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TGE Combined - Fire of War von Atlan, Colonel Maybourne

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1.23 Es weihnachtet schwer
von Atlan




Rodney McKay stöhnte gelangweilt auf. Es war Heiligabend 2012 und was lief im Fernsehen? Nichts, na ja, vielleicht nicht nichts, sondern eher GBN. Er schaltete um auf GBN 1 und guckte kurz nach, was denn lief. „Guten Abend, hier sind die Nachrichten bei GBN“, hörte er die ewig monotone Stimme, die jede GBN-Sendung einleitete. McKay konnte es schon nicht mehr hören, zwang sich jedoch sich kurz zu informieren, was draußen in der Galaxis vor sich ging. Die Stimme fuhr fort die Themen der Sendung kurz an zuschneiden: „Arbeitsniederlegung auf den Jupitermonden. Die Bergarbeiter streiken, fordern höhere Löhne und bessere Sicherheitsvorkehrungen. Die Kolonie Pandora, Alpha Centauri IIIA, meldet den 100.000sten Kolonisten, Anzahl der Kolonisten überall steigt, immer mehr Auswanderer, die die alte Heimat hinter sich lassen. Einweihung von Freedom Two, die neue kommerzielle Raumstation, die das stetig steigende Frachtaufkommen im Solsystem regulieren soll, wurde heute vom UN-Generalsekretär nahe Io in Dienst gestellt. Immer mehr Asylsuchende von fremden Welten, UN bearbeitet Gesetz, dass die Einreise ins Sonnensystem regeln soll...“ Das reichte McKay und er schaltete lieber um. Deprimieren konnte er sich auch noch nach den Feiertagen. Er zappte zum nächsten GBN-Kanal und erwischte bei seinem Glück eine Politsendung zum Thema 'UN-Wahlen 2013'. McKay lauschte kurz den Experten, die darüber diskutierten, ob nun die Partei für Planetare Einheit (PPU), die für eine schnelle Überführung der irdischen Staaten in einen zentralen Erdstaat forderten, oder die Föderale, die ihrerseits für einen föderalisierten Erdstaat eintraten, bei der nächsten Wahl das Rennen machen würde, dann schaltete er jedoch lieber um.
Auf einem der regulären Sender fand er dann das, was er an einem Heiligabend gut gebrauchen konnte, den ultimativen Weihnachtsfilm: 'Stirb Langsam'. Entspannt lehnte sich Rodney zurück.

