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TGE Combined - Fire of War von Atlan, Colonel Maybourne

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1.27 Aushilfshelden
von Atlan





„Alle dabei?“, fragte Sergeant Irina Jegorowna, nachdem sie ihre Karten angesehen hatte. Die anderen Marines an einem Tisch der Kantine, ihr Kamerad Gunnery Sergeant Tom Maxwell, der Sergeant Major der Kompanie C Hawkeswell, sowie Lance Corporal Gu und PFC Wallace Jenkins, nickten einhellig und warfen Pokerchips in den Pott. „Gut, das Spiel heißt Texas Hold' em und Sie fangen an, Hawkeswell.“ Der dickliche Sergeant Major grummelte etwas und warf seinen Einsatz in den Pott. Während sie so spielten kamen die fünf Marines ins Gespräch. „Was davon gehört, wie die Kolonialmeisterschaften laufen?“, fragte Tom Maxwell. Er bezog sich damit auf die Ersten Kolonialmeisterschaften im Fußball, die unter allen Kolonien der Erde ausgetragen wurden. Ähnlich wie die Weltmeisterschaft fand sie alle vier Jahre statt, die Erde selbst war jedoch von der Teilnahme ausgeschlossen, da dies ein Ereignis für die Kolonien war, um Prestique, Touristen und ähnliche Besucher anzulocken. „Hab gehört, dass Harvest Acheron IV mit 3:2 in der Verlängerung geschlagen hat“, meinte Private Jenkins klein laut. Er war erst vor einem Monat direkt nach der Grundausbildung nach Atlantis in Irinas Gruppe versetzt worden, weshalb er sich in Gegenwart von Höherrangigen noch immer unwohl fühlte. Irina grinste. „Nicht schlecht für ein paar Farmer, nicht wahr, Wally?“ PFC Jenkins grinste ebenfalls. „Na ja, ich bin ja sowieso für Gilgamesch. Bis ins Viertelfinale haben sie's schon geschafft und bis ins Finale schaffen die es locker.“ Hawkeswell lachte spöttisch. „Fußball, das ist doch kein richtiger Sport.“ „Ach, was denn dann, Sarge?“, fragte Tom. „Sumoringen?“ Das Lachen verging dem Sergeant Major und zeigte drohend mit dem Finger auf Tom. „Vorsicht, nicht in diesem Ton, Freundchen.“
Maxwell schüttelte nur belustigt den Kopf und spielte weiter.

„Das ist doch Unsinn, Private“, meinte Corporal Gu, um vom Thema abzulenken und bezog sich auf Jenkins' vorherige Aussage. „Gilgamesch wird es nicht ins Finale schaffen, weil sie im Halbfinale auf Charybdis IX treffen. Diese chinesischen Kolonisten werden die Gilgameschler in der Luft zerreißen.“ Wallace Jenkins hüstelte darüber. „Wenn Sie meinen, Corporal.“ „Um mal auf unser nettes Spiel zurückzukommen“, begann Irina gedehnt und grinste Hawkeswell an. „Ich will sehen, Sarge.“ Hawkeswell deckte seine Karten siegessicher auf. Er hatte zwei Päarchen. Er wollte schon nach dem Pott, der immerhin zusammen- und umgerechnet fünfzig Euro entsprach, greifen, doch Irina deckte ihre Karten auf. „Ein Flash. Pech gehabt, Sarge.“ Sie griff sich ihr Geld und begann zusammen mit Tom Maxwell hämisch zu lachen. Sie gaben sich ein High Five. Das war Sergeant Major Hawkeswell wohl zu viel, denn plötzlich sah er rot und warf den Tisch um, um auf die beiden rangniederen Sergeants los zugehen. Er holte weit aus und wollte Irina eine Tracht Prügel versetzen, doch diese war schneller, duckte sich und verpasste dem Sergeant Major einen kräftigen Schlag zwischen die Rippen. Corporal Gu, der Hawkeswells Gruppe angehörte, warf sich indes für seinen Sergeant in den Kampf. Mit einem Kick, der einer fernöstlichen Kampfkunst entsprungen sein musste, griff er Maxwell an, der konnte dem Kick gegen seinen Oberkörper nicht ausweichen, spannte jedoch die Muskeln in Erwartung des Treffers an. Der Kick traf ihn, jedoch nicht so hart, dass er zu Boden ging. Statt dessen ging er zum Gegenangriff über und ließ Gu bereuen auf Hawkeswells Seite zu kämpfen.
Die Streitigkeit weitete sich nun auch auf andere Marines aus, die entweder zu Hawkeswells Kompanie oder zum Trupp von Irina und Tom Maxwell gehörten. Die Unparteiischen, darunter auch Wally Jenkins, suchten das Weite. Und das war auch besser so.

Kaum zwei Minuten später tauchte nämlich Richard Woolsey in Begleitung zweier hünenhafter Militärpolizisten auf und verschaffte sich Gehör, indem er mit seinem Colt M1911 zweimal in die Decke schoss. Die Streithähne, inzwischen fast zwanzig Mann in einem verworrenen Kampf, hielten inne und blickten den wütenden Stadtkommandanten an. Dieser sicherte seine Waffe und steckte sie wieder ins Holster, erst dann erhob er das Wort. „Wer hat angefangen?“, bellte er im Kommandoton. Ehrlich wie sie waren traten Irina und Tom vor und auch Sergeant Major Hawkeswell kam nach vorne. „Mister Woolsey, diese beiden Sergeants griffen mich, ihren direkten Vorgesetzten, an und tragen für diesen Kampf die Verantwortung. Meine Männer sind mir nur in aller Treue beigestanden.“ „Bullshit“, knurrte Irina. „Hawkeswell hat zuerst den Tisch umgeworfen und ist auf uns zugekommen.“ „Sie haben mich provoziert“, entgegnete Hawkeswell. „Seitdem sie Beide in einem Bataillon sind machen sie nichts als Ärger. Ich sollte sie...“ „Sie machen hier gar nichts, Sergeant Major“, unterbrach ihn ein immer noch wütender Woolsey. „Sergeant Major Hawkeswell, ich verweise Sie dieser Stadt. Wenn Sie nicht mit ihrer Einheit durch das Stargate aufbrechen müssen, haben Sie in Atlantis nichts mehr verloren. Auf die Festlandbasis mit Ihnen. Sie haben 30 Minuten.“ Hawkeswells rechter Mundwinkel zuckte unkontrolliert, dann salutierte er steif und verschwand ohne ein weiteres Wort. Irina Jegorowna und Tom Maxwell sahen ihm grinsend hinterher. Doch nun kam Woolsey zu ihnen. „Ich bin es satt, dass sie Beide immer Unruhe stiften, ob sie nun angefangen haben, oder ob sie nur jemanden provoziert haben. Sie können froh sein, dass ich auf so gute Kämpfer wie sie nicht verzichten will, anderenfalls würden sie auf eine Außenweltbasis versetzt. Ist das klar?“ Tom und Irina nickten. „Jawohl, Sir.“ Woolsey nickte. „Corporal, nehmen Sie die beiden nun in Gewahrsam. 24 Stunden Brig bei Wasser und Brot sollten unseren beiden Helden beim Abkühlen helfen.“ „Ja, Sir, Mister Woolsey“, bestätigte der ranghöhere Militärpolizist und führten Tom und Irina zur Brig. Zu guter Letzt wand sich Woolsey dann noch an die anderen Kombattanten. „Marines, wenn ihr unbedingt Dampf ablassen wollt, dann empfehle ich den Trainingsraum oder das Übungsgelände auf dem Festland, aber nicht meine Kantine. Hebt euch eure Energie für die Wraith und die Ori auf. Wer verletzt ist zum Sanitätsoffizier, der Rest fegt die Scherben zusammen. Befehl ausführen.“ Ohne große Worte begangen die Marines mit der Arbeit, wohl wissend, dass sie noch einmal gut davongekommen waren. Dann verschwand auch Woolsey, um Irina und Tom persönlich zur Brig zu begleiten.

