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TGE Combined - Fire of War von Atlan, Colonel Maybourne

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von Atlan



„Einen Moment bitte noch, Doktor Jackson.“
Daniel sah auf und blickte den Piloten seines Ambulanz-Skimmers an, mit dem man ihm vom STK aus zum 'Camille Dumas Memorial'-Militärkrankenhaus geflogen hatte. Hier sollte er endlich den Ersatz für das ihm amputierte rechte Bein erhalten, das er vor fast 40 Tagen bei der Einnahme von Arcadia im Rahmen von Operation Roundhammer verloren hatte. Daniel winkte ab. „Ganz ruhig, Flight-Sergeant, ich sitz ja gemütlich“, meinte er und deutete auf seinen Rollstuhl, während der Pilot beschäftigt war sich aus seinem Cockpit zu schälen und die Rampe auszufahren. Sha'Re, die ihren Mann selbstverständlich begleitete, stellte sich nun hinter ihn und legte ihre Hände liebevoll auf die Schultern ihres Mannes. Daniel legte seine rechte Hand auf ihre linke. Seine Frau war ihm in den letzten anderthalb Monaten eine große Stütze gewesen. Ob nun direkt nach seiner Rückkehr von Arcadia oder an allen Tagen, die seitdem gefolgt waren. Er dankte Gott an jedem Tag dafür, dass ihm so ein liebevolles Wesen geschenkt worden war. „Dann wollen wir mal“, murmelte Daniel, als die Rampe endlich ausgefahren war und ließ sich von Sha'Re hinaus und aufs Dach des Krankenhauses fahren.
Das 'Camille Dumas Memorial' war ein hochmodernes Armeekrankenhaus der Erdstreitkräfte und befand sich in Marseille, wo sich auch die medizinische Hochschule der Streitkräfte befand. Benannt nach der Sanitäterin Camille Dumas, die vor einem halben Jahr gefallen war, während sie acht Leben gerettet hatte, war das Krankenhaus mit dem Non-plus-ultra irdischer Medizintechnik und anderen modernen Einrichtungen ausgestattet. Für Daniel Jackson war jedoch ein Aspekt besonders wichtig: in diesem Krankenhaus gingen die größten Spezialisten auf dem Gebiet der Bionik im Dienste der Erdstreitkräfte ihrer Arbeit nach.

Einer dieser Spezialisten wartete bereits in der Skimmer-Aufnahme, die direkt an das Landefeld anschloss, auf Daniel und Sha'Re Jackson. Doktor Phillipe Ducos gab Daniel die Hand und küsste Sha'Res Handrücken. „Doktor und Misses Jackson, es freut mich, Sie endlich persönlich kennenzulernen.“ „Gleichfalls, Doktor“, entgegnete Daniel, sah jedoch etwas verwirrt aus. Das fiel Ducos sofort auf und fragte deshalb: „Alles in Ordnung, Doktor Jackson?“ „Nein, alles in Ordnung, ich wundere mich nur, warum mein Arzt hier auf mich wartet. Bisher war es immer umgekehrt.“ Ducos lächelte leicht und wies mit der Hand den Gang hinunter. „Nun, das liegt daran, dass wir noch viel zu besprechen und nicht viel Zeit dafür haben, also folgen Sie mir bitte, ich führe sie zu ihrem Zimmer.“ Daniel und Sha'Re folgten dem Arzt durch die Gänge des obersten Stockwerks bis zu einem Aufzug. Während sie auf die Kabine warteten fragte Daniel: „Doktor Ducos, sagen Sie schon bitte, was das Problem ist.“ Ducos' Oberlippe zuckte kurz. „Ich dachte, wir warten damit, bis wir allein sind.“ Sha'Re sah sich um und antwortete dann an Daniels Statt: „Ich sehe hier sonst niemanden außer uns drei.“ „Nun gut“, meinte Ducos schließlich nach einigen Augenblicken und suchte nach Worten. „Ich habe mir in den letzten Tagen noch einmal die letzten Scans von ihrem Beinstumpf angesehen. Es sieht so aus, als hätten die Chirurgen im Feldlazarett nicht genug Zeit gehabt, um alles für eine Prothese vorzubereiten. Verständlich, wie ich finde, wenn man bedenkt, was meine Kollegen an dem Tag zu tun gehabt haben.“ Daniel verzog das Gesicht. „Was wollen sie damit sagen, Doc?“ „Wir müssen noch mal operieren, um sie für das Anbringen der Prothese vorzubereiten. Da der jetzige Stumpf jedoch schon zu weit verheilt ist, müssen wir weiter oben ansetzen.“ Endlich kam die Aufzugkabine und die drei Personen stiegen in die leere Kabine, um nach unten zu fahren. „Sie müssen also noch mehr von meinem Bein abschneiden“, schlussfolgerte Daniel monoton. „Leider, Doktor Jackson, ich wünschte, es gäbe eine andere Möglichkeit“, antwortete Doktor Ducos ehrlich bedauernd klingend. „Wie viel mehr?“, fragte Sha'Re, besorgt um ihren Ehemann. Ducos überlegte kurz. Bis übers Knie. Tut mir Leid, Doktor Jackson, ich weiß, dass Sie gehofft hatten, ihr Knie zu behalten.“ Daniel kratzte sich geistesabwesend am Kinn. „Schon in Ordnung, bringen wirs nur schnell hinter uns, damit ich auf zwei Beinen hier raus kann.“ Ducos grinste leicht. „Das lobe ich mir. Ich buche einen OP für morgen Nachmittag.“
Ducos führte Daniel und Sha'Re schließlich zu einem Krankenzimmer im achten Stockwerk des 26stöckigen Gebäudes, das Daniel beziehen sollte. Es handelte sich dabei um ein Zwei-Bettzimmer, das aber momentan nur von Daniel belegt wurde, besaß ein mittelgroßes Badezimmer und große sonneneinstrahlungsregulierbare Fenster, an der Wand hing ein guter, altmodischer Fernseher. Ducos machte einen Kommentar darüber, dass, wie sehr Medizin und Technologie sich auch verändern würden, Krankenzimmer würden immer gleich bleiben. Dann verabschiedete er sich und ließ den Jacksons etwas Zeit alleine.
Während Sha'Re Daniels Sachen einräumte, hievte er sich auf sein Bett und legte sich mit starrem Blick zur Decke hin. Grimmig blickte er nach oben. 'Das ist alles ein mieser Joke', dachte er im Stillen. Erst hatte man ihm das Bein abgenommen, weil er nicht zur EDS Friedrich der Große oder einem anderen Schiff der Flotte im Orbit hatte evakuiert werden können, geschweige denn per Stargate auf die Erde und jetzt mussten die Ärzte ihm auch noch ein weiteres Stück Bein abschneiden, geschweige denn das Knie. Gut 2/3 seines Beines wären dann nicht mehr menschlich. Er atmete schwer durch.


