Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

TGE Combined - Finishing the Fight von Atlan, Colonel Maybourne

[Reviews - 1]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
2.16 Finishing the Fight
von Colonel Maybourne



Unzählige Mörsergranaten explodierten in den endlosen Sandfeldern der Sahara und bremsten so für einen Moment die voranstürmenden Orikrieger.
Die griffen mit ihren letzten Reserven die Marines der 108. Infanteriebrigade an und wollten eine vor sich liegende Anhöhe erreichen.
Allerdings hielten die 7.000 Marines erbittert dagegen und setzten ihre Mörser ein, womit sie den Ori äußerst schwer zusetzten.
Wieder und wieder wurden die Angriffe der Ori abgewehrt und ihnen schwerste Verluste zugefügt, an denen ihre Armee fast zugrunde ging.
Waren sie bei der Invasion mit 11.000 Mann gelandet und hatten eine Stadt eingenommen, so waren sie jetzt kaum mehr eine Armee von 2.000 Kriegern.
„General Sumner, sie ziehen sich zurück in Richtung Meer.“
Major General Marschall Sumner, der diese Brigade und eine zweite in der Stadt unter seinem Befehl hatte, ging aus seinem Kommandoposten.
Er lief zu einem Aussichtspunkt und sah durchs Fernglas, wodurch er einen guten Blick auf den Kampf vor sich werfen konnte.
„Sehr gut, dass 217. Regiment soll ihnen den Weg abschneiden.“
Dann sah er zu einem Bildschirm und wischte den Staub ab.
„Ist das dort eine Artilleriestellung?“
Auf dem Schirm wurde eine schlechte Darstellung einer schwer befestigten Oristellung angezeigt und er wollte dies genauer haben.
„Sergeant, können sie die Bildqualität verbessern?“
Der Soldat gab einige Befehle ein.
„Leider nicht Sir, wir haben es mit Interferenzen zu tun.“
Plötzlich schlugen Plasmaladungen im Kommandozentrum ein und rissen ein Loch in das Gebäude, so dass sofort zwei Wände einstürzten.
Sumner sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite und konnte einen Lieutenant mit sich retten, aber es kamen nur noch Flammen aus dem Gebäude.
Der Sandstein war nicht sehr stabil und nun konnte er nur Trümmer sehen, bis er sich besann und auf der Stelle einen Funkspruch absetzte.
„Janet, kannst du mich hören?“
Diese antwortete nach einigen Sekunden.
„Ja Marschall, was ist passiert?“
Er rappelte sich wieder auf und griff sofort seine Pistole.
„Der Kommandobunker hat eben einen Volltreffer abgekriegt…“
Weiter sollte er auch nicht kommen, da sie sofort reagierte.
„Ist gut, ich sammle die Sanitäter und bringe einen Zug Infanterie mit, aber das kann dauern, weil bei mir immer mehr Verletzte reinkommen.“
Er schloss enttäuscht die Augen.
„Beeil dich, meine Jungs verbluten oder verbrennen sonst.“
Sumner hatte inzwischen einen Platz hinter einer Mauer aus Lehm gefunden und beobachtete die Ori bei ihrem Rückzug.
Die zerstörte Kommandozentrale von eben war mehr ein Glückstreffer und die Marines setzten auf sie alles an, was sie hatten.
Mörser und Artillerie schlugen ohne Unterlass in die feindlichen Reihen und ließen Marokkos Küste in kurzer Zeit rot anlaufen…

Nur Minuten waren vergangen und mehrere Pioniere der 108. Brigade schaufelten Trümmer weg, da sie ihre Kameraden retten mussten.
Leider konnten sie die Flammen nicht löschen, da das Wasser sonst in die Trümmer laufen würde und die Verschütteten ertrinken könnten.
„Hier liegt einer.“
Zwei Pioniere nahmen einen großen Brocken und warfen ihn zur Seite, während Janet ankam und mit ihren Sanis ans Werk ging.
„Sortieren sie die Verwundeten und reichen sie mir eine kleine Lampe.“
Dabei wurde ihr etwas schwindlig und sie sah sich unsicher um.
„Colonel Fraiser, ist alles in Ordnung?“
Sie schlug sich mit der flachen Hand leicht gegen den Kopf.
Ja, Corporal, mir geht es gut.“
Sie war nach der Geburt ihres zweiten Kindes erst vor kurzem wieder an die Front zurückgekehrt, was sich auch ein bisschen auf ihre Arbeit auswirkte.
Eigentlich hatte sie mit ihrem Mann General Sumner vereinbart, dass sie sich schonen sollte, aber das wurde durch den Oriangriff auf die Erde über den Haufen geworfen.
Und so musste sie nur sechs Wochen nach der Geburt wieder an die Front zurück, aber wurde nur für den Medizinischen Dienst eingeteilt.
Doch aufgrund ihrer enormen Erfahrung fing sie sich gleich wieder.
„Corporal, geben sie diesem Mann Morphium.“
Dann rollte sie sich rüber zum nächsten.
„Er hat Brandwunden und Metallstücke im Bein… geben sie was zum Säubern der Beinwunde…“
Sie behandelte den Mann und sah aus den Augenwinkeln, wie Männer und Frauen aus den Ruinen an die Oberfläche geholt wurden.
Viele waren verstümmelt und einige wurden mit Decken umwickelt, um die Flammen zu ersticken, bei ein paar wenigen kam das aber zu spät…

