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Der Kampf um den Ring von Selana

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22. März 3020
im Dritten Zeitalter

Fast ein Jahr war seit dem Ende des Ringkrieges vergangen. Faramir, Truchsess von Gondor und Fürst von Ithilien, stand auf dem großen Balkon im dritten Stockwerk seines Anwesens, von dem er einen guten Überblick über das Hügelland der Emyn Arnen und die daran anschließenden Wiesen und Felder Ithiliens hatte. Zwar war er in der Festungsstadt Minas Tirith geboren, doch Ithilien war seine zweite Heimat geworden.
Unten im großen Hof herrschte große Geschäftigkeit. Morgen würden sie nach Minas Tirith aufbrechen, um an den Festlichkeiten zur Feier des Jahrestages des Endes des Ringkrieges teilzunehmen. Faramir freute sich darauf, weil er da alle Freunde wieder sehen würde. Sogar die Hobbits aus dem fernen Auenland hatten ihr Kommen angekündigt. Seine Frau Éowyn freute sich besonders darauf Meriadoc Brandybock, genannt Merry, wieder zu sehen. Mit dem kleinen Mann verband sie eine besondere Freundschaft, denn sie waren gemeinsam in die Schlacht auf den Pelennor-Feldern geritten und hatten den Hexenkönig von Angmar, den Fürsten der Nazgúl getötet. Eine Tat, für die Faramir seine Gemahlin aufs höchste bewunderte. Damals war Éowyn schwer verwundet und zu den Häusern der Heilung gebracht worden. Dort hatten sie sich kennen und lieben gelernt, weil auch er mit einer schweren Verwundung dort gelegen hatte.
Aber nicht nur sie wurden erwartet, auch die Freunde aus Atlantis hatten versprochen zu kommen. Dies würde deren dritter Besuch in Mittelerde sein. Das erste Mal war er mit ihnen zu einer Schatzsuche aufgebrochen, wo er manches Abenteuer mit Sheppard und seinen Freunden erlebt hatte. Das zweite Mal war während des Ringkrieges gewesen, vor einem Jahr, wo sie ihnen gegen Sauron und seine Schergen geholfen hatten. Damals hatten sie versprochen zum 1. Jahrestag der Krönung von Aragorn wieder zu kommen. Und wie Faramir Sheppard kannte, würde er Wort halten.
Der junge Fürst blickte nach oben. Der Himmel war strahlend blau, nur ein paar weiße Wolken, die seltsamsten Figuren bildend, zogen darüber hinweg. Die ersten Vögel sangen ihr Lied in den Bäumen und im Himmel, ein lauer Wind wehte von Westen heran, das erste Anzeichen des nahenden Frühlings. Hier, in Ithilien, war das Klima milder als in vielen anderen Gegenden von Mittelerde. Auf den Wiesen stand schon das erste Gras. Und mit dem Ende des Dunklen Herrschers begann das Glück erneut in Ithilien einzuziehen. Die Menschen kehrten in ihre alte Heimat zurück und begannen damit die Äcker und Felder neu zu bestellen.
Von Faramir bekamen die Bauern jede gewünschte Unterstützung. Es war sein ausdrücklicher Wunsch gewesen, dass wieder Leben in das verwaiste Ithilien einzog. Zwar gab es noch einige herumstreunende Orks, doch diese wurden von den Kriegern Faramirs und auch von König Elessar unerbittlich verfolgt, sofern sie zur Gefahr für die Bevölkerung wurden.
„Herr!“, die Stimme eines seiner Diener unterbrach Faramirs Gedanken. „Ihr habt Besuch. Ist es erlaubt, Euch zu stören?“
„Wer ist es denn?“, fragte Faramir neugierig.
„Er meinte, es solle eine Überraschung sein, Herr“, der Diener machte eine Pause, bevor er weitersprach. „Es ist ein Elb.“
„Ein Elb? Dann lass ihn bitte herein.“
Der Diener verschwand und nur Sekunden später trat ein großer Elb mit langen blonden Haaren auf den Balkon. Seine Bekleidung bestand aus einer Hose und einem Hemd aus feinem weichem dunklem Leder; das Kettenhemd, das seinen Oberkörper schützte, war aus Mithril-Silber gefertigt. Am Ledergürtel war ein Schwert befestigt.
