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Anekdote aus dem letzten intergalaktischen Kriege von Terraner

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Vorwort

ACHTUNG: In diese FF wurden 2 Challenges eingebaut!

Die Aufgabe der Gewalt-Challenge war:
"Mix-up. Werft die tödlichsten Kreaturen des Stargatesuniversums in einen Topf. Welche ihr wählt, wieviele ihr wählt, was ihr machen wollt, bleibt euch überlassen. Crossover mit anderen Filmen oder Serien sind auch erlaubt, aber bitte nur ein zusätzliches Fandom."

Die Aufgabe der Erotik-Challenge war:
"„Rollenspiel - im weitesten Sinne. Das kann sein, dass sich John und Rodney als Herr und Sklave ausgeben müssen, Ronon mit Amelia Banks Professor und Student spielt, Daniel und Jack behaupten müssen verheiratet zu sein, Rodney Träume an ein heißes Abenteuer mit wem auch immer hat in der er der große Zampano ist - - - was auch immer euch dazu einfällt, und die Charaktere dazu bringt, ihre Phantasie einzusetzen. Die Protagonisten im Stargate-Universums sollten für eine gewisse Zeit mal ein andere Rolle einnehmen müssen. Sei es real, sei es in einer virtuellen Welt oder geträumt... oder was euch sonst noch einfällt."
Anekdote aus dem letzten intergalaktischen Kriege


In einem bei Jena liegenden Dorf, erzählte mir, auf einer Reise nach Frankfurt, der Gastwirt, dass sich mehrere Stunden nach der Schlacht, um die Zeit, da das Dorf schon ganz von der Armee des Prinzen von Hohenlohe verlassen und von Franzosen, die es für besetzt gehalten, umringt gewesen wäre, ein einzelner preußischer Reiter darin gezeigt hätte; und versicherte mir, dass wenn alle Soldaten, die an diesem Tage mitgefochten so tapfer gewesen wären, wie dieser, die Franzosen hätten geschlagen werden müssen, wären sie auch noch dreimal stärker gewesen, als sie in der Tat waren. Der Reiter, gerade dabei um etwas zu trinken zu bitten, war alsbald von einem grellen Lichtblitz erfasst worden, sodass die Chasseure, die sich später zeigten, nie eine Spur von diesem Kerl fanden.

Verwirrt blinzelte der Reiter als er in einem goldenen Raum materialisierte. Die Zeichen an den Wänden erinnerten ihn an die Lithographien der preußischen Expedition nach Ägypten.

„Jaffa Kre!“, befahl ein Mohr in eiserner Rüstung und marschierte mit zwei Infanteristen in den goldenen Raum. Soldaten aus dem Morgenlande anstatt Franzosen? Hatte Preußen etwa auch Feinde unter den Muselmanen?

„Du bist also ein Tauri! Nette weiße Uniform, der Herr wird erfreut hat so einen gut gekleideten Sklaven zu bekommen!“

„Ich bin allein dem preußischem König untertan, fremdländischer Mohr!“, beschied ihm der Preuße von seinem hohen Ross aus.

„Packt ihn!“, knurrte der Primus von Ha.

„Bassa Manelka!“, brüllte der Preuße und erschoss den ersten Jaffa der sich ihm näherte. Die rauchende Pistole in der einen Hand ließ er sein Pferd im Ringtransporterraum tänzeln.

Der Jaffa und sein Primus wichen zurück, dann stieß der Primus den Jaffa an. Mit dem typischen Geräusch aktivierte dieser seine Stabwaffe. „Ah, der Muselmane hat einen Stab!“, rief der Preuße und preschte vor, der überraschte Jaffa wurde mit dem rasch gezogenen Degen enthaupten und der Primus nieder getrampelt. „Heissa!“, brüllte der Preuße triumphierend und ritt aus dem merkwürdigen Raum.

„Bassa Terentem! Für den König!“, der Preuße preschte durch die mit Hieroglyphen verzierten Gänge. Unvorsichtige Jaffa die sich ihm näherten wurden enthaupten. Er ritt immer weiter und zog eine Blutspur durch das Schiff. Die Jaffa denen Pferde vollkommen unbekannt waren, flohen vor dem Preußen der mit preußischem Stahl viele tödlich verwundete. An einer Kreuzung goldener Gänge hielt er kurz inne und steckte seine Pfeife an einer der Feuerpfannen die überall im Raumschiff Licht spendeten an. Er paffte kurz und überlegte. Er ließ sein Pferd nun schon seit zwei Stunden durch diesen verdammten Bau galoppieren, hatte zig dieser Ausländer mit ihren altmodischen Rüstungen getötet und hatte immer noch nicht den Ausgang gefunden. War er hier in einer dieser riesigen Pyramiden gelandet die es angeblich in Ägypten geben sollte? Interieur und die Krieger die hier überall herumliefen sprachen dafür. Aber wie war er in dieses ferne Land gelangt? Vielleicht durch Zauberei! Ägyptischen Priestern wurden große Zauberkräfte zugeschrieben. Er wälzte gerade diese Gedanken, als sich ihm ein Trupp verärgerte Jaffa in voller Kampfmontur näherte. Sie ließen ihre Stabwaffen aufblitzen.

