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TGE Combined - Fire of War von Atlan, Colonel Maybourne

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1.24 Das Treffen der Nemesi
von Colonel Maybourne



Der Vormarsch der Oribewegung verlief in der Pegasusgalaxie schneller von Statten, als es an der Front der Milchstraße der Fall war.
Da die Ori die Wraith direkt und hart angriffen und auch besiegten, liefen in vielen Welten die Menschen in Scharen über.
Auf einigen Planeten waren es derart viele, dass die Priore es nicht schafften, das Buch Origin bei der ganzen Bevölkerung zu verteilen.
Allerdings war der Trend zu erkennen, dass die Menschen die Ori nicht als Götter ansahen, auf den meisten Welten waren sie nur Mittel zum Zweck…
So sah es auch auf dem Planeten Nelrodian aus, der von den Ori gerade missioniert wurde und wo die Menschen friedlich übergelaufen waren.
Ein Prior hielt eine Predigt in der größten Stadt auf dem Planeten ab und alle Menschen waren zusammen gekommen.
„… und so sagten die Ori zu den Gläubigen… fürchtet euch nicht vor dem Fallensteller, der er von den wahren Gläubigen erkannt wird.
Und seit wachsam vor jenen, die ihm folgen, denn sie sind der Keim des Bösen und es solle nicht in euer Haus Einzug erhalten.“
Er klappte das Buch des Ursprungs zu und sah sich auf dem Marktplatz um, da es ruhig war und er konnte zur nächsten wichtigen Aufgabe übergehen.
Allerdings war es aus seiner Sicht vorschnell, wenn er mit der Tür ins Haus fallen würde, da es sonst abschreckend klingen könnte.
Er wartet noch einen Moment und sprach zu den Menschen, welche ihn beinahe, einen der Ori höchst selbst, in diesem Augenblick anhimmelten.
„Die Götter sind sich eurer Liebe und des Glaubens gewiss und werden euch entsprechend auf eurem Weg begleiten und entlohnen.
Aber sie verlangen auch, dass ihr eure Treue noch mehr unter Beweis stellt, als ihr es bisher in euren Gebeten getan habt.“
Eine ältere Frau mit längeren blonden Haaren die auf dem Boden kniete und den Prior fragend ansah, wagte es als erste etwas zu sagen.
„Und was sollen wir jetzt noch tun, wir beten die Ori an und leben nach euren Regeln, aber auf gewisse Weise reicht das doch.“
Der Prior grinste nur selig.
„Die Ori erwarten, dass alle Menschen in diesem Universum ihrer Liebe zuteilwerden und für viele Völker ist diese Ewigkeit noch nicht gekommen.“
Er machte wieder eine Pause.
„Daher verlangen die Ori, dass die gläubigen Menschen sich ihrer Armeen anschließen und zu Felde ziehen, um das Böse zu besiegen.“
Unter den Menschen machte sich eine gewisse Unruhe breit.
„Aber wir sind doch keine Krieger.“
„Ich habe noch niemals jemanden getötet.“
„Na gut, aber ich werde nur gegen die Wraith kämpfen.“
Der Prior sah sofort, dass er mit seinen Forderungen in ein Wespennest gestochen hatte, da für diese Menschen der Krieg bisher kein Thema war.
Sie hatten nie gekämpft und er bemerkte, dass sie nicht gewillt waren, an diesem Umstand das Geringste zu ändern.
Da trat ein junger Mann vor und sah den Prior direkt an.
„Werden wir nur gegen Wraith kämpfen, oder auch gegen andere Völker?“
Der Prior sah ihn abschätzend an und merkte sofort, dass sich hier eines der Hauptprobleme in dieser Galaxie auftat.
Die Menschen würden gleich losstürmen und die Wraith bekämpfen, wenn sie Waffen und für den Kampf das nötige Training bekamen.
Aber sobald es darum ging, andere Menschen zu bekämpfen, gab es eine große Zurückhaltung und sehr oft die Weigerung, der Oriarmee beizutreten.
„Du musst gegen alle kämpfen, die sich weigern wollen, der Leere des Ursprungs zu folgen, so dass die Herrlichkeit der Ori alles überstrahlt.“
Der Mann dachte einen Moment nach.
„Bedeutet das, dass wir auch gegen die Erdenarmee kämpfen müssen?“
Der Prior hatte diese Frage befürchtet und er war darauf gefasst, dass was nun kommen würde, in diesen Menschen emotional viel auslöste.
„Sie gehören zur finstersten Form des Bösen und in deren Welt einzumarschieren, sollte Pflicht aller Krieger der Ori sein.“
Unter den Menschen brach ein wildes Gemurmel aus, da sie vor den Armeen der Erde eine für den Moment größere Angst hatten, als vor den Wraith.
Jeder wusste, was die Erdenarmee den Wraith angetan hatte und wie entschlossen sie es gegen ihre Feinde aufnahmen.
„Aber sie tun uns doch nichts.“
Der Prior sah einen Jungen der 12 Jahre alt war und ihn zitternd anblickte.
„Mein Vater sagte, dass sie alle Wraith töten und uns nichts tun, warum sollen sie die Bösen sein und bekämpft werden?“
Der Prior beugte sich herab und erinnerte sich dran, dass in dieser Galaxie die Erde oft als der große Held und Beschützer dastand.
Sie hatten schon viele Wraith getötet, auch einige Basisschiffe sowie mehrere Kreuzer zerstört und daher etwas Beliebtheit errungen.
„Diese Heiden sind keine Helden, da sie die Wraith nicht töten um euch zu helfen, sondern als Vorbereitung einer Invasion nur ihre Konkurrenten töten.“
Er pausierte kurz.
„Sie wollen euch nicht helfen sondern mit sündigen Gedanken nur eure Köpfe vergiften, da an ihnen nur der Erwerb zählt.“
Der Prior machte einen Schritt nach vorn und sah auf die zweifelnden Menschen, bei denen so der eine oder andere durchaus ins Grübeln kam…
„Ihr wurdet von Ignoranz und Unglauben geleitet, aber nun sind die Ori gekommen und es soll ihr Wort sein, dass ihr verkündet.
Tretet der Armee der Ori bei und jagt das Böse aus dieser Galaxie, auf dass ihrer Vorsehung, in allen Welten Genüge getan wird.“
Die Stimmung unter allen Menschen war still geworden, man hätte Nadeln fallen hören und er sah auch nicht besser aus.
Als Prior wusste er, dass man Menschen nicht wirklich zum Kampf zwingen sollte, weil es für diese Krieger kaum etwas Nützliches gab.
Sie waren im Kampf zumeist die ersten, die fielen und im Laufe des Krieges hatte es sich gezeigt, dass zwangsrekrutierte Soldaten eher eine Belastung waren.
Die Ori hatten daher in den letzten Wochen etwas davon abgesehen und mussten es so bei vielen Völkern durch Überzeugungskraft versuchen.
Der Prior war etwas ungehalten.
„Die Ori bieten euch die Erlösung und die Freiheit von den Wraith…“
Da meldete sich ein junger Mann.
„Ich werde beitreten.“
Er kam vor und verneigte sich vor dem Prior, der es wohlwollend aufnahm.
„Wer wird noch dem Ruf seiner Götter folgen und gegen alle Finsternis ankämpfen, oder solle das Böse triumphieren?“
Schließlich meldete sich noch ein weiterer Mann, aber die anderen wollten nicht kämpfen, auf sie wirkte schon die Vorstellung abstoßend.
Und schon gar nicht gegen Atlantis, von denen es hieß, dass sie die Wraith und all ihre Feinde zu den schlimmsten Ecken der Unterwelt schicken würden.
Der Prior musste mit zwei Freiwilligen abziehen und wenn das so weiterginge, würde er es als ergeben ansehen, auf den Planeten wieder Plagen einzusetzen…


