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TGE Combined - Fire of War von Atlan, Colonel Maybourne

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1.17 Das Leben des Faaron
von Colonel Maybourne und Atlan



Es war ein stürmischer Tag als Nina König vom Walkürenlandeplatz in ihr Büro des TRAV in Neu Berlin kam.
Sie fluchte wegen des Regens, aber niemand konnte es genau verstehen, weil sie leise war und darauf achtete, dass es keiner hörte.
Nachdem sie ins Büro gekommen war und den Mantel abgelegt hatte, las sie ein Memo und es kam ihr gleich wieder bitter hoch.
Sie hatte ein Dosier über einen bestimmten Oricommander abgefordert und alles, was es dabei zu lesen gab, waren Vermutungen und Gerüchte.
Daher griff sie sofort zu ihrem Telefon.
„Harry, bitte kommen sie auf der Stelle in mein Büro.“
Als sie aufgelegt hatte, ging Nina König an einem Schrank und goss sich einen Kaffee ein, die Koffeindosis brauchte sie nach dem Memo unbedingt.
Danach setzte sie sich wieder an ihren Schreibtisch und las den Bericht noch einmal, doch den Notizen war nichts zu entnehmen, was interessant war.
Kurz darauf kam ihr Stellvertreter Harry Maybourne und schloss die Türe hinter sich, bevor er bei seiner Chefin Platz nahm.
„Ich weiß ja, dass sie wegen dem Bericht unzufrieden sind, aber wir haben einfach nichts, was wir über diesen Faaron Dakamar schreiben können.
Wir wissen nur, dass er ein fähiger und erfahrender Mann ist und bei den Ori zu den besten, in ihrer Flotte zählt.“
Oberst König stellte das natürlich nicht zufrieden.
„Harry, wir bräuchten sehr viel mehr über den Kerl wenn wir verhindern wollen, dass er Siege am laufenden Band gegen unsere Flotte einfährt.
Ich muss ihnen nicht sagen, dass die Ori nicht gerade mehr als besseres Kanonenfutter in allen Kämpfen waren, bevor dieser Dakamar kam.“
Maybourne lächelte sie hintergründig an.
„Nina, die Ori haben auch vorher Erfolge gefeiert, aber natürlich haben sie recht, dass der Typ mehr Siege eingefahren hat, als die ganze Oriarmee.
Trotzdem kann ich nicht geben was ich nicht habe, da wir fast nichts über ihn wissen, außer er soll aus der Origalaxie kommen.
Außerdem soll er durch sein respektloses Verhalten bei seinen Vorgesetzten und vor allem bei den Prioren, mehr als nur unbeliebt sein.“
Sie unterbrach ihn gleich.
„Wenn das so ist, warum ist er dann immer noch im Amt?“
Maybourne rieb sich an der Stirn.
„Einige Orici halten zu ihm und brauchen ihn weil dieser Dakamar ein guter Taktiker ist, es in der Karriereleiter aber sicher nicht weiter nach oben bringt.
Dafür hat er viel zu viele Feinde bei den Prioren und die haben kein Interesse daran, dass er so noch mehr Macht bekommt.“
Nina König stand auf und ging einige Schritte durch ihr Büro, da sie mit dem mageren Bericht nichts anfangen konnte.
„Wenn ich mich richtig erinnere hat er den Rang eines Seelen- Admirals, dass ist doch korrekt und unserem Konteradmiral ebenbürtig?“
Maybourne bestätigte es.
„Ja, aber ich verstehe nicht, was sie damit sagen wollen?“
Sie dachte eine weitere Sekunde und umrundete noch mal, ihren Schreibtisch, während sie der Amerikaner genau beobachtete.
„Nun… er hat sicher einige Bedürfnisse als Mann und in seiner Position könnte man sicher an viele Kurtisanen kommen…?“
Maybourne schüttelte sofort den Kopf.
„Nein dass haben wir schon versucht, unsere letzte Agentin wurde enttarnt und so als Ketzerin in einen Verbrennungskreis geworfen.“
Nina König fluchte und fasste sich auch genauso schnell wieder, da sie es satt hatte, nichts vor den Namen dieses Mannes eintragen zu können.
Aber sie hatte auch nicht vor aufzugeben und die Ori die Welten einnehmen zu lassen, auch es in dieser Sekunde nicht gerade rosig aussah.
Daher grübelte sie ebenso wie Maybourne, wie sie mehr über den Oricommander und seine zu diesem Zeitpunkt, geniale Form der Kriegsführung herausfinden konnte.


P3Y773, einige Stunden später:

