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Der Kampf um den Ring von Selana

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Die Sonne ging strahlend über den Bergen auf und es versprach ein schöner warmer Frühlingstag zu werden. Noch war die Luft frisch, ein leichter Wind wehte vom Meer herüber und brachte den Geruch von Freiheit mit sich. Eine Freiheit, die nicht mehr selbstverständlich war, seitdem er König von Gondor geworden war.
An einem solchen Morgen dachte Aragorn oft über vergangene Zeiten nach, über sein Leben ungebunden und meist nur für sich selbst verantwortlich, sofern er nicht gerade eine Mission erfüllte. Doch das Leben als Waldläufer lag hinter ihm und er musste an die Zukunft denken.
Eine Hand legte sich sanft auf seine Schulter und als er in das liebliche Gesicht seiner Frau blickte, waren alle diese Gedanken sofort vergessen. Wie oft hatte er in den vergangenen Zeiten von einem solchen Augenblick geträumt. Seite an Seite mit seiner geliebten Arwen, seiner Königin zu sein?
„Schon wieder so nachdenklich, Geliebter?“
„Ja, die alten Zeiten vermisse ich doch etwas. Das Amt des Königs lässt mir kaum noch Zeit für dich und für eine Familie.“
Arwen fuhr sich mit der Hand über den Bauch, der noch schlank war, doch dies würde sich bald ändern. Sie war in guter Hoffnung und König und Königin freuten sich schon sehr auf das Kind. „Gandalf ist gekommen. Er wartet im Frühstücksraum auf uns.“
„Gandalf!“, sofort war jeder negative Gedanke vergessen. Wie hatte er den alten Zauberer vermisst. Und heute würden auch Faramir und seine Gemahlin Éowyn aufbrechen und bis zum Abend ankommen. Die Hobbits waren schon vor einer Woche angekommen.
Der König eilte in den Frühstücksraum voraus, so schnell, dass Arwen ihm kaum folgen konnte. Ein Lächeln stahl sich über das Gesicht der liebreizenden Königin. Sie wusste, wie sehr ihr Gemahl die Ankunft des Zauberers herbeigesehnt hatte. Ein ganzes Jahr lang hatten sie sich nicht gesehen.
Aragorn riss den Flügel auf und stürmte in den großen hell und freundlich eingerichteten Raum hoch oben in der Zitadelle. „Gandalf, alter Freund! Wie schön, dich zu sehen!“
Gandalf war beim stürmischen Eintreten des Königs lächelnd aufgestanden und umarmte seinen alten Freund ebenso freudestrahlend. „Du siehst gut aus“, meinte er dann zur Begrüßung.
„Du ebenso“, antwortete Aragorn und musste zugeben, dass Gandalf sich nicht verändert hatte. Noch immer trug er das lange weite weiße Gewand und seinen unvermeidlichen Stab. Die Haare trug er wie in alten Zeiten lang und offen. Sein Gesicht mit den durchdringenden Augen blickten ihn freundlich an.
„Nun, was macht das Amtsgeschäft?“
„Erinnere mich nicht daran“, klagte Aragorn. „Sauron hat es nicht geschafft mich zu töten, aber die Staatsgeschäfte, der Papierkrieg, das wird eines Tages mein Tod sein.“
Gandalf schmunzelt. „So schlimm wird es wohl nicht sein, alter Freund. Such dir einfach gute Helfer.“
„Das habe ich. Ohne Faramir wäre ich schon lange verloren.“
Gandalf blickte sich um. „Wo ist er denn?“
„Oh, er holt Éowyn ab und müsste gegen Abend in der Stadt sein.“
„Sehr schön, ich freue mich sehr darauf ihn und seine reizende Gemahlin wieder zusehen. Genauso wie Euch, bezaubernde Arwen.“
„Ihr seid sehr gütig, edler Zauberer“, antwortete die Elbin. „Und ich freue mich auch, Euch wieder zu sehen.“
„Hat meine Frau dir schon die Neuigkeit erzählt? Wir erwarten ein Kind.“
„Einen Nachfolger! Wie erfreulich“, meinte Gandalf. „Nein, das hat sie mir nicht verraten. Wann ist es denn soweit?“
„Im September, aber ich wäre über eine Tochter genauso entzückt“, meinte Aragorn und dachte daran, wie wundervoll es sein müsste, eine kleine Arwen um sich zu haben.
„Dann werde ich euch da wieder besuchen“, versprach Gandalf.
„Warum bleibst du nicht einfach solange hier? Wir haben so viele Zimmer in der Zitadelle, und du könntest in der Bibliothek Nachforschungen anstellen, solange und so oft du möchtest.“
„Das ist sehr verführerisch“, meinte Gandalf und dachte ernsthaft darüber nach, das Angebot des Königs anzunehmen. Zumal er nicht mehr allzu lange in Mittelerde bleiben würde. Bald würde ihn sein Weg zurück in die Unsterblichen Lande führen. Doch das wollte er Aragorn noch nicht sagen, um die Stimmung nicht zu verderben.
„Warum setzt ihr beiden euch nicht?“, fragte Arwen. „Das Frühstück wartet.“
Das ließen sich die Männer nicht zweimal sagen und griffen herzhaft zu. Arwen sah ihnen lächelnd zu. Sie selbst aß kaum etwas, zumal sie wieder ihr morgendliches Unwohlsein verspürte. Der Heiler hatte ihr jedoch versichert, dass diese Übelkeit nicht die ganze Schwangerschaft andauern würde, was sie auch stark hoffte. Die Männer hatten es auch wirklich zu einfach. Eine stürmische Liebesnacht und den Rest durften die Frauen ertragen.
