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TGE Combined - Fire of War von Atlan, Colonel Maybourne

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1.25 Das Paket
von Colonel Maybourne



Es war sehr laut und roch nach Essen und Alkohol, aber dies war in einer Taverne wohl an der Tagesordnung.
Die Stimmung war ausgelassen und es wurde gefeiert, weil der letzte Sieg der Ori über die Wraith die Runde machte.
Die Menschen waren nicht gerade begeistert, dass die Ori dafür die Unterwerfung unter die Religion des Ursprungs forderten.
Doch das war immer noch das kleinere Übel, wenn man die Alternative hatte, von den Wraith verspeist zu werden.
Und so wurde gefeiert, obwohl niemand genau wusste, ob sie es vielleicht lieber ruhig und langsam angehen lassen sollten.
Das interessierte den Mann, der verhalten in der hintersten Ecke saß, aber nicht und weil es für ihn schon spät war, ging er auch.
„Hey Wirt, ich will zahlen.“
Der Besitzer der Taverne kam und räumte das Geschirr weg.
„Das macht sechs Silbermünzen.“
Der Mann zog seine Mütze tiefer ins Gesicht und brummte etwas vor sich hin, bevor er für sein Abendessen bezahlte.
„So ein Halsabschneider.“
Danach stand er auf und nahm sein Gewehr aus dem Holzschrank und schulterte es, da auf dem Weg zu seiner Unterkunft oft Straßendiebe warteten.
Plötzlich stellte sich ihm aber ein völlig betrunkener Mann in den Weg.
„Ich kenn disch doch… du bist Kolya…“
Dies hörten auch viele andere und plötzlich wurde es ziemlich still in der Taverne, da auf das ehemalige Mitglied der Genii ein Kopfgeld ausgesetzt war.
Und das war ziemlich hoch, weswegen jeder in dieser Galaxie kaum zögern und den Lohn einstreichen würde.
Kolya versuchte aber erst noch abzuwinken.
„Nein, sie müssen sich irren und ich habe noch zu tun.“
Der Betrunkene ließ aber nicht locker.
„Doch… du Kolya… draußen hängt Steckbrief.“
Der ehemalige Geniikommandant hob sein Gewehr und hielt die Meute in Schach, weil an einigen Ecken die Männer langsam zu den Waffen griffen.
Dies würde er aber keineswegs zulassen und so war er bereit den Weg frei zu schießen, als er die Tür erreicht hatte.
„Hört zu, ich will keinen von euch erschießen, aber ich werde nicht zögern und wenn ihr es nicht glauben wollt, dann…“
Der Wirt hatte als erster verstanden.
„Ist schon klar, wir haben sie nie gesehen.“
Kolya lächelte ihn noch mal an, bevor die Holztür aufstieß.
„Du bist klug, das mag ich.“
Danach war er verschwunden und hatte die Tür sehr schnell von außen verschlossen, als zu seinem Glück ein paar Pferde vor der Taverne warteten.
„Besser als nichts…“
Und während Arcastus Kolya noch langsam vor sich hin grübelte, versuchten alle Leute in der Taverne die Tür aufzustemmen.
Und da sie mit vereinter Kraft vorgingen, gelang ihnen das auch, während sich der Genii auf den Weg zum Tor machte.
Die Männer aus der Taverne sahen seine Flucht jedoch.
„Da, er hat ein Pferd gestohlen.“
Sofort schwangen sie sich auf ihre Pferde und jagten hinterher, weil sie um jeden Preis das für ihn angesetzte Kopfgeld haben wollten.

Kolya ließ sich nicht aufhalten und erreichte mit dem Pferd nach nur wenigen Minuten, zu seiner Überraschung ungesehen, das Sternentor.
Er schwang auf der Stelle ab und gab dem Pferd einen Schlag auf den Hintern, worauf den Hengst nichts mehr hielt und er davon trabte.
Er ging zu dem Anwahlgerät und gab die ersten fünf Symbole ein, als hinter ihm laute und vor allem wütende Rufe zu hören waren.
„Haltet den Dieb.“
„Lasst ihn auf keinen Fall entkommen.“
„Er hat mein Pferd gestohlen.“
Als Kolya sich umsah, erblickte er über 20 Männer, die von ihren Pferden sprangen und im Eiltempo auf ihn zuliefen.
Innerlich fluchte er darüber, doch das war jetzt nicht von Belang, als er zum Gewehr griff und zweimal auf die Menge feuerte.
Er erwischte einen Mann am Bein und die anderen warfen sich auf den Boden, worauf den Genii nichts mehr hielt.
Er gab auf die Stelle die restlichen Koordinaten ein und konnte durchs Tor fliehen, ehe auf dem DHD die Symbole verblassten und die Männer zu spät kamen.
Auf dem anderen Planeten zog er seine Mütze tiefer ins Gesicht und lief dort zur nächsten Herberge, wo er nicht erkannt wurde.