Auf dem Weg zum Gefängnistrakt in einem der nördlichen Nebentürme, kamen ihnen Doktor Fumiko Haibara und Sergeant Felix Hoffmann entgegen, die über Kalkulationen versunken waren und fast in Woolsey hinein gerannt wären. „Oh, Entschuldigung, Sir“, sagte Hoffmann zur Entschuldigung. „Nicht schlimm, Felix“, meinte Woolsey. „Wohin denn mit ihnen Beiden, dass sie so in Gedanken versunken sind.“ „In die Jumperbucht, Sir“, erklärte Fumiko. „Wir wollten ausprobieren, ob man die Tarnung nicht in einen Schild umwandeln kann. McKay hat mir dazu ein paar Gleichungen geschickt, aber wir müssen einige Praxistests machen.“ „Gut, dann will ich sie Beide nicht weiter davon abhalten“, meinte Woolsey und machte sich wieder in den Weg, während Fumiko und Hoffmann zur Jumperbucht stiefelten.


Eine Stunde später saßen Irina und Tom in der unbequemen Brig. Der viereckige Käfig, der von einem Kraftfeld umgeben war und sich innerhalb eines nur etwas größeren Raums befand, war nur mit einem Stockbett ausgestattet. Tom saß auf dem unteren, Irina lag gelangweilt auf dem Oberen. „Hey, Kleiner, haste nicht wenigstens nen Kartenspiel oder irgendwas für uns?“ Der junge Militärpolizist sah von seiner Zeitung auf. „Tut mir Leid, Mister Woolsey hat nur Wasser und Brot angeordnet, Sergeant.“ „Ach kommen Sie, Private“, sagte Irina schmollend. Als sich der Militärpolizist jedoch nicht erweichen ließ, gingen Tom und Irina zu etwas über, das nur Zentimeter entfernt von einer Verletzung der Genfer Konventionen war: sie begangen grausig zu singen. Schließlich, nachdem der Private sich nicht mehr auf seine Zeitung konzentrieren konnte, sah er auf. „Na schön, ich hol Ihnen was.“ Er ging auf die Tür zu und sah um die Ecke. Plötzlich bog ein Wachposten um die Ecke, der von niemand anderem, als Wallace Jenkins gestellt wurde. Der MP winkte ihm zu sich. „Hey Du, kannst du mir nen Gefallen tun?“ „Was denn?“, fragte Wally Jenkins. „Pass bitte mal ne Weile hier auf, ich darf Gefangene nicht alleine lassen. Dauert nicht lange“, meinte der MP. Wally sah in die Brig und sah Tom und Irina ihn angrinsen. „Na schön, aber beeil dich“, meinte er nach kurzem Nachdenken, ging in den Raum und verschloss ihn hinter sich, während der Militärpolizist sich auf die Suche nach etwas machte, dass Tom und Irina beschäftigen würde und sie davon abhielte ihn zu nerven.


Im Kontrollraum standen Woolsey und Jack O'Neill beisammen und beobachteten, wie das Stargate planmäßig von außen angewählt wurde. „AR 14 ist ja ganz schön pünktlich“, kommentierte Jack locker. „Werden wir ja sehen“, meinte Woolsey und sah zum Techniker an der Gateschild-Kontrolle. „ID-Code?“ „Positiv“, bestätigte der Techniker. „Der Computer bestätigt den ID-Code von Major Calvet.“ „Sehr gut, Schild herunter lassen und die Bestätigung schicken“, befahl Woolsey. Kaum war der Schild unten, rollte auch schon eine große, bläulich-halborganische Kugel durch das Tor – Wraithtechnologie. „Alle in Deckung!“, befahl Jack, ohne wirklich begriffen zu haben und warf sich auf den Boden. Es handelte sich jedoch nicht um eine herkömmliche Bombe, sondern um eine, die Stunnerstrahlung verschoss. In Sekundenschnelle breitete sich ein blauer Schleier durch alle Bereiche der Stadt aus und betäubte alle Personen in der Stadt. Sie fielen einfach um.
Nur Augenblicke später kam ein ganzes Kontingent Wraith durch das Tor geschritten, angeführt von Kampf-Seele, Todds Rivalen und und Erster Offizier des Stammes. „Sichert die Zentrale ab“, befahl Kampf-Seele und stapfte selbst zum Kontrollraum hinauf. Er gönnte sich ein breites Grinsen, als er die bewusstlosen Woolsey und Jack sah. Er beugte sich über die Brüstung und sah hinunter. „Schafft sie allesamt in einen Raum und bewacht sie. Verfahrt so mit allen anderen Menschen auf dieser Basis.“ Der angesprochene Wraithoffizier nickte bestätigend und Kampf-Seele nahm sich erst einmal Zeit seine Königin zu kontaktieren. Er holte ein Funkgerät hervor. „Meine Gebieterin, unser Plan war ein voller Erfolg, wir beginnen nun damit Atlantis einzunehmen.“ „Exzellent, Kampf-Seele. Ich schicke weitere Krieger. Sobald Atlantis eingenommen ist, melde dich wieder“, entgegnete die Queen zufrieden. Bald darauf trafen noch mehr Krieger ein und die Wraith begannen gezielt mit der Übernahme der alten Antikerstadt.