Währenddessen lief der Kampf weiter und die Ori wurden in Richtung Atlantikküste getrieben, die für die Männer der 108. das Ziel bedeutete.
Wenn sie die Ori ins Meer treiben könnten, hätten sie diese Schlacht gewonnen und könnten dann zu ihren Kameraden im Süden aufschließen.
„General, die Ori sind nur noch wenige hundert Meter vom Strand entfernt.“
Er ging ans Funkgerät.
„Lieutenant Scotts, geben sie eine Meldung ans 406. Panzerbataillon, sie sollen vorrücken und für das Ende der Schlacht sorgen.“
Er bekam eine Bestätigung und betrachtete wieder die Hauptkampflinie, wo die Ori zurückwichen, da sie einfach nichts mehr ausrichten konnten.
Nur sporadisch kamen die Salven durch und sie spekulierten nur noch auf Glücktreffer, die jedoch auf sich warten ließen.
Gleichzeitig setzten sich die Panzer in Bewegung und erreichten die Gefechtszone, wo aber gleich acht von ihnen abgeschossen wurden.
„Verdammte… die haben doch noch Geschütze…“
Sumner verfluchte sich, weil er die Panzer absichtlich zurückgehalten hatte und damit gerechnet hatte, dass die Ori immer noch für Hinterhalte gut waren.
Und das hatten sie eben bewiesen, als sie synchron die Geschütze abfeuerten, die je auf einen Panzer gerichtet waren und ihn zerstörten.
Darauf beugte er sich zu seinem Funker.
„Melden sie an die Artillerie, sie sollen alles einebnen.“
Es dauert keine Minute, bis alle Geschütze aufheulten und ihre tödlichen Ladungen ausstießen, die in den feindlichen Kriegern Furcht und Verderben brachten.
Es dauert keine Minute, bis alle Geschütze aufheulten und ihre tödlichen Ladungen ausstießen, die in den feindlichen Kriegern Furcht und Verderben brachten.
Und General Sumner konnte ein Lächeln nicht verbergen, als erste Ori aus der Reihe ausbrachen, weil die Fluten des Atlantiks der einzige Ausweg vor der Artillerie waren…


Sibirischer Kommandobunker der Erdstreitkräfte:

Präsident Reineke war mit Nina König und Sebastian Degenhardt zusammengekommen, um die Ori in einer letzten Schlacht endgültig zu besiegen.
Er hatte beide einen Schlachtplan erstellen lassen und obwohl Admiral König als Direktorin des ONI in bislang keiner Infanterieschlacht war, musste sie aus Personalmangel ran.
Denn so viele Generäle und Admiräle waren in diesem Krieg gefallen, dass die übrigen ihre Armeen in der Schlacht persönlich anführen mussten.
Reineke eröffnete dann auch die Besprechung.
„Nina, Sebastian, es freut mich, dass sie so schnell kommen konnten…“
Die ONI-Chefin setzte sich und lächelte hintergründig zurück.
„Mister President… denken sie, dass ich ihnen bei einer so wichtigen Angelegenheit nicht helfe?“
Er blickte nur Degenhardt entnervt an.
„Sparen sie sich ihren Spott… Sebastian, haben sie die Unterlagen zur Hand?“
Der General nickte und holte einen Datenkristall hervor, den er in den Holoprojektor steckte.
„Wie sie sehen, sind die Ori noch über den ganzen Erdball verstreut, aber sie haben keine Kontrolle über die Ballungsgebiete.
Hauptsächlich haben sie sich in Gebirgen, Wüsten und Wäldern verschanzt und hoffen, dass sie es für eine gewisse Zeit einfach aussitzen können.
Die einzige große Stadt, die sie besetzt halten, ist Shanghai und selbst dort kontrollieren sie knapp die Hälfte des Stadtgebietes nicht mehr. “
Er wurde dann von Reineke unterbrochen.
„Ich will die da entfernt sehen, wo sie sich auch immer aufhalten.“
Gleich darauf übernahm die Geheimdienstchefin.
„Das ist dann wohl mein Stichwort… dass ONI hat mehrere Kommandanten eliminiert und wir fanden dabei heraus, dass noch ein Orici lebt…“
Reineke sprang sofort aus seinem Sessel.
„Was… warum erfahre ich das erst jetzt…?“
Sie stand auf und hob beruhigend beide Hände, um den wütenden Präsidenten zu beruhigen, der fast über den Tisch gesprungen wäre.
„Weil ich das selbst erst vor einer Stunde erfahren habe… und zudem soll er vom Gas schwer gezeichnet sein, bei seinem Zustand kann er kaum noch Schaden anrichten.“
Reineke hatte sich mit wütendem Blick wieder gesetzt und Degenhardt übernahm für ihn.
„Ob geschwächt oder nicht, meine Jungs holen ihn sich… also Nina, wo ist er?“
Sie schnappte nach Luft und zeigte auf das Hologramm.
„In… Shanghai, ich wollte meine Leute darauf ansetzen.“
Dies wurde vom Präsidenten jedoch gleich unterbunden.
„Nein, das übernehmen die Enforcer.“
Die Geheimdienstchefin musste das hinnehmen und setzte sich wieder, aber sie war angefressen, da sie sich hier im Recht fühlte.
Denn sie konnte nicht springen und jede Meldung sofort weitergeben, auch wenn einige dies gern für sich beanspruchen würden.
„Wenn sie das sagen, Chef.“
Der Präsident blickte dann zu Degenhardt.
„Dieser Orici kommt ganz oben auf die Liste… was haben wir sonst noch… Nina?“
Sie atmete tief ein und schluckte ihren Ärger runter.
„Wir haben einen Sieg an den Stränden Marokkos erringen können, aber an anderen Orten hat es auf unserer Seite schwere Verluste gegeben.
Insbesondere der Kampf in Zentralindien ist eine heillose Katastrophe, dort haben wir Regimenter für so sinnlose Aktionen eingesetzt, das glauben sie einfach nicht…“
Degenhardt musste ihr diesmal beipflichten.
„Stimmt, wenn wir da durch ein Dorf marschieren versperren uns oft Bewohner den Weg und denken, dass wir zu den Ori gehören.
Der Aberglaube ist da noch so verbreitet, dass wir große Probleme haben und die Ori nutzen das zu jeder Sekunde gnadenlos aus.“
Die Admiralin wollte sich wieder einschalten, als Reineke von seiner Sekretärin angerufen wurde.
„Herr Präsident, Senator Cyrus Click ist eingetroffen.“
Er musste lächeln und betätigte ebenfalls die Gegensprechanlage.
„Ja natürlich, dass hätte ich fast vergessen, sagen sie ihm doch bitte, dass ich gleich soweit bin.“
Den nächsten Moment herrschte eisernes Schweigen und Degenhardt erhob sich als erster, weil er es noch zum Flughafen schaffen wollte.
Er hatte vor, diesen Großangriff in Indien persönlich zu leiten und dafür musste er sich beeilen, weil er in Kürze starten sollte.
Nina König verließ dann auch das Büro des Präsidenten, nachdem sie einsah, dass er keine Minute mehr für sie erübrigen wollte…