Ebenso schwer atmete Faaron Dakamar, Seelen-Admiral der Navy der Originarmee und Commander der 3. Battlegroup, als endlich alle Generäle, Admiräle und Priore eintrafen, die zu diesem Treffen eingeladen waren. Er hatte um dieses Meetings der hohen Offiziere seit mehr als sechs Monaten immer und immer wieder darauf plädiert, dass man sich treffen und das weitere Vorgehen besprechen müsse, doch niemand hatte etwas von ihm, Faaron 'Störenfried' Dakamar, hören wollen. Das hatte sich vor fast genau 40 Tagen geändert. Mit der Invasion Arcadias durch die Erde und ihre Verbündeten bei relativ geringen Verlusten in Relation zum Wert des Sieges, waren die hohen Offiziere zu ihm gekrochen gekommen, damit er einmal mehr den Tag retten sollte.
'Die sollten froh sein, dass ich es so sehr hasse zu verlieren', dachte er mit einem unterdrückten Grinsen. Heute musste er sich mit Kommentaren zurückhalten, sollten seine Vorschläge angenommen werden. „Können wir dann?“, fragte er schließlich, als alle Offiziere und Priore anwesend zu seien schienen. Admiral Uzaar, Stabschef des maritimen Teils der Originarmee, nickte leicht. Er war einer von Dakamars größten Feinden im Hauptquartier, trotz all der Erfolge die Dakamar hatte.
„Meine Herren, es wird Zeit etwas zu unternehmen“, begann Faaron Dakamar. „Die Bekehrung der Milchstraße läuft nicht ganz so gut,wie wir gehofft hatten. Die Erdmenschen sind stärker und besser organisiert, als anfangs vermutet und unsere Originkrieger sind dem nicht mehr gewachsen. Das müssen wir schnellst möglichst ändern, wenn wir diesen Feldzug noch gewinnen wollen.“

Viele Anwesende knirschten mir den Zähnen, als Faaron fort fuhr: „Die Erdstreitkräfte haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber unseren Einheiten. Sie sind voll motorisiert, arbeiten im Verbund mit anderen Truppengattungen und sind den modernen Gefechtsbedingungen bedeutend besser angepasst, als unsere Truppen.“ Er lachte kurz auf. „Ich meine, seien wir doch mal ehrlich: Stoffgewänder, Brustpanzer und nutzlose Helme? Damit kann man, um es mal in der Sprache der Erdmenschen auszudrücken, keinen Blumentopf mehr gewinnen. Maritim stehen wir von Monat zu Monat besser da, Taktik und Schiffsführung haben sich verbessert...“ Faaron unterdrückte hinzuzufügen: 'Nein, dafür müsst ihr mir nicht danken, hab ich doch gerne gemacht.' Sondern fuhr fort mit: „Aber was die Gefechtsführung am Boden betrifft... da haben wir noch sehr, sehr viel Arbeit vor uns.“ „Das ist unser Weg zu kämpfen, Dakamar“, entgegnete ein Drei-Flammen-Admiral (entspricht Drei-Sterne-General). „Ich gebe ja zu, dass Sie ein ausgezeichneter Admiral sind und für die Ori viele Siege errungen haben, aber sie sind ein Mann der Raumfahrt. Überlassen Sie den Krieg am Boden doch den Experten.“ „Den Experten?“, fragte Dakamar gedehnt und räusperte sich. „Entschuldigung, General, aber ich glaube, für den Krieg gegen die Erdmenschen bin ich inzwischen qualifiziert genug.“ „Und warum das?“, fragte der General mit rot anlaufendem Gesicht. Faaron versuchte zu lächeln. „Gegenfrage: Hat irgendjemand von ihnen zufällig das Buch 'Die Kunst des Krieges' von Sun Tzu gelesen?“ Alle Anwesenden, die Priore eingeschlossen, schüttelten den Kopf. „'Vom Kriege' von Carl von Clausewitz?“ Erneutes Kopfschütteln. Dies wiederholte sich bei diversen Titeln, darunter 'Infanterie greift an' von Erwin Rommel, sowie allen Bücher, die Heinz Guderian oder George S. Patton über die Panzerwaffe geschrieben hatte, und einigen neuen Büchern, bis ein Prior schließlich die Geduld verlor und fragte: „Haben Sie, Seelenadmiral, all diese Schriften studiert?“ „Ja“, antwortete Dakamar knapp und kratzte sich am rechten Ohr. „Na ja, fast alle. Einige meiner Mitarbeiter haben mir geholfen und bei einigen Werken mir nur ne Zusammenfassung geschrieben, aber ich kenn mich inzwischen ziemlich gut aus.“ Er klatschte fröhlich in die Hände. „Aber genug davon, ich will hier ja schließlich keinen Buchclub aufmachen, sondern Ihnen zeigen, dass man alten Hunden doch noch neue Kunststückchen beibringen kann. Wenden Sie sich bitte zum Hologramm.“ Mit diesen Worten wurde der Raum abgedunkelt und ein Hologramm baute sich in der Mitte des Raumes auf. Es zeigte ein großes Areal auf einem Trainingsplatz der Oriarmee. „Was Sie da sehen ist Areal 5“, erklärte Faaron. „Auf diesem mehreren Quadratkilometer großen Gelände habe ich vorgestern ein geheimes Manöver zwischen einer nach meinen Vorstellungen ausgerüsteten Spezialeinheit der Originritter gegen eine reguläre Einheit der Ritter antreten lassen.“ „Davon war ich nicht in Kenntnis gesetzt“, meinte der Chef der Ausbildungslager irritiert. „Sagte ich doch: Geheim“, entgegnete Faaron höflich und fuhr fort: „Meine Einheit hat Kompaniegröße, bei der regulären Einheit handelt es sich um ein ganzes Regiment, also gut 2300 Mann, während meine Leute nur zu dreihundert sind. Der Vorteil der Regulären liegt bei 7,6:1. Ich zeige Ihnen nun das Manöver in erhöhtem Tempo, denn das ganze zog sich über zweieinhalb Standardstunden.“

