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Stargate: The German Experience (Staffel 1) - Das neue Zeitalter von Atlan, Jax, Colonel Maybourne

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1.06 Sünden des Vaters
von Atlan und Colonel Maybourne



Daniel kam wie jeden Morgen in die Kantine.
Seitdem der General den Lemur gezähmt hatte, war wieder alles friedlich.
Auch war Doktor McKays Blutzuckerspiegel seit Tagen nicht mehr so gering gewesen, dass er genervt hätte.
Als Daniel mit seinem Tablett einen Tisch suchte, sah er Teal’C allein in einer Ecke sitzen während er ein gekochtes Ei köpfte.
„Darf ich?”, fragte er.
Der Jaffa sah ihn nur finster an, noch finsterer als sonst.
„Ja, Daniel Jackson.”
Daniel setzte sich, griff nach seinem Kaffee und meinte:
„Nimm mir das nicht übel, aber du siehst aus, als ob dir eine Laus über die Leber gelaufen ist.”
Teal’C seufzte, ein Geräusch das Daniel noch nie von ihm gehört hatte.
„Es ist etwas, worüber ich nicht gerne rede.”
Dr. Jackson sah etwas fragend aus.
„Teal’C, aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass man seine Probleme aussprechen und nicht in sich herein fressen sollte.”
Teal’C neigte den Kopf.
„Du bist sehr weise, Daniel. Ich sage dir, was mich in bedrückt. Ich dachte an meinen Sohn, daran was demnächst mit ihm passieren wird.”
Daniel war schockiert.
„Teal’C, du hast uns doch gesagt, du hättest niemanden zurückgelassen!”
„In der Tat. Ich wollte dadurch keine Schwächen zeigen, aber nun.....”
Daniel schlug sich die Hände ins Gesicht.
„Verdammt Teal’C, dass musst du dem General sagen.”

General Reineke saß in seinem Büro und warf dem außerirdischen Lemur Spinoza, den er bei sich aufgenommen hatte, einen kleinen Ball zu, als Teal’C eintrat.
„Morgen Teal’C.”
Da sah er Spinoza an. “Sitz!” Der Lemur gehorchte und der General fragte:
„Was kann ich für dich tun?”
Teal’C suchte kurz nach den passenden Worten, dann begann er:
„General, als ich zu euch kam, musste ich euch versichern, dass ich niemanden zurückgelassen habe, doch ich muss dies heute revidieren.”
Der General wurde rot, dann schriee er los.

Draußen vor dem Büro standen Daniel und Franziska Rust.
Die Ordonanz meinte:
„Wenn der General wütend ist, kühlt er sich nicht so schnell ab....”
„Schalten sie mal die Gegensprechanlage ein.”, meinte Franziska.
Die Ordonanz überlegte kurz, aktivierte dann aber die Anlage.
„....... SIE HABEN MIR VERSICHERT, DASS SIE NIEMANDEN ZURÜCKELASSEN HABEN!!”
„Ja, General.”, kam Teal’Cs Stimme aus dem Gerät.
„MEHR HABEN SIE MIR DAZU NICHT ZU SAGEN?!”
„Doch General. Ich bitte sie darum, nach Chulak zu gehen und meine Familie zu holen.”
Der General antwortete nun wieder normal:
„Das ist feindliches Gebiet, dort haben wir keine Verbündeten.”
Es war kurz still, dann antwortete Teal’C:
„Ich habe eine Vertrauensperson auf diesem Planeten.
Mein Lehrmeister Bra’Tak. Ihm verdanke ich es, dass ich an den Goa’Uld gezweifelt habe.
Er hat sehr viel Einfluss.
Mit seiner Hilfe könnten wir auch andere Jaffa überzeugen, an den Goa´Uld zu zweifeln.”
Man hörte den General auf und abschreiten.
„Worum geht es eigentlich, sie kommen doch nicht einfach, wenn nichts ist.”
„In der Tat, General.
Mein Sohn erwartet in den nächsten Tagen seine erste Primta, der Tag an dem er seinen ersten Symbionten bekommt.
Ich dachte erst, es ist unumgänglich, aber nachdem ich eure Medizin näher kennen gelernt habe, glaube ich, dass er überleben kann, ohne das er von einem Goa’Uld abhängig wird.”


