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Der Kampf um den Ring von Selana

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„Und ihr habt ihn zurückgelassen?“, fragte Rhiana empört.
„Wir sind gekommen, um Verstärkung zu holen“, erklärte Fingolfin der aufgebrachten Frau. „Zu zweit hätten wir ihn nie befreien können.“
„Das glaube ich nicht“, ereiferte sich Rhiana. „Ich werde sofort zurückfahren und John holen.“
„Aber nicht alleine“, mischte sich Lorne ein. Er hatte dafür gesorgt, dass die Befreiten in Sicherheit waren. Doch nun wollte auch er umkehren und den Colonel retten.
„Rhiana und Joe, ihr könnt die Befreiten ohne uns in Sicherheit bringen. Wir anderen holen den Colonel.“
Böse sah Rhiana den Major an. „Du glaubst doch nicht, dass ich zurückbleibe? Es ist John!“
„Und gerade deshalb wirst du nicht mitgehen. Der Colonel wird mich umbringen, wenn ich das zulasse. Und deshalb wirst du tun, was ich sage.“
„Glaubst du?“, Rhiana Blick hätte Tote aufwecken können.
Lorne überlegte verzweifelt, wie er die aufgebrachte Frau beruhigen und vor allen Dingen überzeugen konnte, da entstand Unruhe unter den Geretteten. Einige der Elben zeigten aufgeregt in den Himmel. Dort erschien ein kleiner Punkt, der immer größer wurde und sich schließlich als riesiges Geschöpft entpuppte, dass genau Kurs auf sie nahm.

Im Lager der Orks
Als Sheppard das Bewusstsein zurückerlangte, war seine erste Diagnose, dass ihm alle Knochen wehtaten. Schlagartig kam die Erinnerung zurück. Die Orks hatten ihn erwischt und brutal zusammengeschlagen. Ein Wunder, dass sie ihn nicht gleich umgebracht hatten. Er wagte es nur vorsichtig die Augen aufzuschlagen. Was er sah entmutigte ihn etwas. Er lag an der gleichen Stelle, wo vorher die gefangenen Elben gelegen hatten. Der Colonel hörte wütendes Gezeter, Murmeln und Knurren.
Die Orks, welche ihn gefangen hatten, versuchten ohne Erfolg ihre betäubten Artgenossen zu wecken. Ein Lob auf Lorne, dachte John. Dank seinem Wasser würden die Betäubten wohl noch Stunden schlafen. Nur wenige der hässlichen Kreaturen waren noch auf den Beinen. Ihn hatten sie einfach achtlos auf den Platz geworfen. Wahrscheinlich hielten sie ihn für halbtot und zu schwach, um einen Fluchtversuch zu wagen.
Wo konnte er auch hin?
Eigentlich kam nur nach oben in Frage. Schließlich gaben die Orks ihre Bemühungen auf, ihre Artgenossen wecken zu wollen. Sie fingen Streit untereinander an. Zwei kamen auf ihn zu und beugten sich über ihn. Doch er stellte sich weiterhin bewusstlos, auch als er zur Prüfung einige schmerzhafte Schläge einstecken musste. Er roch den Atem der Orks in seinem Nacken und ihr wütendes Geknurre. Wahrscheinlich hatten sie sich einen Spaß mit ihm machen wollen, was aber nur ging, wenn er wach war. Schließlich ließen sie von ihm ab. Wenig später fingen sie an, sich zu betrinken.
Das konnte ja nicht besser kommen! Sofort sah John sich so unauffällig wie möglich um. Der Hügel, von dem aus sie ihren Befreiungsversuch gestartet hatten, wurde jetzt bewacht. Auch das kleine Tal hinaus war von einigen Orks blockiert. Hier gab es kein Entkommen.
Sein Blick fiel auf einen winzigen Pfad, der den steilen Berg neben ihm hinaufführte. Eigentlich war Pfad zu viel gesagt. Es ging manchmal fast senkrecht nach oben und oft würde man klettern müssen. Ohne Seil war es im Grunde Selbstmord. Doch wenn er hier blieb, war er auch tot. Er beschloss es zu wagen. Lieber in den Abgrund stürzen, als von den Orks auf grausame Weise ermordet zu werden.
Er wartete einen geeigneten Moment ab und kroch auf allen Vieren zum Berg hinüber. Es war nicht weit und so begann er mit seinem selbstmörderischen Aufstieg. Am Anfang ging es noch leicht, doch je weiter er nach oben kam, desto schwieriger wurde es. John wagte es nicht mehr nach unten zu sehen.
Als er etwa die Hälfte hinter sich hatte, wurde seine Flucht entdeckt. Unter sich hörte er Geschrei und Geheule und das Kollern von Steinen. Sie kletterten hinter ihm her. John verdoppelte verzweifelt seine Anstrengung. Einmal rutschte er fast ab und es gelang ihm nur mit Mühe, sich festzuhalten. Ein Blick nach oben zeigte ihm, dass es nicht mehr allzu weit war. Das gab ihm neuen Mut und die Kraft weiter zu klettern. Unter sich hörte er die Schreie der Verfolger näher kommen. Ein oder zweimal hörte er auch einen Todesschrei. Da war wohl ein Ork abgestürzt, wie er voller Genugtuung dachte.