Dies bekamen Fumiko Haibara und Felix Hoffmann bald am eigenen Leib zu spüren. Da sie in der letzten Stunde diverse Experimente mit der Tarnvorrichtung des Jumpers durchgeführt und ihn sogar zu einem recht beständigen Schutzschild durch Manipulation hatten umwandeln können, hatte die Stunnerblase sie nicht erfasst. Fumiko war gerade damit beschäftigt die neuen Daten zu speichern. „Gut und jetzt versuchen wir es mit einer weiteren Einstellung. Bereite doch schon mal alles vor.“ Felix, der sich an den Schaltkreisen zu schaffen machte, nickte und warf dann, aufgeschreckt von einem Geräusch aus einer unbekannten Quelle, einen Blick aus dem Frontfenster. Er bekam gerade noch mit, wie zwei tumbe Kriegerdrohnen gegen einige gestapelte Fässer gelaufen waren und nun damit beschäftigt waren, sie vom Umfallen zu bewahren. „Runter!“, zischte er sofort Fumiko zu. Sie gehorchte, fragte jedoch sofort: „Was ist denn?“ „Wraithdrohnen“, entgegnete Felix. „Verarsch mich nicht“, antwortete Fumiko kopfschüttelnd und stand auf, nur um nach einem kurzen Blick auf die Wraith schnell wieder abzutauchen. „Verdammt, was machen die hier?“ „Weiß ich nicht“, meinte Felix nur. „Wir müssen nur unbedingt hier raus.“ Fumiko nickte und deutete auf das hintere Ende des Jumperhangars, wo einige Kisten aufeinander gestapelt standen. „Dahinter befindet sich ein Lüftungsschacht.“ „Wo bringt der uns dann hin?“, wollte Felix wissen. „Auf jeden Fall weg von hier und jetzt sollten wir aufhören zu reden, sondern lieber handeln, sonst fangen die uns noch“, sagte Fumiko entschlossen und ging voraus. Sie spähte um die Ecke, um sicher zu gehen, dass die Wraith gerade nicht in ihre Richtung sahen, dann huschten die Beiden so leise, wie möglich in Richtung Lüftungsschacht. Schnell verschanzten sie sich hinter den Kisten, um nicht gesehen zu werden. Fumiko zückte einen Schraubenzieher und begann die Schrauben zu lösen, während Felix Schmiere stand. Zu ihrer Beiden Glück beließen es die Wraithdrohnen dabei in aller Seelenruhe einen Jumper nach dem anderen zu untersuchen, ob sich auch ja niemand darin versteckte. Nach etwa einer halben Minute entfernte Fumiko langsam das Gitter und schob es beiseite, dann kletterte sie herein. Felix krabbelte ebenfalls herein, jedoch umgekehrt, um das Gitter wieder vor das Gitter zu schieben. Mit Mühe drehte sich Felix um und folgte Fumiko durch den Lüftungsschacht. „Jetzt weiß ich endlich, wie sich ein Rohrpostbrief fühlen muss...“, murmelte er, um die Situation etwas aufzulockern. Fumiko lachte trocken auf und krabbelte weiter voran. „Ja, aber mal Spaß beiseite: Irgend eine Ahnung, wie die Wraith in die Stadt gelangen konnten?“ „Nein, ich bin ratlos. Aber das sollten wir zuerst rausfinden, bevor wir weitermachen.“ Sie grinste und kramte aus ihrer Tasche einen Minicomputer heraus. „Dann lass es uns herausfinden“, meinte sie schelmisch. „Ich lock mich einfach drahtlos ins Netzwerk ein und nehme Zugriff auf die Überwachungskameras.“ Er hockte sich neben sie in den engen Schacht, um ebenfalls auf das Display zu sehen. „Kriegst Du das auch hin?“ Fumiko sah ihn beleidigt an. „Man muss kein McKay sein, um das hinzukriegen.“ Er hob entschuldigend die Arme. „Schon gut, meinte ja nur...“ Sie schüttelte nur mit dem Kopf und gab einige Tastenkombinationen ein. „Okay, bin drin“, meinte sie schließlich. „Greife nun auf die Daten von dieser Stunde zu und...“ Auf dem Bildschirm erschien nun ein Sicherheitsvideo, das von einer Kamera im Gateraum aufgenommen wurde. Nun sahen auch sie, wie die Wraith in die Stadt gekommen waren. „Stunnerblase... Clever“, gab Fumiko zu. „Und wieso sind wir nicht ausgeknockt, wie die anderen?“, gab Felix zu bedenken. „Wahrscheinlich wegen den Schildtests, die müssen uns beschützt haben“, vermutete sie. „Klingt plausibel“, gab er zu. „Heißt das, dass wir die einzigen auf der Basis sind, die noch bei Bewusstsein sind?“ „Nicht unbedingt“, antwortete Fumiko nach einigen Sekunden zögernd. „Die Brig. Der Raum ist aus einer speziellen Legierung zwecks Ausbruchssicherung. Es könnte sein, dass die Gefangenen noch wach sind.“ „Und die Gefangenen sind Jegorowna und Maxwell“, fügte Felix grinsend hinzu. „Mit den beiden Verrückten nehmen wir die Stadt im Handstreich zurück. Also los.“ Daraufhin begannen die Beiden wieder loszukrabbeln.


In der Brig saßen Irina und Tom immer noch gelangweilt in ihrer Zelle, während Wally Jenkins gelangweilt auf seine Uhr sah. „Man, wo bleibt dieser MP bloß?“ „Vielleicht musste er ja noch aufs Klo“, scherzte Irina. „Das war's, ich geh jetzt meine Runde weitermachen, bevor mir der Sarge den
Arsch aufreißt. Zur Hölle mit diesem MP mich hier herumstehen zu lassen“, meinte Jenkins und ging in Richtung Tür. „Hey, ich bin dein Sarge“, meinte Irina verwirrt. „Ich meine Hawkeswell.“, meinte Wally im gehen. Er betätigte den Sensor und trat auf den Flur hinaus. Er schulterte sein Gewehr und machte weiter mit seiner Runde. Er wandte sich links und begann pfeifend den Gang langzuschlendern. Doch das Lachen verging ihm gleich bei der nächsten Gangbiegung. Dort lagen vier Menschen - ihrer Kleidung nach zu schließen Wissenschaftler – auf dem Boden und rührten sich nicht. Wallace stürmte voran und fühlte augenblicklich ihren Puls. Regelmäßig und stark, sie waren also nicht tot. Er beschloss lieber Hilfe zu holen und aktivierte sein Walky Talky. „Hier PFC Jenkins im Zellentrakt, brauche sofort einen Medic, kommen!“ Doch auf der anderen Seite tat sich nichts als Rauschen. Erneut versuchte er es, diesmal jedoch auf der Notfallfrequenz – wieder nichts. Schließlich gab er es auf und wollte sich zu Fuß zur Krankenstation aufmachen, in der Annahme, dass die Funkstation ausgefallen war. Doch auch in den nächsten Gängen fand er Bewusstlose.
„Die können doch nicht alle ein Nickerchen machen“, murmelte er vor sich hin, während er versuchte einen Marine wachzurütteln, was jedoch nichts brachte. Erneut bog er um einen Gang, schreckte jedoch augenblicklich zurück und griff zu seinem Gewehr. Zwei Wraithdrohnen waren dabei sich an einem Ohnmächtigen zu nähren. Wally musste sich zusammenreißen nicht augenblicklich das Feuer zu eröffnen, denn wo zwei Wraith waren, waren sicher noch mehr und wenn alle in der Stadt ohnmächtig waren, dann hätte er keine große Chance gegen all diese Wraith. Aus diesem Grund zog er sich lieber schnell zurück und eilte zu den beiden Einzigen zurück, von denen er wusste, dass sie nicht bewusstlos waren.


