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Last Revelation von Destiny

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Kapitel 3

Im Tunnel
10 Minuten später

Jack gab ihnen zu verstehen, dass sie leise bleiben sollten. Angespannt und mit Adrenalin durchströmt, schlichen sie durch die Tunnel. Es waren insgesamt zehn Agenten im Tunnel und O'Neill hatte sie jeweils zu zweit aufgeteilt, um die Verzweigungen zu durchsuchen. Er hasste diesen Teil einer Mission. Man wusste nie was einen erwartete, doch gerade das, diese Unwissenheit, machte doch im Grunde seinen Beruf aus. Und er liebte seinen Beruf. Es war sein Leben.

Es gab Dinge, die man einfach nicht vermeiden konnte und wenn er es schaffte, diese Mission erfolgreich abzuschließen, dann konnte er mit dem Gefühl nach Hause gehen wieder etwas für den Planeten getan zu haben. Er lächelte bei dem Gedanken. Es lag schon eine gewisse Ironie darin. Wie oft war er jetzt schon durch Zeit und Raum gereist, um die Erde zu retten und die Menschen, die gemütlich in ihren Häusern saßen und ihren geregelten Tagesablauf nachgingen, hatten keine Ahnung gehabt, wie nahe der Weltuntergang vor ihrer Haustür stand. Doch um alles zu erfahren, dafür war die Menschheit einfach noch nicht bereit.

O'Neill seufzte und sah sich um. Sie waren jetzt nur noch zu viert. Daniel, Mulder, Scully und er selbst. Am nächsten Gangende blieben sie alle an der Wand gepresst stehen. Mulder und Scully standen ihnen gegenüber. O’Neill gab ihnen mit Handzeichen zu verstehen, dass sie nach links in den Gang gehen sollten. Mulder nickte ihnen zu und während er sich schnell um die Ecke drehte, gaben die anderen ihm Feuerschutz. Aber der Gang war leer. Mulder nickte ein weiteres mal, als Scully ihm folgte und er noch kurz aus seinem Blickwinkel heraus sehen konnte, wie O'Neill und Daniel in der anderen Richtung verschwanden.

Er wusste noch immer nicht so recht, wie er diese Zatwaffe in der Hand halten sollte. Immer wieder probierte er einen anderen Griff aus, aber nichts schien ihn wirklich zufrieden zustellen. Man hatte ihm noch immer nicht seine Frage beantwortet, warum sie ihre Waffen nicht benutzen sollten. Weil sie nicht stark genug waren? Er hatte schon eine Kugel in der Schulter stecken gehabt und es war nicht gerade sehr angenehm. Also warum, sollten diese Menschen das anders sehen?

Er sah flüchtig zu seiner Partnerin hinunter, die wohl dasselbe Problem zu haben schien. Er lächelte sie schief an und zuckte mit seinen Schultern. „Mir geht es genauso“, flüsterte er.

Sie nickte lächelnd mit ihrem Kopf. „Ja, ich habe so eine Waffe noch nie zuvor gesehen.“

„Ich auch nicht. Wer weiß woher die kommen?“, fragte er, nicht direkt an sie gewandt, sondern vielmehr zu sich selbst. „Vielleicht von einem anderen Planeten?“ Jetzt war er am Grinsen und es wurde nur noch breiter, als er das Augenverdrehen Scullys sah.

„Du bist unverbesserlich, weißt du das?“

„Ja, aber diesen Blick war es mir Wert“, neckte er sie.

„Ich habe schon Angst, dass meine Augen irgendwann mal so stehen bleiben werden“, konterte sie verschmitzt.

„Jetzt hör aber auf. So schlimm bin ich doch gar nicht. Und du musst zugeben, dass ich mich in letzter Zeit gebessert habe. Du hast von mir keine verrückte Theorien von irgendwelchen UFOs oder Außerirdischen gehört.“

„Nein, aber dafür so einiges anderes“, seufzte sie.

„Eigentlich solltest du langsam wissen, dass ich die meiste Zeit über Recht habe. Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir diese Diskussion bereits. Du solltest mich ruhig ernster nehmen.“

Scully schüttelte leicht ihren Kopf. Er hatte Recht, sie hatten diese Diskussion bereits. Was hatte er ihr damals noch gesagt?

„Jedesmal wenn ich einen neuen Fall anbringe, folgt automatisch diese Unterhaltung, in der Sie mir sagen, ich wäre wissenschaftlich nicht exakt genug und würde spinnen, und wer hat dann am Ende in 98% aller Fälle recht gehabt? Ich denke, ich habe ein bisschen mehr Vertrauen verdient.” Dieser Satz hallte ihr auch noch ein Jahr später durch die Ohren. Er hatte sie damals ziemlich damit getroffen. Nicht, dass er ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt hatte, nein, vielmehr hatte er ihre Ansichten in Frage gestellt. Natürlich wusste sie auch, dass sie nicht ganz unschuldig daran war, aber zu glauben, dass diese Waffen von einem anderen Planeten stammen sollte, nein, da verlangte er eindeutig zu viel von ihr.


****


Im anderen Gang schlichen Daniel und O'Neill nebeneinander her. Bisher schwiegen sie, aber O’Neill spürte, wie es in Daniel kribbelte etwas zu sagen. Nach einem weiteren Seitenblick hielt er an und drehte sich zu ihm um. Dieser blieb ebenfalls stehen und sah O'Neill mit einem fragenden Blick an.

„Nun fragen Sie schon“, forderte Jack ihn unverblümt auf.

