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TGE Combined - Finishing the Fight von Atlan, Colonel Maybourne

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2.03 Das Konglomerat
von Colonel Maybourne



Es war ein sonniger Tag und der Krieg, der sich der Erde immer unaufhaltsamer näherte, schien für den Moment in weiter Ferne zu sein.
Die Menschen litten unter einer Hitzewelle und die, die nicht Sonderschichten in ihren Firmen ableisten mussten, genossen den Tag.
So auch Rene Rust, die mit ihrer und Franzis Tochter sowie Jules Kindern im Park war, da auf diese Art der Krieg weit zu entfliehen schien.
Es war einfacher, einfach abzuschalten und sich der Kinder zu erfreuen, als nur vom Krieg auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden.
Dabei sah sie zu Jules Tochter.
„Hey Sandra, komm wieder her.“
Zwar war das Mädchen gerade mal drei Jahre und acht Monate alt, aber sie spurte sofort und so lief sie zurück zu ihrer Pflegemutter.
Diese schimpfte ein wenig mit ihr.
„Bleibst du wohl hier Fräulein, du kannst nicht einfach weglaufen.“
Da meldete sich Jolinar in ihrem Kopf.
„Sei nicht zu streng zu der Kleinen, sondern bau sie wieder auf.“
Rene sah das auch ein.
„Ja hast recht alte Dame, wie immer.“
Sie richtete Sandra den Kragen und strich ihr über den Kopf.
„Deine Mutter würde sicher…“
Weiter sollte sie aber nicht kommen, da sie plötzlich einen Schatten, für sie wie ein Stalker aussehend, in den Gebüschen sah.
Sie griff sofort instinktiv zu ihrer Waffe und legte sie auf die Bank, aber noch wollte sie es auf die gute Art versuchen.
„Hey, wer sind sie?“
Aber auch Rene konnte nicht riskieren, dass es ein Pädophiler war, der sie gerade beobachtete, es ging immerhin um die drei Kinder.
Da kam Jules ältester Tobias angerannt und sah sie an.
„Tante Rene, was will der Mann von uns?“
Sie entsicherte jetzt ihre Pistole und stand auf.
„Das finde ich raus, kümmere dich um die Mädchen.“
Die Gestalt hatte bemerkt, dass sie entdeckt worden war und zog die Kapuze dichter ins Gesicht, es war so einfach sicherer.
Als sie merkte, dass Rene die Waffe auf sie gerichtet hatte, lief sie schnellen Schrittes davon, in einen Wagen mit laufendem Motor.
Rene ging wieder zu den Kindern zurück und sicherte ihre Waffe.
„Alles klar, meine Kleinen, der böse Mann ist weg.“
Da sah sie ihre Tochter Katrin an.
„Mutti, ich dachte, das wäre eine Frau.“
Rene verzog leicht ihr Gesicht, als sie die Sachen auf der Bank zusammen packte.
„Bist du sicher?“
Ihre Tochter bejahte es und auch Rene musste sich fragen, ob das vielleicht eine Frau war, da ihr der Gang und die Haltung bekannt vorkamen.
Aber sie konnte nicht einordnen, woher sie das schon mal gesehen hatte und so packte sie auf die Schnelle alles zusammen.

Der Wagen, der dem ONI gehörte und von Vize-Admiral Nina König abgestellt war, fuhr in westlicher Richtung aus der Stadt.
Hinten saß Julia Tora, die wieder ihren Mädchennamen angenommen hatte und Vergeltung suchte, es auf eine Art und Weise planend, wie nie zuvor.
Als man ihr ihren Mann Gideon nahm, zerbrach auch ihr Halt, der ihr in den letzten Jahren bei so vielen Momenten als Gewissen diente.
Jetzt hingegen war sie innerlich beinahe wieder wie vor ihrer ersten Begegnung mit Gideon, es schockte selbst Nina König ein wenig.
Da bekam sie einen Anruf.
„Was ist?“
Am anderen Ende der Leitung war die Geheimdienstchefin der Erdstreitkräfte Nina König, für sie war das ein trockener Anruf.
„Tora, wo sind sie?“
Jules brauchte eine Sekunde.
„Habe nur mal nach meinen Kindern gesehen.“
Man konnte König fast durchs Telefon explodieren hören und sie war mehr als nur wütend, da Jules aus ihrer Sicht alles gefährdete.
„Ja, sind sie denn völlig wahnsinnig geworden?“
Julia hielt jedoch nur das Telefon weg von dem linken Ohr als die nächste Standpauke kam, in einem Ton wie selten zuvor.
„Sie müssen völlig ihren Verstand verloren haben und sie gefährden auch noch ihre Kinder, es ist einfach nicht zu fassen.“
Jules blieb aber ruhig.
„Keinen Stress, mich hat keiner erkannt.“
Die Geheimdienstchefin schien fast zu platzen, aber sie blieb ruhig, was in diesem Moment bei ihr mehr Disziplin verlangte als das Verhören von Prioren.
„Sie waren… direkt in der Öffentlichkeit?“
Jules sah aus dem Fenster, während sie die Autobahn erreicht hatten und sie sich ausmalte, bei wem sie als erstes Mord und Totschlag bringen würde.
„Ja, aber ich war achtsam und mich hat keiner erkannt, aber ich musste meine Kinder sehen, es hätte mich sonst verrückt gemacht.“
König ermahnte sie trotzdem.
„Denken sie vielleicht, dass ich sie wegen früherer Streitigkeiten von den Kindern fernhalte, es auf diese Art mit ihnen austragen will?
Dann sind sie auf dem Holzweg und ich kann ihnen versichern, dass es nur ihrem Schutz dient, in Anbetracht ihrer Gegner.“
Jules rollte mit ihren Augen.
„Ja… warum haben sie mich angerufen?“
Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.
„Wir haben einen der Komplexe identifiziert, von wo aus das Konglomerat operiert und ich will sie auf eine Reise schicken.“
Jules hatte sich so was schon gedacht und sah wieder aus dem Fenster.
„Wo?“
Nina Königs Stimme erhärtete sich etwas.
„Auf Deimos, das ist…“
Da wurde sie sofort rüde unterbrochen.
„Der Marsmond, ja... beschränken sie sich auf das Wesentliche.“
Die Biestigkeit in den Stimmen beider nahm zu und auch die Geheimdienstchefin konnte es in der Sprache mit ihr aufnehmen.
„Schön…wissen sie auch, dass der halbe Mond seit einem Jahr in Privatbesitz ist und dort auf ungewünschte Gäste sofort geschossen wird?“
Jules blickte kurz das Handy an und wünschte ihrer Gesprächspartnerin einen leidigen Tod, bis sie sich erinnerte, dass sie die Frau brauchte.
„Nein, schicken sie mir die Koordinaten.“
Ein Datenpaket mit allem was sie wollte und etwas mehr kam keine halbe Minute später an, es enthielt noch Lebensläufe einiger Wissenschaftler und Söldner.
Denn auf Deimos war eines der weltweit führenden Sicherheitsunternehmen und Julia war auf diese Typen nicht gut zu sprechen.
In der Vergangenheit war sie mit Söldnern immer wieder zusammen gestoßen und bald war es wieder so wie früher…


