Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Verzweiflung von Daniela

[Reviews - 1]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort



Spoiler: Gipfeltreffen (schließt daran an)

Anmerkung: Das ist meine erste FF und ich würde mich riesig über Feedback freuen. Ein ganz großes Dankeschön an MajorSamONeill, die die Story Beta gelesen hat.
Verzweiflung

Sam war alleine in ihrem Quartier und starrte ununterbrochen auf einen imaginären Punkt an der gegenüberliegenden Wand. Sie saß auf ihrem Bett und hatte die Arme um ihre angezogenen Beine geschlungen.

Sie konnte keine klaren Gedanken fassen, alle Geschehnisse dieses missratenen Tages flogen in ihrem Kopf herum.

Der Präsident sollte für ein Treffen mit dem Hohen Rat der Tok'ra ins SGC kommen

Sie und Jack wurde für Zatarc's gehalten

Sie musste ihre Gefühle für Jack gestehen

Und er seine für sie

und sie hatte Martouf getötet, SIE HATTE IHN GETÖTET

Es tat so weh, aber sie konnte nicht weinen, sie saß einfach nur da. Wie hatte sie ihn nur töten können?! Es tröstete sie nicht, wenn man ihr sagte sie habe keine andere Wahl gehabt, er hätte sich selber getötet, wenn sie es nicht getan hätte, schließlich er war ein Zatarc.

Der kleine Raum erdrückte sie, nahm ihr die Luft, sie musste hier unbedingt raus.

Auf dem Gang war es leer. Die Tok'ra, sowie der Präsident waren schon wieder abgereist. Anise hatte Martoufs Leichnam mit auf ihren jetzigen Heimatplaneten genommen um ihn Untersuchungen zu unterziehen, damit man die Zatarc's in Zukunft besser erkennen... und heilen konnte.

Sie irrte ziellos durch die Gänge ohne ihre Umgebung wirklich wahrzunehmen.



Jack saß in seinem Büro und wollte den letzten Missionsbericht von PX4 251 fertig stellen, aber er kritzelte nur auf dem Blatt herum. Auch seine Gedanken kreisten um den heutigen Tag.

Okay, ein gutes hatte der Tag, er und Sam wurden nicht mehr für Zatarc's gehalten, aber das allein konnte die sonstigen Ereignisse des Tages nicht aufwiegen. Marty war gestorben, okay er hatte Marty nie wirklich leiden können, er trug schließlich einen von diesen widerlichen Schlangenköpfen in sich und außerdem hielt er sich seiner Meinung nach viel zu oft bei Sam auf.

Oh Gott, und sie hatte ihn erschossen, wie sehr wünschte er sich, dass es jemand anders getan hätte. Das hatte sie wirklich nicht verdient. Sie war gut mit Martouf befreundet gewesen (seiner Meinung nach zu gut, aber das war jetzt völlig irrelevant) und durch ihre Erinnerungen von diesem 'Wurm', der in ihr gewesen war, wurde das natürlich noch verstärkt, das glaubte er jedenfalls.

Wie gerne würde er jetzt bei ihr sein, nur damit sie nicht alleine war in ihrer Trauer. Aber er wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde, schließlich wusste sie von seiner Abneigung gegenüber Marty und außerdem wusste er noch nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte, jetzt, nachdem er ihr seine Gefühle gestanden hatte.

Oh man, das war wirklich ein scheiß Tag.

Jack stand auf und verließ sein Büro, er hatte keinen Nerv jetzt den Bericht zu verfassen, er ging zu seinem Quartier um sich hinzulegen und zu versuchen etwas zu schlafen.



Sam stand im Aufzug um an die Oberfläche zu gelangen, sie brauchte unbedingt frische Luft und Platz. Die engen Gänge des SGC bedrückten sie genauso wie ihr kleines Quartier. Sonst flüchtete sie immer in ihr Labor, doch heute war einfach zuviel passiert, da konnten sie auch keine Naquadareaktoren ablenken.

