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Himmel und Hölle von Selana

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3. Ein alter Bekannter

Einige Tage später hatten die beiden Flüchtlinge die Stadt erreicht. Diese befand sich tatsächlich in unzerstörtem Zustand, doch es war unübersehbar, dass die Menschen nur Sklaven waren. Sie sahen zwar einigermaßen gut ernährt aus, doch ihre trüben Augen und ihr schleichender Gang bewies, dass sie alle Hoffnung aufgegeben hatten. Nur denjenigen, die sich freiwillig bereit erklärt hatten Heru’ur als Jaffa zu dienen, ging es besser. Und wie Ferretti erklärte, waren das viele gewesen. O’Neill verübelte dies den armen Menschen nicht, denn alles, was sie wollten, war überleben.
Ferretti sah diese jedoch als Verräter an und hatte kein gutes Wort für sie übrig. Er kannte sich in der Stadt aus und führte O’Neill auf Schleichwegen zu seinem Freund. Sein Name war Donovan, und dieser war es gewohnt Flüchtlinge aufzunehmen. Zum Schein hatte er sich deshalb freiwillig als Jaffa zur Verfügung.
”Du warst lange nicht mehr hier", begrüßte er Ferretti. ”Kommt schnell herein. Wer ist denn dein Freund?"
O’Neill schlug die Kapuze, die bisher sein Gesicht verborgen hatte zurück und blickte Donovan an. Dieser zuckte erschreckt zurück.
”Louis! Bist du verrückt? Weißt du nicht, wer der Mann ist?"
”Oh doch! Es ist mein alter Freund Colonel Jack O’Neill", antwortete Ferretti.
”Er ist im Moment der meistgesuchte Mann auf dem Planeten. Sämtliche Nachrichten-Sendungen zeigen sein Bild und alle Häuser werden durchsucht. Er kann nicht hier bleiben", entgegnete Donovan.
”Du willst uns abweisen?" fragte Ferretti fassungslos.
O’Neill packte seinen Freund am Arm. ”Komm, Louis! Du siehst doch, der Mann will uns nicht helfen. Es ist ihm zu gefährlich und wahrscheinlich hat er sogar recht. Gehen wir also."
Donovan wurde vor Scham knallrot im Gesicht und rief: ”Nein, wartet! Tut mir leid. Selbstverständlich könnt ihr bleiben, doch ihr müsst sofort in dem Verlies verschwinden. Mein Haus kann jederzeit durchsucht werden."
”Verlies?" fragte O’Neill misstrauisch.
”Keine Sorge, Jack. Das ist nur so eine Redensart. Donovan hat einen kleinen Raum, der absolut sicher ist. Doch dort ist es eng und meistens leben die Flüchtlinge hier oben", erklärte Ferretti.
”Das geht diesmal wirklich nicht. Ihr müsst hinunter", verlangte Donovan.
Jack erklärte sich einverstanden und folgte Donovan mit Ferretti in den Keller und hier in ein weiteres Versteck hinter einer verborgenen Wandtür. ”Das habe ich für Notfälle eingerichtet", erklärte Donovan.
Der Raum war wirklich sehr klein - etwa vier auf vier Meter, und enthielt nur eine Liege, einen winzigen Tisch und einen Stuhl. Als die Tür sich hinter O’Neill schloss, fühlte er sich wie eingemauert und sein Unbehagen stieg.
”Können wir ihm auch wirklich vertrauen?" erkundigte er sich nochmals bei Ferretti.
”Absolut!" betonte Ferretti mit Nachdruck. ”Ohne ihn wären viele von uns schon tot."
Es vergingen einige Stunden bis die Tür sich öffnete und Donovan erschien. ”Ihr könnt jetzt für kurze Zeit hinaufkommen. Die Jaffa-Wachen waren hier und haben das Haus durchsucht. Die nächsten Stunden haben wir Ruhe."
O’Neill und Ferretti folgte ihm erleichtert nach oben. Ein reichlich gedeckter Tisch erwartete sie. ”Die Annehmlichkeiten eines Jaffa", entschuldigte sich Donovan.
”Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", meinte Ferretti. ”Du hast schon so oft dein Leben für uns riskiert, dass du diese Annehmlichkeiten verdient hast."
”Danke!" Donovan lächelte schwach. ”Ich habe trotzdem ein schlechtes Gewissen. Doch das soll euch nicht davon abhalten zu essen. Es ist sicher lange her, dass ihr solche Köstlichkeiten gegessen habt. Die Notrationen erhalten einen zwar am Leben, aber ihr Geschmack, nun, das ist eine andere Sache..."
Das brauchte Donovan den beiden nicht zweimal zu sagen. Sie griffen kräftigt zu und aßen von den hervorragend mundenden Dingen auf dem Tisch. Es gab kalten Braten, Wild und frische Salate. Dazu duftendes Brot und Fruchtsäfte oder Wein zum trinken. O’Neill vermied den Alkohol, denn er wollte einen klaren Kopf behalten.
Während des Essens schaltete sich eines der visuellen Kommunikations-Gerät der Goa’uld ein. Das Gesicht von Samuels erschien. Samuels schien nicht gealtert zu sein, einer der Vorteile eine Goa’uld-Larve in sich zu tragen.
”Liebe Mitbürger!" begann Samuels mit falscher Freundlichkeit. ”Diese Mitteilung ist äußerst wichtig. Noch immer ist der gesuchte Terrorist, der ehemalige Air-Force-Colonel Jack O’Neill nicht gefunden wurde. Wie bekannt, werden ihm mindestens hundert terroristische Akte zur Last gelegt. Er ist verantwortlich für den Tod vieler unschuldiger Mitbürger. Erst gestern kamen durch einen Anschlag von ihm und seinem so genannten SG-1-Team viele unschuldige Menschen ums Leben." Das Bild eines zerstörten Dorfes wurde sichtbar und die Leichen unzähliger Menschen wurden gezeigt. ”Wie ihr sehen könnt, ist dem gefährlichen Terroristen egal wie viele Opfer seine Anschläge kosten. Ihr Ziel war es einen hohen Jaffa-Krieger zu töten, der dem Anschlag jedoch zum Glück entkam. Doch der Tod dieser Bürger muss bestraft werden. Deshalb wird die Belohnung, die auf seinen Kopf ausgesetzt ist, verdoppelt. Die Belohnung beträgt jetzt 10.000 Goldstücke. Jeder Bürger, der ihn sieht, wird aufgefordert unverzüglich die Behörden zu alarmieren. Doch Vorsicht ist geboten. Die Gruppe ist bewaffnet und gefährlich. O’Neill macht ohne Rücksicht auf Leben von seiner Schusswaffe Gebrauch. Jeder Bürger, der ihm Schutz gewährt, wird auf der Stelle erschossen." Das Bild Samuels flackerte und verschwand.
O’Neill schwieg einen Moment entsetzt. ”Ist der Mann verrückt? Ich habe noch nie einen terroristischen Anschlag verübt, und ich habe auch diese Menschen nicht getötet."
”Das wissen wir und der Widerstand", erklärte Donovan. ”Doch der Rest der Bevölkerung glaubt diesen Worten vielleicht. Und diese Belohnung ist so hoch, dass jeder seine Mutter dafür verkaufen würde. Nicht einmal die Prämie für Samantha Carter, der bekanntesten Widerstands-Führerin, ist so hoch." Donovan sah O’Neill an. ”Was haben Sie nur getan, Colonel?"
”Nichts! Aber Samuels ist ein alter Bekannter von mir und wir haben uns noch nie verstanden. Aber das!" O’Neill schüttelte etwas fassungslos den Kopf. ”Mit diesem Steckbrief kann ich mich nirgends auf der Strasse sehen lassen."
”Ja! Und das macht mir Sorgen", meinte Donovan. ”Aber ich hätte da eine Lösung anzubieten. Gehen Sie wieder hinunter und warten Sie." Als Donovan O’Neills misstrauischen Blick bemerkte lächelte er beruhigend. ”Keine Sorge, ich will Sie nicht verraten, sondern dafür sorgen, dass niemand Sie mehr erkennt."