Da verdunkelte etwas die Sonne. Eine Wolke? John sah nach oben, doch es war keine Wolke am Himmel zu sehen. Aber auch sonst nichts, dass einen Schatten verursachen konnte. Was immer es gewesen war, es war verschwunden. Vielleicht war es nur ein großer Vogel gewesen.
Er mobilisierte nochmals alle seine Kräfte und schaffte es endlich in eine weniger steile Stelle zu klettern. Ab jetzt ging es etwas leichter. Und nun wagte er einen Blick nach unten. Die Orks waren zu seinem Schrecken näher als erwartet. Nur noch wenige Meter trennten ihn von seinen Verfolgern. Sein Glück war, dass auch die Orks alle Hände zum Klettern brauchten, sonst hätten sie ihn bestimmt schon lange mit einem Pfeil herunter geschossen. Schon konnte er ihr triumphierendes Gejohle hören. Waffen hatte er keine mehr, denn diese waren ihm natürlich von den Orks abgenommen worden.
Schnell setzte John seine Flucht fort. Ein schmaler Kamin ermöglichte es ihm die letzten Meter leichter nach oben zu kommen. Doch dort wartete der nächste Schock auf ihn. Er war in einer Sackgasse gelandet. Vor ihm lag ein Plateau, doch ein tiefer Abgrund trennte ihn davon. Der Berg, auf den er geklettert war, war nur ein spitzer Grat, abgetrennt von dem anderen Teil des hohen Berges. Nun saß er endgültig in der Tinte.
Zum springen war es zu weit, und hinter ihm kamen die Orks. Der erste Unhold stemmte sich gerade auf den Grat hinauf. John lief zu ihm und gab ihm einen Stoß, so dass er mit einem lauten Schrei den Abhang hinunter stürzte. Doch die nächsten Orks kamen auf der Spitze an. Nun gut, er würde sein Leben so teuer wie möglich verteidigen.
Da zog erneut ein Schatten über ihn hinweg. Im nächsten Moment packten ihn scharfe Klauen und er fühlte sich hoch in den Himmel gehoben. Die Orks blieben wutentbrannt zurück und streckten die Fäuste hoch. Pfeile wurden nach ihm abgeschossen, doch alle verfehlten ihn weit, denn er befand sich schon hoch in den Lüften.
John wagte einen Blick nach oben und sah riesige Flügel und einen großen Körper über sich, der sich im Schlag der Flügel rhythmisch bewegte. War er vom Regen in die Traufe geraten? Was für ein Monster hatte ihn nun als seine Beute ausersehen?
Keine Beute, John!
John glaubte sich verhört zu haben. Wer hatte da seinen Namen gesagt?
Das war ich!
Und wer bist du?
Ich bin Gwaihir, der König der Adler und ein Freund.
John atmete auf. Natürlich! Gandalf hatte ihm von riesigen Adlern erzählt, die intelligent und Gandalfs Freunde waren. Und Gwaihir war der Anführer dieser Riesenadler.
Richtig! Gandalf ist mein Freund.
Woher kennst du meinen Namen? Kannst du meine Gedanken lesen?
Wieder richtig!
Ich kann auch dich hören!
Das weiß ich! Du gehörst wie Gandalf zu den Uralten. Deshalb können wir uns gedanklich verständigen.
Ich bin nicht wie Gandalf.
Nein, nicht wie er, aber von seinem Volk.
Dann möchte ich dir dafür danken, dass du mich gerettet hast. Wie hast du mich gefunden?
Ich flog meine Patrouille über dem Düsterwald, als ich dich in deiner misslichen Lage entdeckte. Sogleich flog ich näher heran und konnte deine Gedanken lesen. Deshalb habe ich dich gerettet. Wohin soll ich dich fliegen?
Freunde von mir sind auf dem Weg nach Thranduils Höhle. Sie benutzen den Verwunschenen Fluss, und später folgen sie dem Waldfluss.
Dann sehen wir sie bald. Ist es dir so bequem? Oder möchtest du lieber auf meinem Rücken sitzen?
Ich glaube dein Rücken wäre mir lieber.
Es dauerte nicht lange bis der Adler eine geeignete Stelle zur Landung fand und John konnte sich auf seinen Rücken setzen. Nun konnte er zum ersten Mal einen genauen Blick auf den Adler werfen. Gwaihir war ein Riesenexemplar seiner Art. Seine Flügelspannweite betrug bestimmt sechs bis sieben Meter. Der nachfolgende Flug erinnerte ihn an seine Flüge mit dem Saurier Feuerwolke in Dinotopia.
Die beiden ungleichen Wesen folgten dem Verwunschenen Fluss. Kurz vor der Mündung des Flusses in den Waldfluss holten sie die Gesuchten ein. Die Elben kannten Gwaihir und sahen so keine Gefahr in ihm.