Felix Hoffmann und Fumiko Haibara hatten derweil ihr Ziel erreicht und Felix löste mit einigen Fußtritten das Gitter vom Lüftungsschacht, um heraus krabbeln zu können. Sie waren direkt vor der Brig herausgekommen, die Tür stand offen und Irina und Tom sahen sie verblüfft an. „Warum wart ihr im Lüftungsschacht?“, stellte Tom die offensichtliche Frage. „Lange Geschichte“, entgegnete Fumiko, als Wally Jenkins um die Ecke gerannt kam. „Hat das was mit den Wraith zu tun, die hier rum rennen?“, fragte der junge Marine und behielt die rechte Hand am Griff der Sturmwaffe. „Wraith? Hier?“, fragte Irina. „Verdammt, da sitzt man einmal in der Brig und schon läuft alles schief.“ „Was ist jetzt genau passiert“, wollte Tom wissen.
Hoffmann und Fumiko begannen schließlich mit wenigen Worten zu erklären, was sie bisher in Erfahrung bringen konnten. Wally holte indes Irina und Tom aus der Zelle und reichte Tom seine Sekundärwaffe. Während Tom das Magazin der Pistole überprüfte, fragte er beiläufig: „Also, Vorschläge, was wir jetzt machen?“ „Die Wraith aus der Stadt vertreiben“, meinte Wally und hob zur Unterstreichung der Aussage sein SCAR. Irina legte nur wortlos ihre Hand auf den Lauf und drückte die Waffe wieder runter. „Es sind inzwischen Dutzende Wraith auf Atlantis. Das schaffen wir schwer mit nur einem Sturmgewehr und einer Pistole.“ „Dem stimme ich zu“, meinte Felix und auch Tom nickte. „Wir sollten die Festlandbasis oder die Enterprise kontaktieren und Verstärkung holen.“ „Mein Walky hat eine zu geringe Reichweite und der einzige Sender, dessen Reichweite groß genug ist, steht im Kontrollraum“, gab Wally zu bedenken. „Also müssen wir erst den Kontrollraum einnehmen und dann lange genug halten, bis Verstärkung eintrifft. Das geht ja nur durch die Jumperbucht und die wird vom Kontrollraum aus kontrolliert“, sagte Irina. „Klingt nach einem Plan“, meinte Fumiko. „Find ich auch“, meinte Tom. „Aber vorher müssen wir zu einer der Waffenkammern und uns mit ordentlich Artillerie ausrüsten.“ Irina deutete den Gang herunter und senkte leicht den Kopf. „Bitte, nach dir.“ Die Gruppe begann sich in Bewegung zu setzen.


Im Kontrollraum der Stadt hatte Kampf-Seele - oder wie die Menschen ihn getauft hatten Kenny - inzwischen Woolseys Büro in Besitz genommen. Interessiert betrachtete er das Inventar, das Woolsey angehäuft hatte. Er sah sich gerade das Bild von Woolseys Antikerfamilie an, das für ihn hier völlig fehl am Platze schien, als einer seiner Offiziere eintrat. „Commander, eines der Schiffe der Atlanter meldet sich über Bildsprech.“ Kenny drehte sich zu ihm um. „Worum geht es?“ „Offensichtlich um einen normalen Bericht, den der Kommandeur geben will.“ Kenny nickte und folgte dem Offizier in den Kontrollraum. „Ist der Hologenerator bereit?“ „Bereit und getestet“, erklärte der Offizier und reichte Kenny eine der kleinen Holodisks, die beim Anlegen einen das Aussehen eines vorher gescannten Wesens annehmen ließen. Ein kleines Souvenir, dass Kenny bei der Odyssee seines Stammes durch die Milchstraße in seinen Besitz hatte bringen können. Es hatte ihnen diese Operation ermöglicht. Zuerst hatten sie die Form eines Erdsoldaten angenommen, AR 14 überrumpelt und in ihre Gewalt gebracht und würde jetzt ihre Tarnung aufrecht erhalten.
Kenny legte die Disk an und nahm das Aussehen von Richard Woolsey an. „Kanal öffnen“, sagte Kenny und baute sich vor dem Bildschirm auf. Admiral Armelias Gesicht erschien auf dem Schirm. „Richard“, grüßte die Antikerin den vermeintlichen Stadtkommandanten. „Admiral“, entgegnete Kenny freundlich lächelnd. „Worum geht es?“ Armelia grinste kurz. „Warum so förmlich, Richard?Seit wann reden wir uns denn wieder mit dem Nachnamen an.“ Kenny blickte seinen Offizier verschreckt an. Dieser begann sofort nach Armelias Namen in der Datenbank zu suchen und teilte ihn Kenny per Telepathie mit, damit Armelia es nicht mitbekam. Kennys Gesicht entspannte sich. „Da hast du Recht, Armelia“, meinte Kenny. „Also, was gibt’s neues?“ „Nicht viel. Die Mistral und die Agaki sind von ihrem Aufklärungsflug zurück. Keine besonderen Vorkommnisse. Es scheint, als haben die Wraith momentan ihren Schwanz eingezogen.“ „Sehr schön“, meinte Kenny. „Jetzt entschuldige mich aber, ich muss mich noch um einige Sachen kümmern.“ Armelia nickte verständnisvoll. „Klar, mach Du nur. Wir sprechen uns noch, Armelia Ende.“ Der Bildschirm wurde wieder schwarz und Kenny legte die Disk ab. „Beim nächsten Mal muss ich vorher die Namen kennen!“, bellte er seinen Offizieren entgegnen. „Ein einzelner solcher Fehler kann tödlich für unsere Operation sein!“ Wütend sah er einen gerade ankommenden Offizier an, der damit beauftragt gewesen war, die Menschen in verschiedenen Sammelbereichen einzusperren. „Wie laufen die Verhaftungen?“ „Schleppend, Commander“, entgegnete er. „Da wir nicht auf die Sensoren zugreifen können, wissen wir nicht wo noch Menschen liegen. Ich empfehle auf jeden Fall sämtliche Räume versiegeln zu lassen und die Wachen zu verdoppeln.“ Kenny nickte verständnisvoll. „Machen Sie das. In zwei Einheiten will ich diese Stadt gesäubert haben, damit Phase 2 anlaufen kann.“ Der Offizier nickte und verschwand. Kenny zog sich in Woolseys Büro zurück. Phase 2 war die entscheidende Phase. War erst einmal Atlantis unter ihrer Kontrolle und das Hive nicht mehr allzu weit entfernt, dann würden zwei Wraith eine irdische Walküre besteigen und eine Stunnerkugel auf die Festlandbasis schmuggeln. Von dort aus könnte man mit einem Ringtransporter weitere Betäubungskugeln auf jedes einzelne Schiff der Flotte transportieren. Vom Hive würden dann alle Schiffe geentert werden und schon war die gesamte Militärmacht der Menschen in dieser Galaxis unter der Kontrolle von Kennys Stamm – ebenso wie das Tor zur Erde in Form von Schiffen und dem Stargate. Zufrieden grinsend zeigte er sein Haifischlächeln. Nicht mehr lange und er würde der zweitmächtigste Wraith nach seiner Königin in dieser Galaxis sein. Was konnte ihn jetzt noch aufhalten?


