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TGE Combined - Fire of War von Atlan, Colonel Maybourne

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1.03 Der Gegenangriff
von Atlan



Oberst Nina König schritt durch die Gänge des Hauptquartiers der Earth Defense Forces und befand sich auf dem Weg zum Büro des Chefs der Raumflotte. Mit ihrer verbliebenden Hand trug sie ihre Aktentasche, in der sich höchstexplosive Neuigkeiten befanden. Schnellen Schrittes erreichte sie das Vorzimmer des Stabschefs der Raumflotte und klemmte sich die Aktentasche unter ihren Armstumpf, um mit der anderen Hand ihre ID-Karte rauszuholen. Sie übergab die Karte einem Mitarbeiter des Stabschefs, der die weltallschwarze Uniform der Raumflotte trug.
„Oberst König für Admiral Landry“, sagte König gehetzt. „und ein bisschen plötzlich, Lieutenant Commander, es eilt.“ Die neuen Titulierungen waren für sie und die anderen Soldaten noch immer gewöhnungsbedürftig. Trotz der Meinung der Opposition, die sich aus den meisten Raumwaffen des Westens zusammensetzte, hatte man beim Aufstellen der EDF, der Raumflotte ein maritimes Rangsystem gegeben, den anderen Teilstreitkräften Herr und Luftwaffe die des Heeres. Nur die Terrestrischen Raumaufklärungsverbände (TRAV), wie Oberst Königs Geheimdienst im Dienste der Erdstreitkräfte nun hieß, war davon ausgenommen gewesen, denn TRAV spionierte sowohl am Boden, als auch im All und war der einzig verbliebende Militärgeheimdienst, der alle anderen in sich vereinigte. Die Ordonanz ließ den weiblichen Oberst nun durch und geleitete sie in das Büro des Stabschefs, Flottenadmiral Hank Landry, ehemals bei den US Space Forces.

Flottenadmiral Hank Landry saß gerade hinter seinem Schreibtisch und bearbeitete eine große Menge an Formularen. Die Gründung der Earth Forces hatten nicht nur die größte militärische Macht geschaffen, die die Menschheit bisher gekannt hatte, sondern auch etwas anderes hervorgebracht: den größten Papierkrieg aller Zeiten.Vieles davon musste von den militärischen und zivilen Oberbefehlshabern, dem EDI-Rat und den drei Stabschefs persönlich bewältigt werden. Dem deutschen Feldmarschall Gustav Adler vom Herr, dem britischen Luftmarschall Sir Hamish Alexander von der Luftwaffe und der amerikanische Flottenadmiral Hank Landry von der Raumflotte. Landry ärgerte sich, dass er angenommen hatte, als man mit dem Job an ihn herangetreten war. Aber er war der Kompromisskandidat, für den sich alle Länder entschieden hatte, nachdem der neuernannte Vizeadmiral Heimeshoff lieber weiterhin einen Raumverband kommandieren wollte, sobald genug Schiffe repariert waren. 'Wär ich nur Heimeshoffs Beispiel gefolgt...', dachte Landry, als er wieder einige Unterlagen abzeichnete. 'aber nein, ich musste ja diesen Job annehmen...' Nun streckte ein Mitglied seines Stabes den Kopf ins Büro und er erhob sich, als Oberst König kurz darauf eintrat.
„Oberst König“, sagte Landry fröhlich und stand auf, um seinen Besucher zu begrüßen. Locker, wie man ihn kannte, hatte er die Uniformjacke abgelegt und nur das weiße Uniformhemd mit aufgerollten Ärmeln an. „Herr Admiral“, sagte König mit einem knappen Lächeln zur Begrüßung, salutierte knapp und hob danach die Aktentasche wieder auf. „Wir müssen reden.“ Landry nickte und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. „Worum geht es, Oberst?“ Oberst König ordnete kurz ihre Gedanken, als sie sich Admiral Landry gegenüber setzte und öffnete ihre Aktentasche, um eine Akte herauszuholen, die sie Landry zuschob. „Meine Leute haben jetzt einen der Standorte der Ori-Rüstungsanstrengungen herausfinden können“, begann sie. „Es handelt sich um den Planeten Ikarus, 4991. Sternsystem, 49.380 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Ori haben sich alle Mühe gemacht ihre Standorte geheim zu halten und wir sind auch nur draufgekommen, weil von vielen von den Ori besetzten Planeten hunderte Menschen dorthin geschickt werden, um in den Werften zu arbeiten.“ „Was ist mit dem anderen Standort, den die Ori haben sollen?“, fragte Landry.
„Vom zweiten Standort kennen wir die Koordinaten bisher nicht“, antwortete Oberst König mit einigem Bedauern. „Es war schon ein großes Glück, dass wir vor einigen Wochen herausbekommen haben, dass die Ori an zwei Standorten eine neue Flotte bauen.“ „Na schön“, sagte Landry langsam und blätterte im Bericht. „Was ist mit der Produktivität auf Ikarus?“ „Bisher wurden zwei Kreuzer und zwei bis drei kleinere Einheiten, etwa Fregattengröße, fertiggestellt. Aber es sollen mindestens drei Mutterschiffe in Produktion sein.“, sagte König.

Landry legte die Stirn in Falten. „Drei Mutterschiffe? Verdammt, vier davon haben uns bei der Schlacht am Supertor den Arsch aufgerissen und jetzt haben die Ori schon drei neue in Bau, nur auf Ikarus?“ „So siehts jedenfalls aus, Admiral“, meinte König und zuckte mit den Schultern. „und das sind auch nur die Produktionszahlen von Ikarus, wie es auf der ominösen Zweitbasis aussieht, hab ich keine Ahnung.“ „Wie haben die das überhaupt so schnell angestellt?“, fragte Landry interessiert. „Die hatten doch nur knapp sechs Monate, um Werften zu bauen und auch noch mehrere Schiffe auf Kiel zu legen, ganz zu schweigen davon, dass diese schon sehr weit fortgeschritten sind im Bau.“
Oberst König zuckte ungewollt mit den Schultern. „Wir vermuten, dass sie ihre Truppentransporter demontiert haben. Von denen haben wir am Supertor ja kaum welche erwischt.“ Jetzt beugte sie sich leicht vor. „Aber um zum Thema zurückzukommen: Die Ori bauen munter drauf los und wir können nur drauf hoffen, sie zu besiegen, indem wir ihre Werften vernichten. Meine Leute haben keine Chance an die Werften heranzukommen, da sie jetzt schon fast erwischt werden, wenn sie sich nur irgendwo auf dem Planeten befinden.“ „Wenn sie darauf anspielen einen Flottenverband zu schicken, Oberst, dann dürfte das unmöglich sein“, meinte Landry. „Wollen wir uns mal die Zahlen ansehen? Wir haben grade mal zehn Schiffe zur Verfügung, Einheiten die wir von den Franzosen, Italienern und so weiter übernommen haben, sowie ein paar bereits reparierte Schiffe. Und damit müssen wir die Erde, Atlantis, das Supertor und diverse wichtige Kolonien schützen. Unterm Strich bleibt da nichts übrig. In etwa drei Monaten kommen unsere anderen Schiffe aus dem Reparaturdock, dann könnten wir so einen Angriff starten, aber jetzt nicht.“ Landry beruhigte sich wieder langsam und lächelte dann schief. „Aber ich schätze, so viel Zeit haben wir nicht. Wenn sie also nicht einen brillianten und überraschenden Plan B aus ihren Ärmeln ziehen können, dann müssen wir wohl einfach zu sehen.“ Oberst König schüttelte langsam und bedacht den Kopf und gönnte sich ein leichtes Lächeln. „Nun, zufälligerweise gibt es besagten Plan B, Herr Admiral. Sie haben nicht zufällig schon das Memo zum Wega-Projekt erhalten, oder?“