Zwei Tage später:

In einem Frachter, der Global Dynamics, einem der größten Rüstungsunternehmen für die Navy, gehörte, landete Julia auf dem Deimos.
Das ONI konnte einen falschen Namen auf eine Liste autorisierter Personen setzen, sowie auch Ausrüstung mitschicken lassen.
Unterwegs musste sie sich dreimal ausweisen und als sie dachte, dass sie auffliegen würde, kam zu ihrer Überraschung jedes Mal das Glück zu Hilfe.
Und so setzte sie ihren Fuß auf diesen teilweise terraformten Mond, der sie in vielerlei auf eine Reise in die Vergangenheit schickte.
Die Städte, die sie überflog, sahen wie ehemalige Frontiersiedlungen im Wilden Westen aus, da sie wie kleine Arbeitersiedlungen in der Wüste angelegt waren.
Sie sah noch mal in ihre Daten.
„Providence City… sieht aus wie das letzte Rattennest.“
Da kam ein Besatzungsmitglied.
„Tut mir leid, aber wenn wir gleich landen, müssen sie ihr Handy ausmachen.“
Sie nickte und steckte es weg.
„Wenn es denn sein muss…“
Die Stewardess bestand darauf.
„Firmenpolitik, sie müssen das Handy ausschalten und bei der Landung kontrollieren lassen, da sie sonst Deimos nicht betreten können.“
Jules gehorchte, auch wenn es ihr zuwider war.
„Zufrieden?“
Die Stewardess überhörte den gedehnten Ton und prüfte, dass ihr Telefon nicht lautlos war, es gab strikte Anweisungen.
Jules hätte ihr in dem Moment am liebsten ihren Hals umgedreht, als sie sich an dem Handy zu schaffen machte.
Doch dann wäre die Mission gescheitert und Nina König würde sich ihren Hals vornehmen, in Aussicht auf lang aufgestaute Ablehnung beiderseits.
Sie sah dann wieder aus dem Fenster.
„Ein paranoider Konzern, na toll…“
Das Schiff überflog eine weitere Stadt und auch die war wie eine Wüstensiedlung angelegt, an der Stadtgrenze waren sogar ein paar Cowboys.
Da kam eine Meldung durch.
„Wir landen jetzt, bitte schnallen sie sich an.“
Jules legte sich schnell den Gurt über und ging im Kopf noch mal durch, was ihr am Boden bei der Kontaktaufnahme helfen könnte.
Denn hier war nichts so wie andernorts, da der ganze Mond schon seit Jahren komplett isoliert war und auch die Behörden bisher auf Granit bissen.