Endlich, nach zehn endlosen Minuten und zwei umgangenen Wraithpatrouillen, war die kleine Gruppe an einem der Nebenwaffenlager angekommen. Wally Jenkins hielt am anderen Ende des Ganges mit seinem Sturmgewehr Wache, während Irina von Tom die Glock-Pistole übernommen hatte und Tom Rückendeckung gab, während dieser seinen Geheimcode in das Schloss eingab. „Wie lange dauert das denn noch?“, fragte Fumiko zappelig. „Habs ja gleich. Geben Sie doch mal aus dem FF einen zwanzigstelligen Zugangscode ein“, knurrte Tom. Schließlich wechselte das rote Licht des Sicherheitsschlosses auf Grün und deutlich hörbar schoben sich mehrere Riegel beiseite, um die Tür freizugeben. „Geschafft, los rein da, auch du Wally!“ Flink zogen sich alle in die Waffenkammer zurück und Tom verriegelte die Tür von innen. „So überrascht uns wenigstens keiner von den Draculas.“ Irina war indes damit beschäftigt das Licht an zuschalten. Kaum erhellten die zwei Neonröhren, die in der Decke eingelassen waren, den Raum, ging den Fünfen die Augen über. „Hier haben Allert und O'Neill also die ganzen schönen Spielzeuge versteckt“, sagte Irina über beide Ohren grinsend und damit lag sie gar nicht mal so falsch.
Dieses Nebenwaffenlager war äußerst gut bestückt. Gut genug für einen kleinen Krieg. Sturmgewehre, MGs, Schrotflinten, Granatwerfer, Pistolen, Messer, Scharfschützengewehre, Maschinenpistolen und Raketenwerfer. Alles war da, was das Herz eines Soldaten – oder eines Waffennarren – höher schlagen ließ. In einer Ecke hingen sogar ein Dutzend Battle Dress Uniforms. „Wir sollten uns bedienen“, schlug Hoffmann vor und griff sich einen der Kampfanzüge. Schnell zogen sie sich um, wobei die Anderen Fumiko, die schließlich Wissenschaftlerin und kein AR-Teammitglied oder Soldat war, beim Anlegen der Montur helfen mussten und auch Chevron-Guy Felix Hoffmann so seine Probleme hatte.
„Gut, wir nehmen von allem was mit“, überlegte Tom nachdenklich. Er überlegte eine Weile, wie sie die Waffen am besten aufteilten. „Hey, Chevron-Guy“, sprach er Felix in Gedanken an. Er sah auf. „Überhaupt schon mal ne Waffe abgefeuert?“ Felix nickte. „Ja, aber in der Grundausbildung und das ist schon ein paar Jahre her.“ „Und Sie, Doc?“, fragte er an Fumiko gewandt. „Natürlich niemals. Ich bin Wissenschaftlerin, kein Soldat.“ „Hey, von mir hören Sie da keinen Vorwurf“, meinte er und hob die Hände in Unschuld. „Gut, dann kriegt Wally ein M8, Felix ans Sturmgewehr, Doc, Sie ne P90, ich greif mir ne AA-12 und Irina...“ „Hab schon“, meinte eine freudig klingende Irina, die irgendwo zwischen den Ausrüstungsgegenständen rumhuschte und eine Kiste in die Mitte des Raumes zog. „Das hab ich die Tage hier für den Colonel einlagern müssen. Ein Prototyp für die Orbitalspringer.“ Sie öffnete die Kiste und nahm nichts anderes heraus, als ein sechsläufiges Gatlinggewehr.
Den Anderen gingen die Augen über. „Ach du... Sarge, was ist das?“, fragte Fumiko. „Ne Minigun, oder wonach sieht es denn sonst aus?“, stellte Irina eine Gegenfrage. Dann wurde sie aber wieder ernst. „Wie schon ein gesagt, ein Prototyp für die Orbis. Mehrere Einheiten haben berichtet, dass sie gegen die Ori und Wraith einfach mehr Firepower brauchen, ein MG3 oder ein Schweres M2 es aber entweder nicht packen oder, wie im Fall des M2, zu unhandlich sind. Deswegen hat man ein neues, leichteres Gatling mit den neuen Werkstoffen, die wir zur Verfügung haben, gebaut und die Wraith werden jetzt als Versuchskaninchen dran glauben müssen.“ Tom gefiel die Idee ausgesprochen gut. Er grinste. „Gut, dann mal los. Nur Waffen und Munition, wir gehen auf Vampirjagd.“ Mit diesen Worten öffnete er die Tür des Waffenlagers und stürmte, die Auto-Schrotflinte im Anschlag, heraus, der Rest des Teams folgte auf dem Fuß.
„Wir müssen einmal durch den ganzen Turm, um zum Kontrollraum zu kommen. Also beeilen wir uns“, meinte Tom und ging mit dem Lebenszeichendetektor weiter voran. Wally machte den Abschluss, Felix und Fumiko flankierten Irina, die mit ihrer Minigun in der Mitte ging.

