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Last Revelation von Destiny

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Kapitel 10

Maats Raumschiff

„Was soll das heißen, ihr konntet die anderen nicht finden?”, schrie Maat wütend zwei ihrer Wachen an, die vor ihr knieten.

„Sie konnten fliehen, aber wir haben einen von ihnen erwischt.”

Die zwei Wachen, die Mulder gehalten hatten ließen ihn auf den Boden fallen. Er registrierte nicht mehr genau, was um ihn herum geschah und als Mulder versuchte seine Augen ein Spalt zu öffnen, sah er alles nur verschwommen.

„Wie viele sind es?”

„Bis auf diesen Tau're hier noch zwei weitere. Eine Frau und ein Tok'ra.”, antwortete er pflichtbewusst ohne aufzusehen.

„Tok'ra?”

„Ja.”

„Findet sie. Den Tok'ra wollen wir lebend, die Frau könnt ihr vernichten, wenn es sich nicht anders lösen lässt.”

„Natürlich, und was ist mit diesem Tau're? Sollen wir ihn in eine Zelle bringen?”

Maat ging von Scully zu Mulder und gab ihren Wachen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie ihn hochziehen sollten. „Hmm, er ist verwundet und wird sterben.” Sie fuhr mit ihrer Hand über seine linke Wange. „Nein, er bleibt bei uns.” Sie blickte wieder zurück zu den Wachen. „Bringt uns den Tok'ra und ein weiteres Versagen werden wir nicht dulden.”

Die Wachen nickten verstehend und machten sich auf den Weg ihren Befehl auszuführen.


****


„Sam, hinter dir!”, schrie Jacob, als er mit seiner Waffe in ihre Richtung schoss. Sie konnte sich noch gerade rechtzeitig auf den Boden werfen und eröffnete fast gleichzeitig das Feuer auf die Wachen.

Sie waren fast da. Man konnte den großen Saal schon vom weiten sehen. Doch es war ihnen nicht gegönnt direkt durch zu marschieren.

„Verdammt es sind zu viele!”

„Los, lass uns in Richtung Saal gehen!”, schlug Jacob vor und sie wichen weiter nach hinten aus.

„Wie lange brauchen denn Daniel und Teal'C nur?”

„Die beiden schaffen das. Wir sollten uns lieber Gedanken darüber machen, was ist, wenn wir es nicht schaffe vorher Agent Mulder und Agent Scully zu finden.“

„Wir können nur hoffen, dass sie bei Maat sind, sonst haben wir ein Problem.”

Sam wich geschickt einer Wache aus, die sie von der Seite angreifen wollte. Flink duckte sie sich und boxte ihn mit ihrem Ellbogen in den Bauch. Dieser fing bei dem Zusammenstoß mit der Rüstung heftig an zu schmerzen, aber sie versuchte ihn zu ignorieren. Die Wache umfasste ihre Stabwaffe wie einen Kampfstock mit beiden Händen und holte aus, um Carter nieder zuschlagen, aber diese schaffte es diesem Schlag auszuweichen. Sie griff ihrerseits nach der Stabwaffe und drehte sie mit aller Kraft in die entgegengesetzte Richtung, aber die Wache schien viel stärker zu sein und Carter erkannte schnell, dass sie im Nahkampf kaum eine Chance hatte, also ließ sie überraschender Weise los, so dass die Wache den Widerstand und somit das Gleichgewicht verlor. Sie stolperte nach vorne und Carter nach hinten, um nach ihrer Waffe zu greifen, die auf dem Boden lag. Sie begann auf die Wache zu schießen und als sie sich ganz sicher war, dass er für sie keine Gefahr mehr darstellte, schnappte sie sich seine Stabwaffe und begann damit auf die restlichen Wachen zu zielen, als sie die Wachen immer weiter in den Saal hinein trieb.


****


„Hey!”, erhob sich plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund. Maat wirbelte überrascht herum, um die Quelle dieser Stimme auszumachen.

Es war Jack O'Neill, der mit einer Stabwaffe auf sie gerichtet, im Türrahmen stand.

„Bist wohl überrascht mich zu sehen, wie?”

Und das war noch eine Untertreibung. Für wenige Sekunden war Maat vollkommen sprachlos. Sie war sich ganz sicher, dass sie ihn umgebracht hatte. Sie hatte ihn gequält und gefoltert. Niemand hatte dies bisher überlebt.

„Das kann nicht sein. Du bist tot. Wir haben dich umgebracht.”

„Wie du siehst bin ich lebendiger als nie zuvor und 'wir' sind vielleicht doch nicht so schlau, wie 'wir' denken.” Mit seinen letzten Worten aktivierte er seine Stabwaffe und sah sich zum ersten Mal in dem Raum um. Mulder, als auch Scully lagen bewusstlos auf den Boden. Beide waren umgeben von Blut. Es war ein grausamer Anblick, aber er durfte sich nicht davon beeinflussen lassen. Erst musste er zusehen, dass sie alle heile und vor allem lebend herauskamen.

„Wir beide haben noch eine kleine Rechnung offen.”

Er ging ein paar Schritte auf sie zu und begann mit der Stabwaffe zu feuern, aber wie er schon vermutet hatte, umgab sie ein Schutzschild. Während des Schießens lief er quer durch den Saal, um zu Mulder und Scully zu gelangen. Maat drehte sich unberührt von seinem Angriff, langsam zu ihm herum. „Du wirst uns nicht besiegen können. Niemand kann das!”

„Ach wirklich nicht? Da solltest du uns aber schon besser kennen!”

