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Stargate: The German Experience (Staffel 1) - Das neue Zeitalter von Atlan, Jax, Colonel Maybourne

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1.16 Tempus Fugit
von Atlan



ST 1 bereitete sich auf eine neue Mission zu einem Planeten vor, welcher laut Teal´C früher einmal zu Apophis Reich gehörte.
Auf dem Planeten befanden sich dutzende Naquadahminen, die heute allerdings als erschöpft gelten.
Das Deutsch/Russische Oberkommando wollte sich davon aber selbst überzeugen, ob da nicht noch etwas von dem wertvollen Mineral zu holen war.
General Reineke schritt vom Kontrollraum in den Torraum, um seinem Topteam noch mal viel Glück zu wünschen.
„Da es sich um eine ehemalige Goa´Uld Welt handelt, seihen sie bitte besonderst vorsichtig. Nicht, dass da noch alte Fallen auf sie warten.“
Teal´C stimmte dem General zu.
„Da habt ihr Recht, General. Viele Goa´Uld haben auf verlassenen oder gefallenen Welten Gegenstände hinterlassen, um die künftigen Herren zu vernichten.“
Feldwebel Tora sah ihn etwas schief an.
„Warum? Wenn sie schon verloren hatten, oder etwas als wertlos erachteten, warum dann noch Fallen?“
Teal´C setzte seinen belehrenden Blick auf.
„Was ihnen nicht gehörte, dass sollte auch kein anderer als sein Eigentum erachten.“
Reineke hob seine linke Hand.
„Ich finde, dass reicht jetzt. Passen sie auf und bringen sie was Schönes mit.“
Danach schritt der General auf Dr. Jackson zu, welcher sich bisher auffallend still verhalten hatte.
Der Amerikaner hatte seinen rechten Arm in einem Gips, weil er vor vier Tagen einen Unfall im Trainingsraum erlitt.
Dabei war ein Knochen angebrochen.
„Und sie Dr. Jackson, wollen sie wirklich mit? Ich könnte verstehen, wenn sie hier blieben, um sich zu schonen.“
Doch Daniel wehrte sich dagegen.
„Nein. Wenn sie wertvolle oder nicht definierbare Artefakte finden, könnt ich mir nie verzeihen, hier geblieben zu sein.“
Da kam Runge angerannt, er war eben gerade von einer einwöchigen Mission zurückgekehrt, um sich auf dem Gips zu veredeln.
„Amerikanski, sie kann man aber auch nicht eine Minute allein lassen. Typisch, sie gehen trainieren, dabei fällt ihnen eine Hantel auf den Arm.“
Anschließend schrieb er noch etwas in Kyrilischer Schrift auf den Gips.
Reineke sah sich diesen Schriftzug genau an.
Danach griff er in seine Manteltasche, nahm eine Videokamera heraus und gab sie Franzi.
„Da ich kaum auf andere Planeten komme, machen sie mir ein paar hübsche Schnappschüsse.“
Zwar zog sie kurz die Augenbrauen hoch, nahm dann aber die Kamera und steckte sie in ihren Rucksack.
Danach schritten sie durch den Ereignishorizont, der General stand noch einige Minuten nachdenklich vor dem Sternentor.
Rodney kam dazu, Reineke sprach ihn fragend an.
„Ich hoffe, dass ihre Berechnungen korrekt waren.“
McKay aber bestätigte dies mit einem Lächeln.
„Aber natürlich, General. Was denken sie denn? Ich bin hier immerhin derjenige, der den laden Wissenschaftlich am Laufen hält.“
Doch diese letzten Worte ignorierte der Offizier.


Degenhardt kam als erster auf der anderen Seite an und war genauso verwundert, wie seine kommenden Teammitglieder.
Sie waren wieder im Torraum, nur war sonst keiner zu sehen.
Der Oberst ging einen Schritt vor.
„Täusche ich mich, oder ist hier irgendwas faul?“
Im nächsten Moment änderte sich optisch der ganze Raum. Das Sternentor, die MG Stellungen und andere Utensilien verschwanden, andere erschienen.
Franzi kam vor, erblickte mehrere Soldaten in alten Bundeswehr Uniformen, die mit veralteten G 3 Gewehren auf sie zielen.
„Keine Bewegung. Ausrüstung ablegen und Hände hoch.“
Der Oberst blickte seine Kameraden an.
„Würde ich auch sagen. Hier stinkt etwas gewaltig, aber sollten uns wohl erstmal fügen.“
Kurz darauf führte sie ein Wachkommando des Stützpunktes ab.