Da sahen sich Daniel und Franziska an, dass alles hatte Teal’C ihnen verschwiegen.
Sie hörten weiterhin zu, als der General meinte:
„Na gut, Mission genehmigt, da Oberst Degenhardt und Feldwebel Tora nicht da sind, wird sie Doktor Roth begleiten, ich werde ebenfalls mitkommen.
ST 2, 4 und 9 sorgen für Rückendeckung.
Mit etwas Glück können wir auch noch Technologie oder einen lebenden Symbionten abgreifen.
Das wäre dann das Risiko wert.”
Franziska grinste, da setzte der General nach:
„Doktor Jackson, Oberleutnant Rust, da sie mitgehört haben, gehen sie sich schon mal umziehen!
Sie haben 30 Minuten, zack zack!”
Daniel und Franziska wurden blass, Daniel fragte: „Mein Gott, woher weiß der das?”
Die Ordonanz lachte los.
„Deshalb hab ich ja auch nur widerwillig eingeschaltet, der General merkt so was sofort.”


Die Tür zum Büro öffnete sich, Teal’C, der General mit Spinoza auf der Schulter, kamen heraus.
„Sie sind ja immer noch da, umziehen hab ich gesagt!”, meinte der General.
Daniel, Franziska und Teal’C verschwanden sofort und die Ordonanz meinte nur:
„Wie machen sie das eigentlich immer?”
„Intuition. Und jetzt rufen sie nach Doc Roth, sie soll sich für einen Hausbesuch fertig machen.”
Mit diesen Worten ging auch er zu den Umkleidekabinen.

Auf die Sekunde 30 Minuten später, traten im Torraum Daniel, Reineke und Teal’C an.
Runge und seine Teams warteten schon.
„Hey Leute. Russische Pünktlichkeit…“
Daniel besah sich der Montur des Generals.
„Mal was neues.“
Alexander Reineke blickte den Archäologen belustigt an.
„Das denken sie, Dr. Jackson.”
Da kamen auch schon Doc Roth und Oberleutnant Rust in den Torraum.
Es war auch für sie was neues, den General in kompletter Kampfmontur zu erleben, da man ihn bisher nur in Ausgehuniform kannte.
Vor allem war es mal etwas anderes, einen Soldaten mit zwei Sternen auf seinem Helm zu sehen.
„Gut, wir werden Nervengas durch das Wurmloch werfen. Dann rücken wir mal aus. ST 2, 4 und 9 folgen uns.”

Oberleutnant Müller stand im Kontrollraum und wählte die Chulak Koordinaten an.
Als sich das Wurmloch etabliert hatte, gingen Reineke und Teal’C zum Tor und warfen Giftgasgranaten hindurch.
„Gasmasken aufsetzten!”, befahl er, steckte Spinoza unter seine Einsatzweste, setzte die ABC Schutzmaskemaske auf.
Allerdings zögerte er, durch den Ereignishorizont zu gehen.
„Habt ihr Angst, oder ist alles in Ordnung, General?“, fragte Teal‘C, nachdem schon Franziska, Doc Roth und Daniel hindurch geschoben hatte.
„Ich bin Fallschirmjäger.”, meinte der General und durchschritt den Ereignishorizont.

Als er auf der anderen Seite materialisierte, musste er erst einmal Niesen, unter einer Gasmaske kein angenehmes Vergnügen.
Hinter ihm trat auch Teal’C aus dem Stargate, dass sich sofort hinter ihm schloss.
Sie gingen die Stufen vorm Tor herunter, langsam verflüchtigte sich das Gas und man konnte acht Jaffa sehen, welche das Tor bewacht hatten.
Nun waren sie allerdings nicht mehr am Leben.
„Dann rücken wir mal aus.”, meinte Reineke und ging mit Teal’C aus den Rauchschwaden, direkt zu Franziska, die auf einer Anhöhe kniete und die Gegend mit dem Feldstecher absuchte.
„Wir müssen zu meinem alten Haus, dort wird die Primta durchgeführt.”
„Dann auf zu ihrem Haus.”
Roth sah auf eines ihrer Messgeräte.
„Das Gas hat sich verflüchtigt.“
Dabei setzte sie ihre Maske ab.
Der General holte Spinoza hervor, nahm endlich die Gasmaske ab und folgte Teal’C.
ST 2 und 4 hingegen begaben sich zu einer Art von Tempel, wo laut Teal´Cs Aussagen Symbionten und Waffen gelagert worden.
ST 9 folgte als Rückendeckung für ST 1.

Der Weg zu Teal’Cs Haus dauerte knapp 30 Minuten.
Als sie endlich aus dem Wald herauskamen, schlug Doc Roth die Hände vor ihr Gesicht.
„Du meine Güte, was ist hier passiert?”
Das Steinhaus war niedergerissen, die hölzernen Teile niedergebrannt.
Teal’C lief los, er rannte in das Haus und rief:
„Ryac, Dreyauc!”
Dann sah er zur Seite, ein Stab war in den Boden gerammt, auf ihm Zeichen in Goa’Uld Schrift.
Er sank auf den Boden, Verzweiflung machte sich in ihm breit.
Daniel kam zu ihm.
„Teal’C, was steht da?”
Mit Tränen in den Augen antwortete der Jaffa.
„Es war das Haus eines Shol’va, das Haus eines Verräters.”