„Wir werden euch vernichten! Du wirst uns nichts anhaben können. Das Schiff ist voll mit unseren Wachen und ihr seid gefangen wie in dem Netz einer Spinne.”

Währenddessen hatte O'Neill sich schnell neben die beiden hingekniet und nach ihren Puls gefühlt. Mulder Puls war schwach und unregelmäßig. Es sah verdammt schlecht aus und Dana, sie war blass wie die Wand und er wusste nicht, ob er seinen eigenen Puls fühlte oder nicht.

Ausgerechnet in diesem Moment füllte sich der Saal mit Wachen. Einige von ihnen liefen rückwärts in den Raum, als sie das Feuer auf der anderen Seite erwiderten. Einer von ihnen wurde tödlich getroffen und fiel nur wenige Meter von Maat entfernt auf den Boden.

Verärgert und geschockt zugleich glühten ihre Augen auf und fixierten die Übeltäter. Es waren Jacob und Carter. Ohne O'Neill überhaupt bemerkt zu haben schossen sie weiterhin auf die übrig gebliebenen Wachen. „Los, Dad, wir müssen Mulder und Scully finden!”

„Sie sind hier", rief O'Neill, der versuchte mit der Stabwaffe schneller als die Wachen zu reagieren.

„Sir?”, fragte Carter überrascht.

„Jack?”, kam es von Jacob.

„Sir, was machen Sie hier?”

„Mich austoben. Sie haben doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich mir das entgehen lasse!”

Carter bahnte sich ihren Weg bis zu O'Neill durch. „Wie ist ihr Zustand?”

„Schlecht. Es sieht nicht gut aus. Beide müssen umgehend zum Doc.”

„Am besten ist, dass Sie sie mit dem Sender hier herausschaffen. Hat Thor Ihnen ein weiteres mitgegeben?”

„Ja, hat er.” Er klopfte einmal gegen seine Westentasche. „Wo sind Daniel und Teal'C?”

„Die sind auf der Suche nach dem Hauptcomputer und wollen ihn zur Selbstzerstörung umcodieren.”

„Das heißt, wir haben nur noch einen Sender.”

„Ja.”

Sie sahen sich für einen Moment direkt in die Augen und O'Neill fuhr einmal leicht nervös mit seiner Zunge über seine Lippen. „Okay, dann versprechen Sie mir, dass Sie hier die Stellung halten. Ich werde so schnell wie möglich wieder hier sein. Geben Sie mir Feuerschutz.”

Carter nickte ihm knapp zu und versuchte ihn so gut es ging vor den Schüssen zu sichern, als er O'Neill vorsichtig Mulder hoch zog und seinen Arm um seine Hüfte zu legen. Mit seiner freien Hand holte er den Sender aus seiner Tasche und aktivierte ihn. Er machte alles so, wie Thor es ihm gezeigt hatte. Eingabe, wie viele Personen transportiert werden sollen und dann noch eine Bestätigung, um den genauen Standpunkt zu ermitteln.

Binnen weniger Sekunden erfasste sie ein blaues Licht und im nächsten Moment waren sie verschwunden.


****


In der Zwischenzeit hatten Teal'C und Daniel mehr Glück.

„Daniel Jackson.”, sagte Teal'C, als sie leise durch die Gänge schlichen. Bisher blieben ihnen Konfrontationen mit irgendwelchen Wachen erspart geblieben, aber in Daniel machte sich ein ganz ungutes Gefühl breit. „Dort drüben müsste es sein.” Teal'C deutete auf eine, die sich deutlich in ihrer Größe von den anderen unterschied.

„Es sieht nicht sehr bewacht aus, wir könnten Glück haben.”

„Drinnen werden sich Wachen aufhalten.”

„Also, müssen wir den Überraschungsmoment ausnutzen.”

„Genau.”

Bevor sie aus ihrem sicheren Versteck lösten, versicherten sie sich, dass sie nicht von hinten angegriffen wurden. Ohne ein Wort zu sagen liefen sie in geduckter Haltung zu den jeweiligen Seiten der Tür. Daniel gab Teal'C ein Handzeichen, dass sie auf sein Kommando reingehen würden. Er zeigte ihm drei Finger, dann zwei und schließlich einen.

Gemeinsam wirbelten sie auf und als sich die Tür automatisch öffnete stürmten sie auf die Brücke. Die Wachen, die noch dort anwesend waren, waren so überrascht von dem plötzlichen Angriff, dass sie erst viel zu spät reagierten. Daniel und Teal'C hatten leichtes Spiel.

Als sie sich sicher waren, dass niemand mehr übrig geblieben war verriegelte Teal'C mit einem Code die Tür, so dass keine weiteren Wachen eintreffen könnten.

„Okay, Teal'C, du bist hier der Experte", seufzte Daniel, als er zu einer Schaltfläche hinüber ging, von der er annahm, dass sie nützlich sein könnte.

„Hier müsste sich eine Schaltzentrale befinden, die von einem Gehäuse verdeckt ist. Meistens befindet sie sich direkt hier vorne.”

Teal'C stellte sich neben Daniel und griff nach vorne, nach einem Objekt, welches auf einem Sockel zu stehen schien.

Daniel wandte Teal'C leicht den Rücken zu, als er seine Finger gegen sein Ohr drückte. „Carter, kommen, hier spricht Daniel.”

Er hörte ein Knacken in der Leitung. „Ja?” Daniel erkannte an den Klang ihrer Stimme, dass sie in Schwierigkeiten zu sein schien.

„Wir sind jetzt auf der Brücke und Teal'C aktiviert jetzt die Selbstzerstörung. Habt ihr schon Mulder und Scully gefunden?”