München, zur selben Zeit:

General Allert ging entschlossen durch die Korridore einer privaten Klinik am Stadtrand von München und steuerte einen speziellen Bereich an.
Er wollte in die Abteilung für Stasis und Wiederbelebung, um dort einen alten Freund zu besuchen, der nach so vielen Jahren wieder das Tageslicht erblicken sollte.
All diese Jahre musste er daran denken, wie einer seiner besten Freunde und Kampfgefährten in einer Kälteschlafkapsel versauern musste.
Er ging durch die Bürotür des leitenden Oberarztes.
„Dr. Weißmüller, wie geht es meinem Kumpel?“
Der Arzt kam auf ihn zu und gab ihm die Hand.
„Ich bin so weit sagen zu können, dass wir ihn heute aufwecken und entlassen können.“
Allert konnte nur erfreut auflachen und freute sich ganz offen.
„Endlich, nach all diesen Jahren…“
Er ging zu einem kleinen Bildschirm und erblickte Maximilian Wickers, der seit der letzten Schlacht um Atlantis in Stasis lag.
Er war dem Vakuums des Weltalls ausgesetzt und sein Körper daraufhin kollabiert, so dass man sich für die Stasis als letzten Ausweg entscheiden musste.
„Sind seine neuen Organe gut angepasst?“
Dr. Weißmüller sah noch mal auf einen Schirm und lächelte dann.
„Ja, das sind sie und es war auch ein hartes Stück Arbeit.“
Wickers wurde die vergangenen Jahre in Stasis gehalten, da nicht nur die Organe geschädigt waren, er hatte auch schwerste Schäden am Nervensystem erhalten.
Und wenn alle Organe auch schnell durch neue ersetzt werden konnten, die Therapie der Nerven war da schon sehr viel anspruchsvoller.
Allert setzte sich daraufhin neben das Bett und schüttelte noch mal den Kopf.
„Der wird gleich Augen machen…“
Zwar war er schon vor über drei Wochen aus der Kapsel geholt worden, aber wegen der Operationen war Wickers ins künstliche Koma versetzt worden.
„Gut Doktor, machen sie schon.“
Dr. Weißmüller, der als Pionier auf dem Gebiet geklonter Organe sowie Nervenbahnen galt, setzte als erstes eine Spritze an Wickers Hals.
Das Mittel würde die völlig erschlafften Muskeln kurzzeitig wieder aufbauen und dafür sorgen, dass an seinem Körper keine Spuren der langen Bewegungslosigkeit zurückblieben.
„Wir müssen einen Augenblick warten…“
Allert war inzwischen wieder aufgestanden.
„Schon gut, ich richte mich da ganz nach ihnen.“
Beide warteten eine Minute und danach setzte der Arzt die nächste Injektion.
„Er müsste gleich aufwachen.“
Darauf beugte sich Allert übers Bett und sah, wie sein alter Freund langsam die Augen öffnete und als erstes nur blinzeln konnte.
Er machte dies fast eine halbe Minute und sowohl der General als auch der Arzt sagten nichts, weil zu diesem Zeitpunkt das erste Wort von Wickers kommen sollte.
„Bin… ich…“
Darauf folgte nur ein Röcheln und Allert berührte seine linke Schulter.
„Alles ist gut, du bist am Leben.“
Nur ganz langsam wurde dem einstigem Archäologen und Frauenschwarm klar, dass er im Bett lag, er war wohl auch auf der Erde.
Das Zimmer sah relativ normal aus und er bemerkte einen Arzt, der einen Scanner auf ihn richtete, für seinen Geschmack fehlte aber noch was…
„Sind… etwa… Kranken…schwestern… ausgestorben…“
Allert blickte den Arzt hintergründig an.
„Dem geht es wieder gut.“
Darauf musste auch der Mediziner auflachen und gab ein paar Daten in sein Pad ein, bevor er dann in das Nebenzimmer ging.
„Ich habe noch zu tun und sie beide kommen sicher allein zurecht.“
Bevor Allert oder Wickers etwas dazu sagen konnten, war er schon weg und Wickers sah sich um, weil er nach den Jahren sehr durstig war.
„Wasser…“
Ernst gab es ihm und er zog gierig einen Schluck nach dem anderen durch den Strohhalm, bis er Allert nachdenklich ansah.
„Wie steht es… um… uns…?“
Der General stellte den Trinkbecher auf den Nachttisch und setzte sich.
„Wir haben fast gewonnen, aber der Krieg ist noch nicht vorbei…“
Dann begann er langsam und leise zu erzählen, was sich in den vergangenen Jahren zutrug und wie er immer versuchte, ihn wieder aufzuwecken.
Wickers hörte ihm sehr aufmerksam zu und gab auch einige Einwände, aber er war noch viel zu schwach, um jetzt alles hören zu können.
Und so legte er sich nach einiger Zeit schlafen und Allert blieb noch einige Minuten bei ihm, bevor ihn die Pflicht rief und er vorerst gehen musste.