An Bord der Valley Forge:

Die Valley Forge befand auf dem Flug von der Erde zurück nach Atlantis, nachdem sie wegen einer Routinewartung zu Hause war.
Und niemand flog die Route gern, denn die Monate, die man im Leerraum verbrachte, waren es oftmals nicht wert, die Erde anzufliegen.
Nachdem die Ori die Gravitationskonstante geändert hatten, dauert es über 70 Tage auf dieser Strecke das jeweilige Ziel zu erreichen.
Sam Carter kam etwas verschlafen auf die Brücke. Das einzig Gute an diesen langen Reisen war es, endlich mal auszuschlafen.
„Warum haben sie mich wecken lassen?“
Ihr erster Offizier reichte ein Computerpad, auf dem der Bericht eines Scans zu sehen war, der vor wenigen Minuten gemacht wurde.
„Commander, wir haben einen Energiewert aufgeschnappt.“
Sie machte große Augen und setzte sich auf ihren Kommandostuhl, bevor sie laut gähnte und den Bericht genau durchlas.
„Was… eine lanteanische Energieanzeige… im Leerraum?“
Sie blickte zum Navigationsoffizier.
„Wo genau befinden wir uns?“
Er hatte die Frage erwartet und antwortete sofort.
„Wir sind zwei Tage von den Randgebieten der Pegasus entfernt und zusätzliche 12 Tage, von Atlantis, Ma‘am.“
Sam dachte kurz nach, ob das wirklich etwas bringen konnte, wenn sie jetzt den Hyperraum zu früh verlassen würden.
Allerdings könnten sie hier auch etwas finden, dass die Antiker vor unendlicher langer Zeit, in der Leere zwischen den Galaxien verloren hatten.
Sie stand entschlossen auf.
„Wir springen und sehen es uns an, aber für den Fall der Fälle will ich Schilde und Waffen bei Gefahr sofort aktivieren können.“
Die Valley Forge verließ den Hyperraum und steuerte in den Leerraum, wo es keinerlei Sterne zu sehen gab und noch nicht einmal kosmischer Staub war.
Zuerst trieben sie nur in der Leere und führten einige Scans durch, wobei Sam ungeduldig über die Brücke lief und ihrer Mannschaft zusah.
„Haben sie schon etwas?“
Der Sensormaat sah Schulter zuckend zu ihr auf.
„Ja, aber ich kann es nicht erfassen und außerdem bewegt es sich rasend schnell auf uns zu, es scheint fast mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs zu sein.“
Sam korrigierte ihn.
„Sie meinen, es ist in den Hyperraum eingedrungen?“
Der Offizier schüttelte den Kopf und verwies auf seine Anzeigentafel.
„Commander, das Objekt ist im Normalraum und nähert sich fast mit Lichtgeschwindigkeit, da ist mir kein Fehler unterlaufen.“
Sie ging mit offenem Mund zu der Station und besah sich aller Werte, die aber die These ihres Offiziers bestätigten.
„Wann wird es bei uns eintreffen?“
Er tippte schnell etwas ein, während dessen Sam im Kopf selbst mitrechnete.
„Commander, das Objekt wird uns in 23 Sekunden passieren, aber ich vermute, dass es uns nicht bemerken kann.“
Sie runzelte kurz die Stirn.
„Wie kommen sie denn darauf?“
Der Offizier verwies erneut auf die Anzeige.
„Ma‘am, das Objekt ist einfach zu schnell.“
Samantha war da aber anderer Meinung.
„Hören sie, nur weil sie sich annährend mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegen, werden sie bei den Sensoren sicher die Augen offen halten.
Der relativistische Effekt würde sich zwar auswirken, aber wenn die temporale Verzerrung für sie abgeklungen ist, können sie uns orten.“
Der Offizier verstand es zwar nicht, weil er keine Astrophysik studiert hatte, aber Sam gab der Crew den Befehl, die Geschwindigkeit auszugleichen.
Nach nur wenigen Sekunden wurde die Valley Forge, auf ein Viertel der Lichtgeschwindigkeit gebracht und konnte sich dem anderen nähren.
Sam sah wieder auf die Sensoren.
„Ich glaub das nicht, das ist ein schweres Schlachtschiff der Antiker, so wie die Enterprise, auf so was warten wir schon lange…“
Ihr Offizier unterbrach sie erneut.
„Ma’am, die brauchen sicher ein Potenziamodul wenn sie so eine Geschwindigkeit halten, da bei anderen Energiequellen…“
Sie strahlte über beide Ohren.
„Ich weiß und jetzt müssen wir nur herausfinden, wie wir sie erreichen.“
In ihrem Kopf ging sie durch, was gebraucht würde, um mit dem Schiff Kontakt aufzunehmen und mit dem Captain zu reden.
Denn auch, wenn sie ja noch Armelia und ihre Antiker auf der Erde hatten, dieser Captain war noch aus der Zeit des Kriegs zwischen Antikern und Wraith.
Und damit kannte er sicher die Stützpunkte und Geheimanlagen, die im Laufe der Zeit einfach vergessen wurden.


Auf einem Wraithbasisschiff:

Unter den Wraithstämmen sorgte das Auftauchen der Ori für ein ziemlich großes Unbehagen und aus dem Grund trafen sich fünf Königinnen.
Natürlich kam keine Königin persönlich, da sie den anderen nicht vertrauten und daher war zu dem Zweck eine Konferenz über Subraumfunk entstanden.
Über einen geteilten Bildschirm konnten sich die fünf mächtigsten Königinnen miteinander an der Unterredung beteiligen.
Die älteste unter ihnen, die eine weiße und den Antikern recht ähnliche Kluft trug, eröffnete in einem Fauchen die Konferenz, ehe sie redete.
„Meine Schwestern, wie ihr wisst, sind Feinde in unseren Weidegründen aufgetaucht, die selbst unsere stärksten Krieger mühelos bezwungen haben.
Sie bezeichnen sich selbst als Ori und es ist für uns von größtem Interesse, diese Plage sofort auf eine entschiedene Art und Weise zu bekämpfen.“