An der Oberfläche lief sie weiter ziellos herum, die frische Luft tat ihr gut und nach einiger Zeit konnte sie ihre Nerven auch ein wenig beruhigen.

Sie setzte sich auf einen Stein und starrte in den Himmel. Die Sterne leuchteten hell und es waren nur ein paar Wölkchen zu sehen. Sie fing an zu frösteln, da es doch ziemlich kalt geworden war. Sie stand auf um wieder rein zu gehen, denn sie wollte auf keinen Fall riskieren krank zu werden und sich von Janet ans Bett fesseln zu lassen.

Wieder im SGC ging sie in Richtung Quartiere, jedoch war sie nicht auf dem Weg in ihr eigenes. Irgendetwas zog sie weiter und sie wehrte sich nicht dagegen. Auf einmal stand sie vor Jacks Quartier und hob die Hand zum Anklopfen.

Jack lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. All seine Versuche einzuschlafen waren fehlgeschlagen und so lag er einfach nur da.

Er schreckte hoch als es auf einmal an der Tür klopfte. 'Man, hat man hier denn nie seine Ruhe?!', dachte der sich und murmelte ein "Ja, was ist denn?!"

Sam öffnete vorsichtig die Tür und steckte ihren Kopf hindurch. "Entschuldigen Sie, Sir, wenn ich sie störe." "Carter", meine er verwundert als er sich in seinem Bett aufsetze, "kommen sie rein." Mit ihr hatte er als letztes gerechnet.

"Nein, ist schon gut Sir, ich wollte Sie nicht stören, es ist nicht wichtig." Mit diesen Worten zog sie ihren Kopf zurück, um die Türe zu schließen. 'Was hatte sie sich denn dabei gedacht?! Was wollte sie überhaupt bei ihrem Colonel?'

Mit ein paar Sätzen war er an der Tür und zog sie mit einem Ruck auf. Sam hatte den Griff noch nicht losgelassen und zuckte zusammen, als die Türe aufging.

Jack stand in der Tür und schaute in die traurigen, schmerzerfüllten Augen seines Majors. "Sie haben mich nicht gestört und sie wären auch nicht gekommen, wenn es nicht wichtig wäre, also kommen sie rein."

In Sam fand ein Kampf statt, was sollte sie tun, gehen oder bleiben. Doch Jack nahm ihr die Entscheidung ab, indem er ihren Arm fasste und sie ins Zimmer führte.

"Setzen Sie sich." Mit diesen Worten setzte er sich selbst in Bewegung und nahm auf seinem Bett platz. Zögernd nahm sie auf dem Stuhl platz, der dem Bett zugewandt stand. Eine Weile sagte keiner ein Wort. Sam starrte vor sich auf den Boden und Jack beobachtete sie dabei.

'Wenn ich ihr doch nur ihren Schmerz nehmen könnte, oder sie wenigstens etwas trösten könnte!' Er wusste, dass es keine Worte gab, mit denen er ihr helfen konnte.

"Sam?"

Sie hob langsam den Kopf, bis ihre Augen seine trafen.

"Sam, es tut mir so leid. Es war nicht ihre Schuld, sie hatten keine Wahl. Wenn sie es nicht getan hätten, hätte er es selbst getan und dann gäbe es keine Möglichkeit so etwas in der Zukunft zu verhindern. Ich weiß, wie es ist einen Freund zu verlieren und ich weiß auch das es keine Worte gibt, mit denen man die Schmerzen lindern kann."

Sam hatte dagesessen und dem Colonel zugehört. Sie merkte, wie Tränen in ihre Augen stiegen, aber sie hatte keine Kraft sie zu unterdrücken, deshalb stand sie schnell auf um zu gehen.

"Entschuldigen Sie bitte, Sir. Ich gehe jetzt besser."

Jack war ebenfalls aufgestanden und man sah ihm an wie er litt sie so zu sehen.

"Es gibt nichts, wofür sie sich entschuldigen müssen."

"Ach nein?! Ich habe Martouf getötet!!!", schrie sie ihn an. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und so verbarg sie ihr Gesicht in ihren Händen.