Reineke hatte mit den beiden Frauen vor dem Haus gewartet. Doc Roth war zivile Ärztin und litt unter ihrem schweren Marschgepäck.
„Mal Ruhe.”, befahl er und horchte. Langsam ging er um das Haus, da schnellte eine Stabwaffe von der Seite hervor.
Reineke machte einen geschickte Vorwärtsrolle, etwas das man ihm nie zugetraut hätte, schlug dem Angreifer die Beine weg, entriss ihm seine Stabwaffe, warf sie weit weg und zielte mit seinem G36 auf ihn.
Es war ein alter Mann, Reineke schätze ihn Ende 60 bis 70.
„Wer sind sie und vor allem, was wollen sie hier?“
Der Mann sah den General an.
„Das gleiche könnte ich dich fragen, Hassek.“
Teal´C, durch den Lärm angezogen, kam um die Hausecke.
„Master Bra´Tak. Es ist schön, euch wohlbehalten zu sehen.“
Dann wandte er sich an das Team.
„Darf ich euch meinen alten Lehrer Bra´Tak vorstellen? Er ist einer weisesten und klügsten Jaffa, die ich kenne.“
Reineke ging zu dem alten Mann, wollte ihm hoch helfen.
„Für ihr Alter sind sie noch gut in Form. Aber in ihrem Alter sollten sie sich nicht mehr auf solche Abenteuer einlassen.“
Bra´Tak grinste den Fremden an.
„Das ist wahr. Aber du hättest mich sicher nicht so leicht besiegen können, wenn ich 100 Jahre jünger wäre.“
Reineke wollte es kaum glauben.
„Sie sind über 100 Jahre alt…?“
Doch da hatte ihm Bra´Tak schon die Füße weggezogen, Reineke recht unsanft auf den Boden geworfen.
„133 Jahre. So lange weile ich nun schon unter diesen Sternen.“
Dann half er dem General, der noch verwundert den Kopf schüttelte, rauf.


Währenddessen machte sich eine Jaffaeinheit auf den Weg zum Sternentor. Seit geraumer Zeit schon kam keine Meldung von der dortigen Einheit.
Und so schritten sie durch die endlos langen Wälder von Chulak, zehn an der Zahl waren sie.
Niemand wusste, dass ihnen bereits aufgelauert wurde.

Runge und sein Team waren in Deckung gegangen, durch ihre Tarnanzüge und geschminkten Gesichter praktisch schon unsichtbar im Wald.
Außerdem hatten sie ihre Uniformen mit Graß und Zweigen verfeinert.
Der Russe sah durch sein Fernglas.
„Verdammt, die werden uns den Rückweg versperren. An alle. Schalldämpfer aufschrauben und auf mein Kommando warten.“
Die beiden ST Einheiten lagen direkt in den Büschen, als Hauptmann Ivana Grantzky das Zeichen an ihren Kommandanten gab.
„Oberstleutnant, sie sind in perfekter Position.“
Er sah sich die Jaffa noch mal an.
„Dawei.“
Im nächsten Moment zuckten die AK´s kurz auf und zehn Jaffa lagen tot am Boden.
Runge trat mit seinen Leuten hervor.
„Legt die Stabwaffen ins Gebüsch, so dass sie nicht jeder sehen kann, wir sie aber auf dem Rückweg gleich wieder finden.
Die will ich unseren Politikern als Geschenk machen.
Die Typen werden 30 Meter in den Wald geschleppt. Dann deckt ihr sie mit Ästen ab.“
Im nächsten Moment wurden die Jaffa unter den Armen gepackt.