„Was fragen?“, antwortete er leicht verwirrt, als er seine Brille richtete.

„Das frage ich Sie. Sie sind hier derjenige, der so unruhig ist.“

Daniel schüttelte leicht mit seinen Kopf. „Nein, das geht mich nichts an.“ Er wandte sich zum weiterzugehen um, aber O'Neill hielt ihn auf.

„Was? Sagen Sie es mir und ich sage Ihnen, ob Sie recht haben.“

„Das liegt doch wohl auf der Hand.“

„Dana?“, fragte er mit einem vorsichtigen Blick. Daniel nickte kurz. „Wissen Sie was? Sie haben Recht, im Grunde geht Sie das wirklich nichts an“, änderte er schließlich seine Meinung und setzte sich wieder in Bewegung.

„Wie Sie meinen“, seufzte Daniel kopfschüttelnd und folgte dem Colonel.

„Also, Daniel“, begann O'Neill nach einem Moment des Schweigens. „Wo müssen wir lang?“

„Woher soll ich das wissen?“, fragte dieser verwirrt.

„Weil Sie unser Experte sind und auch schon bei unserem Freund Seth damit Recht hatten. Können wir davon ausgehen, dass es hier so ähnlich ist?“

„Okay, okay“, beschwichtigte er ihn. „Wie auch schon im Alten Ägypten haben sich die Könige weit im Inneren verschanzt, auch ihre Grabkammern in den Pyramiden liegen sehr weit im Inneren, also müssen wir davon ausgehen, dass es hier auch so sein wird. Sie wird sich einen Raum gesucht haben, den man vielleicht nur durch eine Tür oder Durchgang betreten kann, damit sich niemand unverhofft anschleichen kann. Und natürlich wird es im näheren Umkreis nur so von Wachen wimmeln.“

„Das hört sich nicht gerade viel versprechend an.“

„Nein, das tut es nicht“, stimmte Daniel ihm zu.


Im Basislager

Carter hörte ein Knacken in ihrem Kopfhörer. Sie gab Teal'C und Jacob ein Zeichen. Diese versammelten sich augenblicklich um sie herum.

„Carter?“, ertönte seine Stimme in ihrem Ohr.

„Ja, Sir?“

„Gibt es einen Raum in diesen Gebäude, der so ziemlich im Zentrum liegt und vielleicht nur durch einen einzigen Durchgang erreichbar ist?“

„Warten Sie einen Moment“, antwortete Carter schnell, als sie einen Lageplan des Hauses auf dem Tisch ausrollte.

Die drei überflogen den Plan und suchten nach einer ungefähren Übereinstimmung. Carter wollte O'Neill gerade mitteilen, dass es so einen Raum nicht gab, als Teal'C plötzlich mit seinem Finger auf einen Raum deutete. „Hier.“ Er tippte zweimal mit seinem Zeigefinger darauf. „Dies entspricht ungefähr O'Neills Beschreibung.“

„Sir, Sie scheinen Glück zu haben. Es gibt tatsächlich so einen Raum", verkündete sie ihm.

„Und wie komme ich dahin?“

Carter suchte O'Neill auf dem Bildschirm. Es zeigte einen elektronischen Bauplan und ganze viele kleine Punkte darin, die sich bewegten, jeweils zu zweit. Neben den Punkten standen Buchstaben, um sie der entsprechenden Person zuzuordnen.

„Zunächst müssen Sie umdrehen, Sir", war ihre erste Feststellung. „Sie gehen bis zu der Abzweigung zurück, von wo aus Sie sich von Agent Scully und Mulder getrennt haben. Hm, wie es aussieht, scheinen die beiden einen Instinkt für so etwas zu haben", murmelte sie. „Okay", zog sie das Wort in die Länge, als sie mit ihren Augen den ganzen Gängen folgte. „Gehen Sie den Gang weiter hinunter und dann bei der nächsten Biegung links", erklärte sie ihm den weiteren Weg.

„Okay, danke, Carter. Ich werde den anderen Bescheid geben, dass sich Maat höchst wahrscheinlich in nur einem Raum aufhalten wird. So eine Art Mekka.“

„In Ordnung, Sir. Ich werde sie dorthin führen", fügte sie hinzu. „Und, Sir?“

„Ja?“

„Seien Sie vorsichtig. Teal'C, Dad und ich stehen draußen bereit.“

„Verstanden. Machen Sie sich keine Sorgen. Sie kennen mich doch. Ich schaffe das schon.“ Sie hörte ein Knacken und der Kontakt war unterbrochen. Carter schloss für einen Moment ihre Augen. Ja, sie kannte ihn, und genau deshalb machte sie sich Sorgen.


****


Scully wollte gerade um die nächste Biegung gehen, als sie plötzlich spürte, wie ein Arm nach ihr griff und sie grob zurückzog. Mulder hielt ihr den Mund zu und drückte sie an sich. Scully nickte mit ihrem Kopf und er senkte langsam seine Hand. In diesem Moment hörten sie, wie jemand an ihnen vorbeiging. Aber es war kein normales Gehen, sondern eher ein Marschieren.

Die beiden standen wie zu Salzsäulen erstarrt da. Sie konnten von Glück sagen, dass die Gänge schattig waren und sie so mehrere Möglichkeiten hatten sich zu verstecken. Aber wenn sie sich jetzt bewegen würden, dann würden sie sich verraten und das konnten sie nicht riskieren. Sie wagten es nicht zu atmen und versuchten mit der Wand eins zu werden, damit sie nicht entdeckt wurden.