Das ST 1 Team saß, zusammen mit einem Dutzend anderer ST Teams, deprimiert im großen Besprechungsraum des STK, wo ein Leutnant des TRAV, der Nachrichtenoffizier des STK, die wöchentliche Grabesrede, wie sie inzwischen genannt wurde, hielt. Dabei handelte es sich um den Bericht, über die Anzahl der Welten der Milchstraße, die entweder auf der Seite der Erdallianz oder der Seite der Ori standen. „Auf unserer Seite sieht es ganz schön jämmerlich aus“, meinte der Offizier und rieb sich die Stirn. „Für uns sind nach der letzten Meldung, außer unseren Kolonien, die inzwischen souveräne Welt Abydos. Der Planet Remus, auf dem wie sie sicher alle wissen die ehemalige Neue-UdSSR, die sich mit den Remanern vereinigt haben, und die Remaner selbst leben, außerdem Neu Britania, dazu Neu Schottland, Langara, die Oanes-Heimatwelt, Hebridan, Galana und zwölf kleinere Welten, die allerdings relativ fortschrittlich sind und die wir seit Jahren kennen. Bei der Bevölkerung liegen wir jedoch weit zurück.“ „Und auf Seiten der Ori stehen jetzt 120 Welten, ja, ja, wir wissens“, sagte Franzi genervt. Der Nachrichtendienstler seufzte. „127 Welten um genau zu sein. Zum Glück sind das alles Völker, die übers Mittelalter nicht hinauskamen und mit der Annexion dieser Welten endet ihre Offensive, da sie anscheinend glauben, dass sie nun vorerst genug Menschen auf ihrer Seite haben, oder zu wenig Truppen, um die annektierten Gebiete zu halten, je nachdem. Den Zahlen nach schätzen wir, dass auf unserer Seite etwa 25 Milliarden Lebewesen stehen, auf der Seite des Feindes mindestens 58 Milliarden. Die Menschen, die die Ori aus ihrer Heimatgalaxie jederzeit zuführen können, nicht einbezogen.“
Nach einigen weiteren Kleinigkeiten beendete der TRAV-Leutnant die Sitzung und ST 1 verließ den Saal. „Einhundertsiebenundzwanzig feindlich gesinnte Welten gegen zwanzig verbündete und siebzehn eigene Welten“, murmelte Ralf und legte die Hände vors Gesicht. „Wird noch irgendwem schlecht bei dem Gedanken?“ „In der Tat“, sagte Teal‘C. „Auch wenn unsere Verbündeten und wir mit unserer Technologie die hohe Anzahl an Feinden ausgleichen, so ist es doch einfach falsch, dass so viele Menschen und Jaffa gezwungen werden, die Ori anzubeten.“ „Du sagst es, Großer“, meinte Vala, als kurz darauf eine Durchsage durch die Lautsprecheranlage tönte. „ST 1 findet sich bitte umgehend im Büro von General Degenhardt ein.“, dröhnte die Stimme von Degenhardts Adjutanten durch die Gänge. Normalerweise wäre dies Major Müller, aber der war vor einer Woche an einen geheimen Ort abkommandiert worden. „Auch das noch“, meinte Jules, trottete aber mit dem Rest des Teams ins Büro des Chefs.

Dort angekommen wurden sie schon von Degenhardt und Oberst König empfangen. „Oberst König, wusste gar nicht, dass sies mal wieder in unsere Lande verschlagen hat“, sagte Franzi und schüttelte der Vorgesetzten die Hand. Oberst König ergriff die Hand. „Oberstleutnant“ Sie sah sich kurz um. „Gut, sie sind ja alle da, also wird ich ihnen jetzt erzählen, weshalb sie hier sind und welchen Auftrag ich für sie habe.“ Mit knappen Worten erzählte die Geheimdienstlerin, was sie auch schon Admiral Landry erzählt hatte. „und deshalb schicken wir ein Schiff mit einem Einsatzkontingent los, um die Werften des Planeten zu vernichten. Der Planet hat kein Stargate, weshalb der Transport per Schiff unsausweichlich ist. Der Verteidigungsrat und der Generalstab haben meinen Plan genehmigt, bestanden aber darauf, dass ST 1 das Kontingent anführt.“ „Na, wenns so ist“, meinte Franzi. „Wenns sein muss, sind wir in fünf Minuten startklar.“ „Das ist gut, denn wir müssen sofort starten“, meinte Oberst König und stand von ihrem Stuhl auf. „Draußen wartet ein TRAV Frachtschiff auf uns, dass uns zum Schiff bringt.“ „Ist das nicht auf der Erde?“, fragte Daniel verwirrt. „Nein, in einem anderen System“, antwortete König. „Aber jetzt machen sie bitte, es eilt.“


Zehn Minuten später startete das Frachtschiff vom Landeplatz des STK und flog schnell die Umlaufbahn an, das es auch nach wenigen Sekunden erreichte. Das Frachtschiff passierte unbehelligt das orbitale Verteidigungsgitter der Erde und trat kurz darauf in den Hyperraum ein. „Wie lange dauert die Reise?“, fragte Vala Oberst König. „Nicht lange“, antwortete die Geheimdienstchefin. „In wenigen Minuten sind wir schon da. Die 28 Lichtjahre überwindet das Schiff schnell. In wenigen Minuten sind wir da.“ „28 Lichtjahre?“, fragte Ralf stutzig. „Fliegen wir etwa das Wega System an?“ König grinste und rückte ihre Augenklappe zurecht. „Da hat aber einer gut aufgepasst. Sie haben recht, Stabsfeldwebel, wir fliegen das Wega System an, das bis zu diesem Augenblick der strengsten Geheimhaltung unterlag. Jetzt dürfen sie auch endlich erfahren, was wir seit über einem Jahr vor ihnen geheim halten wollten.“ „Wollen sie mir verklickern, dass der ganze Mist letztes Jahr, die Entführung und der ganze Scheiß, doch irgendwie sinnvoll waren?“, fragte Franzi, was Oberst König nickend bestätigte. Besagtes Kapitel wollte sie lieber auf sich beruhen lassen.


Wenige Minuten später öffnete sich im 28 Lichtjahre von der Erde entfernten Wega System, um das sich mehr als zwei Jahre lang ein großes Fragezeichen rankte, ein Hyperraumfenster und entließ das Frachtschiff. Das Schiff flog direkt den achten Planeten des Systems, Wega VIII, an. „Wow“, sagte Franzi als erste, als sie aus dem Bugfenster sah. Dem Rest ihres Teams ging es ziemlich ähnlich.
Die Umlaufbahn von Wega VIII war noch gefüllter als die der Erde. Eine große Werft, die mit großen Orbitalfahrstühlen mit dem Boden verbunden war, war aus dem Fenster sichtbar und ebenso diverse Verteidigungssatelliten, auf denen Raketenwerfer und große automatische Railguns montiert waren, befanden sich um den Planeten und seine beiden Nachbargestirne Wega VII und Wega IX. Außerdem gab es noch zwei kleinere Werften, die um Wega VIII kreisten, in denen zwei zu 80% fertige Schiffe lagen. „Was sind das für Schiffe?“, fragte Daniel interessiert und begutachtete die Schiffe, die in der Größe zwischen Leichten Kreuzern der Walhalla- und Schlachtkreuzern der Rommel-Refit-Klasse lagen. König sah kurz zu den beiden Schiffen. „Das sind die Schwere Kreuzer, Richthofen-Klasse. Sie sind das fehlende Stück zwischen der Walhalla-Klasse und den Schlachtkreuzern der Rommel-Klasse. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Raketenarmierung. Ebenfalls während dieses strenggeheimen Programms entstanden. Aber das ist nicht, was ich ihnen zeigen wollte. Blicken sie nun bitte nach vorne.“