Am Morgen darauf:

Die Nacht war ruhig verlaufen und diesmal hatte ihn auch noch keiner erkannt, das Kolya damit interpretierte, erst einmal je hier gewesen zu sein.
Und zudem waren die Steckbriefe auf bisher an die 200 Planeten verteilt worden, da er auf mehr als 400 Adressen zurückgreifen konnte, war es kein Problem.
Kolya saß am Frühstückstisch und ließ sich das Essen munden, als ein Soldat an den Tisch kam und ihn ansprach.
„Ich grüße sie, Arcastus Kolya.“
Ihm blieb der Bissen im Hals stecken.
„Kennen wir uns?“
Der Offizier in Erdenuniform reichte ihm die Hand.
„Nicht persönlich, aber ich hab viele Berichte über sie gelesen und denke, dass sie für das, was ich plane, der richtige Mann sind.“
Kolya musterte ihn weiter und dachte daran, zur Waffe zu greifen.
„Und wer sind sie?“
Die Antwort dauerte einen Moment und schob ein Grinsen voraus.
„Ich bin Colonel Harold Maybourne, vom Geheimdienst der Erde und habe vor, sie für die nächste Mission zu rekrutieren.“
Dem Genii sah man die Überraschung gut an, als er seine Hand auf den Tisch legte und zu Maybourne mit kritischem Blick hinübersah.
„Sind ihnen die Leute ausgegangen?“
Maybourne grinste etwas.
„Nein, aber ich kann auf jemanden, der diese Galaxie wie seine Westentasche kennt und zu meinem Glück militärisch ausgebildet ist, nicht verzichten.“

So langsam dämmerte es Kolya, als auch er zu grinsen anfing und den nächsten Bissen auf der Zunge zergehen ließ.
„Sie sind auf meine Kontakte angewiesen?“
Daraufhin prostete Maybourne ihm zu.
„Sie sind wie in den Berichten und das gefällt mir außerordentlich, aber es ist mir wichtig, dass sie mich genau verstehen.
Wir wollen die Ori aus der Pegasusgalaxie vertreiben, doch wir müssen die Chance nutzen, so dass es sich auf Wraith zugleich negativ auswirkt.“
Kolya brauchte nicht sehr lange, um zu erkennen, worauf Maybourne aus war und so war es auch ihm willkommen.
„Ich soll sicherstellen, dass die Wraith durch gezielte Fehlinformationen ihrer Anbeter die Ori angreifen und beide Seiten sich gegenseitig vernichten.“
Maybourne nickte zu wohlwollend zu.
„Wie ich sehe, eilt ihr Ruf ihnen voraus und ich denke, dass wir gut zusammen arbeiten, auf jeden Fall will ich es versuchen.“
Kolya trank einen Schluck und lehnte sich zurück.
„Wenn das keine Falle ist, überlege ich es mir und helfe ihnen vielleicht, doch was würde dabei für mich herausspringen?“
Der Colonel zog eine Erklärung heraus und reichte sie dem Genii, der sie zögernd griff, zu dem Colonel sah er immer noch abwartend.
„Was steht da drin?“
Maybourne genehmigte sich Lächeln.
„Das sollten sie selbst lesen.“
Nachdem Kolya ihn geöffnet hatte, war er zuerst erstaunt, dass der Brief in der Sprache der Genii verfasst war.
Er enthielt eine Zusicherung, dass er im Falle der Zusammenarbeit von allen Vorwürfen in dieser Galaxie entlastet würde.
Außerdem würde seine Rückkehr auf den Heimatplaneten beschleunigt werden und Ladon Radim könnte ihn begnadigen.
„Ist das wirklich ernst gemeint?“
Maybourne streckte die rechte Hand aus.
„Würde ich hier allein sitzen, wenn es nicht so wäre?“
Kolya lachte hintergründig.
„Viele dieser Gestalten sehen aus, als ob sie eine militärische Ausbildung hätten, auch für den Fall, dass ich mich irre.“
Der Colonel sah leicht murmelt zur Decke.
„Und ich dachte, dass meine Leute unauffällig wären.“
Kolya stand auf und gab ihm die Hand.
„So gut sind sie nicht, aber werde mir ansehen, was sie aufgezogen haben und wenn es der Sache dient, mache ich mit.“
Maybourne geleitete ihn zur Tür und sieben weitere Männer standen auf, hielten aber hinter den beiden Abstand.
„Das freut mich, aber erst habe ich noch einen speziellen Auftrag für sie und ich denke auf jeden Fall, dass…“
Kolya unterbrach ihn.
„Soll das ein Test sein, ob ich dem gewachsen bin?“
Maybourne blickte verschmitzt zur Seite.
„Nicht so ganz, aber lassen sie sich überraschen.“
Danach gingen sie zu einer Walküre, die unauffällig hinter einem Schuppen wartete, da auf dieser Welt Orispione oder Wraithanbeter sein könnten.
Denn weder Maybourne noch andere Agenten des TRAV wollten ernsthaft riskieren, dass jemand ihren größten Trumpf sah.
So hieß es, sich unauffällig von dem Planeten wegzubewegen und dafür zu sorgen, dass so wenig wie möglich von ihnen zurückblieb.