Tief im Dschungel Indiens:

Feuer, wohin sie nur sehen konnte, es war einfach überall und es gab für sie nichts, was sie gegen das Flammenmeer ausrichten konnte.
Die Feuersäulen schlugen in alle Richtungen aus und schlängelten sich an jedem Baum hoch, da zu ihrem Pech der Kampf im tiefsten Dschungel stattfand.
Urplötzlich wieder ein ohrenbetäubender Knall, sie wurde von der Druckwelle zurückgeschleudert, an einen bereits geborstenen Baumstamm.
Mit dem Rücken schlug sie frontal auf und konnte dankbar sein, dass es ein brüchiger Stamm war, bei dem sie sich keine Verletzungen zuzog.
„Major, sind sie in Ordnung?“
Sie stand auf und konnte nicht mehr sagen, ob sie es allein geschafft hatte oder ob ihr jemand aufhalf und dann den Weg wies.
Jedenfalls stand sie wieder aufrecht und ging automatisch einige Schritte in Richtung der Feuer, die in Richtung der Erdentruppen loderten.
„Haben wir Verluste?“
Sie, die sich kaum orientieren konnte, wurde von allen Seiten angesehen.
„Major McKay, sind sie OK?“
Ihr Name fiel ihr ein, sie hieß Svetlana McKay und befehligte eine Einheit der 95th FOT-Division, in der Rückeroberungsschlacht um Indien.
„Ja, mir geht es gut und wo stehen wir?“
Der Lieutenant atmete mehrere Mal tief ein und aus, ehe er ihr eine Karte reichte und erklärte, was er in den letzten Minuten erlebt hatte.
„Nachdem sie einen Luftangriff anforderten, ging es ziemlich hektisch weiter und wir mussten uns bei den ersten Einschlägen zurückziehen.“
Sie blickte ihn wütend an, während neben ihr Plasmaladungen vorbeizogen.
„Haben wir Friendly Fire abgekriegt?“
Der Offizier sah schuldbewusst zu Boden.
„So wie es aussieht schon, die haben den Abwurfpunkt verfehlt!“
Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis sie völlig explodierte und jeder in ihrer Umgebung hätte bei dem Donnerwetter den Kopf eingezogen, wenn er nicht geduckt wäre.
„Ich will die Namen von den Versagern und ich will mich persönlich für alles hier bedanken… gab es, als die Bomben fielen, Tote auf unserer Seite?“
Der Lieutenant sah betroffen zur Seite.
„Ja, Kim und Singh haben es nicht geschafft.“
Daraufhin trat Svetlana gegen einen Baum und griff sich ihre Waffe.
„Die knöpf ich mir vor… aber jetzt müssen wir weiter.“
Der Lieutenant gab der gesamten Truppe Handzeichen und alle gingen auf ihre Stellungen, weil es bei dem kommenden Angriff um alles ging.
Sie mussten sich einen schmalen Weg durch den Urwald sichern, den die Oriritter erbittert hielten, so dass der Kampf praktisch von Baum zu Baum ging.
„Ok, jetzt Sturmangriff.“
Svetlana scheuchte die Männer und Frauen nach vorne und gab selbst einige Feuerstöße ab, wo es zu ihrer Verwunderung kaum Gegenwehr gab.
„Und weiter…“
Sie ging auch selbst mit einem Platoon nach vorn.
„Vorsicht, haltet die Augen offen.“
Ihr stand die Angst vor einem Hinterhalt in den Augen und so sah sie sich immer wieder um.
„Und haltet die Klappe…“
Sie hatte die Worte kaum zu Ende gesprochen, als Orisoldaten aus dem Unterholz kamen und sich für einen Angriff sammelten.
Sie schrien laurstark und rannten wild feuernd auf die Erdensoldaten zu, die es im ersten Moment überraschte und daher einige Männer kostete.
„Verdammte…“
Svetlana warf sich auf den Boden und neben ihr fiel der Lieutenant ins Geäst.
„Pavel, alles in Ordnung bei ihnen?“
Als er ihr nicht antwortete, drehte sie ihn um und entdeckte ein faustgroßes Loch auf seiner Brust, für das nur eine Oriwaffe in Frage kam.
„Ruhen sie in Frieden…“
Nachdem sie seine Augen geschlossen hatte, robbte sie zurück an die vorderste Linie, wo sich auf einmal der ganze Oriangriff konzentrierte.
Eine Kohorte nach der anderen kam aus den Bäumen und attackierte die Erdsoldaten, die es auch mit vereinten Kräften gerade so schafften, ihre Stellung zumindest zu halten.
Svetlana war schon kurz davor, den nächsten Luftangriff anzufordern, hielt sich aber zurück, weil es ihr doch nicht ganz angemessen schien.


Das von den Ori besetzte Shanghai:

Im schnellen Tiefflug donnerten dutzende Walküren und Transporter durch die Häuserschluchten, für deren Anblick es kaum Worte gab.
Die Ori hatten die chinesische Großstadt bei ihrem ersten Orbitalbombardement getroffen und da hier an die 14 Millionen Menschen lebten, waren die Schäden unermesslich.
Die einstige Skyline lag in Schutt und Asche, fast alle Gebäude der Innenstadt waren völlig zerstört, zu allem Überfluss breiteten sich unter den Überlebenden Seuchen aus.
General Degenhardt sah nur kopfschüttelnd auf den Boden.
„Das ist vielleicht eine Katastrophe…“
Sie überflogen gerade eine wüste Region, in der kein einziges Haus mehr stand und die Menschen auf Zelte und Planen angewiesen waren, um sich ein wenig zu schützen.
„Major, rufen sie im Oberkommando an und melden sie, dass es eine humanitäre Katastrophe gibt und in Kürze Hilfsgüter eintreffen müssen.
Danach setzen wir unseren Flug fort und holen den Prior, also beeilen sie sich und informieren sie auf jeden Fall schon mal die anderen Flieger.“
Der Pilot bestätigte und machte seine Meldung, während Degenhardt nach unten sah, wo soeben ein ganzer Häuserblock einstürzte.
Fünf nebeneinander stehende neunstöckige Häuser fielen vollkommen zusammen und erzeugten mit ihren Staubwolken fast Sichtbehinderungen für die Flieger.
„So ein grenzenloses Chaos…“
Der General schüttelte den Kopf und blickte nach vorne wo sie landen würden, da das Gebiet, das vor ihnen lag, von den Ori besetzt war.
Und der General konnte nicht riskieren, mit Walküren da reinzufliegen, weil sie sonst leichte Beute für die Oriabwehr wären.
„Ok, ist ein guter Platz.“
Sie gingen auf einer Fläche runter, wo nicht ganz so viel Schutt lag und setzten langsam auf, bevor es in schnellen Schritten weiter ging.
Die Marineinfanteristen sicherten den Platz, der wohl mal ein Markt war.
„Keine Feindkontakte, sie können kommen.“
Degenhardt sprang aus der Walküre und was er sah, waren verwahrloste Menschen in den Ruinen, es sah aus wie in alten Filmen.
Notdürftig brannten hier und da die Feuer, aber ansonsten gab es hier nur Menschen, die den Mut zu Kämpfen verloren hatten und sich mit ihrem Überleben zufrieden gaben.
„Dann los, wir rücken aus.“
Gruppenweise gingen seine Soldaten vor, von denen er immerhin ein Bataillon zusammen bekommen hatte, für das er lange suchen musste.
Mit ganz wenigen Ausnahmen waren nahezu alle Soldaten an der Front und bekämpften die Ori, da es teilweise übel aussah.
Doch eine kleinere Anzahl hielt man zurück, für den Fall, dass es zivile Aufstände geben würde und bei denen hatte er sich dann bedient.
„Lieutenant Colonel, sehen sie schon was?“
Der Kommandant des Bataillons konnte das aber nur verneinen.
„Leider nichts außer Trümmern und Obdachlosen.“
Plötzlich gab es eine sehr große Stichflamme, die aus dem Boden aufstieg und einen Mann auf einen Schlag verbrannte.
„Verdammt, die Gasleitungen sind geplatzt….“
Degenhardt warf sich auf den Boden und er konnte gerade so einer weiteren Flamme ausweichen, von der er trotzdem von den Beinen gefegt wurde.
„Weg hier, wir verschanzen uns in den Häusern.“
Im Laufschritt begaben sich die Männer und Frauen in die Ruinen, wo sie auf Bewohner trafen, die an die Existenzgrenze gedrängt lebten.
Ihnen war alles genommen worden und sie waren komplett verdreckt, trotzdem beschwerte sich keiner, es war bis auf die Stichflammen eine Totenstille…