Die Aufzeichnung lief nun ab. Das Regiment regulärer Truppen wurde von schnell heranrasenden Upgrade-Truppen gestellt, umzingelt und geteilt. Dakamars Truppe hatte das Regiment dann Kompanieweise gestellt, schwere Artillerie wurde von zwei Unterstützungs-Spoons ausgeschaltet. Am Ende war das Regiment aufgerieben, 70% tot, 20% gefangen und 10% war die Flucht gelungen. 87% von Faarons Kompanie hatten überlebt.
Da stockte den Admirälen der Atem. „Womit waren die ausgerüstet?“, fragte ein Seelenadmiral, der Faaron gegenüber schon immer offener gewesen war. „Nichts besonderes. Nur eine verbesserte Version der normalen Stabwaffe, basierend auf der Stabwaffe Mark 2 der Jaffa“, erklärte Dakamar. „Die sonstige Ausrüstung ist ebenfalls nicht sonderlich einfallsreich und zugegebenermaßen von der Erde geklaut. Flecktarnkleidung, Kampfpanzer, Schutzhelm, Zusatzausrüstung. Die eingesetzten Bodenfahrzeuge sind verbesserte Kopien eines irdischen Fahrzeugs namens Humvee, die größeren Fahrzeuge sind Schwebepanzer, die den irdischen Panzern schon den ein oder anderen Schlag versetzen könnten.“ Dakamar musste schließlich Luft holen und ließ den Offizieren und Prioren Zeit zum reagieren. „Nichts davon ist selbst entwickelt?“, fragte ein Admiral enttäuscht. „Ja, alles von irgendjemandem kopiert“, antwortete Faaron wahrheitsgetreu. „Aber lieber gut kopiert als schlecht selbst gemacht. Außerdem haben wir keine Zeit erst alles von Grund auf selbst zu entwickeln. Der Krieg läuft bereits. Wir können nur hoffen, dass diese Reformen noch rechtzeitig kommen. Aber ich bin sicher, dass, sobald das Heer nach diesem Vorbild reformiert ist und das Zusammenspiel zwischen Infanterie und Flotte perfekt funktioniert, können wir...“
„Das kann ich nicht verantworten!“, stieß ein verärgerter Prior wütend aus und erhob sich, samt der anderen Priore. „Das ist nicht unsere Art zu kämpfen, das ist Blasphemisch und ketzerisch! Nur die Ungläubigen würden so kämpfen, aber nicht unsere stolze Originarmee. Diese Sitzung ist beendet, dieses Projekt abgelehnt.“ Mit diesen Worten wandte er sich um und verließ mit seinen Mit-Prioren den Sitzungssaal, ebenso wie alle Admiräle mit mehr als Zwei-Flammen. Als sich die Türen hinter ihnen geschlossen hatten, ließ sich Faaron geräuschvoll in seinen Stuhl fallen und sah in die Gesichter der rangniederen Generäle und Admiräle, die entweder die Reformvorschläge für gut befunden oder zumindest interessiert waren. „Na toll, jetzt muss ich mir ausdenken, wie die Reformen trotzdem umgesetzt werden können.“ Bedrücktes Schweigen erfüllte den Raum. Faaron lachte kurz auf. „Oh bitte, nicht alle auf einmal mit ihren Ideen.“