Doch sein Glück währte nicht lange, denn plötzlich bekam er von seiner Frau Svetlana einen Schlag auf den Hinterkopf. „Au, wofür war das?“, fragte er weinerlich. Svetlana, obwohl in der neunundzwanzigsten Schwangerschaftswoche, sah ihn wütend an. „Hol gefälligst meine Oma vom Flughafen ab, ihr Flugzeug landet in 30 Minuten.“ Rodney gab ein missmutiges Geräusch von sich, befolgte dann jedoch Svetlanas Anordnung unter ihrem drohend erhobenen Kochlöffel. Er schnappte sich schnell die Schlüssel für seinen Wagen, wich schnell dem Staubsaugerroboter aus, griff zu seiner Jacke und verließ dann das Haus, um zu seinem Auto zu gelangen.
Draußen schneite es und die komplette Skyline von New York City war weiß. 'Könnt mir später danken', dachte er, als er einige Kinder beobachtete, die eine Schneeballschlacht veranstalteten. Rodney war dafür verantwortlich gewesen, dass das Wetterkontrollgerät für New York und Umgebung rechtzeitig einsatzbereit gewesen war, denn schließlich hatte man den Menschen weiße Weihnachten versprochen. Der stapfte durch den knöchelhohen Schnee zur Garage und setzte sich in seinen 2012er KIA Luna. Der Wagen war erst einige Wochen in seinem Besitz und gehörte zum neustem vom neusten und fuhr mit einem modernen Elektromotor, der inzwischen ähnliche Leistungen brachte, wie früher die besten Benziner, die inzwischen durch das 2012er Kyoto-Protokoll bis spätestens Januar 2013 aus dem Verkehr gezogen werden mussten.
Er startete den Motor und machte sich auf dem Weg zum JFK-Flughafen. Eigentlich war in dem Wagen auch ein Auto-Pilot eingebaut, da jedoch noch nicht alle Autos in New York ein solches Gerät besaßen, konnten sie von der noch im Bau befindlichen Verkehrsregulierung nicht synchron geschaltet werden. Erst in ein paar Monaten sollte der Besitz eines solchen Gerätes gesetzliche Pflicht werden und in der Theorie würden Verkehrsunfälle und Staus ein für alle Mal Geschichte sein. Der neue Highway befand sich ebenfalls noch in der letzten Fertigungsphase. Nicht nur in New York, sondern überall auf der Welt wurden in diesen Tagen die Infrastruktur und die Alltagstechnologie ausgebaut. Dies war zwar äußerst kostspielig, jedoch auch notwendig, um die Menschen der Erde von den Errungenschaften der letzten Jahre profitieren lassen zu können. Das Geld kam hauptsächlich durch die erstarkte irdische Wirtschaft rein.
Rodney sah aus dem Fenster und sah vom JFK einige große Raumtransporter aufsteigen und landen. Auf Weltraumbahnhöfen überall auf der Erde frequentierten Tag für Tag dutzende von Schiffen, exportierten und importierten Waren aus sämtlichen Quadranten der Galaxis. Die irdische Wirtschaft, die in den Jahren vor Öffnung der Erde für den Frachtverkehr, sehr erlahmt war, hatte endlich neue Absatzmärkte für ihre Produkte gefunden und konnte gleichzeitig die Erdenbürger mit den neuen Technologien ausrüsten. Die Arbeitslosenzahlen waren noch nie so niedrig, wie zu diesen Tagen, US-Dollar, Yen und Euro waren nach langen, schwachen Phasen wieder kerngesunde Währungen.
McKay musste niesen, als er am neuen Zentralkrankenhaus, dem F.P. Rous Memorial, das nahe dem JFK lag, vorbei fuhr. Seit Tagen quälte ihn schon eine schwere Erkältung. „Da fliegt man durch zwei Galaxien und erfindet neue Operationsmethoden und ich muss mich immer noch mit einem normalen Schnupfen rumschlagen“, murmelte er kopfschüttelnd, als er die Abfahrt zum Flughafen nahm. Manches würde sich nie ändern und ganz besonders die jährlich wiederkehrenden Plagen nicht. Rodney steuerte den Wagen auf das Hauptterminal zu.
Er hatte Glück und parkte den Wagen nahe des Haupteinganges, wo hunderte Menschen und Außerirdische sich über die Bürgersteige drängten und McKay drängelte sich zum Eingang. Es war das erste Jahr, in dem die Vereinten Nationen Außerirdische für die Feiertage zur Erde eingeladen hatten. Der Generalstab der Erdstreitkräfte und die Sicherheitskräfte hatten diese Idee wegen der einfacheren Möglichkeit für Terroristen und Spione zur Erde zu kommen gehasst, hatten sich dann aber der UN beugen müssen. Diese hatten argumentiert, dass man den Verbündeten der Erde und allen anderen Wesen der Galaxis zeigen musste, was die Erde zu bieten hatte und sich besser früher als später öffnet. Dies hatten auch gleich viele Außerirdische genutzt und einen Urlaub auf der Erde gebucht. Die großen Weltraumbahnhöhe und die Städte am Äquator, wo sechs großen Weltraumaufzüge gebaut worden waren, mussten momentan überquillen von neugierigen Hebriadanern, Galanern, Remanern, Jaffa, Oanes und vielen mehr. McKay konnte sich einer gewissen Ironie nicht entziehen, dass die Erdbürger Jahrzehnte lang gescherzt hatten, dass Außerirdische in New York Taxi fuhren und genau dies würde in den nächsten Tagen sogar der Fall sein, wenn auch nur als Kunden.
Er sah sich um und reckte den Hals, in der Hoffnung Svetlanas Oma Ljudmila Runge zu erspähen. Rodney zitterte jetzt schon, als er an diese alte Korsakkin dachte. Sie war Sergej Runges Mutter und genauso wenig von ihm erfreut gewesen, wie ihr Sohn (er Ruhe in Frieden) – hatte ihn anders als dieser jedoch noch nicht zusammengeschlagen, was er ihr doch positiv anrechnete.
„Wo bist du, alte Schabracke“, murmelte er halblaut und bekam die Antwort in einem Stakkato russischer Flüche.

