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Himmel und Hölle von Selana

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7. Helden und Verräter

In der Zwischenzeit war die Widerstandsgruppe nicht untätig geblieben. Morgan hatte ihr Misstrauen gegenüber Omar noch immer nicht verloren und überlegte, ob sie Harun von ihrem Verdacht erzählen sollte. Allerdings würde Harun ihr ohne Beweise nicht glauben. Sie beschloss deshalb nur Daniel und Teal’c etwas zu sagen.
Die beiden reagierten wie erwartet skeptisch, doch im Gegensatz zu Harun hatten sie keine persönlichen Gefühle gegenüber Omar.
”Und wie kommt du zu dem Verdacht?" fragte Daniel.
Morgan zuckte mit den Achseln: ”Ich habe weder einen Beweis, noch einen triftigen Grund. Es ist nur ein Gefühl."
Daniel meinte: ”Wegen einem Gefühl sollen wir Omar diesem Verdacht aussetzen? Harun wird mich auslachen."
”Wirklich? Und was ist mit Carter und O’Neill. Die beiden sind verschwunden kurz bevor Harun mit seiner Gruppe aufgetaucht ist."
”Willst du damit sagen, dass Harun auch ein Verräter ist? Rebecca, jetzt gehst du aber zu weit. Omar kennen wir nicht, aber Harun hat schon oft seine Loyalität bewiesen."
”Ich habe nicht behauptet, dass Harun ein Verräter ist sondern Omar. Es wäre doch möglich, dass Harun nichts davon weiß", verteidigte Morgan ihren Standpunkt. Sie sah Teal’c an. ”Was meinst du dazu?"
Teal’c hatte bisher geschwiegen und sich seine eigenen Gedanken dazu gemacht. Das Verschwinden von O’Neill und Captain Carter ging nicht mit rechten Dingen zu. Teal’c konnte sich nicht vorstellen, dass die beiden sich verirrt hatten oder in Treibsand geraten waren. Sie hätten um Hilfe rufen können. Nein, es musste etwas anderes mit den beiden passiert sein. Verrat und eine Entführung passten in dieses Schema. ”Lt. Morgan hat recht, Daniel Jackson. Colonel O’Neill und Captain Carter sind nicht einfach verschwunden."
Morgan sah Teal’c dankbar an: ”Danke, Teal’c. Es ist gut zu hören, dass mir wenigstens einer glaubt."
Teal’c neigte den Kopf und lächelte.
In diesem Moment kamen Rya’c und Harun in ihre Kammer. ”Vater, wir haben eine Neuigkeit."
”Ja, und sie wird euch nicht gefallen. Wir haben eine Spur von Sam und O’Neill gefunden", sagte Harun.
”Was habt ihr gefunden?" fragte Morgan gespannt.
”In einer Oase wurden die Leichen von einigen Beduinen gefunden. Sie wurden mit Stabwaffen getötet und es gab Spuren von einem Transport-Gleiter. Einer der Beduinen lebte noch, als meine Leute ihn fanden. Er konnte noch sagen, was passiert ist, bevor er starb. Die Beduinen haben Carter und O’Neill an Heru’ur ausgeliefert."
Daniel und Morgan wurden blass.
Morgan sah Harun an. ”Sagte er auch, wer für die Entführung verantwortlich ist?"
”Nein. Warum?" Harun sah die drei erstaunt an.
”Rebecca meint, dass es einen Verräter in deinen Reihen gibt, und sie hat auch einen Verdacht. Bisher hielt ich nicht viel von dieser Vermutung, doch jetzt stimme ich ihr zu", erklärte Daniel.
”Und sicher habt ihr auch schon eine Idee, wer der Verräter sein könnte?" Harun schien nicht sonderlich überrascht über diesen Verdacht zu sein.
”Omar", antwortete Morgan nur.
”Omar?" Harun überlegte, bevor er antwortete. ”Das würde einiges erklären."
”Du scheinst nicht sonderlich überrascht zu sein?" fragte Daniel erstaunt.
”Die letzte Zeit geschahen viele seltsamen Dinge: Aktionen wurden verraten und Leute, die mit uns sympathisierten verschwanden spurlos."