Am nächsten Nachmittag war Daniel allein in seinem Krankenzimmer. Sha'Re war nach der erfolgreichen Amputation gegangen, um Daniel ein bisschen Zeit für sich zu gönnen. Er lag nun im Bett, in der rechten Hand ein Buch, in der anderen Hand eine Kanüle, die ihn bei Bedarf mit Schmerzmedikamenten versorgen würde. Obwohl das Buch über das Osmanische Reich recht interessant war, fiel Daniels Blick immer wieder auf den frischen Verband um seinen Beinstumpf. Es war irrational sich Gedanken darüber zu machen, in zwei Tagen würde er die Prothese bekommen, wenn Doktor Ducos sich sicher war, dass die Nervenenden ordentlich verheilt und brauchbar waren. Aber dennoch...
„Ah, Doktor Jackson, ich darf Ihnen ihren neuen Zimmernachbarn vorstellen“, rief die Stimme der Stationsschwester Daniel aus seinen Gedanken hoch, als die Türen des Zimmers zur Seite fuhren.
Die Stationsschwester und eine weitere Schwester brachten einen äußerst schwer verletzten Mann in einem Rollstuhl herein. Der dunkelhäutige, recht muskulöse Mann hatte nur noch seinen linken Arm, sein rechter Arm und beide Beine waren weg. Auf dem Kopf trug er das blaue Barett der UN-Truppen und hatte eine Sonnenbrille auf. „Ein Kriegsheld, so wie Sie“, fügte die Krankenschwester noch hinzu. „Ach“, entgegnete der Soldat und hob die Hand und den Armstumpf in Bescheidenheit. Dann nahm er die Sonnenbrille ab und reichte Daniel die Hand. „Hi, Staff Sergeant Mohammed Diori.“ „Daniel Jackson“, stellte sich Daniel ebenfalls vor. „Ich weiß, Sie sind doch bekannt, wie ein bunter Hund“, sagte Sergeant Diori. Er sprach einwandfreies Englisch.
Nachdem die Krankenschwestern ihn in sein Bett gehievt hatten, verabschiedeten sie sich und ließen die beiden Männer allein. „So“, meinte Diori schließlich, während er Barett und Sonnenbrille nacheinander fein säuberlich auf den Nachttisch legte. „auch hier wegen ner Prothese?“ Daniel nickte stumm und deutete auf seinen Beinstumpf. „Ja, aber mich scheint, ich hatte noch Glück.“ „Ach...“, sagte Diori gedehnt. „ich hatte auch Glück, was man vom Rest meiner Kompanie nicht sagen kann.“ „Während Roundhammer passiert?“, fragte Daniel mit beabsichtigen Themawechsel. Diori nickte. „Ja, hab ne Artilleriestellung ausgehoben. Ein Rat an Sie: Niemals wild feuernd auf eine Plasmaartilleriestellung vorstoßen. Hat sich raus gestellt, dass man das nicht machen sollte, wenn hoch entzündliches, waffenfähiges Plasma in der Nähe ist.“ Das Grinsen des Sergeants blieb breit. Daniel lächelte knapp. „Und bei Ihnen?“, fragte Diori. „Doch sicherlich nicht durch zu viele Arschtritte, denen Sie den Ori verpasst haben.“ Hier musste Daniel wirklich kurz ernsthaft auflachen, wurde jedoch schnell wieder ernst. „Kamikaze. So ein Kreuzritter hat sich neben mir in die Luft gejagt.“ „Frech“, kommentierte Diori. „Ja... frech“, nuschelte Daniel knapp. „Hören Sie, ich würd mich jetzt gerne etwas ausruhen, nachdem ich vorhin operiert wurde.“ „Klar, machen Sie nur“, antwortete Diori und setzte sich Kopfhörer auf, um Daniel durch die Geräusche des Fernsehers nicht zu stören, den Diori gelangweilt einschaltete und es sich gemütlich machte.