Eine Königin mit weißen Haaren und Ledermantel erhob nun das Wort.
„Ich bin für einen massiven Schlag und werde Basisschiffe meines Stammes abstellen, aber es wird von euch etwas gefordert werden.“
Da sprach eine Königin in komplett schwarzem Leder dazwischen.
„Ich biete zwei Basisschiffe und sechs Kreuzer.“
Die anderen sahen ihr wohlwollend zu und nun kam die Königin, die diese Konferenz eröffnet hatte zu einem anderen Thema.
„Aber wir sollten nicht vergessen, dass diese Wesen schon die Lantianer fast ausgerottet hatten und das bevor wir entstanden sind.
Für den Fall, dass alle Maßnahmen versagen, habe ich angeordnet, dass auf drei entfernten und vor allem unbekannten Welten Menschen ansiedeln.
Ich werde aus meinen Weidegründen die Menschen deportieren lassen und da es kein Tor für die Flucht gibt, können sie auch nicht weg.“
Die Königin in schwarz fand das sogar sehr gut.
„Ich werde es ebenfalls in Betracht ziehen.“
Und die Königin mit den weißen Haaren stimmte dem auch zu.
„Ich werde es ebenfalls machen, aber aus den bekannten Sicherheitsgründen sollte keiner der hier Anwesenden die Welten der anderen kennen.“
Das passte einer Königin in braunem Leder ganz besonders.
„Dafür bin ich auch, sonst kommen noch die marodierenden Basisschiffe und denken, dass für sie ein Selbstbedienungsladen eröffnet sei.“
Die anderen Königinnen mussten fauchend auflachen und die Königin in Schwarz machte auf der Stelle weiter.
„Wenn wir unsere Weidegründe verteidigen, müssen wir allerdings aufrüsten und daher ist bei meinen Planungen das Klonen neuer Armeen vorgesehen.
Wir haben einige Module der Lanteaner geborgen und unsere Fabrik von einst aktiviert, es auf den Stand der ehemaligen Armeen zu bringen dauert aber.“
Die Königin ganz in weiß sah sie leicht verächtlich an.
„Du hast begonnen Klone zu züchten, wo es jetzt schon zu wenig Nahrung für uns gibt und da wir uns nach…“
Sie wurde sofort unterbrochen.
„Schwester, hältst du mich für eine Närrin oder denkst du etwa, dass ich mein Gebiet teile, auf dass eine von euch meinen Stamm übernimmt?
Nein, ich habe nur das getan, was jede einzelne von euch ebenfalls gemacht hätte und stehe zu meinen Taten.“
Die anderen fauchten verächtlich und waren insgeheim neidisch, dass ihre Kontrahentin es gut genug getarnt hatte, sie zu hintergehen.
Darauf meldete sich eine unscheinbare Königin, die recht einfach aussah und auch weniger, es wäre untertrieben zu sagen anmaßend, arrogant wirkte.
„Na gut, dann erklären wir den Ori sofort den Krieg und werden sie wie damals die Antiker so schnell wie möglich besiegen.
Aber wir sollten sicherstellen, dass die Kriegsbeute zu gleichermaßen unter uns geteilt wird, so dass jeder Stamm seinen Vorteil ziehen kann.“
Und mit einem Mal, waren alle Kriegsplanungen auf später verschoben, da schon beim Feilschen bei den Königinnen fast schon Krieg herrschte.
Keine Königin wollte nur annährend einen ihrer Weidegründe aufgeben und es würde eine auf jeden Fall interessante Nacht werden.
Im Grunde war die Kriegsbeute schon lange vergeben, ehe der Kampf überhaupt stattfand, auf die Ori achtete keine von ihnen…


EDS Valley Forge:

Das Antikerschiff hatte schließlich seine Geschwindigkeit mit Sams Schiff angeglichen und in Anbetracht dessen einen Jumper geschickt.
Carter und die Kommandantin des Antikerschiffes vereinbarten über Funk das Treffen, da bei Sam noch etwas Ungewissheit war.
Es könnte theoretisch ein Replikatorenschiff sein und sie wollte vorher ja schon sehen, worauf sie sich dabei einließ.
Der Jumper landete und aus dem Heck trat eine Frau mit lockigen und blonden Haaren, die es gewohnt war zu kommandieren
Sie ging direkt auf Sam zu.
„Mein Name ist Helia, ich bin die Kommandantin vom Lantianischen Schlachtkreuzer Tria, in der die letzten Lantianer Zuflucht fanden.
Sam gab ihr ebenfalls die Hand.
„Commander Samantha Carter, Captain der EDS Valley Forge.“
Helia sah Sam in die Augen.
„Und wo kommen sie her; weil man sich nicht gerade oft in den Leerraum verirrt und sogar auf ein Schiff in Not trifft?!“
Sam bot ihr an, neben ihr zu gehen.
„Wir kommen von der Erde, ihnen als Terra oder Avalon bekannt und wollten Atlantis anfliegen in der Hoffnung, unsere Leute zu versorgen.“
Helias Mund ging merklich nach unten.
„Aber die Stadt ist von uns geräumt worden…“
Sam genehmigte sich ein dickes Grinsen und dachte daran, wie sie gleich reagieren würde bei der Nachricht, dass die Stadt wieder bewohnt war.
Doch sie wollte es auch noch eine Sekunde herauszögern und wies ihrem Gast den Weg, da es zu ihrer Rechten ein Schott gab und sie es öffnete.
„Nun, eine Irdische Expedition hat ihre Stadt vor ungefähr drei Jahren gefunden und einen auf Forschung basierten Außenposten errichtet.
Wir sind dabei leider auf die Wraith gestoßen und befinden uns im Krieg mit ihnen, aber es ist uns gelungen sie immer wieder abzuwehren.“
Helia bekam einen ernsten Gesichtsausdruck.
„Das hört sich aus meiner Sicht sehr schlimm an, ich kenn die Wraith gut und es ist beinahe in keiner Weise möglich, sie zu besiegen.“
Sam fragte sofort nach, da ihr der Spruch seltsam vorkam.
„Was meinen sie mit beinahe?“
Die beiden gingen erneut durch eines der Schotts und zwängten sich durch die engen Gänge.
„Die Wraith kann man besiegen, aber dafür muss man ihre Stämme aufeinander hetzen, da bei einer geschlossenen Macht alle zu stark sind.
Wir haben das versucht und es ist uns beinahe gelungen, aber letztlich haben sie sich geeint, auf eine Art, der wir nicht gewachsen waren.“
Sam nickte, da ihr noch etwas anderes auf der Seele lag.
„Da haben sie sicher Recht, aber wir haben noch einen anderen Feind.“
Helia blieb stehen, da sie die Unsicherheit spürte.
„Wer ist es?“
Sie brauchte einen Moment, bis sie es sagte, weil es tief in ihr arbeitete und sie nicht wusste, wie Helia darauf reagierte.
„Es sind die Ori.“
Der Schlag hatte bei der Lantianerin gesessen und die Augen weiteten sich.
„Das soll doch ein ganz schlechter Scherz sein.“