Ein weiteres Knacken, aber diesmal erhielt er nicht sofort eine Antwort. „Ja, haben wir, Colonel O'Neill hat sie hier raus gebracht.”

Er warf Teal'C schnell einen Blick zu, als er überraschte nachfragte. „Jack?”

Rauschen. Er hörte nichts als Rauschen.

„Sam, bist du noch da? Sam?!”

Keine Antwort

„Okay, Teal'C, wir müssen uns beeilen. Sam und Jacob scheinen in Schwierigkeiten zu sein. “

Ohne ein Wort zu sagen machte sich Teal'C sofort an die Arbeit. Er klappte das Gehäuse auf und zum Vorschein kamen mehrere Kristalle, die in einer bestimmten Reihe angeordnet waren. Ohne auch nur zu überlegen, fuhren Teal'cs Finger über die Kristalle, so dass sich ihre Farbe von grün in rot wandelten. Anschließend nahm er einen Kristall heraus.

Er sah zu Daniel auf. „Fertig.”

Ein Lichtkreis, der um die Kristalle gelegt war, fing an zu leuchten und als Daniel sah, dass bereits ein Licht erlosch, wollte er nicht herausfinden, was passieren würde, wenn alles erloschen waren. Sie liefen beide zur Tür, um so schnell wie möglich zu Sam und Jacob zu gelangen.

„Sag mal, Teal'C, wie viel Zeit haben wir jetzt eigentlich noch?”

„Ungefähr fünf Minuten.”

Daniel schnappte daraufhin leicht nach Luft. „Dann sollten wir uns jetzt wirklich beeilen.”

„Ich bin ganz deiner Meinung, Daniel Jackson.”


Thors Raumschiff

O'Neill und Thor standen neben Scully, die jetzt auf einen ähnlichen Metalltisch lag, wie Jack es getan hatte. Sie wurde umgehend untersucht, aber man hatte keine schlimmen oder lebensbedrohlichen äußerliche Verletzungen festgestellt, auch wenn ihr Gewand und ihr Gesicht mit Blut verschmiert war.

„Was ist los?”, fragte O'Neill, als er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich. „Warum wacht sie nicht auf?”

„Ihre Verletzungen sind größer", antwortete ihm Thor mit ruhiger Stimme.

„Welche Verletzungen? sie hat doch gar keine Verletzungen.”

„O'Neill, sie hat eine primitive Krankheit, die eure Rasse vernichtet und wogegen ihr noch kein richtiges Heilmittel besitzt. Sie hat...”

„Krebs.”, erklang Mulders Stimme aus dem Hintergrund.

Erschrocken wirbelte O'Neill zu ihm herum. Er wusste nicht genau was ihn mehr erschreckt hatte, das plötzliche Erscheinen Mulders oder die furchtbare Nachricht, die seine Worte übermittelten.

„WAS?!”, schrie O'Neill. „Was reden Sie da? Sie ist gesund!”

„Solange sie den Chip in ihrem Nacken hat.” Er stellte sich neben O'Neill und schaute auf Scully hinunter. Er schloss seine Augen und schüttelte leicht mit seinem Kopf. Kaum verständlich murmelte er etwas und als er schließlich wieder zu O'Neill sah, konnte dieser die blanke Wut in seinen Augen sehen.

„Ich verstehe das nicht. Aber warum sollte man ihr den...?”, begann O'Neill, aber er verstummte, als er verstand was Mulder sagen wollte. „Oh. Sie glauben doch nicht...?”

„Ich hoffe es nicht, aber ich kann es mir nicht anders erklären.”

„Es muss doch eine Möglichkeit geben, wie man ihr helfen kann. Dann wird mit ihr genau das gemacht, was auch mit Ihnen gemacht wurde oder, oder die Tok'ra helfen ihr oder die Asgards! Es muss doch was geben!”

„Oder es wird ihr ein neuer Chip eingepflanzt.”

„Aber woher? Es sei denn, es gibt eine Massenanfertigung von ihnen.”, antwortete er sarkastisch.

„Das Pentagon.”

„Wie bitte?!” O'Neill glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. „Ich habe doch schon immer gesagt, dass diese Bürostuhlakrobaten Dreck am Stecken haben!”, brummte er. „Nein, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit, außerdem, dürfte der Weg etwas weit sein. Wir müssen ihr anders helfen.”

„Wie weit ist der Krebs schon fortgeschritten?”, fragte Mulder an Thor gewandt.

Ohne direkt zu antworten tauchte vor ihnen ein großes Hologramm auf, welches ein Röntgenbild von Scullys Kopf zeigte. „Dieser schwarze Schatten ist der Tumor. Er ist schon groß gewachsen für dieses frühe Stadium, aber das könnte an dem liegen, was ihr Maat angetan hat. Es könnte das Wachstum beschleunigt haben. Wenn noch lange gewartet wird, kann weder ich noch ein Symbiont ihr helfen, wobei ein Symbiont noch effektiver wäre.”

„NEIN!”, kam es von O'Neill wie aus der Pistole geschossen.

„Nein?”, fragte Mulder verwirrt.

„Nein!”, wiederholte O'Neill mit Nachdruck.

„Und warum nicht?” Mulder verstand seine heftige Reaktion nicht.

„Ganz einfach, weil so ein Schlangentier nicht in sie eingepflanzt wird.”

„Aber, ich dachte die Tok'ra...”

„Nein, nein, nein. Auch ein Symbiont von den Tok'ra kommt nicht in sie rein! Sie würde so lange, wie sie leben würde an diesem Symbionten gebunden sein.”