Das kleine Frachtschiff näherte sich nun gemächlich dem achten Planeten des Systems, einer erdgrößen Welt, vielleicht 5% größer als der blaue Planet im Solsystem.
„Ich darf ihnen den Planeten Wega VIII – getauft auf den Namen Sanctuary - vorstellen, das größte militärische Geheimnis der Alliierten Nationen“, sagte Oberst König beinahe andächtig. „und ebenso Standort des neuen militärischen Zentrums der EDI. Auf der Welt sind sich Produktionsstätten für Waffen, Ausrüstung, Ausbildungsstätten für unser Militär in allen Klimazonen, in die man die Infanterie einmal schicken könnte.“ Franzi drehte sich zu der anderen Frau um. „Wie konnten sie all das geheim halten?“ „Eine vernünftige Mischung aus Kontrolle des Nachrichtenflusses und Falschinformation, eine große Prise Glück gehört wohl auch dazu. Sie wären uns letztes Jahr fast auf die Spur gekommen“, sagte König, während das Schiff langsamer wurde und Wega VIII gegen den Urzeigersinn zu umkreisen begann. „Wir fingen mit der Planung an, als wir die Walhalla in Dienst stellten. Die damalige Bundesregierung und einige andere Länder hatten Wega VIII als Plan B in der Hinterhand halten wollen, falls es mit der Erdallianz nicht so gut läuft. Wir haben gezielt ganze Familien hierher umgesiedelt, die diese Kolonie vor fast fünf Jahren gründeten und die Militärzentren aufbauten. Alle neue Technologien, die wir in den letzten Jahren machten, haben wir hier gemacht. Von dem Planeten wussten nur die wenigsten Personen, durch was zu erklären ist, warum wir das Projekt Wega so lange geheim halten könnten."
„Nett, nett, muss ich schon sagen“, sagte Jules und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber wie hilft uns das? Die beiden Schiffe, die da in den Werften liegen, sind nicht fertig.“ Oberst König lächelte. „Leutnant von Sachlingen, vielleicht ist ihnen ja aufgefallen, dass die große Werft leer ist. Dort lag bis vor kurzem einer der Eckpfeiler von Projekt Wega.“ „Und was soll das sein?“, fragte Jules und wand sich wieder zum Fenster. „Warten sie noch einige Momente“, meinte Oberst König, während das Schiff weiter Wega VIII umkreiste und schließlich das Schiff erreicht, das auf der anderen Seite des Planeten in einem Parkorbit lag. „Du meine Fresse“, stieß Jules nur aus.
Oberst König gestattete sich ein Lächeln. „Ich darf vorstellen, die EDS* Friedrich der Große, Typschiff der BB-503 Schlachtschiff-Klasse.“
*(Anmerkung: EDS = Earth Defense Ship)

Die Friedrich der Große war ein Monster von Schiff, 627 Meter lang, 108 Meter hoch und 165 Meter breit. Die Form erinnerte leicht an ein Antikerschiff der Aurastor-Klasse, wenn auch das typische Erddesign überwog. Der Bug ähnelte einem Alligatorkopf, die Antriebssektion hob sich leicht vom Rest des Hecks ab und war mit diversen Antriebsaggregaten, die zu sechst übereinander angeordnet waren, gespickt. Großkalibrige Railgungeschütztürme und neuartige Lasergeschütze befanden sich in Ruhestellung, als das Frachtschiff unter der Friedrich herflog. Auf der Oberseite befand sich ein großangelegtes Raketendeck mit über 50 Revolver-Silos. Teal’C deutete auf die Luken, die sich etwa Mittschiffs an der Unterseite befanden. „Was haben diese Luken für eine Bedeutung?“ „Ausstiegsluken für die Einsatztruppen, falls sie mal frische Luft schnappen müssen“, meinte Oberst König nur kryptisch, was aber keiner verstand. Sie wollte das Team einfach nur auf die Folter spannen. Das Frachtschiff flog nun etwas vom Schiff weg und näherte sich dem hinteren Drittel des Schiffes, wo sich auf jeder Seite zwei große Hangarschotts übereinander befanden. Die untere Luke öffnete sich und das Frachtschiff passierte das Kraftfeld, das die Atmosphäre hielt. Das Schiff ging mitten unter einer großen Ansammlung von Kampfflugzeugen des Typs F-302, ehemals J-302, nieder. „Auf beiden Hangardecks haben wir insgesamt 40 F-302 Kampfflieger, 16 F-302 in Jagdbomber-Version, 18 Walküren und 16 Refit-Jumper, die mit Raketen anstatt Drohnen ausgerüstet sind. Das macht insgesamt 90 Flugzeuge plus einige Einheiten für Bodenopperationen“, sagte Oberst König und ging dann zur Luke, um mit dem Team das Frachtschiff zu verlassen.

Der Hangar, durch den Oberst König sie führte und zum nächsten Aufzug führte, war groß und geschäftig arbeiteten Techniker an ihren Maschinen. Mit dem Turbolift, der ein wenig an den Turbolift aus Star Trek erinnerte ging es mehrere Decks nach oben und dreihundert Meter seitwärts. Bis sie in der Mitte des Schiffes anhielten, auf der Kommandobrücke, die nun tief im Schiff versenkt war, weil dies die Sicherheit der Brückenmannschaft erhöhte, nachdem die Brücke bei bisherigen Schiffen immer im obersten Deck war. Die Aufzugtüren öffneten sich auf der rechten Seite der Brücke, die insgesamt kaum vom Standarddesign abwich, nur die Anordnung der Stationen erinnerte er an die Brücke der Aurastor-Klasse. Der Stuhl des Captains befand sich in der Mitte der Brücke, einige Meter davor die Stationen von Waffenoffizier und Steuermann, vor dem großen Panoramabildschirm. Alle anderen Stationen waren über die Brücke verteilt. Überraschung bot jedoch eher, wer sich auf der Brücke aufhielt, denn darunter waren vier Bekannte, die nun auf ST 1 und Oberst König zukamen. Es waren Vizeadmiral Johannes Heimeshoff, ehemals Brigadegeneral und Kommandeur der Rommel. Dann war da noch Svetlana McKay, die im grauen Flecktarnanzug und mit Barett auf dem Kopf dastand, die Abzeichen eines Hauptmanns auf dem Kragen. Die letzten beiden Anwesenden waren Doktor Radek Zelenka und Peter Müller, der die Raumflotten-Borduniform trug.