Das Kopfschütteln Sams machte ihr deutlich, dass die schlimmsten Feinde ihres Volkes, die zu den brutalsten aller Völker gehörten, wieder da waren.
Helia wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte und es brauchte schon einen Moment, bis es ihr klar wurde, was es zu bedeuten hatte.
„Aber wie konnten diese Fanatiker nur wieder kommen?“
Sam verlangsamte ihren Schritt.
„Wie sie wissen, waren einige Tausend Lantianer aus Atlantis zur Erde geflohen und haben zu unserem Pech auch Technologie mitgebracht.
Als unsere Wissenschaftler darauf stießen, aktivierten sie versehentlich ein Gerät, das den Ori den Weg in unsere Galaxie zeigte.“
Helia ließ den Kopf fallen.
„Ich verstehe… aber ich würde es gerne noch ausführlicher wissen.“
Sam verstand es, als sie in ihr Quartier kamen.
„Dafür müssten sie aber mit nach Atlantis kommen.“
Helia ging ein paar Schritte durch den Raum.
„Können sie die Tria reparieren, wir bräuchten ja nur eine neue Spule für den Hyperantrieb, in ihrem Schiff kann ich sicher Ersatzteile finden.“
Sam war einverstanden.
„OK, dann könnte ich ihnen auf dem Flug alles erklären, falls es sie interessieren sollte, wie die Erde den Schritt zu den Sternen schaffte.“
Selbstverständlich wollte sie mehr wissen und aus dem Grund beschloss sie, dass sie erneut zu ihrer alten Heimat fliegen musste.
Doch sie schwor sich auch gleich, dass sie zur Not eingreifen würde, wenn diese Menschen zu weit gegangen waren…


Wraithklonfabrik, zwei Tage später:

Die Königin, die die Klonfabriken wieder anwerfen ließ, hatte gleichzeitig Anlagen gebaut, an denen neue Schiffe gebaut würden.
120 Menschen lagen in speziellen Kammern und wurden mit einem Virus infiziert, aus dem in
kurzer Zeit neue Basisschiffe wüchsen.
Zwar würden noch Wochen vergehen bis die Schiffe fertig waren, aber die Wraith verfügten zu dem Zeitpunkt über eine Armada, der keiner gewachsen wäre.
Die Königin ging genüsslich auf ihren ersten Offizier zu, der sich verneigte als seine Herrin es für nötig hielt, ihn anzusehen.
„Wie ich sehe, bist du mit der Bereitstellung der Klone gut vorangekommen.“
Er sah weiter nach unten.
„Ja, meine Königin, das genetische Material lässt sich hervorragend duplizieren und wir sind sogar vor dem Zeitplan.“
Sie packte ihn am Kinn und bedeutete damit, zu ihr aufzusehen.
„Ich bin sehr zufrieden mit dir, aber ich will wissen, wie der Bau der neuen Schlachtschiffe auf dem Kontinent vorankommt.“
Damit waren die Bauten einer neuartigen Schiffsklasse gemeint, da die Kreuzer ihnen nicht an Kampfkraft ausreichten.
In den Kämpfen gegen die Erde hatten sie eingesehen, dass es die Kreuzer auf Schlachtfeldern nicht mehr richten konnten.
Daher wurde eine Klasse Kriegsschiffe konzipiert, die die Lücke zwischen einem Kreuzer und Basisschiff schliessen sollte.
Diese Schiffe waren größer als ein schwerer Kreuzer, aber viel kleiner als Basisschiffe und für den Kampf gab es auch Neuerungen.
Der Offizier verneigte sich wieder.
„Wir kommen gut voran und haben die Verbesserungen in die DNA des Virus gegeben, die so an die menschlichen Wirte weitergeleitet wird.
Sie brüten die neuen Schiffe bereits aus, aber wir müssen sie erst noch testen, bevor wir sie auf den Weg in die Schlacht schicken können.“
Sie war damit schon mal zufrieden.
„Gut, aber weise mich in die letzten Veränderungen ein.“
Er ging mit seiner Königin an ein Terminal und rief die Daten auf.
„Wir haben nur eine kleine Jägerbucht in die Schiffe eingebaut und können in Schlachten zu dem Zweck nur 50 Jäger einsetzen.
Aber stattdessen sind dutzende Geschütze eingesetzt, mit denen die Feuerkräfte mehr als 60 % erhöht wurden.“
Sie war zufrieden und fuhr sich durch die Haare.
„Gut, was ist mit den Neuerungen am Antrieb?“
Er rief das nächste Programm auf.
„Meine Königin, es wurden zusätzliche Triebwerke eingebaut, die den Sublichtantrieb und die Manövrierdüsen unterstützen.
Diese Schiffe werden wendiger sein und können feindlichem Feuer viel besser ausweichen, da sie auch schnittiger konstruiert sind.“
Sie grinste wieder und freute sich ganz offen.
„Das hast du sehr gut gemacht und ich kann es kaum erwarten, wie die Atlanter erblassen.“
Er verzog leicht seine Augen.
„Herrin, ihr meint sicher die Ori.“
Sie ging jedoch einfach weiter.
„Die sind nicht wirklich eine Bedrohung, aber diese Menschen auf Atlantis sind schlimmer, es ist fast, als ob sie den Antikern folgen wollen.“
Er folgte ihr dann und wunderte sich über ihre Aussage, weil er der Meinung war, dass die Ori viel gefährlicher waren.
Aber sie war nun mal die Königin und es oblag ihr, wer für den Stamm die größere Gefahr auf dem Schlachtfeld darstellte.
Als nächstes gingen sie in einen kleinen Raum, wo die ersten Klone die neuen Waffen aus den Forschungslaboren erhielten.
Sie ging zu einem Tisch und sah sich ein neues Stunnergewehr an.
„Funktionieren sie endlich, oder können wir die Baureihe einstellen?“
Er beschwichtigte sie sogleich.
„Die Stunner funktionieren wie gewünscht.“
Diese Wraithwaffen paralysierten die Opfer auf neue Art und sie waren gefährlicher, da es vor allem auf das Nervensystem schlimmer wirkte.
Sie töteten über Stunden sehr langsam, wenn nicht mit einer experimentellen Therapie, was an Menschen gefährlich war, eine Gegenwirkung erzielt wurde.
„Gut, dann sollten wir den Ori jetzt die Entsendung der vereinten Flotte schicken, um ihnen auf unsere Art zu zeigen, wer die Herrscher dieser Galaxie sind.“
Sie ging zu einem Transporter.
„Ich werde mich in den Inkubationsraum begeben und die nächste Generation überwachen, ob es noch Verbesserungsbedarf gibt.
Du wirst die Flotte unseres Stammes in dieser Schlacht anführen und dafür sorgen, dass meine Interessen gewahrt werden.“
Der Offizier verneigte sich und verließ den Raum schnellen Schrittes, um einen Transporter in wenigen Minuten zu erreichen.
Geschwindigkeit war alles und es ging darum, dass die Wraith vor den Ori am Schlachtfeld an einem ihrer Hauptweidegründe Position beziehen würden…
24 Basisschiffe und 32 Kreuzer der vereinten Stämme hatten sich dafür bereit gemacht, weil es für sie um alles ging…