Teal´C gab seinem alten Lehrmeister die Hand, während ST 9 die Umgebung nach feindlichen Trupps absuchte.
„Darf ich dir vorstellen, die Krieger von Tau´Ri. Sie sind äußerst listig und gewandt im Kampf.
Zudem verstehen sie sich in den Lehren der Technologie.“
Bra´Tak sah sich der für ihn komischen Truppe an.
„Ihr habt Apophis Palastwache herausgefordert und über 1.000 Jaffa getötet? Teal´C, sehe sie dir doch an.
Ich mag das kaum glauben.“
Teal´C aber verteidigte sie.
„An diesem Angriff nahm nur einer von ihnen teil. Die anderen hier waren nicht dabei, kamen erst später in diese Einheit.“
Bra´Tak schritt die Erdlinge ab, als ersten Daniel
„Ich konnte dir jeden einzelnen Knochen im Leib brechen, ohne mich wirklich bemühen zu können.“
Danach war er vor Oberleutnant Rust, sie blinzelte ihn auf eine merkwürdig verschwörerische Weise an.
Bra´Tak sah ihr lange in die Augen.
„Obwohl du eine Menschliche Frau bist, erkenne ich in dir Stärke, Wissen und die Fähigkeit, niemals auf zu geben.“
Sie antwortete zurück.
„Und in dir sehe ich den Drang nach Freiheit, sowohl die Weißheit eines langen Lebens.“
Er klopfte ihr mit einem Lächeln auf die Schulter, danach war er vor Amelia Roth.
„Du willst eine Kriegerin sein? Ich denke nicht, dass du jemals eine Waffe abgefeuert hast.“
Die Ärztin rechtfertigte sich.
„Das stimmt. Ich bin nur eine Heilerin, die mitgekommen ist, um Ryac medizinisch zu betreuen.“
Bra´Tak nickte kurz, dann stand er wieder vor Teal´C.
„Nun, mein alter Freund, da hast du dir ja schöne Freunde ausgesucht. Ich hoffe, sie waren den Verrat wert.“
Teal´C verneigte sich, bevor er seinem Mentor scharf ansprach.
„Sage mir, was mit meiner Familie passiert ist.“
Die Antwort ließ einen Moment auf sich warten.
„Es heißt, sie wären den Flammen entkommen und konnten flüchten. Aber so genau weiß das niemand.
Womöglich sind sie in einem Lager der Kresh´Ta.“
Reineke blickte die beiden Jaffa an.
„Was bedeutet das?“
Teal´C antwortet ihm streng.
„Das sind Ausgestoßene, die in erbärmlichen Zuständen hausen müssen.“
Danach sah Bra´Tak zum Himmel.
„Das nächste ihrer Lager befindet sich im Süden. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch vor Sonnenuntergang.“
Danach machten sich alle flinken Fußes auf den Weg.


In der Zwischenzeit war Runge mit seinen Soldaten an dem Tempel eingetroffen, von dem Teal´C berichtet hatte.
Gratzky hatte eine etwas bessere Sicht auf das Gebäude.
„Das Ding sieht irgendwie nach einer altgotischen Kirche aus. Ich erkenne einen Symbiontenlagertank, dazu vier Priester.
Jaffa nur drei.“
Der Oberstleutnant gähnte erst mal laut auf.
„Na, ja. Dafür hat sich ja das Aufstehen ja kaum gelohnt. Gut, Scharfschützen schalltet die Krieger aus.
Und vertreibt die Priester. Bei denen aber nur Gewalt anwenden, wenn sie eine Stabwaffe aufheben.“
Im nächsten Augenblick flogen alle Jaffa durch gezielte Treffer in den Kopf zu Boden. Panisch liefen die Geistlichen auseinander.
Runge trat mit seinen Männern aus den Büschen heraus, ging auf das Gebäude zu. Ohne Probleme wurde das Gebäude gesichert.
Hauptmann Gratzky besah sich das Kruges, indem die Goa´Uld schwammen.
„Wie viele wollen sie denn mitnehmen?“
Runge nahm den sterilen Metallbehälter aus seinem Rucksack.
„Ich denke mal, dass drei hineinpassen dürften.“
Währenddessen hatten die Pioniere von ST 4 das gesamte Gebäude mit Sprengladungen versehen.
„Herr Oberstleutnant, hier Major Willing. Das Gebäude ist präpariert, kann auf ihren Befehl gesprengt werden.“
Runge bestätigte die Meldung.
„Zieht euch schon mal zum Waldrand zurück. Wir folgen gleich. 2 Ende.“
Danach warf der Russische Offizier noch eine Granate in den Behälter mit den Restlichen Symbionten, bevor sie zum Waldrand liefen.