Er wirbelte herum, was in einer großen Menge natürlich nicht gerade leicht und gern gesehen war, und sah Ljudmila Runge in der Ferne einen zwei Meter großen Oanes zusammen stauchen. „Tschuldigung, darf ich mal?“, fragte er und bahnte sich langsam einen Weg zu Ljudmila. Diese titulierte den Oanes weiterhin mit den verschiedensten Beschimpfungen und die wenigen Worte, die Rodney verstand, waren 'Zu groß geratener Schrimps'. „Ljudmila, was machst Du denn hier?“, fragte er, als er endlich zu ihr gestoßen war. „Ah, McKay, gut, dass Du endlich deinen Arsch hier hin bewegt hast“, meinte Svetlanas Großmutter und zeigte dem geübten Beobachter ihre Elternschaft an Sergej Runge, der seinen Wortschatz und sein Verhalten nur von ihr haben konnte. Die 1,69 Meter große Ljudmila deutete auf den Oanes, der in ein prachtvolles Gewand gekleidet war, das seinen Botschafterstatus deutlich machte. „Dieses Vieh wollte mich angreifen.“ „Ich habe mich schon mehrmals bei Ihnen entschuldigt, Ma'am, ich habe doch nur geniest“, warf der Oanes in einwandfreiem Englisch ein. „DAS nenne ich nicht nicht niesen“, sagte Ljudmila und deutete auf den orange-grünen Schleim, der ihr noch in den Haaren und auf dem Wintermantel klebte. „Bei Oanes schon, Großmütterchen“, sagte Rodney, wurde dann aber wieder Kleinlaut, als Ljudmila ihn böse ansah. Es war ihm nicht erlaubt, sie Großmütterchen zu nennen. Er wand sich an den Oanes-Botschafter. „Botschafter, hören Sie, es tut mir sehr Leid, dass meine Groß-Schwiegermutter sich Ihnen gegenüber so benommen hat.“ Der Botschafter sah Ljudmila mit verengten Augen an und nickte. „Schon gut, ich weiß, dass es nicht angenehm ist, wenn wir niesen.“ Er wand sich zum gehen und nuschelte noch ein 'Frohe Weihnachten', während Rodney sich Ljudmila annahm. „Nimm mein Gepäck“, meinte sie herrisch und reichte Rodney einen großen Rucksack und eine noch größere Reisetasche. Er stöhnte unter dem Gewicht auf, fing sich jedoch nur einen Hieb in die Rippen ein. „Komm schon, Waschlappen, ich will meine Svetlana und meine liebe Urenkelin sehen.“ Rodney schleppte Ljudmila's Taschen zu seinem Wagen, wo diese bereits auf der Fahrerseite stand. „Gib mir die Schlüssel, ich fahre.“ „Ljudmila, das ist ein KIA Luna, weißt du überhaupt, wie man so etwas fährt?“ „Das Ding hat vier Räder und ein Vorne und ein Hinten. Klar kann ich das fahren. Schlüssel her, Weichei“, meinte sie ruppig und Rodney gehorchte. Er hatte zu viel Angst und Respekt vor dieser Frau und ganz besonders vor der Tatsache, dass Svetlana ihn schlagen würde, wenn er ihre Oma nicht mit besagtem Respekt behandelte.
Sie stiegen ein und automatisch passte sich der Fahrersitz Ljudmila's Größe an. Eine automatisch generierte Stimme ertönte. „Erkenne neuen Fahrer, Autorisierung nötig.“ „Autorisierung erteilt, Rodney McKay hier“, sagte Rodney schnell. Er hatte keine Lust, dass die Wegfahrsperre einen Warnton ihm oberen Dezibelbereich ausstieß, um die Polizei aufmerksam zu machen. „Danke“, bestätigte der Bordcomputer und Ljudmila konnte endlich losfahren. „Halt dich fest, Schwiegerfettbacke.“


Fünfzehn Minuten und eine nervenaufreibende Fahrt, wie Rodney sie nur einmal erlebt hatte, als er mit einem New Yorker Taxi innerhalb von wenigen Minuten durch den Feierabendverkehr gesaust war, später erreichen sie die Residenz der McKays.
„Oma“, stieß Svetlana freudig aus und umarmte ihre hereinstürmende Großmutter. „Svetlana, Susan, wie schön es ist, euch wiederzusehen“, sagte Ljudmila freudig und umarmte ihre Enkelin und Urenkelin. „Hallo, Oma“, sagte die kleine Susan. Fünf Jahre war sie inzwischen alt. „Hat Slapswanz dich auch nicht geärgert?“ Ljudmila lächelte herzlich, als sie die Worte ihrer Urenkelin hörte. Sie nahm sie auf den Arm. „Nein, der Schlappschwanz hat mich nicht geärgert, ich hab ihn geärgert.“ „Hey“, warf Rodney wütend ein. „Redet dem Kind nicht auch noch ein, dass es mich so nennen darf.“ Svetlana mischte sich an dieser Stelle ein. „Hör zu, Slapswan... Liebling, das ist doch nicht so schlimm. Stör dich nicht dran und verderb uns nicht Weihnachten.“ Sie kitzelte Rodney am Kinn und er schnurrte wie eine zufriedene Katze. In ihren Händen war er einfach Wachs. Um der Harmonie Willens nickte er schließlich mehrmals. Svetlana küsste ihn auf die Stirn. „Gut, dann setz dich vor den Fernseher, wie kümmern uns um das Abendessen. Rodney trottete zum Fernseher und sah zusammen mit seiner Tochter etwas fern.