EDS Stonewall Jackson, Schlachtkreuzer der Rommel-Refit-Klasse:

Nachdem in Atlantis klar war, dass es zwischen den Wraith und den Ori eine größere Schlacht
geben würde, reagierte Woolsey umgehend.
Er hatte gleich die Stonewall Jackson, den neusten Kreuzer im Verband, losgeschickt und trug Captain Hu Goufeng auf dafür zu sorgen, dass keine Partei gewinnen würde.
Deswegen wurden die 302er von den Hangarbuchten entfernt und durch Jumper ersetzt, da für diese Mission Tarnung zwingend nötig war.
Die Jackson flog los und ließ den Rest der Flotte zurück, weil bei der richtigen Ausführung des Plans nicht mehr von Nöten schienen.
Der Flug dauerte auch nicht lange, da das wahrscheinliche Schlachtfeld nur 5608 Lichtjahre von der Stadt entfernt lag und die Jackson schnell aufgebrochen war.
Das Schiff sprang jetzt aus dem Hyperraum.
„Captain, wir erfassen eine Armada an Wraithschiffen, sie besteht aus 24 Basisschiffen und so wie es aussieht, 32 Kreuzern.
Sie halten derzeit Positionen und warten ab wie die Ori reagieren, in ihrer Flotte ist Bewegung zu erfassen und sie fliegen auf die Wraith zu.“
Die Stonewall Jackson flog indes hinter einen Mond, aktivierte den Stealthmodus und schaltete bis auf die Sensoren die Energie auf dem ganzen Schiff runter, um auf keinen Fall aufzufallen.
Caldwell stand dann auf und ging zu einer Sensorstation.
„Wie viele Schiffe haben die Ori im Kampf?“
Die Anzeige kam sofort rein.
„47 Sir, verschiedener Bauweise.“
Da kam eine Meldung vom Navigationsmaat.
„Sir, es geht los, die Wraith haben auf die vorrückende Oriflotte das Feuer eröffnet und der Ori Verband schlägt jetzt zurück.“
Captain Hu sah zum Fenster und verfolgte, wie die Flotten erste Salven aufeinander feuerten, bei den Wraith gab es die ersten Einschläge.
Jedoch verfingen sich auch auf den Orischiffen Unmengen der bläulichen Energiestöße, die so verheerend wirkten, wie einst auf die Antikerschiffe.

In den ersten Minuten dieser Schlacht stellte sich eine Überlegenheit der Wraith heraus, da bei ihnen die Feuersalven viel genauer kamen.
Auch hatten ihre Waffen eine größere Reichweite und konnten die Ori unter Feuer nehmen, so dass sie dem Oriwaffenfeuer sogar ausweichen konnten.
Die Ori konnten am Anfang nur wenige Treffer landen und mussten sich mit Zufallstreffern in der Wraithflotte zufrieden geben.
Dass war den Ori allerdings zu wenig und so rückte eines ihrer Geschwader zum Sturmangriff auf die Wraith vor.
Drei Mutterschiffe und zwei Begleitzerstörer, flogen mit voller Kraft aufs Zentrum der Wraith zu und feuerten wild aus ihren Frontgeschützen.
Die Energiestöße kamen in der Wraithflotte an und zerstörten einen schweren Kreuzer, der für ein Basisschiff als Geleitschutz diente.
Die Wraith ließen sich das aber nicht gefallen und feuerten aus allen Geschützen der Flotte auf die Angreifer und bremsten sie so aus.
Die beiden Zerstörer fielen diesem Schlag als erstes zum Opfer, da sie vor sich einen Verband aus je vier Basisschiffen hatten.
Die Schiffe explodierten und sie beschädigten so ihre Mutterschiffe, da sie in enger Formation und dicht gestaffelt flogen.
Danach konzentrierten die Wraith ihre gesamten Frontgeschütze auf die Mutterschiffe und auf einen Schlag versagten die Orischilde.
Die ganze Wraithflotte hatte sich in einer Reihe positioniert und ließ den Ori keine Chance bei ihnen einzubrechen.
Die Mutterschiffe detonierten farbenfroh und die Wraith gingen nun in die Offensive, weil auf diesem Erfolg aufbauend ihre Darts starteten.
Mehr als 5000 Kampfflieger kamen aus den Buchten der Schiffe und hielten auf die Ori zu, da die Königinnen Oberwasser witterten.

Captain Hu sah es sich erfreut mit an und entschied, dass sie eingreifen müssten, da es die Wraith zu einem Vorteil geschafft hatten.
Daher gab er den Einsatzbefehl für alle Jumper und wies sie an, dass sie drei Basisschiffe und vier Kreuzer zerstören sollten.
So würde es wieder zu einem Gleichgewicht der Kräfte kommen und beide Seiten könnten die Offensive mit gleicher Stärke starten.
Die Jumper näherten sich den Wraith und Hu hielt Kontakt.
„Nehmen sie je ein Basisschiff der linken und rechten Flanke und einen ihrer Zerstörer, es soll aber wie Zufallstreffer der Ori in den Antrieben aussehen.
Starten sie die Drohnen erst, wenn die Ori das Feuer eröffnen und tarnen sie sofort wieder, auf keinen Fall darf man die Jumper sehen.“
Er wusste, dass hier die Hölle los wäre und es ein völliges Chaos gäbe, wenn herauskäme, dass Atlantis den Kampf manipulierte…
Die Jumperpiloten wussten das ebenfalls.
„Haben verstanden.“
„Die sehen nicht mal unseren Auspuff.“
„Werden uns schon nicht den Hintern wegballern lassen.“
Die Jumper waren schnell und erreichten ihre Positionen genau hinter den Schiffen, wo es den Piloten sogar gelang, sich aus der Schussbahn zu bewegen.
Sie warteten einfach, bis die Ori ihr Feuer auf die Wraithschiffe vor ihnen eröffneten und es in den Basisschiffen kritisch wurde.
Und lange mussten sie auch nicht warten, denn die Ori feuerten, obwohl sie noch von Darts so stark beschossen wurden, das sie kaum wegkamen.
Die Geschosse der Primärgeschütze, die sich wie Deckungsfeuer anfühlen, kamen ungezielt auf die beiden Basisschiffe zu.
„Okay, Piloten, es gab ein paar Einschläge, feuert jetzt.“
Auf Hu's Befehl enttarnten die Jumper und feuerten ein Dutzend Drohnen für einen einzelnen Schlag in die Antriebe.
Außerdem wurden von den anderen Jumpern die sekundären Energiesysteme anvisiert und zu guter Letzt feuerte ein Jumper auf die Brücke.
Die beiden Basisschiffe und je ein leichter Kreuzer explodierten, als alle Jumper längst wieder getarnt waren und auf neue Befehle warteten.
Diese kamen von umgehend von Hu.
„Gut gemacht, meine Damen und Herren, aber jetzt habe ich einen größeren Brocken für euch, der aber kein großes Problem sein sollte.“
Er schickte die Koordinaten eines Basisschiffes im Zentrum, das von zwei Kreuzern begleitet wurde und ihn störte.
Die Jumper flogen los und bezogen Position, da die Wraith wütend wurden und die Ori für die Zerstörung ihrer Schiffe bestrafen wollten…