ST 1 und 9 folgten Bra´Tak, der trotz seines Alters eine erstaunliche Kondition an den Tag legen konnte.
„Was habt ihr, Tau´Ri? Könnt ihr etwa nicht mehr Schritt halten?“
Reineke, der schon einen hochroten Kopf hatte, musste schon sehr tief einatmen.
„Ist schon eine Weile her, dass ich in diesem Tempo marschiert bin. Die letzten 16 Jahre habe ich an einem Schreibtisch verbracht.“
Bra´Tak blickte ihn irritiert an, bevor Teal´C seinen Lehrer aufklärte.
„Das bedeutet, dass man nur noch im Hintergrund die Kämpfe plant, aber nicht mehr selbst daran teilnimmt.“
Der Jaffa Master nickte kurz.
„Dann musst du deinen Herren derart wertvoll sein, dass sie dich mit dieser Aufgabe belohnen wollen.“
Reineke musste tief grinsen.
„Mehr oder weniger.“
Bra´Tak legte nun sogar noch das Schritttempo höher.
„Und woher stammst du?“
Der General hatte jetzt schon arge Probleme, mitzuhalten.
„Aus einer Mittelgroßen Stadt auf der Erde, die sich Bochum nennt.“
Bra´tak überlegte kurz.
„Reineke von Bochum.“
Im nächsten Moment erreichten sie das gesuchte Lager.


In dem Lager, welches fast nur aus Planen und Zelten bestand, standen zwei Jaffa Krieger als Wache.
Außerdem führte ein Priester das Ritual an Ryac durch, ihm seinen ersten Symbionten einzufügen.
Daneben stand, ziemlich stumm, eine mit einem Mantel vermummte Frau.
Einer der Priester öffnete gerade mit einem Gerät der Goa´Uld den Bauchsack des Jungen, sprach dabei einige Rituelle Formeln, als die beiden Jaffa zu Boden stürzten.
Sofort brach in dem Lager Panik aus.
Die allerdings schnell wieder beruhigt wurde, als merkwürdig aussehende Menschen den Platz betraten.


Nicht wissend, was sie tun sollten, blieben die Menschen wie angewurzelt stehen, als ST 1 mit Bra´Tak auf Ryac zuging.
Der Priester stürmte voller Wut auf Teal´C zu.
„Shol´va. Elender Shol´va. Wie kannst du es wagen, an diesen Ort zurückzukehren?“
Er aber ignorierte den hysterischen Priester, welcher von Reineke mit dem G 36 in Schach gehalten wurde.
Ging direkt auf seinen Sohn zu, welcher sich im Koma befand.
„Doktor Roth. Kommen sie. Es geht meinem Sohn nicht gut.“
Auf halben Weg aber wurde sie von der verhüllten Frau abgefangen. Sie hielt der Erdenärztin ein Messer vor die Brust.
„Du wirst meinen Sohn nicht berühren.“
Roth verstand nicht mehr.
„Was? Ihr Sohn…“
Die Frau nahm ihre Kutte ab, um in die überraschten Augen von Teal´C zu blickten. Er konnte erst nur stottern.
„Drey´auc? Das hätte ich erahnen müssen. Wie sehr ich dich vermisst hatte.“
Sie jedoch antwortete eiskalt.
„So sehr, dass du uns in diesem Dreck hausen lässt, weil du unbedingt Menschen beitreten musstest, die du nicht kennst?
Wegen deiner Taten hat man uns alles genommen, wir wurden wie Abschaum behandelt. Nicht mal die Ausgestoßenen wollen etwas mit uns zu tun haben.“
Während er beschämt zu Boden blickte, stand Amelia Roth wieder auf.
„Er hat die Röteln, in fortgeschrittenem Stadium und sein Immunsystem beginnt zu versagen. Hier kann ich kaum etwas für ihn tun, aber auf der Erde schon.“
Drey´auc ging dazwischen.
„Mein Sohn bleibt hier, bei seinem Volk. Und wird einen Goa´Uld erhalten, wie jeder Jaffa vor ihm auch.“
Jetzt platzte Teal´C fast der Kragen.
„Er wird kein Sklave der Goa´Uld werden. Er kommt mit zur Erde. Dort kann er in Freiheit leben.
So wie ich.
Dein Stolz, meine Ehefrau, ist jetzt am falschen Platz.“
Daniel mischte sich ein.
„Endschuldigung. Aber können wir diesen Ehestreit nicht auf später verschieben. Hier sitzen wir irgendwie auf dem Präsentierteller.“
Teal´C blickte seinen Freund kurz an.
„Du hast Recht. Wir werden uns in die Wälder begeben.“
Der Priester trat auf sie zu, holte eine Kommunikationskugel hervor.
„Dafür ist es zu spät. Der Diener des Apophis, Lord Amun, hat alles mit angesehen. Er wird euch nicht davon kommen lassen.“
Im nächsten Moment schlug Reineke den Mann mit seinem G 36 nieder, nahm die Kugel an sich.
„Interessante Technologie. Teal´C, sind das die Kugeln, die durch den Subraum funken können?“
Er nickte, während sich alle auf den Weg zum Sternentor machten.
Teal´C trug seinen bewusstlosen Sohn auf beiden Armen.
Auch Drey´auc kam mehr als widerwillig mit.