”Du musst ihn sofort unschädlich machen, bevor er dein Versteck verrät", meinte Morgan erregt.
”Nein, Rebecca!" widersprach Harun.
”Was?"
”Lt. Morgan, Harun al Hamra hat recht", sagte Teal’c in ruhigem Tonfall. Er ahnte, was Harun plante. ”Du willst den Spieß umdrehen?"
Harun sah Teal’c anerkennend an. ”Du hast einen wachen Verstand, mein Jaffa-Freund."
”Was willst du machen?" fragte Morgan, die noch nicht begriffen hatte, was Harun vorhatte. Dazu war sie viel zu erregt.
Daniel dagegen lächelte jetzt auch, denn er hatte ebenso wie Teal’c gegriffen, was Harun plante.
”Setz dich, Rebecca und beruhige dich, dann erkläre ich dir alles." Harun wartete ab bis Morgan sich widerstrebend gesetzt hatte. ”Wenn Omar wirklich der Verräter ist, dann hat er unser Versteck schon lange verraten. Er lässt uns an der langen Leine laufen, um unsere Organisation langsam von innen zu zerstören. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass diese Tatsache für uns arbeitet."
Jetzt hatte Morgan begriffen: ”Du willst Omar mit Falsch-Informationen versorgen."
”Richtig! In der Zwischenzeit schaffen wir alle wichtigen Gegenstände und Personen in ein anderes Versteck, von dem wir Omar nichts verraten. Zum Glück weiß er noch nichts von meinem neuen Vorhaben."
”Was hast du vor?" fragte Daniel.
”Wir werden Kontakt mit jeder größeren Gruppe in der ganzen Welt aufnehmen. Dann koordinieren wir unsere gesamten Aktionen weltweit oder zumindest, die in Europa, Afrika und bis zum Ural. Wir erreichen nichts, in dem die verschiedenen Gruppen einzeln Aktionen durchführen. Wir müssen Heru’ur ausschalten. Deshalb wird zu gegebener Zeit ein speziell ausgesuchtes Team in Memphis eindringen und versuchen ihn zu töten. Ist Heru’ur ausgeschaltet, geben wir das Signal und der Widerstand auf der ganzen Welt wird die verschiedenen Garnisonen stürmen. Nur so haben wir eine Chance unsere Welt zu befreien. Das alles zu koordinieren wird Zeit brauchen, vielleicht ein ganzes Jahr."
”Und was ist mit Jack und Sam?" fragte Daniel.
Harun zuckte mit den Achseln: ”Tut mir leid, Daniel, sie sind nur zwei Personen. Hier aber geht es um die Rettung der ganzen Welt. Wenn wir eine Spur von ihnen finden, werden wir versuchen sie zu befreien, aber ich fürchte..."
”Sie sind in Memphis!" sagte hinter ihnen eine Stimme.
Alle wandten ihre Köpfe Richtung Eingang. Dort stand Martouf. Er hatte die letzten Worte gehört. ”Es kam gerade über alle Sender. Heru’ur und Samuels gaben die Gefangennahme von Jack O’Neill und Samantha Carter bekannt."
”Memphis! Da können wir sie niemals herausholen", meinte Daniel.
”Wir könnten es versuchen", schlug Morgan vor.
”Nein, dass ist viel zu gefährlich", widersprach Harun. ”Das erlaube ich nicht."
”Du erlaubst das nicht?" Morgan sprang erregt auf. ”Du hast uns nichts zu befehlen. Sam ist meine Freundin und O’Neill hat..." Morgan stockte und sah zu Martouf. Dieser sah sie ebenfalls an. ”Ich meine er gehört auch zu uns. Wir müssen sie befreien."
”Unsere ganze Aktion könnte scheitern, wenn wir zu früh handeln", versuchte Harun seinen Standpunkt zu erklären."
”Wieso? Wolltest du nicht sowieso eine Gruppe hineinschleusen um Heru’ur zu töten?" fragte Morgan.
”Aber erst, nachdem wir die verschiedenen Widerstandsgruppen kontaktiert haben."
”Das kann noch Wochen, wenn nicht Monate dauern, und dann ist es zu spät für Sam und Jack", bemerkte Morgan.