In den Schweizer Alpen:

Die ersten Strahlen der Sonne krochen über die Berggipfel und tauchten die Wiesen und Almen, die vom Krieg bislang nichts mitkamen, in ein Meer aus Licht und Wärme.
Zugleich war der Sonnenaufgang der Startschuss für die Erdsoldaten, die die Ori verfolgt und sie an die Berghänge gedrängt hatten.
„Und Sprengung.“
15 Kilogramm C5 explodierten und rissen ein gewaltiges Loch in das Felsmassiv, in dem sich Ori in die Höhlen zu flüchten versuchten.
Ursprünglich hatten sie eine Schweizer Stadt angegriffen, doch sie wurden von den Gebirgsjägern an die Berghänge abgedrängt.
Und dabei wurden sie dermaßen versprengt, dass sie sich nicht mehr sammeln konnten und so fast in alle Himmelsrichtungen getrieben worden waren.
„Achtung, Geröll kommt runter.“
Dieser Knall war weit zu hören und auch Brigadier General Lorne bekam sie im Basislager zu hören, er griff sofort zum Funkgerät.
„Reißt ihr den ganzen Berg ab, oder habe ich nur befohlen die Ori zu verfolgen?“
Die Antwort kam auf der Stelle.
„Tut mir leid Sir, aber wir haben massiven Fels vor uns.“
Er verstand es nur zu gut und war eigentlich auch nur übermüdet.
„Ich verstehe, Vanessa, wie kommen sie voran?“
Major Vanessa James, die das 198. Infanteriebataillon befehligte, war sicher, dass es ununterbrochene Härte war, mit der sie vorgehen müssten.
Dies war auch kein Wunder, war sie doch eine der ersten, die von Carter und der Flotte vor der Schlacht auf die Erde zurück gebracht worden war.
Sie gehörte zu einer der versprengten Divisionen, die die Ori von der Erde abgeschnitten hatten, als es düster aussah und kaum Hoffnung bestand.
Doch nun war sie zuversichtlich.
„Ganz gut Sir, wir werden die Höhlen gleich ausräuchern.“
Die Höhlen, die dem ehemaligen Schweizer Reduit angehörten und weit in den Berg liefen, waren zu verschachtelt um sie einfach zu stürmen.
Und deswegen ließ Major James Behälter mit Tränengas aufstellen, was sie in die Eingänge leitete, bei denen sich gleichzeitig Platoons positionierten.
„General Lorne, wir sind dann soweit und auf ihren Befehl…“
Es knackte noch zweimal im Funkgerät, bevor seine Antwort kam.
„Gut, beginnen sie.“
Sie nahm dann ihre Waffe auf und ging zu ihrem Sergeant Major.
„Greer, fangen sie an.“
Dieser rieb sich die Hände und drehte die erste Gasflasche persönlich auf.
„Yeah, kann es kaum erwarten sie abzuknallen.“
Das Gas wurde mit Ventilatoren in die Höhlengänge gedrückt und es dauerte auch nicht lange, als der erste Orisoldat herausgestolpert kam.
Sergeant Major Ronald Greer drückte ihm gleich die Waffe an den Kopf.
„Los Alter, tu mir den Gefallen.“
Der Mann war völlig desorientiert und konnte nur husten, worauf die Marines ihn verhafteten und an einen Felsen zogen.
Greer beugte sich über ihn.
„Ich gebe dir eine Chance… wie viel von euch sind da noch drin?“
Er blickte auf den Orikrieger herab, der noch ziemlich jung war und packte ihn am Kinn.
„Ich hab dich nicht gehört.“
Als darauf sein Griff zur Waffe ging, war der Orisoldat soweit und redete.
„Mehr als 50.“
Obwohl die Antwort nicht genau war, reichte sie dem Sergeant.
„Ist heute dein Glückstag.“
Er nickte zwei Marines zu, die sich des Orikriegers auch sofort annahmen.
„Los, aufstehen.“
Während die Soldaten ihm Handschellen anlegten und wegschafften, gab es aus den Höhlen Krach, da Orikrieger heraus stolperten und Plasmasalven abfeuerten.
Allerdings gingen diese fast alle in die Felsen und es war klar, dass diese Krieger kaum etwas sahen, in Anbetracht des Tränengases.
Trotzdem wollte Vanessa James, die es aus 50 Metern mit ansah, kein Risiko eingehen.
„Greer, riskieren sie nicht zu viel.“
Er verstand auf der Stelle.
„Geht klar, Major.“
Die Orikrieger feuerten noch blind und hätten fast ein paar Erdsoldaten erwischt.
„Erledigt sie.“
Kaum war der erste Krieger aus dem Eingang gekommen, wurde er schon von Kugeln getroffen, weil es hier keine Deckung gab.
Beinahe gleichzeitig flohen die Ori aus den Höhlen und wurden auch sogleich von Sturmgewehren bei den Eingängen in Empfang genommen.
Kaum einer schaffte es noch einmal das Tageslicht zu sehen und so rollten die Leichen die Abhänge in die Täler hinunter…