In der Oriflotte sah es nicht besser aus, als die Darts sie für Minuten in die Mangel nahmen, es dabei fast ungestört schafften, sie zu bombardierten.
Sie verloren mehr und mehr an Schildenergie, weil die Waffen dieser Jäger entwickelt wurden, um die Waffen von Antikerschiffen zu schwächen.
Und die Schilde der Oriflotte verloren immens an Energie und wurden immer schwächer, aber das war nicht ihr Hauptproblem.
Da sie im Krieg gegen die Erde tausende Jäger und die meisten qualifizierten Piloten verloren, konnten die in dieser Schlacht es nur sporadisch mit den Darts aufnehmen.
Der kommandierende Admiral war überhaupt nicht zufrieden.
„Bei den Göttern, zerstört diese heidnischen Flieger, oder ihr werdet euch wegen Versagens in der heiligen Stadt verantworten müssen.“
Die Soldaten wussten, dass das fast einem Todesurteil gleich kam.
„Ja Herr, wie ihr wünscht.“
Einer der Offiziere verneigte sich um den Admiral zu besänftigen, als eine Explosion stattfand und ein Schiff verbrannte.
„Herr, seht auf unsere rechte Flanke.“
Die Darts hatten volle Arbeit geleistet und bei einem Mutterschiff die Schilde soweit herunter geschossen, dass sie versagten.
Dann stürzten sie sich wie die Geier auf das Schiff und beschossen es von allen Seiten, da zu dem Zeitpunkt alle Systeme versagten.
Diese Energiekugeln richteten trotzdem einen gravierenden Schaden an und sorgten dafür, vor allem die kleineren Decks ausbrennen zu lassen.
Nach und nach verbrannte das Schiff und da sie kleine Jäger als Schutz hatten, konnte sich der Darts auch keiner mehr erwehren.
Der Oriadmiral war über alle Maßen wütend.
„Lasst unsere verbliebenen Jäger die Kämpfe abbrechen, sie sollen der Flotte der Dämonen an allen Flanken Schaden zufügen.“
Ein Offizier sah entsetzt zu seinem Kommandeur.
„Aber dann haben wir keinen Jagdschutz.“
Dies war dem Kommandanten in seiner Wut aber gleichgültig.
„Dann wird uns der Wille der Ori beschützen und jetzt führe den Befehl aus.“
Die Jäger brachen die Kämpfe ab und flogen gemäß der Anweisung gegen die Wraithflotte, so dass sie frontal angriffen.
Jedoch hatten die Wraith damit gerechnet und konnten so die meisten von ihnen im Endanflug zerstören, aber gut ein Viertel kam durch.
Sie warfen sich im Kamikazeflug gegen alle Kreuzer und beschädigten einige, zwei von ihnen brachen unter den Einschlägen zusammen und explodierten.
Zwar war das ein kleiner Sieg, aber die Ori verloren dabei fast ihre gesamten Flugstaffeln, den Wraith hingegen kam es fast befreiend vor.
Sie rückten langsam vor und begannen die Mutterschiffe und Zerstörer im direkten Gefecht zu stellen, wobei es meist Schiff gegen Schiff ging.

Auf der Jackson verfolgte Captain Hu die Schlacht und war zufrieden mit dem, was die Kontrahenten anging.
Wenn das so weiter ginge, könnte es sehr gut sein, dass zum Schluss nur noch ein Schiff auf der Abschlussliste stehen würde.
Aber er wurde von einem Offizier aus den Gedanken gerissen.
„Sir, gestatten sie mir eine Frage?“
Er setzte sich wieder und nickte nach einer Weile.
„Worum geht es?“
Der junge Ensign nahm all seinen Mut zusammen und fragte vor der gesamten Brückencrew Hu nach den Oritaktiken.
„Sir, wir haben gehört, dass die Ori einen Admiral haben der beinahe jede Schlacht gewinnt, zu weilen unsere Flotte sogar vorführte…“
Hu unterbrach ihn.
„Sie meinen sicher Faaron Dakamar?“
Der Ensign nickte etwas beschämt.
„Aye, Captain… aber die kämpfen dort, als hätten sie noch nie was von Taktik gehört.“
Alle auf der Brücke mussten schmunzeln, da der Fähnrich neu war und er dachte schon, dass er zu weit gegangen war.
Aber Hu belehrte ich eines Besseren.
„Er ist der beste Offizier in deren gesamter Navy, doch die anderen Kommandanten verachten ihn derart, dass sie seine Taktiken nie im Leben einsetzen würden.“
Der Ensign nickte.
„Und in dieser Schlacht wird es ähnlich sein?“
Hu kam nach vorne und klopfte ihm auf die Schulter.
„Ist gut möglich und ehrlich gesagt kann ich daran nichts aussetzen.“
Die anderen Offiziere mussten stark grinsen und die Freude hellte sich weiter auf, als ein Hive von den Oriwaffen zerrissen wurde.
Die gesamte Schlacht verkam mittlerweile zu einem Tontaubenschiessen beider Seiten und es gab aus Sicht der Erdencrew nichts daran auszusetzen.


Atlantis, Torraum:

Helia wurde am Rand der Pegasus auf einem Planeten abgesetzt und kam jetzt, durch das Tor in die Stadt ihrer Jugend.
Sie sah sich ein wenig um und ging dann direkt auf Richard Woolsey zu, den mit Jack O´Neill schon die Vorfreude erfasst hatte.
Zusammen mit Admiral Armelia, OB der 3. Flotte, standen sie vor der Treppe zum Kontrollraum und warteten, dass Helia auf sie zukam.
Woolsey schüttelte ihr übermäßig die Hand.
„Mein Name ist Richard Woolsey und ich freue mich sie in Atlantis begrüßen zu dürfen, da so die Hoffnung aufkeimt, auf weitere Lantianer zu treffen.“
Sie nahm den Gruß etwas verwirrt an.
„Wie ich sehe… haben sie meine Heimat wieder aufblühen lassen.“
Woolsey sah sich freudig um.
„Wir wollen uns zwar nicht selbst loben, aber es ist uns in der Tat gelungen, Atlantis wieder so gut wie möglich zum alten Glanz zurück zu führen.“
Danach wandte er sich nach rechts.
„Das ist Colonel Jack O´Neill, er ist unser Militärkommandeur hier in der Stadt.“
Jack gab ihr ebenfalls die Hand.
„Nun, ich hoffe, dass ihr da draußen keinen Koller bekommen habt…“
Helia war die Frage unangenehm.
„Das haben wir nicht, aber ich möchte jetzt nicht darüber reden.“
Dann sah Woolsey nach links und stellte ihr Armelia vor, die es kaum erwarten konnte, dass da jemand aus der alten Garde vor ihr stand.
„Präfekt, ich bin Tribun Armelia, Oberbefehlshaber der 3. Flotte und freue mich, dass sie ihr Weg bei uns mehr oder weniger vorbeiführt.“
Helia musterte sie eigenartig und hielt sich deshalb auch bei einem Salut zurück.
„Sie sind eine Lantheanerin?“
Armelia trat einen Schritt vor, da sie die Frage nicht mochte, aber da es jemandem, der die letzten 10.000 Jahre quasi verpasst hatte, merkwürdig scheinen musste, wollte sie erst einmal nichts sagen.
„Meine Mutter war Lantheanerin, aber mein Vater war ein Erdenmensch und ich hoffe, der Frage damit Genüge getan zu haben.“
Helia verzog verbittert den Mund.
„Ein Halbblut…“
Armelia dachte noch, dass sie sich gerade verhört hatte, als Helia einige Schritte zurück ging und aus dem Boden eine Konsole heraus kam.
Die Lantheanerin presste ihre rechte Hand darauf und mit einem Male fuhren alle Computer vor ihnen herunter und die Energie schaltete sich ab.
Helia ging auf die völlig verdutzte Gruppe zu.
„Ich hab die Kontrolle über Atlantis und fordere sie…“
Da wurde sie von einer wütenden Armelia unterbrochen.
„Sie fordern gar nichts, Präfekt, sondern haben auf der Stelle die Sperre auf, oder ich werde sie auf das unwirtlichste Loch in dieser Galaxie werfen lassen.“
Helia fuhr sie ebenfalls an.
„Ich lasse mir von einem Halbblut überhaupt nichts sagen und…“
Armelia schnellte jetzt vor und packte sie am Kragen.
„Hören sie gut zu, Präfekt… ich bin ein Tribun der Antikerarmee, Admiral in der Armee der Erde und Oberbefehlshaber einer gesamten Flotte und sie machen das, was ich ihnen sage, oder es wird ihnen Leid tun.“
Helia sah ihr wütend in die Augen, verbarg aber ihre Eingeschüchtertheit.
„Nicht zu fassen, dass ich mir von so einer was sagen lassen soll…“
Sie lief verstimmt zur Konsole und gab die Stadt frei, bevor sie in einem Korridor verschwand und ihrem Unmut lautstark Luft machte.
Jack, Woolsey und die anderen standen nur mit offenem Mund um Armelia herum, die sich an das eben erlebte auch erst gewöhnen musste.
Jack sprach sie an.
„Was war denn das eben?“
Sie schüttelte nur den Kopf.
„Die Lantheaner sind von Natur aus sehr... sagen wir abgeschwächt arrogant und Helia wird da keine Ausnahme sein. Sie denkt Menschen, wären nicht fähig die Stadt zu führen.“
Jack hakte noch mal nach.
„Arrogant trifft es nicht mal im Ansatz und was der Blödsinn mit dem Halbblut... soll die sich doch mal nen Oberlippenbärtchen wachsen lassen…“
Sie drehte sich zur Treppe.
„Sie denkt, dass meine menschlichen Gene meine lantheanischen Fähigkeiten unterdrücken, so dass ich nicht fähig bin, ein Kommando zu führen.“
Zum ersten Mal sah man bei Armelia eine Träne aus dem Auge kommen, da es ihr näher ging als sie es zugeben wollte.
Und sie verspürte Verachtung auf Helia, weil sie sie in die Ecke trieb und mit den Worten auf hinterhältige Weise den emotionalen Schutzpanzer weg riss…


EDS Stonewall Jackson:

Beflügelt durch ihren Vorteil liefen die Wraith sich hinreißen und kamen zu nah an die Ori, da sie ihre Feinde zu schnell aufreiben wollten.
Viele Hives und Kreuzer explodierten in den brutalen Gefechten und auch die Ori mussten bei diesem Nahkampf über zwei Dutzend Schiffe abschreiben.
Die Flotten hatten sich gegenseitig so derart abgeschlachtet, dass es weder für die Wraith noch die Ori glorreich ausgehen würde.
Selbst wenn die eine Seite gesiegt hätte, bei derart herben Verlusten würde der Erfolg bitter und genauso wie eine Niederlage schmecken.
Captain Hu stand wieder vor seinem Fenster und aß einen Apfel, da die Schlacht zu gut verlief, er musste nicht mal mehr die Jumper schicken.
„Eins-O, wie steht es um die Ori, ich kann es nicht genau sehen?“
Die Antwort kam umgehend.
„Sie haben wieder einen Zerstörer verloren und im Gegenzug ein Basisschiff vernichtet, die in Bedrängnis liegende linke Flanke ist weiter unter Druck.“
Hu nickte zufrieden.
„Sorgen sie dafür, dass die Jumper zurückkommen und mit Drohnen aufgerüstet werden, da in Anbetracht dessen, dass die Schlacht nicht mehr lange…“
Er wurde jedoch sofort unterbrochen.
„Sir, die Wraith senden ein halbes Dutzend Kreuzer als Kamikaze auf die Orimutterschiffe, so wie es aussieht gegen ihre schwache linke Flanke.“
Captain Hu hing gebannt vor dem Fenster und ließ sich ein Hologramm dazu schalten, zu dem er alle paar Sekunden herüber sah.
Wenn es den Wraith gelänge, die massiv geschwächten Orischilde zum Kollabieren zu bringen und danach die Schiffe zu zerstören…

Die Kreuzer kollidierten mit maximaler Geschwindigkeit mit sechs Mutterschiffen der Ori, es gab eine Explosion wie noch nie zuvor.
Die Schiffe überluden zeitgleich mit dem Aufprall die Hauptenergiequelle und verstärkten auf die Art die Sprengkraft exponentiell.
Die Orischiffe wurden regelrecht pulverisiert und durch die Schockwellen wurden weitere Ori Verbände in große Mitleidenschaft gezogen.
Den Wraith war jetzt relativ egal, wie viel Verluste sie einfahren würden und die verbliebenen Schiffe ihrer Flotte setzten zum Angriff an.
Sie flogen erneut frontal auf die Oriflotte zu und feuerten mit allem, was ihre Waffen hergaben, da es ihnen langsam reichte.
Drei Basisschiffe und acht Kreuzer wurden von den Ori abgeschossen, bevor sie etwas richten konnten und explodierten.
Danach schlug der Wraithverband allerdings zurück und zerstörte im Gegenzug fünf Zerstörer und zwei Mutterschiffe.
Allerdings war es keine große Schlacht, da beide Flotten dermaßen geschwächt waren, dass es ausreichte, nur wenige Salven zu feuern.