„Na das nenn ich mal ne Überraschung“, sagte Franzi und nach allgemeinem Händeschütteln fragte sie: „Was machen sie alle hier? Sagen sie mir nicht, dass sie von Anfang an von der Sache hier wussten?“ „Nun, wie manns nimmt“, sagte Radek grinsend und kratzte sich am Hinterkopf. „Anders als Rodney hatte ich die Chance am Wega-Projekt mitzuarbeiten.“ „Keine falsche Bescheidenheit. Doktor Zelenka ist einer unserer Chefwissenschaftler und hat diese Schiffsklasse mitentwickelt, ebenso wie andere Spielereien hier an Bord. Ohne ihn wären wir noch lange nicht soweit“, erklärte Vizeadmiral Heimeshoff. „und ich habe letzte Woche das Kommando über dieses Schiff übernommen.“
„Und du, Svetlana?“, fragte Vala neugierig. „Nun“, sagte Svetlana und nahm das blaue Barett vom Kopf, auf dem sich der Schriftzug „95th“ und ein Todesengel vor Sternengrund befand, und drehte es ein paar mal in den Händen. „Ich kommandiere das Einsatzkommando hier an Bord.“
Verstehend nickten die Mitglieder von ST 1, als Müller lächelnd an die Reihe kam.
„Ich meinerseits“, begann Müller. „bin der Eins-O des Schiffes. Fregattenkapitän Müller zu Diensten.“ „Hat man dich also doch endlich befördert“, meinte Jules anerkennend, da der Fregattenkapitän einem Oberstleutnant entsprach und Müller zuletzt Major gewesen war. Er zuckte mit den Schultern. „Wenn ich dazu auch die Teilstreitkraft wechseln musste, aber man gab mir zu verstehen, dass im STK für mich keine große Zukunft mehr warten würde. Ist zwar schade, aber na ja. Hier kann ich mich wenigstens nützlich machen.“

Oberst König räusperte sich. „Vielleicht sollten wir jetzt auslaufen. Wir haben schließlich einen gedrängten Terminplan.“ „Sie haben Recht, Nina“, meinte Heimeshoff und wand sich an den Steuermann. „Steuermann, schmeißen sie den Hyperantrieb an und setzen sie Kurs auf Ikarus, Maximalgeschwindigkeit. Schaffen sie die Fritz raus.“ „Aye, aye, Admiral“, antwortete der italienstämmige Steuermann. Die EDS Friedrich der Große verließ ihren Parkorbit um Wega VIII und trat kurz darauf in den Hyperraum ein.


Die Führung durch das Schiff dauerte über eine Stunde, bis ST 1, Oberst König, Radek und Svetlana schließlich zum letzten Mal in den Turbo-Aufzug stiegen. „Soweit so gut“, meinte Ralf beim Einstieg. „Schönes Schiff, aber wie siehts jetzt mit dem Angriff aus? Das haben sie uns noch nicht erklärt, Frau Oberst.“ „Dazu wollte ich jetzt kommen, Stabsfeldwebel“, sagte Oberst König. Sie räusperte sich kurz, als der Fahrstuhl losfuhr. „Die Werften der Ori befinden sich am Boden, da sie es irgendwie schaffen große Schiffe am Boden zu bauen. Wir können das zum Beispiel nicht und mussten die Friedrich deshalb im Orbit bauen, was sogar auch billiger ist, nebenbei. Jedenfalls haben wir vor ein kleines Einsatzkontingent, bestehend aus zwei Kompanien und ST 1, zu landen. Die Friedrich kümmert sich gleichzeitig um mögliche Schiffe im Orbit.“ „Und wie sollen wir das anstellen?“, fragte Vala. „Das werdet ihr jetzt erfahren“, meinte Svetlana grinsend, als sich die Lifttüren öffneten und ST 1 und die Anderen in einem großen Raum, der die Größe eines kleinen Lagerraums hatte, entließ. Es war dunkel, weswegen man kaum etwas sehen konnte. „Das hier“, meinte Radek. „ist mein Anteil am Wega Projekt. Computer, Licht“ Der Computer reagierte auf den Befehl und in der Halle wurde es Schlag auf Schlag hell. Der Lagerraum war voller Ausrüstung für Infanteristen, darunter diverse High-Tech Kampfrüstungen. „Das Orbitalspringer- und das Exoprogramm“, sagte Radek voller Stolz.

Jules pfiff kurz, als sie die fünf schweren Rüstungen sah, die ganz vorne standen. „Was zum Teufel...? Radek, haben sie zu viel Halo gespielt?“ Der Tscheche grinste nur, weil Jules sogar Recht hatte. „Stimmt, Jules, hab mich beim Design an den Mjolnir-Rüstungen orientiert. Sehen sie es so: Sie können sich freuen, dass ich kein Warhammer 40k Fan bin.“
Die sechs schweren High-Tech Rüstungen, vor denen Jules stand, erinnerten tatsächlich leicht an die Mjolnir Mark 6 Rüstung, wenn auch nur in Form des Helmes, der Rest des Anzugs war metallern und für humanoide Formen ausgelegt, hatte also auch ein entsprechendes Design und war an mehreren Stellen recht bullig bullig. Die Rüstungsfarbe war die des BW-Flecktarns. „Die sind für sie“, meinte Radek an ST 1 gewand. „Die Prototypen des Exoskelett Mark 1. Die Rüstung verstärkt die Kraft des Trägers um den Faktor 3, kann bis zu vier Nahtreffern aus Stabwaffen aushalten und hat diverse andere Spielerein. Darunter ein HUD, ein ABC-Schutzsystem, ein eingebautes Funkgerät und ein Nachtsichtgerät. Erst hatten wir vor sie für die komplette Infanterie zu bauen, aber das hätte jedes Budget gesprengt. Deswegen ist das auch kein Anzug für jeden 08/15 Einsatz, sondern nur für heiße Kampfeinsätze. Diese sechs Anzüge werden auf Jahre das einzige sein, was es an Exoskeletten in unserem Arsenal geben wird.“ „Und damit gehen wir dann auf diesen Planeten und treten den Ori in den Arsch?“, fragte Vala. Radek nickte bestätigend. "Ja, das werdet ihr. Und leider werdet ihr auch die einzigen sein, die das je tun werden." "Wieso denn das?", fragte Daniel. Radek zuckte mit den Schultern. "Ganz einfach: aus Finanzgründen. Es hat Jahre gedauert diese Anzüge zu entwerfen und diese Prototypen zu bauen. Aber sie sind einfach zu teuer in der Herstellung. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es noch ein paar Exemplare geben wird für Spezialeinheiten, aber ST 1 wird bis auf weiteres alleine dem exklusiven Club angehören, der Exoskelette benutzen darf." Daniel nickte verstehend.

„Was ist dieses Orbitalspringerprogramm von dem du gesprochen hast, Radek Zelenka?“, fragte Teal‘C, während er die Rüstungen musterte. „Svetlana?“, gab Radek die Frage an Svetlana McKay weiter. „Die Orbitaljäger, oder auch Orbitalspringer, wie wir uns nennen, ist die Weltallvariante der Fallschirmjäger“, erklärte Svetlana und ging einige Schritte an ST 1 vorbei und zeigte auf einen anderen Kampfanzug, der ebenso futuristisch anmutete, wie das Exoskelett Mark 1, aber dennoch ein normaler Kampfanzug war, wenn auch ein Helm mit Visier dazugehörte. „Das ist der Kampfanzug, den wir Orbitalspringer tragen, hat Radek vor dem Exoskelett entwickelt und meiner Meinung nach der Konservendose vorzuziehen.“ Während der Wissenschaftler nur rot anlief, meinte Franzi: „Hey, du bist doch nur neidisch, weil du kein son Spielzeug kriegst.“ Svetlana zuckte mit den Schultern. „Der Kampfanzug hat fast die gleichen Funktionen, wie das Exoskelett, hält einige Messerstiche und ähnliches aus, verstärkt aber nicht die Kräfte des Trägers. Dafür ist er wesentlich billiger und für die Orbitaljäger am besten geeignet, die wie gesagt eine Erneuerung der Fallschirmjäger sind. Ebenso wird er für die restliche Infanterie eingeführt.“ „Und die Orbitaljäger sind also Fallschirmjäger, die vom Orbit aus springen, wenn ich das mit dem Namen richtig kombiniere“, meinte Daniel nachdenklich. „Genau“, sagte Oberst König. „und darauf bauen wir auch unseren Plan auf. Sie werden mit den Ein-Personen-Landekapseln, kurz EPLK, vom Schiff abgeschossen, vor die Werften geschossen und werden da ihren Auftrag ausführen. Anschließend holen die Walküren sie da raus.“ „Warum bombardieren sie nicht gleich das ganze Gebiet?“, fragte Ralf. „Das ist doch effektiver und wir verlieren niemanden.“