Stützpunkt im Westen Feuerlands:

Erneut waren die Wellen des Ozeans zu hören, die gegen die verschachtelten Klippen schlugen und in den Pazifik zurück flossen.
Das Wetter am südlichen Ende Chiles war rau, zumeist viel rauer als an anderen Orten der Erde, da es hier die meisten Stürme auf dem Planeten gab.
Eigentlich war hier nichts, was für die Armee interessant sein könnte, so dass sie einen Stützpunkt bei der schroffsten Stelle der Insel gebaut hatten.
Und dorthin wurden die wenigen Kriegsgefangenen geschickt, die verwundet waren und sich ergaben, in der Hoffnung, dass die Zivilisten vor ihnen sicher wären.
Und gerade kam wieder ein Transporter, der die nächsten brachte.
„Rufen sie den Colonel, die neuen kommen.“
Der Soldat nickte und lief über den Hauptplatz, wo die Orikrieger hinter Verhauen aus Stacheldraht in den Himmel starrten.
Meistens hatte man 100 von ihnen zusammen gesteckt und sie dann in den Käfigen gelassen, weil bei den Erdsoldaten Angst vorherrschte.
Mehrere dachten, dass die Ori mit der Priorpest oder noch Schlimmerem infiziert wären und so gab es für sie nichts, außer in den Himmel zu starren.
Der Melder klopfte derweil an der Bürotür des Colonels.
„Sir, ihre Anwesenheit wird erwartet.“
Die Antwort dauert einen Moment.
„Kommen sie rein.“
Die Tür öffnete sich und sein Kommandant humpelte wieder zurück zu seinem Schreibtisch, wo er auf den Stuhl fiel.
„Diese dumme Prothese klemmt mal wieder.“
Darauf stellte der Corporal sein Gewehr zur Seite.
„Einen Moment, Colonel Mitchell.“
Cameron Mitchell, einer der besten und erfolgreichsten Kampfpiloten aus dem Goa´Uld Krieg, war vor ihm und hatte erneut Ärger mit seinem Ersatzbein.
Wieder mal war diese elende Prothese verstellt und da der Colonel schwere Behinderungen hatte, an denen er seit Jahren haderte, konnte er sich nicht selbst behelfen.
Es war ein verdammtes Pech, dass er zu dem 1% der Bevölkerung gehörte, die eine natürliche Resistenz gegen bionische Prothesen hatte.
„Sir, gestatten sie mir eine Frage?“
Mitchell blickte den Soldaten auffordernd an, während dieser seine Prothese verstellte.
„Nur zu Junge, fragen sie.“
Verstohlen waren die Blicke des Corporals.
„Colonel, bei allem nötigen Respekt, aber warum tun sie sich das hier noch an, wo man ihnen doch für alles bisherige mehrfach einen ruhigen Posten angeboten hat?“
Mitchell musste lächeln, als er die Scheu in den Augen seines Untergebenen bemerkte und er nahm in dem Moment die persönliche Frage nicht übel.
Und zudem hatte der Soldat Recht, denn man hatte ihm Posten im Verteidigungsministerium oder als Militärattaché angeboten.
„Nun, weil das einfach nicht mein Ding ist… ich brauche… das hier.“
Dabei musste er auch innerlich lächeln, denn er war immer ein Mann der Tat gewesen.
„Das einzige, was mich noch reizen könnte, wäre Fluglehrer.“
Der Corporal stand auf und reichte seinem Kommandanten die Hand.
„Ich verstehe Sir und die Prothese sitzt wieder.“
Mitchell schlug ihm nur auf die Schulter, als sie zur Tür gingen.
„Nun, dann sollten wir diese Mistkerle begrüßen gehen…“
Sie waren kaum aus der Tür getreten als die Transportschiffe im Landeanflug auf sie zukamen und bei einem kleinen Tower aufsetzten.
Wenige Momente später öffneten sich die Frachtraumtüren und die Ori wurden herausgetrieben, auf einen Vorplatz, wo bewaffnete Wachen auf sie warteten.
Erstaunlicherweise wehrten sie sich gar nicht und ließen sich beinahe widerstandslos treiben, was auf keinen Fall die Regel war.
Mitchell war inzwischen dazugekommen und stellte sich auf ein Podest, so dass ihn alle sahen, weil an dieser Stelle immer seine „Begrüßungsrede“ kam.
„Ich bin Colonel Cameron Mitchell und der Kommandant dieses Lagers.“
Er machte eine kurze Pause.
„Ihr seid hier interniert worden und ich erwarte, dass ihr euch an unsere Anweisungen haltet, da es zu unseren Pflichten gehört, die Ordnung aufrecht zu halten.
Jeder, der sich daran hält, wird hier mehr oder weniger gut auskommen und irgendwann rauskommen, weil wir euch sicher nicht ewig durchfüttern wollen.“
Er ging ein paar Schritte und sprach dann weiter.
„Also haltet die Füße ruhig und befolgt alle Anweisungen des Wachpersonals, denn ansonsten wird in diesem Lager ein rauer Ton gesungen.“
Er wandte sich an seinen Stellvertreter.
„Major, bringen sie sie in den Gefangenenbereich.“
Nachdem der Major salutiert hatte, wurden alle Orikrieger in Reihen zum Hauptplatz gebracht, wo auf sie eine schnelle Untersuchung wartete.
Cameron sah das kurz mit an und ging wieder ins Büro, wo er mit Verhörprotokollen und Bourbon es langsam ausklingen ließ.
Er ließ es sich nicht nehmen, die meisten Verhöre selbst zu führen, da er nicht untätig sein wollte, er hatte hier eh schon zu wenig Personal…