”Das mag sein, denn zu jeder Zeit besteht die Gefahr, dass wir getötet oder gefangen genommen werden. Doch davon lassen wir uns nicht beeinflussen. Ich bin sicher Colonel O’Neill würde dasselbe tun."
”Du bist herzlos", meinte Rebecca.
”Nein, ich sehe unsere Situation nur nüchtern."
”Harum al Hamra hat recht", stimmte Teal’c Harun zu.
”Von allen hätte ich diesen Satz erwartet, nur nicht von dir", Morgen sah Teal’c wütend an. ”Ich dachte O’Neill wäre dein Freund."
”Colonel O’Neill ist mein Freund, aber er ist auch ein Krieger und würde so wie Harun al Hamra entscheiden."
”Danke, mein Freund", meinte Harun. ”Als erstes finden wir heraus, ob Omar wirklich unserer Verräter ist."
”Und wie?" wollte Morgan wissen.
”Ich gebe ihm eine falsche Information über eine nächste Aktion. Wenn dann etwas schief geht, wissen wir, dass Omar unser Mann ist."
”Dann los, lasst uns nicht länger warten. Je eher wir Klarheit haben, desto besser", verlangte Morgan.
”Nicht so eilig", meinte Harun. ”Alles will gut vorbereitet sein. Und dann brauche ich unsere Freunde von der Tok’ra." Er sah Martouf und Daniel an.
”Wie?" fragten Baldur und Lantasch fast gleichzeitig.
”In Europa gibt es eine große Widerstandsgruppe mit der ich noch keinen richtigen Kontakt aufgenommen habe. Ich möchte, dass ihr das für mich übernehmt. Niemand weiß wer der Anführer ist, aber die Gruppe nennt sich "Krieger Donars"."
”Donar war ein mächtiger Gott der alten Germanen", erklärte Daniel.
”Richtig!" bestätigte Harun. ”Ihr werdet mit den Kriegern Donars in meinem Namen Kontakt aufnehmen. Das soll jedoch geheim bleiben"
”Und wo finden wir diese Krieger Donars?" wollte Daniel wissen.
”Irgendwo in Deutschland", antwortete Harun.
”Irgendwo in Deutschland? Verzeih mir, aber das ist ein großes Land. Wie sollen wir sie da finden?"
”Ihr fängt am besten in München an. Dort werden sie vermutet, doch obwohl die Horus-Krieger alles untersucht haben, fanden sie nichts. Doch ich weiß, dass sie dort sein müssen. Am besten nehmt ihr Teal’c und Rya’c mit. Eine Gruppe, bestehend aus zwei Goa’uld mit zwei Horus-Wächtern, fällt am wenigstens auf ", riet Harun den beiden.
”Dann gehe ich auch mit", meinte Morgan. Sie hatte keine Lust Martouf schon wieder zu verlassen.
”Ich möchte, dass du bei mir bleibst, Rebecca. Wir haben noch genug in meinem Land zu tun. Du musst mir helfen alles zu organisieren."
Morgan machte ein ablehnendes Gesicht. Martouf sah das und lächelte sie leicht an: ”Uns wird schon nichts passieren.”
”Hoffen wir es”, erwiderte Rebecca und ließ sich schließlich umstimmen. Außerdem wollte sie Omar nicht aus den Augen lassen.

In den Ruinen Münchens

Die kleine Gruppe hatte Deutschland erreicht. Sie hatten den Gleiter so niedrig wie möglich geflogen um unnötigen Begegnungen mit anderen Patrouillen auszuweichen. Und nun standen sie in den Resten einer der größten Städte des ehemaligen Deutschlands.
Bedrückt sah Daniel sich um. ”Hier lebten einmal Millionen von Menschen. Wie können die Goa’uld nur so etwas tun?"
”Es tut mir wirklich leid, Daniel. Ich schäme mich für das, was mein Volk den Tau’ri angetan hat", sagte Baldur.
”Du kannst nichts dafür", gab Daniel lautlos zurück. ”Außerdem versucht ihr Tok’ra alles zu tun, um solche Dinge zu verhindern."
