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Der Kampf um den Ring von Selana

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Als sie die erste Welle des Angriffes abgeschlagen hatte, ließ John erschöpft sein Schwert sinken. Seine Schusswaffe hatte er schon längst leer geschossen und lag irgendwo auf dem Schlachtfeld. Wenn alles vorbei war, würde er sie suchen, doch im Moment war sie nicht mehr wert, als ein nutzloser Prügel.
Um ihn herum war lautes Gestöhne und Gewimmer zu hören. Freund wie Feind lag tot oder verwundet auf dem Schlachtfeld. Die ersten Heiler und ihre Helfer erschienen und versorgten die Verwundeten und ließen sie in die Festung schaffen.
„Sind Sie in Ordnung, Sir?“
Die Stimme riss John aus seiner Versunkenheit. Er sah Lorne und Engel neben sich stehen, die beide aus leichten Wunden bluteten, aber nicht ernsthaft verletzt zu sein schienen.
„Ja, alles in Ordnung“, er sah an sich herunter. Er konnte es nicht glauben, dass er nicht einen Kratzer abbekommen hatte. „Nicht der kleinste Kratzer ist zu sehen.“
„Du bist wirklich ein von den Valar Geschätzter“, äußerte sich Morli neben ihm, der selbst aus mehreren leichten Wunden blutete.
„Die Rüstung aus Mithril hat mich wohl beschützt“, sagte John.
„Auch ich trage eine solche Rüstung“, widersprach der Zwerg. „Trotzdem blute ich aus mehreren leichten Wunden.“
„Wir haben aber gesiegt“, sagte Engel.
„Nein, wir haben nur die erste Welle abgeschlagen“, widersprach Bard, der sich zu ihnen gesellt hatte. „Sie kommen wieder.“
John eilte über die Brücke und sah auf den Wällen zum Äußeren Tor die Frauen stehen. Rhiana winkte ihm zu. Darüber war er sehr erleichtert, aber dieser Angriff hatte sich ja auch nur auf der Brücke abgespielt und Rhiana war nie in Gefahr gewesen.
Noch zweimal an diesem Tag wiederholte sich dieses Spiel. Doch wie beim ersten Angriff wurden diese schon bei der Brücke zurückgeschlagen. Am zweiten Tag versuchten die Orks es zweimal, jedoch wieder ohne Erfolg.

17. März 3019. D.Z.
Der dritte Tag dieser Schlacht brach an. Und diesmal war es ein trüber und regnerischer Morgen. Hoffentlich war das kein schlechtes Ohmen, dachte John, als er zusammen mit Bard, Fingolfin und Morli erneut Wache stand.
Die Frauen waren in der Festung und halfen dort die Verwundeten zu versorgen. Bisher hatten sie nicht kämpfen müssen, da die Angriffe immer vor dem Tor abgehalten wurden.
Sie hörten Geräusche, die nichts Gutes verhießen. Die Angreifer schickten eine neue Angriffswelle. Sie hörten Brand und Eisenfuß rufen und die Leute antreiben. John, Lorne, Bard, Engel, Fingolfin und Morli standen bald wieder auf ihrer Verteidigungsposition. Weiter voraus war Schlachtengetümmel zu hören, doch sie mussten auf ihrem Posten bleiben und verhindern, dass eventuelle durchbrechende Feinde, was immer wieder vorkam, die Brücke überqueren konnten.
Plötzlich hörten sie Entsetzensschreie, Rufe und Rückzugsgeräusche. Was mochte geschehen sein? Da kam die Front der Verteidiger auf sie zu.
„Die Könige sind gefallen! Brand und Dáin Eisenfuß sind tot!“
Dieser Ruf war immer wieder zu hören.
Die Freunde sahen sich betroffen an. Bard sprang nach vorne, ihn hielt es nicht mehr auf seinem Posten. John wäre ihm am liebsten nachgeeilt, doch in diesem Moment brach eine Gruppe Angreifer durch und sie hatten alle Hände voll zu tun, um die Brücke zu verteidigen.
Schließlich kehrte Bard zurück. Und mit ihm die meisten der Verteidiger, die noch am Leben waren.