„Ach kommt schon, diesen Taschenspielertrick habt ihr schon zu oft aufgeführt! Hat’s euch was geholfen?“, fragte der Preuße und lud seine Pistole nach.

Die Jaffa legten an und schossen dem Preußen das Pferd unter dem Hintern weg. Es roch nach Steak als der Preuße auf dem Boden aufschlug. „Bassa Manelka!“, fluchte er und schoss auf die Jaffa. Einer kippte getroffen um, die anderen erwiderten das Feuer.

Ganz knapp brachte sich der Preuße in Sicherheit indem er hinter eine große Feuerschale hechtete. Die Jaffa schossen und er hörte wie die getroffene Seite der bronzenen Schale schmolz. „Teufel noch eins!“, fluchte er erneut. Die Muselmanen mussten von ihrem Allah Blitzstäbe bekommen haben!

Eilig lud er seine Pistole nach, schob sich kurz aus der Deckung und schoss. Sein Hut und ein Jaffa und wurden Opfer des kurzen Schusswechsel. „Verdammich, müssen die Kerls den nie nachladen!?“, fieberhaft hantierte der Preuße mit Kugel und Schießpulver. Er verschüttete das Schießpulver, es hatte eh keinen Sinn mehr, die Jaffa waren bereits heran. Sie traten um die zerschossene Deckung des Preußen herum und richteten ihre Stabwaffen auf ihn. Er blickte in ihre grimmigen Gesichter, schluckte und sagte trotzig: „Die Franzmänner sind ja nichts gegen euch!“

„Waffe weg, mitkommen!“, kommandierte einer der Jaffas barsch. Ruhig legte der Preuße seine Pistole weg und schnallte seinen Degen ab. Ein Jaffa nahm beides an sich, die anderen bedeuteten dem Preußen mit ihnen zu kommen. Gemeinsam marschierten sie durch viele weitere Gänge bis sie in einem großen Saal ankamen. Offenbar war es Nacht, der Preuße konnte außerhalb eines großen Fensters die Sterne sehen. Der Raum quoll über vor Teppichen, Goldbergen und Prunk. Vor dem Fenster standen einige Kommoden mit leuchtenden Flächen, deren Sinn der Gefangene nicht zu erraten mochte. Er wurde vor einen großen Thron geführt und auf die Knie gezwungen.

Ein arrogant blickender, in Purpur und Gold gewandeter Jüngling sah auf ihn hinab.

„DAS ist der primitive Tauri der so viele meiner Krieger hingemetzelt hat? Ich muss sagen das ich ihn mir beeindruckender vorgestellt habe!“, meinte der Mann und lächelte verächtlich.

„Wer seid ihr?“, fragte der Preu0e. „Etwa ein Vasall Napoleons?“

„Ich bin mein eigener Herr, du Wurm!“, fauchte der Goa’uld und ließ seine Augen aufleuchten. „Ich bin ein Gott, und bald wird dein gesamter, jämmerlicher Planet vor mir niederknien!“

„Das glaube ich kaum! Deine faulen Zaubertricks werden dir nicht gegen das Hohenlohische Korps helfen!“

„Zaubertricks? Ungläubiger!“, der Gott erhob sich und ging zu einer der blinkenden Kommoden. Der Preuße sah wie der Goa’uld einige Schaltflächen betätigte. Das Panorama hinter dem Fenster veränderte sich, eine graue Kugel wanderte in die Mitte des Sternenhimmels.

„Das ist doch…“

„Ja, das ist euer Mond! Betrachte meine Macht, Ungläubiger und erschauere!“

Ein gewaltiger gelber Energiebolzen schoss ins Bild und traf den Mond. Der Preuße sah erstaunt wie ein neuer Krater auf der zerklüfteten Oberfläche erschien.

„Heilige Maria Mutter Gottes!“, stammelte der Preuße. War dies Traum, war dies Wirklichkeit? Hatte er ausversehen das orientalische Kraut in seine Pfeife getan?

„Der nächste Schuss wird Berlin treffen…“, sagte der Goa’uld mit einem Grinsen das Sokar zur Ehre gereicht hätte.

Der Preuße kniff die Augen zusammen und stand ungehindert auf. Er blickte zum höhnisch grinsenden Systemlord und sog angestrengt an seiner Pfeife. Dann nahm er sie beiläufig in die Hand. Der Goa’uld wartete Dieser jämmerliche Tauri würde ihm bestimmt gleich vor die Knie fallen und um Gnade für die Hauptstadt seines winzigen Landes betteln!