Dieses Vorgehen der kleinen und schwerstbewaffneten Gruppe fiel den Wraith, trotz des Nachteils die Sensoren der Stadt nicht nutzen zu können, durch die vielen irdischen Überwachungskameras dennoch auf. Dies war der Grund, warum bereits fünf Minuten später zwanzig Wraithkrieger dem Team entgegen kamen.
„Wraith von vorne und von hinten“, meinte Tom vom Lebenszeichendetektor ablesend und zeigte Irina den LzD. „Zeit ein bisschen Blei zu verschießen“, sagte Irina und brachte ihre Minigun in Position, während die Anderen die andere Seite des Gangs abgedeckten. Die Wraithkrieger kamen herangestürmt – und wurden von 5000 Schuss/min sprichwörtlich zerfetzt, als Irina ihre Minigun auslöste. Wally und Tom kümmerten sich geschickt um ihre zehn Krieger. Wally versetzte zweien von ihnen Kopfschüsse aus größter Entfernung und Tom nutzte seine Auto-Schrotflinte um fünf mit zwei Schüssen niederzustrecken. Auch Felix schlug sich gut und verpasste zweien von ihnen neue Löcher. Nur Fumiko feuerte mit ihrer MP wild durch die Luft und erwischte den letzten Krieger fast schon nur mit Glück. Tom musste ihre Hand vom Abzug lösen, nachdem sie ein ganzes Magazin verschwendet hatte. „Kurze Feuerstöße“, ermahnte er sie, damit sie nicht ihre ganze Munition verschwendete, klopfte ihr dann aber auch auf die Schulter. „Für deinen ersten Fight gar nicht so schlecht.“ „Ja, aber wir müssen jetzt weiter!“, bellte Irina und lief bereits weiter, der Rest des Teams schloss bald zu ihr auf.
„Wohin jetzt?“, fragte sie, als sie vor einer Kreuzung standen. Fumiko überlegte kurz. „Links. Rechts lang geht es zum Transporter, aber den werden die vom Netz genommen haben.“ Irina nickte. „Also los.“ In schnellem Marschtempo begaben sie sich links entlang, biegten dann einmal rechts ab und erreichten schließlich ein behelfsmäßiges Treppenhaus, von denen es in Atlantis viele gab, sollten einmal die Transporter ausfallen. Fumiko machte sich sofort daran sich in das System einzuloggen, um die Türen zu öffnen. Sie gab einige Kombinationen ein und mit einem metallischen Geräusch entriegelte sich die Tür zum Treppenhaus. „Gut gemacht, weiter“, meinte Tom und stürmte als erster voran.
Das war vielleicht auch besser so, denn von oben kamen Wraith die Treppen herunter gestürmt und ebenso von den Nebeneingängen auf den anderen Etagen. Tom stellte seine AA-12 auf vollautomatisches Feuer, das Schrotgewehr hustete sechs mal und achtzehn Wraith waren nieder gestreckt, doch immer mehr Wraith kamen nach. Tom lud ein weiteres Magazin mit acht Schuss nach und stürmte weiter voran. Er war in seinem Element.


„Commander, der Erdtrupp lässt sich nicht aufhalten. Sie sind bereits sechs Ebenen heraufgestiegen und haben vier Gruppen Krieger vernichtet“, meldete ein Offizier Kenny. Dieser schlug wütend mit der Faust gegen einen Stützträger. „Verdammte Menschen, immer müssen sie einem dazwischen funken!“ Nach diesem Aufschrei konzentrierte er sich wieder. „Legen sie die Türsteuerungen auf allen Ebenen des Treppenhauses lahm, bis auf eine im oberen Drittel des Turm. Dort bauen sie eine Verteidigungsstellung auf und bekämpfen diese Menschen. Auf kurz oder lang müssten wir dies sowieso tun, denn aus dem Treppenhaus würden sie früher oder später ausbrechen. Der Offizier nickte bestätigend und verschwand und Kenny hoffte nur, dass es noch nicht zu spät war. Sicherheitshalber griff er sich einen Blaster und steckte ihn in seinen Gürtel.


Wally Jenkins wechselte gerade das Magazin seines M8 Gewehrs und streckte einen weiteren Wraith nieder, der ihnen im Treppenhaus begegnet war. 32 gingen nun auf sein Konto. Erneut passierten sie eine Ebene, als sie mitbekamen, wie sich die Türen verriegelten, auch die auf ihrer Ebene. „Fumiko“, meinte Tom sofort und die Japanerin machte sich sofort ans Werk, um zu überprüfen, was denn da geschehen war. Nach einer Minute, die der Rest des Teams dazu nutzte, um kurz auszuruhen und Wasser zu sich zu nehmen, meinte sie: „Die Wraith haben das ganze Treppenhaus abgeschottet, nur auf einer Ebene haben sie die Energie gelassen.“ „Kannst Du's nicht überbrücken?“, fragte Wally, doch Fumiko schüttelte nur den Kopf. „Nein, ohne Energie geht das schlecht.“ „Dann nehmen wir einfach C4“, schlug Irina vor. „Auf so engem Raum?“, gab Felix zu bedenken. „Da nehmen wir den Wraith ja die Arbeit ab. Und komm jetzt nicht mit deiner Minigun, die Tür ist aus derselben Triniumlegierung wie unsere Raumschiffe, das gibt nur Querschläger“ „Ja, aber diese eine Ebene, wo wir noch raus können, wird sicherlich von den Wraith als Falle benutzt“, argumentierte Irina. „Dann lasst uns die Falle einfach auslösen“, meinte Tom grinsend. „Wenn der Wraithcommander, der den Angriff führt, schlau ist, hat er all seine besten Krieger und all seine Waffen dort. Schalten wir sie aus, dann haben wir leichtes Spiel weiter oben.“ Wally stimmte nickend zu, ebenso Felix und Fumiko, wenn diese auch nicht sehr begeistert schienen. Irina überprüfte die Munitionstrommel der Minigun, dann sah sie auf. „Packen wir's“, und stürmte als erste nach oben.