Nachdem sie ausgecheckt hatte, war der nächste Halt ein Salon, in dem sie sich Zugang zu der geheimen Forschungsstation erhoffte.
Denn Global Dynamics operierte nicht an der Oberfläche, wo sie durch eine Scan der Navy zu jeder Zeit kontrolliert werden konnten.
Der Komplex, in den Julia wollte, lag tief unter der Oberfläche und nur wenige hatten Zutritt, so dass das sie sich erst umhören musste.
Sie schlug mit beiden Armen die Schwingtür auf und sofort waren alle Augen auf sie gerichtet und jeder Blick schien sie regelrecht zu fixieren.
Sie aber beruhigte die Situation.
„Hey, ich habe gehört, hier gibt’s den besten Bourbon.“
Der Barkeeper grinste sie an.
„Wäre möglich, aber ist das für so ne kleine Lady nicht zu stark?“
Sie ging breitbeinig zum Tresen.
„Ich bin größer als ich aussehe.“
Der Mann hinter der Bar musterte sie eingehend.
„Irgendwoher kenne ich sie…“
Jules hatte damit gerechnet und nahm ihm gleich den Wind aus den Segeln.
„Ja, ich werde immer mit dieser Killerin verwechselt.“
Und auch wenn es ihr zuwider war, sich als Killerin zu bezeichnen, musste sie diese Maske bei diesen Leuten aufrecht halten.
Der Barkeeper runzelte mit der Stirn.
„Ja, die Tora war schon ein Kaliber, aber jetzt…“
Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und trank den Whiskey aus, da die Leute noch in Zweifel schwelgten, ob sie es nicht doch wäre.
Immerhin hatte Julia über Jahre hinweg in diesen Kreisen für Aufruhr gesorgt und das war auf keinen Fall vergessen oder vergeben.
Aber dann besann sie sich ihres Auftrages und sprach wieder den Barkeeper an, der gerade für kleine Jungs gehen wollte.
„Entschuldigen sie noch mal, aber ich bin hier mit einem Sergio Cortalone verabredet und er hat sich noch nicht gemeldet.“
Der Mann überlegte kurz.
„Ja, den kenne ich, aber ich weiß nicht, wo er steckt.“
Jules nickte und dachte, dass ihr Kontaktmann eventuell geschnappt wurde, als es draußen auf einmal sehr laut wurde.
Einige Schüsse waren zu hören und dazu kam das Quietschen, von Reifen, was sie veranlasste, auf die Straße zu laufen und nachzusehen.

Auf dem staubigen Boden war ein Mann im Nadelstreifenanzug und umklammerte den Koffer in seinen Händen.
Er hatte Todesängste und Schweißperlen flossen über seine Stirn, als drei Männer mit Waffen von einem Truck abstiegen.
Jeder von ihnen trug einen schwarzen Kampfanzug und hatte eine Schirmmütze auf dem Kopf, was sie gefährlich aussehen ließ.
Der Mann am Boden hatte jedenfalls mit dem Leben schon abgeschlossen, als er die Brille auf seine Nase schob.
„Bitte, macht es nicht zu…“
Weiter sollte der aber nicht kommen da Jules eingriff und einem Söldner das Genick brach, da sie nicht ansehen wollte, wie der Mann gemeuchelt wurde.
Er war ihr Kontakt und sie musste dafür sorgen, dass er am Leben blieb, auch wenn das jetzt in vielerlei Hinsicht schwieriger wurde.

Den ersten konnte sie ganz leicht erledigen, als sie sich hinten angeschlichen hatte und er es in dem Moment mit der Wachsamkeit nicht so genau nahm.
Und nachdem sie dem Mann das Genick gebrochen hatte, wurden die anderen aufmerksam, so als hätte sie in ein Wespennest gestochen.
„Ist das nicht…“
Der andere sah es genauso.
„Ja, das Miststück Tora.“
Beide hoben ihre Waffen und feuerten in Jules Richtung, aber die Kugeln verfehlten sie, da bei dem Stand der Sonne die Söldner geblendet waren.
Jules hatte die Stelle absichtlich gewählt, dass sie im Vorteil wäre und nahm Sand in die Hand, da sie jetzt zum Angriff überging.
Gerade als weitere Kugeln an ihr vorbei zogen, drückte sie sich mit den Beinen vom Boden, da sie im Sprung auf beide losgehen wollte.
Jules sprang zwei Meter und rollte sich am Boden ab, wobei sie neben dem ersten Söldner auf die Beine kam und ihm den Sand in die Augen warf.
„Überraschung, Süßer…“
Er war für den Moment abgelenkt und sie entriss ihm die Waffe, die sie ihm auch sogleich auf dem Schädel schlug.
Er taumelte ein paar Schritte zurück und sie legte ihre Waffe auf den anderen an, der seine auf sie richtete, aber zu langsam war.
Julia schoss und erledigte ihn mit einer gezielten Salve, während um sie die Bewohner der Stadt mit offenem Mund dastanden.
„Sie ist doch nicht tot.“
„Jetzt hat die Firma echt ein Problem.“
„Wenn das bekannt wird… oh Mann.“
Jules aber nahm den Söldnern ihre Munition ab und steckte noch eine Pistole in den Gürtel, da es jetzt erst richtig losging.
Sie ging zu ihrem Informanten der am Boden und half ihm hoch.
„Sergio Cortalone, wir sollten den Platz verlassen.“
Er nahm ihre Hand und schüttelte den Kopf.
„Als Vize-Admiral König meinte, dass sie jemand schicken würde, dachte ich nicht, dass sie es so wörtlich mit „Der Tod in Persona“ nehmen würde.“
Jules sah ihn belustigt an.
„Die Alte kann einen doch immer wieder überraschen… wer sind die Typen?“
Cortalone zeigte auf den Nacken eines der toten Söldner.
„Sehen sie da mal nach.“
Jules schob das Shirt weg und sah einen Strichcode im Nacken tätowiert, wie sie es vor Jahren schon mal gesehen hatte.
Und sie fröstelte leicht bei dem Gedanken, denn vor ihr lag ein Jaffa/ Mensch Hybrid, was auf Ba‘al hinweisen sollte.
„Die haben wir alle erledigt…“
Cortalone verneinte das.
„In einer Anlage fielen Global die elf in die Finger und es gelang, sie umzuprogrammieren, da einer der Wissenschaftler mit überlief.“
Erneut stieg in ihr die Wut hoch und sie schnappte den ONI-Informanten, da sie auf der Straße nicht lange durchhalten würden.
Sie zog ihn in eine Nebenstraße und stieß ihn in eine offene Tür, weil sie nur so überleben und ihre Mission erfüllen konnte.