John winkte seinen Gefährten und besonders Rhiana zu, die heftig zurückwinkte. An der Einmündung fand Gwaihir eine geeignete Stelle und setzte John ab.
Ich danke dir Gwaihir“, verabschiedete sich John von seinem Adlerfreund.
Wir sehen uns sicher wieder“, meinte der Adler. Wann immer du meine Hilfe brauchst, werde ich sie dir geben.
John sah ihm nach, während der Riesenadler sich in den Himmel schraubte und bald ihren Blicken entschwunden war. Dann erst wandte er sich seinen Freunden zu, die ihn perplex anstarrten.
Rhiana fiel ihm um den Hals und wollte ihn nicht mehr los lassen. „Ich befürchtete schon, dass ich dich verloren hätte.“
„Keine Sorge, Liebes! So schnell wirst du mich nicht los.“
„Du gewinnst seltsame Freunde, John“, sagte Fingolfin. „Das war der König der Adler.“
„Ich weiߓ, schnell erzählte John seinen Freunden, was er alles erlebt hatte.

Thranduils Höhlen
Ein paar Stunden später erreichten sie ohne weitere Zwischenfälle die Höhlen der Waldelben. Die Wachen entdeckten sie frühzeitig und riefen sie an. Doch als sie sahen, wer da gekommen war, brachen sie in Jubel aus. Schnell sprach sich herum, dass die Rettungsmannschaft erfolgreich zurückgekehrt war.
Über die große Steinbrücke begaben sie sich in das unterirdische Reich von König Thranduil. Als erstes führte der Weg eine steile, durch das Ufer gehauene Treppe hinauf, dann ging es über eine Rasenterrasse und schließlich durch das große Tor. Viele verwinkelte Gänge führten durch die Höhle, die zu anderen Räumen gingen, welche auf unterschiedlichen Ebenen lagen, die sie aber nicht zu Gesicht bekamen. Sie wurden direkt zu der großen Halle geführt, die Thranduil als Thronsaal benützte. Diese war mit Hilfe der Baukünste der Zwerge vergrößert worden, damals, als die Zwerge und die Elben noch als Freunde miteinander verkehrten.
Thranduils Wohnung war ausgedehnt und besaß einen unterirdischen Strom. Das Bett des Waldflusses lag offenbar sehr tief zwischen dem Tor und dem unterirdischen Strom, denn der Hauptgang führte zu den oberen Stockwerken, während der Strom seinen Ursprung im Inneren des Berges hatte.
König Thranduil empfing sie mit sorgenvoller Miene. Er, der sonst eher ablehnend den Menschen und Zwergen gegenüber war, begrüßte sie nun außergewöhnlich freundlich.
Der König war ein großer stattlicher und altersloser Elb mit langen blonden Haaren, die er mit einem schlichten goldenen Haarreif zurückgesteckt hatte. Er trug ein langes samtgrünes Gewand, das nur an den Säumen mit Gold eingefasst, sonst aber schmucklos war.
Neben ihm saß auf einem einfachen Stuhl Prinz Bard, der ihnen erleichtert zunickte.
„Willkommen in meinen bescheidenen Hallen“, begrüßte Thranduil die Neuankömmlinge. „Ich danke euch, dass ihr die Entführten gerettet habt. Eigentlich würde ich euch nun einladen meine Gäste zu sein, doch ich fürchte die Neuigkeiten werden euch zur Rückkehr bewegen.“
„Leider konnten wir nicht mehr alle Gefangenen retten“, sagte Fingolfin. „Einige waren schon von den Orks getötet worden.“
„Das ist traurig, aber nicht zu ändern. Ihr habt getan, was in eurer Macht stand“, meinte Thranduil.
Bard ergriff nun das Wort. „In den zwei Tagen eurer Abwesenheit ist viel geschehen. Unsere Kundschafter brachten die Kunde von einem Angriff auf Seestadt. Die Stadt wurde geräumt und die Bevölkerung ist in den Erebor geflüchtet.“
„Was gibt es da?“, erkundigte sich John.
„Eine Festung! Gebaut vor vielen Jahren von den Zwergen und den Menschen des Erebor, um im Falle eines Angriffes eine sichere Zuflucht zu besitzen. Diese Weitsicht kann uns nun das Leben retten“, erklärte Bard.
„Ich muss sofort mit meinen Kriegern zurück“, ereiferte sich Morli. „Wir haben hier unsere Kräfte vergeudet.“
„Nichts ist vergeudet“, widersprach Bard seinem zwergischen Freund. „Wir konnten unseren elbischen Freunden helfen. Und in der Not werden sie uns helfen.“
Thranduil schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich fürchte nicht, Prinz Bard. Es gibt weitere Kunde. Die Orks rotten sich zusammen. Sie haben vor, Lórien und mich anzugreifen. Ich kann keinen einzigen Krieger entbehren.“
„Ich wusste es!“, rief Morli empört aus. „Wir riskieren unser Leben und ihr lasst uns im Stich.“
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