”Komm schon, Jack! Du kannst ihm vertrauen", meinte Ferretti.
Wenig später befanden sie sich wieder in dem Verlies, doch O’Neill fand keine Ruhe mehr. ”Ich kann es nicht glauben! Vor wenigen Tagen war ich noch ein angesehenes Mitglied der U.S. Armee und nun bin ich der meistgesuchte Mann auf diesem Planeten."
Louis Ferretti lächelte. ”So ändern sich die Zeiten."
O’Neill sah ihn einen Moment sprachlos an und fing dann lauthals zu lachen an.
Eine Stunde später holte sie Donovan erneut. Oben wartete eine junge Frau auf sie. ”Meine Tochter", erklärte Donovan. ”Ihr könnt ihr trauen. Sie wird Sie verändern, Colonel."
”Eine gute Idee", meinte O’Neill und lies die Frau arbeiten. Zwei Stunden später hätte ihn seine eigene Mutter nicht mehr erkannt. O’Neill hatte nun grüne Augen und schwarzes Haar. Er sah zehn Jahre älter aus und seine Stirn zierte der Falke der Horus-Krieger Heru’urs. Nichts erinnerte mehr an den Colonel. Selbst seinen Gang veränderte er.
”Perfekt!" meinten die anderen. ”Niemand wird dich erkennen."
Seine Stimme wurde elektronisch verändert. ”Gut", meinte O’Neill. ”Jetzt können wir damit beginnen meine Freunde zu suchen."
Sie erklärten Donovan, was sie vorhatten, doch selbst dieser wusste nicht, wo sich SG-1 aufhielt, doch er versprach seine Kontakte einzusetzen, um ihnen zu helfen.
Einige Tage vergingen und O’Neill testete sein neues Aussehen. Niemand erkannte ihn, und als Horus-Wächter konnte er ungehindert durch die Stadt gehen. Er vermied es allerdings mit anderen Horus-Wachen zusammenzutreffen und versuchte ihnen so gut es ging aus dem Weg zu gehen.
Gleich nach seinem veränderten Aussehen hatten O’Neill und Ferretti sich ein anderes Versteck gesucht um Donovan nicht zu gefährden, und nahmen nur hin und wieder Kontakt mit dem Widerstands-Kämpfer auf, um Neuigkeiten zu erfahren. Zwei Wochen nach ihrer Ankunft gab es die erste Spur. Samuels verkündigte, dass die Suche nach dem Terroristen O’Neill verstärkt worden war und es erste Hinweise auf ihn gab, was sicher gelogen war. Außerdem hatte diese verstärkte Fahndung einen großen Erfolg erzielt. Ein Führer der Tok’ra war gefangen worden und sollte in die Hauptstadt überführt werden. Er war ganz in der Nähe gefasst worden - beim Versuch in eine geheime Anlage einzubrechen. O’Neill vermutete, dass es die Stargate-Anlage war.
Als O’Neill das Bild des Tok’ra sah, erschrak er. ”Martouf!"
”Du kennst den Mann?" fragte Ferretti.
”Es ist Martouf. Ich lernte ihn bei meiner ersten offiziellen Begegnung mit den Tok’ra kennen. Das ist noch gar nicht lange her." Er zögerte einen Moment. ”Noch nicht lange für mich zumindest", schränkte er ein. ”Wir müssen ihn befreien, Louis. Er kann uns vielleicht zu Carter führen."
”Bist du verrückt? Weißt du, was es heißt einen solchen Gefangenen zu befreien?"
”Natürlich weiss ich das. Und trotzdem werde ich es versuchen", gab O’Neill bekannt. ”Hillfst du mir?"
”Selbstverständlich! Und vielleicht bekomme ich noch einige Helfer."