Einige Minuten vorher – im alten Raum:

Major Erdmann ging gerade in das Forschungslabor. Seit er das Einverständnis aus dem Kanzleramt in Bonn hatte, konnten die Forschungen am neuen Lenkwaffensystem beginnen.
Die BRD hatte die ersten Forschungen an einem neuen Luftabwehrraketensystem mit der Bezeichnung „Patriot“ begonnen.
Erdmann schritt in das Hauptforschungslabor, begab sich zu dem Projektleiter, Dr. Hansen.
„Wie ich sehe, haben sie sich schon gut eingearbeitet…“
Weiter kam er allerdings nicht, da urplötzlich ein greller Lichtblitz allen in dem Labor die Sicht nahm.
Nachdem Erdmann wieder sehen konnte, standen direkt vor ihm, wie aus dem Nichts, fünf eigenartige Personen.
Der erfahrene Offizier reagierte nach einer kurzen Zeit der Verwunderung umgehend.
„Soldaten, ergreift sie. Bringen sie die alle in eine Zelle.“
Nachdem man die Fremden abgeführt hatte, konnte Erdmann bei allen anderen Anwesenden dieselbe Erstaunung über das Geschehende sehen.


ca. eine Stunde später, Haftzelle:

Weil es in diesem Stützpunkt nur eine Zelle gab, hatten die Soldaten sie alle in dieselbe gesperrt.
Degenhardt, welcher ein wenig umher ging, blickte in die Augen seiner fassungslosen Mitstreiter.
„Und? Eine Idee? Irgendjemand?“
Oberleutnant Rust schnippte mit den Fingern, sie hatte einen Einfall.
„Stopp, stopp. Ich habe eine Ahnung, was hier passiert sein könnte. Anscheinend sind wir in der Vergangenheit gelandet.
Ich tippe mal so auf Mitte 60er bis Anfang 80er Jahre. Und damit haben wir ein gewaltiges Problem.“
Daniel sah das allerdings ganz anders.
„Aber nicht doch. Wenn dies tatsächlich eine Zeitreise ist, dann müssen wir unbedingt wissen, wie wir dies wiederholen können.
Sehen sie doch nur die Möglichkeiten. Wir könnten Babylon besuchen, dem Bau der großen Mauer in China beiwohnen…“
Franzi ging dazwischen.
„Und genau das machen wir nicht. Schon die kleinsten Veränderungen an der Zeitlinie können die gewaltigsten Temporalen Paradoxien hervorrufen.
Tut mir leit Daniel, aber von Temporaler Mechanik habe ich mehr Ahnung als sie.“
Der Archäologe wollte sich damit allerdings nicht zufrieden geben.
„Ja, natürlich stimme ich ihnen da zu. Wir müssen einfach nur vorsichtig und mit Bedacht vorgehen.
Immerhin sind wir Forscher.“
Bevor die beiden ihren Wissenschaftlichen Disput vertiefen konnten, ging Degenhardt dazwischen.
„Beruhigen sie sich erst mal wieder. Beide.“
Nachdem einige Sekunden keiner was sagte, meldete sich Teal´C zu Wort.
„Ich habe über eure Worte nachgedacht. Ich habe in der Irdischen Geschichte keine Rolle gespielt.“
Feldwebel Julia Tora antwortete ihm.
„Ja, da hat du schon Recht. Aber wenn man in dieser Zeit von der Goa´Uld Bedrohung gewusst hätte, wäre wohl das Tor eher zerstört worden, anstatt das STK zu gründen.“
Degenhardt stimmte ihr zu.
„Vor allem wenn sie gewusst hätten, wie hoch ihre Waffen und Schildtechnologie entwickelt ist.“
Im nächsten Moment öffnete sich die Tür, ein junger Soldat kam flankiert von zwei weiteren herein.
„Der Major will sie jeden nacheinander sprechen. Will wer von ihnen freiwillig den Anfang machen?“
Daniel hob den Arm mit dem Gips, einer der Soldaten ging auf ihm zu, bemerkte die Kyrilische Schrift.
„Hey. k1;k4;l3;n3;n2;m0;l9;n3; l3;l0; l6;l5;l0; i6;m1;l9;l9;l2;l0;l4; m6;l7;l0;l6;l5;l6;l4;?“
Daniel antwortete sofort.
„Njet.“
Degenhardt blickte seinen Wissenschaftler fragend an.
„Was war denn das gerade?“
Dr. Jackson blickte sich fragend um.
„Ach nichts weiter. Er hat mich nur gefragt, ob ich ein Russischer Spion sei: Ich habe das natürlich verneint.“
Degenhardt ging kopfschüttelnd auf ihn zu.
„Sagen sie mal, geht´s noch? Sie haben gerade auf Russisch verneint, dass sie ein Sowjetischer Spion sind?“
Der Junge Soldat grinste alle an.
„Damit wäre das ja geklärt. Nehmen sie die rothaarige Frau mit. Sie wird als erste verhört. Keine Angst, ihnen geschieht schon nichts.“
Während Franzi abgeführt wurde, schüttelten alle den Kopf, als sie Daniel ansahen. Der nur zur Decke fluchte.
Degenhardt sah ihn strafend an.
„Njet…, dümmer ging es echt nicht.“
Und das warten begann.