„Schon“, pflichtete der weibliche Oberst ihm zu. „aber ich darf sie an die Neuen Genfer-Konventionen erinnern.“ „Ach ja, ganz vergessen", stimmte Ralf der Offizierin zu.
Die neuen Genfer Konventionen waren, wie der Name schon sagte, eine Erneuerung der ursprünglichen Genfer Konventionen. Die neuen Konventionen legten auch neue Regeln im Bezug auf den Raumkampf fest, um Übergriffe, wie es sie in der Vergangenheit immer wieder gegeben hatte, aufzuhalten.
Dazu gehörte auch das Verbot eines Orbitalbombardements auf bewohnte Planeten und den Einsatz von Nuklear- oder Antimateriewaffen gegen solche Planeten, wenn sich dort Zivilisten aufhielten und auch nur im absoluten Notfall gegen Militäreinrichtungen. Die Erdkräfte würden die Werften also erst bombardieren dürfen, wenn alle Zivilisten evakuiert wären. Oberst König rückte ihre Augenklappe zurecht und sah alle eindringlich an. „Sie haben vier Tage, um sich mit allem bekannt zu machen, dann werden sie zusammen mit der Alpha- und der Beta-Kompanie abspringen, die Oritruppen auf dem Boden in Schach halten, bis wir alle Zivilisten evakuiert haben. Danach dürfen wir das Ziel bombardieren.“
Franzi nickte zuversichtlich. „Gut, dann packen wirs mal an.“


95 Stunden später war es dann soweit. Die EDS Friedrich der Große verließ den Hyperraum zwei Millionen Kilometer vom Planeten Ikarus entfernt und schaltete sofort seine Stealth-Eigenschaften ein, die noch um einiges besser funktionierten, als die von bekannten älteren Modellen. „Gut“, meinte Vizeadmiral Heimeshoff, als er auf einem kleineren Bildschirm zusammen mit Oberst König Sensordaten über den Planeten Ikarus einsah. „Eine Fregatte befinden sich im unmittelbarer Nähe... die sollten wir schnell ausschalten können. Schade nur, dass der Rest ausgeflogen ist, aber auf dem Planeten dürften... wie viele Truppen sein?“, fragte er Oberst König. „Laut meinen Leuten etwa 10.000“, antwortete die Geheimdienstchefin. „Um die Werft etwa 800, aber der Rest kann innerhalb von Stunden zugeführt werden, wir müssen also zügig arbeiten.“ Heimeshoff nickte und ging dann zu seinen Kommandostuhl. „Roter Alarm, alle Mann auf die Kampfstationen. Klar Schiff zum Gefecht.“

Die Friedrich flog nun näher an die kleine Ori-Fregatte heran, die nichts auf ihren Sensoren hatte und deshalb auch nicht die Schilde hochfuhr - ein verhängnisvoller Fehler. „Alle Railguns Feuer frei, alle Laser Feuer frei!“, befahl Admiral Heimeshoff und überschallschnelle Projektile vom Kaliber 45cm und 15,5cm wurden abgefeuert und ebenso alle Lasergeschütze, nur Sekundenbruchteile, nachdem das Schiff sein Stealth deaktiviert hatte. Die Besatzung der kleinen Ori-Fregatte, die kaum 180 Meter lang war, bekam gar nicht mit, was mit ihrem Schiff geschah, als es auseinandergerissen wurde und in mehreren Explosionen verging. Auf der Brücke brach kurz Jubel aus, denn jedes zerstörte Orischiff war ein Stück Rache für die Niederlage am Supertor. Gleichzeitig wurde die Landezone gescannt und der Kurs für die Landekapseln programmiert. Peter Müller bekam eine Mitteilung über sein Headset. „Herr Admiral, Landezone ist jetzt sicher. Bereit zum Ausschleusen.“ „Sehr gut, dann starten wir jetzt die Truppen, ebenso die unterstützenden Einheiten .“ Fregattenkapitän Müller gab den Befehl augenblicklich weiter.


Im Abschussraum der Orbitaljäger, von wo die Landekapseln durch Druckluftrohre aus den Abschussrohren an der Unterseite des Schiffes auf den Boden geschossen wurden, waren ST 1, die allesamt ihr Exoskelett trugen und Svetlana McKay in ihrem Orbitaljägerkampfanzug, sowie Hauptmann Tom Flenzen, der Kommandant der Beta-Kompanie anwesend. Hinter ihnen reihten sich die jeweils ersten Züge der Orbitaljäger-Kompanien, deren Mitglieder ausnahmslos Freiwillige und ehemalige Fallschirmjäger der Bundeswehr waren, in ihren flecktarnfarbenen Kampfmonturen. „Also dann, Tom“, sagte Svetlana und holte eine Münze heraus. „Kopf oder Zahl?“ „Zahl“, antwortete Tom Flenzen, als Svetlana die Münze warf und diese nach einigem Drehen auf Kopf liegen blieb. „Wir gehen zuerst“, meinte Svetlana und überprüfte ihr G36A3, ein überarbeites G36A2 im Kaliber 6,8x43mm Remington. Sie wand sich an den ersten Zug und die dahinteranstehenden Alphas. „Jungs und Mädels, Glück...“ „... ab!“, antworteten 175 Soldaten und Soldatinnen der Alpha-Kompanie lauthals, die in den Gängen hinter des Abschussraums standen.

„Dann los“, meinte Franzi grinsend und setzte den Helm ihres Exoskeletts auf, überprüfte noch einmal ihre Bewaffnung, die extrem vielseitig war. Sie konnte auf ihrem Rücken zwei Gewehre, oder eine Waffe und einen großen 30 Liter Rucksack, tragen, eine 45er USP lins und eine Zat rechts in einem Oberschenkelhalfter. Nun ging sie, noch kurz leicht irritiert vom Heads-Up-Display des Helms, in eine der Landekapseln, ebenso wie der Rest ihr Teams seine eigene Kapsel aufsuchte und mit ihnen 28 weitere Soldaten der Alpha-Kompanie, darunter Svetlana, da es Tradition bei den Fallschirmjägern war, dass der CO immer zuerst absprang. Nun schlossen sich die Kapseln und als die Friedrich die Position überflog, wurden sie auch schon runtergeschossen. Schnell rutschten neue Kapseln von oben nach und 32 weitere Soldaten der Alpha-Kompanie folgten der ersten Welle und so ging es weiter.
Erst die 175 Alphas, dann die 175 Soldaten der Beta-Kompanie, 350 Soldaten würden also an diesem Tag vom Himmel steigen. Die erste Welle passierte nun die obere Atmosphäre in einer Geschwindigkeit, die irrsinnig gewesen wäre, wenn die Kapseln nicht nach dem Vorbild der Goa‘Uld Rettungskapseln designt worden wäre. Moderne Hitzeschilde beschützten die Insassen, bis sie dem Boden immer näher kamen und schließlich aufschlugen. Das ganze Prinzip hatte man entwickelt, nachdem ST 1 im Goa‘Uld Krieg auf ähnliche Weise einen Goa‘Uld gefangen nehmen konnte, wenn auch die Grundidee der Orbitalspringer schon wesentlich früher entstanden war.

Kaum aufgeschlagen, wurden die Kapseln aufgesprengt und die Orbitaljäger sprangen hinaus, bereit für den Kampf, doch auch verteilt über einen 500 Meter Radius. Auch ST 1 gruppierte sich schnell, da jeder über eine Taktische Karte am linken Arm verfügte, die die Position jedes einzelnen Teammitglieds zeigte. „Wo sind wir gelandet?“, fragte Franzi über Funk. „Zwanzig Kilometer nördlich der Stadt“, antwortete Svetlana. „Genau in unserer Landezone." Sie ging auf die allgemeine Sprechfrequenz: „Kompaniechef an alle, Ausrüstung aufsammeln und Zugweise antreten.“ „Dahinten kommen unsere Fahrzeuge, aus 14 Uhr“, meldete eine weibliche Stimme über Funk.