Faaron Dakamar ging ziemlich ruhig des Weges, durch die Gänge seines Flaggschiffes, er war auf dem Weg in den Hangar.
Da er wieder einmal einen Sieg einfahren konnte wollte er sich seine Beute genau ansehen, da er in seiner spärlichen Freizeit gerne andere Technologie studierte.
Die Priore sahen das ganz und gar nicht gerne, aber bei ihm konnten sie kaum etwas sagen, da er im Rang über ihnen stand.
Dakamar betrat den Hangar, der wie eine große Kapelle einer Kirche aussah, weil die gesamte Decke und die Wände mit Bildern der Ori überquollen.
Dazu waren hier dutzende kleinere Nischen, in denen die Jäger der Ori standen und heute acht erbeutete Erdenjäger, des Typs F 301.
Dakamar ging zu einem Krieger, die den Jet rein gebracht hatten.
„Gut gemacht, wo ist der Pilot?“
Der Angesprochene verneigte sich.
„Er ist tot als wir den Jäger aufbrachten hat er sich mit einer Waffe selbst erschossen, bevor es uns gelang ihn gefangen zu nehmen.“
Dakamar schüttelte den Kopf.
„Schon wieder… diese Erdenmenschen scheinen ja ganz auf den Tod versessen zu sein und es ist für mich das gefährlichste an ihnen.“
Der Krieger stimmte zu.
„Ja Herr, die Schiffe die diese Welt verteidigten, haben sich leider beide selbst zerstört, als die Brücken erreicht wurden…“
Dakamar lachte höhnisch in sich herein.
„Sie wollten sicher gehen, dass sie möglichst viele von uns mit in den Tod nehmen…“
Er wurde jäh unterbrochen.
„Sind sie Seelen Admiral Faaron Dakamar?“
Er drehte sich um und sah dort einen kleinen und schmächtigen Mann mit blauer Uniform, auf denen die Zeichen der Ori prangerten.
„Ja und wer sind sie?“
Der Mann verneigte sich noch tiefer.
„Mein Name ist Tyrian Suradis und ich diente in der Brigade der Erleuchtung, die mich zu der ehrenvollen Aufgabe berief, euch zu heroisieren.“
Dakamar musste sich selbst ermahnen, da er die Leute nicht ausstehen konnte.
„Na toll, Propagandakompanie…“
Mit einer recht miesen Laune, die er allerdings vor seinem Gegenüber zu verbergen wusste, es hätte nur zu Ärger geführt, gingen sie aus dem Hangar.
„Folgen sie mir, wenn sie was wissen wollen.“
Tyrian Suradis folgte ihm, hellauf begeistert und konnte sich an den ganzen Reliefen nicht satt sehen, da er von ihnen fasziniert war.
„Sehen sie doch nur, die Geschichte von Myrarus, wie er den Ungläubigen auf Celturis, an die Lehre der Ori bindet und sie…“
Dakamar verdrehte die Augen und dachte sich, was er für einen Spinner erhalten hatte und auf was das noch heraus laufen würde.
„Ja, wer kennt die Geschichte nicht…“
Er bog schnell mit seinem Gast ab und nutzte den Ringstransporter, um fünf Decks weiter, zur Offiziersunterkunft zu kommen.
Jedes Mal wenn er etwas betätigte und sei es nur der Lichtschalter, kommentierte sein Gast zu seinem Leidwesen alles mit der Macht der Ori.
Faaron Dakamar hatte eben das ganz große Pech, den Tag mit einem fanatischen Mitglied, der Propagandakompanie zu verbringen…


Erde, abgelegener Lagerkomplex:

Im Schatten der Nacht, kamen mehrere Mitglieder der Pro Ori Bewegung zusammen, da sie in den letzten Monaten viele Rückschläge hinnehmen mussten.
Die wenigen Menschen auf der Erde, die an die Ori glaubten und es öffentlich zugaben, waren beinahe Ausgestoßene der Gesellschaft.
In einigen Nationen wurden sie einfach verhaftet und wegen Kollaboration mit dem Feind und Unterminierung der Truppenmoral, ins Arbeitslager gesperrt.
In fast allen westlichen Ländern, standen sie unter Beobachtung der Behörden und wurden auf jede erdenkliche Art schikaniert.
Daher waren für die Organisationen öffentliche Treffen nicht möglich und sie mussten sich, in abgelegenen Gebäuden treffen.
Diesmal war es eine Lagerhalle im Industriegebiet, der Italienischen Hafenstadt Neapel und es kamen auch Vertreter anderer Gruppen hier her.
So waren Mitglieder der Mafia und UN Gegner eingetroffen weil sie im größeren Sinn mit der Ori Bewegung zusammen arbeiten wollten.
Deshalb kam jetzt Ho, ein Chinese und Anführer der Ori Bewegung zu den anderen, weil er in gewissem Maß in Eile war.
„Ich spar mir die üblichen Begrüßungsfloskeln und komm gleich zum wesendlichen, da wir es sonst noch mit der Polizei zu tun bekommen.
Leider musste ich erfahren dass einer unserer Freunde wohl beschattet wurde als er herkam, er ist kurz vor diesem Treffpunkt wieder umgedreht.“
Dass brachte Frank Pfeiffer, einen Waffenschmuggler aus Deutschland auf den Plan dass nach wie vor die Sicherheit der Gruppierung auf dem Spiel stand.
„Wie weit vor dem Treffpunkt ist umgedreht?“
Ho beruhigte ihn.
„Keine Sorge, er ist mehr als drei Kilometer vor der Halle wieder abgefahren und wenn es den Cops ernst ist, brauchen sie Stunden, um uns zu finden.“
Darauf meldete sich Anis All Mohammed, ein Terrorführer aus Syrien, der sich zwar nicht bei der Orireligion um Anschluss bemühte, aber die UN bekämpfte.
„Schön und gut, aber ich will hören wie die UN geschwächt wird und dann ist mir egal was da bei euch ansteht.“
Ho verneigte sich leicht vor ihm.
„Wir wollen um eine Partnerschaft anhalten, da es laut dieser Organisation nur logisch sei, der ehemals so guten UN den Kampf zu erklären…“
Er wurde sofort von einem Afrikaner mit Tarnanzug unterbrochen.
„Und wenn wir Erfolg haben was ist dann…werden die Ori hier einmarschieren und die ganze Bevölkerung massakrieren?
Versteht mich nicht falsch ich will die UN aus Angola rauswerfen und danach als Präsident zu meinem Volk sprechen, aber...“
Da widersprach ihm Svenja, eine dunkelhäutige Orianhängerin aus Belgien.
„Die Ori werden uns mit Waffen und Ausrüstung beliefern, doch der Kampf soll komplett, bei Schwierigkeiten mit geringer Hilfe, von uns geführt werden.
Erst wenn wir den Planeten bekehrt haben, kommen die Ori und sie haben zugesichert, das die konvertieren Menschen, großzügig behandelt werden.“
Es meldete sich jetzt ein ehemaliges Mitglied des Chinesischen Politbüros zu Wort, der seinen Posten bei den Umstürzen verloren hatte.
„Ich werde sie vorerst unterstützen, doch ich will erst wissen, wie sie diese Waffen der Ori bei den Kontrollen vorbei bringen.“
Da erhob sich Frank Pfeiffer wieder.
„Keine Sorge, das werden mein Partner und ich übernehmen.“
Innerlich war er sich nicht so sicher da er mit den Orianhängern nichts zu tun haben wollte, zu seinem Pech aber keine andere Arbeit fand.
So war er mehr oder weniger auf die Deals, mit diesen Fanatikern angewiesen und das war bei seinem unruhigen Gewissen nicht gut angekommen.
Er hatte schon öfters gedacht, einfach auszusteigen, aber da die Gruppen fanatischer als die Al Kaida war, ließ er das noch…


