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Der Kampf um den Ring von Selana

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Für die Abreisenden begann der Tag in aller Frühe. Neben Éowyn, Fingolfin, Faramir und seiner Leibwache, angeführt von Beregond, reisten noch einige Zofen der Fürstin mit, sowie einige Edelleute aus Ithilien, die Faramir eingeladen hatte, an der königlichen Tafel teilzunehmen. Während ihrer Reise würde sich ihr Trupp noch vergrößern, denn aus allen Teilen des Fürstentums kamen Leute, die sich ihrem Zug anschließen würden.
Einfache Leute, wie Handwerker und Bauern mit ihren Familien, jeder Mann, Frau oder Kind war eingeladen, das Fest mitzufeiern, auch wenn nicht jeder eine Einladung zur Tafel des Königs bekommen hatte. Für das einfache Volk gab es genug Sehenswürdigkeiten. Gaukler, Händler, Spielleute, Handwerker und Künstler würden ihr Können zeigen oder ihre Waren an Ständen anbieten.
Éowyn freute sich schon sehr. Vor allem, weil sie ihren Bruder Éomer und die Halblinge wiedersehen würde. Sie hatte noch keine Sekunde bereut, dass sie Faramir geheiratet hatte. Es gefiel ihr in Ithilien und ihr Gemahl ließ ihr jede Freiheit, die sie wünschte. Sie hatte sogar schon einen Garten angelegt, eine Zucht mit Pferden begonnen und ging bei einem Heiler in die Lehre, den Faramir extra nach Ithilien geholt hatte. Doch ihre alten Freunde vermisste sie sehr, besonders ihren Bruder, zu dem sie immer ein sehr gutes Verhältnis gehabt hatte.
Nachdem sie ihr Anwesen verlassen hatten, ritten sie auf einer gut ausgebauten Straße durch die Hügellandschaft der Emyn Arnen. Auf einer Anhöhe konnte sie noch einen Blick auf ihren Besitz werfen. Ihr Wohnsitz stand auf einer Erhebung und nahm die ganze Oberfläche des Hügels ein. Es war aus weißem Stein gebaut und drei Stockwerke hoch. Balkone und Verandas aus Eichenholz umgaben jedes Stockwerk. Jedes Zimmer besaß einen Zugang zu diesen Balkonen. Ihre und Faramirs Wohnräume nahmen den ganzen dritten Stock ein, während die Freunde, Diener und Bekannten die anderen Stockwerke bewohnten. Die Zimmer besaßen große Fenster, waren großzügig gebaut, meist mit Holz verkleidet und bequem eingerichtet.
Neben dem großen Gebäude waren die Ställe für die Tiere gebaut, sowie Geräteschuppen und Kasernen für die Soldaten, daneben Scheunen für das Futter der Tiere. Große Gehege für Schafe, Ziegen, Hühner und sogar Schweine waren auf den Wiesen um den Hügel herum entstanden. Daneben die Weideflächen für die Pferde. Auf den Wiesen entstanden immer mehr kleine Häuser, in denen die Schaf- Schweine- und Ziegenhirten mit ihren Familien wohnten. Die letzten Wochen waren wieder einige neue Häuser errichtet worden, in denen die ersten Bauern eingezogen waren, die die Felder und Wiesen bestellen wollten.
Es war Faramirs Wunsch gewesen, sich selbst versorgen zu können und damit unabhängig von Minas Tirith und seinen Bauern zu sein. Die Leute waren gerne Faramirs Ruf gefolgt, denn er war als gütiger und gerechter Herr bekannt. Ja, im Grunde war der ganze Hügel und das gesamte Umfeld verbaut worden und so ein richtiges kleines Dorf entstanden.
Gegen Mittag erreichte der Zug, der wie erwartet immer größer wurde den Anduin. Eine Stunde zog die fröhliche Gesellschaft an ihm entlang, dann erreichten sie die neu gebaute Brücke über den Fluss, denn bis nach Osgiliath zu reisen würde einen Umweg für sie bedeuten. Deshalb hatte Faramir diese Brücke aus Holz bauen lassen. Sie war breit genug, um zwei große Wagengespanne nebeneinander passieren zu lassen, ohne sich dabei in die Quere zu kommen.