Irgendwo im tiefen Dschungel des Amazonas

Samantha Carter saß am Schreibtisch ihres Arbeitsplatzes und studierte Unterlagen. Schon längst störte sie ihre seltsame Umgebung nicht mehr. Am Anfang fand sie die blauweissen Kristall-Tunnel der Tok’ra ungewohnt. Doch nach einiger Zeit im Untergrund hatte sie sich daran gewöhnt. Der Mensch war in der Lage sich an jede noch so ungewöhnliche Situation anzupassen. Sam dachte oft an die Zeit zurück, als sie noch zusammen mit Colonel O’Neill fremde Planeten durch die Sternentore erforscht hatte. Diese Zeit endete, als Jack verschwand. Die Reisen durch das Sternentor hörten auf, als Heru’ur die Erde erobert hatte. Aus Rache hatte der Goa’uld in einigen Welten Massaker angerichtet, weil diese Menschen die Erdbewohner, die Tau’ri, unterstützt hatten. Sam dachte mit Grauen an die Berichte, die sie damals gehört hatte. Immer wieder fragte sie sich, warum die Asgard das nicht verhindert hatten.
Der Gedanke an Jack stimmte sie traurig, denn sie hatte nach seinem Verlust erkannt, wie sehr sie ihn liebte, doch gleichzeitig gab sie nie die Hoffnung auf ihn wieder zu sehen. Außer ihr und Teal’c glaubte keiner mehr daran, dass der Colonel noch lebte. Lächelnd erkannte sie, dass sie ihn in Gedanken noch immer Colonel’ nannte. Genauso wie sie von allen Captain genannt wurde. Nur ihre engsten Freunde nannten sie Sam. Teal’c sagte immer noch Captain Carter zu ihr. Sie ließ ihn gewähren, denn Teal’c eine Gewohnheit abzugewöhnen war unmöglich. Auch er hatte Verluste erlitten. Von Flüchtlingen aus der Welt des Lichtes hatte er erfahren, dass seine Frau Drey’auc getötet worden war, sein Sohn Rya’c galt als verschollen.
Die Zeit war auch an Carter nicht ganz spurlos vorübergegangen. Inzwischen war sie Anfang vierzig. Ihr Gesicht wirkte reifer und abgeklärter - Zeichen des Stresses und Sorgen, denen sie die letzten Jahre ausgesetzt war. Es störte Carter nicht älter zu werden, obwohl sie die Möglichkeit hätte, als Wirt für einen Tok’ra zu dienen. Bisher hatte sie das immer abgelehnt, obwohl ihr Vater Jakob, der als Wirt für Selmak diente ihr versicherte, dass die Verschmelzung das beste gewesen war, dass ihm je widerfahren war. Zusammen mit Garschar führte er eine weitere Widerstandsgruppe der Tok’ra. Hin und wieder trafen sie sich, um ihre Erfahrungen auszutauschen.
Sie besaßen genügend Verstecke, auch auf anderen Planeten, doch dieses im Dschungel von Amazonien, war nun schon seit vielen Jahre ihr Hauptversteck. Außerdem hatten sie ein Stargate, durch das sie jederzeit auf einen anderen Planeten fliehen konnten. Sie hatte gehofft, das nie tun zu müssen, doch jetzt sah es so aus, als würden sie alles evakuieren müssen. Vor kurzem erreichte sie die Nachricht, dass die Horus-Wächter Heru’urs Martouf gefangen hätten. Wenn das stimmte, musste sie sofort die Evakuierung befehligen, denn er war einer der wenigen, die wussten, wo sie sich aufhielt.
Sie sah auf, als Rebecca den Raum betrat. ”Nun, Rebecca? Wie sieht es aus?"
Doch schon ein Blick in Rebeccas Gesicht bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen. ”Tut mir leid, Sam, aber es entspricht der Wahrheit. Die Horus-Krieger haben Martouf erwischt, als er versuchte in die Cheyenne-Basis einzudringen."
”Verflucht!" Sam schlug vor Ärger mit der Hand auf den Schreibtisch. ”Was hat er sich denn dabei gedacht? Er musste doch damit rechnen, dass die Anlage überwacht wird."
”Eigentlich nicht", Rebecca Morgan, dass Mitglied von SG-1, dass Jack ersetzt hatte, schüttelte den Kopf. ”Martouf hat wohlüberlegt gehandelt."
