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TGE Combined - Fire of War von Atlan, Colonel Maybourne

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1.28 Verworfene Chance
von Colonel Maybourne



Die 4. Flotte war im Orbit von P3I-106, des 7459. Sternensystems, wo sie auf Grund ihrer geringen Ladekapazitäten neue Vorräte aufnahm.
Auf dem Planeten gab es eine starke Offensivkampfgruppe der Army und so konnten ohne Probleme Vorräte an Bord gebracht werden.
Die Army war dabei, die Restverbände der Ori auf diesem Planeten zurück zu schlagen, es stellte aber kein großes Problem da.
Admiral Heimeshoff war ebenfalls auf den Planeten gekommen, wo er mit dem Major General in dessen Kommandostand zusammen kam.
Dieser hieß Peter Nargren und war ein schmächtiger Schwede, der seine Division ohne größere Verluste in die Schlacht führte.
„Also Peter, wo drückt der Schuh?“
Nargren sah ihn verlegen an und fuhr sich durch die blonden Haare, bevor er antwortete, es war ihm sichtbar unangenehm.
„Ich dachte nicht, dass ich so auffällig war.“
Der Admiral setzte sich und grinste nur.
„So gut sind sie nicht, nun sagen sie mir schon, was sie bekümmert.“
Nargren setzte sich und goss sich eine Tasse Tee ein.
„Unsere Offensive kommt eigentlich sehr gut voran und wir haben kaum Verluste, aber an einem Frontabschnitt ist das nicht so.
Und obwohl es ein ruhiger Abschnitt mit geringen Feindkontakten ist, haben wir dort so hohe Verluste wie in der ganzen Division.“
Heimeshoff rieb sich das Kinn.
„Was haben sie dort für eine Einheit eingesetzt?“
Nargren bot ihm Kekse an.
„Ein Bataillon leichte Infanterie unter einem deutschen Kommandeur und weil sie auch aus Deutschland kommen habe ich in einer ruhigen Minute…“
Heimeshoff beendete den Satz.
„Das meine Leute mehr rauskriegen und sie sich nicht die Finger schmutzig machen, da es unangenehme Fragen aufwerfen könnte.“
Nargren nickte und zeigte ihm eine Karte.
„Da stimmt irgendetwas nicht und will nicht, dass die Offensive in Gefahr gerät, weil es in dem Fronstabschnitt zu Unregelmäßigkeiten kommt.“
Der Admiral konnte nur zustimmen.
„Das müssen sie mir nicht sagen, aber ich wäre dafür, dass wir das alles inoffiziell machen und keinen Staub aufwirbeln.
Denn wenn nichts rauskommt, könnten wir uns was aus dem Oberkommando anhören, auf Grund der derzeitigen politischen Lage.“
Nargren goss sich eine weitere Tasse ein.
„Das ist schon klar und woran hätten sie gedacht?“
Heimeshoff stand auf und wollte gehen.
„Meine Orbitalspringer brauchen wieder längeren Landurlaub und könnten sich dabei ja in den Frontabschnitt verirren…“
Der Schwede war damit voll und ganz zufrieden.
„Das hört sich gut und ich werde dafür sorgen, dass keiner dumme Fragen stellt, doch jetzt möchte ich sie noch zum Essen einladen.
Wir haben gerade Verpflegung von der Erde bekommen und das ist besser als das, was sie euch mitgegeben haben.“
Dagegen hatte der Admiral natürlich nichts einzuwenden.
„Ich werde sicher nicht nein sagen.“
Nargren hielt ihm die Tür auf.
„Stimmt es eigentlich, dass sie auch euch auf den Schiffen dieses widerliche Epas servieren, auf einigen Schiffen soll es ja…“
Heimeshoff ging sofort dazwischen.
„Kommen sie mir nicht mit Epas, ich kann es nicht ausstehen und die Gedanken lassen bei mir schon…“
Nargren hob beschwichtigend die Hände und führte seinen Gast in die Feldkantine, da auf jeden Erdenplaneten bekannt war, wie widerlich dieses Zeug war.
Unter Epas verstand man Fertignahrung, die speziell für die Armee hergestellt war und dementsprechend schmeckte.
Obwohl keiner zugeben würde, dass das Zeug überhaupt einen Geschmack hatte, da es auf Grund seiner Zusätze nur Nährstoffe besaß.
Jeder Matrose in der Flotte war heilfroh, wenn er auf einem Planeten Landurlaub hatte, für die meisten war Epas eine Zumutung.


Zwei Stunden später:

Svetlana McKay und Marko Fuhrmann waren an Bord einer Walküre und hatten es geschafft, den Sonderauftrag des Admirals zu erhalten.
Natürlich waren sie erst wenig begeistert, aber es half ihnen nichts und sie mussten der auf dem Schiff verschrienen „Strafmission“ folgen.
Zwar wusste auf dem Schiff keiner worum es ging, aber wenn es zwei hochdekorierte und verdiente Soldaten auf einen unbekannten „Urlaub“ verschlug...
Jedenfalls hatten sie sich damit zwangsweise abgefunden und waren Seite an Seite und auf voller Höhe des Geschehens.
Sie sah sich ein Bild ihres gerade geborenen Sohnes an und sah dabei verträumt aus, was an ihrem Blick unverkennbar war.
„Er scheint ja mehr von seinem Vater geerbt zu haben.“
Svetlana schreckte hoch.
„Was, wie bitte, ich habe nicht hingehört.“
Gunnery Sergeant Marko Fuhrmann zeigte noch einmal auf das Bild in ihrer Hand.
„Er kommt wohl mehr nach ihrem Gatten, Major.“
Svetlana rollte mit den Augen, während ihre Walküre durch einen Luftwirbel flog, was bei ihnen zu kleinen Turbolenzen führte.
„Ja, er kommt ehr nach ihm, dafür sieht Susan wie mir aus dem Gesicht geschnitten und er ist trotzdem ganz sü߅“
Marko lächelte sie freudig an.
„Frau Major, wie haben sie ihren Sohn denn genannt, wenn ich fragen darf?“
Jetzt verzog sie ihr Gesicht zu einer finsteren Miene.
„Rodney jr.“
Er hob sofort seine Hände.
„Ich bitte um Entschuldigung, falls ich sie verärgert haben sollte, aber wenn der Name bei ihnen nicht sehr…“
Sie wank ab.