„Du bist zu sanft mit ihm“, meinte Ljudmila und sah sich in der Küche um, bevor sie anfing ihrer Enkelin zu helfen. „Jede Runge musste ihren Mann bisher immer hart anpacken, damit er ihr nicht aus der Reihe tanzte und bei dir ist das nich anders.“ Sie griff sich ein Messer, um Svetlana zu helfen. „Ich weiߓ, meinte Svetlana und zerhackte einige Zwiebeln. „Aber bei meinem Rodders hab ich entdeckt, dass man ihn mit Zuckerbrot und Peitsche am besten kontrollieren kann.“ Sie lachte auf und Ljudmila schien zufrieden. Sie sah in den Ofen. „Ah, der Vogel braucht noch etwas. Wo sind die Beilagen?“ Svetlana öffnete den Kühlschrank, schlug ihn aber sofort wütend zu. „Verdammt noch mal, ich hab die Klöße vergessen. Hab's wohl vergessen auf die Einkaufsliste zu setzen.“ Wütend über sich selbst hämmerte sie auf das Display ein, das auf der Kühlschranktür angebracht war. Sie rief ihren Internetzusteller auf. „Brauchen wir sonst noch was, wenn ich schon mal dabei bin?“ „Ne Schachtel Kippen für mich, Red Bear“, meinte Ljudmila und klapperte mit einer leeren Schachtel Zigaretten. Svetlana schüttelte lächelnd den Kopf darüber. Zwar war Krebs inzwischen heilbar und rauchen seitdem nicht mehr tödlich, aber die Sucht blieb. Nun ja, ihre Oma war alt genug, um das selbst zu entscheiden und wenn es sie glücklich machte...
Sie drückte einige Tasten und kurz darauf ertönte ein Bestätigungszeichen und ein Fenster öffnete sich mit den Worten 'Vielen Dank für ihren Einkauf. Ihre Lieferung wird in spätestens fünfzehn Minuten bei ihnen eintreffen. Wir wünschen noch einen schönen Abend und frohe Weihnachten.'
„Gesegnet sei die Technik“, witzelte Svetlana. Einkaufen war so viel einfacher geworden, seitdem man es praktisch von zu Hause erledigen konnte. Moderne Kühlschränke bestellten sogar selbst die Waren, wenn man ihm einen Einkaufszettel eingab, aber wenn man vergaß die Waren auf die Liste zu setzen musste man halt manuell bestellen.
Eine Viertelstunde später konnten sie schließlich weitermachen mit den Vorbereitungen und eine Stunde später saßen sie alle gemeinsam am Weihnachtstisch und genossen das Festtagsessen. Nach der Bescherung für Susan blieben sie dann noch einige Zeit auf und gingen schließlich allesamt ins Bett.


Ljudmila wachte am nächsten Morgen als erstes auf. Sie schlüpfte schnell in ihren Bademantel und öffnete das Fenster des Gästezimmers. Sie atmete tief durch. Zwar war es nicht allzu kalt, verglichen mit dem was sie sonst in Jekaterinburg gewohnt war, aber angenehm. Es hatte irgendwann in der Nacht aufgehört zu schneien und das ganze Viertel lag in weißer Stille da. Sie ging durch das kleine Haus und sah nach, ob sonst noch jemand wach war. Alle schliefen noch. 'Gut', dachte Ljudmila und zog sich rasch an. Da konnte sie wenigstens in Ruhe einen kleinen Spaziergang machen. Ihr Rezept gegen das Altern war nämlich nicht ein neu modisches Medikament, sondern Bewegung. Für ihre 83 Jahre war sie immer noch ziemlich munter. Sie zog sich also ihre Stiefel an und stapfte dann die Treppe herunter – und stolperte über den Reinigungsroboter, der wie aus dem Nichts gekommen war. Sie stürzte die letzte Treppe hinunter und blieb bewusstlos liegen.
Svetlana schreckte daraufhin aus dem Schlaf und zog an Rodney. „Rodders, was war das?“ „Keine Ahnung, vielleicht der Staubsaugrobo“, meinte Rodney und drehte sich wieder auf die Seite. Svetlana aber stand auf und stieg die Truppen hinunter und sah ihre Großmutter bewusstlos auf dem Boden liegend. „Oma“, stieß sie erschreckt auf und rannte zu ihr. „Rodney! Ruf einen Notarzt!“ Während Rodney langsam zur Tür getrottet kam war Svetlana schon mit erster Hilfe beschäftigt. „Was zum Teufel ist passiert?“, fragte Rodney sofort in einem Halbzustand zwischen Erschrockenheit und Müdigkeit. „Sie ist natürlich hingefallen, Du Flachpfosten! Und jetzt ruf den Notarzt!“, schrie Svetlana wütend und kümmerte sich weiterhin um ihre Oma. „Halt durch, Oma, halt durch...“

Glücklicherweise dauerte es nur fünf Minuten bis ein Skimmer des Zentralkrankenhauses zur Stelle war und einfach mitten auf der Straße landete. Nachdem sich die Skimmer vom Typ ACS-401 „Falke“ im Krieg bewährt hatten, hatten die Rettungsflieger auf aller Welt keinen Grund gefunden, um das Modell nicht auch im Krankenhausbetrieb einzusetzen. Weiß gestrichen und mit Roten Kreuzen und anderen Zeichen versehen taten sie nun auch Dienst für die Heiler.
Zwei Sanitäter sprangen augenblicklich heraus und rannten auf Rodney zu, der ihnen die Tür aufhielt. „Was ist passiert?“, fragte der Eine sofort, als er die immer noch ohnmächtige Ljudmila sah. „Sie ist die Treppe runter gefallen, sie ist wohl gestolpert“, meinte Svetlana, die nur zögerlich ihre Großmutter losließ, damit der Rettungssanitäter seine Diagnose stellen konnte. Er packte einen Handscanner aus und fuhr damit sorgfältig über Ljudmila. Beinahe in Echtzeit lieferte der Scanner ihm eine vorläufige Diagnose. Der Sanitäter gab einen nachdenklichen Ton von sich. „Schwere Gehirnerschütterung, mehrere Quetschungen und eine gebrochene Rippe, die ist ganz schön hart gefallen... wir können sie bewegen, die Trage.“ Der andere Sanitäter klappte die Trage aus und half seinem Kollegen Ljudmila aufzuladen. Die McKays waren inzwischen weit genug angezogen und Svetlana meinte: „Können wir gleich mitkommen?“ Der Sanitäter überlegte nicht lange. „Natürlich, springen sie rein.“ Eine Minute später war der Skimmer wieder in der Luft und auf dem Weg zum Krankenhaus.