Oberleutnant Franziska Rust wurde in einem schummrig ausgeleuchteten Raum gebracht, wo schon Major Erdmann auf sie wartete.
„Also, wer sind sie und was wollen sie in meinem Berg?“
Sie lachte leise.
„Ihr Berg?“
Erdmann rollte mit den Augen.
„Lassen sie den Unsinn, Fräulein. Oder wissen sie nicht, wie tief sie drin stecken?“
Sie dachte kurz nach.
„Wohl nicht so tief, wie sie gerade in mir stecken wollen.“
Er pustete den Kaffee wieder aus.
„Was??? Ich hab mich wohl gerade verhört!“
Sie legte frech die Stiefel auf den Tisch, Erdmanns Augen weiteten sich immer mehr.
„Ach komm schon. Den Blick hab ich schon von so vielen Typen gesehen. Du willst mich vernaschen, aber die Vorschriften sind hinderlich.“
Er wurde immer aufgebrachter.
„Schluss jetzt. Also, wer sind sie?“
Sie beugte sich nach vorne, lächelte zuckersüß.
„Captain Kathryn Janeway vom Föderationsraumschiff Voyager.“
Erdmann schlug mit der flachen Rechten Hand auf den Tisch.
„Das ist jetzt ihre letzte Chance. Ich will ihren Namen und wissen, warum sie hier sind.“
Sie dachte kurz nach, antwortete dann ganz ernst.
„Sie haben natürlich Recht. Das ist nicht mein Name, auch nicht mein Rang. Mein echter Name ist Leia Organa, Prinzessin von Alderaan.“
Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, da verließ Erdmann auch schon den Raum, ließ sie in ihre Zelle zurückschicken.


Lagerraum, ein Stockwerk höher:

Der junge Offizier untersuchte allein, auf Befehl des Majors die Gegenstände, welche die Fremden bei sich führten.
Dabei fiel ihm eine merkwürdige Art von Kamera auf.
Nach einigem Herumprobieren, konnte er sie auch einschalten, doch die Aufzeichnung des Monitors verschlug ihm fast die Sprache.
General Reineke war zu sehen.
„Hallo, Sportsfreund. Ich weiß, wie merkwürdig diese Bilder auf dich wirken müssen, aber da sie ein Bestandteil meiner Erinnerungen sind, weiß ich, wie du damit zurechtkommen wirst.
Ich spreche durch diese Kamera zu dir aus einer 30 Jahre entfernten Zukunft, und wie du schon richtig vermutest hast, ich bin dein zukünftiges Ich.
Doch nun höre mir genau zu, dass folgende ist sehr wichtig…“
Gespannt und auch fassungslos verfolgte der junge Oberfähnrich, was ein künftiges Ich zu sagen hatte.