Sie schloss die Vorhänge und löschte beide Lampen, die diesen Raum erhellten, bevor sie es sich auf einem der Sessel bequem machte.
Corlatone fröstelte immer noch, aber er war sich auch bewusst, dass sie der einzige Schutz auf diesem verdammten Mond war.
„Wie konnten sie den Anschlag überleben?“
Julia sah ihn für einen Augenbloch nostalgisch an, bevor sie aufstand und einen Drink aus der Minibar nahm.
„Weiß ich nicht genau, aber das ONI hatte seine Finger im Spiel.“
Corlatone nickte verstehend.
„Ja, Nina König hat viele Überraschungen auf Lager.“
Jules nahm einen Schluck Wodka.
„Ja… die dumme Ziege hat mir oft das Leben schwer gemacht.“
An ihrem gedehnten Ton erkannte Sergio Corlatone, dass sie das Thema wechseln wollte, da sie auch schon mit den Augen rollte.
Daher griff er zu seinem Aktenkoffer und kramte ein vertrauliches Dokument raus.
„Sie sind sicher deswegen hergekommen.“
Jules las das Dokument sorgsam durch aber sie war keine Wissenschaftlerin und konnte so bei den Formeln nicht wirklich durchsteigen.
„Was ist das jetzt?“
Corlatone nahm das Schriftstück wieder an sich.
„Die Firma ist an der Formel für eine spezielle Waffe, mit der sie den Krieg gegen die Ori auf einen Schlag beenden könnte.“
Sie klatschte sofort in die Hände und stand auf.
„Das ist doch hervorragend.“
Ihr Informant sah das aber nicht so und nahm jetzt ebenfalls einen Drink.
„GD hat die Formal seit Monaten und hat nichts unternommen, um die Ori zu stoppen, also ist gar nichts hervorragend.“
Jules dachte einen Moment nach und wurde dann stinksauer.
„Diese Typen wollen den Krieg am Laufen halten, um an den Rüstungsaufträgen zu verdienen und diese Waffe nur benutzen, wenn wir es nicht schaffen…“
Corlatone klatschte in die Hände.
„Sehr gut, ihre Augen sind jetzt offen.“
Jules trat mit voller Kraft gegen den Stuhl und hämmerte gegen die Wand.
„Wir verrecken da draußen und wofür…“
Ihr Informant wollte erst nichts sagen, aber entschied sich dann um.
„GD würde sagen, fürs Big Business.“
Sie kam schnell zu ihm rum und baute sich vor ihrem Kontaktmann auf.
„So…dann werde ich die Ratten mit den eigenen Aktien erschlagen und dafür sorgen, dass bei kommenden Generationen Business als…“
Nun hob Corlatone die Hand und unterbrach sie.
„Sie können nicht menschliche Schwächen heilen, indem sie die Big Player abknallen.“
Jules hingegen zuckte nur mit den Schultern.
„Das werden wir sehen.“
Danach ließ sich alle nötigen Infos geben, da Jules beabsichtigte, so schnell wie nur möglich in den Komplex einzusteigen.
Denn die Bewohner der Stadt hatten sicher schon längst Alarm geschlagen und sie musste auf der Hut sein, um nicht erwischt zu werden.


Zwei Stunden später:

Jules saß am Steuer des Trucks, mit dem die Söldner in die Stadt gekommen waren und fuhr zum Tor des Forschungskomplexes.
Ein kleiner Teil befand sich nämlich oberirdisch und bildete den einzigen Zugang zu dem Teil, in den sie vordringen wollte.
Allerdings galt es, als erstes das Haupttor zu überwinden, an dem mehrere Wachen standen, da aus der Stadt Alarm geschlagen wurde.
Julia legte die Pistole auf den Beifahrersitz und das Gewehr klemmte sie zwischen ihre Beine, da sie bei einem Schusswechsel schneller drankommen würde.
Aber sie versuchte es erst mal im Guten.
„Guten Tag, ich habe einen Termin.“
Die Wache musterte sie eigenartig und war sich nicht ganz sicher was er sagen sollte, da er, als der Alarm gegeben wurde, keine Beschreibung der Verdächtigen bekam.
„Zu wem wollen sie?“
Julia zeigte ihm eines der gefälschten ONI Dokumente und hoffte, dass sie weiter kam, was so einfach nicht werden sollte.
„Der Code ist seit gestern Abend abgelaufen.“
Die Wache griff zu ihrer Pistole und sie versuchte es noch mal durch Reden, auch wenn es auf den Mann keine Wirkung haben würde.
„Dann haben die mir das falsche Protokoll geschickt.“
Die Wache ließ sich jetzt aber nicht mehr hinhalten.
„Steigen sie sofort aus dem Wagen und leisten sie keinen Widerstand.“
Dabei hob er die Waffe, aber merkte nicht, dass sie schneller war und durch die Tür schoss, bis er auf dem Boden aufschlug.
Der Mann wand sich am Boden und starb, als die anderen Wachen aufgeschreckt das Fahrzeug umzingelten und die Waffen in Anschlag nahmen.
Sie jedoch trat auf das Gaspedal und schoss einfach durch das Tor.
„Soweit, so gut…“
Allerdings zogen jetzt die Kugeln an ihr vorbei und Julia musste Schlangenlinien fahren, da es ziemlich gefährlich wurde.
Dabei nahm sie noch ein Wachhäuschen mit und erledigte die beiden Wachen, während es auf der Straße jetzt heftiger zuging.
„Ja, war das knapp…“
Eine sehr altmodisch wirkende Panzerfaust schoss rechts an dem Wagen vorbei und traf sie zu ihrem Glück nicht richtig.
Aber die Druckwelle reichte aus um den Wagen aus der Spur zu bringen und umzuwerfen, der Schub erledigte den Rest.
Auf der linken Seite liegend, rutschte er in eine Mauer und sie hatte Glück, nicht eingeklemmt zu werden, oder Schlimmeres zu erleiden.
„Na dann, raus hier.“
Im nächsten Augenblick hatte Julia sich aus der Fahrkanzel geschält und die Waffe auf die auf der rechten Seite anstürmenden Wachleute gerichtet.
Sie feuerte ihr halbes Magazin leer und tötete vier Männer, die nicht rechtzeitig wegkamen, so dass sie sich eine Verschnaufpause leisten konnte.
Zu ihrem Glück hielt an der Stelle, wo sie gerade stand, ein Aufzug, in den sie hineinsprang und es sich für einen Moment bequem machte.