Gegen Abend sahen sie Minas Tirith vor sich liegen. Wie immer war es ein fantastischer Anblick. Minas Tirith war in sieben Stufen auf einem Felsvorsprung des Mindolluin erbaut worden. Jede Stufe war mit einer starken Mauer aus hellem Gestein umgeben. Das große Außentor und das Tor der obersten Stufe, der Zitadelle blickten nach Osten, doch die Tore dazwischen waren nach Süden und Norden versetzt, sodass der Weg im Zickzack zwischen ihnen hinaufführte. Die siebte Stufe lag etwa zweihundert Meter über der Ebene des Pelennor. Dort stand, nicht ganz einhundert Meter hoch der Weiße Turm, von König Calimehtar um etwa 1900 D.Z. erbaut, als Minas Tirith noch Minas Anor, Turm der Sonne hieß. Neben dem Turm war der Palast der Könige von Gondor gebaut worden. Auf dem Hof, vor dem Palast, stand neben einem Springbrunnen der Weiße Baum, der vor kurzem von König Elessar neu gepflanzt und nun schon etwas gewachsen war.
Von den Schäden, die während des Ringkrieges entstanden waren, war nichts mehr zu erkennen. Dafür hatten unzählige fleißige Hände von Menschen, Elben und Zwergen gesorgt.
Als sie das Tor erreichten, blickte Faramir beeindruckt daran hoch. Weil das Tor beim Angriff zerstört worden war, hatten die Zwerge unter Gimlis Führung, viel Mithril-Silber verwendet, als sie es neu schmiedeten. Nun war es stärker und unzerstörbarer als vor dem Krieg. Nicht einmal ein so großer Rammbock, wie beim letzten Angriff verwendet, würde es zerstören können. Auch die geschnitzten Figuren der alten Könige, die vorher das Tor verziert hatten, waren erneuert worden. Die besten Handwerker von Gondor, Ithilien, der Elben und Zwerge hatten dafür gesorgt.
Heute stand das Tor allerdings weit offen, denn von nah und fern strömten die Besucher in die Stadt. Die Neuankömmlinge aus Ithilien wurden freudig begrüßt, als sie durch das Tor ritten. Die Menschen blieben stehen oder unterbrachen ihre Arbeit, um ihren Fürsten zu begrüßen. Faramir war gerührt von der Anteilnahme der Bevölkerung an seinem Wohl und das seiner Familie.
Nachdem sie durch das Tor geritten waren, zerstreute sich die Menge langsam, sodass am Ende nur noch Faramir und sein engstes Gefolge übrig blieben. Überall, auf jeder Ebene der Stadt, waren die Menschen damit beschäftigt Zelte aufzubauen, Stände zu errichten oder ihre Häuser festlich zu schmücken. Allerorts herrschte Trubel und ein quirliges Durcheinander von Menschen, Elben, Zwergen und Tieren, Musik war zu hören und die fröhlichen Stimmen der Menge, die sich auf das Fest freuten.
Nur Faramir, Éowyn, Fingolfin und die persönliche Leibwache des Fürsten ritten durch den Tunnel, der zur Festung hoch führte. Alle anderen stellten ihre Pferde in den dafür gebauten Ställen in der Nähe unter, um den Weg durch den Tunnel zu Fuß zurückzulegen. Hier, auf dem grünen Rasen, um den Brunnen des Weißen Baumes herum, warteten schon Aragorn, Arwen und einige Freunde auf sie. Neben Aragorn stand Gandalf und neben Arwen Éomer, der König von Rohan.
Éowyn stieß einen Freuderuf aus, sprang von ihrem Pferd und lief zu ihrem Bruder hinüber, um ihn zu umarmen. Éomer ließ es lachend geschehen, denn auch er freute sich, seine Schwester wieder zusehen. Und hinter ihnen, Éowyn sah sie nun erst, standen die Hobbits Merry, Pippin, Frodo, sowie Sam mit seiner Frau Rosie, die ihre kleine Tochter Eleanor auf dem Arm hielt.
Nachdem sich alle ausgiebig begrüßt hatten, lud Aragorn sie zu sich in die Festung ein. Später wollten sie sich in der großen Halle treffen. Dort würde ein ausgiebiges Mahl auf die hungrigen Reisenden warten.
Fürst Faramir und die Fürstin Éowyn besaßen in der Festung ein ständiges Quartier, schließlich weilten sie oft in Minas Tirith. So hatte Faramir einfach seine alten Räume behalten. Sie waren groß genug, um einer großen Familie Platz zu bieten.