”Doch leider meistens umsonst. Wie sollen wir mit unseren geringen Kräften etwas erreichen?" entgegnete Baldur betrübt. Auch ihn bedrückte die Atmosphäre der Zerstörung und er schämte sich noch mehr, als er vor Daniel zugab.
Vor ihnen lag ein riesiges Areal mit zerstörten Gebäuden und Grünflächen. ”Das ist das ehemalige Olympia-Gelände", erklärte Daniel, der sich gut in München auskannte. Früher, als das alles noch intakt gewesen war, war er öfters in München gewesen. Damals, als Student und angehender Wissenschaftler hatte sein Weg ihn mehrmals nach München geführt.
Alles machte einen gespenstischen Eindruck. Kein Mensch war zu sehen, nur der Wind strich durch die Ruinen und verursachte unheimliche Geräusche. Kleine Tiere huschten zwischen den Gebäuden hin und her.
Teal’c berührte Daniels Arm: ”Daniel Jackson, ich habe gerade eine Bewegung in einem der zerstörten Gebäude gesehen." Der Jaffa zeigte nach vorne, wo sich die Ruinen eines Hauses befanden.
Nach ihrer Ankunft in München hatte sie ihre bunte Goa’uld-Bekleidung abgelegt und die erdfarbene Tarn-Bekleidung der Tok’ra angezogen.
”Wahrscheinlich nur ein Tier, Teal’c”, vermutete Daniel.
”Das glaube ich nicht. Es war ein Mensch.” Teal’c hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ihn jemand beobachtete und ein Blick auf seinen Sohn bestätigte ihm, dass es Rya’c nicht anders erging.
”Jemand ist in der Nähe und beobachtet uns, Vater", meinte Rya’c, der den Blick seines Vaters bemerkt hatte. Er liess seinen Blick aufmerksam umherschweifen. Doch so sehr er auch seine Augen anstrengte, er konnte niemanden entdecken. Entweder irrten sie sich oder die Beobachter hatten sich perfekt getarnt.
Harun hatte ihnen einen Code-Geber mitgegeben. Das Gerät sandte ein Signal aus, das die Widerstands-Kämpfer jedoch mit einem speziellen Gerät empfangen konnten. Dies war auf der ganzen Welt das Erkennungssignal unter den Freiheitskämpfern.
Mit äußerster Vorsicht näherten sie sich der Ruine und betraten es durch die zerstörte Tür. Das Dach fehlte und nach einem Rundblick entschied Daniel, dass hier unmöglich jemand wohnen konnte. Teal’c musste sich geirrt haben.
Als er sich umdrehte, sah sich Daniel einer Gruppe Menschen gegenüber. Die Zatnickatels, die sich drohend auf ihn richteten, sahen nicht gerade beruhigend aus. Einen Moment musterte sich die Gruppe wortlos.
”Wer seid ihr?" fragte einer der Männer auf deutsch.
Daniel verstand diese Sprache einigermaßen und antwortete: ”Mein Name ist Daniel Jackson, das sind Martouf, Teal’c und Rya’c. Wir kommen vom arabischen Widerstand und müssen mit eurem Anführer sprechen. Harun el Raschid sendet uns."
”Robert wird kaum mit zwei Goa’uld und seinen Jaffa-Wachen sprechen wollen", antwortete der Mann.
Lantasch sagte: ”Wir sind keine Goa’uld sondern Tok’ra. Ich nehme an, dass auch in diesem Land der Unterschied bekannt ist."
Der Mann brach in leises Gelächter aus. ”Oh ja! Und wie! Du würdest dich wundern. Doch woher sollen wir wissen, dass ihr wirklich Tok’ra und keine Goa’uld seid?"
”Stellt uns auf die Probe. Untersucht uns", schlug Daniel vor.
”Und was machen die Jaffa bei euch?" fragte ihr Gegenüber noch nicht sehr überzeugt.
”Teal’c gehört schon lange zu uns. Er ist genauso wie ich ein Mitglied von SG-1 und..."