Sam wehrte sich nicht als Jack sie in seine Arme nahm und langsam hin und her schaukelte.

Da war diese Geborgenheit, die sie früher immer gespürt hatten, wenn ihrer Mutter sie getröstet hatte. Sie ließ ihren Emotionen freien Lauf und weinte sich an seiner Schulter aus.

Jack hielt sie fest in seinem Arm und strich ihr sanft über das blonde Haar. Er wollte sie nie wieder loslassen. Er wollte sie beschützen. Er wollte, dass sie nicht noch mal solche Schmerzen erleiden musste.

Sam hatte schon eine Weile aufgehört zu weinen, doch wollte sie sich nicht aus Jacks Umarmung lösen und auch er schien nicht daran interessiert zu sein sie loszulassen. Sie legte ihre Arme vorsichtig um seinen Rücken. 'Was tust du da?', fragte sie sich selbst, 'Er ist dein Vorgesetzter und du stehst hier engumschlungen mit ihm in seinem Quartier.'

Jack hatte gemerkt, dass Sam aufgehört hatte zu weinen. Doch da sie sich nicht von ihm löste, sah auch er keinen Grund sich von ihr zu trennen. Er genoss es ihr so nahe zu sein und er fragte sich, wie ihre 'Beziehung' weiterverlaufen würde. Er wusste, dass er sich weder ein Leben ohne das SGC noch ein Leben ohne Sam vorstellen konnte. Doch beides zusammen ging nicht in der Form, in der er sich das vorstellte. Denn auf dem jetzigen Level ihrer Beziehung wollte und konnte er es nicht belassen. Sie jeden Tag zu sehen, mit ihr zu sprechen, doch sie nicht berühren zu dürfen, dass würde er nicht aushalten. Er musste unbedingt mit ihr darüber reden, jedoch nicht jetzt. Im Moment war dafür der völlig falsche Zeitpunkt.

Als Sam sich rührte, dachte er das sie sich von ihm lösen wollte, doch tat sie es nicht, sondern legte ihre Arme um ihn. Ein wohliger Schauer durchfuhr ihn und er hielt sie noch etwas fester.

'Wenn du jetzt nicht gehst, wirst du morgen noch hier stehen.' ermahnte Sam sich. Sie fühlte sich schon etwas besser und sie wusste, dass Jack sie verstand und war froh, dass er für sie da war. Auch wenn Jack und Martouf nie gut miteinander ausgekommen waren, wusste sie, dass sein Mitgefühl echt war.

Sie hob den Kopf und sah leicht lächelnd in Jacks Augen. "Danke", flüsterte sie ihm zu.

"Wofür?"

"Danke dafür, dass du für mich da bist", antwortete sie leicht verlegen und löste sich aus der Umarmung.

Ihm war nicht entgangen, dass sie ihn geduzt hatte und er freute sich, dass sich ihre Beziehung in diese Richtung entwickelte.

"Ich werde immer für dich da sein", flüsterte er, während er ihr sanft über ihre Wange strich.

"Ich gehe jetzt besser, es ist spät und ich bin müde", entgegnete sie verlegen und machte sich auf den Weg zur Türe.

"Warte."

Sie drehte sich irritiert um und sah ihn fragend an.

Jack grinste schief und deutete Richtung Spiegel.

"Um Himmels Willen", stieß sie aus, als sie nichtsahnend in den Spiegel schaute.

Ihre Augen waren vom Weinen noch ganz rot und über ihre Wangen zogen sich schwarze Streifen. Sie drehte das kalte Wasser an und beseitigte schnell die verräterischen Überreste ihres Weinens um dann unbehelligt in ihr Quartier zu gehen.

An der Tür drehte sie sich noch einmal zu Jack um und sah ihm tief in die Augen. "Danke, Jack. Schlaf gut."

"Versuch du auch etwas zu schlafen, bis morgen."

Sie lächelte ihn noch einmal kurz an und verließ dann sein Quartier.

Ende

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.