Faramir glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. „Fingolfin!“
Der Elb trat lächelnd auf ihn zu und umarmte ihn herzlich. Dann trat er einen Schritt zurück. „Du siehst gut aus.“
„Danke, du aber auch.“
Fingolfins Lächeln verschwand schließlich und ein betrübter Ausdruck trat in sein Gesicht. „Das mit Boromir tut mir Leid.“
Sofort verflog Faramirs gute Stimmung. Der Ringkrieg hatte viele Opfer gefordert: auch seinen geliebten Bruder Boromir und seinen Vater Denethor. Auch wenn er selbst von Denethor keine große Liebe empfangen hatte, so hatte er seinen Vater doch von Herzen geliebt und ihm längst alles verziehen. Selbst, dass er ihn in geistiger Umnachtung zusammen mit sich selbst auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollte, als er ohne Bewusstsein schwer verwundet dalag. Nur das Eingreifen Mithrandirs, des Hobbits Pippin und der Wache Beregond, der heute der Hauptmann seiner Leibgarde war, hatte er es zu verdanken, dass er noch lebte.
Faramir fasste sich und blickte sich um. „Wo ist Niniel?“
„Meine Schwester ist in Minas Tirith geblieben. Du kannst sie morgen sehen. Ich aber wollte dich und deine Gemahlin hier besuchen. Du hast also die Frau deiner Träume gefunden? Wo ist sie denn? Ich bin sehr gespannt auf sie.“
„Éowyn ist dabei ihr Reisegepäck zusammenzustellen. Du kennst ja die Frauen. Wir werden sie nachher sehen. Und was habt ihr beide so getrieben?“
„Nach dem Krieg gab es viel aufzubauen, auch in Lothlórien. Als nun die Einladung König Elessars unsere Heimat erreichte, schlossen wir uns dem Gefolge der Herrin Galadriel an. Ich fürchte, meine Schwester hat den Verlust von Boromir noch nicht überwunden und den Entschluss gefasst, uns bald zu verlassen“, sagte Fingolfin.
„Wie meinst du das?“, fragte Faramir erschrocken.
„Nicht so, wie du es nun meinst. Sie wird wohl die Herrin Galadriel und den Herrn Elrond in die Unsterblichen Lande begleiten. Die beiden haben verkündet, dass sie Mittelerde bald verlassen werden.“
„Und was ist mit dir?“, wollte Faramir wissen.
„Auch ich werde Mittelerde verlassen, aber nicht so bald. Wenn du erlaubst, möchte ich in Ithilien bleiben und euch beim Aufbau helfen. Ich weiß, dass viele Elben hier wohnen und arbeiten. Später kann ich mich immer noch auf ein Schiff begeben.“
„Du meinst, wenn wir tot sind?“
Fingolfin zuckte mit den Achseln. „Du weißt, das ist der Lauf der Dinge. Wenn es in meiner Macht läge, würde ich euch Menschen die Unsterblichkeit schenken.“
„Vielleicht wäre das gar nicht so gut“, meinte Faramir. „Du bist herzlich eingeladen, in meinem Haus zu wohnen. Es ist reichlich Platz vorhanden. Es sind aber auch Zwerge hier“, erklärte Faramir und ein schwaches Lächeln zog über sein Gesicht, denn er kannte die natürliche Abneigung der Elben und Zwerge gegeneinander.
„Ich habe nichts gegen Zwerge.“
„Dann ist es ja gut. Und ich habe noch eine Überraschung für dich. Sheppard und die anderen Atlanter werden auch kommen.“
„Was? Das ist ja herrlich“, Fingolfin dachten an seinen Freund Sheppard und die vielen Abenteuer, die sie während des Ringkrieges erlebt hatten.