Einer der Männer unterbrach ihn und flüsterte mit dem Anführer. Dieser wandte sich dann wieder an die vier. ”Kurt meint, dass ihr die Wahrheit sprecht. Er hat dich und den Jaffa von Bildern wieder erkannt. Und SG-1 ist auch für uns eine Legende.” Er musterte Daniel von oben bis unten. ”Ich bin Thomas und ich werde euch in unser Versteck bringen. Doch vorher müssen wir einige Sicherheitsmassnahmen ergreifen. Das versteht ihr sicher. Ihr könntet schließlich Doppelgänger der beiden sein."
Bevor die vier begriffen, was Thomas damit meinte, traf sie ein Strahl aus den Waffen der Widerstandskämpfer und betäubte sie.
”Durchsucht sie gründlich, bevor ihr sie in das erste Versteck bringt", befahl Thomas. ”Und wenn ihr den geringsten Verdacht bekommt, dass sie falsches Spiel treiben sorgt dafür, dass sie nie mehr aufwachen."
”Verstanden", sagte Kurt. ”Und was machst du?"
”Ich gehe zu Robert und berichte ihm. Sobald sicher ist, dass sie die Wahrheit sagen werden wir kommen. Ich habe schon viel von Harun el Raschid gehört. Vielleicht tut sich endlich etwas. Ich bin es leid nur zu kämpfen, ohne das wir einen spürbaren Sieg erringen."
Das Erwachen war etwas unangenehm, doch Baldur half ihm die Nachwirkung der Betäubung schnell zu überwinden. Mit einem Ruck setzte Daniel sich auf.
”Willkommen in der Welt der Lebenden", sagte eine unbekannte Stimme in seinem Rücken.
Daniel drehte den Kopf zur Seite und sah in das Gesicht eines Mannes mit unscheinbarem Aussehen. Er schätzte den anderen auf etwa 45 Jahren, doch ein Blick in die stahlgrauen Augen belehrte Daniel, dass der erste Eindruck täuschte. Niemand sollte den Fehler machen, den Mann zu unterschätzen.
”Ich bin Robert und ihr wolltet mich sprechen?"
”Das weiß ich nicht genau", entgegnete Daniel vorsichtig und sah sich um. ”Wo sind meine Freunde?"
”Oh, denen geht es gut", antwortete Robert. ”Sie sind in Nebenräumen und du kannst sie gleich sehen. Du bist der Anführer der Gruppe?"
”Nun, gewissermaßen. Wer bist du?"
”Mein Name ist Robert, das sagte ich doch schon", so etwas wie Ungeduld klang in diesem Ton mit.
”Bist du der Anführer der Krieger Donars?"
”Ich bin dieser Mann und ich habe euch überprüfen lassen, während eurer Bewusstlosigkeit. Es scheint, dass ihr die Wahrheit gesagt habt."
”Wie lange war ich bewusstlos?" fragte Daniel.
”Zwei Tage", antwortete Robert.
”Das ist nicht möglich. Mein Symbiont hätte mich aufgeweckt."
”Wir kennen Mittel und Wege auch einen Symbionten zu betäuben und..." Robert machte eine Kunstpause...”ihn aus dem Wirt zu entfernen ohne ihn zu gefährden."
”Was sagst du da?" sagte Daniel ganz aufgeregt. ”Meine Frau..."
”...ist die Wirtin von Amonet, der Königin von Apophis, ich weiß. Ich kenne alle Mitglieder von SG-1. Ich kenne auch die Geschichte von eurem ersten Anführer, dem Airforce-Colonel Jack O’Neill, der jetzt zusammen mit Samantha Carter in der Gewalt von Heru’ur ist." Robert zögerte einen Moment. ”Wo war O’Neill eigentlich all die Jahre?"
”Ihr wisst von Sam und Jack? Aber natürlich, schließlich verfolgt ihr auch die Nachrichten", meinte Daniel. ”Und das mit Jack ist eine lange Geschichte. Gibt es Neuigkeiten von den beiden?"
”Leider keine, die dir gefallen werden. Samuels hat sie einige Male öffentlich vorgeführt. Er kostet seinen Triumph aus und liebt es seinen Feinden ihre Hilflosigkeit vor Augen zu führen."
”Dann sind die beiden also noch am Leben und keine Goa’uld?"
”Soweit wir das beurteilen können, sind sie noch sie selbst", bestätigte Robert.
”Dann sind das in meinen Augen keine schlechten Nachrichten."