„Nein, es ist meine Schuld und so schlimm ist er ja gar nicht, doch mein Mann hat es geschafft, mich zu überrumpeln.
Sehen sie, wir hatten gewettet und der Sieger durfte den Namen aussuchen, aber Rodney in all seiner Pracht, hat mich auf eine miese Art ausgetrickst.“
Er sah sie an und wusste sofort, dass sie nicht in der Laune war um darüber zu reden, da es ansonsten hier sehr ungemütlich würde.
„Na dann, bei mir und meiner Freundin ist es auch bald so weit.“
Jetzt war Svetlanas Interesse wieder voll geweckt.
„Darf man fragen, wann es so weit ist?“
Er dachte an seine Freundin und deren Bauch, der gerade ein bisschen gewölbt war, da auf die beiden noch etwas Warten bevorstünde.
„Sie ist im vierten Monat und kann es kaum erwarten, dass sie endlich Mutter wird und als sie mir sagte, dass sie schwanger ist…“
Svetlana lächelte.
„Da konnten sie es kaum erwarten, ihr Kind in den Händen zu halten und das erste Mal als Vater ihre Verantwortung zu übernehmen.“
Er konnte es nur bestätigen.
„Ja, da haben sie voll und ganz recht.“
Die Walküre ging nun in den Sinkflug und es war das Zeichen das sie ihr Ziel an der Front erreicht hatten.
Und sowohl Marko als auch Svetlana waren der Meinung, dass es nichts bringen würde, ob sie nun alles unter die Lupe nahmen, oder nicht.
Trotzdem sahen sie sich schon beim Aussteigen unauffällig um und nahmen war, dass auf den Landeplatz alles angespannter war, als anderswo.

Einige Minuten später kamen sie in den Befehlsstand des Bataillons und sahen sich um, da sie schnell wieder weg wollten.
Dabei fiel auf, das diese Soldaten sehr ruhig waren und dass ein, auf eine seltsame Art und Weise, eisiger Ton herrschte.
Svetlana dachte zuerst noch das es am Tod des Kommandanten lag, der vor drei Tagen auf dem Gang zu seinem Zelt von einem Jäger getroffen worden war.
Aber nach nur wenigen Minuten hatte Marko jemanden entdeckt, den er für den Grund der hohen Verluste hielt.
„Das darf nicht wahr sein…“
Keine 20 Meter von ihm entfernt war Marvin Bock, der das Bataillon kommandierte, da in der kurzen Zeit kein neuer Oberstleutnant eingetroffen war.
Bock war seinerseits der Hauptmann in Fuhrmanns Kompanie, im Krieg mit den Goa´Uld und führte durch überzogene Befehle viele Soldaten in den Tod.
„Greifen sie die Stellung im Nordwesten mit zwei Kompanien an und sorgen sie dafür, auf der gesamten Breite durchzubrechen.
Und wenn sie es mit der ersten Welle nicht schaffen, holen sie sich Verstärkung, da es laut der Einsatzplanung morgen eine Großoffensive geben soll.“
Der junge Lieutenant salutierte.
„Jawohl Sir.“
Daraufhin schritt der Major zur Funkstation und ließ sich die sechste Kompanie geben, die auf Beobachtungsposten lag.
„Oberleutnant Johner, sie werden die Stellung verlassen und in 20 Minuten vorrücken, bei Widerstand halten sie die Stellung so lange wie möglich.“
Marko schüttelte den Kopf und fragte sich im Stillen, warum es ausgerechnet Bock wieder zu einem Frontkommando geschafft hatte.
Schon im letzten Krieg, war er nur knapp der Strafversetzung wegen seiner Kampfführung entgangen und jetzt das.
Er ging zu Svetlana.
„Frau Major, ich habe den Grund für die hohen Verluste gefunden und denke, dass sie vor dem Hintergrund dessen, nicht erfreut sein werden.“
Sie war ganz Ohr.
„Das ging aber schnell.“
Er nahm sie bei Seite, denn Bock hatte die beiden noch nicht bemerkt und Marko wollte er schon nach dem Goa´Uldkrieg anklagen.
„Dieser Major ist ein alter Bekannter, der im letzten Krieg mein Kompanieführer war, es in seiner Selbstüberschätzung aber nicht verstand, uns zu führen.
Er hat unnütze Angriffe befohlen und war nur auf Orden und Auszeichnungen scharf, daher starben Dutzende meiner Kameraden…“
Er erklärte ihr noch kurz die schlimmsten Befehle, die Bock angeordnet hatte und wie er als
Versager dastand, als Franziska Rust in ihre Stellung krachte.
„… jedenfalls hat ihn das ganz schön getroffen und er konnte danach nie wieder richtig als Chef wahrgenommen werden.
Soweit ich weiß, wurde er kurzzeitig in eine Ausbildungseinheit versetzt, doch was der bei einem neuen Frontkommando verloren hat…“
Svetlana überlegte nach den Worten ebenfalls genau.
„Wenn ich recht verstanden habe, ist das ein zu ehrgeiziger Offizier, der seine Truppe auf überflüssige Himmelfahrtkommandos schickt.
Und sie haben sich im letzten Krieg mit ihm angelegt und ich soll dafür sorgen, dass er bei seinen sicher herausragenden Kontakten, versetzt wird.“
Marko nickte.
„Ja, Frau Major.“
Svetlana verdrehte die Augen, aber da sie Marko glaubte, wollte sie erst einmal sehen, ob er nicht vielleicht übertrieben hatte.
Sie vertraute ihm nach all den Missionen, die sie zusammen durchgezogen hatten, doch wenn er bei der Sache auch nur leicht übertreiben sollte...
Sie wollte sich nicht ausdenken, was dabei für ein politisches Gewitter aufziehen würde, es könnte sich auf die Moral der gesamten Armee ausweiten.