Die Zeit schien still zustehen, als die Männer an ihnen vorbeigingen. Mulder traute seinen Augen kaum, als er ihre Aufmachung sah. Sie waren in einer silberfarbigen Rüstung gekleidet. Ihre Stirn war verziert mit einem Symbol, welches er noch nie in seinem Leben gesehen hatte.

Sie schienen sie nicht bemerkt zu haben, denn ohne anzuhalten marschierten sie weiter. Mulder zählte bis zwanzig in seinem Kopf, bis er sich über Funk bei den anderen meldete.

„Hier spricht, Agent Mulder", flüsterte er.

„Agent Mulder, hier ist Major Carter", meldete sie sich.

„Wir wurden gerade fast von einer kleinen Gruppe entdeckt.“

„Okay, verhalten Sie sich ruhig. Colonel O'Neill und weitere Agenten werden gleich bei Ihnen sein. Bitte unternehmen Sie nichts im Alleingang", bat sie ihn.

„Verstanden.“ Scully, die sich in der Zwischenzeit von Mulder gelöst hatte, hatte über ihren Empfänger mitgehört. Mit einem mahnenden Blick starrte sie ihn an, um ihm mitzuteilen, dass er diesmal das tun sollte, was man ihm gesagt hatte. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, was gerade in seinem Kopf vorging.

„Mulder, nein", zischte sie. Er kannte diesen Ton gut. Zu gut. Sie versuchte ihn davon abzuhalten irgendwelche Alleingänge zu unternehmen und auf gewisse Weise verstand er sogar ihre Sorge, aber sie hatten jetzt die Chance unbemerkt in den Raum zu gelangen. Wer weiß, wie viele von diesen Leuten hier noch herumliefen, aber in diesem Augenblick hatten sie die Möglichkeit ungehindert weiterzukommen. Und er musste zugeben, dass diese Gruppe seine Neugier geweckt hatte. Bisher hatten sie so gut wie keine Informationen über diese Sekte gehabt und was er gerade gesehen hatte, hatte seine Erwartungen und Erfahrungen übertroffen. Er musste ihnen einfach folgen.

„Scully, wir haben keine Zeit mehr noch länger zu warten. Wir müssen jetzt los.“

„Mulder, nein! Du hast den Befehl gehört!“, flüsterte sie, langsam wütend werdend. Sie hatte schon geahnt, dass Mulder nicht so einfach einen Befehl befolgen würde.

„Bis die hier sind, haben wir wertvolle Zeit verloren.“ Er wollte gerade aus der Deckung rausgehen, aber Scully hielt ihn auf, indem sie nach seinem Arm griff.

„Du wirst da nicht hinausgehen! Verdammt noch mal, Mulder, willst du uns alle in Teufels Küche bringen?“ Ihr Blick war durchbohrend, mit einem flehenden Schimmer hinter ihrer Entschlossenheit, und in seinem tiefsten Inneren wusste er, dass sie Recht hatte. Es war diesmal etwas anderes, es war keine X-Akte. Hier ging es nicht nur um ihn, sondern um viele Menschenleben. Er seufzte innerlich. Schließlich nickte er.

„Okay, okay, ich werde nichts unternehmen", flüsterte er ergeben, obwohl er noch immer den Drang verspürte diese Chance zu nutzen, aber er zwang sich seinen Impulsen nicht nachzugeben.

In diesem Moment schlichen O'Neill, Daniel und noch ein Agentenpaar zu ihnen auf. „Haben die was bemerkt?“, flüsterte O'Neill.

Scully schüttelte mit ihrem Kopf. „Nein, denke ich nicht.“ O'Neill nickte kurz mit dem Kopf. „Und wie soll es jetzt weitergehen?“

O'Neill zog eine kleine Ampulle aus seiner Weste heraus und hielt sie vorsichtig hoch. „Wir haben keine andere Chance als den Überraschungsmoment. Es ist die einzige Möglichkeit die meisten von denen auszuschalten. Agent Stevens, Thomas, Mulder und du, Dana, ihr gebt mir Feuerschutz. Ich versuche diese Ampulle unauffällig in den Raum zu schleusen. Bei sofortigem Kontakt mit dem Boden wird sie aktiv. Daniel, Sie werden Jacob und Carter Bescheid geben, wenn ich Ihnen das Zeichen gebe.“ Alle nickten ihm zustimmend zu. „Okay, dann lasst uns auf Schlangenjagd gehen", flüsterte er, so dass nur Daniel es verstehen konnte.

Thomas und Stevens schauten vorsichtig um die Ecke und winkten Mulder und Scully zu, dass sie losgehen konnten. Als diese alles einigermaßen abgesichert hatten, gab Scully O'Neill ein Zeichen und dieser schlich den Gang ganz hinunter. Angespannt spähte er schnell um die nächste Ecke und wäre beinahe von zwei Schlangenwachen, die vor der Tür standen, entdeckt worden. Er zeigte den Agenten mit seinen Fingern eine Zwei und Mulder und Scully schlichen auf ihn zu.

Vorsichtshalber aktivierten sie ihre Zats, aber O'Neill wartete noch ein paar Sekunden. Scully beobachtete ihn genau und bemerkte, dass er die Ruhe in Person zu sein schien. Doch sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass dies nur der äußere Schein war. Sie waren sich in diesem Verhalten ziemlich ähnlich, bemerkte sie beiläufig.