Shanghai, von den Ori besetztes Viertel:

Zügig preschten die Marines vor und erledigten einen Orikrieger nach dem anderen, da sie schnell zum Orici vorstoßen sollten.
Und nachdem sie ein paar der noch lebenden Bewohner bestochen hatten, wusste Degenhardt, wohin es den Orici verschlagen hatte.
Es waren die unterirdischen Katakomben, wo früher die Triaden und anderen Gangs ihre Geschäfte in aller Abgeschiedenheit getätigt hatten.
„General, wir haben den Einstieg gefunden.“
Er blickte sich vorsichtig um und erwartete, in einen Hinterhalt geraten zu sein.
„Doch keine Falle…?“
Dann wandte er sich an den Kommandanten des Bataillons.
„Suchen sie dennoch nochmal alles ab.“
Die komplett zerbombten Häuser ragten wie Mahnmale in den Himmel, aber alles war ruhig, da es bei den ganzen Kämpfen kaum jemand überlebt hatte.
Trotzdem streifte ein Zug Marines noch mal durch alle Trümmer und suchte alles gründlich ab, bis bei Degenhardt ein Gefühl von relativer Sicherheit aufkam.
„Na gut, wir sollten uns um unseren Auftrag kümmern…“
So gab er der ersten Kompanie ein Zeichen.
„Und los…“
Die Marines warfen zuerst Rauchgranaten in das Einstiegsloch, bevor der erste Trupp sich abseilte, da es keine Stufen oder Sprossen gab.
„Achtung, liegen unter Feuer.“
Von unten schossen die Orisoldaten in den engen Schacht und erwischten zwei Marines.
„General, wir kommen nicht…“
Ein weiterer Marine verstarb und fiel nach unten, während Degenhardt über Funk hören musste, zu welchem Preis seine Jungs jeden Meter erkämpfen mussten.
Und das reichte ihm jetzt.
„Ok, wenn die es auf die harte Tour wollen…“
Er blickte seinen XO an.
„Nehmen sie Nagel- und Splittergranaten und räumen sie da unten auf.“
Augenblicke später fielen ein halbes Dutzend Granaten in den Schacht und schlugen auf dem Boden auf, wo es aber noch nicht gleich zur Explosion kam.
Degenhardt hatte extra Sprengkörper nehme lassen, die mit einem extra Zünder detonierten, da er in einer Aktion möglichst viele Feinde treffen wollte.
„General, es klappt, sie kommen näher.“
In den Granaten waren kleine Kameras eingebaut und er drückte sofort den Auslöser.
„Das sollte reichen.“
Jeweils drei Splitter-und Nagelgranaten gingen zugleich hoch und zerrissen alles, weil die Orikrieger nicht damit gerechnet hatten.
Darauf schickte Degenhardt sein gesamtes Bataillon nach unten und ließ drei Gruppen zurück, die auf den Einstieg aufpassen sollten.

Inmitten der zerfallenen Katakomben lag der schwer verletzte Orici auf einem provisorischen Bett, da es kein richtiges mehr gab.
Als er und die anderen seiner Art die Erde angegriffen hatten und mit ihren Truppen landeten, war erst alles in Ordnung und sie glaubten an einen Sieg.
Bis das Gas kam…
„Orici Muris, seid ihr wach?“
Der Abgesandte der verblichenen Ori hob ganz langsam seinen Kopf.
„Was ist…?“
Er war vom Gas so schwer gezeichnet, dass er kaum reden konnte und die Blasen, die es als Mahnung an seinem Körper zu sehen gab, sagten einiges aus.
„Erdsoldaten haben euch gefunden und sind auf dem Weg hierher.“
Ganz langsam bewegte er seinen Kopf.
„Haltet sie auf…“
Zwar wusste er genau, dass das nichts mehr bringen würde, aber wollte in den letzten Momenten auf dieser Existenzebene allein sein.
Denn wenn er sich anstrengen würde, dann könnte er vielleicht noch den Aufstieg schaffen und so an die Stelle der Ori treten…
„Ehre sei den…“
Dann kam eine Explosion und die Tür flog einfach weg, worauf Erdensoldaten den Raum stürmten, so dass er schutzlos war.
„Ihr…“
Allerdings waren sofort alle Waffen auf ihn gerichtet.
„Kein Wort.“
Als nächstes griff der Soldat zu seinem Funkgerät.
„General Degenhardt, wir haben ihn.“
Er hob seine Augenbrauen, weil er genau wusste, wer Degenhardt war.
„Euer großer General kommt…“
All die Jahre, die er erleben durfte und die er von seinen Kriegern geliebt wurde, waren nun vorbei, in einem Kellerloch, dass er absolut abstoßend fand.
Da kam Degenhardt in den Raum.
„Ich nehme an, du bist der letzte deiner Art…“
Muris hob leicht seinen Kopf.
„Leider… die anderen… Gas…“
Degenhardt sah zu einem Sanitäter.
„Ich brauche eine DNA Probe.“
Muris zog die Augen zusammen.
„Was…?“
Bevor der Sanitäter die Probe nehmen konnte, beugte sich Degenhardt zu seinem Feind herunter, bei dem die Furcht unübersehbar war.
„Wir wollen doch wissen, wie du das Überleben konntest.“
Einzeln waren Schüsse zu hören, wo Marines kurzen Prozess mit den letzten Orikriegern machten, bei denen das Ehrgefühl stärker war als der Lebenswille.
Der Orici hob noch einmal kurz den Kopf.
„Eines Tages… ihr seid… wie wir…“
Doch darauf schüttelte der General nur seinen Kopf und begab sich wieder aus dem Raum, weil er für den Orici etwas besonders hatte…
Nach einigen Minuten wurde Gas in den Raum geleitet, dann ging ein Trupp mit Flammenwerfern hinein, damit keine biologische Gefährdung austreten würde…