„Aber dieser könnte sie für immer von ihrem Krebs heilen, oder nicht?”

„Natürlich, aber sie würde auch nicht mehr mit Ihnen arbeiten können, weil sie von diesem Moment an ein Mitglied der Tok'ra sein wird!”

„Aber sie wäre geheilt?!”, wiederholte Mulder seine Frage.

O'Neill seufzte, als er erkannte worauf er hinauswollte. „Sie können mir nicht ernsthaft sagen wollen, dass Ihnen der Gedanke gefällt, Dana nicht mehr zu sehen.”

„Nein, aber sie wäre gesund.”


****


Maats Raumschiff

„Daniel! Teal'C!”, rief Carter, als sie sie vom Weiten sah.

Die beiden rannten auf sie zu, als sie sie entdeckt hatten. Sie versteckten sich hinter einer kleinen Abmauerung und feuerten immer dann, wenn sie meinten, dass sie nicht getroffen werden würden. „Wo, wo sind Mulder und Scully?”, fragte Daniel, nachdem er vergebens nach ihnen Ausschau gehalten hatte.

„Colonel O'Neill hat sie zu Thor gebracht.”

Teal'C und Daniel hielten für einen Moment inne und starrten sich an, dann wanderte ihr Blick zurück zu Carter. Für nur einen Bruchteil einer Sekunden waren sie beide sprachlos. „Dann geht es O'Neill wieder gut?”, fragte Teal'C.

„Mehr oder weniger. Er war noch etwas schwach auf den Beinen, aber sonst ist er wieder ganz der alte.”

„Daniel, Teal'C", kam es von Jacob. „Wie lange haben wir noch?”

Daniel schaute schnell auf seine Uhr. „Noch ungefähr zweieinhalb Minuten.”

„Ihr habt noch einen Sender?”, fragte Carter, man sah ihr nicht an, dass sie nervös war. Sie sah aus ihren Augenwinkel heraus ein knappes Nicken von Daniel und feuerte weiter.

„Maat ist verschwunden!”, rief Teal'C plötzlich.

Sie waren so damit beschäftigt gewesen, sich vor den Wachen zu schützen, dass sie Maat ganz außen vor gelassen hatten. „Verdammt!”, fluchte Carter. „Wie lange ist sie schon weg und, noch wichtiger, wo könnte sie hin sein?”

„Sie wird sich in eine Kapsel retten wollen. Sie hat wahrscheinlich bemerkt, dass sie es so nicht schaffen wird.”

Die vier zogen sich langsam aber sicher zurück und Teal'C und Jacob führten sie zu dem Teil des Schiffes, wo sich die Rettungskapseln befanden. „Auf so einem Schiff befinden sich mindestens fünf Kapseln", erläuterte Jacob, als sie einen langen Gang entlang liefen.

„Hier, hier sind sie.”

Die Kapseln waren nebeneinander an der Wand aufgereiht. Sie waren gerade groß genug für eine Person und die obere Hälfte war aus einem Glasähnlichen Material. Daniel lief an allen fünf vorbei. „Sie sind noch alle da und wir haben noch genau eine halbe Minute.”

„Gibt es noch andere Möglichkeiten von diesem Schiff zu kommen?”

„Für einen Goa'uld nicht, nein, es sei denn, sie hat einen der Sender und ist jetzt bei Thor.”

„Fein, dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren.”

Daniel war gerade dabei seinen Sender herauszusuchen, als sie plötzlich hinter sich eine Stimme hörten.

„Aray Kree!” Es war Maat. Alle drehten sich langsam zu ihr herum. Daniel hatte jetzt seinen Sender herausgezogen und Maat blickte zwischen dem Objekt in seiner Hand und den vier hin und her. „Ihr werdet dieses Schiff nicht lebend verlassen.”

„Daniel, jetzt!”, schrie Carter, als sie auf ihre eigene Uhr sah.

Fast schon blind aktivierte er den Sender und bevor Maat überhaupt Anstalten machen konnte sie anzugreifen, lösten sie sich in blaues Licht auf.


****

Thors Raumschiff

Wütend über Mulder begab sich O'Neill wieder zurück auf die Brücke. Er hatte jetzt nicht die Nerven sich mit Mulder über Danas Wohlergehen zu streiten. „Thor, ich muss zurück zu den anderen!”

Thor nickte ihm zu und wollte gerade den Transporter aktivieren, als plötzlich neben ihm ein helles Licht aufleuchtete. Erschrocken stolperte O'Neill nach hinten. „Wow.”

Carter, Daniel, Jacob und Teal'C lagen alle auf den Boden und schauten sich zunächst leicht verwirrt um. Zuerst rappelte sich Carter auf, als sie sich sicher war, dass sie nicht mehr bei Maat war, sondern einigermaßen in Sicherheit. „Wir müssen verschwinden! Maats Schiff wird jeden Moment explodieren!”

„Ich würde wirklich noch zu gern ihr Gesicht sehen", antwortete Jack sarkastisch.

„Reicht es, wenn ich Ihnen sage, dass sie nicht den blassesten Schimmer hatte, was los war?” Daniel lachte ihn verschmitzt von der Seite an.

Thor setzte sein Schiff in Bewegung und alles blickten hinaus ins Weltall, als sei einen riesigen Feuerball sahen, der immer näher und näher kam. „Thor, wir müssen uns beeilen!”, rief O'Neill.

Das Schiff begann heftig zu wackeln, als sie gleichzeitig Höchstgeschwindigkeit erreichten und der Feuerball sie erfasste. Sie hatten Mühe sich auf den Beinen zu halten und als die unendlichen schwarzen Weiten in ein grelles weißes Licht getaucht wurde, hofften sie nur, dass sie noch schnell genug waren.