Beide waren im Schatten der Zelte und wurden nicht bemerkt und konnten sich Zeit lassen zu überlegen, wie sie vorgehen wollten.
Marko hatte vor, dass sie den Admiral informieren würden und er überprüfen sollte, ob für die Einheit ein neuer Kommandeur abgestellt würde.
Das Problem war nur, dass sie sich damit in die Nesseln setzten, wenn Bock eine förmliche Beschwerde einreichte.
Daher hatte Svetlana die Idee, dass man ihn aus seiner Reserve locken müsste und dann an den Generalstab meldete.
Und Marko war dafür genau der richtige, denn sie war ebenso der Meinung, dass Offiziere wie Bock eine Belastung für das Militär seien.
Er ging also wieder ins Kommandozelt, in der Absicht den Major heraus zu fordern und es dann Svetlana zu überlassen.
Bock hingegen gab wieder Befehle.
„Schicken sie die Gruppe von Malik weiter vor und sagen sie den Männern, dass der Abschnitt bei den Hügeln bis 13 Uhr einzunehmen sei.“
Da kam ein Spruch von hinten.
„Nur bis 1300, wir sind wohl auf den Silver Star aus, oder haben wir Freude daran, dass es bei der Schnapsidee wieder unnötig Tote gibt?“

Mit einem Mal verstummte jedes Gespräch und alle sahen Fuhrmann an, der ganz lässig in der Gegend stand.
Bock wurde auf der Stelle mehr als wütend.
„Ich will sofort ihren Namen, Rang und Vorgesetzten wissen und dann werden sie sich auf der Stelle entschuldigen.“
Marko, der durch das Barett nicht erkannt wurde, kam lässig nach vorne und musterte auf eine ablehnende Weise, die ganze Truppe.
„Ich? Ich bin Gunnery Sergeant Marko Fuhrmann, 52nd Bataillon der 95th FOT-Division, oder wie man mich und meine Jungs auch nennt, die 'Hell Fishes', und ich dachte nicht, dass sie mich schon vergessen haben... Major“
In Bock begannen sich alle Rädchen zu drehen und er lief rot an.
„Was machen sie in meinem Kommandostand?“
Marko kam wieder nach vorne und entschied, dass es am besten war, wenn er es direkt auf Angriff versuchte.
„Admiral Heimeshoff hat eine Untersuchung eingeleitet, warum in dem Fronstabschnitt zu einem Anstieg der Verlustrate kam.
Ich sehe mich hier also ganz in Ruhe um und auf einmal sehe ich sie, da kommen doch auf der Stelle die alten Erinnerungen hoch.“
Bock wurde aufgebrachter.
„Der Admiral hat was für eine Untersuchung angeordnet?“
Marko genoss das jetzt richtig.
„Ach ja das… es ist aufgefallen, dass in ihrem Frontabschnitt viel höhere Verlustzahlen zu beklagen sind, als in den anderen.
Admiral Heimeshoff hat mir und einer Kameradin den Urlaub gestrichen, damit wir es uns mal alles ansehen… und ich treffe sie…“
Marvin Bock stand vor seinen Untergebenden, als hätte man ihn gesteinigt und es auch bei der ganzen Truppe ausposaunt.
„Raus hier… oder ich lasse sie abführen und der MP übergeben.“
Marko hob noch beide Arme.
„Solange ich nicht von ihnen an die Front getrieben werde…“
Nun machte sich unter den Soldaten eine Unruhe breit und zwei stämmige Grenadiere, auf ihre Art fast schon Ochsen, nahmen Marko in die Mitte.
„Sie folgen uns und wagen sie nicht Mätzchen zu machen, sonst könnten sie etwas erleben wie noch nie zuvor.“
Da schritt Svetlana ein, mit einer ganz tiefen Stimme.
„Befehl zurück.“
Bock, dem beinahe der Kragen geplatzt wäre und der immer noch, mit hochrotem Kopf, an seinem Kartentisch stand, fixierte sie feindlich.
„Wer zum Teufel sind jetzt sie und wie können sie es wagen, meinen Männern Befehle zu erteilen?“
Sie salutierte ganz locker mit zwei Fingern und spuckte dann Schleim auf den Boden.
„Ich bin Major Svetlana McKay und die Vorgesetzte des Gunnys und für das Protokoll, dieser Befehl von Admiral Heimeshoff existiert.
Wir haben den Auftrag herauszufinden, warum gerade dieses Bataillon höhere Verluste zu vermelden hat, als die mit weit größerer Origegenwehr.“
Bock sah sie ganz empört an.
„Ich verlange sofort einen schriftlichen Befehl vom Admiral zu sehen, oder sie werden auf der Stelle zu ihrem Schiff zurückfliegen.“
Svetlana lächelte ihn unbeeindruckt an.
„Das Ganze ist mehr oder weniger inoffiziell aber wir werden gehen, weil ich zu der Meinung komme, genug gesehen zu haben.“
Dabei wollte Bock es aber nicht einfach so bewenden lassen.
„Bevor sie gehen, verlange ich, dass sie die Respektlosigkeit ihres Stabsfeldwebels tadeln, er soll sich bei mir entschuldigen.“
Svetlana sah es ein, auch wenn es ihr bei diesem Mann zuwider war, aber das würde ihr für die Zukunft eine Lehre sein.
„Ganz wie sie wünschen…Fuhrmann.“
Er kam nach vorne und stand still.
„Sie werden sich bei dem Major entschuldigen und danach eine schriftliche Erklärung vor der Einheit vortragen.“
Dabei zwinkerte sie ihm auf eine raffinierte Weise zu, so dass nur er es zu sehen bekam, da sie die Ermahnung nicht ernst meinte.
Er verstand es auch und nachdem er sich bei Bock entschuldigt hatte, gingen sie so schnell wie möglich zu ihrer Walküre zurück.