O'Neill nickte ihnen knapp zu und Mulder und Scully schnellten um die Ecke. Sie richteten die Zats auf die Wachen und feuerten ab. Überraschenderweise hatten sie beide sofort getroffen. Diese Waffen waren wirklich effektiv, dachte Mulder. Sie machten keinen Lärm und schienen mit Stromstößen zu arbeiten. Nicht schlecht. Mulder nickte jetzt O'Neill zu und die beiden schlichen wieder zurück, um die Deckung zu wahren.

O'Neill atmete einmal tief durch, bevor er sich in die Höhle des Löwen begab. Er wusste, dass wenn er jetzt um die Ecke gehen würde, er keinen Rückzieher mehr machen konnte. Mit höchster Vorsichtig umklammerte er die Ampulle und suchte schon von weitem die Tür nach irgendwelchen Öffnungen ab, aber er konnte keine entdecken. Nach allen Seiten umsehend lief er zu der Tür und untersuchte diese genauer, aber auch jetzt hatte er kein Glück. Kein Durchkommen. Er seufzte und tastete dann die Wände ab, ob er da nicht noch eine Öffnung finden würde, doch auch hier musste er eine bittere Enttäuschung kassieren.

Mist!, fluchte er in seinen Gedanken. Fieberhaft suchte er nach einer Möglichkeit diese Tür unauffällig zu öffnen, aber das Holz sah nicht danach aus, dass es ohne ein Knarren zu bewegen sei. Er konnte nur hoffen, dass es nicht allzu laut war. Daniel hatte ihm noch ungefähr beschrieben, wie es in so einem Raum aussehen könnte. Der Thron der Königin – in diesem Fall der Göttin – würde in der Mitte des Raumes stehen, mit einem direkten Blick auf die Tür. Genau hinter der Tür würden weitere Wachen postiert sein, also müssten diese bemerken, wenn sich die Tür bewegen sollte.


****


Während O'Neill noch nachdachte, wie er die Ampulle unbeschädigt in den Raum brachte, wurden die Agenten von der anderen Seite her von einer Gruppe von Wachen überrascht.

„Aray Kree!“, ertönte plötzlich hinter ihnen eine Stimme. Thomas und Stevens starrten geschockt auf die Stabwaffen, sie waren wie versteinert.

Bei dem Ausruf wirbelten Mulder und Scully herum, die bisher den Colonel aus der anderen Richtung den Rücken freigehalten hatten. Verwirrt und geschockt zugleich starrte Mulder Scully an, aber auch die hatte keine Ahnung was das zu bedeuten hatte, doch selbst ein kleines Kind konnte erkennen, dass es nicht gut war.

Die Wachen musterten sie von oben bis unten. Die hinteren standen in Angriffsstellung und waren zu jeder Zeit schussbereit. Der Gruppenanführer hielt seine linke Hand hoch. „Talbet!“, schrie er, aber keiner von den vier Agenten reagierte.

Sie atmeten tief ein und aus, um sich selbst zu beruhigen. Auf der Akademie hatte man ihnen beigebracht, wie man sich zu verhalten hatte, doch sie waren sich alle einig, dass diese Situation erheblich anders war.

Daniel, der noch immer in seinem Versteck stand, überlegte verzweifelt, was er jetzt machen sollte. Er entschied sich für das – in seinen Augen – einzig richtige. Über Funk gab er schnell Carter Bescheid, dass sie schnellstens Verstärkung brauchten. Er konnte nur hoffen, dass die Wachen geduldig waren, was bei Goa'uld leider selten der Fall war, und dass sich keiner der Agenten falsch verhalten würde. In seinem Inneren wappnete er sich für seinen „Auftritt“. Gewalt war eine Möglichkeit, die er immer als aller letztes in Betracht zog. Manchmal reichten auch Worte, aber bei seinen bisherigen Missionen musste er schon an seinem eigenen Leibe erfahren, dass die Goa'uld nicht gerade redselig waren.

Der Anführer deutete mit seiner Stabwaffe auf die Zats in ihren Händen. „Talbet!“, wiederholte er ärgerlich.

„Ich glaube, er will, dass wir unsere Waffen hinlegen", flüsterte Mulder. Scully blickte ihn kurz von der Seite an. Er kniete sich langsam hin, ohne den Augenkontakt mit dem Anführer der Gruppe zu unterbrechen. Augenkontakt war wichtig. Es konnte über Leben und Tod entscheiden. Seine Hände zitterten leicht, als er sie behutsam auf den Boden legte. Scully und die anderen Agenten beobachteten ihn und wollten es ihm gleichtun, als der Anführer einer weiteren Wache mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, die Waffe zu holen.

„Hey!“, ertönte es in diesen Moment hinter Mulder und Scully. O'Neill stand mit seiner Waffe, auf die Gruppe von Wachen gerichtet, im Gang. „Nicht so schnell!“, rief er und schoss knapp an Scully vorbei auf die Schlangenwache, die sich Mulders Waffe schnappen wollte. Dieser brach bewusstlos zusammen.

Mulder ergriff augenblicklich seine Chance und schnappte sich seine Waffe wieder. Jetzt schienen auch die anderen aus ihrer Starre erwacht zu sein und versuchten sich gegen die überlegene Gruppe zu wehren.

Es war ein einziges Lichtgewitter, und mittendrin fielen verwundete Wachen und Agenten zu Boden. Die anderen Agenten, die ebenfalls zur Verstärkung gekommen waren, mischten sich in das Gefecht ein, aber sie mussten schnell merken, dass es ein Unterschied war mit ihrer Waffe zu schießen, als mit dieser Zatwaffe.

Durch die Schießerei wurden weitere Wachen alarmiert und die große Tür öffnete sich. Als noch einmal ungefähr zehnmal so viele Gruppen zum Vorschein kamen schwand ihre Aussicht auf Erfolg immer mehr.