„Sehr beeindruckend“, meinte der Preuße mit erzwungener Ruhe. „Aber die königlich-preußische Armee hat auch so ihre Tricks auf Lager.“

Mit diesen Worten führte der Preuße den Pfeifenkopf an die Zündschnüre der beiden Granaten die an seinem Gürtel hingen. Mit einem Ruck löste er nun den Gürtel, schlug ihm dem nächsten Jaffa um die Ohren und hechtete hinter die nächste Schatztruhe. Mit gewaltigem Donner explodierten die beiden Granaten und zerfetzten die Jaffa vor dem Thron.

Der Rauch verzog sich rasch, der preußische Reiter (inzwischen ohne Ross) richtete sich auf und sah sich einem wütendem Systemlord gegenüber.

„Unwürdiger! Du wagst es!?“, brüllte der Goa’uld zornig. Er hob den Arm und schmetterte den Preußen mit einem Gravitationsstoß gegen eine Wand. Zumindest war dies sein Plan, in Wirklichkeit schleuderte er mit seinem Handgerät nur zenterweise Gold und Geschmeide die zwischen den beiden herumlagen auf den Preußen.

Dem wiederum flog eine Samt-Boxershorts in den Mund eine Dukate ins Auge. Fluchend brachte er sich hinter den Thron in Sicherheit und hob seinen Degen auf, der dahin gerutscht war.

„Komm heraus und zeig dich!“, brüllte der Goa’uld mit sich überschlagender Stimme. Er war kein sonderlich mächtiger oder erfahrener Systemlord und dieser Kampf ging ihm an die Nieren.

„Für König, Volk und Vaterland!“, brüllte der Preuße zurück und schleuderte einen Stiefel. Der Goa’uld wankte als ihn der lederne Reiterstiefel an der Schläfe traf und torkelte zurück. Der Werfer verließ seine Deckung und stürmte auf den Außerirdischen zu. Mit einem gewaltigem Hiebe versuchte er den Arm des Goa’uld abzutrennen, traf stattdessen aber die Steuerkonsole. Elektrische Entladungen fuhren den Degen entlang und ließen die Haare des Preußen zu Berge stehen. Es roch nach verbranntem Plastik. Hellgrüner Rauch stieg auf und die beiden Männer wurden zu Boden geworfen als das Ha’tak extrem beschleunigte. Die Andruckabsorber heulten überlastet auf. Dieses Geräusch hatten weder der Besitzer des Schiffes noch der Erdling je gehört. Einander umklammernd rollen sie über den Boden.

Aus den Augenwinkeln sah der Preuße aus dem Fenster. Der Mond verschwand blitzschnell. Bunte Lichter die er für Sterne hielt rasten vorbei. Der erbitterte Kampf der beiden Kontrahenten erlahmte als auch der Goa’uld bemerkte was geschah.

„Ach du meine Güte… für solche Geschwindigkeiten ist das Schiff gar nicht auslegt. Ra wird mich umbringen wenn ich sein Geschenk in die Werft bringen muss!“, stöhnte der Goa’uld gar nicht göttlich.

„Wir fliegen… weg?“, fragte der Preuße für den das Konzept des interstellaren Fliegens noch ungewohnt war.

„In der Tat. Und so wie es aussieht mit verdammt hoher Geschwindigkeit… und mit verdammt hoch meine ich zu hoch“

„Oh…“

„Ja, oh. Das siehst du mal was du angerichtet hast du ungläubiger Wurm!“, zischte der Goa’uld.

„Ich würde es bevorzugen mit Hauptmann Heinrich Köster angesprochen zu werden“, meinte Heinrich Köster mit preußischer Steifheit.

„Angenehm! Ich bin Ha, Gott und Herrscher über 3 Planeten!“

„Ich dachte Gott würde über alle Planeten herrschen?“, spöttelte Köster.

„Nun… ich bin noch nicht sehr lange Gott. Zuerst war ich Generalgouverneur von Proxima Centauri. In dieser Position konnte ich mir die Gunst Ras erarbeiten. Als der alte Systemlord der Sternengruppe von den Tok’Ra erledigt wurde, wurde ich von Ra zu seinem Nachfolger ernannt“, erläuterte Ha und strich durch sein wallendes Haar.

„Hinter diesem Anschlag auf deinen Vorgänger hattest du natürlich nicht das geringste zu tun…“, sagte Klöter, der seine Erfahrungen mit der kleindeutschen Politik gesammelt hatte.

„Vielleicht doch… ein ganz klein wenig…“, schmunzelte Ha.

„Ach Ha…“

„Ja?“

„Du kannst mich jetzt loslassen“

Etwas verlegen lösten sich die beiden voneinander und standen auf. Das Panorama-Fenster zeigte Schlieren grellen Lichtes.

Hauptmann Heinrich Köster befürchtete dass ihn nur Ha nach Hause bringen konnte und der Systemlord sorgte sich sichtbar um sein Schiff. Das Ha’tak knirschte vernehmlich und überdehnter Stahl ächzte gut wahrnehmbar aufgrund der hohen Geschwindigkeit.