LKW, etwa drei Stunden später:

Zusammen und mit Handschellen gefesselt saßen die fünf auf der Ladefläche dieses Trucks, dass Ziel sollte München sein.
Tora dachte über die Auswirkungen nach, wenn sie wieder zurückkehren sollten.
„Ich hoffe nur, dass man uns überhaupt noch erkennt. Nicht, dass wir schon zu sehr in die Geschichte eingegriffen haben.“
Daniel versuchte sie zu beruhigen.
„Keine Angst, dass wird schon wieder. Meine größte Angst ist, wie erklären wir bei den weiteren Verhören den Goa´Uld in Teal´C?“
Der Jaffa stimmte ihm zu.
„Daniel Jackson, ein viel größeres Problem ist, dass mein Symbiont in ungefähr zwei Jahren ausgewachsen seien wird.
Dann wird er sich einen Wirt suchen, wenn ihr ihn nicht tötet. Und ohne einen Ersatz werde ich sterben.“
Degenhardt rieb die Hände vor seinen Augen.
„Wie ihr also bemerkt habt, müssen wir unbedingt wieder zurückfinden. Schon eine Idee, wie wir das schaffen könnten?“
Rust stimmte ihrem Kommandeur zu.
„Da stimme ich ihnen zu. Um wieder zurück zu kommen, müssen wir das Sternentor finden und entsprechend modifizieren.“
Jules ging dazwischen.
„Bist du verrückt? Wir sollen nach Amiland, in einen ihrer geheimen Stützpunkte einbrechen und unbemerkt das Tor benutzen?“
Degenhardt streckte die Beine.
„Notfalls nehmen wir eben das in der Antarktis…“
Im nächsten Augenblick blieb der Wagen durch einen kräftigen Ruck stehen, zur Verblüffung von ST 1.
Tora stand auf.
„Unfall oder Stau…?“
Doch die Frage erübrigte sich, als die Hintertür aufsprang und der junge Offizier eintrat.
„Ihr seit also aus der Zukunft, genauso genommen aus dem Jahr 1999 und Soldaten eines Wiedervereinigten Deutschlands?“
Für mehrere Sekunden herrschte absolute Totenstille, zwar konnte man schon fast das herunterklappen der Kiefer hören, doch sonst war nicht mal der Wind zu hören.
Der Offizier versuchte die Stimmung etwas zu lockern.
„Ich bin Oberfähnrich Alexander Reineke und laut der Aufzeichnung in diesem Recorder in 30 Jahren ihr Kommandeur.“
Dabei hielt er die Kamera in die Luft, wedelte ein wenig mit ihr.

Nach einer kurzen Verschnaufpause, in der sie alle das gerade gehörte verarbeiten mussten, antwortete Degenhardt als erster.
„Jetzt erwarten sie bloß nicht, dass wir auch noch vor ihnen strammstehen.“
Der junge Reineke aber lächelte sie nur an.
„Keine Angst, Oberst. Das werde ich mir noch nicht anmaßen.“
Danach griff er zu seinem Schlüssel für die Handschellen, öffnete sie im Nu.
„Auch wenn ich mir immer noch nicht erklären kann, wie in der Zukunft Frauen im normalen Truppendienst ihre Wehrpflicht erfüllen.“
Jules grinste ihn fesch an.
„Nur die Kerle müssen zum Wehrdienst. Für uns Frauen ist eine reine und absolut freiwillige Sache.
Gleichberechtigung eben.“
Da musste der Oberfähnrich doch etwas grinsen.
„Ist ja mal wieder typisch. Erst öffnet man den Damen die Türen und dann können sie sich auch noch aussuchen, hindurch zu gehen.
Das ist keine Gleichberechtigung, sondern Bevorzugung.“
Keine Sekunde später hatte er sich dafür einen leichten Schlag auf den Hinterkopf von Franzi eingefangen.
„Hey, nicht frech werden, Kleiner. Ich bin Oberleutnant.“
Teal´C verneigte sich leicht vor OF Reineke.
„Danke für deine Hilfe. Doch sag, wie hast du die anderen Wachen ausgeschaltet und wo sind unsere anderen Ausrüstungsgegenstände?“
Reineke führte sie zur Fahrkabine, wo zwei Soldaten tief am Schlafen waren.
„Ich habe in das Wasser einen ordentlichen Schuss Schlafmittel gegeben. Die sind die nächsten Stunden erst mal weggetreten.
Und ihre Ausrüstung befindet sich in dem Anhänger.“
Degenhardt klopfte seinem künftigen Boss anerkennend auf die Schulter, dachte dann kurz nach.
„Oberfähnrich, setzen sie sich auch neben die anderen beiden und nehmen sie das Schlafmittel.
Das ist ihre einzige Chance, einem Militärgerichtsverfahren zu entgehen. Wir werden zusehen, wie wir wieder in unsere Zeit zurückkommen.“
Reineke gab allen noch mal die Hand, bevor er sich auf dem Sitz niederließ und kurz darauf einschlief.
ST 1 hingegen machte sich durch den Bayrischen Wald davon.