In Faaron Dakamars Quartier:

Mit dem Kriegsberichterstatter war er in sein Quartier gegangen und blickte auf den Mann vor ihm, wie auf einen Feindlichen Soldaten.
Ihm war dieser schmierige Fanatiker zuwider weil er immer wieder die Taten der Ori pries, da Faaron Dakamar aber nicht an sie glaubte, musste er leider mitspielen.
„Na dann, setzen sie sich.“
Tyrian Suradis nahm Platz und bestaunte noch mal eines der Gemälde, dass er nicht kannte, es zeigte nämlich keine Orisymbolik, sondern eine alte Frau.
„Woher stammt dieses Bild, es ist nicht von Göttern und laut den Geboten, darf nur abgebildet werden, was geheiligt wurde!“
Dakamar rollte mit den Augen.
„Das stammt von meiner Heimatwelt und es ist egal, ob es nun geheiligt ist oder nicht, weil da mein Großvater abgebildet ist.“
Suradis sah sich noch mal in dem Quartier um aber es war sehr spartanisch eingerichtet und es ging ihn eigentlich auch nicht an.
„Gut, berichten sie von ihrer Heimatwelt und wie sie durch die Pracht der Ori mit Leben wenn nicht gar ihrem Existenzrecht, versorgt wird.“
Dakamar nahm einen Schluck Rotwein und dachte einen Moment nach, bis er entschied das er dem Kerl die Wahrheit sagen sollte…


19 Jahre vorher, in der Origalaxie:

Seine Heimatwelt hieß Heredion und sie lag am äußersten Rand der Origalaxie, weshalb sie in den vergangen Jahrhunderten von den Ori ignoriert wurde.
Die Ori begangen vor 2800 Jahren langsam damit, die Völker ihrer Galaxie zu unterwerfen, es ging aber zuerst sehr langsam vonstatten.
Nach ihrem Aufstieg ignorierten die Ori die Völker, die sich nach ihnen gebildet hatten und es war ein Zufall, der dass änderte.
Nachdem sie erkannten dass sie durch die Anbetung mächtiger wurden, begannen sie damit so viele Völker wie möglich zu Missionieren.
Aber sie hatten nicht wirklich Interesse, dass selbst zu erledigen und so dauerte das länger und einige Völker konnten sich hoch entwickeln.
Faaron Dakamars Volk gehörte zu denen und es war das letzte in ihrer Galaxie, das die Ori als Abschluss ihrer Vereinigungskriege eingenommen hatten…

Heredion besaß eine Raumflotte, die technisch Fortschrittlicher war als die Irdische, es aber in ihrer Anzahl nicht gegen die Oriflotte aufnehmen konnte.
Ihnen gelang es, über einige Monate Widerstand zu leisten, aber sie verloren den Krieg und zu guter Letzt wurden sie besetzt.
Faaron Dakamars Vater war Admiral, der Flotte und galt als Kriegsheld des Volkes, da drei so genannte Schlachten gegen die Ori wegen ihm gewonnen wurden.
Allerdings musste er wegen einer Verletzung die entscheidende Schlacht verlassen und war so auf der Heimatwelt im Lazarett…
Faaron Dakamar hingegen war Kadett der Flottenakademie und war auf dem Heimweg als auf einmal Orijäger in ihren Luftraum eindrangen…
„…ich lief also zu meinem Elternhaus, doch die Tür stand weit offen und meine Mutter war in diesem Moment den Tränen nahe.
Eine Kohorte hatte meinen Vater verschleppt und zerrte ihn zum Markt wo ein Prior schon bei dem großen Brunnen auf ihn und andere Verschleppte wartete.
Ich blieb auf Drängen meiner Mutter zu Haus und sah im Unterhaltungsprogramm, dass er auf Grund seiner Kriegserfolge getötet werden sollte.“
Faaron Dakamar dachte an die Nacht zurück, wie er um seinen Vater betete und wünschte, der Armee als vollwertiger Soldat dienen zu können.
Aber daraus wurde nichts und er saß zu Hause rum, als der Vater auf dem Markt kniete und es Minuten bis zu dessen Hinrichtung waren.
Ein Prior trat vor die Gefangenen.
„Bürger Heredions, die Ori haben sich eurer erbarmt und kamen in ihrer Herrlichkeit sowie zu eurem Wohl über diese Welt.
Es ist jetzt an der Zeit, dass ihr euch von nun an den Ori unterwerft und ihnen Tribut zollt, den sie verdient haben.
Und als Warnung sei euch gewiss dass jene die sich widersetzen oder Abgesandte morden, bei keinem Prior der Ori Gnade zu erwarten haben.“
Dakamar sah im Fernseher mit an, wie sein Vater kess seinen Kopf hob.
„Haben wir etwa Angst, dass die Tempelsteuern niedriger ausfallen und die netten Orgien, auf einmal die Woche verschoben werden müssen?“
Der junge Faaron wusste nicht, wie er in dem Moment stolzer auf seinen Vater sein konnte, so hörte schließlich der ganze Planet den Worten zu.
Aber im nächsten Augenblick wurde er als erster hingerichtet und der Prior sah ziemlich sauer aus, auch als die anderen Männer getötet wurden.
Faaron spürte unbändige Wut in sich, die nur durch seine Mutter und die ältere Schwester, vor allem aber den Unterricht der Akademie, gebändigt wurde.