„Ich brauche einen Drink…“, murmelte Ha, setzte sich auf einen Thron und läutete mit einer kleinen Glocke. Nach kurzer Zeit schlenderte ein alter Sklave in den Thronsaal und verbeugte sich: „Eure Göttlichkeit wünschen?“

„Einen doppelten Vurguzz! Möchtest du auch etwas?“, fragte Ha den Preußen.

„Nein Danke“, erwiderte der Preuße. Der Tag an dem er außerirdisches Gesöff probierte war noch fern! Er griff sich einen der goldenen Pokale die verstreut herumlagen und goss ihn mit seinem Flachmann voll.

Als der Systemlord seinen doppelten Vurguzz bekam, prosteten sie einander zu

„Auf den König!“

„Auf mich!“

Sie tranken schweigend. Das unheimliche Rasen des Schiffes bedrückte sie.

„Weißt du, jetzt wo du die Konsole zerstört hast ist kann ich nichts an der Kalibrierung der Triebwerke ändern…“, erklärte der Systemlord nach einigen Minuten.

„Triebwerke?“

„Große Maschinen die das Raumschiff bewegen“, erläuterte Ha.

„Befinden sich diese Maschinen innerhalb des Schiffes?“

„Ja.“

„Warum stellen wir sie dann nicht manuell ab? Man müsste doch nur eine dieser Stabwaffen zwischen die Zahnräder stecken!“

„Ich weiß zwar nicht was Zahnräder sind, aber es müsste mir möglich sein die Maschinen zu deaktivieren! Immerhin bin ich ein Gott!“

Sie verließen die Brücke und liefen durch blutverschmierte Gänge. „Weißt du… diese ganzen Toten… es tut mir ein wenig leid. Aber du musst verstehen, ich kam von einem Schlachtfeld und deine Untertanen haben sich wie verdammte Franzmänner aufgeführt!“

„Du musst dich nicht entschuldigen… mein Primus hat versagt. Er dich schlichtweg unterschätzt und gedacht mit dir wie mit irgendeinem beliebigen Dschungelweltbewohner verfahren zu können. Er hat nicht gedacht das du so wehrhaft bist.“

„Tja, ich denke Preußens erster Kontakt mit Außerirdischen hat einen etwas ungünstigen Verlauf genommen.“

„Ach weißt du, Jaffa sind gar nicht so schwer zu ersetzen! Bei jedem Grenzscharmützel sterben mehr von ihnen! Und die Besatzung dieses Schiffes habe ich eh von meinem Vorgänger übernommen, die werde ich sowieso bald auswechseln müssen.“

„Ach so, na dann!“, meinte Heinrich beruhigt.

Sie kamen zu einer kleinen Tür die, wie könnte es auch anders sein, mit Hieroglyphen geschmückt war und Ha öffnete sie. Sie traten in den Raum, der ungefähr so groß wie der begehbare Kleiderschrank von Königin Luise war.
Blinkende Lichter, Hebel und Konsolen ließen Heinrich Klöter an die Kirmes denken.

„Weißt du, der Maschinenraum ist direkt nebenan. Aber dieser Raum ist viel wichtiger! Das ist nämlich der Kontrollraum…“, erzählte Ha und zog einen schweren Hebel hinunter. Mit einem Mal verstummte das ohrenbetäubende Brummen der Aggregate nebenan. Die Stille war Balsam für die geplagten Ohren des Preußen.
„Das wäre erledigt!“

Der Systemlord nickte erleichtert. Die Tür wurde aufgestoßen und ein lädierter Primus sowie zwei erschöpfte Jaffa stürmten herein.

„Da ist er!“, wimmerte der Primus, immer noch gezeichnet von dem Pferd mit dem der Hauptmann über ihn geritten war.

„Ah, Blatak mein treuer Primus! An deiner Stelle würde ich die Rüstung zu einem Schmied bringen…“, meinte Ha.

„Tötet… was?“, fragte der Primus, etwas aus dem Konzept gebracht.

„Jaffa Kre! Du, du bleibst im Maschinenraum und kümmerst dich um die Konsolen. Du, du suchst den Hof-Astrologen! Und Blatak, du sammelst die überlebenden Jaffa. Ich möchte die Truppen in einer Stunde in der Sporthalle inspizieren!“

„Jawohl eure Göttlichkeit!“, rief Blatak, warf Heinrich noch einen bösen Blick zu und verließ dann den Kontrollraum. Gemeinsam bummelten Preuße und Systemlord zurück.

Auf der Brücke ließ sich Ha wieder in seinen Thron fallen. Kurz darauf betrat ein alter Mann mit Rauschebart die Szene.

„Oh Gott!“

„Hallo Narif! Sag, hat diese wahnsinnige Geschwindigkeit mit der wir bis eben gereist sind irgendwelche Auswirkungen gehabt? Ich kann mich vage erinnern in deinem Unterricht einmal derartiges gelernt zu haben.“

„Wenn man sehr schnell reist, mit einem hohen Prozentsatz der Lichtgeschwindigkeit, vergeht die Zeit innerhalb des Raumschiffes langsamer als außerhalb!“

„Wie lange sind wir geflogen?“, fragte Ha.