Nachdem die beiden sich frisch gemacht und umgezogen hatten, gingen sie hinunter in die große Halle. Die anderen saßen schon da und unterhielten sich. Éowyn begab sich zu ihrem Bruder und Faramir sah sich um, doch die gesuchte Person fand er nicht.
Eine Hand legte sich auf seine Schulter und als er sich umdrehte, stand Fingolfin hinter ihm. „Meine Schwester kommt gleich. Ich nehme an, du suchst sie?“
„Ja, ich würde mich gerne mit ihr unterhalten.“
„Sie auch mit dir. Stärke dich erst einmal, dann könnt ihr euch später in Ruhe aussprechen.“
So setzte sich Faramir neben seine Frau auf den freien Platz, die sich ausgiebig mit ihrem Bruder unterhielt. Faramir konnte sich nicht so recht auf ein Gespräch konzentrieren. Die Erinnerungen an seinen Bruder ließen ihn mehr los. Mechanisch nahm er sich etwas zu essen, ohne richtig zu erfassen, was er da genoss.
Éowyn bemerkte schließlich seine Geistesabwesenheit und sprach ihn an. „Was ist denn, Liebster? Es ist ein Tag der Freude, und du machst ein Gesicht wie hundert Tage Regenwetter.“
„Es ist nichts, meine Liebe.“
„Lüge nicht, ich sehe es dir an deiner Nasenspitze an. Du ... “ Éowyn verstummte, als sie sah, wie Faramir gebannt zur Tür blickte. Dort tauchte in diesem Moment eine wunderschöne Elbin auf und sah sich suchend im Raum um. Éowyn bemerkte Faramirs Gesichtsausdruck und im ersten Moment keimte Eifersucht in ihr auf, doch dann bemerkte sie die Ähnlichkeit der Frau mit Fingolfin, und da wusste sie, wer die schöne Fremde war.
„Geh zu ihr, Faramir“, sagte sie zu ihrem Mann. „Sprich mit ihr. Es wird euch beiden helfen.“
Faramir sah seine Frau dankbar an. Die Valar meinten es gut mit ihm, wenn sie ihm so eine Frau an die Seite gaben. Er stand auf und ging zu Niniel hinüber, umarmte sie und verließ mit ihr die Halle.
Éomer sah den beiden erstaunt hinterher und blickte dann auf seine Schwester, die aber gar nicht eifersüchtig aussah. „Wer ist denn die fremde Elbin?“ fragte er deshalb neugierig.
„Das ist Niniel. Sie war viele Jahre die Geliebte von Boromir. Die beiden wollen sich aussprechen.“
„Oh!“, meinte Éomer. Natürlich kannte er die Geschichte von Faramirs Bruder. Sein Schwager hatte ihm alles erzählt. Boromir war ein Mitglied der Ringgemeinschaft gewesen, verfiel aber der Macht des Ringes. Doch im darauf folgenden Kampf mit Uruk-Hais, hatte er bei der Verteidigung der Hobbits Merry und Pippin sein Leben verloren und so seine Ehre wieder hergestellt.
„Faramir hat den Tod seines Bruders noch lange nicht überwunden“, erklärte Éowyn. „Er sagt es zwar nicht, doch nachts spricht er Schlaf. Er hat Albträume und Boromirs Name ist immer wieder herauszuhören.“
„Bist du glücklich mit ihm? Schließlich warst du in Aragorn verliebt“, wollte Éomer wissen.
„Du glaubst, ich habe Faramir geheiratet, weil ich Aragorn nicht bekommen konnte?“, Éowyn lächelte bei dem Gedanken. „Nun, das mit Aragorn waren nur Jungmädchenträume. Faramir ist der Mann, den ich von Herzen liebe. Als ich ihn in den Häusern der Heilung näher kennen lernte, erkannte ich sofort, dass ich nur ihn liebe. Selbst, wenn ich jetzt vor die Wahl gestellt würde ihn oder Aragorn zu heiraten, würde ich Faramir wählen.“
„Das freut mich für dich, Schwester“, sagte Éomer. „Du bist alles, was ich noch an Familie besitze, und dich glücklich zu wissen, macht auch mich glücklich.“
„Gibt es noch keine Frau, der du dein Herz schenken willst?“, fragte Éowyn.