Nach etwa 15 Minuten stoppten sie, als Ryac begann, starke Zuckungen zu bekommen.
Seine Mutter war schon panisch vor Angst.
„Ohne die Goa´Uld wird er sterben. Das ist dann deine Schuld.“
Roth begab sich sofort zu dem kleinen, gab ihm einen Trank mit Vitaminen und anderen Medikamenten.
„Das wird ihn für einige Minuten stabilisieren, aber nicht lange. Wir müssen zur Erde, dass ist seine einzige Chance.“
Franziska funkte Runge an.
„Hey, toller Mann? Wo steckst du? Wir brauchen hier sofort eines dieser verdammten Biester, sonst stirbt der Kleine.“
Einige Sekunden darauf war eine dumpfe und leise Explosion zu hören.
Aber das Interesse daran flachte schnell ab, nachdem Ryac erwachte.
„Was ist passiert? Habe ich jetzt einen Goa´Uld in mir? Mutter, wo bist du?“
Sie trat freudig lächelnd heran, nahm ihre Hände vor den Mund.
„Sieh, dein Vater ist auch hier.“
Der Junge hob seinen Kopf, strahlte dabei.
„Vater!!! Ich wusste, dass du zurückkommen wirst.“
Mit Tränen in den Augen nahm Teal´C seinen Sohn in den Arm, als Runge mit seinen Teams anrückte.
„Die Transsibirische Eisenbahn ist da.“
Während Bra´Tak und Drey´auc sich merkwürdig ansahen, holte der Russische Offizier einen der Symbionten aus dem Behälter.
„Ich hoffe, dass dies dem Jungen helfen wird.“
Drey´auc blickte dieses Geschenk zögernd an.
„Wo habt ihr den her?“
Runge antwortete schon fast gelangweilt.
„Die Frauen sind doch auf allen Planeten gleich. Anstatt einfach Danke sagen und dann die Klappe halten…“
In der nächsten Sekunde fing er sich einen leichten Schlag auf den Hinterkopf von Rust ein.
„… er ist aus dem Tempel im Osten.“
Drey´auc schrie auf.
„Ihr habt etwas aus dem Heiligtum gestohlen??? Das ist eine der größten Sünden, die mit dem Tode bestraft wird.
Hoffendlich bemerkt das keiner.“
Runge sah pfeifend zum Himmel.
„Unwahrscheinlich. Wir haben die Hütte gesprengt.“
Jetzt musst sich sogar Bra´Tak an einem Baum festhalten.
„Seit ihr vollends des Wahnsinns verfallen? Teal´C, sind die immer so?“
Er nickte, bevor er seinem Sohn unter Tränen in den Augen die Schlange einführte.
„Es tut mir so unendlich leit, dass du diese Bürde von mir auferlegt bekommst, mein geliebter Sohn.“
Ryac aber schien sich zu freuen.
„Mein erster Goa´Uld. Das ist so toll, danke Vater.
Kurz darauf ertönten Jagdhörner.
Daniel sprang erschrocken auf.
„Was ist denn das? Es klingt jedenfalls nicht gut.“
Bra´Tak schaltete als erster.
„Folgt mir. Und wenn ihr lebend von diesem Planeten kommen wollt, werdet ihr ohne Widerworte das machen, was ich euch sage.“
Und so liefen sie alle zum Sternentor.


Währenddessen kamen Oberst Degenhardt und Feldwebel Tora wieder ins Sternentorkommando zurück.
Dort wurden sie schon von Oberleutnant Müller am Lift begrüßt.
„Ah, gut das sie endlich eingetroffen sind. Solange der General auf Mission ist, haben sie das Kommando, Oberst.“
Tora hackte ein wenig nach.
„Davon wissen wir ja noch gar nichts. Darf man erfahren, auf welchem Planeten sich der General befindet?“
Müller blickte die beiden mit hochgezogenen Augen an.
„Das wissen sie wirklich nicht? Er ist mit ST 1, 2, 4 und 9 zu einer verdeckten Mission nach Chulak aufgebrochen.“
Sebastian Degenhardt musste stark prusten.
„Er ist wohin??? Darf man mal fragen, was die mitten im Herzen von Apophis Reich wollen? Das ist doch Irrsinn.“
Und auch Julia Tora ließ nur ihren Kopf in den Nacken fallen.
„Na, dass ist ja ganz toll. Sonst noch irgendwelche Überraschungen?“
Der Oberleutnant aber schüttelte nur seinen Kopf.
„Nicht das ich wüsste.“
Da ließen ihn der Oberst und die Frau Feldwebel aber auch schon stehen, liefen schnurstracks in Richtung Waffenkammer.