Eine Stunde später:

Svetlana hatte angeordnet, dass sie mit der Walküre ein wenig über dem Kampfgebiet, den einzelnen Frontverläufen folgend, kreisen sollen.
Sie wollte sich selbst ansehen, ob die Taktiken, die Bock seinen Soldaten befahl, nun an der allgemeinen Heeresordnung angelegt waren, oder eben nicht.
Es gab nämlich eine gewisse Grundordnung, nach der ein Gefecht geführt wurde und da in gewissen Fällen die Offiziere zu weit gingen…
Und sie hatte gesehen, dass Bock seinen Männern befohlen hatte, sich auf eine unnötig und vor allem überflüssig gefährliche Art, dem Feind zu nähern.
Die beiden gingen zu Bocks direktem Vorgesetzten und hofften einfach, dass er etwas auf dem Blatt hatte, was man benutzen konnte.
Svetlana beendet gerade ihren Bericht.
„…und sie können mir glauben, dass Major Bock derart selbstverliebt und arrogant ist, dass selbst der Prior der Ori auf dieser Welt noch neidisch wäre.“
Der Kommandant des Regiments, Colonel Andrew O'Donald, sah sich die beiden genau an und wog das mit dem ab, was er über Bock wusste.
Es war ihm nämlich ganz und gar nicht recht, dass er sich gegen jemanden stellen sollte, zu dem man sich besser nicht schlecht stellen sollte…
Er blickte Svetlana streng in die Augen.
„Major, ich weiß den Mut zu schätzen, aber Bock kommt aus einer Familie, die es auf viele Posten in der Politik und im Militär gebracht hat.
Sein Vater hat einen Sitz im UN Parlament und seine Mutter fungiert als Schirmherrin auf den Fluren von zwei Hilfsorganisationen.“
Marko schüttelte den Kopf.
„Ist doch immer wieder das gleiche, hat man eine reiche Familie, kann jeder tun und lassen was er will…“
O'Donald sah ihn sauer an.
„Und wir beide unterhalten uns noch, ich habe von Major Bock eine Beschwerde über ihre respektlose Art erhalten, Gunny.“
Marko verstand es und versuchte es im Guten mit dem Colonel, da er sich auf keinen Fall zu weit aus dem Fenster lehnen wollte.
„Ich bitte sie um Entschuldigung, aber ich werde mich nicht bei dem Major entschuldigen da so oder so ein Verfahren kommt.“
O'Donald blickte ihn mit großen Augen an.
„Das zwischen ihnen und Bock ist doch was Persönliches…“

Marko kam nicht drum herum und erzählte ihm dann noch einmal, was für ihn und all die anderen aus der ehemaligen Einheit im Goa´Uld-Krieg abging.
„… und während des Rückzuges verletzte er sich am Fuß und musste ersetzt werden, da er aber schon vorher so viele sinnlose Befehle gegeben hatte…“
O'Donald ging durch den Raum und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, weil zu viel noch nicht stimmig war.
Natürlich war ihm Bock nicht grade der liebste Untergebene, aber er hatte Erfolg, auch bei der Gefahr übermäßig hohe Verluste einzufahren.
„Ich kann nicht einfach gegen ihn vorgehen, da gab es auch innerhalb der Bundeswehr auf vielen Posten Freunde der Familie und jetzt auch in den Erdstreitkräften…“
Marko rollte mit den Augen.
„Ich weiß, dass die Bocks in beiden Weltkriegen dem Reich als Offiziere gedient haben, zu oft hat er das früher herumerzählt.
Aber wenn ein Offizier zu riskant ist und damit seine Truppe aufs Spiel setzt, muss man bei all seinen Kontakten trotzdem etwas machen können.“
Da hatte Svetlana einen Einfall.
„Man könnte ihn ja einfach „wegbefördern“ und auf der Erde im Stab arbeiten lassen, aber den Vorschlag müssten sie machen.“
Colonel O'Donald sah Svetlana kopfschüttelnd an.
„Das geht nicht so einfach und ich kann keinen Mann wegschicken, nur weil zwei Soldaten zu mir kommen und es verlangen.
Wenn sie etwas gegen Bock ausrichten wollen, müssen sie stichhaltige Beweise liefern, da ich sonst nichts für sie tun kann.“
Marko hatte eine Idee, während er den Kartentisch besah und konnte sich nicht verkneifen, für einen Moment laut zu pfeifen.
„… wie wäre es, wenn sie unsere Einheit neben der von Bock aufstellen und wir sehen, ob es zu Unregelmäßigkeiten kommt.“
Svetlana fand diese Idee ebenfalls gut und auch Hoifter ließ sich breitschlagen, weil er den ganzen Rummel beiseiteschieben wollte.
Nachdem Admiral Heimeshoff von der Sache informiert war und das Einverständnis in der Scharade zwar zögernd gab, wurden die Orbitalspringer verlegt.