Eine halbe Stunde später, im Hyperraum:

Arcastus Kolya war mehr als überrascht, als er auf ein Raumschiff gebracht wurde, das für den Geheimdienst tätig war.
Es handelte sich dabei um die EDS Explorator, ein Schiff, aus dessen Reihe es nur zwei Exemplare gab.
Ein Schiff war immer in der Milchstraße und das andere in der Pegasusgalaxie, wo sie als mobile Kommandostellen des TRAV dienten.
Geheimdienstbasen auf Planeten konnten infiltriert werden, aber diese Schiffe waren dafür so gut wie unanfällig.
Kolya war jedenfalls ziemlich begeistert und zeigte es auch.
„Militärische Schiffe zu bauen ist eine große Sache, doch dann noch die Ressourcen für so ein Projekt zu besitzen...?!“
Maybourne konnte einfach nicht anders, als sie den Korridor entlang gingen und musste in dem Moment einfach angeben.
„Wir haben nicht nur eines dieser Schiffe und nur für den Fall der Fälle ist für uns der Bau weiterer Schiffe kein Problem.“
Kolya hatte genug gehört, da er sich setzen musste.
„Können sie mir verraten was das Schiff kann und warum sie mich brauchen, wenn sie so was in ihrem Arsenal haben?“
Maybourne öffnete die Jacke und setzte sich.
„Ein paar Basisdaten kann ich ihnen ja sagen…“
Die Explorator war 455 Meter lang und ähnelte in der Bauweise stark einem Kreuzer der Richthofen-Klasse. Sie war schlank und hoch, mit einem abgeschrägten, karoförmigen, Körper.

Das Schiff hatte eine gute Bewaffnung an Torpedos in vielen Silos,
allerdings gab es nur acht Hammerheads und zwölf Walküren an Bord, da die Hauptaufgaben an der Spionage und Überwachung angelegt waren.
Stattdessen war das innere mit Sensoren und Überwachungsinstrumenten ausgestattet, was selbst die reguläre Flotte neidisch machen würde.
Die Stealthfähigkeit war ebenfalls besser und diente als Test, um für die reguläre Flotte als neues System auf Herz und Nieren geprüft zu werden.
Die Explorator und das Schwesternschiff Krypta, waren nur TRAV und den hohen Tieren der UN bekannt.
Auf jeden Fall war Kolya beeindruckt.
„Wenn wir Genii darüber verfügen würden, hätten wir die Wraith unauffällig beseitigt und für unser Volk neue Welten kolonisieren können.“
Maybourne öffnete ein Schott und führte ihn auf ein Aussichtsdeck.
„Ist das der Hyperraum von innen?"
Der Colonel lächelte und wies ihn an, sich zu setzen.
„Das stimmt. Ich dachte, es wäre für sie einmal interessant zu sehen, wie das vom Inneren eines Schiffes aussieht."
Der Genii war zwar recht beeindruckt, aber wollte jetzt zum Thema kommen, da er es nicht mehr aushielt und seine Ungeduld ihn drängte.

„Ja, das ist überwältigend, aber ich will wissen, worum es in dem speziellen Auftrag geht, auf dem angeblich so viel lastet.“
Maybourne ließ sich noch nichts anmerken.
„Woher wollen sie wissen, dass darauf so viel lastet?“
Kolyas Augen verengten sich, da er seine Ungeduld kaum zügeln könnte und es hasste, zu warten oder unnötig auf die Folter gespannt zu werden.
„Ich kann auch zwischen den Zeilen lesen und sie haben das derart betont, dass es sich um etwas Größeres handeln muss.“
Der Colonel hob beschwichtigend die Hände.
„Ist schon gut, ich sage es ihnen.“
Maybourne rief ein Hologramm auf, das eine größere Raumstation zeigte, die jedoch noch nicht fertig schien.
Das Hologramm zeigte einige offene Sektionen an und mehrere Stellen waren komplett, in manchen Fällen teilweise in der Anfangsphase des Baus.
„Die Ori bauen an einer mächtigen Raumstation, die als Operationsbasis für ihre Flotte bei uns und den Wraith für Schrecken sorgen soll.
Sie kann zudem 15 Schlachtschiffe versorgen, hat Trockendocks für 10 Schiffe zum Bau oder zur Reparatur und kann Truppenverbände bis zu einer Division, in manchen Fällen auch eineinhalb, unterbringen.
Sie ist noch im Bau und wir haben nicht vor, dass sie fertig gestellt wird, da sich dies nicht gut für unsere Operationen auswirken würde.“
Kolya kratzte sich an der Stirn, da er das merkwürdig fand.
„Und warum bombardieren sie sie nicht einfach?“
Maybourne stand auf und sah aus dem Fenster.
„Ganz einfach… ein Teil dieser Station ist schon im Betrieb und weil wir die Daten aus dem Computer brauchen…“
Kolya stand ebenfalls auf und schüttelte den Kopf.
„Ich soll also rein gehen und die Daten entwenden, bevor sie mit ihrem Schiff kommen, soweit habe ich es verstanden…“
Maybourne unterbrach ihn.
„Nein, sie müssten vor dem Verlassen eine Atombombe legen, weil wir mit der Explorator nie nah genug heran kämen.“
Der Genii machte große Augen.
„Und wie soll ich rauskommen?“
Der Colonel lächelte wieder ziemlich hintergründig und führte ihn aus der Tür raus, weil er die Frage schon erwartet hatte.
„Die Bombe hat einen Zeitzünder, sie brauchen also keine Angst haben, dass sie mit ihr zu den Sternen fliegen.“
Kolya brummte immer noch etwas.
„Gut, aber allein schaff ich das auf keinen Fall.“
Da öffnete sich die Tür und Maybourne führte ihn herein.
„Das habe ich auch nie verlangt, aber machen sie sich keine Sorgen, weil ich ein Team auf dem Schiff habe, nachdem sie sich die Finger lecken.“
Danach ging es weiter und Kolya fragte sich schon, was ihn noch alles erwarten würde, auf jeden Fall war er sehr gespannt.
Und die Mission reizte ihn durchaus, da nach der Zeit auf der Flucht diese Aufgabe genau das Richtige für ihn war.