In der Gegenwart hing Tyrian Suradis an den Lippen des Kriegshelden der Ori, auch wenn auf den ersten Blick das Interview ungewöhnlich war.
Er hatte erwartet, einen Bericht über einen Helden zu verfassen und nicht zu hören dass es den großen Helden am Anfang widerstrebte, den Ori zu folgen.
„Wie ihr wisst, entstammen wir Menschen niederen Völkern und wurden erst von den Ori, auf den Weg der Rechtschaffenheit gebracht.
Es mag sicher die Torheit eurer Jugend gewesen sein die euch den Blick auf die einzige wahre Lehre versperrt hat.“
Dakamar saß dem Mann noch unbeteiligt Gegenüber, doch er würde ihm gerne aufzeigen, wer er wirklich war und was er von den Ori hielt.
„Wir sollten mit dem Bericht fortfahren, weil ich nicht ewig Zeit habe und sie sicher auch, auf die eine oder andere Art, gebraucht werden.“
Er erinnerte sich an die ersten Jahre der Besatzung zurück und vor allem daran, dass es für das Volk seines Planeten nicht gut aussah.
Es gab viele Aufstände, die ziemlich blutig niedergeschlagen wurden und Tausende wurden in den ersten beiden Jahren ermordet.
„… und so erinnere ich mich noch an den Tag zurück, als eine Gruppe Krieger auf dem Markt meiner Stadt, auf ehemalige Priesterinnen losging.
Das Anbeten unserer Gottheiten war unter Strafe verboten…“
Suradis unterbrach ihn auf der Stelle.
„Es ist auch nicht rechtens die Herrlichkeit der Ori durch Blasphemie zu beschmutzen, weil so das Böse in unserer Welt Einzug erhalten kann.“
Dakamar dachte bei den Worten an die Tage zurück als er drei Priesterinnen helfen wollte, bei der Gelegenheit hatte er vier Krieger getötet.
Als er den Ori noch nicht dienten musste ging nie ohne eine Pistole auf die Straßen, da die Ori ihre Schergen oft willkürlich auf die Bevölkerung losließen.
An dem Tag als die ehemaligen Priesterinnen belästigt wurden, benutzte er sie und er erschoss die ganze Gruppe.
Leider bekam es Kollaborateure mit und ließen Dakamar sofort in ein Verließ werfen, weil für den Verrat von Glaubensunwilligen hoch Belohnungen anstanden…

Die nächsten Tage verbrachte er im Verließ und musste sich da von Regeenwasser und Resten ernähren, die er zufällig bekam.
Die Ori hatten einen rigiden Kurs, was die Gefangenen anging und so musste er ausharren, bei den Gedanken an die Kälte schlottern ihm heute noch die Knie.
Nach einigen Tagen kam ein Prior zu ihm und trat arrogant wie immer in die Zelle, weil er auf einer wie er es nannte, Heiligen Mission war.
„Geehrt seien die, die ihre wahre Bestimmung erkannt haben.“
Dakamar sah nicht zu ihm hoch, sondern kauerte weiterhin in seiner Ecke, da er seinen Tod so schnell wie möglich hinter sich haben wollte.
„Leg mich endlich um, aber erspar mir die die blöden Sprüche.“
Der Prior ließ seinen Stab aufleuchten und brachte Licht in die Zelle, eh er den Gefangenen zu seiner Rechten genau musterte.
„Die Ori brachten die Erlösung in unser aller Leben und wer bist du, der sich ihnen verweigert und ewig in die Verdammnis verbannt zu…“
Faaron wurde das wieder zu viel.
„Mann, jetzt komm endlich auf den Punkt.“
Der Prior grinste und beugte sich zu ihm runter, wobei er aussah als ob er grad einen Vogel an seinem Jungfernflug hinderte.
„Du warst in Heidnischen Armee, deiner Welt und hast dich vorbereitet, die Diener der Götter zu bekämpfen.
Um dich und deine Familie von der Todsünde zu befreien, bieten die Ori dir gnadenvoll an, es in ihrer Heiligen Armee als Krieger zu versuchen.“
Dakamar sah ihn für einen Moment in die Augen und spuckte dann auf den Boden, da den Ori zu dienen, ihn mit Abscheu erfüllte.
„Da kannst du dir ganz schnell einen anderen Dummen suchen.“
Der Prior hatte aber diese Reaktion schon befürchtet.
„Dann sollst du keinen Frieden finden und in Gewissheit dessen sterben, mit deiner Familie in die Unterwelt zu gehen.“
Faaron hätte den Prior am liebsten ans Fenstergitter geschlagen, aber er wusste genau, dass als ein normaler Mensch kaum einer eine Chance gegen sie hatte.
Und so musste er sich wohl oder übel dem Druck beugen und der Armee der Ori beitreten, auf jeden Fall war dies besser, als seine Familie sterben zu sehen.
Und obwohl er als Offizier eingestellt wurde, verachtete er die Ori und vor allem die Priore zu jeder nur passenden Gelegenheit…