Fünf Tage später, Teheran:

Wickers, dem es besser ging, flog mit Allert zu seinem ehemaligen Team, das den Ori in der Wüste des Iran eingeheizt hatte.
Beim Flug über der einstigen persischen Hauptstadt waren jedoch größtenteils Trümmer zu sehen, da auch Teheran bombardiert worden war.
So war es an dem Archäologen, nur zuzusehen und die Medikamente zu schlucken.
„Die wurden aber übel getroffen.“
Allert konnte es nur bestätigen.
„Oh ja, aber andere Städte wurden noch sehr viel schlimmer bombardiert.“
Der Fahrtwind drückte erfrischende Brisen in ihren Jeep und so war es nicht ganz so drückend, was es beim Anblick der Leichen schon genug war.
Helfer zogen immer wieder tote Körper aus den Lehmtrümmern und legten sie auf die Straße, wo bei der Masse der Körper langsam kein Platz mehr war.
„Findet ihr noch Überlebende?“
Allert musste darauf jedoch mit dem Kopf schütteln.
„Hin und wieder… vorgestern haben sie ein Mädchen in Tokio geborgen, aber sonst…?“
Sie bogen in die nächste Querstraße und Ernst Allert sah oft aufs Navi, da er sich in diesem Land nicht auskannte und noch sonstwo gelandet wäre.
„Ok, da vorn links und wir sind da.“
Keine Minute später fuhren sie unter einem Tor hinweg und kamen auf einen großen Innenhof an, als sie freudig empfangen wurden.
„Sieh mal an, welcher Faulpelz aus seiner Kapsel raus ist.“
Max war noch nicht ganz ausgestiegen und hatte sich gerade umgesehen, als ihm Anna gegenübertrat und aus ihren spitzen Augen frech ansah.
„Ich dachte schon, du bleibst da für immer drin.“
Er fuhr sich verschmitzt lächelnd durch die Haare.
„Dann hätte ich dich ja nie wieder gesehen.“
Da ertönte eine tiefe Stimme von hinten.
„Pass bloß auf, welche Frau du anmachst.“
Ronon stand in einer Tür und verspeiste einen Schokoriegel, während auch Allert ausgestiegen war, er konnte es auch kaum erwarten, sein altes Team wieder zu sehen.
Zuviel Zeit war vergangen und er musste oft und lange daran denken, wie ihnen die Wraith und Ori auf den Missionen das Leben schwer gemacht hatten.
„Schön euch wieder zu sehen.“
Zugleich ging Max mit ausgebreiteten Armen auf Ronon zu.
„Großer, es ist viel zu lange her.“
Beide gaben sich die Hand und Anna kam dazu.
„Nur damit du es weißt, du alter Casanova, aber wir beide sind jetzt fest zusammen.“
In der nächsten Sekunde mussten beide aufpusten, als Max fast die Augen ausfielen.
„Das glaube ich jetzt nicht…“
Daraufhin kam O´Neill von hinten an und schlug ihm auf die Schulter.
„Glaub es lieber.“
Nun wo sie wieder vollzählig waren, konnte sich auch Wickers freuen, als sie zur Terrasse gingen, weil es gleich etwas Bedeutendes zu sehen gab…
Anna hatte sich bei Ronon untergehakt und als Wickers dies wehleidig ansah, war ihm klar, dass er bei ihr keine Chance mehr hatte.
Und so nahm er es wie ein Mann, als er Ronon die Hand gab.
„Ich gratuliere euch beiden und wünsche euch eine erfüllte Zukunft.“
Ronon schlug sofort ein.
„Danke Kumpel und du findest auch noch dein Mädchen.“
Beide lachten, als er Anna umarmte und ihr leise was ins Ohr flüsterte.
„Falls es doch schiefgehen sollte, du weißt wo du mich findest…“
Sie lächelte jedoch ganz charmant zurück.
„Ich denke nicht, dass es dazu kommen wird.“
Das wiedervereinte Team trat auf die Terrasse und sah sich an, wie über Tausend Orikrieger durch das zerbombte Teheran getrieben wurden.
O´Neill gab ihnen einen Kasten Bier aus und jeder sah schweigsam dem Feinde zu, wie man sie alle an den noch halbwegs intakten Bahnhof trieb.
Dort würden sie in halb vergammelte Eisenbahnwagen verladen und in ein Gefangenenlager Sibiriens oder nach Feuerland gebracht.


Einen Tag darauf:

Svetlana McKay ließ sich gerade ihren linken Arm mit einem Druckverband abbinden, als es auf einmal einen Anruf für sie gab.
Zwar wollte sie zuerst den Ohren nicht trauen, aber dann nahm sie das Gespräch an und musste noch mal tief ausatmen, da der Sani etwas ungeschickt war.
„Ah… passen sie doch auf… ah.“
Schmerzverzerrt griff sie das Funkgerät.
„Rodney, bist du das wirklich?“
Über ihr donnerten zwei Kampfjets, während er antwortete.
„Natürlich, wie geht es dir?“
Svetlana lag noch auf dem Boden und wurde behandelt.
„Mich hat ein Granatsplitter an der linken Schulter getroffen… wie hast du mich überhaupt erreicht?“
Rodney war etwas angefressen.
„Wer ist das größte Genie auf dem Planeten?“
Der Verband war jetzt fertig, als sie müde lächelnd musste.
„Zelenka natürlich.“
Ihr Lächeln verstärkte sich noch, als er undefinierbare Flüche ausstieß und sie erinnerte sich dran, das sie auch zwei Kinder hatte.
„Was ist mit den Kleinen?“
McKay wurde jetzt auch wieder stiller.
„Ich gebe dir Susan, Sergej kommt gleich.“
Svetlana war froh, dass sie jetzt mit ihrer Tochter reden konnte, aber noch viel mehr, dass den Ori bei all ihrem Glauben der Kampfeswille abhanden ging.
Hunderte Kämpfer kapitulierten und wurden schließlich abgeführt, weil sie es nach dem Tod des Orici nicht mehr einsahen, den Kampf fortzuführen...
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.