Und dann, von der einen auf die andere Sekunde, war wieder alles still um sie herum. „Wir, wir haben es geschafft.” Daniel war der erste, der seine Worte wieder fand. „Wir haben es tatsächlich geschafft.”

„Ja, das haben wir.”, pflichtete ihm Thor bei. „Das Schiff hat keinen besonderen Schaden genommen.“

Erleichtert darüber atmete fast alle die angehaltene Luft aus. Auch wenn es keiner direkt zugeben wollte, so waren sie doch froh, dieses Fiasko überlebt zu haben.

„Nein, noch nicht ganz", unterbrach O'Neill die kleine Freudenfeier.

„Wie meinen Sie das?”

“Thor konnte Mulder helfen, aber Danas Zustand ist noch immer äußerst kritisch.”


****


Alle Anwesenden des Raumschiffes standen nun um Dana herum. Sie war leichenblass und wenn man nicht gewusst hätte, dass sie noch nicht ganz tot war,so glaubte man es. Sie sah einfach nur schrecklich aus.

„Es tut mir leid, aber ich kann ihr nicht helfen", sagte Thor. „Diese Art von Krankheit ist für unsere Technologie viel zu primitiv. Wir haben schon seit mehreren Jahrtausenden keinen Kontakt mit solch einem Erreger gehabt. Ihr bleibt jedoch nicht mehr viel Zeit.”

„Es gibt noch eine Möglichkeit.”, antwortete Mulder leise, und O'Neill warf ihm einen vernichtenden Blick von der Seite zu.

„Oh nein! Nur über meine Leiche! Das werde ich nicht zulassen! Wir hatten dieses Thema bereits, Agent Mulder!”

„Es ist vielleicht ihre einzige Chance.”

„Dürften wir auch erfahren, worum es geht?”, mischte sich Daniel ein und zog fragend seine Augenbrauen hoch.

O'Neill seufzte gereizt. „Wie es aussieht kann ihr nur noch ein Symbiont helfen.”

„Er kann ihren Krebs heilen.” Mulder war wütend und das brachte er nicht nur durch seine Stimme zum Ausdruck. Er lief wild und aufgebracht hin und her. Er konnte nicht zulassen, dass sie starb.

Carter warf ihrem Vater einen Seitenblick zu, aber dieser schien es nicht bemerkt zu haben. Er starrte auf Scully hinunter und war vollkommen in seiner Welt versunken. Was hatte George noch gesagt? Er sollte sie gesund zurückbringen? Bei ihrem jetzigen Zustand war das unmöglich. Sie würde sterben, wenn nicht etwas unternommen werden würde. Geistesabwesend wanderte sein Blick zu Mulder und O'Neill, wie die beiden über das Leben von Scully stritten. Und dann dachte er an seinen eigenen Krebs zurück. Er hielt diese Idee zunächst für vollkommen verrückt, es war Schwachsinn gewesen, aber dann hatte er gemerkt, was der Symbiont bewirkt hatte. Es gab immer eine Schattenseite. Sollte Scully wirklich einen Symbionten bekommen, so würde diese Schattenseite so aussehen, dass sie nicht mehr zurück könnte und nicht nur Selmak konnte die tiefen und aufrichtigen Gefühle Mulders empfangen. Er würde alles für sie geben, er würde für sie sterben.

„Sir!”, rief Carter. „Sir, beruhigen Sie sich.”

„Carter, sie bekommt nicht so eine Schlange in ihren Kopf.”

„Wollen Sie, dass sie überlebt oder dass sie stirbt?”

„Natürlich will ich, dass sie lebt! Aber muss es unbedingt ein Goa'uld sein?”

Jacob sah ihn scharf von der Seite an. „Wir sind keine Goa'uld!”, antwortete Selmak und Jacobs Augen glühten auf.

„Ach, komm schon, Schlange ist Schlange!”

„Sir, sie wird sterben, wenn wir nicht sofort etwas unternehmen. Thor hat keine Möglichkeit ihr zu helfen, unsere Mittel sind sehr begrenzt und in diesem Zustand würde sie sterben, es gibt nur noch die Tok'ra.”

„Aber muss ein Wirt dem nicht freiwillig zustimmen?”, fragte Daniel.

„Ja, das ist eine der obersten Regeln der Tok'ra.”, stimmte ihm Jacob zu. „Allerdings sehe ich keine andere Möglichkeit, wie ihr sonst geholfen werden kann.”

„Dann nehmen Sie sie mit und helfen Sie ihr", sagte Mulder schließlich. Jacob blickte von O'Neill zu Mulder hinüber. Sein Blick war entschlossen und traurig zugleich. Jacob konnte nur allzu gut nachvollziehen, wie Mulder sich jetzt fühlen musste. Er ließ sie gehen, um sie zu retten, auch wenn es ihn von Innen heraus zerriss.

„Sie wissen, was das bedeutet?”, fragte Jacob noch einmal nach.

„Ja,” Mulder nickte mit seinem Kopf. „das weiß ich, aber sie wird leben und das ist das, was ich will. Wenn ich sie schon nicht mehr sehen kann, dann wenigstens mit dem beruhigenden Gedanken, dass sie noch am Leben ist.”


****


Cheyenne Mountain

Der Gateroom wurde überraschend in helles Licht getaucht. Fast zeitgleich wurde Alarm geschlagen und bewaffnete Wachen stürmten in den Raum. Sie hatten alle ihre Waffen auf die Menschen in der Mitte des Raumes gerichtet, die genau vor dem Stargate standen.