Fünf Ebenen weiter oben hatten die Wraith ihre Verteidigungsstellung aufgebaut. 50 Wraith hatten hinter Barrikaden Platz gefunden, weitere fünfzig in den angrenzenden Räumen. Ihre Energiewaffen zeigten allesamt auf die Tür zum Treppenhaus. Auf der Treppe hörten sie die Menschen näher rücken und vor der Tür halt machen. Dann öffnete sich die Tür und drei kleine Stahleier kugelten ihnen entgegen. „In Deckung!“, schrie augenblicklich ein Offizier, als er die typischen irdischen Splittergranaten erkannte. Sofort gingen die Wraith in Deckung und zwei Sekunden später explodierten die Granaten. Ihre kleinen Splitter töteten einen Wraith, in dessen absolute Nähe sie gerollt waren und verletzten zwei weitere. Dann kamen Irina Jegorowna und ihre Gruppe.
Irina trat die Tür auf und wuchtete ihre Minigun in den Raum, als die Wraith gerade wieder hervor lugten und direkt von Irina begrüßt würden. Währen die Rohre der Minigun anfingen sich zu drehen, um die nötige Kadenz zu erzeugen, richtete die Russin die Waffe auf die äußerste rechte Ecke des breiten Ganges, dann brach die Hölle los. Dutzende Kugeln strömten im Sekundentakt aus Irinas Waffe, als diese sie langsam nach links fahren ließ. Wraith um Wraith fiel dem Waffenfeuer zum Opfer und Blut spritzte gegen die Wände, als Irina nach zehn Sekunden aufhörte und die Waffe beiseite warf. Ihre Munition war damit aufgebracht. Stattdessen warf sie sich in Deckung und zückte ihre beiden Mark 23 Pistolen. Die übrigen Wraith, 73 von den ursprünglich einhundert Kriegern und Offizieren lugten nun hervor und eröffneten ein Sperrfeuer. Doch die kleine Gruppe hatte sich während Irinas Beschuss Deckung gesucht. Wally hatte sich auf der linken Seite des Ganges, direkt hinter einem Stützträger, in Deckung geworfen und schickte nun im Burst-Modus Wraith um Wraith in die ewigen Jagdgründe. Fumiko stand hinter ihm und versuchte einigermaßen zu zielen. Sie hatte auch einigen Erfolg. Ihre P90 heulte mehrmals auf und schickte immerhin zwei Wraith tot zu Boden. Tom, Felix und Irina standen auf der rechten Seite des Ganges hinter einer Deckung. Tom fütterte sein AA-12 mit dem letzten Magazin. „Okay, gebt mir Deckung, ich räum den Raum vor uns, dann den nächsten und wir rücken zur Barrikade vor. Irina und Felix nickten, dann eröffneten sie das Feuer. Erneut mussten die Wraith Deckung suchen, als Tom hervor sprang und den Raum stürmte. Zwei Wraith flankierten die Tür, doch Tom war schneller, schoss einen von ihnen nieder und streckte den anderen mit einem Schlag mit der Schulterstütze nieder. Er ging zu Boden und Tom kümmerte sich um die restlichen drei Wraith, die in diesem Raum Schutz gesucht hatten. Seine verbliebenden sieben Schüsse mähten sie im Dauerfeuer nieder, dann warf er sein AA-12 beiseite und griff zur Glock-Pistole, um dem Wraith, den er vorhin niedergeschlagen hatte und der sich nun wieder aufrappelte, einen Kopfschuss zu verpassen. Dann griff er sich einen Blaster und signalisierte seinem Team vorzurücken, indem er aus dem Raum hinaus feuerte.
Innerhalb weniger Sekunden stießen sie zu ihm. Wally lief als letzter zum Raum und wurde von einer Wraithwaffe in beiden Beinen getroffen. Glücklich für ihn hatten diese Wraith noch nicht die neuen Blasterrifle, die augenblicklich sein Nervensystem abgeschaltet hätten, sondern noch die alten Stunnergewehre. Seine Beine schlief augenblicklich ein und nur mit Mühe robbte er sich voran. Tom und Felix bekamen seine Arme zu greifen und zogen den Marine herein. „Ah“, meinte Wally nur und rieb sich die Beine. Es tat nicht sonderlich weh von einem Stunner getroffen zu werden, aber eingeschlafene Beine waren nun einmal nicht jedermanns Sache.

„Was ist, Ledernacken, kannst du aufstehen?“, fragte Tom, während der Rest weiterhin die Wraith in Schach hielt. Wally versuchte seine Beine unter Kontrolle zu kriegen, doch Fehlanzeige. Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein, Sarge. Tut mir Leid, lassen sie mich einfach hier, ich kann auf mich selbst aufpassen.“ „Unsinn“, kommentierte Tom dies und winkte Irina heran. Diese half ihm ihn Wally auf den Rücken zu schnüren. Er reichte Wally seine Waffe. „Los, Marine, zeigen wir's diesen Vampiren!“ „Aye, Sarge“, sagte Wally fröhlich. Irina wand sich an Felix und Fumiko. „Wir brechen aus.“ Felix, der gerade sein unersättliches Sturmgewehr mit seinem vorletzten Magazin fütterte, nickte. „Soll mir Recht sein.“ „Wer schaltet die Barrikade aus?“, fragte Irina in die Runde. Fumiko war die erste, die sich meldete. „Ich tu's.“ Alle sahen sie verwundert an. „Fumiko, Du bist Wissenschaftlerin, Du musst uns nichts beweisen“, kommentierte Tom. „Ich will es aber“, zischte sie wütend und verlangte die letzten Granaten. Schließlich gab Irina nach und reichte ihr die letzten zwei Splittergranaten, die sie mit ihrer Maschinenpistole vertauschte. „Bereit?“, fragte Tom und ging in Position, um Sperrfeuer zu geben. Fumiko nickte und die übrigen fünf Teammitglieder begannen ein Sperrfeuer auf die Wraith zu legen. Fumiko huschte aus dem Raum, rannte auf die Barrikade zu und löste die beiden Sicherungsstifte. Als plötzlich ein Wraith hervorlugte und auf sie schießen wollte, warf sie sich einfach nach vorne und ließ sich über den Boden schlittern. So entging sie nicht nur dem Schuss, sondern landete vor der Barrikade und warf die beiden Granaten herüber. Anschließend zog sie den Kopf ein.
Augenblicke später folgten zwei laute Explosionen und Erschütterungen, dann war alles still. Erst Sekunden später waren einige Wraith zu hören, die die Flucht ergriffen. „Toll gemacht, Fumiko“, rief Felix und half ihr auf, während die Anderen die Barrikade sicherten. Fumiko lächelte bescheiden. „Ach bitte, das war doch gar nichts.“ „Na, na, McKay hätte das nicht fertig gebracht“, meinte Irina und reichte ihr die P90. Sie nahm sie entgegen und nickte dankbar. Immer wieder stellte man sie mit McKay gleich und mit diesem Exentriker ständig verglichen zu werden war nicht gerade schön. „Weiter“, meinte Tom schließlich, nachdem sich alle mit zusätzlichen Waffen ausgerüstet hatten. „Wir haben eine Stadt zurückzuerobern.“


'Nein, nein, nein, nein, nein', dachte Kenny wütend. 'Inkompetente Krieger, elende Menschen.' Kenny versuchte sich zu beruhigen. „Wie viele Truppen stehen uns noch zur Verfügung?“, fragte Kenny einen seiner Offiziere. „23“, kam die Antwort prompt. Kenny nickte nachdenklich. „Leite die Überladung des Reaktors ein. Unser Plan ist fehlgeschlagen, aber wir können immer noch diese Stadt mit in den Tod reißen.“ Der Offizier bestätigte den Befehl und gab vorsorglich vorbereitete Computerbefehle ein. Den eigentlichen Selbstzerstörungsmechanismus der Stadt hatten sie nicht aktivieren können, da dieser mit vier Passwörtern verschiedener Mitglieder des Personals geschützt war, aber die Stadt bezog ihre Energie von einem Neutrino-Ionen Reaktor von Asgardbauweise. Die Überladung des Reaktor ging recht simpel. Man musste nur den Output auf über 110% erhöhen und die Notfallprotokolle abschalten. Als der Offizier damit fertig war, sagte er: „Erledigt, Commander.“ „Gut, dann wähle die Basis an, wir evakuieren. Die Krieger bleiben, um die Atlanter lange genug aufzuhalten, damit die Zerstörung erfolgen kann.“ Der Offizier machte sich daran den Befehl ausführen und Kenny begab sich sofort in den Gateraum, um als erster Atlantis zu verlassen. Er musste sofort dafür sorgen, dass das Hive abdrehte, sonst würde es ein Massaker an dem Schiff und seiner Königin geben.