Faaron Dakamar lief wütend in seinem Arbeitszimmer an Bord seines Flaggschiffs auf und ab. „Das kann doch nicht wahr sein!“, stieß er lauthals aus und verriss die gerade angekommene Meldung vom Generalstab. Es war die offizielle Weisung für ihn, sein Projekt 'Streitkraftreform' einzustellen und wieder in die Milchstraße zurückzukehren. 'Das könnte denen so passen', dachte er, als er sich endlich hinsetzte. 'Vor Monaten haben sie mich damit beauftragt ihren fundamentalistischen Arsch zu retten und wenn ich mit einer Idee komme, die Potenzial hat, lehnen die es ab.' Er fluchte in der Sprache seines Volkes, als es an der Tür klopfte. „Herein, solange es keiner aus dem Generalstab ist!“, fauchte er und massierte sich anschließend die Schläfen. Es war sein Erster Offizier. „Faaron“, grüßte dieser locker und trat näher. „Und, was hat der Generalstab jetzt für eine Entscheidung getroffen?“ Dakamar deutete wortlos auf das zerrissene Schreiben. „Oh“, kommentierte der 1O. „'Oh' trifft es haargenau“, meinte Faaron in seinem Sessel zurück. „Langsam glaub ich, dass die Ori diesen Feldzug gar nicht gewinnen wollen. So wie die sich immer anstellen...“ Der 1O setzte sich Dakamar gegenüber und grinste nur belustigt. „Kommt uns vielleicht nur so vor, weil unser Volk erst so spät angeschlossen wurde.“ „Möglich“, entgegnete Faaron Dakamar und beruhigte sich langsam. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ori, als Götter – als solche lassen sie sich schließlich feiern – glauben können, dass dieser Feldzug mit solch antiquierten Taktiken zu gewinnen ist.“ Der 1O hob abwehrend die Hände. „Das musst Du nicht mir sagen, ich stimme vollkommen mit Dir überein.“ Dakamar brummte etwas vor sich hin. Dann grinste er plötzlich und begann dann laut zu lachen. Sein 1O und Vertrauter stutzte. „Warum lachst Du auf einmal?“ Es dauerte eine Weile bis Faaron sich wieder soweit gefasst hatte, dass er antworten konnte. „Mir ist nur gerade in den Sinn gekommen, dass die einzigen, die sich neue Wege ausdenken diesen Krieg zu gewinnen erst vor wenigen Jahren von den Ori überfallen und versklavt wurden, wie alle anderen. Und hier sitzen wir Beide nun, zwei stolze Söhne unseres Volkes, und überlegen uns, wie wir aus der Oriarmee eine Siegerarmee machen.“ Der 1O zuckte mit den Schultern. „So kanns kommen, wenn man unseren Planeten als Geisel hält.“ Faaron nickte und hielt sich nachdenklich das Kinn. „Die Sache ist doch nur: wie kann ich meine Ideen doch noch in die Tat umsetzen.“ „Du müsstest diese ewig rückständigen Priore umgehen“, dachte sein 1O laut. Faaron nickte. Die Priore waren das eigentliche Problem. Nicht die Admiralität oder der Generalstab waren das Problem, sondern die Priore, die waren weder die hellsten, noch Militärtaktiker. Das mussten sie auch nicht sein, schließlich waren sie für die Ori Kamikaze-Missionare, leicht zu ersetzen und von Anfang an als Verlust eingeplant. Das alles wäre ja gut und verständlich gewesen, wäre da nicht das Problem, dass sie von den Ori praktisch als Politkommissare eingesetzt wurden und sich als solche in alle militärischen Probleme einmischten. Alles hing von ihnen ab. Ein Anführer konnte noch so ein großes Militärgenie sein: wenn er nicht Linientreu war stieg er nicht weiter auf. Er selbst war das beste Beispiel dafür. Eigentlich hätte ihm von Anfang an klar sein müssen, dass seine Ideen abgelehnt würden, nicht weil sie schlecht waren, sondern weil sie von einem impertinenten 'ungläubigen' Emporkömmling kamen. Vielleicht lag es auch daran, dass sie glaubten, wenn sie den menschlichen Generälen mehr Freiheiten ließen und sie zu mehr Eigeninitiative aufriefen würden sie irgendwann genug Macht entwickeln um zu rebellieren. 'Eigentlich ein verlockender Gedanke', scherzte Faaron mit sich selbst.
Plötzlich schnippte Faarons 1O mit den Fingern und holte diesen aus seinen Gedanken. „Die Orici.“ Faaron runzelte die Stirn. „Das könnte sogar klappen.“ Er musste seine Vorschläge einfach nur einem der Orici vortragen. Als direkte Abgesandte und Kinder der Ori waren sie beinahe das komplette Gegenteil der Priore und oft hatte man sie schon neuartige Vorschläge akzeptiert, die die Priore abgelehnt hätten. Sie waren intelligent und selbstbewusst genug, um den menschlichen Generälen ihre Freiheiten zu lassen und nicht zu fürchten, dass sie das Vertrauen gegen sie richten würden, waren sie doch unglaublich mächtig.
Faaron stand auf und ging zur Tür. „Los, lass uns keine Zeit verlassen. Wir rufen jetzt bei allen Orici an und bitten um eine Audienz und wenn uns das Tage oder Wochen kostet, ist mir egal.“ Faaron Dakamar und der 1O verließen das Arbeitszimmer mit raschen Schritten und machten sich an die Arbeit endlich grünes Licht für Faarons Pläne zu bekommen.


„Einmal noch, Doktor Jackson!“, wies Daniels Therapeut seinen Patienten an. Es war der dritte Tag, an dem Daniel seine Prothese besaß. Die OP war komplett reibungslos durchgeführt wurden und seit zwei Tagen machte Daniel nun seine Reha, um sich an das neue Bein vollständig zu gewöhnen.
Doch dies lief noch nicht sonderlich gut. Daniel stützte sich mit rotem Gesicht auf die beiden Stangen links und rechts von ihm und hangelte sich praktisch auf einem Bein durch die Strecke, ohne das neue Bein sonderlich zu belasten. „Nein, Doktor Jackson“, sagte der Therapeut nur immer und immer wieder. „Sie müssen schon Ihr Bein belasten, sonst werden Sie nie lernen es richtig einzusetzen.“ „Das würd ich ja auch tun, wenn es funktionieren würde“, entgegnete Daniel wütend. „Dafür müssen Sie es auch benutzen, wie Ihr altes Bein“, erklärte der Therapeut zum wahrscheinlich fünfzigsten Mal seinem Patienten. „Treten Sie normal auf und laufen Sie dann ganz sachte mit ihrem Gewicht auf beide Beine verteilt.“ Daniel nickte Verwünschungen murmelnd und gab Druck auf das Bein. Erst ging es gut, doch nach drei Schritten hörte er auf und stützte sich auf die rechte Stange. „Das fühlt sich einfach nicht richtig ein.“ „Wie denn dann?“, fragte der Therapeut interessiert. Daniel suchte nach Worten. „Als ob mir das Bein eingeschlafen ist und zwar dauerhaft.“ „Das liegt daran, dass ihr Nervensystem die Sensoren im Bein noch nicht richtig annehmen. Aber es ist doch bereits ein gutes Zeichen, dass Sie das Bein als Körperteil wahrnehmen. Sie müssen nur weiter üben.“ „Mag sein, aber nicht heute“, meinte Daniel und griff zu seinen beiden Krücken. „Wir machen morgen weiter, ich bin jetzt müde.“ Der Therapeut nickte unwillig. „Na gut, wie Sie wollen. Aber morgen früh machen wir weiter.“ Daniel nickte geistesabwesend und humpelte zurück auf sein Zimmer.
Dort angekommen sah er, wie sich Sergeant Diori mit Sha'Re und General Degenhardt angeregt unterhielt. Sie bemerkten schließlich den Eintretenden. „Hi, Daniel“, begrüßte ihn Degenhardt freudig, den ihn zum ersten Mal besuchen kam. „Wir haben auf dich gewartet und sind mit Sergeant Diori ins Gespräch gekommen.“ „Klar“, meinte Daniel und gab seinem alten Freund die Hand, dann umarmte er seine Frau und ließ sich in einen Sessel fallen. „Und, hast du Fortschritte gemacht?“, fragte Sha'Re. „Geht so“, entgegnete Daniel. „Fühlt sich einfach nicht richtig an.“ „Einfach weiter versuchen, Doc. Ab morgen leg ich auch mit meiner Therapie los. Wenn ich eher fertig bin als Sie, müssen sie mir ein Bier ausgeben, wie klingt das?“, meinte Sergeant Diori grinsend und deutete auf seine frisch installierten Beine und den neuen Arm. „Häng dich einfach rein“, meinte Degenhardt und klopfte Daniel in alter Manier auf die Schulter. „Wir brauchen Dich zurück im Team.“ „Schon klar, ich beeil mich ja!“, blaffte Daniel plötzlich los. „Meine Güte, ich hab vor einem Monat mein Bein verloren und jetzt soll ich schon wieder Saltos schlagen?“ Degenhardt und Sha'Re standen nur baff da, als Daniel sich aus dem Sessel erhob und zum Bett schleppte. Er verzog das Gesicht. „Sorry.“ „Schon gut“, meinte Degenhardt und spielte mit einer Zigarre in seinen Händen. „Du bist sicher erschöpft.“ „Bin ich“, meinte Daniel kurz angebunden. „Wenn es euch nichts ausmacht, hätte ich jetzt gerne meine Ruhe.“ „Sicher“, antwortete Sha'Re, verbarg jedoch nicht die Enttäuschung in ihrer Stimme. Sie hatte gehofft etwas Zeit mit ihrem Mann verbringen zu können. Degenhardt und Sha'Re wandten sich dann zum gehen, verabschiedeten sich noch kurz von Daniel und Mohammed Diori und waren dann verschwunden. Diori blickte zu Daniel, der sich flach aufs Bett legte und zur Decke starrte. „Alles in Ordnung, Doc?“ „Ja, aber jetzt muss ich mich ausruhen“, meinte Daniel auch zu ihm und schloss dann die Augen. Diori ließ es dabei beruhen, wusste jedoch, dass Daniel irgendwelche Probleme haben musste.