Éomer lächelte verschmitzt. „Nun, es gibt da eine schöne Herrin, die mein Herz begehrt. Doch noch kann ich es nicht offiziell verkünden, denn ihr Vater muss erst noch zustimmen.“
„Was?“, Éowyn konnte ihre Neugierde nicht mehr zurückhalten. „Wer ist denn die Glückliche? Und liebt sie dich auch?“
„Ja, das tut sie. Es ist die Tochter von Fürst Imrahil von Dol Amroth.“
„Faramirs Base? Das ist ja herrlich! Dann will ich dir auch ein Geheimnis anvertrauen, dass noch nicht einmal Faramir weiß, weil ich mir selbst noch nicht ganz sicher war, aber ich denke, dass ich ein Kind bekomme.“
„Schwester!“, Éomer umarmte sie begeistert, und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange. „Das ist ja eine große Neuigkeit.“
„Sei ruhig! Noch soll es niemand wissen. Nicht, bevor ich es Faramir gesagt habe.“
„Natürlich, Schwester! Dein Geheimnis ist bei mir sicher.“
Éowyn sah ihren Bruder skeptisch an. Sicher würde es ratsam sein, ihrem Mann die Neuigkeit so bald wie möglich mitzuteilen, bevor er sie von anderer Seite erfuhr. Und sie wollte es ihm sagen. Éowyn warf noch einen kurzen Blick auf die Tür, durch die ihr Gemahl mit der Elbin verschwunden war, dann wandte sie sich wieder ihrem Essen zu. Schließlich musste sie nun für zwei essen.
Inzwischen saßen Niniel und Faramir draußen auf dem Brunnenrand und unterhielten sich. Niniel hatte geglaubt, es würde leichter für sie sein, wenn sie den Bruder ihres Geliebten sah und mit ihm sprechen konnte. Doch nun sah es fast so aus, als würde das ihren inneren Zustand verschlimmern, denn zu groß war die Ähnlichkeit von Faramir mit Boromir. Noch nie war ihr das so aufgefallen, wie eben.
Faramir bemerkte natürlich, dass Niniel ihn von Zeit zu Zeit seltsam ansah, und so fragte er sie schließlich nach dem Grund.
Niniel sah ihn lange an und meinte: „Früher ist mir nie so richtig aufgefallen, welche Ähnlichkeit ihr beiden hattet. Doch nun ...“
„... nun erinnere ich dich die ganze Zeit an Boromir“, vollendete Faramir ihren Satz.
„Ja, doch es ist auch schön, dich zu sehen und zu wissen, dass etwas von Boromir in dir weiterlebt. Ich aber kann nicht mehr hier leben, und auch nicht in einer anderen Gegend von Mittelerde. Deshalb werde ich mit der Herrin Galadriel und Herrn Elrond in die Unsterblichen Lande ziehen. Ich hoffe, du verzeihst mir das.“
„Da gibt es nichts zu verzeihen, denn ich verstehe dich mehr, als du denkst. Es tut aber gut, sich mit dir zu unterhalten.“
Niniel nahm seine Hand. „Ich bin froh, dass du das so siehst. Und glücklich darüber, dass du meine Abreise verstehst.“
Sie hielt einen Moment inne, und plötzlich zog ein Lächeln über ihr Gesicht. „Hast du John und Rhiana schon begrüßt?“
„Nein, sind sie schon da?“
„Ja, vielleicht sollten wir wieder hineingehen. Vielleicht sind sie in der Zwischenzeit eingetroffen.“
So gingen sie wieder zurück den Saal. Und wirklich! Dort saßen John, Rhiana, McKay, Ronon und Teyla neben dem König und der Königin. Aragorn hatten den Atlantern einen Ehrenplatz freigehalten.
Faramir eilte zu ihnen, um sie zu begrüßen. Auch die Atlanter freuten sich sehr, ihn zu sehen und bald waren sie alle in Gespräche vertieft.
Etwas später saß John alleine draußen an der Mauer und blickte von oben auf die Lichter der Häuser von Minas Tirith, die in der Dunkelheit wie Sterne zu ihm aufsahen. Und über die weiten Felder des Pelennors, die nun in Finsternis lagen. Unwillkürlich schweifte sein Blick auch auf das Schattengebirge und dabei kamen die Erinnerungen zurück. Bilder und Ereignisse, die er gerne verdrängt hätte. Das Schreckliche, dass er dabei gesehen und erlebt hatte …
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