Zwei Jahre später, auf einem alten Orikreuzer:

Die ersten beiden Jahre war er Kohortenführer des Feuers, ein Rang der dem Leutnant zur See gleichwertig war und auf einem Kreuzer stationiert.
Die Ori hatten, nachdem sie die ganze Galaxie eingenommen hatten, fast ihre ganze Armee an beinahe allen Bereichen verkleinert.
Die Ori brauchten diese Truppen nicht mehr und es blieb nur eine kleine Schutztruppe, falls in den Welten Aufstände aufblühen sollten.
Gleichzeitig wurde die Armee als Art erweitete Polizei angesehen und ging daher auf die Jagd nach Kriminellen und Schmugglern.
Und an dem Tag and dem sich für Faaron alles ändern sollte, war eine dieser Missionen, da zu viele Schiffe der Ori von Piraten überfallen wurden…
Er kam gerade auf die Brücke, als das Piratenschiff gefunden wurde, ein veraltertes Schiff, die Besatzung bestand bestenfalls aus Trunkenbolden…
Der Captain wandte sich an die Brückencrew.
„Zerstört es und meldet der heiligen Admiralität dass wir den Göttern Ehre erwiesen haben, es soll ein Freudenfest für die Ori werden…“
Faaron bemerkte aber gleich, dass das nicht so einfach würde.
„Captain, die wenden und greifen unsere Bachbordseite an, wenn wir nicht...“
Der Kommandant sah durch ihn hindurch.
„Wenn ich den Rat eines Zwangsbekehrten suche, werde ich mich an ihn wenden und jetzt, ist es an der Zeit den Göttern zu dienen.“
Der Kreuzer feuerte seine Hauptwaffe ab, aber sie traf nur ins Leere, weil dass Piratenschiff in der Lage war ein Ausweichmanöver durchzuführen.
Sie wendeten schnell und hart, womit sie über den Orikreuzer kamen und die Waffen genau in die Schildverbindungspunkte feuerten.
So entstand ein Loch und ihre nächsten Salven, trafen genau in den Rumpf, was dass Orischiff schwer erschüttern sollte.
Faaron der sich an einem Geländer festhielt und nicht Boden ging, sah wieder zum Captain, es reichte ihm nämlich langsam.
„Verdammt, wann geben sie endlich vernünftige Befehle?“
Der Captain glaubte sich verhört zu haben.
„Stellen sie etwa meine Befehle in Frage und wagen es die Ori zu beleidigen?“
Nun wurde es Faaron allerdings zu viel und er aktivierte die Waffe auf seiner linken Hand, die auf Betäuben eingestellt war…

Wieder in der Gegenwart, konnte Tyrian Suradis kaum glauben, was er grade hörte und starrte Faaron Dakamar mit aufgerissenen Augen an.
„Sie… sie… haben es gewagt, den Kommandanten und die Brückenbesatzung zu betäuben, es ist eine Sünde, sich gegen seine Vorgesetzen zu stellen.“
Dakamar lächelte darüber nur.
„Ich bitte sie, diese „Besatzung“ war unterste Kanone und hätten wir das Schiff verloren…“
Der Berichterstatter nickte.
„Wären sie getötet, oder vor ein Glaubenstribunal gestellt worden.“
Dakamar prostete ihm zu und fuhr fort.
„Ich hab den Kampf mit den Piraten aufgenommen und ihr Schiff zerstört, nachdem sie uns so weit hatten, Entertrupps zu schicken.“
Suradis genehmigte sich auch einen Schluck.
„Gut und hatten sie noch Ärger, mit den Richtern des Glaubenstribunals, für sie ist so etwas ja ein Anlass schwere Urteile zu fällen?“
Der Offizier verneintes jedoch.
„Nicht so wirklich, sie hatten es zwar untersucht und wollten mir einen Strick draus drehen, es gab dann aber nicht mehr.
Schließlich wurde ich ein halbes Jahr später, zum Captain befördert und konnte Piraten und zu guter Letzt, auch Ungläubige jagen gehen.“
Die letzten Worte kamen mit ziemlichen Widerwillen, über seine Lippen, weil er nicht der Ori Religion folgte.
Zwar betete er, wenn es von den Prioren angeordnet war, aber in sich verachtete er die Ori auf eine Art und Weise, die sie kaum vorstellen können.
Suradis hingegen wollte mehr wissen.
„Und wie ging es dann weiter?“
Dakamar nahm sich einen neuen Kelch mit Wein.
„Ich begann damit, sowohl die Offiziere und Mannschaften gewissenhaft auszubilden und fast allen von ihnen beizubringen, sich Taktisch zu verhalten.
Beinahe 15 Jahre verbrachte ich damit, den Männern beizubringen wie sie verhalten sollen, zu kämpfen und gleichzeitig ihren Verstand zu benutzen.
Und während andere Schiffe oftmals schwere Verluste hatten, gab es unter meinem Befehl bei dutzenden Gefechten kaum Verluste.“
Tyrian Surasis wurde etwas stutzig.
„Doch das war noch vor dem heiligen Feldzug in dieser Galaxie, wie konnte es Kämpfe geben und das vor den Augen der Ori?“
Dakamar lächelte in sich herein, als er auf dem Stuhl herumrutschte.
„Unsere Heimatgalaxie ist bei weitem nicht so befriedet, wie das sicher denken und es gibt für Piraten und Diebe viel zu holen.
Ich weiß dass die Priore es verschweigen, doch ich habe in all diesen Jahren viele Gefechte zu unseren Gunsten entscheiden müssen.“
Suradis notierte alles fleißig, doch wenn es wahr sein sollte und der Admiral Recht hatte, dann würde der Bericht nie veröffentlicht.
Er fand dass bedauerlich, allerdings wusste er dass er ein zu kleines Licht war, um über solche Dinge entscheiden zu dürfen.