Daniel schoss aus seinem Versteck und streckte eine Wache von hinten zu Boden. Das war's dann wohl mit der friedlichen Lösung. Geschwind wandte er sich um, um einen Angriff von hinten abzuwehren. Aus seinen Augenwinkel heraus sah er, dass O'Neill die Chance nutze, um in den großen Raum zu gelangen.

„Jack!“, schrie er. „Beeilen Sie sich. Wir versuchen sie hier aufzuhalten.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte O'Neill los, um die Endphase des Plans einzuleiten. Ohne noch auf irgendwelche Wachen zu achten, lief er in den Raum und blieb erst in der Mitte stehen. Er starrte auf die Person auf den Thron, während um ihn herum das Chaos ausgebrochen war. Sämtliche Sektenmitglieder liefen durcheinander herum, aufgeschreckt von der Schießerei auf dem Gang.

Maat starrte ihn erhaben und mit einem erbosten Ausdruck in ihren Augen an. „Wer wagt es uns anzugreifen?!“, schrie sie.

„Tut mir aufrichtig leid deine kleine Sitzung zu stören, aber ich war leider nicht zufrieden und verlange nun mein Geld zurück!“, antwortete er gelassen, als er ihr die Ampulle zeigte. Diese sah ihn fragend an. „Schnuppere das, du Schlange!“ Er warf die Ampulle auf den Boden und zog sich blitzschnell seinen Mundschutz über den Mund.

Er wollte sich gerade umdrehen, als er hörte, wie Maat etwas zu ihren Mitgliedern sagte und diese auf ihn losgingen. Er hoffte, dass das Mittel bald anfing zu wirken, denn alleine würde er es nicht schaffen sie alle zu besiegen. Er zückte seine Waffe und begann zu feuern. 'Tut mir leid, Leute, aber es ist nur zu euern Besten', dachte er.

Maat erhob sich von ihrem Thron und stieg die Stufen hinab. Wütend hob sie ihre linke Hand und zum Vorschein kam ein rundes Objekt, welches in ihrer Handfläche lag. Es sah aus wie die Dinger, die O'Neill schon zu Genüge gesehen hatte, aber dieses hier war anders. Es leuchtete auf, als ihre Augen anfingen zu glühen. Gleichzeitig begann auch das Amulett um ihren Hals zu leuchten. Es war ein blaues Leuchten und als O'Neill in das Licht sah, hörte er auf einmal auf sich zu wehren.

„Fi nu!“, befahl sie ihren Untertanen. Diese ließen von ihm ab und wichen fast gleichzeitig zurück.

„Du wagst es uns anzugreifen? Uns, Maat, die erhabenste und gefürchtetste unter den Göttern?“

O'Neill wollte ihr etwas entgegensetzen, aber er konnte nicht. Verzweifelt versuchte er sich gegen das Licht zu wehren. Es war so mächtig. Er spürte, wie es immer weiter in seinen Kopf eindrang und es schien ihm so, als ob ein fremdes Wesen von ihm Macht ergriff. Er verlor langsam die Kontrolle über seinen Körper und seine Gedanken. „Ja", antwortete er schleppend. Seine Knie gaben nach, so dass er zu Boden fiel, doch sein Oberkörper war weiterhin aufgerichtet. Wie in Trance starrte er hoch zu ihrer Hand.

„Dafür wirst du bezahlen. Niemand stört uns in unserem Ritual!“, rief sie und das Objekt in ihrer Hand fing immer stärker an zu leuchten. Er glaubte spüren zu können wie sie in seinen Kopf eindrang und seine tiefsten Geheimnisse und Ängste erkundete. Ein plötzlich auftauchender stechender Schmerz in seiner rechten Schläfe zog sich durch seinen Kopf und sogar weiter bis in den Rest seines Körpers. Er konnte nichts gegen diese Schmerzen unternehmen, auch wenn er sich in seinem Inneren versuchte dagegen zu wehren, es nützte nichts. Er wusste, wenn sie nicht bald aufhören würde, würde er sein Bewusstsein verlieren

Sie war kurz davor gewesen das Ritual, die Einpflanzung von Symbionten, zu vollenden und dann hätte sie wieder eine große Armee gehabt, mit der sie dann weiter auf Eroberung hätte gehen können. Das Schiff war nur noch wenige hunderttausend Kilometer entfernt, um sie an Bord zu nehmen.

Sie war vollkommen auf O'Neill konzentriert, dass sie nicht bemerkte, wie Scully den Raum betrat. Sie sah, wie O'Neill auf dem Boden kniete, und es für sie den Anschein erweckte, als würde er sie anbeten, doch der Schein trog. „Jack!“, schrie sie, als sie auf ihn zu lief, die Waffe auf Maat gerichtet. Sie sah ziemlich mitgenommen aus. Ihre Jacke, die sie trug, war am rechten Oberarm eingerissen und sie hatte Kratzer in ihrem Gesicht. Ihre Haare waren zerzaust, aber ihr Blick weiterhin entschlossen.

Maat schaute von O'Neill auf, als sie ihre Stimme hörte. Augenblicklich hörte das Leuchten des Objektes auf und O'Neill sackte bewusstlos zu Boden. Scully wollte gerade schießen, als sie sah, dass sich eine Art Schutzschild um Maat aufbaute. Diese lachte sie an, als Scully dennoch versucht sie zu verletzen.