„2 Stunden, 30 Minuten“, gab der Hauptmann an nachdem er seine goldene Taschenuhr konsultiert hatte.

„Und wie schnell?“

„Mit 99.9999999999% der Lichtgeschwindigkeit Herr“, antwortete Narif nach einem schnellen Blick auf die Brückeninstrumente.

„Wie viel Zeit ist außerhalb des Schiffes vergangen?“, fragte Ha besorgt.

„200 Jahre!“

Erschrockene Stille herrschte im Thronraum. Sie wurde vom preußischen Hauptmann unterbrochen.

„Seht, wir fliegen auf ein großes blaues Loch zu!“

„Dieses faszinierende Weltraumphänomenen nennt man im Volksmund Wurmloch“, dozierte der Astrologe und strich sich durch seinen Bart. „Trotz des Namens wurden sie von Weltraummollusken gefressen die großen Gefallen am Geschmack der Raumzeitstruktur finden.“

Trotz dieser rationalen Erklärung schrien alle drei Männer als das driftende Ha’tak ins Wurmloch stürzte. Die Passage an sich fand der preußische Hauptmann recht langweilig, wenn man vom Regimentsfusel trank sah man wesentlich interessantere Dinge. Sie flutschten in einer fremden Galaxie wieder aus dem Wurmloch heraus. Wie der Zufall so wollte flogen sie direkt in einen klingonischen Bird-of-Prey.

Das altersschwache Raumschiff wurde von dem Ha’tak regelrecht aufgespießt. Duranium-Teile flogen durch den leeren Raum als sich der Klingonenkreuzer und das Pyramidenraumschiff ineinander verkeilten. Wütend feuerte der Klingonen-Kapitän die Disruptoren ab, wodurch das Ha’tak einen rückwärtiges Bewegungsmoment erhielt und wieder in das Wurmloch fiel. Aufgrund einer aus Langeweile erfolgte Manipulation Qs führte sie das Wurmloch dieses Mal in die Ida-Galaxie wo sie ein wrackes Replikatoren-Schiff streiften, woraufhin ein paar Replikatoren auf das Ha’tak übersprangen.

„Was war das?“, fragte Ha besorgt.

„Ich weiß es nicht Herr!“, antwortete Narif laut um das ständigen Feuern der Disruptoren zu übertönen. Als der Kommandeur der IKS Feuerfaust das unsinnige Schießen einstellte, hörte der Preuße winzige Beinchen über die Hülle des Ha’tak krabbeln.

„Dieses Geräusch gefällt mir nicht…“

„Mir auch nicht!“, sagte Ha.

Erstaunlicherweise hörten die drei in diesem Moment ein neues Geräusch. Ein sonores Brummen, das sich in seiner Intensität steigerte.

„Oh nein…. Oh nein…“, Ha ächzte und bedeckte sein Gesicht mit den Händen.

„Was ist?“, fragte Heinrich Köster scharf.

„Mein Vorgänger hat mir davon erzählt… er hat einen unglaublich leistungsstarken experimentellen Fluchtantrieb in dieses Ha’tak eingebaut der telepathisch aktiviert wird.“

„Du meinst gedanklich…“, fing Klöster an.

„… hast du ihn eben durch deine göttliche Verzweiflung aktiviert!“, vollendete Narif den Satz.

Ha bemerkte dass er langsam seine Autorität verlor. „Götter sind nie verzweifelt, Narif! Ich habe nur an einen taktischen Rückzug gedacht und so die überempfindliche Schaltung aktiviert!“

Mit einem Klickgeräusch öffnete sich vor dem Ha’tak ein Hyperraumfenster in Regenbogenfarben. Ohne Zutun der Besatzung flog das Schiff hinein und beschleunigte auf Werte jenseits der menschlichen Vorstellungskraft.


Unterdessen in der Pegasus-Galaxie:

„Schlag mich, Meister! Ich war böse!“, bettelte der in knappes Leder gekleidete Mann der auf dem Boden der Kapitänskajüte kniete.

„Ja, du warst böse mein Junge!“, knurrte Abraham Ellis, Kommandant der Apollo und ließ seine Lederpeitsche knallen.

„Ah, du bist zu gut zu mir!“, behauptete Kavanagh trotz der roten Striemen auf seinem Rücken. Er sah devot zu Ellis auf.

In diesem Moment riss der Erste Offizier die Tür zur Kajüte auf. „Colonel, wird werden ange… oh mein Gott!“

„Machen sie vernünftig Meldung Mann!“, schnarrte der Colonel mit so viel Autorität wie ihm ein hellrosa Lack und Leder Outfit ließ.