In der Zwischenzeit hatten sich die ST Teams und Teal´Cs Familie bis zur Anhöhe vor dem Sternentor geschlichen.
Reineke kam das etwas eigenartig vor.
„Irgendwie gefällt mir die Situation nicht. Wir hätten zumindest einer Patrouille begegnen müssen.“
Teal´C aber versuchte seinen Kommandanten zu beruhigen.
„Es ist durchaus möglich, dass sie einfach noch nicht schnell reagieren konnten. Möglicherweise ist heute das Glück auf unserer Seite.“
Allerdings wurde diese Hoffnung schnell von Franziska Rust getrübt, sie lag schon auf der Anhöhe.
„Ich weiß, warum wir keinem begegnet sind. Seht mal runter zum Tor.“
Sogar General Reineke blieb bei diesem Anblick der Atem weg. An die zweihundert Jaffa standen positioniert um das Sternentor herum.
Zu ihrer Ausrüstung gehörten auch mehrere Stabwaffengeschütze, welche sich auf einer rotierenden Achse befanden.
In ihrer Mitte saß, auf einem Provisorisch aufgebautem Thron, ein Goa´Uld. Allerdings schien sich dieser zu langweilen.
Ziemlich abwesend starrte er von einer Seite seiner Krieger zur nächsten. Und obwohl er ziemlich arrogant daherkam, schien er sich auch vor dem zu fürchten, was da möglicherweise auf ihn zukam.
Jedoch verflogen diese Gedanken schnell, als sich hinter ihm das Sternentor aktivierte.
Sofort sprang er auf.
„Jaffa, kree. Cha´apa´ai.“
Über zweihundert Stabwaffen richteten sich voller potenzieller Zerstörungskraft auf den Ereignishorizont des Wurmloches.


Degenhardt stand im Kontrollcenter das Sternentores und überwachte die Anwahl des feindlichen Planeten.
Noch immer konnte er sich nicht vorstellen, dass sein Jaffakumpel sie alle in den letzten Monaten so verladen hatte.
Deswegen würde er mit ihm noch mal unter vier Augen ein Männergespräch führen.
Aber dies konnte bis später warten.
Denn jetzt galt es erst einmal, die anderen Teams und den General wieder zurück zur Erde zu bringen.
Müller befand sich schon an einem der Monitore.
„Wurmloch ist etabliert. Ich werde jetzt die Sonde ausrichten…“
In dem Augenblick kamen die ersten Bilder herein, welche sicher Hunderte von schwer bewaffneten Jaffa zeigten.
Der Oberst, mit einem sofort einfallendem Gesicht, schrie Müller an.
„Anhalten, stoppen sie sofort die Sonde, sonst ballern die das Ding in Tausende Einzelteile.“
Zu seinem Glück hatten die Jaffa noch nicht bemerkt, dass sich die Sonde bewegt hatte.


Nachdem er sah, wie sich das Wurmloch aufgebaut hatte, griff Reineke erleichtert zu seinem Funkgerät.
„Ich hoffe doch mal, dass auf der anderen Seite sich mein Lieblingsoberst aufhält.“
An die zwei Sekunden war Stille im Äther, da kam endlich die erlösende Nachricht.
„Hier Degenhardt. Wir kommen zu ihrer Unterstützung. Wenn ich sie nun alle höflichst darum bitten dürfte, die Köpfe einzuziehen.“
Der General zog seine Augenbrauen hoch.
„Was haben sie vor, wenn ich mal dumm fragen darf?“
Die Stimme von Degenhardt klang beschwörend.
„Ich habe hier ein 40 mm Geschütz mit über 3.000 Schuss Munition. Bedarf das noch weiterer Erklärung?“
Die Erdlinge bekamen allesamt ein ängstliches Gesicht, Daniel musste dabei am meisten schlucken.
„Das dürfte meiner Meinung nach doch ziemlich übertrieben sein, finden sie nicht auch, Oberst?“
Durch den Funk hörte man nun eine gereizte Stimme.
„Anders bekommen wir die Jaffa da nicht weg, ohne sie mit in die Luft zu jagen. Und jetzt die Köpfe runter.“
Teal´C nahm sofort seine Frau und seinen Sohn, drückte sie unter seinen Brustkorb, auch Bra´Tak ging in Deckung, obwohl er nicht wusste, was jetzt folgte.