Vor einigen Monaten, kurz nach der Oriinvasion der Milchstraße:

Dakamars Schiff hatte an der ersten Welle nicht teilgenommen, weil es in einer Werft war, bei einigen Decks musste nachgebessert werden.
Er selbst ging grad über einen der Korridore als ihn einer seiner besten Offiziere ansprach, vor einer Gruppe Soldaten, die angelernt wurden.
„Captain, bitte verzeiht mir die Störung, doch wir haben grade Kunde aus der anderen Galaxie bekommen und es sieht nicht gut aus.
Über die Hälfte unserer Kampfverbände wurden vernichtet und diese Truppentransporter, sind fast alle vernichtet worden.
Nur einer von ihnen kam durch und der ist ziemlich schwer beschädigt, doch selbst wenn er es zu seinem Ziel schafft, wird er dann nie mehr fliegen.“
Mit jedem Wort wurde der Captain röter in seinem Gesicht und am Ende sah es beinahe aus er würde vor Wut platzen.
„Wie konnte denn das passieren?“
Der Offizier sah betreten zu Boden.
„Die Feindlichen Flotteneinheiten waren überlegener, als es zuerst den Anschein hatte und auf einigen Schiffen der Ungläubigen waren die Waffen…“
Dakamar trat gegen ein Schott.
„Jetzt lass mich raten, die Befehle hatte ein Prior gegeben und die Offiziere, von denen ich bei weitem die meisten ausgebildet hab, wurden ignoriert?“
Sein XO nickte wieder langsam.
„Das ist korrekt und zu unserem Bedauern muss ich euch sagen, dass die meisten Offiziere für die Ori gestorben sind…“
Dakamar wurde kreidebleich.
„Was… beinahe alle Offiziere, die ich ausgebildet habe, sind jetzt tot… was bedeutet, dass für Kämpfe nur die zweite Garde zur Verfügung steht...“
Erneut nickte sein Gegenüber und befürchtete die schlimmsten Ahnungen, dass die Armee auf die Truppen der Erde mit Kanonenfutter antworten würde.
Dakamar ging mit ihm sofort in sein Quartier und wollte ungestört mit dem Mann reden als zu seinem Übel ein Prior hereinkam.
„Ehre sein denen, die für den wahren Glauben streiten.“
Dakamar, der die Priore noch mehr verachtete als die Ori selbst sah ihn mit einem Blick an, so dass selbst der erste Offizier schlucken musste.
„Ich würde es vorziehen, wenn du ein kurzes Anliegen hast.“
Der Prior sah durch ihn hindurch da er Dakamar ebenso verachtete wie der ihn, aber leider sah es ihm Krieg nicht gut für die Ori aus.
„Die Ori haben verfügt, dass du mit deinen heiligern Kriegern zu all jenen reisen sollst, die als bösartige Ketzer die wahre Lehre ablehnen.
Du wirst so schnell wie möglich aufbrechen und sie zum einzig wahren Glauben bekehren, für deine Krieger soll es keine anderen Gedanken geben.“
Dakamar schlug eine Faust in die Luft.
„Ach wie ist dass schön, ich darf in die Schlacht fliegen, doch meine besten Offiziere sind alle in den Tod gegangen und ich hab dich an der Backe…“
Er war mit dem Prior seit Jahren auf dem Schiff und beide hassten einander derart, dass er fast auf den Prior losgegangen wäre.
Aber da Dakamar wusste dass es nichts bringen würde und er schwer bestraft würde, sah er zu seinem ersten Offizier.
„Du hast gehört was der verehrte Prior verlangt.“
Der XO ging sofort aus dem Quartier, während Dakamar und der Prior sich fixierten und dann gegenseitig angifteten.
„Ich weiß nicht, warum die Ori Vertrauen in dich setzen und mir untersagt ist, die Sünden, aus deinen Gedanken zu tilgen.
Aber ich werde nicht mehr mit ansehen, wie du Geist und Seele dieser Krieger durch dass Gift deiner Lügen beschmutzt.“
Faaron lächelte darüber nur milde da ihm die Reden inzwischen langweilig wurden, aber er zu seiner Belustigung gelegentlich noch antwortete.
„Wie ich meine Truppen ausbilde und in den Kampf führe, ist alleine meine Angelegenheit, in besten Fall schick ich dir mal eine Nachricht.
Und wenn du mir nicht sofort aus dem Weg gehst, beschwer ich mich, bei der Admiralität und lass mir einen kompetenteren Prior schicken.“
Der Prior trat einen Schritt auf Faaron zu und war Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, bei ihm bebte regelrecht jede Pore.
„Wenn du das wagst, töte ich dich auf der Stelle.“
Dann verließ er dass Quartier und ließ einen Captain zurück, den die Drohung nicht kümmerte und er wieder seiner Arbeit nachging.
Innerlich lächelte er sogar über den Prior, da er wusste wie beschränkt die sein konnten und so von den Ori auch nur zu Missionierung eingesetzt wurden…