Sam lächelte innerlich, als sie den Eifer bemerkte, mit dem Morgan den Tok’ra verteidigte. Rebecca war in Martouf verliebt, nur sah der Tok‘ra das nicht oder wollte es nicht sehen. Jolinar, seine letzte große Liebe, war schon lange tot, und es wurde Zeit, dass er sich anderswo umschaute. Zumal Rebecca sich schon damit einverstanden erklärt hatte, bei nächster Gelegenheit als Wirt zu dienen. Rebecca war im Aussehen das genaue Gegenstück zu Carter. Sie hatte tiefschwarze Haare und war mittelgross, schlank und trug ihre Haare schulterlang. Sie war etwa in Sams Alter und einer der intelligentesten Menschen, denen Carter je begegnet war, und ihre beste Freundin.
Carter konzentrierte sich weiter auf das, was Rebecca sagte: ”Die letzten Jahre wurde die Station nicht mehr überwacht, doch ausgerechnet, als Martouf sich entschloss, die Station aufzusuchen, gab es vorher Alarm. Jemand ist durch das Cheyenne-Tor gekommen und hat den Sicherheits-Alarm ausgelöst. Martouf konnte das nicht ahnen."
”Was wollte Martouf eigentlich dort?” Plötzlich ging ihr auf, was Morgan gesagt hatte. ”Was? Wer ist durch das Tor gekommen?" Carter vergaß augenblicklich ihren Ärger über Martoufs eigenmächtige Handlung.
”Das wissen wir noch nicht, doch unsere Agenten sind im Einsatz und werden es herausfinden", versprach Rebecca.
In diesem Augenblick stürmte Teal’c zu ihnen herein. Carter hatte ihn noch nie so aufgeregt gesehen. ”Captain Carter! Er lebt noch!"
”Ganz ruhig, Teal’c", entgegnete Carter. ”Wer lebt noch?"
”Colonel O’Neill!"
Im ersten Moment war Sam geschockt. Sie begriff nicht, was Teal’c da sagte. ”Wie meinst du das?" brachte sie schliesslich hervor.
”Es kommt über den Kommunikations-Kanal herein und ist auf der ganzen Erde zu empfangen."
Sam besaß eine solche Anlage, die sie jedoch nur im äußersten Notfall benutzten, und schaltete sie ein. Gebannt hörte sie die Nachricht an, die der Verräter Samuels verlauten lies.
”Aber das ist unmöglich! Jack hat keine Sabotage-Akte verübt. Er kann es also nicht sein."
”Colonel O’Neill ist tot", meinte auch Rebecca.
”Hör zu, Morgan", Sam nannte Rebecca nur Morgan, wenn sie wütend auf sie war. ”Jack ist nicht tot."
”Jeder weiß, wie sehr du ihn verehrst, und dich an den Gedanken klammerst, dass er noch lebt, aber ehrlich, dass ist Wunschdenken", widersprach Morgan.
”Ich verehre ihn nicht", stellte Sam richtig.
”Nein", Rebecca lächelte. ”Du liebst ihn."
Sam wurde rot, weil sie sich durchschaut sah, konterte jedoch schlagfertig. ”So wie du Martouf, nicht wahr?"
Jetzt wurde Rebecca rot. ”Touchè, meine Liebe", antwortete sie.
Sam wurde sofort wieder ernst und sah Teal’c an: ”Wir müssen herausfinden, was passiert ist. Vielleicht ist das ganze eine Falle für uns."
”Oder er ist derjenige, der durch das Stargate im Cheyenne-Komplex kam", meinte Rebecca, und bewies damit, dass sie es im Grunde nicht für unmöglich hielt, dass der Colonel noch lebte...
Carter sah sie an. ”Wenn das stimmt! Aber woher ist er dann gekommen und wo war er solange?"
”Es hat ihn auf einen fremden Planeten verschlagen, und er fand erst jetzt den Weg zurück", spekulierte Teal’c.
”Das wäre eine Möglichkeit", stimmte Carter zu. ”Wir müssen dem auf jeden Fall nachgehen." Sie stand auf und gab Befehle. ”Rebecca, du bist für die Evakuierung verantwortlich. Teal’c und ich gehen in die USA. Wir müssen herausfinden, ob es Jack ist."