Das F.P. Rous Memorial Zentralkrankenhaus war nach demselben Muster errichtet worden, wie alle neuen Zentralkrankenhäuser in jeder irdischen Stadt. Mehr als 20 Stockwerke hoch war es auf dem Dach mit einer ausgedehnten Landefläche für Krankentransporte ausgestattet und besaß auf der Ebene darunter eine Notaufnahme. Hier wurde Ljudmila zunächst hingebracht. Die Sanitäter machten sich daran sie anzumelden und verschwanden dann auch wieder, um ihren Dienst fortzusetzen. Eine Krankenschwester übernahm Ljudmila und brachte sie in ein Scannerlabor, Svetlana wich nicht von ihrer Seite. Dort wartete bereits ein Stationsarzt. Der Arzt im mittleren Alter und von mittlerer Größe mit pechschwarzen Haaren und einem Drei-Tage-Bart, der auf seine lange Zeit im Dienst schließen ließ, gab Svetlana die Hand. „Misses McKay, Doktor Benjamin Franklin Pierce, keine Sorge, Ihre Großmutter ist bei uns in den besten Händen.“ „Das glaub ich Ihnen, Doc“, erwiderte Svetlana, die immer noch aufgewühlt war. Sie befehligte Soldaten im Felde, doch wenn es um ein Familienmitglied ging und sie selbst nicht helfen konnte, dann schlug sich das natürlich auf ihre Verfassung nieder. „Wir werden Ihre Großmutter jetzt scannen und dann ganz genau wissen, womit wir es zu tun haben.“ Svetlana nickte verstehend. „Dann muss ich Sie jetzt leider bitten draußen zu warten, ich sage ihnen dann gleich, wie wir sie behandeln.“ Svetlana nickte erneut stumm und verließ den Scannerraum, blieb jedoch an der Glastür stehen, um wenigstens etwas mitzubekommen.

„In Ordnung, dann gucken wir mal nach, was die alte Dame sich getan hat“, meinte der Arzt müde und gab seinem Assistenzarzt ein Zeichen. Dieser aktivierte die Scannerplatte, auf der Ljudmila inzwischen lag. Es blitzte zweimal kurz auf, dann baute sich langsam ein dreidimensionales Hologramm über Ljudmila auf, das ihr Skelett und die inneren Organe zeigte. Mit einigen Fingerbewegungen drehte der Arzt das Modell und zoomte an die gebrochene Rippe heran. Er verzog das Gesicht. „Das ist nicht nur eine gebrochene Rippe, sondern zwei. Entweder haben diese Sanitäter mal wieder schlampig gearbeitet, oder die Handscanner funktionieren immer noch nicht richtig.“ „Ich werd eine Notiz an die Ausrüstungsabteilung machen“, sagte der Assistenzarzt, während der Doktor weiter das Hologramm nach Verletzungen untersuchte. „Okay, soweit scheint nichts gebrochen zu sein, nur eine Hand voll Quetschungen, nichts was man nicht wieder hin bekommt...“ Plötzlich stockte er und zoomte auf den Brustbereich heran. „Was ist denn das?“, fragte der Assistenzarzt und bezog sich damit auf Ljudmila's Herz. Der Arzt griff in die Brust des Hologramms und zog die Abbildung von Ljudmila's Herz heraus, um es genauer zu betrachten. „Ein künstliches Herz aus der XM-58-Gamma-Serie...“, murmelte er nachdenklich. „Ein künstliches Herz?“, fragte der Assistenzarzt verblüfft. „Ich dachte, die wurden alle zurückgerufen, seitdem man das Organ-Printing erfunden hat.“
Organ-Printing war eine brandneue Methode, um verlorene Organe zu ersetzen. Dabei wurde eine DNA-Probe des Patienten – am besten waren jedoch Stammzellen – und Rohmaterial in einen medizinischen 3D-Drucker gegeben und innerhalb von Stunden wurde ein neues, funktionsfähiges Organ 'gedruckt'. Die Methode war zwar noch keine zwei Jahre alt, hatte jedoch inzwischen schon Organspenden und künstliche Organe obsolent gemacht. „Die Frau kommt aus Russland, die sind dort immer noch etwas langsam was das betrifft“, meinte Pierce belehrend, konzentrierte sich jedoch gleichzeitig auf das Herz. „Computer, Analyse des Kunstherzens von Patientin 4943-39C.“
Der Computer errechnete sogleich die angeforderte Analyse und blendete sie neben das Hologramm ein. Der Arzt las aufmerksam. „Wie ich es mir doch gedacht hatte. Der Aufprall und die gebrochenen Rippen haben das Kunstherz beschädigt. Es läuft noch ausreichend, aber nicht mehr hundertprozentig.“ Er blickte seinen Assistenzarzt an. „Nun, was meinen Sie, wie fahren wir nun fort.“ Der Assistenzarzt überlegte einige Augenblicke. „Die Brüche und Quetschungen werden versorgt, gegen die Gehirnerschütterung Pescalin und ein neues Herz.“ Doktor Pierce nickte zustimmend. „Gut, so werden wir vorgehen. Verlegen Sie sie in die Prä-OP und bereiten Sie sie für den Eingriff vor, während ich ein Organ drucken lasse und den OP vorbe...“ Er wurde von dem Klingeln seines Mobiltelefons unterbrochen. Er holte das kleine iTalk, das neuste Apple-Modell, hervor. Auf dem Bildschirm des tragbaren Bildsprechgeräts erschien das Gesicht der Oberschwester. „Was gibt es, ich befinde mich gerade in einer Untersuchung.“ „Verzeihung, Doktor, aber es geht um ihre Patientin“, sagte die Oberschwester zur Entschuldigung. „Wir haben da eine Unregelmäßigkeit in ihrer Akte entdeckt.“