Besprechungsraum, kurz darauf:

Kolya wurde in einen kleinen Besprechungsraum gebracht, wo ein Team wartete; ob es nur auf ihn oder Maybourne wartete, konnte man nicht sagen.
Es waren zwei Männer und eine Frau, die sich aber ziemlich unflätig benahmen, weil es in ihrer Einheit locker zuging.
Sie hatten die Füße auf dem Tisch, warfen mit dem Essen umher und gleichzeitig sah es in dem Raum aus, als hätten sie eine Müllkippe daraus gemacht.
Bierdosen und Schnapsflaschen lagen in den Ecken und zwei Aschenbecher quollen über, sei es auch nur mit Zigaretten…
Kolya konnte das nicht glauben, vor allem, da die Musik laut hämmerte.
„Was ist denn das für eine desolate Disziplin?“
Maybourne nahm ihn zur Seite und zog die Tür zu, da man wegen der Musik nicht mal die eigenen Worte verstand.
„Das ist ein Trupp meines Spezialkommandos und sie sind die besten auf ihrem Gebiet, da sie das aber wissen, verhalten sie sich außer Dienst wie eben.“
Kolya schlug die Hand vor Kopf.
„Sagen sie bitte nicht, dass sie mir einen Haufen völlig abgehobener Agenten mitgeben, so dass ich auch noch Babysitter spielen muss?“
Maybourne klopfte ihm auf die Schulter.
„Ganz so schlimm sind sie auch wieder nicht.“
Kolya lehnte am Schott und ließ das über sich ergehen.
„Von mir aus, dann sagen sie mir mal, wer die sind und was sie können und warum ich für die Mission nicht auf sie verzichten kann.“
Maybourne konnte ihn gut verstehen und klärte ihn auf.
„Die Frau heißt Telia und sie eine Antikerin, sie ist für das Technische zuständig und kann bei der Mission die Computer knacken.“
Kolyas Augen weiteten sich vor Unglauben, als er das hörte.
„Sie... eine Vorfahrin?“
Der Colonel nickte und Kolya malte sich aus, was er sie wohl alles fragen würde, als er es von Maybourne wieder dick serviert bekam.
„Ich muss sie warnen, auch wenn Telia eine Antikerin ist, sie ist respektloser als die beiden anderen und auch sprunghafter.“
Kolya machte nur eine Geste, dass er mehr hören wollte.
„Ich werd sie schon bändigen, aber was ist mit den anderen beiden, die sehen aus als ob zu viel Alkohol ihren Verstand vernebelt hat?“
Maybourne musste grinsen.
„Li Han und Carlo Umberto sind Speziallisten für Nahkampf und Waffen, aber seien sie so vorsichtig wie möglich.
Wenn sie nicht aufpassen, ziehen die ihnen das Geld aus der Tasche und sie wissen nicht, für was sie sie ausgenommen haben.“
Kolya konnte es nicht fassen, als er es hörte.
„Mit anderen Worten; sie geben mir die übelsten Typen aus dem Geheimdienst und ich als Außenstehender soll mit ihnen losziehen.“
Maybourne nickte ihm zu.
„Ja, aber das Beste kommt nachher, da werden sie einen alten Bekannten treffen und sei es drum, was sie von ihm halten.“
Kolya wusste nicht, wer damit nun gemeint war und zerbrach sich den Kopf darüber, da es ihn immer wurmte, überrascht zu werden.
Colonel Maybourne hielt dicht und es war auch aus ihm nichts heraus zu kriegen, da er bei der Planung schon daran gedacht hatte, nichts vorab zu sagen.
Und so lernte Arcastus Kolya sein Team kennen, das sich am Anfang nicht so schlimm auf ihn einschoss, wie er erst befürchtet hatte.


Eine Stunde später:

Maybourne ging mit Kolya auf das Technikdeck, weil die Station nicht mit Walküren oder den Ringen geentert werden konnte.
Daher musste was Neues benutzt werden und Maybourne hatte etwas anfertigen lassen, ob das allerdings funktionierte, war noch nicht klar.
So kam Kolya auf ein großes Montagedeck, wo Einzelteile und Teile, die auf ihren Einbau warteten, herumlagen.
Es sah alles ziemlich wild aus und das Chaos überraschte den Genii, der bisher immer die Glanzseiten der Erdstreitkräfte sah.
„Wo sind wir denn hier gelandet?“
Maybourne rollte ebenfalls mit den Augen, als er über einen Konverter stolperte und dabei fast hinfiel.
„Das ist die Technikabteilung und hier sehen sie ihre Transportmittel.“
Er ging nach vorne, als es ziemlich laut wurde.
„Welcher Idiot hat mir Tee mit Zitrone gebracht?“
Kolya sah zur Seite und erblickte Dr. McKay, der einen Techniker zusammenstauchte, vor allem aber sich selbst schollt.
„Wie konnte ich auch nur einem Stümper wie ihnen auftragen, mir etwas zu holen, was mir nicht gleich den Tod bringt?“
Der Techniker zuckte zusammen.
„Tut mir Leid Sir, soll ich ihnen einen neuen Tee holen?“
McKay grummelte weiter an seinem Schreibtisch.
„Solange diesmal kein Rattengift drin ist, gehen sie und holen sie mir einen neuen, aber ob es dann wieder…“
Das hörte der Mann aber nicht, da er längst weg war und Maybourne gerade seinen Gast zu der Arbeitsstelle brachte.
„Doktor, ich wollte ihnen unseren Besuch vorstellen.“
McKay sah zu den beiden rüber und zuckte kurz zusammen als er Kolya sah, der das aber mit Humor nahm.
„Keine Sorge, ich werde mich nicht an ihnen auslassen.“
Rodney richtete sich wieder auf.
„Da bin ich ja beruhigt.“
Maybourne ging nun zu einem Gefährt, an dem McKay baute und das auf den ersten Blick sehr futuristisch aussah.
Im Prinzip waren es fünf Meter lange Laserkanonen, an die man ein offenes Cockpit und zwei große runde Triebwerke am Heck montiert hatte. Eine kleinere, schwenkbare Railgun haftete am Bug, am Heck hingen zwei Raketenbehälter.
Maybourne wollte von McKay jetzt genaues wissen, weil ihm die Arbeiten daran schon zu lange dauerten.
„Also, was machen ihre Sperlinge?“
Rodney rollte mit den Augen.
„Ich habe sie fertig bekommen, was dachten sie denn?“
Der Colonel zog die Lippen zusammen.
„Dass sie sich immer noch über ihre Neurosen auslassen.“
Jetzt kam aber Kolya vor.
„McKay, wenn ich damit eine Raumstation unbekannten Ausmaßes entern soll, dann sagen sie mir zuerst, was die können.“
Rodney tat, als ob er entnervt wäre und stellte sich dann vor eines der Gefährte, weil er bei allem Spott doch einen gewissen Stolz fühlte.
„Der Codename dieses Gleiters lautet Sperling und es handelt sich um ein Gefährt, dass an Eleganz und Einsatzfähigkeit…“
Maybourne unterbrach ihn sofort.
„McKay, sie sollten die Technik erklären und keinen Vortrag halten, um das Patentamt bei Laune zu halten.“
Natürlich schmollte der Kanadier und ereiferte sich im Stillen, wie ungerecht das für ihn sei, der Sündenbock des Militärs zu sein.
„Na gut… dann erkläre ich es eben.“
Er drückte seine Brust heraus und war wieder in seinem Element, auch weil es Kolya noch nicht verstand, worum es ging.
„Der Sperling Allzweckgleiter kann die Geschwindigkeit von Mach 6 im All erreichen, er hat genug Treibstoff um diese für 3 Stunden zu halten.
Als Waffen dienen eine leichte Railgun sowie eine Laserkanone, die allerdings für eine Ladezeit von zwanzig Sekunden anfällig ist.
Außerdem verfügen sie über 20 Kleinstraketen, die ein Kaliber von 80 mm aufweisen, wer also etwas rumballern will…“
Maybourne ging wieder dazwischen.
„Sparen sie sich ihre Sprüche…“
McKay stampfte grummelnd davon während sich Kolya den Sperling genau ansah, weil es ihn sehr interessierte und er so was noch nie gesehen hatte.
„Und wie soll ich damit eine Raumstation entern?“
Maybourne blickte ihn schief an.
„Wie ist das denn gemeint?“
Kolya lehnte sich den Gleiter und wusste erst nicht, wie er das ausdrücken sollte, aber der Zufall kam ihm zur Hilfe.
„Na… wenn… das Ding so schnell fliegt…“
Dem Geheimdienstoffizier ging ein Licht auf und so beendete er den Satz, wobei er immer vor Augen hatte, dass die Genii nicht so fortgeschritten waren.
„… fragen sie sich, wie sie nicht runterfallen?“
Das Nicken seines Gegenübers bestätigte es.
„Kommen sie mal mit, ich zeige es ihnen.“
Er führte Kolya zur anderen Seite der Halle, wo eine Reihe von Raumanzügen hang, die er ihm stolz präsentierte.
„Das sind Anzüge mit magnetischen Verschlüssen, die dafür sorgen dass sie regelrecht auf dem Sperling festkleben.“
Kolya war nun voll und ganz zufrieden.
„Gut, dann kann nichts mehr schief gehen und ich kann mit meinem Team auf die Mission gehen, wenn also…“
Maybourne unterbrach ihn noch einmal.
„Eine letzte Sache noch, McKay wird sie begleiten.“
Kolyas Lachen erstarb und er war kurz davor, seine Fassung zu verlieren, weil das für ihn wirklich zu viel war.
„Das ist aber ein ganz schlechter Scherz…“
Der Colonel lachte nach einigen Sekunden und gab zu, nur einen Spruch gemacht zu haben, da auf dieser Mission sicher kein Neurotiker mitgehen würde.
Kolya fand es aber nicht ganz so witzig, da er es im ersten Moment glaubte und er sich auf das Schlimmste gefasst gemacht hatte.
Schließlich kamen die beiden aber zu einer Übereinkunft und machten sich daran, dass der Angriff auch gut geplant würde.