Franzi wand sich in besagte Richtung und blickte in den Himmel. Die Sensoren ihres Helms erfassten sofort die anfliegenden Walküren, die achtzehn gepanzerte Jeeps brachten, die wie eine Mischung aus Humvee und Wolf-Jeep waren. Der Jaguar-Jeep nahm 10 Personen im Innenraum auf und war mit einem schweren Kaliber 12,7mm MG bewaffnet, sowie von einer dünnen Compositpanzerung geschützt. „Gut, Alphas, Betas, ihr wisst, was zu tun ist. Steigt in die Jaguar, nehmt die Schneise Nummer 2 und sichert die Stadt, damit die Evakuierung der Bevölkerung stattfinden kann“, befahl Franzi. „Geht klar, Oberstleutnant“, antwortete Hauptmann Flenzen. „Wird postwendend erledigt“, kam es von Svetlana.

Die Motoren der Jeeps heulten auf und die ganze Beta-Kompanie sattelte auf, um mit 90 km/h in Richtung der Stadt zu donnern, die Alpha-Kompanie kletterte auf die Jeeps, um außen drauf mitzufahren. Jedoch fuhren sie über die rechte Flanke zur Stadt, da sich kaum einen Kilometer von der Stadt entfernt, ein kleines Basislager der Ori-Truppen befand. Daran wollte man sich heranschleichen, um die Truppen auszuschalten. Für einen Angriff aus der Luft war das zu nahe an der Stadt, weshalb die Bodentruppen das allein erledigen mussten. ST 1 konnte hingegen zu den beiden anderen Lagern, die 5 bzw. 8 Kilometer von ihrer Position entfernt waren, aufbrechen und deren Störsender auszuschalten, die die Ori verwendeten, um ihre Position zu verschleiern. Nur die ungefähre Position hatte man herausfinden können und ein Luftschlag mit Flugzeugen ging auch nicht, da das Ziel mit Luftabwehr verteidigt wurde, wie der Geheimdienst berichtete.
„Gut, dann brechen wir jetzt auch auf“, meinte Franzi und sah ihre Teamkameraden an. „Ralf, Daniel, ihr kommt mit mir, Jules, Vala und Teal‘C, ihr nehmt euch Lager Zwei vor.“ Alle nickten sich kurz aufmunternd zu, dann brachen sie zu ihrem jeweiligen Lager auf.


Im Orilager, das sich kurz vor der Stadt befand, war es zu diesem Zeitpunkt sehr friedlich. Die Soldaten kamen gerade alle von der nachmittäglichen Andacht und waren allesamt recht zufrieden, denn sie hatten ein sehr gutes Schicksal abgekriegt. Der Planet hatte ein gutes Klima und seine Position war geheim, weshalb die Erdlinge sicher nicht auftauchen würden, um sie im Kampf zu stellen. Das Camp ähnelte jedem normalen Armeelager, war von einem Zaun umgeben und hatte in jeder Ecke einen großen Wachturm. Auf dem Turm, von wo man aus nach Südosten blicken konnte, standen zwei Orikrieger, die gelangweilt Ausschau hielten. Der Eine setzte sein Fernrohr ab. „Weißt du, warum wir das hier überhaupt machen?“ „Was meinst du?“, fragte der Andere, der ein paar Jahre älter war. „Na das alles hier“, meinte der Erste. „Wir können doch sowieso nicht angegriffen werden. Keiner kennt diese Welt und selbst wenn, würde unser Schiff im Orbit uns doch rechtzeitig alarmieren.“ „Ja, kann sein“, meinte der Ältere und setzte jetzt auch sein Fernrohr ab, um sich zu seinem Kameraden zu drehen. Er bekam gerade noch mit, wie es in der Ferne einmal laut knallte und sein Kamerad von einer Hochgeschwindigkeitskugel zerfetzt wurde. Schnell hechtete er zum Alarmknopf und konnte ihn gerade noch in die Fassung drücken, als eine weitere Salve eintraf und ihn ebenfalls niederstreckte.


Svetlana McKay löste ihren Blick von der digitalen Visierung ihres 12,7mm MGs und steckte ihren Kopf in den Wagen. „Bereithalten zum Ausstieg. Verteilt euch dann sofort.“ Die Wagenkolonne scherte nun auseinander. Die eine Hälfte fuhr in Richtung Stadt weiter, während der Rest auf das Tor des Camps zu hielt. Unter lautem Krachen schoss Svetlanas Jaguar als erstes ins Camp, wo die Ori sich immer bereitmachten, um sich zu verteidigen. Die Jeeps hielten mit quietschenden Reifen und sofort sprangen die Alphas von den Wagen, die Betas verließen das Innere beinahe genauso schnell. Die MG-Schützen legten ein Sperrfeuer auf die Gebäude, wo sich etwa die Hälfte der Ori aufhielt. Knapp 80 Mann starben, ohne die Chance gehabt zu haben sich zu verteidigen. Der Rest der Krieger hatte sich jedoch inzwischen bewaffnet und verschanzte sich für einen Gegenangriff. Doch die Orbitaljäger, die beste konventionelle Spezialeinheit der Erdstreitkräfte, gönnten ihnen keine faire Chance. Sie waren in der Überzahl und konnten so viele die meisten von ihnen einkesseln, um sie fertigzumachen, oder gefangen zu nehmen. Für viele war letzteres das eintreffende Schicksal, denn vor lauter Angst war ihre Kampfmoral schnell zusammengebrochen. Innerhalb von Sekunden war schon alles vorbei.

„Hauptmann McKay, Auftrag ausgeführt“, meldete Svetlanas Kompaniefeldwebel ihr nach einer knappen Minute, die der Zugriff gedauert hatte. „Status?“, verlangte sie über Funk. „Keine Toten“, antwortete der Kompaniefeldwebel. „aber Schmidt und Ganz wurden schwer, und acht weitere leicht verwundet, die Sannis kümmern sich schon um sie, sieht ganz gut aus.“
„Die Ori?“, fragte Svetlana zufrieden über die minimale Anzahl von Verwundeten. „Wir haben knapp vierzig, die sich ergeben haben, wenn ich das hier so richtig sehe, dann eine Menge Verwundete, aber die Mehrzahl ist tot.“ „In Ordnung, die Gefangenen fesseln, sie sind ab jetzt Kriegsgefangene, ebenso die Verwundeten. Die Sannis sollen sich um sie kümmern, sobald Schmidt und Ganz stabilisiert wurden. Danach fahren wir in die Stadt“, meinte Svetlana, was der Kompaniefeldwebel knapp bestätigte.


