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Der Kampf um den Ring von Selana

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Minas Tirith

Jonas Quinn steuerte den Jumper gemäß den Anweisungen von McKay und hoffte, dass der Wissenschaftler auch wirklich den Weg kannte. Doch mit dem schnellen Raumschiff war es sowieso nicht schwierig weite Entfernung schnell zurückzulegen. Doch er hätte sich keine Gedanken machen müssen, das Schattengebirge war nicht zu verfehlen. Auch der Berg Mindolluin, in dessen Bergsattel die Festung eingebaut war, konnte man unmöglich übersehen.
Wie alle anderen staunte Jonas beim Anblick der Festung. Auch wenn seine Begleiter sie schon gesehen hatten, waren sie erneut fasziniert über ihren Anblick, und ließen beim Anflug keinen Blick von ihr.
„Wo soll ich landen?“, fragte Jonas, nachdem er eine Runde um die Stadt geflogen war.
Natürlich hatte man sie bemerkt und viele Blicke richteten sich in den Himmel. An den Mauern und Wachtürmen liefen die Wachen zusammen und unzählige Bogen richteten sich auf den Jumper. Doch manchen schien das Fluggerät noch bekannt zu sein, denn einige Wachen winkten ihnen unter den Blicken ihrer erstaunten Nachbarn begeistert zu.
Ganz oben befand sich der Weiße Turm Ecthelions, daneben die Zitadelle und der große Platz um den Springbrunnen mit dem verdorrten Baum. Dieser Platz kam Jonas geeignet vor, und so schwebte er dort langsam zu Boden und setzte sanft auf.
Teyla und Ronon, in der Rüstung der Gondorianer stiegen als erste aus. McKay folgte ihnen und als letzter kam Jonas, nachdem er den Antrieb abgeschaltet hatte. Draußen hatten die Wächter der Zitadelle einen Kreis um den Jumper gebildet und Waffen auf die Ankömmlinge gerichtet.
Aus der Zitadelle lief ihnen ein älterer Mann in wallender Garderobe entgegen. Ihm folgte ein ganzer Schwall Diener.
Ronon und Teyla erkannten in dem erregten Mann Denethor, den Truchsess von Gondor.
„Na, das wird ja gleich heiter werden“, flüsterte Teyla so leise, dass es Ronon gerade noch hören konnte.
Das zauberte ein leichtes Lächeln auf das Gesicht des großen Mannes. „Nehmen wir es mit Humor, vielleicht sind Boromir oder Faramir in der Nähe.“
Diese Hoffnung schien sich leider nicht zu erfüllen, denn Denethor herrschte sie an. „Was fällt euch ein, mit diesem ... Ding hier zu landen? Wisst ihr nicht, wo ihr seid?“
Teyla entschied, dass es besser war, dass sie das Gespräch eröffnete.
„Verzeiht, Truchsess, aber wir wussten nicht, wo wir sonst landen sollten. Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an uns?“
Denethor musterte sie angewidert, fast wie ein ekelhaftes Insekt. „Was erlaubt Ihr Euch, mich so anzureden? Ihr solltet Euch lieber anständige Bekleidung anziehen. Das geziemt sich nicht für eine ordentliche Frau, das zu tragen, was Ihr Kleidung nennt.“
Ronon beherrschte sich mühsam. Am liebsten hätte er diesem arroganten und eingebildeten Menschen seine Faust mitten ins Gesicht gesetzt. Er konnte es nämlich nicht leiden, wenn jemand so mit Teyla sprach.
Teyla ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. „Dies ist meine normale Bekleidung, denn ich bin eine Kriegerin. Wie ich sehe, erinnert Ihr Euch nicht. Wir waren vor Jahren schon einmal hier. Mein Name ist Teyla Emmagan, das sind Ronon Dex, Dr. Rodney McKay und das ist Jonas Qu...“
„Ich weiß sehr wohl, wer Ihr seid, Lady. Die ungebetenen Gäste, die mein missratener Sohn Faramir von seiner so genannten Schatzsuche mitgebracht hatte.“
Es hatte sich anscheinend nichts geändert, dachte Teyla betroffen. Der Truchsess ignorierte total, dass auch Boromir sie eingeladen hatte.