Nachdem der Fahrstuhl sein Ziel erreicht hatte, warf sie sich mit einer Rolle raus und hielt den beiden Wissenschaftlern vor ihr die Pistole vor die Nase.
Beide waren so perplex, dass sie die Ordner fallen ließen und wie zur Salzsäule erstarrt an die Wand gingen und Aufstellung nahmen.
„Bitte, tun sie uns nichts.“
Sie hielt erstmal nur dem jüngeren die Waffe auf die Stirn.
„Was genau geschieht hier?“
Der junge Forschungsassistent zitterte am ganzen Leib, als er antwortete.
„Wir sind nur ein Entwicklungskomplex für Biologische…!
Da unterbrach sie ihn aber sogleich.
„Was???... werden hier Biowaffen gebaut?“
Nun antwortete der ältere Forscher.
„Das wissen wir nicht, alle Abteilungen arbeiten gesondert an ihrer Sache und nur der Boss ist über alles im Bilde.“
Das kam ihr aber zu einfach vor.
„Mein Mann hatte auch einen Weltkonzern bevor eure Bosse ihn gekillt haben, aber so was ist mir noch nicht untergekommen.
Wenn keiner weiß was er genau macht, wie sollen am Ende die Fehler ausgebügelt werden, da muss man doch…“
Jetzt unterbrach der Jüngere aber sie.
„Hab ich am Anfang auch gefragt, aber es hieß Klappe halten und Gehaltsscheck kassieren, so haben sie mich jedenfalls eingeschüchtert.“
Jules hatte nun genug.
„Schön, sagt mir, wo die nächste Waffenkammer ist und ich lass euch beide am Leben, aber bei der nächsten Gelegenheit verschwindet ihr von hier.“
Der Ältere zeigte ihr den Weg.
„Rechts runter und dann die zweite Tür links.“
Sie nickte nur kurz und ging dann weiter, doch ließ in ihrer Wachsamkeit nicht nach, da es auf den Fluren vor Wachen nur so wimmeln musste.
Seltsamerweise war sie noch keiner begegnet und das ließ sie stutzig werden, aber weil sie auf alles vorbereitet war, nahm sie auch diesen Umstand freudig hin.
Schließlich kam sie an der Tür an.
„Verschlossen, war ja klar…“
Sie hob ihre Waffe und schoss zweimal in das Schloss, bevor sie der Tür einen Tritt gab und so in die Waffenkammer kam.
„Aber hallo, hier ist ja alles drin…“
Und Julia sollte Recht behalten, denn hier fand sie alles, was sie schon immer haben wollte, es gab aber auch viele unbekannte Sachen.
„Da werde ich lieber mal die Finger von lassen…“
Nachdem Julia über so viele Jahre Aufklärungsmissionen gegangen war, wusste sie genau, bei welchen Dingen sie Finger anlegen durfte und wo nicht.
Und das waren so futuristische Waffen, die Franzi ihr früher in Stich ließen, wenn sie bei den Dingern nur zu stark hustete.
Da hörte sie mehrere klappernde Türen.
„OK, jetzt geht’s los.“
Sie griff auf der Stelle eine Granate und warf sie in den Korridor, wo sie Chaos anrichtete und zwei Söldner tötete.
Darauf zog Julia eine ABC-Maske, sowie Wärmebildkamera über und warf Rauchgranaten auf den Ansturm an Söldnern.
Mit einer schnellen Rolle nach vorn schmiss sie sich aus der Waffenkammer und erschoss auf einen Schlag vier Männer, die direkt in ihre Schusslinie liefen.
Allerdings war sie durch ihre Maske auch im Vorteil, da die Wachen keine Masken hatten, bei einer Rauchentwicklung wo man die Hände nicht mehr vor Augen sah.
Plötzlich war eine Ansage über den Lautsprecher zu hören.
„Julia Tora, wir wissen, dass sie hier sind und fordern sie auf, sich auf der Stelle zu ergeben, es gibt keinen Ausweg.“
Sie bellte aber nur in Richtung der Lautsprecher.
„Das könnt ihr getrost vergessen.“
Allerdings wurde sie gehört.
„Dies ist die falsche Antwort.“
Doch Jules hatte schon einen Ausweg gefunden und zwar in Form eines Lüftungsschachtes, er war gerade breit genug um durchzupassen.
Aber die Männer könnten nicht folgen und sie war für den Moment aus der Schusslinie, wo zu ihrem Glück mehrere Ausgänge warteten.
Julia entschied sich für ein Büro, wo eine Sekretärin unter ihrem Tisch kauerte und wartete, so dass es für Jules leicht war, einzudringen.