Robert zuckte mit den Achseln. ”Doch nun, sage mir, was Harun el Raschid von uns will."
Daniel erklärte ihm den Plan des arabischen Widerstandskämpfers und Robert hörte gebannt zu. ”Ein guter Plan. Es wird dich überraschen zu hören, dass ich ähnliches plane. Harun ist mir mit der Kontaktaufnahme nur etwas zuvorgekommen. Du wirst dich wundern, was wir schon alles vorbereitet haben. Die Schweizer, Österreicher und die Franzosen warten schon auf mein Signal. Wenn die Tunnels nach England fertig sind, werden wir mit den Engländern Kontakt aufnehmen, dann mit Russland und den baltischen Ländern."
”Tunnels?" fragte Daniel neugierig.
Robert lächelte viel sagend: ”Komm mit. Wir gehen zu deinen Freunden und dann werde ich euch meine Untergrund-Eisenbahn zeigen."
”Untergrund-Eisenbahn? Tunnels? Du machst mich neugierig", sagte Daniel und folgte dem Deutschen, als dieser aus dem Raum ging.
Eine Stunde später staunten die vier nicht schlecht. Was der deutsche Widerstand da aufgebaut hatte, war gewaltig. Es schien, dass ganz Deutschland untertunnelt war. Robert benutzte die Tok’ra-Kristalle und hatte tief unter der Erde gewaltige Wohnstätten aufgebaut. Schmale Tunnels verbanden die einzelnen Zentren miteinander. Um schnell voranzukommen benutzten sie Einmann-Antigrav-Gleiter, die so genannte Eisenbahn. Diese Gefährte sahen wie Schlitten aus und man konnte sich damit pfeilschnell innerhalb der Tunnels bewegen.
Kreuz und quer durch Deutschland führte dieses Netzwerk. Neuerdings gab es auch Tunnels nach Frankreich, Österreich, Schweiz und einige der baltischen Länder. Geplant waren Tunnels nach Russland und Afrika. Gleichzeitig lagen diese Stollen so weit unter der Erde, dass sie vor jeder Entdeckung sicher waren. Außerdem sandten die Kristalle eine Art Strahlung aus, die jedes Goa’uld-Gerät täuschte und sie somit zusätzlich vor einer Ortung schützte. Die Einsatzzentrale des europäischen Widerstands befand sich in, bzw. tief unterhalb von München. Sollte ein Abschnitt von den Jaffa doch durch Zufall entdeckt werden, konnte dieser zerstört und an anderer Stelle neu aufgebaut werden.
”Das ist einfach großartig", sagte Daniel zu Robert. ”Du hast etwas geschaffen, das unbezahlbar ist."
”Nicht ich, mein Freund, wir alle haben das. Leider ging das nicht ohne Opfer ab. Viele gute Freunde verloren schon ihr Leben, doch eines Tages werden wir siegen und die Erde wird wieder uns gehören", stellte Robert richtig.
Sie schwiegen einen Moment bedrückt und gedachten der vielen Opfer, welche die Invasion schon gekostet hatte und noch kosten würde. Doch die Freiheit war jedes Opfer wert.
”Allerdings wäre es nicht möglich gewesen, das alles aufzubauen ohne die Hilfe unserer ausseridischen Freunde. Im Tausch dafür erhalten sie nun das, was sie bisher am dringendsten benötigt haben - Wirte. Und nicht nur solche, die im Sterben liegen, sondern viele stellen sich freiwillig zur Verfügung. Kein Tok’ra soll mehr sterben, nur weil er keinen neuen Wirt findet." Robert wandte sich direkt an Baldur und Lantasch. ”Viele Mitglieder eures Volkes leben in Deutschland und ihr beide seid herzlich willkommen."
”Ich danke dir, Tau’ri”; antwortete Baldur. ”Wir werden auch in Zukunft alles tun, was in unserer Macht steht, um euch zu helfen. Wenn wir dabei den System-Lord Heru’ur ausschalten können, ist das ein zusätzlicher Erfolg. Er ist einer der schlimmsten unter den Goa’uld", meinte Lantasch.
”Kommt!" forderte Robert sie auf. ”Wir haben viel zu tun.

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