Vier Wochen nach der Invasion der Milchstraße:

Dakamar lief mit seinem ersten Offizier, durch die Hallen der Admiralität der Ori, bei Celestis und zog jeden Blick auf sich.
Er trug die Nachtschwarze Ausgehuniform, seines Volkes und ein weißes Barrett, weil die Ori den Stabsoffizieren besondere Rechte gewährten.
Jeder durfte auf den offiziellen Anlässen seine Phantasieuniform anhaben, wie dass im Europa des im 19. Jahrhunderts Gang und Gebe war.
An der linken Seite trug er einen Degen mit goldenen Verzierungen und ein rotes Tuch war an seinem Gürtel befestigt.
Sein 1O hatte sich dieses Recht noch nicht erkämpft und trug daher die Uniform die ansonsten für alle anderen Orisoldaten galt.
„Und was meint ihr Admiral, werden die uns erneut Maßregeln, oder sollen wir wieder einmal den Krieg herumreißen?“
Faaron lächelte ihn hintergründig an, während sie durch die Hallen gingen, die überall mit den Bildern von Prioren und Bekehrten bemalt waren.
„Ich setzte darauf, dass sie uns um Hilfe betteln und verlangen, dass wir einen Großangriff auf die Erde ausführen.
Vorher werde ich mir natürlich noch anhören dürfen, dass es sich nicht gehöre, einen Prior auf der Brücke zu rechtfertigen.“
Sein 1o konnte sich dabei ein Grinsen nicht verkneifen.
„Wenn es nur Rechtfertigungen wären…“
Kurz darauf ereichten sie eine große Treppe, an dessen Seiten dutzende Statuen von Prioren in allen erdenklichen Posen waren.
Vor den Statuen knieten Kadetten der Oriarmee und pflegten sie, doch als sie die Offiziere auf sich zukamen sahen, verbeugten sie sich sofort vor ihnen.
Allerdings sagte keiner etwas und das war Dakamar auch Recht, weil er es nicht leiden konnte wenn einer vor ihm den Speichel aufleckte…

Nachdem sie dann im Büro der höchsten Admiräle ankamen, nahm Dakamar auch sofort Platz und redete nicht um den heißen Brei herum.
„Hören sie, ich weiß dass mich die meisten von ihnen nicht leiden können, aber weil ich euren Befehl nach hier bin, muss es etwas wichtiges sein.
Daher sollten wir auch keinerlei Zeit verschwinden und gleich auf den Punkt kommen, weil es mich an die Front zurückzieht.“
Der Ranghöchste Admiral nickte mürrisch.
„Ganz wie sie wünschen und ich will ihnen zuerst sagen dass ich ihre Siege schätze, jedoch zu weilen ihr Respekt gegenüber Prioren zu wünschen übrig lässt.“
Dakamar hatte damit schon gerechnet.
„Geh ich recht von der Annahme aus, dass ich nicht geladen wurde um zu beweisen das ich so überwältigt von den Prioren bin, dass…“
Der Admiral unterbrach ihn erneut.
„Sparen sie sich ihren Spott, wir haben sie her beordert da wir von ihnen wissen wollen wie es möglich wäre, die Erde einzunehmen.“
Er dachte eine Sekunde nach.
„Dafür brauch ich mehr Schiffe und besser geschulte Truppen, mit denen es möglich wäre, für Taktische Operationen ohne einen Prior loszuziehen.
Verstehen sie mich nicht falsch, die Priore steuern auf meinen Befehl hin dass Schiff, aber auf Kampfmissionen haben sie sich als völlig untauglich erwiesen.“
Der Admiral blickte ihn finster an.
„Und was schlagen sie vor?“
Dakamar sah erst zu seinem ersten Offizier und räusperte sich dann, weil er Ideen hatte, die es in der Vergangenheit nie an den Prioren vorbeigeschafft haben.
„Wir bräuchten Schiffe, die sich den Schiffen der Erdlinge anpassen könnten und sie nicht nur im Kampf stellen, sondern richtig fordern.
Die Flotte der Erde ist uns zwar technisch weit unterlegen, aber sind taktisch klüger als wir, es ist teils erschreckend, was sie alles herausholen.“
Der oberste Admiral kam ihm jetzt entgegen.
„Da haben sie Recht und aus dem Grund haben wir auch, vor wenigen Tagen einen neuartigen Schlachtkreuzer fertig gestellt.
Er ist ein Bindeglied zwischen den Mutterschiffen und den Kreuzern, die sie bisher kennen, es soll auf Geheiß der Ori eine komplette Flotte gebaut werden.
Sie werden das Schiff Probefliegen und daher befördern wir sie auch zum Seelen Admiral, auf Befehl des Doci erhalten sie ein Angriffsgeschwader.“
Dakamar war überglücklich und das sah man auch, aber vor allem würde es ihn freuen dass zu seinem Prior zu sagen.
Als er sich ausmalte wie er dem Prior wegen der Beförderung Zorn ins Gesicht trieb, sah er an den heutigen Anzeichen, dass es ein gutes Jahr würde.