Währenddessen im Kommandobereich der Anlage:

Die Nachricht, dass ausgerechnet Julia Tora hier eingedrungen war, schlug wie eine Bombe ein und ließ die Menschen unruhig werden.
Und bisher wusste nur das Wachpersonal, wer sich mit ihnen anlegte, da der Boss der Anlage gerade mit seiner Sekretärin intim war.
Aber der Alarm, der ausgelöst wurde, ließ ihn aufschrecken und sofort in die Zentrale kommen, wo er leichenblasse Gestalten vorfand.
Er rieb sich erstmal die Hände und setzte sein Marketinglächeln auf.
„Was ist denn bei ihnen für eine Stimmung?“
Ein Söldner blickte ihn niedergeschmettert an.
„Wir haben einen Eindringling…“
Der karrierebewusste Geschäftsmann ließ ihn aber nicht ausreden, sondern klopfte ihm auf die Schulter und versuchte die Stimmung zu heben.
„Na, dann jagen wir den und machen uns ein Spaß im Verhör.“
Nun reichte es dem Sicherheitschef aber und er zeigte das Bild einer Überwachungskamera, da er nicht massakriert werden wollte.
„Es ist Julia Tora.“
Der Geschäftsführer sah auf das Bild und schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, die ist tot.“
Der Sicherheitschefs korrigierte ihn, während einige seiner Männer anfingen zu zittern.
„Leider nicht und die hat damit begonnen, unsere Männer zu eliminieren, wobei wir sehr hohe Verluste zu beklagen haben.“
Der Geschäftsführer sah ihm scharf in die Augen, weil er noch an einen Scherz glaubte und zu diesem Zeitpunkt nicht als Idiot dastehen wollte.
„Sie meinen das… ernst?“
Der Sicherheitschef nickte.
„Zu meinem Bedauern, ja.“
Der Geschäftsführer wurde darauf ganz unruhig und lockerte hektisch seine Krawatte, da er es nicht gewohnt war, auf solche Situationen zu reagieren.
„Und… was… schlagen sie vor?“
Dem Sicherheitschef fiel allerdings auch nicht viel ein.
„Wir hatten ihr eine Falle an der Waffenkammer gestellt die sie durchbrochen hat und sich auf den Weg in Sektion fünf machte.“
Der Geschäftsführer wurde ganz still und sank in einen Stuhl.
„Die weiß davon?“
Das Nicken seines Untergebenden machte klar, wie anfällig die Einrichtung war und dass er auf keinen Fall länger bleiben konnte.
Allerdings dürfte Julia Tora auch unter keinerlei Umständen die Forschungsdaten erhalten, für die jeder Konzern auf der Erde seine Seele verkaufen würde.
Und so musste er als Geschäftsmann bleiben und seine Stellung halten, von der er glaubte, dass sie nicht zu halten war.


In dem kleinen Büro:

Jules kam aus dem engen Lüftungsschacht gekrochen und hatte die Sekretärin überwältigt, auf die sie einfach nur ihre Pistole richten musste.
Dann konnte sie an den Computer der Frau und einen Virus des ONI hoch laden, der es ihr bei jedem Rechner ermöglichte, die Firewall zu umgehen.
Dabei sah sie auf die Bürokraft.
„Keine Sorge, Schätzchen, ich bin bald wieder weg.“
Diese war vor Angst fast gelähmt.
„Sind sie…?“
Da machte sich Julia einen Spaß daraus sie noch weiter zu erschrecken, während ihre Daten in Rekordzeit überspielt wurden.
„Ja, bin ich und ihr werdet alle für das büßen, was ihr getan habt.“
Die Frau wurde immer bleicher.
„Aber, wir sind doch…“
Da baute sich Jules vor ihr auf.
„Ja, wer seid ihr, dass ihr meinen Mann umbringt und mich Wochen ins Koma schickt?“
Die Frau sah sie betrübt an.
„Es gibt keine Beweise, dass GD dahinter…“
Nun wurde die ehemalige Soldatin sauer und packte die Sekretärin am Kragen.
„Sind sie etwa ne elende Anwältin?“
Die junge Frau krabbelte etwas zurück.
„Rechtsanwaltsgehilfin…“
Durch ein Geräusch abgelenkt ließ Jules von ihr ab und obwohl sie sauer war, ging sie erst auf die Tür zu und sah nach.
Allerdings musste sie sich auch gleich wieder zurückziehen, da ein halber Zug Sicherheitsleute in Stellung gegangen war.
„OK, die Typen schaff ich auch…“
Sie nahm ihren Rucksack und holte mehrere C5 Ladungen raus, die sie sofort in dem Raum an den Wänden verteilte.
Außerdem spannte sie einen Stolperdraht vor die Tür und feuerte in den Korridor, weil sie bei den Söldnern noch Zeit schinden musste.
Danach sah sie die Frau an.
„Los, raus hier.“
Die Sekretärin stand ganz langsam auf und bewegte sich an der Wand gepresst zur Tür, ehe an beiden Ecken die Söldner Position bezogen.
Und nachdem sie gegangen war, warf Jules gerade noch rechtzeitig eine Granate in den Gang, in die Laufrichtung eines Sicherheitstrupps.
„Oh, schon so spät…“
Der Blick auf ihre Uhr bestätigte, dass sie spät dran war und sich beeilen musste, damit sie auf keinen Fall den erwarteten Fluchtversuch der Topmanager verpasste.
Denn Nina König hatte ihr noch prophezeit, dass der Führungszirkel fliehen würde, sobald der Kampf aus ihrer Sicht aussichtslos würde.
Aber da machte sie nicht mit.
„Wo war jetzt der Schacht…“
Jules blickte sich um und fand den Ausgang, während draußen wieder Schritte zu hören waren und der nächste Angriff bevorstand.