Es dauerte fünf weitere Minuten, bis der Arzt endlich aus dem Scannerlabor kam. Svetlana, Rodney und Susan sahen, wie im Hintergrund Ljudmila in der Obhut des Assistenzarztes in ein Zimmer verlegt wurde. „Doktor, was gibt es?“, fragte Svetlana. Pierce rang nach Worten und räusperte sich. „Nun, Ihre Mutter hat zwei gebrochene Rippen, ein paar Quetschungen und eine mittlere Gehirnerschütterung, soweit alles gut. Allerdings hat ihr Kunstherz einen Fehler, wir wissen nicht genau ob es vom Sturz kam, oder Verschleiß ist.“ „Und was wollen Sie dagegen tun?“, fragte nun Rodney. „Nun, Doktor McKay“, begann der Arzt – er kannte natürlich Rodney und seine Frau aus den Nachrichten. „Ursprünglich hatte ich vor das Herz zu entfernen und durch ein Print-Organ zu ersetzen.“ „Was heißt ursprünglich?“, wollte Rodney wissen. Doktor Pierce räusperte sich erneut. „Nun, wie soll ich das ausdrücken... Misses Runge ist nicht krankenversichert.“ „Was?“, fragte Svetlana ungläubig. „Da muss ein Fehler vorliegen.“ „Leider nein, ich wünschte es wäre so“, meinte der Arzt und klang aufrichtig. „Es scheint jedoch so, als hätte ihre Großmutter letztes Jahr versucht ihre Versicherung zu betrügen und wurde erwischt. Die Versicherung hatte nach dem Gesetz das Recht sie raus zuwerfen und keine Versicherung ist gezwungen sie aufzunehmen. Es tut mir Leid, aber ohne Versicherung sehe ich schwarz für eine optimale Versorgung.“


Zwei Stunden dauerte es, bis Ljudmila einigermaßen ansprechbar und schlug die Augen auf, noch ganz betäubt von den Medikamenten, die man ihr zur schnellen Rundheilung und zur Beseitigung der Gehirnerschütterung gegeben hatte. Das erste was sie sah war Svetlana, die leicht lächelnd, aber auch ermüdet neben ihr saß. „Hallo, Großmutter.“ Ljudmila versuchte sich aufzurichten, ließ es dann jedoch lieber sein, als sie die schmerzenden Rippen fühlte. „Was ist passiert?“, fragte sie benommen. „Du hast dir weh getan“, sagte die kleine Susan und drückte die Schulter ihrer Urgroßmutter. Svetlana lächelte leicht. „Schatz, geh doch mit Papa runter und hol dir einen Kakao.“ Sie gab der kleinen einen Kuss auf die Stirn und schickte sie mit Rodney fort. „Was mach ich denn in so einem Loch?“, fragte Ljudmila brummig, als sie sich umgesehen hatte. Sie lag in einem Sechs-Betten-Zimmer, das äußerst kärglich ausgestattet war. „Du bist selbst schuld“, sagte Svetlana hart. „Du warst es immerhin, die die Versicherung betrügen wollte und raus geworfen wurde.“ Ljudmila rollte mit den Augen. „Ach, die alte Geschichte. Nicht halb so schlimm, wie man sich vielleicht denkt.“ „Nicht halb so...“, begann Svetlana laut, drosselte dann jedoch ihre Stimme, als sie böse Blicke von anderen Besuchern bekam. „Nicht halb so schlimm? Oma, Dein Herz ist beschädigt und die werden es nicht ersetzen, weil es zu teuer wäre.“ „Dieses blöde Plastikding“, knurrte Ljudmila und blickte wütend auf ihre Brust. „Seitdem ich das Ding hab, hat es nichts als Ärger gemacht.“ Sie seufzte. „Wie viel kostet die OP? Nen bisschen was hab ich beiseite gelegt für solche Fälle.“ „Hast Du 12.000 Euro zurückgelegt?“, fragte Svetlana. Ihre Oma hob die Augenbrauen. „Nein, so viel nun auch wieder nicht. Und Du und der Schlappschwanz?“ „Rodney und ich haben alles für das neue Haus ausgegeben“, meinte Svetlana. „Wir haben sogar noch Schulden gemacht und ich weiß nicht, ob man uns einen neuen Kredit gibt.“ „Scheiße“, schlussfolgerte Ljudmila und griff zu ihren Zigaretten. „Und was jetzt?“ Svetlana lehnte sich zurück und biss sich auf die Unterlippe. „Der Arzt meinte, dass er das Problem reparieren wird und in ein paar Jahren, wenn deine Garantie abgelaufen ist, wird das Kunstherz durch ein Print-Organ ersetzt. Er glaubt aber, dass vorher Komplikationen auftreten können.“ „Wie gesagt, Scheiße“, meinte Ljudmila und zündete sich eine Zigarette an.