Entschlossen ging sie auf O'Neill zu, während sie immer weiter und weiter feuerte, auch wenn sie merkte, dass es keinen Sinne hatte. Sie kniete sich schnell hin, um seinen Puls zu fühlen, und konnte ihn nur noch schwach spüren.

Maat gab ihren Untertanen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie sich Scully schnappen sollten. Verzweifelt versuchte sie sich zu wehren, aber es waren zu viele für sie alleine. Wild feuerte sie um sich „MULDER!“, schrie sie aus Leibeskräften. „ICH BRAUCHE DEINE HILFE!“, versuchte sie seine Aufmerksamkeit zu erlangen, als sie plötzlich mehrere Hände umfassten und sie zu ihrer Göttin schleiften. Andere nahmen ihr die Waffen ab, so dass sie ihr schutzlos ausgeliefert war. Scully zerrte und wandte sich in ihren Griffen, aber sie war zu schwach, um gegen sie anzukommen. „MULDER!“, schrie sie weiter. „HILFE!!!“

„Schweig!“, erhob Maat ihre Stimme, aber Scully schien nicht im Traum daran zu denken auf sie zu hören.

„MULDER!“, schrie sie noch einmal. „MU..", wollte sie zu einem neuen Schrei ansetzen, als sie plötzlich hörte, wie etwas hinter ihrem Kopf aktiviert wurde. Vermutlich diese Stabwaffe, dachte sie, als sie mit einem mal verstummte. Schwer atmend blickte sie zu Maat hoch, die auf der untersten Stufe vor ihrem Thron stand.

„Knie nieder vor deiner Göttin!“, sagte sie in einem mechanischen Ton.

Als sie ihr nicht gehorchte, trat einer der Mitglieder ihr in die Kniekehle, woraufhin sie automatisch zu Boden fiel. Sie unterdrückte ihren Schrei. Eigentlich müsste sie panische Angst haben, aber diese schlummerte bisher nur in ihr und war kurz vorm Ausbrechen. Sie war viel zu angespannt und aufgeregt, um ihrer Angst Platz zu machen. Sie warf einen schnellen Blick auf O'Neill, der neben ihr lag und diese Angst, die nahe unter der Oberfläche lauerte, verwandelte sich in Wut. Wut, dass sie so grausam war, unschuldigen Menschen solche Qualen auszusetzen. Wut, dass Jack halb bewusstlos vor ihr lag und sie nichts für ihn tun konnte. Wut, weil sie es nicht geschafft hatte sich erfolgreich zu wehren und nun vor dieser Person kniete.

Mit einem eisernen Blick blickte Scully zu ihr auf. „Du bist nicht mein Gott!“, zischte sie.

Maat atmete tief durch und sah mit Genugtuung dabei zu, wie einer ihrer Untertanen Scully für diese Bemerkung bestrafte, indem er ihr eine Stabwaffe in die Rippen stieß. Scully schloss voller Schmerzen ihre Augen. Ihr kam es vor wie eine Ewigkeit, doch als sie sie wieder öffnete, starrte sie direkt in das Gesicht von Michael Widdowson. Ihm jedoch schien es gar nichts auszumachen sie so gewaltsam zu behandeln.

Er. Einer der Opfer. Was hatte sie nur mit ihnen gemacht, dass sie jetzt gegen sie, die Helfer, und auf der Seite dieser Verrückten waren?

„Wer ist dein Gott?“, fragte sie noch einmal.

Scully hustete ein paar Mal, bevor sie überhaupt daran dachte ihr zu antworten. Wenn sie nicht alles täuschte war eine ihrer Rippen gebrochen oder zumindest angebrochen. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht blickte sie zu ihr auf. Sie hatte keine Ahnung, was in diese Frau gefahren war, aber normal war sie nicht, das stand eindeutig fest. „Wir... wir können doch...", röchelte sie, doch weiter kam sie nicht, weil ein nächster Schlag sie an der gleichen Stellen in die Rippen traf. Und als sie das Knacken hörte, wusste sie, dass ihre Rippe jetzt definitiv gebrochen war. Sie krümmte sich auf dem Boden, rollte sich wie ein Fötus zusammen, wurde jedoch von zwei Wachen wieder auf ihre Knie gezogen. Erschrocken merkte sie, wie sie anfing Blut zu spuken. Sie wusste was das hieß. Eine ihrer Lungenflügel, wenn nicht sogar beide, waren von einer ihrer Rippen verletzt worden. Und wenn das nicht bald behandelt werden würde, sah es verdammt schlecht für sie aus.

Maat hob ihre Hand, als sie die Verletzungen sah. Michael ließ von Scully ab und trat einen Schritt nach hinten. Sie ging näher auf Scully zu, so dass sie nur noch weniger Zentimeter von ihr entfernt war. Mit ihrer rechten Hand hob sie Scullys Kinn an und schaute ihr in die Augen. Diese waren getrübt und erfüllt mit Schmerz. Maat kniff leicht ihre Augen zusammen, als sie versuchte in Scullys Kopf einzudringen, aber irgendwas hinderte sie daran. Sie wusste nicht, was es war. So stark konnte der menschliche Wille nicht sein. Menschen waren schwach. Sie schien sich auch gar nicht zu wehren. Maat versuchte es weiter, aber auch diesmal scheiterte sie.

Erschrocken darüber, dass sie gescheitert war und diese Frau vor ihr es schaffte sie zu blocken, obwohl es selbst einem Goa'uld so gut wie unmöglich war.

„Du bist kein Goa'uld, also, wer bist du?“, rief sie aufgebracht. Die Wachen, die sie bisher gehalten hatten, ließen sie mit einem Male los und Scully fiel wie ein nasser Sack auf den Boden. Mit einem lauten 'Oupf' schlug sie mit ihrem Kopf auf.