„Rückzug in die Festung! Wir schließen uns ein!“
Bards Ruf hallte durch das Tal. Die Verteidiger gehorchten und zogen sich zurück. Hinter ihnen schlossen sich die Tore mit einem endgültigen Laut, während die Angreifer mit Triumphgeschrei die Brücke überquerten. Vor dem Tor mussten sie jedoch einsehen, dass es nicht zu zerstören war, und sie im Grunde nicht viel gewonnen hatten. Aus Grimm deswegen schrieen sie verhöhnende und beleidigende Worte zu den Verteidigern. Diese ließen sich davon jedoch nicht provozieren, sondern ließen das Tor geschlossen.
Von den Wällen schossen und warfen die Verteidiger alles, was sie hatten auf die Angreifer. Es war eine neue Pattsituation entstanden. Die Angreifer kamen nicht weiter, aber auch die Verteidiger waren eingeschlossen.
John eilte zu Bard. „Ist es wahr?“
Bard wusste sofort, was John meinte und nickte. „Der König, mein Vater und König Dáin Eisenfuß sind tot. Gefallen vor den Toren des Erebor, zu Ehren der Valar und zum Schutz der Bevölkerung, für die sie verantwortlich waren. Doch bevor sie fielen, nahmen sie noch viele Feinde mit in den Tod.“
„Dann bist du jetzt der König der Menschen des Erebors“, sagte John.
„Ich wünschte es wäre nicht so“, sagte Bard.
„Doch du musst dich der neuen Verantwortung stellen“, meinte John.
Bard blickte traurig zu Boden. „Ich werde zu meinem toten Vater gehen und ihm die letzte Ehre erweisen. Anschließend werde ich mich wohl oder übel meiner neuen Verantwortung stellen müssen.“
John verstand gut, was in Bard vor sich ging. „Wenn du erlaubst, mein Freund, werde ich dich begleiten und dem König ebenfalls meine Ehre erweisen.“
Die nächsten Tage vergingen in Eintönigkeit. Immer wieder versuchten die Ostlinge und die Orks die Festung anzugreifen, doch die Verteidiger schlugen sie immer wieder zurück. So herrschte eine Pattsituation: die Verteidiger konnten nicht weg, die Angreifer nicht herein.
Zwischendurch machte ein Gerücht die Runde. Es berichtete von einer angeblichen großen Schlacht auf den Pelennor-Felder, in die auch die Reiter von Rohan verwickelt sein sollten. Woher es stammte wusste niemand. Jemand wollte es von den Angreifern gehört haben, die bei einem Angriff höhnisch davon berichtet hatten und den Verteidigern zuriefen, dass Minas Tirith gefallen sei. Damit wollten sie die Eingeschlossenen entmutigen und zur Aufgabe zwingen.
John begann sich um seine Freunde Sorgen zu machen. Wenn das Gerücht stimmte, konnten sie tot sein. Er hoffte, dass es wirklich nur ein Gerede war, und Minas Tirith genauso wie sie allen Angriffen trotzte.
Wie gerne hätte John in diesen Tagen den Jumper zur Hand gehabt, doch weder war er da, noch hörte er etwas von Ronon, Teyla, McKay und Jonas. Mit Rhiana sprach in einer ruhigen Stunde oft darüber. Auch Lorne, Joe und Engel machten sich Sorgen um die Freunde.
Niniel und Fingolfin waren in diesen Tagen gute Freunde der Atlanter geworden. Abends saßen sie lange beisammen und erzählten sich gemeinsam erlebte Abenteuer. Auch Morli hatte sich zu ihnen gesellt, wobei er die Anwesenheit der Elben brummig zur Kenntnis nahm.
Doch selbst Morli wusste spannende Abenteuer zu berichten, die er zum Vergnügen der Zuhörer lebhaft mit seinen Händen untermauerte. So waren die Abende sehr vergnüglich und unterhaltsam, und halfen für kurze Zeit, die Sorgen und Ängste zu vergessen.
Am 25. März veränderte sich schlagartig alles. Der Himmel in Richtung Mordor war die letzten Tage immer dunkel und verhangen gewesen. Dies hatte zusätzlich zur großen Sorge beigetragen. Sauron vergrößerte weiterhin seinen Machtbereich. Wo er herrschte, da war Dunkelheit, und dies war nicht nur bildlich gemeint.
An diesem Morgen aber brach die Dunkelheit auf, und Richtung Süden schien endlich wieder die Sonne zu scheinen. Was mochte geschehen sein?
Neue Hoffnung verbreitete sich unter den Menschen. Doch erst einen Tag später erschienen Adler am Himmel.