Nach dem Frühstück verzogen die Männer sich in Aragorns Arbeitszimmer, um wichtige Gespräche zu führen, wie sie beide betonten. Arwen argwöhnte jedoch, dass sie ungestört in alten Erinnerungen schwelgen wollten. Sollten sie, Aragorn war die kleine Abwechslung vergönnt.
Arwen dagegen freute sich schon darauf, Éowyn wieder zu sehen. Sie hatten sich im letzten Jahr angefreundet, doch leider sahen sie sich zu Arwens Bedauern viel zu wenig.
Doch Éowyn liebte die Stadt nun einmal nicht. In den Emyn Arnen fühlte sie sich wohler. Das verstand Arwen nur zu gut, denn auch sie fühlte sich oft eingesperrt in den steinernen Mauern von Minas Tirith. Nur die Aussicht über die Felder des Pelennor und ihr Garten, halfen ihr dann über diese Zeiten hinweg zu kommen. In ihrem Garten konnte sie vergessen, so weit von Zuhause weg zu sein.
Wie Aragorn vermisste auch sie ihr altes Leben etwas. Ihren Vater, ihre Brüder und ihre Freundinnen, doch die meisten waren schon in die Unsterblichen Lande gezogen. Sie würde sich gerne einige Freundinnen suchen, doch außer Éowyn hatte sie keine gefunden. Die meisten Frauen hatten zu viel Respekt vor ihr. Dabei war Arwen das unangenehm. So viel Aufmerksamkeit war sie nicht gewohnt. Es war nicht einfach Königin zu sein. Deshalb verstand sie auch Aragorn so gut, wenn er wieder einmal sein altes Leben vermisste.
Sie blickte sich in ihrem Garten um. Noch stand nichts in voller Blüte, es war ja erst Ende März, doch schon in ein paar Wochen würde das anders aussehen. Arwen freute sich schon darauf. Sie beschloss, sich auf die Bank unter ihrem Lieblingsbaum zu setzen.
Da sah sie eine junge Frau aus dem Schatten treten. Sie trug einen Korb mit Pflanzen und bemerkte sie nicht. Arwen hatte sie noch nie gesehen. Das musste die neue Gärtnerin sein, von der Aragorn gesprochen hatte. Ihr alter Gärtner war krank geworden und ganz plötzlich verstorben. So hatte sie Aragorn um Ersatz gebeten. Das Mädchen war die Tochter des Verstorbenen und genauso begabt wie ihr Vater, wie ihr Gemahl ihr versichert hatte.
Arwen trat aus dem Schatten und sprach sie an. „Hallo, du musst mein neuer Gärtner sein.“
„Meine Königin, mit Verlaub: Gärtnerin“, korrigierte die junge Frau ohne Scheu.
Das gefiel Arwen nun schon einmal. „Verzeihung, Gärtnerin natürlich. Und wie darf ich dich nennen?“
„Mein Name ist Tyriel.“
„Schön, Tyriel, dann hoffe ich auf eine gute Zusammenarbeit. Doch sag mir, dein Vater arbeitete schon seit Jahren im königlichen Haushalt. Warum haben wir dich noch nie gesehen?“
„Ich lebte weit weg in Lebennin. Mein Mann fiel im Ringkrieg und so bin ich vor einem halben Jahr nach Minas Tirith zurückgekehrt.“
„Das tut mir sehr Leid, Tyriel. Viele gute Wesen sind im Krieg gefallen. Ich wünschte, das alles wäre nie passiert.“
„Ich auch, meine Königin, doch das Leben geht weiter. Ich muss meine kleine Tochter versorgen und so habe ich diese Arbeit angenommen, nachdem mein Vater gestorben ist.“
„Auch das tut mir sehr Leid. Wie alt ist denn deine Tochter?“
„Sie ist neun Jahre alt, Herrin.“
„Warum bringst du sie nicht mit?“
Überrascht sah Tyriel die Königin an. Das hätte sie nie erwartet. Mit etwas gemischten Gefühlen hatte sie die Arbeit angenommen, denn in der Stadt erzählte man sich, dass die Königin sehr zurückhalten und etwas unnahbar war.
„Ich wusste nicht, dass das erlaubt ist, Herrin.“
„Es ist erlaubt, und da ich im September mein erstes Kind erwarte, könnte deine Tochter eine gute Spielgefährtin für unser Kind werden.“
„Herrin, das wäre ja wunderbar. Almariel wäre am liebsten heute schon mitgekommen, doch ich habe es ihr verboten und sie bei einer Nachbarin untergebracht.“
„Bring sie morgen ruhig mit. Sie kann dir ja zur Hand gehen. Und für ein hungriges Kinderherz haben wir immer etwas zu essen übrig.“
„Ihr seid zu gütig, Herrin“, Tyriel konnte ihr Glück nicht fassen und schloss Arwen ab diesem Moment fest in ihr Herz. „Habt Ihr einen besonderen Wunsch mit der Gestaltung des Gartens?“
„Nein, im Moment nicht. Ich bin sicher, du hast ein gutes Auge dafür.“
„Das habe ich und Ihr werdet es nicht bereuen, mich in den Dienst genommen zu haben, Herrin.“
„Da bin ich sicher und vielleicht können wir Freundinnen werden. Eine gemeinsame Leidenschaft verbindet die Herzen der Menschen. Doch nun will ich dich nicht von der Arbeit abhalten. Ich werde mich etwas auf die Bank setzen, denn ich bin auf einmal sehr müde.“
„Das macht die Schwangerschaft, Herrin. Mir ging es damals genauso. Setzt euch ruhig. Hier ist es auch wunderschön.“
Arwen sah der Gärtnerin noch eine Weile bei der Arbeit zu. Vielleicht würde sie ihr morgen bei der Arbeit helfen, doch heute verhinderte ihr Unwohlsein das einfach.
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