Hammond stürmte nun ebenfalls in den Raum und ein kleines Lächeln breitete sich auf seinen Gesicht aus, als er O'Neill lebend und wohlauf sah.

„Colonel O'Neill, es ist schön Sie wieder auf den Beinen zu sehen.”

„Ja, Sir, ich dachte mir, dass ich lange genug außer Gefecht gesetzt war.” v Erst jetzt bemerkte er, dass sie nicht vollständig waren und sein Lächeln verschwand augenblicklich , als er erkannte, dass es sich um Dana und Jacob handelte. „Was ist passiert?”

„Die gute Nachricht ist, dass Maat uns nicht mehr belästigen wird, die schlechte ist, dass was auch immer sie mit Agent Scully gemacht hat, es sieht verdammt schlecht aus.”

Hammond atmete einmal tief ein. Es kostete ihn einiges an Kraft nicht gleich alles aus ihnen herauszuholen. „Melden Sie sich erst einmal auf der Krankenstation und dann will ich Ihren Bericht.”

„Ja, Sir.”


****


Besprechungszimmer
20 Minuten später


„Um meine Frage von gerade noch einmal zu wiederholen, was ist passiert?”

„Mit Thor Hilfe ist es uns gelungen auf Maats Schiff zu gelangen", begann Carter ihm so ausführlich wie möglich die Einzelheiten zu erläutern. Sie kam bis zu dem Punkt, an dem darüber diskutiert wurde, wie man Scully am besten helfen könnte.

„Dad hat sie mit zu den Tok'ra genommen.”

„Sie ist also, wieder an Krebs erkrankt?”, fragte Hammond und sah bei dieser Frage zu Mulder hinüber. Es war nicht schwer zu erkennen, dass ihn das getroffen hatte.

Mulder nickte als Antwort. „Diesmal hatte ich kein Chip, der ihr hätte helfen können. Es war die einzige Möglichkeit.”

„Und sie wird dann jetzt ein Mitglied der Tok'ra sein?” Er war noch immer leicht geschockt von diesen Nachrichten. Es war ein sehr komisches Gefühl, wenn man daran dachte, dass seine eigene Tochter einen Symbionten in sich tragen wird.


„Ähm, ja, Sir, wenn sich ein Symbiont finden lässt. Aber Sie scheinen über diese Nachricht nicht sehr erfreut zu sein?”

Hammond atmete noch einmal tief ein und aus, als er zu Mulder hinüber schielte. Dieser gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er machen sollte was er für richtig hielt. Er warf ihm einen 'Es ist Ihre Entscheidung'-Blick zu.

„Sir, was ist hier eigentlich los?”, warf O'Neill dazwischen, als er die beiden ansah. „Habe ich hier irgendetwas verpasst? War ich wirklich so lange weg?” Er blickte fragend zu Carter hinüber, die neben ihm saß, aber auch diese konnte nur mit ihren Schultern zucken, nach dem Motto 'Ich habe keine Ahnung, was hier eigentlich los ist' „Würde jemand mal die Güte haben uns aufzuklären?”

„Es gibt etwas, was Sie nicht über mich wissen", begann Hammond und O'Neill wollte gerade ein Kommentar abgeben, aber Carter brachte ihn mit einem Tritt gegen sein Schienbein zum Schweigen.

„Und das wäre?”, fragte Daniel vorsichtig, dem die ganze Geheimniskrämerei langsam zu viel wurde.

„Bevor ich General dieses Stützpunktes wurde führte ich ein ganz anderes Leben.”

„Das hat wohl jeder, Sir", murmelte O'Neill.

„Nein, Colonel, Sie missverstehen mich, ich war ein komplett anderer Mensch, also um es mit einfachen Worten zu sagen, Dana Scully ist meine Tochter.”

O'Neill hatte das Gefühl, dass seine Kinnlade bis auf den Boden fallen würde. Er starrte den General an, als ob er der Weihnachtsmann persönlich wäre.

„Sie sind WAS?!”, stieß er vollkommen perplex hervor.

„Ich habe gesagt, dass ich...”

„Ich habe Sie schon verstanden. Sie sind was?!”

„Ich bin ihr Vater.”

„Aber ich dachte ihr Vater sei tot.”

Jetzt war es an Hammond erstaunt zu gucken. Woher wusste er davon? „Woher...?”

Mulder zog scharf seine Luft an. „Sie hat es mir erzählt, als ihr Vater gestorben ist. Was glauben Sie eigentlich, wie sie reagieren wird, wenn sie herausfindet, dass Sie noch am Leben sind?!” Er war wütend, definitiv und Mulder hörte seine eigenen Worte noch einmal durch O'Neill ausgesprochen. Mulder fuhr sich mit seiner Hand durch seine Haare. „Und Sie haben davon gewusst?!”, schrie O'Neill nun Mulder an.

Dieser war so überrascht von der plötzlichen Beschuldigung, dass er fast aufgesprungen war. „Ich.. ähm, ich...nein... ja.” Er wusste nicht genau, was er darauf antworten sollte.

„Sie habe die ganze Zeit davon gewusst?! Und haben Dana nichts gesagt?!”

„Nein!”, verteidigte Mulder sich. „Ich habe es auch erst hier erfahren. Ich war genauso überrascht wie Sie! Ich dachte all die Jahre über, dass er tot sei. Gott, ich war während dieser ganzen Zeit bei Scully gewesen, und ich weiß wie sie sich gefühlt hat, glauben Sie mir, ich will auch nicht, dass ihr ganzes Weltbild auf den Kopf gestellt wird!”