Drei Stunden später:

Nachdem sie die Botschaft aus der Kamera mehrmals gesehen hatten, wurde beschlossen, als erstes mit Catherine Langford in Kontakt zu treten.

Teal´C war es gelungen, einen Wagen zu übernehmen, in dem er einfach auf die Strasse sprang und den Fahrer zu halten zwang.
Dass es sich dabei um einen bekannten Politiker des Bayrischen Landtages handelte, erfuhren sie erst später.
Allerdings freute sich Oberst Degenhardt über einen Mercedes, welcher sich in bester Verfassung befand.
Nachdem sie unterwegs die Kleidung wechselten, Sebastian Degenhardt sah jetzt aus wie ein Spießbürger aus, Franziska Rust wie ein braves Schulmädchen, Julia Tora war als biedere Hausfrau verkleidet, Daniel als Arbeiter im Blaumann und Teal´C als Hippie mit Dreadlocks und Blümchenweste, kamen sie problemlos an jeder Polizeisperre vorbei, konnten sich sogar über die Grenze schmuggeln.
Teal´C lernte tatsächlich ein wenig Autofahren, auch wenn es mehr Schlangenlinien waren.
So gelangten sie drei Tage später, mit zahllosen Tricks schließlich nach Paris.


Paris Airport:

Unauffällig standen sie in einer Ecke des Flughafens, versuchten die gestohlenen Pässe mit Fotos aus einem Automaten zu fälschen.
Franzi wirkte erleichtert.
„Zum Glück gibt es jetzt noch keine Elektronische Erfassung. Solche Ausweise könnt ich nicht auf die Schnelle kopieren.“
Degenhardt sah sich die Werke an.
„Oberleutnant, ist ihnen aufgefallen, dass auf unseren Fotos nur aufgemalte Stempellinien sind?
Das Checken die doch sofort.“
Rust aber antwortet keck.
„Keine Panik, Chef. Das haben Jules und ich schon mit bedacht. Wir gehen einfach an den Schalter mit dem größten Macho.
Dann zeigen wir beide einen tiefen Ausschnitt auf unsere Hupen, während ein Taschentuch fällt.
Was bei Hathor geklappt hat, geht hier schon lange.“
Daniel sah kurz Decke, blickte dann unschuldig den Oberst an, welcher nur halb verzweifelt den Kopf schüttelte.

Etwa Zehn Minuten später war es soweit, sie standen direkt vor dem Schalterbeamten, reichten ihm die Pässe.
Wie abgesprochen ließ Jules ein Taschentuch fallen, bückte sich langsam und tief nach vorne über, so dass der Beamte einen perfekten Blick unter ihren Minirock werfen konnte.
„Hach, wie ungeschickt von mir, ich heb es auf…“
Und um die Sache noch zu würzen und abzurunden, beugte sich Franzi etwas nach vorne über, so dass ihr Ausschnitt weit wurde.
Dann gab sie ihrer Freundin einen Klaps auf den Hintern.
„Das du aber auch immer so tollpatschig sein musst…“
Der Schalterbeamte hatte schon einen hochroten Kopf, atmete ganz schnell und tief, während er wie in Trance die Pässe abstempelte.
Nachdem sie allesamt die Hürde genommen hatten, hörte man von einigen Älteren Personen hinter ihnen nur Empörtes Getuschel.
„Früher hat es das nicht gegeben.“
„Unsere Jugend ist so schamlos geworden.“
„Da würden sich unsere ehrbaren Eltern ja im Grabe umdrehen.“
Franzi aber lachte nur in sich herein. Gut, der Minirock, den sie trug, war eigentlich nicht mehr als ein etwas fülliger Gürtel.
„Mensch, dass sind die Sixtis. Love, Sex and Rock´n Roll. Wenn ihr das schon für anstößig haltet, kommt mal nach 1999.“
Nachdem sie wieder zu den anderen aufgeschlossen hatte, bemerkte Degenhardt bei ihr einen betrübten Blick.
"Haben sie was auf dem Herzen?“
Sie entgegnete ganz Melancholisch.
„Ja. Wir sind im Jahr 69 und ich komm nicht nach Woodstock…“
Der Oberst sah Tora mit einem entnervten Blick an, welche aber nur fies grinste.
Keine halbe Stunde später hob der Flieger ab.
Sie hatten sogar die ganzen Waffen im Gepäck mitbekommen, indem Franzi es einfach als Diplomatenfracht deklarierte, welche vom Zoll nicht geöffnet werden darf.