18 Stunden später:

Die Explorator sprang hinter einem größeren Asteroiden aus dem Hyperraum, um dort den Ori das Paket in Form der Sperlinge zu übersenden.
Kolya und das Team hatten dieses Aussetzen vorher zweimal geübt und Maybourne fand, dass sie es gut gemacht hatten.
Und noch bevor sie das Asteroidenfeld verlassen hatten, war ihr Trägerschiff zurück in die Weiten des Hyperraums verschwunden.
Daraufhin flogen sie die Station von der sonnenabgewandten Seite an und sahen sich nach in der Konstruktion offenen Sektionen um.
Telia witzelte ein wenig rum.
„Sieht ja aus wie der Todesstern in Die Rückkehr der Jediritter.“
Die anderen aus dem Team mussten auch lachen, nur Kolya verstand es natürlich nicht auf Grund der Tatsache, noch nie einen Film gesehen zu haben.
Aber ganz abwegig war es nicht, denn die Station war nicht fertig und einige Bereiche bei den Landedocks und Lagerräumen waren zum All hin offen.
"Wir haben mehr Glück als Verstand, keine Spoons."
Telia steuerte eine Sektion an wo Luftschleusen existierten und dockte den Sperling an der
Außenhülle an.
„OK Leute, ich mach die Schleuse gleich auf.“
Kolya nickte ihr zu und sie machte sich daran, die Sicherung der Tür kurzzuschließen, auf eine Art, dass nicht der Alarm ausgelöst würde.
Sie brauchte etwa eine Minute und war froh, dass die Technik hier noch nicht fertig war, vor allem aber, dass die Ori keine Überwachstechnik hatten.
Danach klinkten sie sich aus den Gleitern und schwebten zur Schleuse, die von Telia sofort wieder verschlossen wurde.
Kolya war zufrieden.
„Gut, gehen wir und keine Extratouren.“
Aber da jeder wusste, um was es ging und das Fehler tödlich sein könnten, würde dass jetzt auch keiner wagen.
Stattdessen sah sich Kolya, als sie vorrückten, das Design an und war sich sicher, dass es zu dieser Dekoration nicht viel zu sagen gab.
Überall waren halbfertige religiöse Bilder, die absolut nicht seinen Geschmack fanden, da er es schlichter vorzog.
Da bedeutet ihnen Li Han, dass sie ruhig bleiben sollten.
„Still, da kommt wer.“
Der Chinese sah um die Ecke und erblickte zwei Orisoldaten, die ein Bauteil schleppten, es aber abstellen mussten.
„OK, nur ein Trupp Arbeiter.“
Kolya kam vor und erschoss die drei mit einer schallgedämpften Pistole, ehe sie realisierten, was mit ihnen geschah.
„Los, wir haben nicht ewig Zeit.“
Carlo Umberto, ein Brasilianer und ehemaliger Fernsphäher der Armee, ging voraus, da es, als sie den Gang erreichten, irgendwie unheimlich wurde.
„Leute, ich habe ein mieses Gefühl…“
Telia beruhigte ihn aber.
„Keine Panik, wir sind schon da.“
Kolya trat neben sie.
„Sind sie ganz sicher?“
Sie wies auf ein Schild neben der Tür.
„Da steht Kontrollraum drauf.“
Alle mussten unweigerlich grinsen und sogar Kolya verzog leicht seine Kippen als sie sich in den Raum begaben.
Er war fertig gestellt und zwei Wachen waren da, die das Team allerdings nicht bemerkten und auch sofort erschossen wurden.
Telia ging gleich an eine Konsole, weil sie sich an das Runterladen der Daten machte und sich nicht damit aufhalten wollte.

Sie brauchte knapp fünf Minuten, bis sie alle hatte und sicherte die Daten auf ihrem Pad, es waren nicht sehr viele gewesen.
Aber die Ori planten einen Angriff auf einen Wraithstamm und da sie den Angriffsplan auf ihrem Computer hatte, konnte man diesen den Wraith senden.
Sie drehte sich gerade um, als das Schott geöffnet wurde und ein Prior hereinkam, der auf sie mit seinem Stab zielte.
„Und verdammt werden all jene sein, die frevelhaft die Ori besudeln, denn sie werden es in der Unterwelt erleben…“
Telia drückte Kolya herunter und feuerte den Phaser gegen den Prior ab, aber er wurde auf Grund seines Schildes geschützt.
Und nur Sekunden darauf setzte er seine telekinetischen Kräfte ein und versuchte es Telia
unmöglich zu machen, ihn zu besiegen.
„Er… dringt in meinen Verstand ein…“
Vor Schmerz brachen ihr die Knie weg und sie verzog das Gesicht derart schmerzhaft, den
Ausdruck würde sogar Kolya nie vergessen.
„Ich helfe ihnen…“
Sie stieß ihn aber mit ihren Kräften weg.
„Nein, erst wenn ich ihnen ein Zeichen gebe…“
Obwohl dieser Prior ihr weit überlegen war, setzte sie den Dickkopf durch und mobilisierte alles, dass ihr Verstand hergab.
„Du wirst mich nicht platt machen…“
Da es ihr bewusst war, dass sie den Prior nicht einfach so besiegen konnte, konzentrierte die Antikerin sich auf den Schild des Priors.
Sie drang in den vorderen Kortex seines Gehirns ein und brachte diesen für einen Moment aus dem Konzept.
„Jetzt.“
Die anderen hatten drauf gewartet und für einen kleinen Augenblick, wurde der Schild auf der einen Seite durchlässig.
Die Männer schossen sofort und durchlöcherten den Prior regelrecht, weil der sich nur auf Telia konzentriert hatte.
Kolya ging zu ihr und reichte der Antikerin die Hand.
„Geht es wieder?“
Sie nickte benommen, als sich der Prior rührte.
„Das… Böse… in… euch…“
Er sollte nicht weiter kommen, da Arcastus Kolya die Pistole zog und ihm einmal zwischen die Augen schoss.
Danach zog er ein Sprengstoffpaket und brachte das an der Hauptkonsole an, nur für den Fall, dass sie eine Ablenkung bräuchten.
Umberto und Li stützten danach Telia auf den ersten Metern, als sich das Team wieder auf den Rückweg machte.