Der Rest der Kolonne fuhr nun in langsamem Tempo in die Stadt ein, die in einem mittelalterlichen Stil erbaut war, und ungefähr acht Kilometer im Durchmesser breit war. Unter den staunenden und auch angsterfüllten Augen der Menschen fuhren die Jaguars ins Zentrum der Stadt, wo sich auch das Rathaus befand. Hauptmann Flenzens Jeep hielt direkt auf dem Rathausplatz, während die übrigen Jeeps und die knapp 180 Orbitalspringer ausschwärmten, um nach Ori in der Stadt zu suchen.
Flenzen sah sich kurz um und sah dann einen kleinen Mann, der um die 60 Jahre alt sein musste, gefolgt von mehreren Männern und Frauen, vom Rathaus aus auf sie zulaufen. Flenzen nickte einem der Soldaten seines Jeeps zu, die um das Fahrzeug herum Stellung bezogen. „Feldwebel, kommen sie mit. Ich brauch jemanden der ein wenig Eindruck hinterlässt.“ Der angesprochene Unteroffizier, ein Hühne von annähernd 1,92 Metern, nickte grinsend und folgte seinem Befehlshaber, der den Leuten entgegen ging. Als sie voreinander standen, nahm Flenzen seinen Helm ab und klemmte ihn sich unter die Schulter. „Ich bin Hal, wer sind sie?“, sagte der alte Mann und verbeugte sich. „Hauptmann Thomas Flenzen, Erdstreitkräfte“, stellte sich Flenzen vor. „Sie sind der Bürgermeister dieser Stadt?“ „Jawohl, das bin ich“, antwortete Hal. „Jedenfalls seitdem die Ori hier eintrafen und den alten Bürgermeister hinrichten ließen. Sie stammen von der Erde?“
„Das tun wir.“ Flenzen nickte. „Wir sind hier, um die Ori in die Schranken zu weisen, aber dafür müssen wir ihre Stadt evakuieren, damit niemand aus ihrer Stadt in die Kämpfe gerät.“ „Natürlich“, sagte Hal mit einem bösen Lächeln. Man konnte weder ihn, noch seine Mitmenschen, als Orianhänger aus freien Stücken qualifizieren. Sie taten alle nur, was man ihnen auftrug, um am Leben zu bleiben. „Aber wohin wollen sie uns evakuieren und wie?“ „Wir bringen sie auf einen anderen Planeten, durch ein Sternentor“, antwortete Flenzen. „Aber wir haben hier kein Sternentor mehr“, warf einer von Hals Begleitern ein. „Die Ori stahlen es, als sie uns in ihre Dienste zwangen.“ „Keine Sorge, wir haben schon an alles gedacht“, antwortete der hochgewachsene Feldwebel. Flenzen nickte zustimmend und setzte seinen Helm auf, um sich wieder ins Funksystem einzuklingen. „Flenzen an alle. Statusmeldungen, sind Ori hier?“ „Negativ“, war die allgemeine Antwort. „Gut, dann können wir. Oberleutnant Remke, markieren sie den Landepunkt.“
„Erledigt“, antwortete die weibliche Stimme von Oberleutnant Remke wenige Sekunden später.„Jumper sind zwanzig Sekunden weg.“ „Gut“, meinte Flenzen und wand sich an den hochgewachsenen Feldwebel und über Funk an alle anderen Orbitaljäger in der Stadt. „Bereiten sie die Leute auf die Evakuierung vor, sie sollen nur das nötigste mitnehmen. An ihrem Bestimmungsort werden sie alles haben, was sie brauchen.“


Etwa zur selben Zeit schlichen sich Franzi, Daniel und Ralf an das Orilager heran, das wesentlich besser gesichert war, als das in der Nähe der Stadt und auch größer war. Dort hatte man jetzt auch anscheinend Ahnung, dass Erdtruppen gelandet waren, denn überall war die Alarmbereitschaft hoch. „Sieht einer den Störsender?“, fragte Franzi, während sie im Gras lag. „Nein“, antwortete Daniel und besah sich das ganze Camp mit seinem Helmintegrierten Fernglas. „Da ist es glaub ich“, meinte Ralf. „Auf vier Uhr 20. Das ovale Ding mit dem Schnörkel.“ „Tolle militärische Ausdrucksweise, du Mustersoldat", meinte sie spöttisch. Franzi blickte nun ebenfalls in besagte Richtung und nickte, als sie besagtes Objekt erblickte. „Ich sehs. Raketenwerfer bereitmachen.“
Daniel nickte. Er nahm den Raketenwerfer, das neuste Modell, von seinem Rücken und lud es mit einer Rakete, die genug Schaden beim Aufschlag anrichten würde. Er ging in die Hocke, damit die Zielerfassung des Fire and Forget Systems das Ziel erfassen konnte. Plötzlich fegten Plasmasalven über ihre Köpfe. „Sie haben uns entdeckt“, sagte Franzi. „Daniel, mach hinne.“ „Ja, ja, glaubst du ich ruh mich hier absichtlich aus?“, fragte Daniel laut. Dann drückte er auf den Auslöser und unter lautem Zischen löste sich die Rakete aus ihrem Rohr, stieg dann steil in den Himmel und nahm Ziel auf den Störsender. „Weg hier“, befahl Franzi, klopfte beiden kurz auf die Schulter und gemeinsam flohen sie aus dem Gebiet. Dank ihrer Anzüge konnten sie dies mit beinahe 32 km/h, was für einen Sprinter vielleicht auf solche kurze Distanzen normal, für einen voll ausgerüsteten Soldaten aber unerreichbar schnell war.

Die Rakete schlug wenige Sekunden später in einem ballistischen Anflug ein und vernichtete den Störsender und die nahestehenden Gebäude. Doch die 500 Mann in dem Lager, die sich bereitmachten die Feinde zu verfolgen, waren alle noch am Leben - aber nicht mehr lange. „Macht schon“, befahl Franzi der Friedrich über Funk.
Im hohen Orbit richtete die Friedrich der Große ihre leichteren Railguns, die immerhin ein Kaliber von 15,5cm hatten und Mach 6 schnell waren, auf das Basis und eröffneten ein Sperrfeuer, das jedes Lebewesen im Camp und in knapp einem Kilometer Entfernung ausradierte. „Alles in Ordnung da unten?“, fragte Müller über Funk. „Ja, alles in Ordnung“, bestätigte Franzi etwas benommen. „Waren doch etwas näher an der Explosionswelle, als wir dachten, aber wir sind okay. Schon was von Jules und Co?“ „Negativ“, antwortete Müller, unterbrach sich dann aber selbst, als auf der anderen ST 1 Frequenz Jules Stimme meldete: „Ziel hochgejagt, erfasst endlich die Basis und jagt die Hundesöhne zur Hölle!“ Müller nickte dem Waffenoffizier zu, der seine Finger über seine Schalttafel mit den vielen Waffensystemen fahren ließ und das neue Ziel erfasste und auch hier sein Werk tat. „Auftrag ausgefüllt, ST 1, gute Arbeit“, sagte Müller zufrieden. „Wir schicken euch einen Jumper, der euch an Bord holt.“


Auf dem Planeten war indes die Evakuierung im vollen Gange und die Evakuierung neigte sich bereits ihrem Ende zu. Vor einigen Minuten hatten zwei Jumper ein Stargate, das man für die Evakuierung von einem anderen Planeten ausgeborgt hatte, gebracht und dieses auch gleich angewählt. Die Bewohner der Stadt wurden nun von den Erdtruppen freundlich, aber auch bestimmt, in Richtung des Tores getrieben. Hal stand bei Hauptmann Flenzen, während Svetlana die Evakuierung leitete. „Hauptmann, was ist mit den anderen Bewohnern des Planeten?“, fragte Hal besorgt. „Auf den anderen Kontinenten gibt es noch viele Städte.“ „Denen wird schon nichts passieren“, sagte Flenzen beruhigend. „Sobald wir die Anlagen der Ori zerstört haben und die Ori wissen, dass wir den Planeten kennen, werden sie das Interesse an dem Planeten verlieren.“
Flenzen wusste zwar, dass die Ori den Planeten und die potenziellen Gläubigen dieses Planeten nie aufgeben würden, aber er musste Hal für den Moment beruhigen. Man hatte weder die Zeit noch die Ressourcen, um alle Menschen zu evakuieren, denn die Sensoren der Friedrich hatten vor wenigen Minuten zwei Ori-Mutterschiffe auf ihren Sensoren aufgefangen, die hierher auf dem Weg waren.
In einigen Monaten könnte man alle Menschen hier von den Ori vielleicht befreien, aber nicht jetzt, es sei denn es geland irgendwie die Mutterschiffe zu vernichten, ohne dabei selbst geröstet zu werden.Die Erde würde damit leben müssen, diese Menschen in der Gewalt der Ori zu belassen, aber man hatte momentan keine Wahl, es sei denn, es gelang der Friedrich die Orischiffe abzuwehren. Die letzte Gruppe von Stadtbewohnern machte sich nun startklar und auch die Orbitaljäger machten sich bereit abzurücken, denn die Walküren und Jumper der Friedrich steuerten die Stadt an, um sie, die Jeeps und das Stargate mitzunehmen.