Dies sprach der Sergeant jedoch erst drei Tage später an, als beide von der täglichen Reha kamen. Diori hatte sich in den drei Tagen gut an die Prothesen gewöhnt und konnte bereits ohne Krücken zurück aufs Zimmer gehen. Die grobe Motorik hatte er bereits vollkommen wiedererlangt, war jedoch noch etwas wackelig auf den Beinen und konnte mit seinen neuen Fingern noch keine komplizierten Aufgaben ausführen, würde dies jedoch innerhalb der restlichen Woche erlernt haben. Das war die normale Abfolge der Reha und nach spätestens einer Woche hatte sich jeder an seine neue Prothese gewöhnt, doch Daniel Jackson hinkte hinterm Zeitplan weit hinterher. Noch immer ging er an Krücken und konnte die einzelnen Gelenke an seinem Bein nicht benutzen. Wieder in ihrem Zimmer stellte Diori Daniel endlich zur Rede. „Was ist eigentlich Ihr Problem, Doc?“
Daniel sah ihn verwirrt an als er sich aufs Bett fallen ließ. „Was meinen Sie?“ „Na kommen sie“, meinte Diori und lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie schnauzen Ihre Frau und ihren Besuch an, kommen bei der Therapie nicht weiter und wenn Ihnen jemand helfen will werden Sie fuchsteufelswild. Da muss Ihnen doch was durch den Kopf gehen.“ „Ich habe keine Probleme“, entgegnete Daniel. „Bitte, wenn Sie es so wollen. Ich bleibe dann jetzt so lange hier stehen, bis Sie mit der Wahrheit raus rücken.“ „Da können Sie lange warten, vorher werden Ihre Beine müde.“ Diori musste grinsen. „Das glaube ich eher weniger. Einer der Vorteile, wenn man bionische Beine hat. Die werden nicht so leicht müde.“ Zehn Minuten lang schwieg Daniel, bevor er endlich wieder den Mund eröffnete. „Na gut, Sie haben gewonnen, Sie bockiger Afrikaner.“ „Dafür bin ich bekannt“, meinte Diori selbstbewusst und ließ sich Daniel gegenüber auf sein Bett fallen. „Also?“