Der Weg zurück war verstellt, da sich ihnen die besten Krieger der Ori entgegenstellten; zu viele um sich einfach durchzukämpfen.

Die Originritter kämpften gewiefter als die gewöhnlichen Soldaten und gingen taktisch bei ihren Angriffen vor.
Kolya und Telia sahen ein, dass sie da nie durchkämen und versuchten stattdessen, das Ori Kontingent durch geschicktes Umgehen zu verwirren.
Kolya schoss einem in den Kopf, als sie sich unter dem Feindfeuer wegducken musste, bei seinem Team sah es nicht anderes aus.
Umberto und Li verteidigten verbissen die Stellung hinter einem großen Stützpfeifer, weil sie aber kaum noch Munition hatten…
„Sir, wir können uns nicht mehr lange halten.“
Kolya sah das ebenfalls.
„Ich weiß, bereitmachen zum Ausbrechen.“
Da ging aber Telia dazwischen.
„Nein, ich habe einen Raum gefunden… weg da.“
Carlo Umberto duckte sich und sie zerschoss mit ihrem Phaser die Wand, woraufhin er die Beine unter die Arme nahm.
Mit einem Sprung hechtete Umberto durch das Loch, aber wurde am Arm getroffen, wo er schon fast durch war.
„Ahh… verdammt noch mal…“
Kolya gab Li ein stilles Zeichen und der Chinese sprang als nächster durch, wobei ihm das Orifeuer in den Raum folgte.
Aber er wurde nicht erwischt und konnte sich so um Umberto kümmern, der sich krümmte und nicht glauben wollte, dass er getroffen wurde.
„Wie schlimm… ist es?“
Li sah die Schulter an und drehte den Brasilianer auf die Seite.
„Ist zwar ein kompletter Durchschuss, aber er hat das Schultergelenk übel erwischt, das ist auf jeden Fall etwas schlimmer.“
Umberto stöhnte auf.
„Werd ich es schaffen?“
Li schüttelte daraufhin den Kopf.
„Keine Ahnung, ich bin kein Arzt, aber jetzt beiß erst mal die Zähne zusammen.“
Ihm lief der Schweiß über die Stirn.
„Ich tue mein Bestes….“
Im selben Moment kam Telia durch die Öffnung in der Wand geflogen und landete hart an der Hüfte von Li.
„Endschuldige, hab zu viel Schwung genommen.“
Er nahm es ihr aber nicht übel.
„Kein Problem, wo ist der Chef?“
Kolya kam dann ebenfalls wild feuernd durch das Loch.
„Gut, versuchen wir hier raus zukommen.“
Telia nickte und nahm Umberto, der sich auf ihr stützte, während Li vorging und eine Tür in der Wand suchte.
Kolya hingegen warf Spreng- und Rauchgranaten, in den Korridor hinter sich, weil er auf keinen Fall Verfolger haben wollte.
Nachdem sie die Tür gefunden hatten, befestigte der Genii dort weitere Granaten, die er für den Fall der Fälle mit einem Stolperdraht verband.
Aber schon die, die er geworfen hatte, behinderten die Orikrieger dermaßen, dass sie es auf keinen Fall schafften, den Eindringlingen zu folgen.