Drei Stunden später:

Nachdem Svetlanas 1. Kompanie ihres eigenen Bataillons neben Bocks Bataillon in den Bereitschaftsräumen auf Augenhöhe der Oriarmee waren, hieß es warten.
Zwar waren die meisten von ihnen nicht begeistert, dass der Urlaub gestrichen wurde, es in diesem Fall nicht einmal eine Erklärung gab.
Jedoch hatte Svetlana klar gemacht, dass etwas sehr wichtiges und streng Vertrauliches als Begründung reichen müsste.
So gingen die beiden Kompanien in ihre Schützengräben, die schon ausgehoben waren.
Marko und seine Gruppe wurden dabei mit Absicht so nahe wie möglich an das Bataillon von Bock postiert und sollten seine Männer im Auge behalten.
Er selbst war gerade in einem Mannschaftszelt und sprach mit dem Versorgungsoffizier, als er von der Seite angepöbelt wurde.
„Hey, ist das nicht dieser unverschämte FOTs?“
Marko kümmert sich nicht um die beiden und füllte den Anforderungsschein aus, da er auf die beiden keine Rücksicht nahm und es eilig hatte.
Svetlana hatte ihm aufgetragen, dass er noch zusätzliche Rauchgranaten besorgen sollte, da sie einen heftigen Kampf erwartete.
„Trooper, wir reden mit ihnen.“
Er schrieb weiter und grinste leicht verlegen, weil er die beiden jetzt schon nicht ausstehen konnte und sie loswerden wollte.
Das passte dem Lieutenant allerdings überhaupt nicht und er packte Marko wütend an seiner Schulter, da er eine Antwort wollte.
„Gunnery Sergeant, stillgestanden.“
Fuhrmann hatte keine Wahl und so musste er Notgedrungen ins Achtung gehen, aber da er gerade in der Stimmung war, ließ er sich dabei Zeit.
„Sie wünschen.“
Nun kam ein First Sergeant dazu und sah Marko arrogant ins Gesicht.
„Sie denken also, dass sie sich alles erlauben können?“
Das passte dem Gunny allerdings überhaupt nicht, von einem schmierigen First Sergeant in der Öffentlichkeit angepöbelt zu werden.
Trotzdem hielt er sich noch zurück, da es Svetlana nicht durchgehen lassen würde, wenn es die nächste Beschwerde gab.
„Hören sie, ich hab nichts gegen sie, aber Major Bock ist vollkommen unqualifiziert und so ein Sicherheitsrisiko für ihr ganzes Bataillon.
Er ist süchtig nach Ruhm und Anerkennung und scheut sich nicht davor, dafür seine Truppe in komplett wahnsinnige Manöver zu schicken.“
Der Lieutenant sah ihn empört an.
„Das ist ja wohl eine Frechheit, was bilden sie sich eigentlich ein?“
Der First Sergeant sah das genauso.
„Sie reden, als würden sie den Major kennen, aber ich kann nicht glauben wie sie dermaßen über Vorgesetzte reden.“
Marko schüttelte über diese Dummheit und Ignoranz nur den Kopf, da die beiden schon so lange unter Bock gedient hatten, dass sie wurden wie er.
Aber er versuchte es noch mal.
„Ich kenne ihn sogar sehr gut, da ich während des gesamten Goa´Uldkrieges unter ihm das Sterben erlebt habe.
Und zu viele meiner Kameraden und einige Freunde sind sinnlos gestorben, da ihr ach so genialer Kommandeur sinnlose Angriffe befahl.“
Das ließ er LT nicht auf sich sitzen.
„Was wissen sie schon über Taktiken und Notwendigkeiten, schwere Angriffe zu befehlen und damit zu leben?“
Der Sergeant stimmte dem zu.
„Stimmt, sie haben ja nicht die Offiziersschule absolviert, also könnten sie sich auch keine Vorstellung darüber machen.“
Das war jetzt aber zuviel für Marko.
„Nein, aber ich habe einen gesunden Menschenverstand und der hat mir schon viel öfter aus der Scheiße gezogen, als ihre „Fachausbildung“.“
Die beiden sahen ihn entsetzt an, als er sie einfach stehen ließ und ein lautes „Fachidioten“ hinter ihnen her rief.
Danach machte er sich auf den Weg zum Kommandostand und ließ sich nicht mehr drüber aus, auf was für ignorante Spinner er getroffen war.


Am Morgen des nächsten Tages:

Der Befehl für den Angriff gegen die Ori, war für 0530 Uhr Erdstandardzeit angegeben und sollte ohne Verzögerung starten.
Zu oft mussten sich die Soldaten der Erde auf diesem Felsen zurückziehen, oder konnten nicht wie gewünscht auf den Feind zumarschieren.
Und dies sollte sich heute auf keinen Fall wiederholen, nur da eine Leitung oder Generator defekt war und es keiner merkte.
Vor einer Woche musste deshalb eine Offensive abgesagt werden, weil ein Stromausfall zu allem Unglück den Kommandobunker traf.
Svetlana kam gerade zu ihren Leuten und sah besonders Marko tief in die Augen, da sie so seiner ungeteilten Aufmerksamkeit gewiss wurde.
„Also Jungs und Mädels, ich habe eine gute und eine weniger gute Nachricht, doch ich glaube, dass es besser ist, wenn ihr euch setzt.“
Stillschweigen machte sich breit, bis sie fort fuhr.
„Die gute Nachricht ist, dass sich die Ori weitgehend zurückziehen und uns bald der ganze Abschnitt gehört.“
Es brannte großer Jubel aus, bis sie die linke Hand hob.
„Weniger gut ist allerdings, dass sie auf ihrem Rückzug Fallen aufgestellt haben und es als erwiesen gilt, dass mindestens ein Minenfeld dabei ist.“
Svetlana machte eine kurze Pause und sah in die Gesichter ihrer Truppe, wo es nun wieder angespannter aussah.
„Wir werden also mit dem 3rd Light-Bataillon marschieren und die Minenfelder erfassen, auf Feindkontakt wird nur defensiv reagiert.
Der Divisionsstab will erst alle Hindernisse weggeschafft haben, bevor wir zum Angriff in den Oristellungen einfallen.“
Sie schloss ihre Mappe und blickte noch einmal in die Gesichter.
„Falls es noch Fragen geben sollte…?“
Weil es keine Meldungen gab, gingen alle und Svetlana musste sich zusammenreißen, da so oder so ein weiteres Missionsziel für sie dabei war.
Aber sie wollte die Truppe nicht unnötig verunsichern, indem sie auch noch ihre Augen zu den Kameraden des anderen Bataillons schweifen ließen.
Ihr Auftrag, die Minenfelder zu erfassen war schwer genug, wenn es ihnen dabei Beschuss aus allen Richtungen einbrachte, da lenkte alles andere nur ab.