28 Stunden später – in Catherine Langfords Hause in New York.

Dr. Langford hatte dem Team Kaffee und Kuchen angeboten, um das Gespräch etwas angenehmer zu gestallten.
Daniel übernahm das Reden.
„Verehrte Catherine, der Grund, warum wir hier sind, ist einfach. Mein Vater war ein guter Freund von ihrem Vater.
Von daher wissen wir auch vom Tor zum Himmel, welches ihr Vater 1928 in Ägypten freigelegt hat.
Die Berichte und Erzählungen meines Vaters haben mich immer fasziniert, weswegen ich gerne Untersuchungen daran durchführen würde.“
Catherine lachte bitter auf.
„Und wie stellen sie sich das vor? Glauben sie, das Militär würde sie da einfach ranlassen? Im Gegenteil, diese Ignoranten würden seine Existenz einfach abstreiten.“
Während Jules nur etwas von „Typisch Cowboys“ vor sich hin murmelte, bohrte Daniel noch tiefer.
„Mit dem Militär müssten wir uns selbstverständlich auch noch auseinander setzen. Aber ich denke, dass wir uns einigen können.
Wenn nicht, sollten sie vielleicht vor Gericht ziehen und auf die Herausgabe klagen. Ich denke schon, dass es mit dem Richtigen Richter klappen könnte.“
Catherine sah ihn an, als ob sie die Welt nicht mehr verstehen würde.
„Um von der CIA in die Mangel genommen zu werden?“
Franzi lachte bitter auf.
„CIA? Keine Panik, ich würde erst beim NID Angst bekommen…“
Daniel vertiefte seinen Blickkontakt zu Dr. Langford.
„Wissen sie denn, wo das Tor sich augenblicklich befindet?“
Sie sah erst zur Seite.
„In einem militärischen Lagerkomplex bei Washington, wo es verrottet. Ich schreibe ihnen die Adresse auf, aber machen sie sich besser keine Hoffnung.“
Nachdem ST 1 die Adresse hatte, gab Daniel ihr noch einen Brief.
„Verwahren sie ihn gut. Wenn die Zeit gekommen ist, werden sie wissen, was der Inhalt bedeutet.
Und glauben sie mir, ein Prozess um das Tor könnte sich wirklich lohnen.“
Degenhardt fügte dann auch noch was hinzu.
„Und wenn sie in den USA keine Investoren finden, in Deutschland schätzen wir die Wissenschaft hoch ein, geben auch gerne etwas mehr Geld aus, als tatsächlich benötigt wird.“
Während sie wieder gingen, blickte Catherine ihnen nachdenklich hinterher.

Gerade wieder losgefahren, fragte Jules Daniel, was in dem Brief stand.
„Ich hoffe doch, dass sie nicht zuviel verraten haben.“
Er sah die Sanitäterin belehrend an.
„Natürlich nicht. Ich habe ihr nur den Namen ihres Anwalts, während des Prozesses, Michael Garibaldi aufgeschrieben.
Dazu einige Tipps für später, etwa Kanzler Schröders spätere Adresse in Berlin, oder ab wann sich die Klage gegen die Regierung lohnt.“
Degenhardt blickte nach hinten, während Teal´C fuhr.
„Sehen sie sich noch mal die Kameraaufzeichnung von McKay an. Nicht das er in seiner Egomanie einen Fehler gemacht hat.“
Ohne dass im STK jemand davon wusste, ließ General Reineke von Dr. McKay Berechungen für den genauen Rückkehrzeitpunkt anstellen.
Währenddessen regte sich Teak´C über einen Fahrer auf, der ihm die Vorfahrt nahm.
„Elender Verkehrssünder.“
Er wurde vom Oberst berichtigt.
„Verdammter Rowdy ist passender.“
Danach nahmen sie Kurs auf die Amerikanische Hauptstadt.