Umberto stützte sich auf Telia und auf Li, während Kolya jetzt die Führung übernahm, der Weg war zu weit, dass einer allein den Verletzten stützen konnte.
Allerdings standen sie nun vor einem verschlossenen Schott und Kolya musste wieder, mit dem Sprengstoff in seiner Tasche, aushelfen.
„Zur Seite.“
Er drängte sich an seinem Team vorbei und brachte den Plastiksprengstoff an, bevor sie an einem sicheren Punkt waren.
Kolya sprengte den Weg frei und Minuten später waren sie dort wo sie rein kamen, aber in dem Moment bemerkte Telia, dass sie Besuch hatten.
„Noch ein Prior, runter…“
Li nahm Umberto und zog ihn mit, aber Kolya schaffte es nicht, Telia mitzunehmen, da die Kräfte des Priors zu stark waren.
Er schmetterte sie voller Kraft an die Wand und zerquetschte fast all die Knochen, was auf jeden normalen Menschen tödlich wirken würde.
Telia aber gab nicht nach, als sie an die Wand gedrückt wurde und der Prior, ohne Regung oder einem Zeichen der Menschlichkeit, fast ihr Gehirn zerstörte.
Sie versuchte sich dennoch aufzurappeln.
„Es gibt nur eine universelle Wahrheit und sie besagt, dass das Universum unendlich ist, so kann es nur eine Logik geben…“
Kolya sah es, wie die anderen, mit Entsetzen an.
„Was macht sie da?“
Umberto, der sich die Schulter hielt, klärte den Genii auf.
„Sie versucht die Kontrolle über ihren Verstand wieder zurück zu gewinnen, indem sie der Logik die Oberhand über sich gibt.“
Kolya sah ihn an fragend an.
„Das verstehe ich nicht.“
Li zuckte auch nur mit den Schultern.
„Wir haben auch keine Ahnung wie das funktioniert, aber sie wandelt dabei ihr Gehirn auf irgendeine Art um…“
Telias Augen begannen zu glühen, jedoch anders als bei einem Prior funkelten sie in hellen Weiß, das immer stärker wurde.
„Ich bin die Herrin über meinen eigenen Körper und werde mich nie jemandem beugen, es ist an der Zeit, dass du das Zeitliche segnest, Prior.“
Wie von Geisterhand löste sie sich aus den Griffen ihres Gegners und glitt zu Boden, da es für sie nun ein leichtes war, alles zu tun.
Ihre Augen hatten sich in glühend weiße Kugeln umgewandelt und schienen den Prior auf eine unerklärliche Weise zu durchdringen.
Er stürzte zu Boden und wand sich dort vor Schmerz bevor er aus Augen, Ohren sowie der Nase zu bluten begann.
Das ganze dauerte nicht mal eine halbe Minute und er war mit einem heillosen Schrecken in seinen Augen aus dem Leben geschieden.
Telia sah zu ihren Mitstreitern.
„Keine Angst, ich werde euch nichts tun.“
Li und Umberto klammerten sich an ihren Waffen fest und dachten, dass es für nichts mehr gäbe, woran sie noch wirklich glauben konnten.
Kolya hingegen versuchte die Fassung zu bewahren.
„Können sie mir sagen, was das eben war und wie sie die Augen so verändern konnten, da ich nicht weiß, was ich halten soll?“
Telias Augen hatten sich normalisiert und sie ging beschwichtigend zu den Mitstreitern, es war ihr auch völlig klar, dass sie Angst hatten.
„Keine Panik, das ist eine körperliche Reaktion der Lantianer, wenn es jemand in unseren Verstand geschafft hat.

Zwar kriegt nicht jeder von uns das hin, aber ich habe in den letzten Monaten sehr hart auf dieses Ziel trainiert.“
Kolya wollte aber noch mehr wissen.
„Und wie funktioniert dies genau?“
Sie packte ihn an der Schulter.
„Unser Geist erschafft eine simultane Verbindung, aller Bereiche unseres Gehirns und den jeweiligen Muskeln.
Dadurch wird jeder Bereich auf die maximale Leistungsfähigkeit angehoben und kann von sich aus eine Abwehr gegen Angriffe aufbauen.“
Sie sparte sich dann weitere Erklärungen, da sie keine Wissenschaftlerin war und führte so ihre Gruppe zur Luftschleuse.
Die anderen gingen mit und nicht mal Kolya konnte sagen, ob er darüber erschrocken oder überrascht war.

Nachdem sie sich wieder auf die Sperlinge hockten ging es mit schnellstem Tempo in das Asteroidenfeld zurück.
Dabei flogen sie einfach nur weg, weil Telia die Atombombe scharf gemacht hatte und der Zeitzünder schon lief.
Es war zwar eine taktische Waffe mit einer geringen Sprengleistung von 18 Kilotonnen, in Anbetracht dessen würde sie trotzdem die Station zerstören.
Nachdem sie in den Asteroiden waren wurden die Sperlinge komplett heruntergefahren, es bestand die Gefahr, durch den EMP beschädigt zu werden.
Außerdem aktivierte jeder seinen Sichtschutz, da sich der Detonationsblitz ansonsten in die Netzhäute einbrennen würde.
Telia bemerkte, dass Kolya einen beschleunigten Puls hatte.
„Ist alles in Ordnung?“
Er klang ziemlich angespannt durch das Funkgerät.
„Ja, aber das ist die erste Atomexplosion, die ich erlebe und daher… ich muss zugeben mir ist noch…“
Umberto unterbrach ihn, wenn auch heiser.
„Keine Sorge, wir sind 120 Meilen entfernt und wenn sie sich in die Sitze pressen wird bei ihnen schon nichts passieren.“
Nur wenige Sekunden später ging die Bombe hoch und zerstörte die ganze Station, das bei dem Team trotz der Entfernung zu sehen war.
Sie warteten noch eine halbe Stunde und führten einen Scan der Explosionszone durch, als Protokollierung für die Akten.
Die Explorator kam eine weitere halbe Stunde später und sammelte sie alle wieder ein, auf ihren Sensoren war schon ein Orischiff zu sehen.

In der Nachbesprechung war Kolya mit all dem, was er erlebt hatte, voll und ganz zufrieden und berichtete dementsprechend.
Kolya sah sich noch mal um.
„Läuft es immer so rasant ab?“
Der Colonel lächelte ihn spitz an.
„Meistens, also wollen sie den Job, oder soll ich Ladon sagen…“
Kolya ging sofort dazwischen.
„Ich nehme an, aber ich werde meinen eigenen Stil einführen.“
Maybourne gab ihm die Hand.
„Ich habe auch nichts anderes erwartet.“
Die beiden gingen daraufhin einen Trinken und besprachen noch Einzelheiten, weil sie auf Grund der Daten schneller gegen die Ori vorgehen konnten…
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