„Oh man, ich glaube das einfach nicht.”

Als ob jemand zugehört hätte ertönte genau in diesem Moment der Alarm, dass das Stargate von außerhalb aktiviert wurde. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stand Hammond auf und verließ, gefolgt von den anderen, das Besprechungszimmer, um zu Davis in den Kontrollraum zu gehen.

„Es sind die Tok'ra, Sir.”

„Öffnet die Iris.”

Davis betätigte ein paar Knöpfe und die Iris öffnete sich. Mit einem zischenden Geräusch verschwand die Iris und alle starrten gespannt auf das nun geöffnete Tor.

Weder Hammond noch O'Neill hielten es lange aus und rannten hinunter in den Gateroom und es kam ihnen vor wie die Ewigkeit, bis sich endlich etwas tat.

Als erstes trat Jacob durch das Tor und alle hielten die Luft an. War er alleine gekommen oder mit Scully? Und dann kam eine weitere Person durch das Tor.

Es war Scully.

Sie trug ein für Tok'ra typisches Gewand. Zu Mulders und O'Neills Überraschung war es ziemlich freizügig und offen. Mulder starrte sie an und war für den ersten Moment wie erstarrt.

Dann erst löste er sich aus seiner Erstarrung und lief auf sie zu. Ohne großartig zu überlegen drückte er sie feste an sich und wollte sie am liebsten nie wieder loslassen. Er vergrub sein Gesicht in ihren Haare und auch Scully krallte sich an ihn fest, als ob es um ihr Leben gehen würde. Sie hatte ihre Augen geschlossen und auch Mulder wünschte sich, dass dieser Moment für immer währen sollte.

„Du lebst”, flüsterte er erleichtert.

„Ich hatte Angst dich nie wieder zu sehen. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren", nuschelte sie gegen seine Brust. Mulder löste sich ganz leicht von ihr, um ihr in die Augen zu sehen. Er nahm ihr Gesicht in seine beiden Hände und wischte zärtlich mit seinen Daumen die einzelnen Tränen fort.

„Du wirst mich nicht verlieren. Niemals.” Er beugte sich leicht zu ihr hinunter und küsste ihr sie lange und intensiv auf ihre Stirn. Scully schloss ihre Augen und atmete tief ein. Als er den Kuss beendet hatte, lächelte sie zu ihm auf.

Sie hatten die anderen Personen vollkommen vergessen und erst als sich O'Neill neben Mulder räusperte, wurden die beiden aus ihrer Welt gerissen.

Scully löste sich von Mulder und ging zu O'Neill hinüber. Für ein paar Sekunden standen sie einfach nur voreinander und sahen sich an, und als, ob sie die Gedanken des jeweils anderen lesen könnten, umarmten sie sich fast gleichzeitig. „Jack", seufzte Scully, froh ihn lebend zu sehen.

„Dana. Es tut gut dich zu sehen... auch wenn du jetzt so eine Schlange in dir trägst.”

Scully lachte kurz auf und fuhr mit einer Hand über seine Wange. „Du kannst es nicht lassen, oder?”

„Na ja...”, er zuckte einmal mit seinen Schultern. „Ich denke mal, dass es mit unserem Drink nichts mehr wird, oder?”

„Mal sehen.”

Erst jetzt bemerkte sie Hammond. Sie starrte ihn an und suchte mit ihrer anderen Hand nach Halt. Mulder war als erstes hinter ihr, um sie zu stützen. Sie schnappte Luft, als sie ihn sah. Sie war viel zu geschockt, um auch nur auf irgendeine Art und Weise zu reagieren. Mulder versuchte vergeblich durch seine Anwesenheit und Berührungen zu beruhigen. Seine Hand hatte er auf seiner Lieblingsstelle auf ihrem Rücken gelegt, etwas unterhalb von ihren Schulterblättern.

„Dana", er machte einen Schritt auf sie zu und Scully gleichzeitig einen zurück. Sie hob abwehrend ihre Hand. Tränen liefen ihre Wange hinunter.

„Fass mich nicht an", flüsterte sie mit zittriger Stimme.

„Bitte lass mich erklären.”

Sie schüttelte mit ihren Kopf. Ihr Körper war am beben und Hammond ging es nicht anders. Es war das erste Mal seit fast sieben Jahren, dass er seine Tochter gegenüberstand und er hatte sich schon mit dem Gedanken abgefunden, dass er nichts weiter als seine Erinnerungen an sie hatte. Er wollte ihr sagen, wie unendlich leid es ihm tat, dass er alles tun würde, um es wieder gut zu machen.

„Nein, all die Jahre habe ich mit der Vorstellung gelebt, dass du Tod wärst, nur um jetzt herauszufinden, dass es eine einzige große Lüge ist!”

„Dana, bitte...”

„Du hast mich und Mom belogen, wie soll ich dir jemals wieder vertrauen können?”

„Scully”, versuchte Mulder sie zu beruhigen.

„Ich wollte doch nur, dass es euch gut ging.”

„Du hast uns alles belogen!” Sie war außer sich vor Wut. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was wir durchmachen mussten?”

„Ja, das kann ich.”

Hammond setzte zu einem weiteren Versuch an. Carter legte ihm ihre Hand auf seine Schulter. „Sir, lassen Sie sie. Sie ist verletzt und Sie würden jetzt nichts bei ihr erreichen. Geben Sie ihr Zeit, das alles zu verarbeiten.”

Scully drehte sich von ihm weg, in Mulders Arme. Er legte vorsichtig seine Arme um sie, und strich ihr über den Rücken.