Sein Untergebener schluckte und stammelte: „Die Wraith… ein Hive…. Sie scheinen ein neues Waffensystem zu benutzen!“

Mehrere schwere Erschütterungen rissen Ellis fast von den Füßen, die Beleuchtung flackerte. „Ich komme zur Brücke!“

Gemeinsam eilten die Offiziere zur Brücke der Apollo. Die Crew wusste nicht worüber sie mehr entsetzt war: davon das die Wraith mit wenigen Schüssen ihren Schild auf Null reduziert hatten oder das ihr Captain in einem skandalösen Outfit im Kommandeurssessel saß.

„Lagebericht!“, bellte Ellis. Sein roter Kopf kontrastierte aufs schönste mit dem hellrosa Nietenhalsband.

„Schilde auf Null, die Wraith haben Jäger ausgeschleust!“

„Die verdammten Hurenböcke wollen uns entern!“, fluchte Ellis. Er zerbrach sich einen Moment den Kopf darüber warum die Wraithwaffen plötzlich so effektiv waren, dann befahl er: „Alle Mann zu den Waffenkammern!“

Tausende Jäger schnitten durch den vakuumkalten Raum und näherten sich der Apollo. Truppweise wurde Wraithsoldaten und Offiziere von den Darts in der Apollo abgesetzt. Überall auf dem Raumkreuzer entbrannten erbitterte Kämpfe.

In diesem Moment… musste Colonel Ellis seine Augen bedecken weil ihn das gewaltige, regenbogenfarbene Hyperraumfenster blendete das sich in diesem Moment etablierte.

„Ein Ha’tak!“, rief der Navigator neben Ellis, als das Goa’uld-Raumschiff das Hive rammte, es aufgrund seiner enormen Geschwindigkeit glatt durchtrennte und als brennendes Wrack die Apollo erfasste. Mit einem gewaltigen Krachen kollidierten die beiden Raumschiffe und verkeilten sich in einander. Als Ellis den Bug seines Raumschiffes betrachtete, konnte er erkennen wie die Spitze im aufgerissenen Ha’tak verschwand.

„Was auch immer das sollte, es ist im Moment sekundär!“, verkündete Ellis im besten Befehlston. „Gentlemen, wir haben Wraith von diesem Schiff zu vertreiben!“

In eben diesem Moment stürmte ein Trupp Wraith-Soldaten unter Führung eines Offiziers durch den Gang der zur Brücke führte. Der Anführer der Wraith hatte interessanterweise dasselbe Alter wie Heinrich Köster. Wie es allerdings der Lauf der Dinge wollte, sollte er nicht älter als der Preuße werden. Vor den Wraith öffnete sich die Tür zur Brücke. Zwei der türnahen Crew-Mitglieder wurden fast gleichzeitig von Stunner-Strahlen getroffen und brachen paralysiert zusammen. Die wenigen Bewaffneten auf der Brücke eröffneten sofort das Feuer, wurden aber von den Wraith über den Haufen geschossen.

Der Wraith-Anführer plusterte sich auf: „Dieses Schiff gehört nun uns…“

„Nicht so voreilig!“, sagte Colonel Ellis und stand auf. Der Wraith starrte den unkonventionell gekleideten Schwarzen verblüfft an.

„Wie nett, ein Geschenk das sich selbst verpackt hat!“, spottete der alte Wraith schließlich beim Anblick von hellrosa Lack und kuschelweichem Leder.

„Geschenke gibt es erst an Weihnachten!“, knurrte Ellis und schwang die Peitsche. Dem verdutzten Wraith wurde der Stunner aus der Hand gerissen. Der Colonel fing ihn flink auf und schoss aus der Hüfte. Sich krümmend sanken die paralysierten Aliens zu Boden. Abraham Ellis pustete imaginären Rauch vom Hand-Stunner, wirbelte ihn um den Finger und steckte ihn dann in eine
Schlaufe seines Lederkostüms.

„Der Staubfresser hat bekommen was er verdient hat!“

Die Blicke seiner Untergebenen zeugte entweder vom neuerlangtem Respekt oder vollkommenen Unglauben. Ellis klatschte in die Hände. „Kommt schon! Zu den Waffen! Ein Schiff erobert sich nicht von alleine zurück!“


Währenddessen auf der IKS Feuerfaust:

„Die Ratten haben uns gerammt!“, brüllte der klingonische Kapitän namens Tormak.

„Ich würde sogar sagen dass sie uns durchbohrt haben!“, stimmte ihm sein erster Offizier Gnorf knurrend zu. „Wir sollten einen Gegenangriff starteten! Bis zu den Toren von Gre'thor wollen wir die Feiglinge treiben!“

„Dieser Vorschlag ist eines Kriegers würdig“, meinte Tormak und griff nach seinem Bat'leth. „Lassen wir die Hunde des Krieges los!“

Die Krieger bewaffneten sich und wechselten vom Kreuzer auf das Ha’tak über.

An anderer Stelle fraßen sich die Replikatoren durch die Schiffshülle und replizierten sich.

Von all diesen Vorgängen ahnten Ha und Hauptmann Köster nicht, die die auf dem Tennis-Platz angetretenen Jaffa inspizierten. „Präsentiert die Stabwaffe!“, befahl Blatak und die Jaffa leisteten dem Befehl rasch Folge. Nicht wenige neugierige Blicke trafen dabei den Preußen der mit verschränkten Armen neben ihrem Herrn und Meister stand.