„Doch nun erzähle mir, was ihr beiden sonst noch so getrieben habt“, forderte Faramir ihn auf.
Sie setzten sich in eine bequeme Sitzgruppe auf dem Balkon und unterhielten sich fast den ganzen Nachmittag über. Ein Diener brachte zwischendurch eine kleine Stärkung und Erfrischungen. Der Nachmittag ging in den Abend über, als sie gestört wurden. Eine wunderschöne Frau in einem langen hellblauen Kleid mit langen blonden Haaren trat zu ihnen.
Faramir stand sofort auf. „Darf ich dir meine Gemahlin Éowyn, die Fürstin von Ithilien vorstellen? Und das ist mein alter Freund Fingolfin aus dem schönen Lothlórien.“
Fingolfin war ebenfalls aufgestanden und verneigte sich vor der Frau. „Meine Herrin! Bei Eurem Anblick erblasst selbst die Sonne. Kein Wunder, dass Ihr das Herz meines Freundes gewonnen habt.“
„Ihr seid sehr gütig, edler Herr“, antwortete Éowyn und lächelte den schönen Elben freundlich an. „Ich bin gekommen, um euch abzuholen. Die Diener haben das Abendessen aufgetragen. Und du kennst ja unsere Köchin“, sagte sie an Faramir gewandt. „Sie wird böse, wenn wir es kalt werden lassen.“
Faramir lächelte bei dem Gedanken. In der Tat war Halma eine sehr energische Frau, die aber ihr Handwerk außerordentlich beherrschte. Faramir ging sogar so weit zu behaupten, dass sie die beste Köchin in ganz Ithilien war. „Du hast recht, mein Herz“, sagte er liebevoll zu seiner jungen Frau. „Wir sollten die gute Halma lieber nicht verärgern. Sonst bekommen wir in Zukunft nichts Vernünftiges mehr auf den Tisch.“
„Das würde nie passieren“, meinte Éowyn lächelnd. „Dazu liebt und verehrt sie dich zu sehr.“ Der Stolz war aus Éowyns Worten herauszuhören, denn sie wusste, dass das ganze Volk in Gondor und Ithilien ihren Gemahl verehrte und auch liebte, und Faramir liebte das Volk und tat alles für dessen Wohl.
Während Éowyn vorausging, sagte Fingolfin zu seinem Freund: „Du hast die richtige Wahl getroffen, mein Freund. Sie ist wunderbar.“
Faramir nickte stolz. Er hatte im Krieg seine Familie verloren, doch gleichzeitig eine neue gefunden und dazu Freunde, die immer für ihn da sein würden und für die er selbst sein Leben opfern würde.
In dem großen Wohnraum stand ein mit Mühe und Sorgfalt gedeckter Tisch an dem Éowyn schon auf die beiden Männer wartete. Faramir hatte ihr viel über den Elben erzählt, aber nun, da sie ihn sah, fand sie ihn sehr sympathisch. Ein bisschen erinnerte er sie an Legolas, zumal auch er, wie Fingolfin ein Waldelb war.
Nachdem sie sich ausgiebig gestärkt hatten und die Diener den Tisch abräumten, gingen sie zurück auf den Balkon. Der Betrieb unten im Hof hatte nachgelassen, die Nacht senkte sich langsam herab.
„Es ist alles für die morgige Abreise vorbereitet“, erklärte Éowyn. Sie wollten mit mittelgroßem Gefolge nach Minas Tirith ziehen. Bis zum Abend würden sie dann die Festungsstadt erreichen, damit sie rechtzeitig am anderen Morgen für die Festlichkeiten bereit sein würden. Faramir war schon vor einer Woche dort gewesen und hatte Aragorn geholfen, die anfallenden Arbeiten zu erledigen. Eine so große Veranstaltung bedeutete viel Arbeit. Schließlich war er nach Hause geritten, um Éowyn abzuholen.
Lange noch saßen sie zusammen und erzählten sich Geschichten und Abenteuer aus vergangenen Zeiten. Dann gingen sie zu Bett, um am Morgen frisch ausgeruht zu sein.
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