Washington, Lagerhaus – am nächsten Morgen:

Praktisch unsichtbar, glitten die ST 1 Mitglieder an den Wänden des Gebäudes entlang, bereit sich diese Lagerhalle vorzunehmen.
Die letzten beiden hatten nichts ergeben, von daher war diese schon die letzte Chance.
Teal´C sah durch ein Fenster.
„Oberst Degenhardt, darin steht ein Lagerbehälter, der passen könnte.“
Degenhardt besah sich Rust und Tora, die miteinander rum alberten.
„Hey, ihr beiden verrückten Hühner. Etwas mehr Konzentration bitte. Teal´C, Daniel und meine Wenigkeit werden das Tor in Gang bringen.
Ihr beide wartet hier, um eventuell ausgeschlafene US Airforce Soldaten abzufangen und zu beschäftigen.
Ich will keine US Zeugen, damit das klar ist.“
Jules sah ihren Kommandeur leicht verbittert an.
„Und wie sollen wir das anstellen?“
Franzi bekam erneut sündige Gedanken.
„Indem wir eine kleine Lesbennummer abziehen, wenn wer vorbeikommt. Das hält kein Typ aus.
Das waren und werden für immer die besten Waffen einer Frau sein.“
Während der Oberst nur schmutzig vor sich hin pfiff und Franzi verspielt lachte, hatte Jules ein Gesicht, als wäre ein Jahr Regen.

Nachdem die Männer sämtliche Klappen an dem Behälter entfernt hatten und die Wände herunterfielen, entfachte sich das Sternentor in seiner ganzen Pracht.
Teal´C fiel ihr Problem als erstem auf.
„Oberst, woher bekommen wir eine Energiequelle, mit wir die nötige Kraft für die Anwahl aufbringen können?“
Degenhardt sah sich um.
„Die Motoren der Fahrzeuge, dazu die im Naquadah enthaltene Restenergie, dass wird schon reichen.“
Daniel ging zu dem ersten LKW, öffnete die Motorhaube.

Seit schon mehreren Minuten knatterten die Fahrzeuge, was auch zwei US Airman anzog, die nach dem rechten sehen wollten.
„Franzi, ich habe noch nie mit einer Frau, ich krieg das nicht hin… Sollten wir nicht was anderes probieren?“
Oberleutnant Rust schüttelte nur den Kopf, da kamen die beiden Soldaten auch schon um die Ecke.
„Hey, Ladies. Das hier ist Militärisches Sperrgebiet.“
Franzi nahm, ohne mit der Wimper zu zucken einfach Jules Gesicht und drückte ihr einen tiefen Zungenkuss auf.
Die Sanitäterin wedelte zwar Hilfe suchend mit den Armen, machte dann aber unbeholfen mit.
Die beiden Soldaten blieben angewurzelt auf ihrem Platz stehen.
„Mann…ich glaub… das… nicht.“
„Ich…auch…nicht.“
Zu Jules Unmut wanderte die Hand von Franzi unter ihr Top, leise flüsterte sie etwas in das Ohr des weiblichen Offiziers.
„Hey, übertreib es nicht. Es gibt bei mir eine Grenze.“
Die Rothaarige erwiderte die Worte zwischen zwei Küssen.
„Was glaubst du wohl, wie lange wir die beiden noch mit Knutschen hinhalten können? Wenn die beim Tor länger brauchen, müssen wir eben improvisieren. Außerdem nicht so schüchtern.“
In nächsten Moment umfasste Franzis linke Hand eine von Jules Rundungen. Sie gab resigniert auf.
„Oh, man. Was ich nicht alles für mein Land mache…“

Endlich aktivierte sich das Vortex des Tores. Degenhardt lief sofort zum Eingang der Halle, wank die beiden Ladys zu sich.
Die Soldaten, aus ihrer Trance erwacht, wurden sofort überwältigt und niedergeschlagen, ohne was vom Sternentor gesehen zu haben.
Jules war richtig erleichtert.
„Zum Glück können wir gehen. Ich dachte schon, dass ich mich entblößen müsse.“
Franzi grinste hämisch.
„Nein, aber ein Sekunde später und ich wäre eine Etage tiefer gewandert.“
Unter den absolut entnervten Blicken des Obersts gingen sie durch das Tor.