Der Goa´Uld, mit Namen Amun, stand wie eine Ikone da, hatte allerdings zu seinem Schutz den persönlichen Schild aktiviert.
Seit einigen Minuten stand das Tor jetzt schon offen, ohne das etwas passiert war. Doch das sollte sich ändern.
Nach einem weiteren Augenblick schossen merkwürdige Gegenstände aus dem blauen Vortex und prallten gegen seinen Schild.
Komischerweise beanspruchten diese Objekte enorm viel Energie seines Handmoduls, was sonst nur Stabwaffen zu verrichten mochten.
Die Jaffa um ihn herum hatten allerdings nicht das Glück, sie wurden regelrecht in Stücke gerissen.
Männer, die über 120 Kilo an Muskelmasse aufwiesen, schleuderten wie Federn durch Luft, bevor sie wieder aufschlugen.
Was Amun zu sehen bekam, überstieg seine schlimmsten Vorstellungen. Selbst in den Gefechten der Jaffa untereinander hatte er so etwas noch nie erlebt.
Die Tau´Ri veranstalteten ein heilloses Massaker an den völlig wehrlosen Jaffa, inzwischen war die gesamte Ebene rot gefärbt.
Viele Jaffa ergriffen allerdings auch die Flucht, da ihnen nicht geheuer war, was hier passierte.
Amun begann die Angst zu spüren, welche ihm durch diese Niederlage bewusst wurde.

Oberleutnant Rust blickte durch ihr Fernglas, lehnte sich langsam über die Spitze der Anhöhe hinaus.
„Oh, verdammt noch mal. Das geht jetzt aber wirklich zu weit. General, melden sie dem Oberst, dass er aufhören soll.
Toter geht’s schon nicht mehr.“
Nach dem Funkspruch hörte das Feuer augenscheinlich auf, dafür legte sich eine bedrückende Stille über die Ebene.
Kaum ein Laut war zu hören, selbst die Tierwelt war beinahe zum Verstummen gekommen.
Die ST Teams liefen die die Anhöhe herunter, während sich Teal´C von seiner Familie verabschiedete.
Bra´Tak sah ihm direkt in die Augen.
„Habe keine Angst, alter Freund. Ich werde auf sie acht geben, als wären sie die meinen.
Ryac wird bei mir in die Leere zum Jaffakrieger gehen und eines Tages ein vorbildlicher Krieger werden.
Und deiner Frau wird ebenfalls nichts geschehen, ich werde mich wie ein Vater um sie kümmern.
Darauf hast du mein Ehrenwort als Krieger.“
Teal´C verneigte sich noch mal, bevor er seinen Sohn umarmte.
„Ich werde zurückkommen und du wirst sehen, dass ich dich nie vergessen werde, oder gar missachten.
Aber ich habe eingesehen, dass Tau´Ri nicht die richtige Welt ist, um dort aufzuwachsen, jedenfalls nicht ein Stützpunkt unter der Erde.“
Ryac umarmte seinen Vater noch mal lang.
„Versprich mir, dass du schnell wiederkommen wirst, bitte Vater.“
Unter Tränen in den Augen bejahte Teal´C es, dann ging auch er zum Sternentor.
Dort hatte Oberstleutnant Runge inzwischen ein Wurfpfeil mit Betäubungsmittel einem stark zedernen Amun durch den Schild geworfen, um ihn nun durch das Gate zu schleifen.


Zwei Tage später – im Besprechungsraum:

General Reineke betrat den Raum, wo sich ST 1 und ST 2 gerade aufhielten, um den alltäglichen Report zu hören.
„Setzen sie sich. Wir haben allen Grund, uns auf die Schultern zu klopfen. Ich soll an alle ST Teams die persönlichen Glückwünsche von Kanzler Schröder und Präsident Jelsin ausrichten.
Sowohl die 14 Stabwaffenkanonen, die Subraumkommunikationskugel, die zwei Symbionten als auch unser neuer persönlicher Freund Amun haben für eine entspannte Stimmung gesorgt.
Und unsere Kollegen von MAD und FSB haben auch schon eine spezielles Verhörteam zusammengestellt, um Amun das Leben hier angenehm zu machen.“
Die letzten Worte allerdings waren nur blanker Hohn.
„Ach ja, ihre nächsten Einsatzziele:
ST 1, wir haben durch Zufall ein Gate angewählt, welches nicht auf den Daten der Abydoskartusche basiert.
Einer der Techniker hatte versehendlich ein anderes Symbol eingegeben.
War auch für mich eine Überraschung, aber die Sonde zeigt ein ziemliches altes Gemäuer, den Geräuschen nach liegt es in der Nähe eines Meeres.
ST 2, sie brechen zu einem recht waldigen Planeten auf. Komischerweise sind der Sonde einige Wilde durch die Linse gesprungen.
Einer unser klugen Köpfe meinte, dass könnten Neandertaler sein…“
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