Scully blickte mit großer Mühe zu ihr hoch. Sie hatte keine Ahnung wovon sie da sprach und nicht die Kraft etwas zu sagen.

„Jetzt sprich endlich und sag uns, wer bist du?!“, befahl Maat ihr panisch. Es konnte nicht möglich sein, dass ein Mensch so stark war, um sie abzuwehren!

Hektisch blickte sie sich um und befahl ihren Untertanen Scully in Gefangenschaft zu nehmen, aber jetzt schienen auch diese nicht mehr ihre Befehle zu befolgen. Sie sah zur Tür und konnte dort Teal'C und Jacob stehen sehen, wie diese auf ihre Untertanen einsprachen. Sie drehten sich um und folgten ihnen.

„Shol'va! Wo rennt ihr hin?! Kommt zurück!“, schrie sie, als sie mit ansehen musste, wie alles außer Kontrolle geriet. Wenn ihr nicht etwas passieren wollte, musste sie schnell von hier verschwinden. Sie stellte sich neben Scully, weil dort ein Abdruck eines Transportringes abgezeichnet war. Scully würde sie mitnehmen. Sie musste unbedingt herausfinden, warum sie es nicht schaffte in Scullys Kopf einzudringen.

Sie starrte auf die Tür, während sie darauf wartete, dass sie abtransportiert werden würde. Mit ihrer Hand fuhr sie über einen Gegenstand auf ihrem Handrücken, um die Ringe zu aktivieren. In diesem Moment rannte Mulder in den Raum, blieb wie angewurzelt stehen, als er Scully und O'Neill bewusstlos am Boden liegen sah.

Es dauerte einige Sekunden bis er richtig registriert hatte, was sich dort vor seinen Augen abspielte. Geschockt rannte er los, als plötzlich die Ringe wie aus dem Nichts erschienen. Er musste vorsichtshalber abbremsen, um nicht noch von ihnen verletzt zu werden. „SCULLY!“, schrie er aus Leibeskräften.

Erst jetzt sah er das Blut, das aus ihrem Mund zu laufen schien. „VERDAMMT! SCULLY!“ Hilflos stand er vor ihr, getrennt von den Ringen. Er atmete schnell und hastig ein und aus. Er sah geschockt in die Augen von Maat, die ihn ausdruckslos anstarrte. „WO BRINGST DU SIE HIN?!“, schrie er ihr ins Gesicht. Sie gab ihm keine Antwort.

Im nächsten Augenblick erschien ein helles Licht, welches Maat und Scully umgab und die Ringe verschwanden. „SCULLY!!!“, schrie er ihr nach. Verzweifelt schloss er seine Augen, als er vor sich einen leeren Platz vor fand. Sie waren verschwunden. Einfach so. Er sackte auf seine Knie und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Sie konnte nicht schon wieder verschwunden sein! Er zitterte vor Wut und Erschöpfung zugleich.

Von seinem Geschrei angelockt, kam jetzt auch der Rest von SG1 in den Raum gerannt, nachdem sie es geschafft hatten die Wachen zu bekämpfen. Carter und Daniel blieben vor Mulder stehen und sahen sich verwirrt um. Als Carter O'Neill am Boden liegen sah, rannte sie augenblicklich zu ihm und kniete sich neben ihn hin. Behutsam nahm sie ihn in ihre Arme und versuchte nach einem Puls zu suchen.

„Sir?“, fragte sie außer Atem. „Sir, können Sie mich hören?“, fragte sie, doch er antwortete ihr nicht. Endlich hatte sie einen Puls gefunden. Er war da, aber nur schwach. Sie drehte ihren Kopf zu Daniel und ihrem Vater, der, nachdem er einen Teil der Mitglieder raus bringen konnte, wieder zurückgekommen war. „Wir brauchen Hilfe! Er lebt noch, aber sein Puls ist schwach!“, rief sie ihnen zu. Sie strich ihm zaghaft über seine Stirn. Seine Augen waren geschlossen. „Sie müssen jetzt durchhalten. Wir bringen Sie hier raus und dann wird alles wieder gut", flüsterte sie ihm zu.

Ihr Vater hatte sich neben sie gekniet und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Sam", sagte er ruhig. Mit einem sehr besorgten Blick drehte sie ihren Kopf in seine Richtung.

„Dad, bitte, mach doch was", flehte sie ihn an.

Er schüttelte mit seinem Kopf. „Ich kann nicht, ich habe nicht die erforderlichen Mittel hier. Wir bringen ihn jetzt raus und dann sofort zum Stargate Center. Es ist noch nicht zu spät", beschwichtigte er sie.

„Was ist mit ihm passiert?“, hauchte sie.

„Sie hat ihm sehr große Schmerzen zugefügt, aber er ist stark, er schafft es. Wir müssen uns jetzt beeilen.“ Er richtete sich auf, um sich daraufhin gleich wieder nach unten zu beugen, damit er O'Neill hochziehen konnte. Carter half ihm so gut es ging, aber Jacob schüttelte mit seinem Kopf.

„Ich schaffe das schon zusammen mit Teal'C. Hilf lieber Daniel mit Agent Mulder.“

Sie nickte ihm zu, doch entfernte sich nur zögernd von ihm. Daniel war in der Zwischenzeit zu Mulder gelaufen, um nachzusehen, ob er verletzt war, aber er ließ niemanden an sich heran. Daniel hatte sich vor ihn gekniet und redete ununterbrochen auf ihn ein.