Dann kroch sie in den Schacht und aktivierte Abstandszünder, die hochgingen, wenn jemand auf zehn Meter herankommen würde.
Das passierte 30 Sekunden später, aber für Julia sollte es keine Auswirkungen haben, da sie so tief im Schacht war, dass sie die Schockwelle nicht erreichte.


Forschungslabor:

Ihr Eindringen hatte für Wirbel gesorgt und die Firma sah sich nun genötigt, die ganzen Dinge, die sie nicht sehen durfte, zu entsorgen.
Denn wenn Jules gewisse Gegenstände an das Oberkommando weiterleiten würde, dann hätte der Konzern ein großes Problem.
Daher war man nun mit dem Vernichten von Daten sowie Akten beschäftigt, weil es nicht viel zwischen ihr und dem Labor gab.
„Sir, sie hat wieder zwei Männer erschossen.“
Der Geschäftsführer raufte sich die Haare.
„Ja… machen sie einfach schneller.“
Gleichzeitig wurde die wichtigste Waffe, an der GD arbeitete, weggebracht und zum Ganymed verschifft, wo sie zu Ende gestellt werden sollte.
Wenn man auf alles hier unten verzichten konnte, auf dieses eine Programm käme es an, da so viel Mittel und Zeit investiert worden war, wie selten in ein Projekt.
Und daher wurden diese Sachen über Ringtransporter in ein Frachtschiff geschickt, weil es für den Geschäftsführer zu unsicher war, sie an Jules vorbeizuschaffen.
„Wie lange noch, bis wir weg können?“
Die Antwort bekam er aber nicht mehr, da draußen eine Explosion zu hören war.
„Verdammt, ist sie das?“
Jeder im Labor war ganz still und hatte seine Waffe auf das Tor gerichtet, weil ein Angriff auf den Raum erwartet wurde.
Und obwohl das Rolltor aus massivem Trinium war und Beschuss einer Oriwaffe aushielt, war man sicher, dass Jules durchkommen würde.
„Verdammt, warum wartet die so lange?“
Der Geschäftsführer wurde unruhiger und lief durchs Labor, da er nicht warten wollte, wie die aus seiner Sicht menschliche Plage alle abschlachten würde.
„Haben sie eine Ahnung, was da vor sich geht?“
Der Sicherheitsmann, den er ansprach, wusste es nicht und schüttelte nur mit dem Kopf, weil er sich nicht ablenken lassen wollte.
Im selben Moment drang ein Gas durch die Lüftungsanlage und verteilte sich schnell, weil auf diesen Schachzug keiner zu reagieren wusste.
Es war Chlorgas und Julia hatte es in der Waffenkammer gefunden, das ihr ermöglichte, die in dem Labor befindenden Wachen rauszutreiben.
„Verdammt, wir ersticken…“
„Raus hier!“
„Nein, das Miststück knallt uns ab.“
„Und hier drin werden wir vergast…“
Das Chlorgas war in einer derart starken Konzentration, dass einige Männer und Frauen bei vollem Bewusstsein zu Boden fielen.
Es begann die Atemwege zu verätzen sowie die Haut anzugreifen, woraufhin die Menschen es nicht mehr aushielten.
Sie liefen zum Tor und versuchten es zu öffnen, aber da die meisten zu schwach waren, war in dem Moment kaum noch Hoffnung zu erwarten.