”Aber das wollen die doch nur! Siehst du das nicht? Und was ist mit Martouf? Willst du ihn einfach aufgeben, nur weil vielleicht dein Liebster wieder aufgetaucht ist?" Rebecca hob ihre Stimme immer mehr an, bis sie schließlich fast schrie.
”Naturlich gebe ich Martouf nicht auf, aber mein Privatleben geht dich nichts an", gab Carter ungerührt zurück.
”Privatleben? Hier gibt es kein Privatleben. Nicht mehr seit die Goa’uld da sind", ereiferte sich Morgan.
Teal’c sah dem Streit der Frauen einen Augenblick zu und beschloss dann einzugreifen: ”Captain Carter! Jetzt ist nicht die Zeit für einen Streit. Wir haben wichtigeres zu tun."
Irritiert sah Sam den Jaffa an. Er hatte sich in den Jahren kaum merklich verändert, weil sein Goa’uld sein Altern verlangsamte. Einmal in diesen zehn Jahren hatte er seine Larve wechseln müssen, weil die in ihm erwachsen wurde. Da es jetzt auch Tempel für die Printa, die Einpflanzung einer Goa’uld-Larve, auf der Erde gab, hatten sie einfach eine gestohlen.
”Du hast recht, mein Freund. Wir sollten handeln und nicht unsere Zeit mit einer Auseinandersetzung vergeuden", meinte Sam. ”Du kennst deine Befehle, Rebecca. Teal’c und ich gehen."
”Die Evakuierung kann Daniel genauso übernehmen. Ich möchte mit euch kommen", verlangte Morgan.
Carter überlegte einen Moment und entschied, dass es nicht schaden konnte zu dritt zu sein. Sie verließen Sams Bürokammer und fanden Daniel, der bei einigen Tok’ra stand und diskutierte. Daniel sah immer noch aus wie früher, denn vor fünf Jahren war er zum Wirt für einen Tok’ra geworden. Er hatte Sha’re noch nicht gefunden, doch er wollte sie wieder sehen. Da sie als Goa’uld jedoch nicht älter wurde, hatte er diesen Schritt unternommen. Daniels Symbiont hieß Baldur und war mehr an der Forschung und Wissenschaft interessiert, als am Kampf, und so bildeten die beiden ein ideales Paar.
”Daniel, du wirst sofort die Evakuierung unternehmen", befahl Carter. ”Martouf wurde gefangen und du weißt, was das bedeutet."
”Gut, aber hast du das mit Jack gehört? Er lebt noch. All die Jahre habt ihr beiden recht gehabt." Sein Blick fiel dabei auf Teal’c.
”Ich habe es gehört und deshalb werden Teal’c, Rebecca und ich nicht mit euch gehen. Wir werden Jack suchen."
”Dann werde ich mit euch kommen", erklärte Daniel.
”Verdammt! Widerspricht mir heute jeder?" Ihr Einspruch war nicht ernst gemeint, denn der Gedanke, dass das SG-1-Team zusammen eine Aktion unternahm, hatte ihren Reiz. ”Das wäre dann wie in alten Zeiten?"
Daniel nickte heftig und sogar auf Teal’cs Gesicht erschien ein kleines seltenes Lächeln. Rebecca fühlte sich etwas überflüssig. Schließlich kannte sie als einzige diesen O’Neill nicht, doch sie sagte nichts, weil sie wegen Martouf dabei sein wollte.
Carter wandte sich nun an einen der Umstehenden: ”Scholnar, du wirst die Evakuierung leiten."
”Ist es nicht riskant zu gehen, Captain?" fragte Scholnar.
”Widersprich nicht du auch noch. Tu einfach, was ich befehle."
”Ja, Captain", antworte Scholnar und ging fort um alles in die Wege zu leiten.
Carter sah ihm kurz hinterher und drehte sich dann um. Sie gingen in die Waffenkammer um sich als Horus-Wachen zu verkleiden. Eine Tarnung, die sie schon des öfteren benutzt hatten. Dann begaben sie sich zum Materie-Transmitters, um sich an die Oberfläche strahlen zu lassen. Dort wartete in einem Versteck ein Gleiter auf sie, der sie in die USA bringen würde.
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