Jacob hatte alles beobachtet und erst jetzt dämmerte es ihm, was George gemeint hatte. Seine Worte ergaben mit einem Male einen Sinn. Er seufzte innerlich auf.

„Ich glaube, ich sollte jetzt besser gehen.”, sagte sie schließlich, nachdem sie sich wieder etwas gefangen hatte.

„Dann heißt es jetzt Lebewohl zu sagen?”, fragte Mulder leise.

„Nein, nur auf Wiedersehen.”

„Scully, wir wissen doch beide, dass es nie mehr so sein wird wie früher. Du wirst nicht mehr an meiner Seite sein, du wirst nicht mehr da sein, um mich auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und mir zu sagen, wie verrückt doch meine Theorien sind, du wirst nicht mehr da sein, wenn ich deine Nummer mitten in der Nacht wähle, du wirst einfach fort sein.”

Sie lächelte traurig zu ihm auf. Er hatte das ausgesprochen, was sie sich nicht getraut hatte. Sie strich ihm mit beiden Händen über seine Wangen und wanderte dann mit ihren Daumen bis zu seinen vollen Lippen hinunter. Leicht, kaum berührend, fuhren ihre Finger über seine Unterlippe. „Ich werde nicht fort sein, ich werde immer bei dir sein.”

„Aber du bist nicht bei mir.”

„Immer. Ich werde immer hier.” Sie legte ihre rechte Hand auf seine Brust. „Hier in deinem Herzen sein.”

„Scully...” Mulders Stimme begann leicht zu zittern.

„Wir werden uns wieder sehen", flüsterte sie unter Tränen.

„Ich kann dich nicht gehen lassen. Ich kann nicht zum FBI zurückkehren und so tun, als ob nichts gewesen wäre...”

„Ich wünschte, es gäbe eine andere Möglichkeit, aber mir ist es verboten mit einem Symbionten auf der Erde zu bleiben und so zu tun, als ob ich normal wäre. Das bin ich nicht.”

„Aber gibt es denn keinen anderen Ausweg? Kann man denn keine Ausnahme machen?” Verzweifelt suchte er nach anderen Lösungen. Er wusste, dass dieser Moment kommen würde, doch hatte er doch in seinem tiefsten Inneren gehofft, dass es nie eintreffen würde. Aber der Ausdruck in ihren Augen sagte das genaue Gegenteil. Sie würde fortgehen, ihn verlassen und er konnte nichts dagegen tun. „Werden wir uns wieder sehen?”

„Natürlich. Ich werde dich so oft besuchen, wie ich nur kann.”, versicherte sie ihm.

Mulder zog sie feste an sich heran. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, was nur für sie bestimmt war. Sie begann leise zu schluchzen und wenn es möglich gewesen wäre, dann wären die beiden miteinander verschmolzen, so sehr krallten sie sich aneinander fest.

Jacob tat es in seinem Herzen weh, sie so zu sehen, mit dem Wissen, sie gleich wieder zu trennen. Aber die Tok'ra warteten auf sie. Sie hatten noch einiges zu tun.

„Dana”, sagte er leise, als er seine Hand auf ihre Schulter legte, „wir müssen jetzt gehen.”

„Wie kann ich dich wieder sehen.”, fragte Mulder.

„Ach, ich denke, das lässt sich regeln, nicht war, General?” Er hatte seine Hände in seinen Taschen vergraben und wippte leicht auf seinen Füßen nach hinten und vorne. O'Neill blickte Hammond mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Natürlich, sicher. Das wird sich regeln lassen.”

Einerseits war es das beste, was Mulder noch passieren konnte, er würde Zutritt zum Cheyenne Mountain bekommen, er würde in die größten Regierungsgeheimnisse eingeweiht werden, aber dennoch konnte es nicht annähernd das erfüllen, was er verloren hatte.

Neben ihnen wurde das Stargate aktiviert und eine Wasserfontäne schoss hervor. Jacob begann sich bei allen zu verabschieden und ging die Rampe bis zum Tor hinauf.

Dana bedankte sich noch einmal bei SG1 und verabschiedete sich mit einer Umarmung bei ihnen. Jack drückte sie noch einmal feste und flüsterte ihr etwas ins Ohr, wobei er verschmitzt zu Mulder hinüberblickte. „Pass auf dich auf.”

„Das werde ich.”

„Und lass nicht zu, dass dich dieses Ding verrückt macht", lächelte er sie an.

„Du weißt doch, dass ich immer noch ich bin. Ich kann frei über meinen Körper entscheiden.”

„Ich weiß, aber... du weißt ja jetzt, wie ich über das denke.”

„Bis bald.”

Scully ging noch einmal zu Mulder und nahm seine Hand in ihre. Sie drückte sie leicht und wollte sich dann von ihm lösen, aber Mulder ließ sie nicht los. Sie drehte sich noch einmal zu ihm um und bat ihn mit ihrem Blick darum. Nur widerwillig ließ er sie gehen. Er sah ihr nach, wie sie zu Jacob die Rampe hochging, sich noch einmal umdrehte und dann sein normales Leben verließ. Als die blaue 'Flüssigkeit' sie umschloss, schloss Mulder seine Augen. Sie war fort.

O'Neill stellte sich neben Mulder und klopfte ihm auf die Schulter. „Kopf hoch. Die Tok'ra wissen gar nicht, welchen Gewinn sie gemacht haben.” Er lächelte Mulder schief von der Seite an. Dieser nickte mit seinem Kopf und zusammen verließen sie, den anderen folgend, den Gateroom.

E N D E
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