„Richtig“, sagte sie trotzdem in dem freundlichsten Ton, den sie gerade noch über ihre Lippen brachte. „Eure Söhne haben uns damals eingeladen, sie wieder zu besuchen. Und dies taten wir nun heute. Erlaubt Ihr mir zu fragen, wo Faramir und Boromir sind?“
„Ich erlaube gar nichts. Doch da ich ein höflicher Mensch bin, will ich es Euch verraten. Boromir ist in meinem Auftrag unterwegs, und wo Faramir sich wieder herumtreibt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich amüsiert er sich wieder mit seinem Zaubererfreund.“
„Aber, Herr“, wagte ein Diener einzuwenden. „Ihr habt den jungen Fürsten doch nach Ithilien geschickt.“
„Habe ich das?“, Denethor blickte den Diener so durchdringend an, dass dieser ängstlich den Kopf einzog. „Na, dann wird es wohl so sein.“
Jonas hatte stumm zugehört. Natürlich hatten ihm die Freunde vom Wesen Denethors erzählt, ihn aber in Natura zu erleben, übertraf alles. Trotzdem entschied er, als bisher Unbeteiligter einzugreifen. Schließlich hatte er in Kelowna, seiner Heimat viel über Diplomatie gelernt.
Schnell trat er nach vorne und verbeugte sich vor dem Truchsess. „Sir, erlaubt Ihr mir das Wort zu ergreifen?“
Denethor sah nun Jonas zum ersten Mal direkt an. „Und wer seid Ihr?“
„Jonas Quinn, wenn Ihr erlaubt.“
„Ich erlaube“, sagte Denethor großzügig. „Zumindest scheint Ihr bessere Manieren zu besitzen, als Eure Freunde.“
„Nun, sie sind Krieger, Sir. Doch gestattet mir die Bemerkung: wenn wir nicht erwünscht sind, werden wir selbstverständlich wieder gehen“, Jonas hörte Ronons empörtes Aufschnaufen hinter sich, denn das wollten sie natürlich nicht, doch mit Denethor konnte man nicht normal reden.
„Niemand soll sagen, dass das Haus Denethor nichts von Anstand weiß. Bleibt also, wenn es Euch beliebt, doch belästigt mich nicht mehr. Und schafft dieses hässliche Fluggerät von meinem Rasen“, damit drehte sich Denethor um und ging davon.
Jonas bemerkte, dass McKay und Ronon Anstalten machten ihm nachzueilen, doch er konnte sie gerade noch zurückhalten.
„Nicht!“, ermahnte er sie. „Wir dürfen uns die Gunst Denethors nicht verscherzen.“
„Du hast ihm ja genug Honig ums Maul geschmiert“, meinte McKay verächtlich.
„Ach ja? Sollte ich ihn etwa beleidigen und damit riskieren davongejagt oder sogar eingesperrt zu werden? Von Diplomatie hast du anscheinend keine Ahnung.“
„Jonas hat richtig gehandelt“, mischte sich Teyla ein. „Mit Denethor kann man nicht wie mit einem vernünftigen Menschen reden. Suchen wir uns also einen anderen Landeplatz und jemanden, der weiß, wo Faramir oder Boromir sind.“
„Erlaubt, dass ich helfe, edle Dame und edle Herren.“
Die vier drehten sich zu dem Sprecher um. Ein Mann in der Uniform der Palastwache stand vor ihnen.
„Und du bist?“, fragte Ronon.
„Beregond, Angehöriger der Palastwache. Ich kann euch zeigen, wo ihr euer seltsames Gefährt absetzen könnt.“
„Sehr gut“, meinte McKay. „Das erste liebenswürdige Gesicht in dieser unfreundlichen Umgebung.“
„Denethor ist immer so“, meinte Beregond. „Und er ist der Meinung, dass Frauen nicht zu kämpfen haben.“
„Ja, wir lernten ihn schon kennen“, sagte Ronon. „Er ist beleidigend und arrogant. So ganz anders als seine Söhne. Weißt du auch, wo sie sind?“
„Ungefähr. Und ich habe keine gute Neuigkeit: Das ist auch mit ein Grund über Denethors heutiger außergewöhnlicher übler Laune“, Beregond sah sich um, bevor er weiter sprach. „Das Gerücht geht um, dass Boromir gefallen ist.“
„Was?“, entsetzt sah Teyla den Soldaten an. „Ist das dein Ernst?“
„Angeblich wurde sein Horn gehört, und das ist immer ein schlechtes Zeichen.“
„Und Faramir?“, Teyla wagte kaum zu fragen.