„Eine prachtvolle Armee. Sie bedarf aber noch einiger Übung… mit Überraschungsangriffen zu Pferde kommen sie aber gar nicht klar“, merkte der Hauptmann an.

„Hauptmann Köster, würdest du vielleicht als militärischer Berater an meinem Hofe arbeiten wollen? Du scheinst dich in der Kunst des Krieges auszukennen.“

Der erste Primus von Ha verdrehte die Augen. Ein Systemlord bat einen Tauri um Hilfe! Selbst mit Unerfahrenheit war das nicht mehr zu entschuldigen… bevor er weiteren frevlerischen Gedanken nachhängen konnte wurde Blatak auf ein Geräusch aus der Ferne aufmerksam. „Was ist das?“

„Was ist was?“, fragte Ha der in diesem Moment auch das Geräusch hörte. Es klang nach vielen kleinen metallenen Füßen. Nervös fuhr er sich durch die Haare. Hauptmann Köster sah sich um.

Der Mensch und die Außerirdischen standen in der großen Sporthalle des Ha’taks. Jeder der großen Goa’uld-Schlachtschiffe besaß eine damit die Besatzung während der langen Reisen trainieren konnte. Neben der Alien-Variante eines Tennisfeldes gab es noch Abarten von Basketballfeldern, Aschebahnen und Hindernisparcours. Außerdem befand sich am Rand ein langes Schwimmbecken. Man erahnt bei dieser Beschreibung dass die Halle sehr groß war, was auch der Wahrheit entsprach. Manche Jaffa behaupteten, dass sich im Falle eines Versagens der Klimaanlage ein eigener Wetter-Kreislauf im Sportsaal bildete, inklusive Regen und Mini-Tornados.
Jede der vier weit auseinander liegenden Wände besaß ein großes mit Hieroglyphen sportlicher Natur verziertes Tor. Eines dieser Tore flog in dieser Sekunde auf. Eine Menge Replikatoren strömte in den Saal, sehr zum Unbehagen der Anwesenden. Die Vorhut der Maschinenwesen fiel in den Pool, als sie nicht rechtzeitig abbremsen konnte und von den nachfolgenden Replikatoren weitergeschoben wurden. Die nächsten Metall-Käfer liefen nun um das Schwimmbecken herum und begannen mehrere Hanteln umzuwandeln.

„Hey, das sind Trinium-Hanteln! Die waren teuer!“, Ha sah böse zu den Replikatoren. Aber nicht lange, denn in diesem Moment flog eine zweite Tür aus ihren Angeln und ein Haufen verärgerter und wild aussehender Klingonen stürmten in den Sportsaal.

„Da sind die Kerle die unser Schiff aufgespießt haben Käpt’n!“, rief Gnorf und zeigte auf Ha und die Jaffa. Dutzende Stabwaffenmündungen richteten sich auf die Klingonen.

„Sapperlot, das sind wohl die Herrschaften aus dem kleinen grünen Raumschiff!“, meinte der Preu0e, verwundert über das seltsame Aussehen der Neuankömmlinge. Ein Krachen ließ ihn herumfahren. Die dritte Tür war ebenfalls entzweigegangen. Ein Schwarzer in einem höchst anstößigen Outfit stürmte herein, gefolgt von mehreren abgehetzt aussehenden Marines und Airforce-Mitgliedern.

„Ich hätte schwören können dass die Wraith hier hinein geflohen sind!“, meinte Colonel Ellis und ließ die Peitsche knallen. Wie könnte es auch anders sein, flog nun auch die vierte Tür aus ihren Angeln und ein Bataillon Wraith stürmte in die Jaffa-Sporthalle.

Unter dem Kommando Blataks bildeten die von den neuesten Ereignissen verunsicherten Jaffa ein Karree mit Ha und dem Hauptmann in der Mitte.

Ha kletterte auf den erhöhten Sitz des Tennisschiedsrichters um die Situation besser überblicken zu können.

„Ich bin euer Gott!“, verkündete er mit leuchtenden Augen. Dies schien auf die näher rückenden Gruppen keinen großen Eindruck zu machen. „…und dies ist mein Raumschiff!“

Tormak trat vor und sah dem Goa’uld fest in die leuchtenden Augen: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“

Getuschel erhob sich unter den Jaffa.

„Ruhe! Nun… ich brauche diesen Himmelswagen um meine Anhänger zu transportieren…“, antwortete Ha defensiv.

„Tolle Anhänger hast du da!“, höhnte der Klingone. „Die machen sich ja vor Angst in die Blechhosen!“

Die Wraith zischten. Einer, der einen besonders edlen Ledermantel trug kreischte und rief: „Wir mögen es nicht wenn sich unser Futter streitet! Verärgerte Kost schmeckt säuerlich…“

„Was sind das denn für Kreaturen?“, fragte Tormak.
„Es sind Wraith, die fast besiegte Plage dieser Galaxie!“, antwortete Colonel Ellis.