Eine Stunde darauf befanden sie sich inmitten des Niemandslandes und gingen so langsam wie nur möglich in den Fußspuren der Kameraden.
Vorweg waren vier Männer mit Scannern, um die Minen aufzuspüren und der Rest war in einem langen Gänsemarsch dahinter.
Svetlana achtete ebenfalls ganz penibel darauf, immer nur in der Spur ihres Vorgängers zu laufen und nicht in die Luft gesprengt zu werden.
Gleichzeitig sah sie, wenn alle stehen geblieben waren um Minen zu entschärfen, Bock für einen Moment bei seinem Kommando zu.
Sie trug ein sehr leistungsstarkes Fernglas bei sich und Bocks Bataillon marschierte nur an die 200 Meter von ihnen entfernt.
Da kam eine Funkmeldung von Marko.
„Frau Major, es hat soeben einen Angriff auf eine Kompanie von Bock gegeben, sie haben mit einem Zug angegriffen.“
Sie dachte eine Sekunde nach, während sie sich abhockte.
„Ein einzelner Zug gegen ein Bataillon, soll das ein Witz sein?“
Marko verneinte auf der Stelle.
„Es ist kein Witz, ich denke, dass es ein verzweifelter Versuch war, unseren Vormarsch für den Moment abzubremsen.“
Svetlana dachte dasselbe, als sie eine Karte rausholte.
„Möglich wäre es, ich hoffe, dass dieser Bock die Orikrieger nicht verfolgen lässt und sie so eine Falle auslegen können.“
Doch diese Befürchtung sollte sich bewahrheiten.
„Müssen sie immer das Unheil heraufbeschwören… Moment mal, eine Kompanie verfolgt in einem irren Tempo die Ori… die spinnen doch.“
Auch Svetlana wurde kreidebleich, als sie in ihr Funkgerät bellte.
„Fuhrmann, sagen sie mir, das Bock seine Männer nicht in ein Minenfeld treibt, ich sehe es von hier nicht.“
Er klang jedoch sehr verbittert.
„Er treibt sie rein… dieser Bastard, zwei Männer wurden schon zerrissen und ich sehe, wie es Bock egal ist und er Handzeichen gibt, sie zu verfolgen.“
Sie sah ebenfalls fluchend zum Himmel.
„Das werde ich zur Sprache bringen, wenn ich seinen Kopf einfordere.“
Marko meldete sich erneut.
„Frau Major, können wir auf Kanal 6 gehen?“ Er sprach Deutsch, damit auch dies niemand verstand.
Sie schaltete sofort um.
„Was ist denn so wichtig, dass keiner mithören soll?“
Es dauerte einen Moment bis er sich wieder meldete, da er das was er nun sagen würde, in seinen Gedanken schon einige Male durchgespielt hatte.
„Ich… denke, dass Bock ganz weg muss.“
Sie verschluckte sich, als sie es hörte und atmete danach tief ein.
„Sind sie sich wirklich im Klaren darüber, was sie mir eben gesagt haben und dass ich, auf meinen Eid als Offizier gebunden, das melden muss?“
Er bestätigte es.
„Ja, aber ich werde das wie einen Unfall aussehen lassen und wenn es nicht zu vermeiden ist, sei es drum und ich verantworte mich vor Gericht.“
Sie genehmigte es und verbot es auch nicht, sondern wechselte einfach ihren Kanal und zu ihrer eigenen Verwunderung, gab sie einfach Befehle.
Nichts ließ darauf deuten, was sie eben gerade mit Marko Fuhrmann besprochen hatte, auf die Soldaten um sie herum machte sie einen normalen Eindruck.


Eine halbe Stunde später:

Bock hatte in dem großen Minenfeld fast einen ganzen Zug verloren und letztendlich hatte er nichts in Erfahrung bringen können.
Die Ori hatten absichtlich einen fingierten Angriff gestartet, um die Soldaten in Gefechte zu verwickeln, die sie von den Oristellungen fernhielt.
Svetlana hatte versucht ihn über Funk zu erreichen, dass er den Ori auf den Leim ginge, so dass der Irrsinn aufhöre.
Aber sie kam nicht durch und er schickte immer wieder Gruppen los, da dieser Zug vor allem seinen Stolz besudelte.
Das sollte sich nun rächen, denn die Ori stürmten aus ihren Stellungen und versuchten, auf der gesamten Phalanx einen Frontalangriff durchzuführen.
Auch die Orbitalspringer hatten viel zu tun, als ihnen Heerscharen entgegen kamen und an beiden Flanken fast durchbrachen.
„Major, wir brauchen weitere Munition…“
„Feuer auf die linken Sektoren verlagern.“
„Wir müssen die Stellung wechseln…“