Die Unterredung mit dem Generalstab dauerte mehrere Stunden und am Ende war Dakamar in gewissem Maße froh, dass es zu Ende ging.
Es hatte ihn geschlaucht, mit den stockkonservativen Admirälen Taktiken zu studieren, die für sie dann doch nicht in Frage kamen.
Jetzt aber würde er bald gehen können und zu seinem Schiff zurückkehren, bevor er es mit der neuen Flottille zusammenführte.
Gerade als er aufstand, wurde er vom obersten Admiral noch einmal angesprochen, weil er für ihn noch was besonders hatte.
„Hören sie ich weiß dass wir größere Differenzen haben, da sie gewisse Vorbehalte haben und ein Zwangsbekehrter sind.
Aber ich will ihnen sagen, dass sie gegen den besten Kommandanten der Erdflotte antreten, es erwartet sie dabei ein harter Kampf.“
Faaron war wieder neugierig geworden.
„Wer ist das?“
Sein Vorgesetzter kam um den Tisch.
„Sein Name ist Heimeshoff und er ist ihnen ähnlich.“
Natürlich reichte dass Dakamar nicht und er setzte sich wieder.
„Gut wenn der so gut ist und falls die Erde über alle Mittel verfügt wie gemunkelt wird, haben wir einen langen Krieg vor uns.
Ich will nur drauf hinweisen, dass uns das eventuell noch Jahre kosten kann, bis der Planet auf unsere Seite steht.“
Dem obersten Admiral war das bewusst.
„Denken sie etwa, dass es mir nicht bewusst ist und mit geschlossenen Augen herumlaufe, das ist doch wohl…“
Dakamar unterbrach ihn.
„Schon gut, ich wollte es nur erwähnt haben.“
Dann erhob er sich und verließ den Raum, während er sich ausmalte, was es kosten würde, bei den kommenden Kämpfen Heimeshoff zu schlagen.
Denn auch wenn er nicht an die Ori glaubte, war in ihm der Ergeiz gepackt, diesen Gegner auf dem Schlachtfeld herauszufordern.

Faaron Dakamar beendete an dieser Stelle seinen Bericht und der Kriegsberichterstatter saß so vor ihm, als hätte er einen Geist gesehen.
Er hatte gehofft einen heroischen Heldenbericht über ihn verfassen zu können, aber dass sollte wohl nicht sein.
„Sie glauben gar nicht an die Ori?“
Dakamar sah dass das jetzt gefährlich werden konnte und musste sofort einlenken, ehe man zu dem Schluss kam, er sei ein Ketzer.
„Ich glaub an sie, aber ich bin keiner von jenen, die den Prioren hechelnd hinterher laufen und ihr ganzes Leben vor ihnen ausschütteln.
Ich bin nicht ungläubig, sondern kann einfach nicht diese hochnäsige Arroganz der Priore, vor allem die Knalltüte auf meinem Schiff, ertragen.“
Natürlich war das glatt gelogen, aber wenn er auf dem Scheiterhaufen brennen würde, hätte es auch für seine Familie Auswirkungen.
Tyrian Suradis musste das erstmal schlucken.
„Gut, ich finde ihre Geschichte nämlich unglaublich, doch ich denke nicht, dass sie jemals vor der Prüfungsstelle akzeptiert wird.“
Dakamar lachte auf.
„Sie können ja eine Fassung schreiben, wo alles Regimekritische ausgenommen ist und sie für das einfache Volk entschärfen.“
Suradis rollte mit den Augen.
„Das hatte ich sowieso vor.“
Er erhob sich und ging wieder, aber Dakamar hatte eine dumme Idee, wie er der Geschichte in gewissem maße noch zur Veröffentlichung verhalf.
Es war zwar riskant und seine größte Respektlosigkeit überhaupt, aber wenn das gelänge wäre ihm Ehre und Genüge getan.


DRAV Hauptquartier, vier Tage später:

Oberst König saß wieder Maybourne in ihrem Büro und lass diese beiden Biographien bei den sie es erst nicht glauben wollte, durch.
Die offizielle und heroische Fassung hatte sie ganz einfach gekommen, doch nachdem sie sich die Inoffizielle ansah, wurden die Augen groß.
„Harry, soll das ein Witz sein?“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein Nina, der Kerl ist so größenwahnsinnig und hat seine wahre Geschichte direkt über eine unserer Stellungen abwerfen lassen.“
Die Geheimdienstchefin schüttelte immer noch ihren Kopf wegen der Unverfrorenheit, da den geschenkten Gäulen aber nicht ins Maul geschaut wurde…
„Also Harry, was halten sie von dem Kerl?“
Maybourne genehmigte sich ein süffisantes Grinsen.
„Für mich ist er eine Mischung aus George Patton und Marko Ramius.“
Sie runzelte kurz die Stirn.
„Marko Ramius… hm… Jagd auf Roter Oktober… passt…“
Danach setzten die beiden sich wieder zusammen und dachten nach, wie sie den Ori damit das Unmögliche vor Augen halten konnten.
Sie mussten eigentlich nur Flugblätter mit diesem Inhalt über den Oristellungen abwerfen, den einen oder anderen würde es sicher interessieren, Ungläubige Führer zu haben…
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