Es dauerte erneut eine Weile bis Daniel seine Gedanken geordnet hatte. „Ich komm einfach nicht über den Verlust meines Beines weg. Bis zu diesem Zeitpunkt, als sich der Orikrieger neben mir in die Luft gejagt hat und ich verwundet wurde, war ich nie nachhaltig verletzt worden, auf keiner Mission mit ST 1. Ich weiß, ich wurde hin und wieder angeschossen, hin und wieder mit dem Sarkophark geheilt, aber ich musste mir der Verletzung nie lange bewusst sein. Ich bin durch den ganzen Goa'Uldkrieg und die Zeit davor marschiert, ohne etwas mehr, als einen Kratzer und gleich bei der ersten großen Operation...“ „Und deswegen stellen Sie sich so an?“, fragte Diori. „Das ist ja lächerlich. Gerade von Ihnen hätte ich erwartet, dass Sie nicht so ein Weichei sind.“ „Was meinen Sie?“, fragte Daniel verwirrt. Diori fuhr sich durch die Haare. „Wie soll ich das nur ausdrücken... Sie nehmen einfach alles viel zu ernst.“ Daniel runzelte nur die Stirn. Diori fuhr fort: „Sie sollten anfangen wieder Freude am Leben zu haben und nicht nur Trübsinn blasen. Dafür ist das Leben viel zu kostbar und viel zu kurz. Ich verstehe ja, dass der Verlust ihres Beines traumatisch war, aber wie soll es dann mir gehen? Ich habe beide Beine und einen Arm verloren und sehen Sie mich wie ein Schlosshund weinen? Nein, denn ich bin bereits darüber hinweg und habe mich damit getröstet, dass es nun Möglichkeiten gibt mich zu wieder vollkommen herzustellen.“ Daniel nickte nachdenklich. „Ich weiß, aber deshalb muss ich es doch noch lange nicht gut finden, dass jeder sich so benimmt, als sei es nie passiert. Alle Menschen, die ich kenne, sind sofort wieder an mich herangetreten, als hätte man mir nur ein Hühnerauge entfernt, während ich im Inneren noch damit fertig werden musste.“ „Dann hätten Sie mal das Maul aufreißen müssen“, entgegnete Diori unbekümmert. Dann räusperte er sich. „Wissen Sie... lassen Sie einfach das ganze hinter sich und leben Sie ihr Leben weiter.“ „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das noch kann“, meinte Daniel. „Der Gedanke an sich wieder mit ST 1 auf eine Mission zu gehen gefällt mir nicht.“ „Dann lassen Sie es“, riet Diori. „Sie können ja wohl auch was anderes machen. Machen Sie das, was Ihnen Freude bereitet, seien Sie fröhlich und dankbar dafür, dass Sie eine zweite Chance haben, das ist mein Rat für Sie.“
Daniel nickte stumm. „Da haben Sie wohl Recht. Wie haben Sie das gelernt?“ „Auf die harte Tour“, antwortete Diori. „Wachsen Sie in einer Umgebung auf, wo jeder um sie herum kränkelt, ungebildet und arm ist, und sie selbst AIDS haben. Ebenso ihre Frau und ihre Kinder. Finden Sie sich damit ab früh und in einem Slum zu sterben. Und dann kriegen Sie plötzlich eine zweite Chance auf ein besseres Leben, wenn die AU und die UN in ihr Land kommen, sie heilen und ihren Kindern und ihnen eine Schulbildung, sauberes Wasser und Möglichkeit auf Arbeit bringen. Da haben sie dann plötzlich einen komplett anderen Blickwinkel aufs Leben.“

Daniel nickte nachdenklich. Diori hatte Recht. Er musste aufhören seinem Verlust nachzutrauern und statt dessen froh darüber sein, dass der Kamikaze-Orisoldat ihn nicht mit in den Tod gerissen hatte und außerdem froh sein, dass er einen vollwertigen Ersatz für sein Bein hatte. Er musste seinen Blick wieder auf die Zukunft richten, auf die Zukunft, die er mit Sha'Re verbringen wollte. Und seine Zukunft im STK? Er konnte zurückgehen und wieder an der Seite seiner Freunde gegen das Böse streiten, aber wollte er das denn überhaupt? Sein eigentlicher Grund, nämlich der Sha'Re zu befreien, war schon vor Jahren nichtig geworden. Er beschloss die Entscheidung zu vertagen und jetzt lieber aufzustehen. Er atmete tief durch. „Danke, ich glaub, so eine Aussprache hab ich mal gebraucht.“ „Gern geschehen“, meinte Diori nur zufrieden. „Kommen Sie mit?“, fragte Daniel. „Ich hab so viele Tage Reha verschwendet, da muss ich doch mal was aufholen.“ Diori grinste und nickte. „Gut so. Ich helf Ihnen.“ Gemeinsam verließen sie das Krankenzimmer.


Faaron Dakamar saß stumm vor dem Orici, der gerade in aller Ruhe die Daten durch ging, die Dakamar ihm vorgelegt hatte. Drei Tage hatte er gebraucht, um endlich einen Termin bei einem der acht Orici zu bekommen und nun wollte er auch direkt die Antwort des Orici abwarten. Der Halb-Ori legte schließlich das Datenlesegerät bei Seite und blickte Faaron über den Schreibtisch hinweg an. „Interessant.“ „Tatsächlich?“, stieß Faaron aus. Der Orici nickte langsam. „Ja, ich finde, dass Deine Reformen Potenzial haben und uns sehr nützen werden, Admiral. Es war gut, dass Du die Priore ignoriert hast und mich aufgesucht hast. Wie schnell kannst Du deine Reformen in die Tat umsetzen.“ „Beinahe sofort, wenn wir die Industrie augenblicklich mit den Blaupausen für die neuen Geräte ausrüsten“, entgegnete Faaron mit einem siegessicheren Grinsen. „Und die Ausbildung der Truppen mit den neuen Taktiken?“, fragte der Orici interessiert. „Ich habe eine komplette Kompanie mit 300 Kriegern bereits ausgebildet“, erklärte Faaron. „Wenn ich immer zwei Mann zu je einer Kompanie schicke, dann haben wir in sechs bis zehn Wochen 150 geschulte Kompanien. In weiteren zehn Wochen könnte bereits eine ganze Heeresgruppe mit den neuen Taktiken vertraut sein.“ „Das gefällt mir, Admiral, gute Arbeit“, lobte der Orici milde lächelnd. „Danke“, meinte Faaron und kramte aus seiner Tasche einen weiteren Datenkristall heraus. „Aber das wäre noch nicht alles. Wir sind nun seit über einem Monat auf dem Rückzug, während die Erdlinge dank ihrer Operation Roundhammer immer mehr besetzte Planeten wieder unter ihre Kontrolle bringen. Meiner Meinung nach sollten sich die Truppen zurückziehen und in gesicherten Positionen die Erdlinge abwehren und nicht in sinnlosen Feldschlachten ihr Leben lassen. Ich bin zuversichtlich, dass ich in drei bis vier Monaten, vorausgesetzt man gibt der neuen Ausrüstung für die Bodentruppen höchste Priorität, das Blatt wieder für unsere Seite wenden kann.“ Der Orici nahm den Datenkristall in Augenschein und stützte bei dem Namen, den Dakamar der Gegenoffensive gegeben hatte. „Was bedeutet 'Wacht am Rhein'?“ Dakamar räusperte sich. „Das ist eine Hommage an eine irdische Gegenoffensive in einem Konflikt, den sie 'Zweiter Weltkrieg' nennen. Wacht am Rhein war ebenfalls eine Gegenoffensive, die das Blatt für eine der Parteien noch einmal wenden sollte. Es schien mir passend.“ „Gut, genehmigt“, antwortete der Orici nach einigem nachdenken und überraschte Dakamar damit sehr.