Auf der Friedrich standen Admiral Heimeshoff, Fregattenkapitän Müller und Oberst König auf der Brücke, als jemand aus der Brückencrew meldete: „Admiral, Alpha- und Beta-Kompanie kommen nun rein, die Jumper und Walküren steuern die Hangars an.“ „Keine Minute zu früh“, murmelte Oberst König und sah auf einen Sensorschirm, der indizierte, dass die Ori nur noch sechzig Sekunden entfernt waren. „Das wars, alle sind an Bord“, kam die Klarmeldung Augenblicke darauf.
Heimeshoff nickte. „Sehr gut, Waffenoffizier, starten sie zwei Antimaterietorpedos bei Einstellung 4 und machen sie diese Werften dem Erdboden gleich. Danach sofort wieder auf Stealth gehen.“
„Aye, aye, Admiral.“

Die auf Stufe 4, einer relativen niedrigen Stufe, eingestellten Antimaterietorpedos verließen ihre Silos und steuerten auf den Boden zu. Innerhalb weniger Sekunden erreichten sie die Werftanlagen und detonierten. Zwei 200 Megatonnen starke Explosionen pulverisierten die Werftanlagen, die dort auf Kiel gelegten Schiffe, die Werftarbeiter und das evakuierte Dorf. Staubwolken hüllten das Gebiet ein, während die Friedrich schnell den Orbit des Planeten verließ. Momente später tauchten auch schon zwei Orischiffe auf, orteten die Friedrich aber nicht dank der Stealtheigenschaften des Schlachtschiffs. Dafür hatten sie die Schilde jedoch bereits aktiviert und die Waffen auf Stand-Bye.
„Vorschläge, wie wir die Mutterschiffe zerstören können?“, fragte Heimeshoff jetzt in die Runde. „Ich habe nicht vor die Schiffe unbeschadet davon kommen zu lassen, aber ich will auch nicht dieses brandneue Schiff in Gefahr bringen, ein Schiff, das die Erde dringend nötig hat.“
Heimeshoff schnaufte. Es war schon Ironie, dass das stärkste Kriegsschiff, das je eine irdische Werft verließ, nicht im stande war mit diesen Schiffen Schlitten zu fahren. Nun, im Prinzip schon, besaß die Friedrich doch insgesamt, Laser, Railguns unterschiedlicher Kaliber und 60 Revolver-Silos für Antimateriewaffen. Damit konnte man die Orimutterschiffe sicherlich stark beschädigen, aber Heimeshoff durfte kein Schiff riskieren, dessen Bau fast fünf Jahre gedauert hatte und über fünfzig Milliarden Euro verschlugen hatte, das hatte man ihm deutlich klar gemacht. Zudem konnte es sich die Erde nicht leisten ein weiteres Schiff zu verlieren, vor allem keines, das so einen psychologischen Wert für die Erdtruppen besaß.

Müller überlegte kurz. „Ich hab da vielleicht eine Idee.“ „Dann spucken sie sie mal aus, Eins-O“, meinte Heimeshoff. „Einige unserer F-302 verfügen doch über einen Hyperantrieb, der zweifache Lichtgeschwindigkeit macht, oder?“ „Sicher“, sagte Heimeshoff nachdenklich, sah dann verstehend auf und grinste. „Sie wollen mit den F-302 die Schilde der Mutterschiffe durchdringen?“
„Ganz recht“, antwortete Müller nickend. "Wir haben es schon einmal gemacht gegen Anubis Mutterschiff, damals in der zweiten Schlacht um die Erde. Wir nehmen zwei 302er und geben ihnen einen Antimateriesprengkopf mit. Das sollte ausreichen, um die Schiffe zu zerstören.“ „Klingt gut“, meinte Oberst König nachdenklich. „Dann können wir auch noch die restlichen Menschen dieses Planeten evakuieren, wenn uns keine Ori mehr im Nacken sitzen.“ Müller nickte und machte sich daran die Vorbereitungen zu treffen. Die Rechner der Friedrich mussten exakte Berechnungen anstellen, damit die F-302 auch ja an ihrem Bestimmungsort ankamen.


Zehn Minuten später verließen zwei F-302 den Hangar der Friedrich und steuerten auf die Mutterschiffe zu. „Blau 1 und Blau 2, hier Friedrich“, funkte Müller die beiden Raumjäger an.
„Aktivieren sie nun den Hyperantrieb. Sie werden ihn automatisch verlassen, wenn sie innerhalb der Schildblase sind. Und denken sie daran, dass sie sofort wieder in den Hyperraum gehen, wenn sie die Waffe ausgeklinkt haben.“
„Blau 1 hat verstanden.“
„Blau 2 verstanden.“
Bruchteile einer Sekunde später gingen die Raumjäger auch schon in den Hyperraum. Die Reise über wenige zehntausend Kilometer dauerte nicht lange und schon acht Sekunden später öffneten sich zwei Hyperraumfenster innerhalb der Schildblasen der Mutterschiffe. Die 302er schossen daraus hervor, feuerten ihre Torpedos ab und verschwanden sofort wieder im sicheren Schutz des Hyperraums. Die Antimaterietorpedos explodierten kurz darauf und beide Mutterschiffe brachen unter der Kraft der Explosionen zusammen und wurden zu kleinen Fetzen zerrissen.

Auf der Brücke der Friedrich der Große brach Jubel aus und Heimeshoff reichte Müller beglückwünschend die Hand. Dann gab er neue Befehle aus. „Bereitmachen, um jetzt auch noch den Rest des Planeten zu evakuieren. Zwei Jumper ausschicken, um die Überreste der Ori-Schiffe zu untersuchen. Vielleicht finden wir ja was, was wir gebrauchen können.“

Die restliche Evakuierung des Planeten Ikarus nahm mehrere Stunden in Kauf, dafür konnten die Erdstreitkräfte aber auch insgesamt über 50.000 Menschen von diesem Ori-Planeten wegschaffen. Danach nahm die EDS Friedrich der Große Kurs auf die Erde, wo der erfolgreiche Einsatz schon per Subraum-Funk bekannt war. Für die Earth Defense Inititiave war dies der erste große Sieg, ein Schritt in die richtige Richtung. Auf der Erde waren die Verantwortlichen ziemlich zufrieden mit dem Geleisteten, gleichzeitig aber immer noch besorgt, weil der zweite Rüstungsplanet der Ori noch nicht gefunden war. Doch auch an diesem Problem arbeitete TRAV bereits und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es erste Resultate gab. Doch wo ein Rüstungsplanet war, da gabes auch noch mehr...


In der Origalaxie, in der heiligen Stadt Celestis, waren die Ori selbst über das Geschehene aufgeregt. „Hinterlistige Heiden“, schimpfte ein Ori den anderen Feuerwesen zu. „Ihr Glück wird sie schon bald wieder verlassen“, meinte ein anderer Ori zuversichtlich. „Und dann sind wir wieder an der Reihe. Dieser Krieg hat nämlich gerade erst angefangen und wir haben noch den ein oder anderen Trick auf Lager...“





Ende der Folge
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