf die Reaktion seines Gegenübers.

"Das ist unglaublich", sagte Joe.

"Anscheinend wusste noch nicht einmal der Kurator des Museum, in dem es eingelagert war, von seiner Existenz", erklärte Daniel.

Joe fuhr mit seinen Fingern über den uralten, ledernen Buchdeckel.

"Warum suchen Sie Methos?", fragte er.

"Wir glauben, er ist ein Goa'uld."

"Ein was?"

"Ein Außerirdischer."

Joe starrte ihn mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Verärgerung an.

"Verschwenden Sie meine Zeit nicht mit diesem Unfug", sagte er.

"Oh, es ist keinesfalls Unfug. Wir glauben er gehört einer parasitären Rasse an, die sich Goa'uld nennen. Sie nehmen menschliche Wirte und..."

Daniel unterbrach seine Erklärung als Joe begann, laut zu lachen.






Jack winkte Carter und Teal'c zu sich herüber, als er ihren Mietwagen vorfahren sah. Die Frau kämpfte nun schon seit fast einer halben Stunde gegen den Kerl, doch es war offensichtlich, dass er sich zurückhielt und sie dabei war zu verlieren.

"Sir, wir haben Daniel informiert, er sagte, wir sollen nicht eingreifen", berichtete Carter.

Jack sah sie ungläubig an.

"Wie bitte? Er wird sie umbringen!"

"Er sagte, wir sollen warten, bis er mit Dawson hier ist."

Jack wurde von Sekunde zu Sekunde unruhiger. Er vertraute Daniel, doch er befürchtete, dass er sich diesmal vielleicht irrte.

"Also gut. Wir warten", entschied er schließlich.






Hannah stolperte und fiel zu Boden. Sie rollte im letzten Moment zur Seite und entkam dem Schwert, das auf sie zuschnellte.

"Methos!"

Der Unsterbliche war für einen Augenblick abgelenkt, als er Dawsons Stimme hörte.
Hannah nutzte die Unaufmerksamkeit aus und sprang auf. Sie stürmte auf ihn zu und verfehlte ihn nur um Millimeter, als er im letzten Moment auswich. Aus Reflex wirbelte er herum und bevor er die Chance hatte, das schwere Schwert aufzuhalten, durchbohrte es die junge Frau und sie ging ächzend und mit weit aufgerissenen Augen zu Boden.

"NEIN!", hallte Daniels Stimme durch das Lagerhaus.

Der Rest des Teams folgte ihm und Joe, ihre Waffen im Anschlag.

"Auf den Boden!", bellte Jack.

Methos gehorchte gerne. Er war ausgelaugt nach dem langen - durchaus unterhaltsamen - Kampf. Er sank auf die Knie, hielt sein blutiges Schwert jedoch weiter in der Hand.

Carter kniete neben Hannah nieder, um nach ihrem Puls zu fühlen.

"Sie ist tot, Sir."

Jack sah kurz zu Daniel. Diese Sache war noch nicht vorbei. Er richtete seine Dienstwaffe auf den Kopf des Unsterblichen.

"Okay, das war's für dich. Ich denke wir nehmen dich mit", sagte er.

"Jack, er ist kein Goa'uld", meldete Daniel sich zu Wort.

O'Neill blitzte ihn wütend an.

"Daniel!"

Er hatte an diesem Tag schon einmal zugelassen, dass Daniels Urteilsvermögen ein Leben kostete.

"Warum hast du das getan?", fragte Joe, bevor Daniel weiterreden konnte.

Methos schüttelte den Kopf.

"Ich wollte sie nicht töten, es war eigentlich eure Schuld", entgegnete er, als ginge es um ein eingelaufenes Kleidungsstück und nicht um das Leben einer Frau.

O'Neill riss sich zusammen, um diesem arroganten Dreckskerl nicht ins Gesicht zu schießen.

"Für wen zum Teufel halten Sie...", er kam nicht weiter.

Ein erstickter Aufschrei von der toten Frau auf dem Boden ließ ihn zusammen zucken.

Er und Carter sprangen gleichzeitig auf und brachten Abstand zwischen sich und Hannah. Sie richteten ihre Waffen auf sie, während Teal'c weiter auf Methos zielte.
Daniels Augen weiteten sich in Erkenntnis.

"Oh mein Gott", murmelte er.

Die Frau schnappte verzweifelt nach Luft und versuchte, sich aufzusetzen.

"Carter, rufen Sie einen Krankenwagen, sofort!", befahl O'Neill.

Sam nahm ihr Handy aus der Tasche und klappte es auf, doch bevor sie den Notruf wählen konnte, packte Daniel sie am Arm.

"Warten Sie", sagte er.

"Daniel!", schrie O'Neill ihn an, "diese Frau ist schwer verletzt - wegen Ihnen - wollen Sie, dass sie stirbt?!"

Daniel reagierte nicht auf den Wutausbruch seines Teamchefs, sondern deutete mit einer beinahe unnatürlich ruhigen Handbewegung und offenem Mund auf Hannah, die O'Neill mit schmerzverzerrtem Gesicht anblickte.

"Gott, nicht so laut", murmelte sie.

Sie fasste sich an den Kopf und wandte ihren Blick Methos zu.

"Sie steht unter Schock", sagte er, als sie ihn weiterhin wortlos anstarrte.






Irgendwo über dem Nordatlantik


"Und dieser Kerl, dieser Methos, ist ein... was?"

"Ein Unsterblicher. Joe hat mir Bücher gezeigt, die Sie umhauen würden", antwortete Daniel mit kaum gezügeltem Enthusiasmus. "Okay, vielleicht nicht Sie...", berichtigte er sich.

"Okay... doch erklären Sie mir bitte noch einmal, weshalb wir ihn laufen gelassen haben, nachdem er versucht hat, diese Frau umzubringen..."

"Er hat nicht versucht, sie umzubringen, es war ein... Unfall. Und sie war ebenfalls unsterblich. Sie wusste es nur noch nicht."

"Ah." Jack sah den jungen Archäologen skeptisch an. "Und was ist mit der ‚seine Feinde fürchteten sich vor seiner Grausamkeit' - Nummer?"

Daniel rührte mit einem Plastiklöffel in seinem schwarzen Kaffe herum.

"Ich denke, diese Beschreibung hat mit dem Mann, den wir getroffen haben, nur sehr wenig zu tun. Es ist eine Weile her, seit dieser Text verfasst wurde...", sagte er schließlich.

O'Neill ließ resignierend die Schultern sinken.

"Na wunderbar", murmelte er. "Was um Himmels Willen erzählen wir Hammond?"

"Dass wir keinen Goa'uld finden konnten", antwortete Daniel ernst.

Viel mehr beschäftigte ihn, wie er seinem alten Freund erklären sollte, wie die einzigartige antike Chronik über eine Legende namens "Methos" auf unerklärliche Weise abhanden kommen konnte............

**********
We all have things in our past we wish we hadn't done. I know I do.
**********

Ende

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.