Der Orici lächelte darüber. „Admiral, wenn ich eine Möglichkeit habe für meine Eltern die Eroberung der Milchstraße zu retten oder gar voranzutreiben, dann bin ich durchaus gewillt Dir freie Hand zu lassen, wenn Du glaubst, dass Du damit Erfolg hast. Ich bin davon überzeugt, wenn einer diesen Feldzug wieder erfolgreich machen kann, dann Du.“ „Danke, mein Herr“, sagte Dakamar und neigte leicht den Kopf, wie es das Protokoll vorsah. Der Orici griff zu einer Pergamentrolle und schrieb einige Sätze darauf und überreichte sie Faaron Dakamar. „Das hier ist eine Generalvollmacht für Dich, um diese Gegenoffensive zu planen. Ich lasse Dir freie Hand, diese Operation und alle Reformen durchzuführen, die du dafür nötig hältst. Du darfst jetzt gehen.“ Faaron erhob sich, verneigte sich und verließ dann das Büro des Orici.
Draußen hatte Faarons 1O angespannt auf seinen Chef gewartet. „Und?“, fragte der 1O gespannt. „Wir können loslegen“, antwortete Faaron zufrieden und hielt die Pergamentrolle hoch. „Komm schon, wir haben einiges zu tun.“


Zu Beginn der nächsten Woche wurden Daniel Jackson und Sergeant Mohammed Diori gleichzeitig aus der Reha entlassen. Beide Männer verließen die Klinik aufrecht stehend, ohne Krücken oder andere Hilfsmittel. Daniel hielt die Hand seiner Frau, als Beide auf den Wagen zugingen, der sie zum Flughafen und dann nach Hause bringen sollte. Daniel blieb vor dem Wagen stehen und wand sich an Diori. Er reichte dem Sergeanten die Hand, welcher sie auch prompt ergriff. „Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Sarge.“ „Gern geschehen, Doc. Was haben Sie jetzt vor?“ „Erst einmal nach Hause fahren und dann mein Leben so leben, wie ich es möchte“, antwortete Daniel. Diori grinste über die Antwort. „Gut so, Doc.“ Daniel grinste ebenfalls. „Und Sie, was machen Sie nun?“ „Erst einmal meine Familie besuchen und meinen restlichen Urlaub abreißen. Dann gehts zurück an die Front, nen paar Ori in den Arsch treten und mich hoffentlich nicht noch mal abschießen lassen.“ „Gute Idee. Ich hoffe, wir sehen uns noch einmal wieder“, sagte Daniel zum Abschied. „Das hoff ich auch, Doc. Adieu.“ Dann ging er und Sha'Re legte ihre Arme um Daniels Hals. „Komm, lass uns nach Hause gehen.“


Die Heimkehr artete für Daniel fast zu einem Triumphzug aus. Das komplette STK war auf den Beinen und richtete für Daniel eine 'Willkommen daheim'-Party aus. ST 1 und Degenhardt empfingen ihn bereits am oberirdischen Eingang. „Willkommen daheim“, kam es nacheinander von Franzi, Jules, Ralf, Vala und Teal'C. „Sorry, dass wir dich nicht besuchen konnten, aber wir hatten nen Einsatz“, erklärte Franzi. „Schon gut“, meinte Daniel und setzte ein breites Grinsen auf, als er ins Casino geführt wurde, wo die Party stattfand. „Lasst uns nur feiern.“
Nach etwa zwei Stunden ausgelassenem Feierns bat Daniel plötzlich um die Aufmerksamkeit der Anwesenden. „Darf ich bitte um eure Aufmerksamkeit bitten?!“, rief er lauthals und wartete dann, bis alles still geworden ist. „Ich möchte mich bei euch allen für diese tolle Feier bedanken.“ Darauf folgte erst einmal ein allgemeines Zuprosten und das Versichern, dass das doch selbstverständlich war. „Ich hasse es natürlich diese gute Stimmung zu unterbrechen, aber ich habe eine Ankündigung zu machen“, meinte Daniel und holte dann tief Luft. „Ich habe mich entschlossen das STK zu verlassen.“ Da war plötzlich alles still. „Aber warum denn das?“, fragte Jules erstaunt wie alle anderen. „Es gibt einige Gründe“, erklärte Daniel. „aber der wichtigste ist wohl, dass ich einen neuen Lebensabschnitt beginnen möchte. Ich möchte mich endlich mit Sha'Re auf Abydos niederlassen und eine Familie gründen.“ Er legte einen Arm um seine Frau. „Ich hoffe, ihr könnt das verstehen.“ „Aber sicher doch“, meinte Ralf als erster und gab Daniel lächelnd die Hand. „Es wird zwar schwer ohne Dich, aber Du hast ein Recht darauf Dein Leben nach Deinen Wünschen zu gestalten. Ich wünsche Dir alles gute.“ Ähnlich äußerten sich auch alle anderen Anwesenden. Daniel hob lächelnd und eine Träne unterdrückend die Bierflasche. „Dann lasst uns jetzt noch einmal kräftig feiern, bis sich die Balken biegen!“ Und das taten sie.




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