John hielt gerade Wache auf dem Späherposten, als die Adler über ihm kreisten. Einer löste sich aus dem Schwarm und schwebte herunter. Das konnte nur Gwaihir sein, der sich neben ihm auf einen großen Felsen setzte.
Da hörte er auch schon die Gedanken des Adlers in seinem Kopf.
Ich verkünde große Freude. Der Ring wurde zerstört und Sauron ist gefallen. Die Länder sind wieder frei.
Was? Dann wird Hilfe kommen? Wir werden schon seit Tagen von dem riesigen Heer belagert.
Ich fürchte nicht, John! Meine Brüder, Schwestern und ich fliegen durch die Lande und verkünden die frohe Botschaft, doch Hilfe wird erst in vielen Wochen, wenn überhaupt eintreffen.
Das ist viel zu spät. Dann müssen wir uns selbst helfen, meinte John. Ich möchte mir einen Überblick verschaffen. Hast du so lange Zeit, um mit mir einen Flug über die Feinde zu machen?
So lange können meine Brüder und Schwestern ruhen. Sitz auf!
Das ließ sich John nicht zweimal sagen. Morli, der mit ihm Wache hatte und erschreckt zurückgewichen war, als der riesige Adler landete, stieß einen entsetzten Schrei aus, als sein Freund Anstalten machte, sich auf das Riesenungeheuer zu setzen.
„John! Was machst du denn?“, rief er, denn die telepatische Unterhaltung zwischen John und dem Adler hatte er nicht mitbekommen.
„Geh hinunter und berichte, dass Gwaihir mir erzählt hat, dass Sauron und der Ring zerstört wurden. Doch es wird keine Hilfe eintreffen. Wir müssen uns selbst helfen. Deshalb wird Gwaihir mit mir eine Runde über das Lager der Feinde fliegen. Dann kann ich mir ein Bild machen und mit den Königen überlegen, was zu tun ist.“
Morli sah noch immer kopfschüttelnd zu, wie sich John auf den Rücken des Adlers setzte und mit ihm im Himmel verschwand. Dann begriff er, was John da gerade gesagt hatte. So schnell er konnte verließ er seinen Wachposten, um die frohe Botschaft zu verkünden.
Inzwischen flogen Gwaihir und John ihre Runde. Der Adler flog so hoch, dass kein Pfeil ihn erreichen konnte, aber so niedrig, dass John trotzdem alles gut erkennen konnte. Was er sah ermutigte ihn in keiner Weise. Es waren viel mehr Belagerer, als angenommen. Er zählte mehrere Lager und bestimmt an die zwanzigtausend Feinde. Und sie waren höchstens viertausend Verteidiger, also fünffach unterlegen. Eine offene Feldschlacht kam da nie in Frage, zumal die Ostlinge und die Orks genauso gute und fanatische Kämpfer wie die Zwerge und Menschen waren. Es half also nur eine List.
Da kam John ein Gedanke, der so verwegen war, dass er schon wieder gelingen konnte. Er würde die Taktik eines alten, aber genialen Feldherrn anwenden, der eine große Übermacht von Römern überlistet und besiegt hatte.
Gwaihir, flieg mich zurück! Ich habe genug gesehen.
In deinen Gedanken erkenne ich, was du vorhast. Das ist Selbstmord.
Gut, aber haben wir eine andere Wahl? Die Belagerer kennen diese alte List nicht, sie fallen bestimmt darauf herein.
Wenn es gut geht, wirst du als einer der genialsten Feldherrn von Mittelerde in die Geschichte eingehen, John.
Es ist aber nicht meine Idee, sondern nur geklaut.
Was macht das schon, wenn es funktioniert und die Feinde besiegt sind? Lernen wir nicht alle von unseren Vorvätern?
Das hast du auch wieder recht, mein Freund.
Gwaihir landete wenig später auf dem gleichen Platz und ließ John absitzen.
Ich kann leider nicht bleiben und sehen, ob die List funktioniert, John. Meine Pflicht ruft! Doch ich komme zurück. Und wenn alles gut geht, werden wir weitere Flüge zusammen unternehmen, wenn du möchtest.
Das wäre schön, mein Freund. Leb wohl, Gwaihir!
John winkte dem Adler hinterher, als er nach unten in die Festung eilte. Dort kamen ihm schon Männer und Frauen entgegen. Er hörte überall Rufe und lautes Geschrei. Die Kunde vom Untergang Saurons hatte seine Runde gemacht.
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