„Agent Mulder, wir müssen jetzt von hier verschwinden. Bitte stehen Sie auf.“ Vorsichtig streckte er seine Hand aus, um diese auf seine Schulter zu legen, aber bei der flüchtigen Berührung, zuckte Mulder augenblicklich erschrocken zurück. Schwer ein und ausatmend starrte er Daniel an, doch er schien durch ihn hindurch zu sehen. „Agent Mulder?“, fragte er langsam.

„Sie ist verschwunden", murmelte er.

Daniel nickte leicht. „Agent Scully?“, hackte er nach.

„Sie ist verschwunden!“, wiederholte Mulder wie in Trance. Erst jetzt schien er Daniel richtig zu sehen, denn etwas veränderte sich in seinem Bild. „Sie wurde wieder entführt", sagte er in einem Ton, der Daniel dazu auffordern sollte, etwas dagegen zu tun, und zwar sofort.

„Wir, wir werden sie finden", versuchte er ihn zu beruhigen. „aber jetzt müssen wir los", drängte er ihn. Mulder schüttelte mit seinem Kopf.

„Ich muss sie finden. Sie war am bluten.“ Er starrte Daniel an. „Sie ist verletzt!“

Daniel blickte zu Carter auf, die auf ihn zukam. „Sam, wir müssen ihn hier raus bringen.“

Sie nickte kurz. „Teal'c und Dad bringen gerade Jack raus.“

„Wie geht es ihm?“, erkundigte er sich besorgt.

„Er, er ist bewusstlos, aber Dad meinte, er hat noch gute Chancen.“ Daniel nickte etwas erleichtert über diese 'guten' Nachrichten. „Und Agent Mulder?“

Daniel seufzte. „Er scheint vollkommen weggetreten zu sein. Andauernd murmelt er 'Sie ist verschwunden' und dass sie verletzt ist. Er lässt sich nicht anfassen.“

„Sie hat sie nicht getötet, sondern mitgenommen. Aber warum?“, überlegte Carter laut. „Wenn sie verletzt ist und Maat noch von Nutzen ist, wird sie sie wahrscheinlich in den Sarkophag legen.“

„Möglich, aber wir können uns weiter darüber unterhalten, wenn wir hier raus sind.“

Sie nickte. „Sie haben Recht. Lassen Sie mich mal.“ Carter kniete sich vor Mulder hin.

„Agent Mulder", begann sie. „Können Sie mich hören?“ Er nickte kurz. „Gut, also, wir werden Sie jetzt hier raus bringen, haben Sie mich verstanden?“ Er starrte sie nur mit einem ausdruckslosen Blick an. „Wir können von hier aus nichts mehr machen. Wenn wir zurück auf unserem Stützpunkt sind, haben wir mehr Möglichkeiten etwas zu unternehmen", redete sie mit ruhiger Stimme auf ihn ein. Sie sah sich schnell in dem Raum um und musste erkennen, dass sie die letzten waren. Wenn sie Maat richtig einschätze, dann würde dieses Haus nicht mehr lange stehen.

Daniel beobachtete Carter und hoffte, dass sie bei ihm durchkommen würde, denn sie hatten keine Zeit mehr. Teal'C und Jacob werden wahrscheinlich schon das Nötigste zusammengepackt haben und mit O'Neill auf dem Weg zum Stützpunkt sein. „Sam, wir müssen uns beeilen", drängte er.

Sie nickte eifrig. „Ja, ich weiß. Okay, Agent Mulder, jetzt hören Sie mir mal gut zu. Wenn Sie nicht sofort mitkommen, dann werden Sie niemanden mehr eine große Hilfe sein können, am wenigstens Agent Scully. Wollen Sie das etwa?“

Er schüttelte langsam mit seinem Kopf.

„Gut, dann kommen Sie jetzt mit, bevor hier alles in die Luft fliegt!“ Sie packte ihm am Arm und zog ihn hoch auf seine Beine. Er weigerte sich jetzt nicht mehr, sondern lief ihnen hinterher. Seine Beine schienen einfach nur den Gedanken 'Lauf!' in einen motorischen Befehl umzusetzen.

Die drei liefen so schnell sie konnten durch die verwinkelten Gänge, bis sie schließlich wieder an der Falltür ankamen, durch die sie gekommen waren. Carter kletterte zuerst hinaus und half dann Mulder sich hochzuziehen. Daniel bildete das Schlusslicht und stützte sich mit seinen Händen auf den Boden ab, während Carter nach seinem Arm und den hinteren Teil seines Hosenbunds griff, um ihn zu helfen.

Daniel krabbelte auf seine Füße, als sie beide sich Mulder schnappten, um noch aus der Gefahrenzone zu gelangen. Sie sahen, dass die Lager nur bedürftig abgebaut wurden und alle Anwesenden schon verschwunden waren.

„Schnell in den Wald!“, schrie Daniel. Sie hetzten beide in die angegebene Richtung, da nirgends ein Wagen mehr zu sehen war, den sie hätten benutzen können. Erst als sie meinten, dass sie in Sicherheit waren, blieben sie stehen, um noch einen letzten Blick nach hinten zu werfen.

In diesem Moment schoss ein riesen Feuerball aus den Gebäude heraus und Gesteinsbrocken flogen durch die Luft. Instinktiv warfen sie sich auf den Boden, auch wenn die Steine keine Gefahr für sie darstellten. Daniel schloss seine Augen und ließ seinen Kopf auf den kalten Waldboden fallen.


weiter: Kapitel 4
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