Svetlana und ihre Kompanie, die sich nach wie vor in dem Minenfeld befanden, konnten kaum abwehren, was auf sie zukam.
Die Ori kamen in geordneten kleinen Gruppen nach der neuen allgemeinen Doktrin, und wegen des Minenfeldes mussten sich die Soldaten von der Position verteidigen, wo sie gerade standen.
Es konnten kaum Stellungswechsel ausgeführt werden, ohne die Gefahr Minen in der Erde auszulösen und die Kameraden um sich mit zu gefährden.
Svetlana war dies ebenfalls zuwider.
„Leute, ich weiß, dass ihr euch bewegen wollt aber ich befehle euch jetzt, bleibt stehen wo ihr seid und verteidigt euch von dort.“
Zwar war es nicht das was die Truppe hören wollte, aber da mehrere Ori in die Minen auf dem Boden traten, glich es sich wieder aus.
Es war wieder mal typisch für die Oriarmee, dass die Minen wild ausgelegt wurden und so keiner wusste, auf was er eigentlich trat.
Marko kam dies auch gelegen.
„FOTs, treibt sie in ihre eigenen Minen.“
Der Befehl wurde sofort bestätigt.
„Verstanden.“
„Mit Freude, Gunny.“
Die Soldaten schossen so, dass die Ori sich verteilen mussten, um den gezielten Kugeln zu entgehen und auf ihre eigenen Minen traten.
Dabei wurden teils ganze Gruppen in die Luft gesprengt und sorgten dafür, dass die Ori, die zu nahe dran waren, ebenso auf Minen geschleudert wurden.
Marko war mit sich ganz zufrieden.
„Gut, Mimeux, sie und ihre Gruppe rücken weiter auf links vor und Abrams, sie nehmen es auf der rechten Seite in Angriff.“
Da meldete sich Svetlana.
„Hier Leader, wir scheinen am Ende des Minenfeldes angekommen zu sein, aber wenn der Boden wieder aufgewühlt ist, geht kein Risiko ein.“
Da kam ein Funkspruch rein.
„Biber, hier Kaninchenbau, hören sie mich?“
Svetlana antwortete auf der Stelle.
„Hier Biber, was gibt es?“
Die Stimme am Funkgerät wurde rauer.
„Büffelherde hat massive Probleme und ich befehle sie und ihre Gruppe zur Unterstützung und beeilen sie sich.“
Svetlana bestätigte es.
„Wie sie wünschen Kaninchenbau, Biber Ende.“
Innerlich hatte sie schon geahnt, dass Bock, der mit Büffelherde gemeint war, Probleme als Bataillonskommandant kriegen würde.
Und sie hatte befürchtet, dass man ihre Kompanie abstellen würde, um ihm zu helfen, da er ihr besonderer neuer Freund war.
So wurde es nichts damit vorzurücken und sie und ihre Männer und Frauen, mussten einen großen Ausfall um das Minenfeld machen.

Die Orbitalspinger kamen sehr rasch voran und konnten sich den Ori von hinten nähern, in Anbetracht dessen, dass die Ori keine Wachen mehr hatten.
Alles wurde in den Angriff gelegt und es war keiner da, um Zugangswege zu sichern, ob es aus Sicht der Ori keine Gefahr von den Flanken gab.
Allerdings konnte Svetlana nicht glauben, was vor Bocks Bataillon von Statten ging, als an beiden Flanken die Ori durchbrechen wollten.
„Lässt der Idiot Mann gegen Mann kämpfen…“
Die Erdsoldaten waren den Ori zahlenmäßig unterlegen, doch da sie bessere Positionen als die Ori hatten, war die überaggressive Kampfart unnötig.
Trotzdem befahl Bock seinen Männern, dass sie die Orikrieger im Zweikampf stellten, vor allem da er Gefangene präsentieren wollte.
Svetlana wurde das jetzt aber zu viel.
„Major Bock, hier spricht Major McKay, antworten sie.“
Die Antwort dauerte einige Sekunden.
„Was wollen sie?“
Svetlana duckte sich und schoss einem Orisoldaten in die Stirn, ehe sie auf dem Boden zu ihrer rechten Deckung fand.
Sie schaltete ihr SCAR auf Einzelfeuer um und erledigte zwei weitere Orikrieger, die auf einer kleinen Anhöhe Deckung gesucht hatten.
„Wir stoßen von Süd-Westen zu ihrer Stellung und ich bitte sie drum, dass sie sich an das Gefechtsprotokoll halten.“
Er giftete sofort durch das Funkgerät, während sie mit zwei Treffern in die Brust einen Ori vor ihr niederstreckte.
„Sie führen ihre Männer in ein Gefecht wo sie mehr Verluste hinnehmen müssen, als es zu verantworten wäre.“
Die Antwort bellte Bock regelrecht durch sein Funkgerät.
„Ich führe mein Kommando nach meinen Überzeugungen, aber nun machen sie den Kanal frei, oder ich melde sie dem Divisionskommandeur.“
Dies war der Moment, wo sich Svetlana bewusst war, dass Marko recht gehabt hatte, als an ein Ableben des Majors gedacht wurde.
Zwar konnte sie es nicht gutheißen, aber sie kam immer mehr zu der Überzeugung, dass er in diesem Fall das einzig richtige vorhatte.
Aber diese Überlegung musste sie noch aufschieben, als es vor ihr drei Orisoldaten auf der Ebene gab, die auf sie zuliefen.
Sie erledigte die drei mit schnellen Kopfschüssen, bevor sie von mehreren Kriegern, in der Ebene fest gepresst wurde.