„Er ist in Ithilien mit den Waldläufern unterwegs. Soviel ich weiß, ist er bei bester Gesundheit.“
„Wenigstens eine gute Nachricht! Dann hoffen wir, dass Boromir noch lebt und alles nur ein böses Gerücht ist“, meinte Teyla.
„Wo kann ich nun den Jumper parken?“, mischte sich Jonas ein.
Beregond sah den jungen Mann an. „In der 6. Ebene. Bei den Pferdeställen gibt es einen geeigneten Platz. Dort könnt ihr auch wohnen. Die Krieger werden euch gerne Unterkunft gewähren.“
„Steig ein“, forderte Jonas Beregond auf. „Zeig uns den Weg.“
Dieser sah zögernd auf das in seinen Augen unheimliche Gefährt. „Ich soll da einsteigen?“
„Sicher, oder hast du gerade Dienst?“
„Nein, mein Dienst ist gerade beendet, und ich war auf dem Weg nach Hause, als ihr hier gelandet seid.“
Ronon machte eine auffordernde Geste. „Dann steig ein. Es beißt nicht.“
Davon war Beregond nicht so überzeugt, doch er gehorchte. Schließlich wollte er nicht als Feigling dastehen. Doch als der Jumper dann abhob, blickte er fasziniert aus dem Fenster.
„Das ist fantastisch“, flüsterte er.
„Nicht wahr?“, sagte Jonas so stolz, als wäre er der Konstrukteur des Raumschiffes.
Unter Beregonds Anleitung fanden sie neben den Pferdeställen, in einem etwas abseits gelegenen Hof einen Landeplatz. Trotzdem waren sie sogleich von Kriegern umringt, als sie ausstiegen. Neugierig wurden sie betrachtet. Ihre Ankunft hatte schon die Runde gemacht.
Beregond sprach mit den Kriegern und diese boten den vier sofort eine geeignete Unterkunft an. Teyla bekam als Frau sogar einen eigenen Raum. Nun waren sie schon zufriedener, zumal sie nun endlich freundlich behandelt wurden.
Sie gingen schließlich in einen großen Aufenthaltsraum der Krieger und ließen sich auf den neuesten Stand der Dinge bringen. Sie lauschten betroffen, als sie hörten, dass offener Krieg ausgebrochen war.
Am zweiten Tag ihrer Ankunft, es war der 12. März des Jahres 3019, stellte sich zu ihrer Betroffenheit die Nachricht von Boromirs Tod als wahr heraus. Man hatte am Ufer des Anduin Boromirs zerbrochenes Horn gefunden. Boromir hätte sich nie freiwillig davon getrennt. Man erzählte sich, dass der Truchsess sich eingeschlossen hatte und niemanden sehen wollte. Boromir war schließlich sein Lieblingssohn gewesen.
Dann gab es eine neue Hiobsbotschaft. Der Feind zog ein riesiges Heer auf den Feldern des Pelennor zusammen und belagerte die Stadt. Die Bevölkerung des Pelennor war in die Stadt geflohen, und die Soldaten bezogen ihre Posten entlang der Festung. Jeden Augenblick konnte der Feind angreifen.
Jonas, Teyla und Ronon boten ihre Hilfe im Kampf an. Kleinere Scharmützel zwischen den Belagerern und den Verteidigern waren ausgebrochen. Unter anderem hatten die Orks Osgiliath erobert und sie hörten, dass Faramir zusammen mit dem Zauberer Gandalf in der Stadt sein sollte.
Als die vier das hörten, beschlossen sie Faramir aufzusuchen. Beregond versprach sie in den 7. Ring zu bringen. Voller Zuversicht machten sie sich auf den Weg. Mit Beregonds Hilfe konnten sie die oberste Festung betreten. Die Wachen hatten von ihnen gehört und ließen sie passieren, zumal Beregond sich bei ihnen befand und für sie bürgte.
Danach kam der schwierigere Teil, denn Faramir hielt sich bestimmt in der Zitadelle auf. Doch auch hier war ihnen Beregond behilflich. Er kannte einen Seiteneingang, den die Diener benutzen. Hier schleuste er die vier ein. Beregond führte sie durch unzählige Gänge, bis sie schließlich in einem langen Gang landeten. Eine breite Fensterfront bildete eine Seite der Wand, durch die sie einen unübertrefflichen Blick auf die Pelennor-Felder gestatteten. War dies zu einer anderen Zeit ein wunderbarer Ausblick, erschreckte sie dieser heute, denn die Ebene unter ihnen war schwarz von den Lagern der Feinde.
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