Julia wartete drei Minuten als sie das Hämmern am Tor hörte und zündete dass C5, das sie so platziert hatte, dass nur die Bolzen zerstört würden.
Zwar hatte der neue Plastiksprengstoff eine gewaltige Zerstörungskraft, doch sie hatte nur drei sehr kleine Ladungen angebracht.
Sie würden das Tor zerreißen, doch käme es zu keinen Folgeschäden im Labor, so dass sie auf jeden Fall die Verantwortlichen einfangen konnte.
„Und Zündung…“
Die Worte murmelte sie eher zu sich selbst und im nächsten Moment flog das Tor weg, was in ihren Augen ein gewisses Funkeln erzeugte.
Endlich konnte sie die ersten Typen schnappen und diese zur Rechenschaft ziehen, was ihr bei all ihrem Verlust eine große Befriedigung verschaffte.
Denn Jules hatte den Tod Gideons nicht verkraftet und auch keinerlei Therapie gemacht, da so die Wut ihre wichtigste Antriebskraft war.
Sie überprüfte noch mal die ABC-Maske und ging in das Labor.
„Welcher Mistkerl ist der Verantwortliche?“
Doch die Männer und Frauen waren völlig von Sinnen, weil erst Gas und nun Explosionen bei ihnen für Benommenheit sorgten.
Bis auf wenige war jeder teilnahmslos und litt unter einem Schock, das Jules ohne Problem zu dem Geschäftsführer gehen konnte.
„Bist du Antony Tallington?“
Aber als er nicht antwortete, trat sie ihn in die Seite und er hustete schmerzhaft auf, bevor eine Frau dazwischen ging.
„Lassen sie… ihn… ah… Ruhe…“
Danach krümmte sie sich wieder auf dem Boden und Jules konnte sehen, dass das Chlorgas so stark war, dass sich langsam die Schleimhäute lösten.
Und so fackelte sie nicht lange und zog Tallington hinter sich her, da sie Antworten wollte, auf die Gesundheit der Angestellten nahm sie keine Rücksicht.
Sie blieben im Labor und erstickten langsam und qualvoll, da zu viel Gas in das Labor kam, an einigen Ecken hatten sich schon neblige Schwaden gebildet.
Vor dem Labor hielt sie ihm die Waffe an den Kopf.
„Was wird hier erforscht?“
Er blickte sie weinerlich an.
„Das sag ich ihnen nie im Leben.“
Das war jetzt zu viel für sie und sie schoss ihm einmal ins linke Knie.
„Noch mal werde ich nicht fragen.“
Tallington hingegen krümmte sich auf dem Boden und sah voller Schmerzen nach oben, als es ihm wieder möglich war etwas zu sagen.
„Das bringt ihnen doch nichts…“
Sie beugte sich nur eiskalt herunter.
„Doch, meine Rache… und nun will ich was hören, oder…“
Er blickte sie noch einmal verzweifelt an, dann war sein Wille gebrochen.
„Wir haben an einem Weg geforscht, um die Ori schnell zu vernichten, für den Fall, dass sie bei uns auftauchen und den Planeten bedrohen.“
Sie hielt ihm wieder die Waffe unter die Nase.
„Das geht auch genauer.“
Tallington schüttelte sich kurz, dann sprach er weiter.
„Es handelt sich um einen Kampfstoff, mit dem wir ganz gezielt auf die Ori losgehen, ohne bei der Erdbevölkerung Schaden anzurichten.
Und fragen sie mich nicht, wie das funktioniert, denn ich war nur für die Finanzierung zuständig, für die Entwicklung jedoch nicht.“
Jules nahm einen Stuhl und setzte sich erstmal.
„Was hat das mit dem Tod meines Mannes zu tun?“
Tallington schleppte sich an die nächste Wand und musste laut husten, da das Chlorgas in die Korridore eindrang.
„Er war dagegen und fand es unmoralisch, aber mehr weiß nicht, da ich nur am Rande auf das alles aufmerksam wurde.“
Sie beugte sich runter und sah unter der Maske noch bedrohlicher aus.
„Lass mich raten, du bist aus der mittleren Managementebene?“
Er nickte etwas beschämt und sie stellte die nächste Frage.
„Na schön, wo ist das Zeug?“
Tallington wollte sich wieder zieren, aber als er auf die Waffe sah, wusste er, dass sie Lügen in Windeseile erkennen würde.
„Wird in ein Frachtschiff geladen und ist auf dem Weg nach Ganymed.“
Julia lächelte bei dem Gedanken, denn sie hatte schon geahnt, dass so was passieren würde, so sie nur eine Fernbedienung herausholen musste.
Auf dem Weg ins Labor war sie an einem unterirdischen Hangar vorbeigekommen, wo sie auf zwei Frachtschiffe stieß.
Und sie hatte beide mit Sprengladungen versehen, die zündeten und die Forschung von GD zu den Sternen schickten.


Drei Stunden später:

Jules war, nachdem sie den Forschungskomplex völlig zerstört hatte, auf einem Schiff und auf dem Weg zur Erde.
Sie reflektierte, was sie in Erfahrung gebracht hatte und die Daten an Nina König geschickt, da nur das ONI wirklich etwas damit anfangen konnte.
Und nun bekam sie einen Anruf der Geheimdienstchefin.
„Wie steht es um sie?“
Julia wollte jedoch kein langes Gespräch.
„Keine falschen Freundlichkeiten, worum geht es?“
König kam gleich auf den Punkt.
„Wir haben die Daten analysiert und nach einem ersten Blick kann man sagen, dass GD an die Formel für eine hoch entwickelte Biowaffe geraten ist.
Ich will sie jetzt nicht mit Fachchinesisch langweilen, aber wenn das Zeug funktioniert ist bei den Ori Schicht im Schacht mit Erobern.“
Julia war damit zufrieden.
„Werden sie es einsetzen?“
König schüttelte energisch den Kopf.
„Die waren damit noch nicht fertig und wir bräuchten Zeit, um das zu vollenden und das auf die Schnelle zu schaffen, ist nicht möglich.
Aber wir könnten in vier Monaten mit ersten Versuchen beginnen und dann wird es den Ori in einer Art und Weise…“
Julia unterbrach sie.
„Nicht zu vorschnell, Schwester, das geht sonst wieder daneben.“
König sah sie durch den Bildschirm belehrend an.
„Wo wir gerade dabei sind… weil sie sich nicht zurück halten konnten, hat GD ein Kopfgeld in Höhe von zwei Millionen auf sie ausgesetzt.
Gut gemacht – für eine Schattenoperation.“
Darüber konnte Julia nur lachen, während die Admiralin den Kopf schüttelte.
„Zwei Millionen, die wollen mich beleidigen…“
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