STK – Zeit unbekannt:

Zur großen Überraschung kamen sie zwar am Richtigen Ort raus, aber es war niemand zu sehen.
Daniel wollte es nicht fassen.
„Nicht schon wieder.“
Unmerklich darauf öffnete sich eine Tür, zwei Personen traten heraus, beide in weiß gekleidet.
Zum einen eine alte Frau, die eine lange Robe trug, neben ihr ein Mann um die 50 in einer weißen Uniform mit blauen Einarbeitungen.
Degenhardt sprach beide an.
„Wer sind sie und wo sind wir hier?“
Der Mann antwortete.
„Seien sie gegrüßt, Oberst. Leider haben sie das Tor etwas zu spät durchtreten, sind von daher weit der Zukunft gelandet.
Wir befinden uns schon in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhundert. Mehr darf ich ihnen nicht sagen, um die Zeitlinie nicht zu kontaminieren.“
Franzi kommentierte diese Aussage mit einem umherschwenken ihres Kopfes.
„Uns wundert schon gar nichts mehr. Wer ist eigentlich die Dame neben ihnen?“
Die Angesprochene trat einen Schritt vor.
„Es ist sehr lange her, Franziska. Aber ich dachte, du würdest mich erkennen.“
Oberleutnant Rust blickte der Frau tief in die Augen, fragte dann ungläubig.
„Cassandra? Bist du das?“
Die Frau lächelte selig.
„Ja, aber ihr habt keine Zeit. Ich kann euch nur soviel sagen: Das beste in eurem Leben, liegt noch vor euch.
Was ihr bisher erforscht und geleistet habt, verblasst zu euren künftigen Taten.“
Danach aktivierte sie ein Schmuckstück auf ihrem Handrücken, das Vortex aktivierte sich vertikal.
Der Mann trieb sie ein wenig an.
„Los jetzt, bevor ihr wieder in einer anderen Zeitzone landet.“
Etwas irritiert gingen sie erneut durch das Tor.
Cassandra sah sich um, als sich eines der Tore öffnete, ein Dunkelhaariger Mann in Hand- und Fußschellen hereingeführt wurde.
Er grinste diabolisch.
„Interessant, wie sich alles zusammenfügt. Du hattest Recht, diesem Augenblick habe ich schmerzlich beigewohnt.
Aber das war ja auch wohl dein Ziel, nicht wahr General James Jackson-Doran?“
Die letzten Worte zog er dabei abartig freundlich in die Länge.
Daniels Sohn war über den inneren Schmerz, seines Gegenüber, sichtbar erfreut.
„Genug Gift verspritzt. Wache, bringen sie meinen alten Kumpel Baal wieder in seine Zelle…“


STK, Gegenwart:

Endlich kamen sie wieder in dem Stützpunkt an, wo die Reise begann. General Reineke und Dr. McKay begrüßten sie.
Rodney konnte sich ein Siegeslächeln nicht verkneifen.
„Wie ich sehe, waren meine Berechungen korrekt. Und bei der Aufgabe, gepaart mit unserer Technik gebührt mir dafür eigentlich der Nobelpreis.“
Dabei hob er den Kopf ziemlich hochnäsig nach oben.
Gerade als Degenhardt darauf antworten wollte, kam von hinten ein wütender Aufruf eines bekannten Russischen Offiziers namens Runge.
„McKay. Sie haben mein wohlverdientes Frühstück gegessen. Wenn ich sie in die Finger kriege, Sirupfresski…“
Während der Kanadier sich ängstlich hinter Teal´C zu verstecken versuchte, die anderen nur grinsten, hatte Reineke das vorerst letzte Wort, gab Franzi einen Klaps auf den Hinterkopf.
„Ich denke, sie wissen, wofür das war. In einer Stunde zur Nachbesprechung. Leute, die wird ausgiebig und lustig werden…“
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