Hu sah sich das ganze fünf Minuten an, bis auf Seiten der Wraith nur ein Basisschiff auf dem Schlachtfeld verblieb.
Es wurde von vier Kreuzern flankiert und auf den Schiffen brannten die meisten Decks, da die Ori gut gezielt hatten.
Aber in deren Flotte sah das nicht viel besser aus, nur zwei Mutterschiffe und ein beschädigter Zerstörer standen zur Verfügung.
Trotzdem rückten sie vor und versuchten den Wraith den endgültigen Rest zu geben, wobei an einigen Flanken noch Darts kämpften.
Hu setzte sich jetzt aber und gab Befehle aus.
„Also dann, beenden wir es, die Jumper sollen sich enttarnen.“

Die Stonewall Jackson warf ebenfalls ihren Antrieb an und aktivierte Schilde sowie die Waffen, bevor es aus der Deckung heraus ging.
„Captain, die Ori haben uns bemerkt, der Zerstörer nähert sich uns.“
Dies ließ Hu aber ganz kalt.
„Dann zielen sie auf diesen als erstes und danach auf die Mutterschiffe. Torpedos wässern.“
Flankiert von den Jumpern nahm die McArthur den Zerstörer ins Kreuzfeuer aus Drohnen und Antimaterietorpedos, die schnell ihre Wirkung entfachten.
Schon geschwächt explodierte er nach wenigen Treffern und machte den Weg frei, weil es auf den Mutterschiffen sicher mehr Gegenwehr gäbe.
Hu war durchaus zufrieden.
„Sehr gut, wie steht es um die Schilde der Mutterschiffe?“
Der erste Offizier antwortete schnell.
„Fallen schnell und die Jumper haben schon Drohnen abgeschossen.“
Der Captain stand auf und wollte es sich hautnah ansehen.
„Geben sie ihnen den Rest und schleusen sie unsere Jumper ein.“
Der Eins-O fragte noch mal nach.
„Brauchen wir sie nicht gegen die Wraith?“
Hu schüttelte belustigt den Kopf, als das erste Mutterschiff, unter dem Feuer der Waffen der Jackson detonierte.
„Nein, die sind doch schon am Ende.“
Der Offizier führte den Befehl aus und die Jumper kamen zurück, während es das letzte Schiff der Ori zerriss.
Drei Torpedos reichten und somit war der Weg auf die Wraithflotte frei, die noch so gut es ihnen möglich war, mit den verbliebenen Waffen feuerten.
Aber die sporadischen Energiestöße konnten gegen das Erdenschiff nichts ausrichten, dass auf der Stelle zwei Kreuzer zerstörte.
Die Railguns und Laser reichten bei den brennenden Schiffen aus und gleich danach wurde das Hive, bei dem etwas mehr nötig war, ins Visier genommen.
Hu sah wieder auf seine Sensoren.
„Feuern sie einen Antimaterietorpedo in ihre rechte Flanke, die Railguns in den Kommandobereiche ausrichten.“
Er hatte den Befehl gerade ausgesprochen, als alle Waffen abgefeuert wurden und es das Schiff auseinander riss.
„Gut gemacht Commander und jetzt…“
Der Offizier war allerdings schneller.
„Tut mir Leid Sir, wir haben einen Kontakt, drei Orimutterschiffe kommen aus dem Hyperraum und halten bei gleich bleibender Geschwindigkeit auf uns zu.“
Captain Hu zögerte eine Sekunde, dann befahl er, in den Hyperraum einzudringen, da sie gegen den Verband nichts ausrichten konnten.
Die letzten beiden Wraithkreuzer konnten sich in den Hyperraum retten, wobei einige Darts in der Hitze des Gefechts zurückblieben.
Diese wurden von den Ori aufgebracht und danach sprangen die Schiffe weiter, weil es für die Flotte hier nichts mehr zu tun gab.


Atlantis Besprechungsraum, am nächsten Tag:

Für Atlantis war die Schlacht zwar ein Triumph, aber dennoch konnte es sie nicht erfreuen, da sie sich mehr erhofft hatten.
Es war eigentlich erdacht, dass die Ori dermaßen geschwächt würden und so nicht mehr in der Lage wären, offensiv vorzugehen.
Aber die drei Schiffe hatten kurz darauf jeweils eine Welt eingenommen und der Bevölkerung die Konvertierung aufgezwungen.
Nur einige Stunden später wurde zwar eines der Schiffe von den Wraith zerstört, aber den Ori war das relativ gleichgültig.

Sie missionierten einfach weiter und schickten die unmissverständliche Nachricht, dass sie bei ihrem Weg alles opfern würden, das ihnen lieb und teuer war.
Woolsey fasste es noch mal zusammen.
„Also, die Wraith sind geschwächt und werden als Bedrohung in den Hintergrund treten, da in der Schlacht zu viele ihrer Schiffe zerstört wurden.“
Jack sprach gleich dazwischen.
„Ist mir auch ganz recht so…“
Ronon brummte allerdings etwas.
„Ja, aber die kannte ich auswendig und diese Ori… ach…“
Helia die auch dabei war, platzte der Kragen nachdem in den letzten Stunden gesehen hatte, in welcher Art die Dinge geregelt wurden.
„Sagen sie mal, sind sie alle noch ganz bei Trost?“
Jack dachte sich verhört zu haben.
„Wie bitte, erst einen Tag hier und nur am Stänkern?“
Helia sah ihn finster an, während Jack und Armelia hintergründige Blicke austauschten, da bei beiden die Geduld langsam abnahm.
„Sie haben Atlantis besetzt und würdigen die Stadt keineswegs…“
Sie wurde von Armelia scharf unterbrochen.
„Ihr Tonfall…“
Die anderen grinsten alle und Helia musste schlucken um nicht aus der Haut zu fahren, aber in dem Fall siegte doch ihr Stolz.
„Sie können ja noch nicht mal Krieg führen und den Feind besiegen…“
Wieder ging Jack dazwischen.
„Das muss jemand sagen, der den Krieg mit fliegenden weißen Fahnen verloren hat; Glanzleistung!“
Helia stampfte mit offenem Mund und einem empörten Blick aus dem Raum und Armelia, der das auch auf die Nerven ging, wandte sich an O´Neill.
„Jack, sie hat im Krieg viele große Erfolge gefeiert und die Tria ist ein stolzes Schiff.
Sie ist sehr stolz und über alle Maßen arrogant, aber ich habe die Daten auf meinen Schiff, auf der Suche nach ihr…“
Jack beendete den Satz.
„Sie war also eine der besten?“
Armelias Nicken bestätigte ihn und er dachte nach, wie man sie und ihre Tria in den Krieg mit einbinden konnte.
Zwar müsste man ihr noch ein wenig die Kanten abschleifen, aber er war sich ganz sicher, dass sie eine Bereicherung würde.
Und wenn das nicht klappen sollte, könnte man Helia immer noch zur Erde schicken, wo sie in der Flottenakademie auch noch nützlich sein könnte, als Reinigungsfachkraft zum Beispiel….
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