Zwei Minuten später rannte die kleine Gruppe um Tom und Irina immer noch die Gänge von Atlantis entlang und sie waren nur noch zwei Ebenen unter dem Kontrollraum. Soweit keine Wraithwachen mehr, dennoch blieben sie vorsichtig. Dann ertönte plötzlich ein schriller Warnton, der sich ständig wiederholte. „Was zum Teufel ist das?“, schrie Tom um den Lärm zu übertönen. „Der Reaktor!“, antwortete Fumiko schockiert. „Er überlädt.“ „Können wir das noch aufhalten?“, fragte Irina. „Von meiner Station im Kontrollraum aus“, entgegnete Felix. „Dann beeilen wir uns lieber, bevor wir alle gegrillt werden“, meinte Wally, der immer noch von Tom getragen wurde. „Sagt der, der getragen wird“, murmelte Tom, beschleunigte aber seinen Schritt.

Sie erreichten die Ebene des Kontrollraums in der Minute, in der sich das Stargate geschlossen hatte. Nur dreiundzwanzig Wraith waren noch hier, doch die leisteten Widerstand. „Lass mich runter, Sarge“, verlangte Wally. Tom stockte kurz, dann nickte er und ließ Wallace herunter. Wally nahm sein Gewehr und humpelte dann mehr schlecht, als recht los, um sich einen guten Punkt zu suchen, von wo aus er gut zielen konnte. Das war bitter nötig, denn die Wraith hielten sie gut in Schach. Sie wussten, dass sie sie nicht zu treffen brauchten, sie mussten sie nur davon abhalten in den Kontrollraum vorzudringen. Diese Rechnung ging auf. Irina, Tom, Felix und Fumiko feuerten Schuss um Schuss und trotzdem verringerte sich die Zahl der Wraith nicht, sie gingen schnell genug in Deckung. „So wird das nichts“, meinte Felix und sah auf die Uhr. „Wie lange haben wir noch, bis der Reaktor hochgeht? 5 Minuten?“ Fumiko überlegte kurz. „Ungefähr, ja.“ Felix schluckte und reichte Tom sein Sturmgewehr. „Feuer einstellen. Ich lock sie raus.“ Und mit diesen Worten setzte er zu einem Spurt an und rannte den Gang entlang, direkt auf das Stargate zu. Die Wraith, die sich in den Winkeln des Ganges verschanzt hatten, sahen dies und etwa die Hälfte von ihnen trat vor, um Felix aufzuhalten. Zehn Stunnerladungen ausgesetzt, fiel Felix ausgeknockt zu Boden. Doch der Rest seines Teams nutzte dies. Sie stürmten voran, Wally kümmerte sich aus der Entfernung um die Wraith, die bereits hervor gekommen waren und erledigte sie mit Salvenfeuer. Fumiko hatte ihre MP an Irina abgegeben, die zusammen mit Tom die restlichen Wraith erledigte, die noch in Deckung waren. Sie pumpten sie mit dem restlichen Blei voll, das noch in den Magazinen steckte, dann drehten sie die leeren Feuerwaffen um und schlugen den noch Lebenden mit den Schulterstützen den Schädel ein.
Fumiko rannte wie eine Wilde in den Kontrollraum hoch und setzte sich schnell an den Computer. Rasend schnell flogen ihre Finger über die Tastatur des Notebooks, von dem aus der Abbruchbefehl gegeben werden konnte und endlich hörte das Warnsignal auf. Fumiko lehnte sich zurück und atmete erst einmal tief durch. Tom war indes in den Kontrollraum vorgedrungen. „Fumiko, wenn ich bitten dürfte?“ Sie nickte und stellte eine Bildsprech-Verbindung mit der EDS Enterprise her. Armelia selbst nahm das Gespräch entgegen. Tom salutierte. „Admiral.“ „Sergeant, wieso rufen Sie hier an? Wo ist Mister Woolsey?“ „Admiral, Ma'am, ich muss melden, dass die Wraith versuchten die Stadt zu übernehmen. Einer kleinen Gruppe und mir ist es gelungen die Stadt zurückzuerobern.“ Armelia fiel es schwer dies zu glauben, bis Irina mit einem toten Wraith ins Bild trat, da glaubte sie es. „Ich schicke sofort ein paar Jumper mit Marines, um ihnen zu helfen die Basis zu sichern“, sagte sie, nachdem Tom zu Ende berichtet hatte und der Bildschirm wurde schwarz. Die Gruppe beglückwünschte sich gegenseitig und machte sich daran langsam alle aufzuwecken.


Drei Stunden später standen Tom, Irina, Felix, Wally und Fumiko vor Woolsey und Jack O'Neill. Woolsey legte gerade den Bericht zur Seite, den sie innerhalb kürzester Zeit zusammengeschrieben hatten. Er nickte steif. „Beeindruckend“, sagte er schließlich. „Ihnen alle gebührt unser Dank.“ „Nicht der Rede wert, Sir“, meinte Irina. „Wir haben nur getan, was jeder in dieser Situation getan hätte“, fügte Tom hinzu. „Und dennoch“, begann Jack. „Haben sie alle außergewöhnlich gehandelt. Gut gemacht, sie alle.“ Seine Augen lagen besonders auf Chevron-Guy Felix und Fumiko. „Das Oberkommando weiß bereits davon und hat sich was nettes ausgedacht, um sie zu belobigen.“ Woolsey nickte zustimmend. „Sie alle erhalten eine Belobigung und eine Verdienstmedaille. PFC Jenkins, sie werden zum Lance Corporal befördert.“ Wally versuchte sich ein stolzes Lächeln zu verkneifen. „Und nun wegtreten, sie Aushilfshelden, lassen sie sich von den Anderen in der Messe feiern“, meinte Woolsey freundlich und folgte Jack und den Aushilfshelden in die Kantine, wo für die Fünf eine Dankesparty geschmissen wurde.




Ende der Folge.
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