Rodney war in der Zwischenzeit mit seiner Tochter auf dem Rückweg von der Cafeteria und hatte ihr einen Kakao und für sich, seine Frau und Ljudmila einen Kaffee mitgebracht. „Wird Oma wieder gesund, Slapswanz?“, fragte Susan besorgt. „Nicht Slapswanz, Papa oder Dad“, belehrte sie Rodney. „Sag es.“ „Wird Oma wieder gesund, Papa Slapswanz?“, fragte Susan mit einem fiesen Grinsen. Rodney gab es auf sie zu belehren, dieses Kind war aufgrund seines Runge-Blutes doch sowieso ein hoffnungsloser Fall. „Ja, da bin ich mir ganz sicher“, antwortete er genervt. Sie wollten gerade in den Fahrstuhl einsteigen, als sie von Doktor Pierce aufgehalten wurden. „Doktor McKay, ich muss Sie noch einmal kurz sprechen“, sagte er flüsternd und sich zu allen Seiten umsehend. „Ich hab vielleicht eine Idee, wie man ihre Schwiegergroßmutter doch noch operieren lassen könnte.“ Sofort ließ sich Rodney willig zur Seite nehmen und fragte: „Wie stellen Sie sich das vor? Wir haben weder das Geld noch eine Versicherung, die das freiwillig für sie übernimmt.“ „Ich weiß, es erscheint unmöglich, aber immerhin sind Sie hier, da wird der Plan klappen“, meinte Pierce. Das schmeichelte Rodney. „Reden Sie weiter.“ „Das Problem ist, dass ihre Schwiegergroßmutter keine Versicherung hat, hätte sie eine, dann wäre alles okay und ich könnte operieren.“ „Aber sie hat eben keine Versicherung“, meinte Rodney. „Hier kommen Sie ja ins Spiel“, meinte Pierce. „Sie sind ein Computerxperte und können dem Rechner doch sicherlich weismachen, dass ihm ein Fehler unterlaufen ist und sie doch eine Versicherung hat.“ Rodney schlug sich gegen die Stirn. „Aber natürlich... es ist so simpel, wieso bin ich da nicht drauf gekommen?“ „Weil du schusselig bist, Papa“, meinte Susan. Rodney ignorierte die Aussage seiner Tochter. „Ich krieg das hin“, meinte er zu Pierce. „aber ich habe keinen Computer hier und wenn ich das Krankenhaus verlasse und plötzlich dieser 'Fehler' im System bemerkt wird, wird man eins und eins zusammenzählen.“ Pierce ließ schon den Kopf hängen, als Rodney eine Idee kam. Er kannte doch jemanden, der die Ausrüstung und die Fähigkeiten hatte diesen Streich auszuführen. Natürlich war diese Person nicht so schlau wie er, noch mochten er und Rodney sich besonders.
Rodney stöhnte leise. „Na schön, ich werd mal Radek Zelenka anrufen und ihn fragen, ob er helfen kann.“ Pierce reichte ihm sein iTalk und Rodney wählte Radek's Nummer.