Die Orbitalspringer erreichten ihre Kameraden von der Armee und fielen den Ori direkt an
der linken Flanke rein.
Auf diese Art wurden die feindlichen Truppen in dem einen Frontabschnitt aufgerieben, es konnten sogar einige Gefangene gemacht werden.
An der anderen Flanke von wo die Ori angriffen, sah es hingegen nicht so rosig aus, da bei den Erdtruppen langsam die Munition ausging.
Außerdem hatten die beiden Kompanien das Pech, dass Bock persönlich erschienen war, er hatte die Absicht, die Truppe selbst anzuführen.
„3. Zug weiter nach vorne.“
„Verstärken die den mittleren Abschnitt.“
Gleichzeitig war er mit seiner Glock 17 im Schützengraben und feuerte auf einzelne Ori, die voranstürmten.
Die linke Hand hinter dem Rücken verschränkt und er aus halbrechter Position feuernd, an anderer Stelle wäre es nur lächerlich, erschoss er mehrere Ori.
Dabei gelang es ihm, dass er die Magazine leer schoss und keine Fehlschüsse verbuchte, so dass er arrogant lächeln konnte.
„Tja Männer… gekonnt ist eben gekonnt.“
Vor allem die jungen Soldaten ließen sich davon beeindrucken, doch die alten waren es bei aller Geduld Leid, den Mist ertragen zu müssen.
Da kamen mehrere Orbitalspringer unter Marko Fuhrmann in die Stellung, da es der Army langsam an die Reserven ging.

„Morgen die Damen und Herren.“
Bock sah ihn aufgebracht an.
„Warum hat man ausgerechnet sie zur Unterstützung geschickt?“
Die Antwort konnte er nicht mehr hören, weil es eine verirrte Mörsergranate genau vor die Stellung schaffte.
Sie riss einen Teil der Kompanie mit sich und ließ Tote und Verwundete in den Stellungen zurück, darunter auch Fuhrmann und Bock.
Allerdings konnte sich Marko als erster aufrappeln und besah sich die Zerstörungen, da an der Flanke die Ori erneut ihr Glück versuchten.
Sie starteten einen Sturmangriff mit zwei Kohorten und preschten direkt gegen die Gräben, die schon beschädigt waren.
Marko dachte nicht lang nach und feuerte auf die Angreifer, als neben ihm Major Bock als nächster aufwachte.
„Ich bin getroffen und ich… ich blute…“
Marko kümmerte sich jedoch nicht darum und feuerte einfach weiter auf die Ori, während der Major neben ihm wimmerte.
„Fuhrmann, helfen sie mir…“
Der Gunny reagierte aber nicht und feuerte weiter auf die Ori und erledigte sie bei einem kleinen Hügel ein für allemal.
Danach drehte sich Fuhrmann um und sah nach den anderen Soldaten auf dem Boden, auf den Major achtete er hingegen gar nicht.
„Helfen sie mir… bringen sie mich ins Lazarett…“
Marko stellte aber auf Durchzug und verband einer bewusstlosen Frau die Stirn, aus der so viel Blut floss, dass es kritisch aussah.
Hinter ihm war wieder Bock zu hören, er war aber schon ganz leise.
„Bitte, hel…fen… sie…“
Marko stand dann auf und sprang aus dem Graben, da er der Meinung war, dass es alles so kam, wie es sein sollte.
Natürlich hätte er Bock helfen können oder ihm gar einen Gnadenschuss verpassen aber es sollte nicht sein.
Das einzige was er nicht wusste war, dass ein anderer Offizier alles gesehen hatte und es bei seinem nächsten Bericht erwähnte…


Eine Woche später:

Wegen diesem Bericht wurde Marko Fuhrmann vor einem Kriegsgericht in mehreren Punkten angeklagt und erwartete sein Urteil.
Jeder war über alle Maßen entsetzt, dass er einen Offizier ignorierte und zum Sterben in dem Graben zurück ließ.
Daher lauteten die Vorwürfe gegen ihn unterlassene Hilfeleistung, fahrlässige Tötung auf hinterhältige Weise, unhöfliches Benehmen gegenüber eines Offiziers und Untergrabung der Truppenmoral bezogen auf seine Taten vor Bocks Tod.
Der Richter verkündete jetzt sein Urteil.
„Gunnery Sergeant Marko Fuhrmann, 95th FOT-Division, sie werden in den Anklagepunkten schuldig gesprochen und eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verbüßen.
Zudem werden sie zum Staff Sergeant degradiert und nach Ende ihrer Strafe von den Fast Orbital Troopers ausgeschlossen und in eine reguläre Einheit versetzt. Die Sitzung ist beendet.“
Marko nahm das Urteil hin und verließ in Handschellen den Saal, wo Svetlana auf ihn mit einem belehrenden Blick wartete.
„Ich hab doch gesagt, dass bringt nur Ärger.“
Er zuckte nur mit den Schultern.
„Ja, aber das war es mir wert.“
Sie schüttelte noch mal den Kopf.
„Alter Dickschädel… aber ich habe hier noch was zum Lesen.“
Er öffnete den Brief und musste grinsen.
„So so, das STK will mich also, trotz meiner Verurteilung?"
Sie schlug ihm auf die Schulter.
"Machen sie sich nur gut, dann sind sie in 1,5 Jahren raus, gehört zum Deal."
Sie klopfte ihm auf die Schulter.
"Bis dann."
Er nickte dankbar und ging dann noch zu seiner Freundin, die in einer Ecke auf ihn wartete.
Bevor er jedoch auch nur ein Wort sagen konnte, warf sie ihm den Verlobungsring vor die Füße und lief weinend davon.
Fuhrmann hob den Ring auf und ballte die Hand zur Faust.
Tränen liefen über sein Gesicht und er war sich nicht mehr so sicher, ob er das Richtige getan hatte.
Gesenkten Hauptes wurde Marko Fuhrmann zum Militärgefängnis gebracht.
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