Eine Minute und dreizehn Sekunden des unaufhörlichen Klingelns später nahm Radek Zelenka das Gespräch entgegen. „Was?!“, fragte er genervt. „Radek, ich bin's“, meinte Rodney. „Das seh ich, das ist ein Bildsprechtelefon“, entgegnete Radek. „Was willst Du?“ „Ich brauche deine Hilfe.“
Mit wenigen Worten erklärte Rodney Radek die Situation. Radek nickte verstehend. „So ist das also... und ich soll mich jetzt in das System hacken?“ „Wenn es Dir nicht zu schwer ist“, meinte Rodney. „Zu schwer? Das würdest selbst Du schaffen“, meinte Radek schlagfertig. „Wie auch immer. Tust Du mir den Gefallen?“, fragte Rodney. „Deiner Frau und ihrer Großmutter zuliebe“, meinte Radek und schmiss im Hintergrund bereits seinen PC an. „Sei froh, dass Chanukka dieses Jahr so früh war, sonst hätte ich dafür keine Zeit.“ Rodney mühte sich ein Grinsen ab. „Ja, ja. Und schöne Grüße an deine Freundin. Tschüss und Lehitraut“ Radek nickte und rollte mit den Augen. Er wusste, dass Rodney ihn gerne mit seiner Religion aufzog. Nicht weil er Jude war, sondern weil Rodney Atheist war und Religion für Unsinn hielt. „Vay.“, und kappte die Verbindung.
Rodney sah auf. „Gut, das wird etwas dauern, so wie ich diesen Lahmarsch kenne. In ner halben Stunde können Sie ja mal nachprüfen.“ „Gut“, meinte Pierce erleichtert. Rodney wollte sich schon zum gehen wenden, stockte jedoch. „Warum tun Sie dies für uns? Das könnte Sie ihren Kopf kosten, wenn es auffliegt.“ Pierce zuckte mit den Schultern. „Nun, erstmal weil Weihnachten ist. Ich mag es nicht, wenn jemand zur Weihnachtszeit traurig ist. Und zweitens wegen etwas, was Ärzte in letzter Zeit tief in ihrem Garten verbuddelt haben: meinem Hippokratischen Eid. Ich habe geschworen den Menschen zu helfen und so ein Verein von Geldscheffelern wird mich davon nicht abhalten.“ Rodney nickte dankbar. „Danke, Doc.“ Pierce lächelte leicht. „Danken Sie mir erst, wenn auch alles glatt lief.“


Pierce atmete tief durch, als er eine halbe Stunde später an die Rezeption trat. „Was gibt es denn so wichtiges, Schwester?“ Die Oberschwester hielt ein Datapad in den Händen. „Doktor, ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Es hat eine Verwechslung ihrer Patientin mit einer anderen L. Runge gegeben.“ „Also ist meine Patientin doch versichert?“, fragte Pierce und nahm all seine Schauspielkunst zusammen. „Ja, das ist sie, Doktor“, bestätigte die Schwester. „Na gut, dann wollen wir uns mal an die Arbeit machen. Rufen Sie bitte im OP an und buchen sie mir die Vier und sagen sie denen, dass sie das Organ drucken sollen.“ Die Schwester bestätigte die Bitte des Doktors und Pierce verschwand schnell, bevor ihm ein breites Grinsen auf das Gesicht drang.


Am Nachmittag war es dann soweit und Ljudmila konnte operiert werden. Pierce stand hinter einer Computerkonsole und aktivierte ein Hologramm, mit dem er die Operation ausführen könnte. Roboterarme waren wesentlich zuverlässiger als menschliche und konnten mit größerer Präzision arbeiten. An einem Hologramm konnte Pierce einzeichnen wo er den jeweiligen Schnitt haben wollte und welches Instrument er gerade brauchte. Durch eine Glaswand war der OP von der Steuerzentrale getrennt. „Alles stabil?“, fragte Pierce den Anästhesisten. Dieser nickte. „Alles in Ordnung, sie schläft und alle Körperwerte sind auf Grün.“ „Dann wollen wir mal“, meinte Pierce und machte den ersten Schnitt mit dem Laserskalpell.


„Die Operation war ein voller Erfolg“, sagte Doktor Pierce fröhlich im Beisein von Ljudmila, Rodney, Svetlana und Susan. „Das Herz ist gesund und wird sie noch für viele Jahre begleiten.“ „Das will ich auch hoffen“, sagte Ljudmila ruppig. „Trotzdem Danke, Doc. Ich find es nur merkwürdig, dass ich obwohl ich nicht versichert bin operiert wurde.“ „Nun“, begann Pierce und sah zu Rodney. „Sagen wir's mal so: das war praktisch Teamwork.“ Rodney nickte sachlich. „Ja, so könnte man sagen.“ „Hattest Du etwa was damit zu tun, Schwabbel?“, fragte Ljudmila mit verengten Augen. „Ich? Niemals, wie käme ich denn auf die Idee Dir helfen zu wollen?“, fragte Rodney und winkte ab.
Pierce lachte kurz auf, dann verabschiedete er sich von der Familie. „Ich lass Sie dann jetzt alleine. Frohe Weihnachten.“ Mit diesen Worten verschwand er und ließ die Familie an Ljudmila's Krankenbett zurück. „Das waren doch mal aufregende Weihnachten“, meinte Svetlana glücklich. „Wie man's nimmt“, meinte Ljudmila. „Aber wie dem auch sei: Frohe Weihnachten.“ Sie sah speziell Rodney an und nickte ihm zu. „Frohe Weihnachten... Rodney.“ Rodney nickte zurück. „Frohe Weihnachten, Ljudmila.“




Ende der Folge
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