„Fast besiegt! Hört sich einer diesen lächerlichen Menschen an! Wir werden euch alle aussaugen und es genießen!“

„Gnarr, versucht es doch!“, brüllte Tormak herausfordernd und fuchtelte mit seinem Bat’leth herum.

„Nährt euch!“, heulte der Wraith und die Ledermantelträger samt Anhang stürzten sich auf die Klingonen. Die Tauri gaben Salven aus ihren P90 ab und eilten den Klingonen zu Hilfe. Der Peitschenschwingende Colonel Ellis lief voraus

„Dies ist ein Narrenhaus“ stöhnte Heinrich Klöter. Aufgeschreckt vom Lärm wurden jetzt auch die Replikatoren aktiv. In großer Zahl rannten sie auf die Jaffa zu die viel verwertbares Metall trugen.

„Feuer frei!“, befahl Blatak und die Jaffa eröffneten das Feuer auf die Replikatoren.

Ha, der über dem Geschehen thronte, beobachtete fassungslos wie mitten in seinem Ha’tak eine Schlacht apokalyptischen Ausmaßes entbrannte. Schwerter und Dolche wurden geschwungen, Magazine leer geschossen, Granaten geworfen und Leben ausgesaugt. Auf dem Basketballfeld tobte die Dreivölkerschlacht während um ihn herum die Jaffa reihenweise den aggressiven Replikatoren zum Opfer fielen. Die Schreie der Verwundeten gellten durch den Saal des Sportes, in dem normalerweise nur Sportverletzungen zu beklagen waren. Frisches Blut befleckte die Aschebahnen. Flüche und Befehle flogen hin und her. Hauptmann Heinrich Köster schlug mit seinem Degen auf die Replikatoren ein während neben ihm Blataks Gesicht von einem besonders bösartigen Exemplar zerfetzt wurde. Der Preuße kämpfte unerschütterlich weiter, seit einer seiner besten Freunde von französischer Artillerie zerfetzt worden war schreckte ihn nichts mehr. Obgleich er wie ein Löwe kämpfte, musste er sich nach erbitterter Gegenwehr bald zu Ha auf den Schiedsrichterstuhl retten.

Der Systemlord konnte sein Handmodul nicht einsetzen da überall wo Replikatoren waren auch Jaffa kämpften und blickte unglücklich auf das Gemetzel herab. „Die Stabwaffen sind ineffektiv!“, fasste der junge Systemlord das Dilemma in Worte.

„Vielleicht könnte man dieser Zauberkäfer mit kinetischer Energie vernichten…“, murmelte Köster und sah sinnend zur hohen Decke. Er erblickte dort mehrere Kronleuchter die den Sportsaal erleuchteten. „Hm… die Flugbahn… Seitenwinde… ja, riskant…. Aber es könnte klappen!“, der Preuße sah zu Ha: „Schick deine Jaffa weg?“

„Was?“

„Schick sie weg, sie sterben dort unten eh! Vertrau mir, ich habe einen Plan wie wir uns retten können!“, sagte der Preuße hastig.

Der Systemlord sah ihn prüfend an, dann rief er: „Jaffa Kre! Taktische Rückzug zu den Umkleidekabinen!“

Das ließen sich die Jaffa nicht zweimal sagen, sie rannten davon und ließen einen großen Haufen plötzlich gegnerlos gewordener Replikatoren zurück. Sie sammelten sich und schienen aus unsichtbaren Augen zu den beiden Männern aufzublicken.

Der Hauptmann zog seine Pistole, zielte mit einem zugekniffenen Auge und schoss. Eine Bleikugel schoss durch die Lüfte, eilte immer weiter empor und durchschlug die aus einem billigen Verbundstoff gefertigte Kette des zentralen Kronleuchters.

Der Schütze zog den Goa’uld mit sich als er vom Schiedsrichterstuhl sprang. Die Replikatoren die eben diesen umkreist hatten, konnte nicht mehr weglaufen als der Kornleuchter herabsauste. Sie wurden von dem Kristall-Monstrum erschlagen. Naniten flogen durch die Gegend, als die Metall-Käfer in ihre Einzelteile zerlegt wurden.

„Tu das nie wieder…“, sagte Ha keuchend, als er sich schon zum zweiten Mal an diesem Tage an den Preußen geklammert auf dem Boden wiederfand.

Die Dreivölkerschlacht war auf dem Basketballfeld war inzwischen beendet. Auf einem gewaltigen Leichenberg saßen ein erschöpfter Ellis, dessen Lederdress zerfetzt war, ein zufriedener Tormak und ein vollkommen erschöpfter Wraith.

„Das war eine ehrenvolle Schlacht!“, stellte der Klingone erschöpft fest und betrachtete das Wraith-Blut auf seinem Bat’leth.

„Ich werde noch meinen Enkeln davon erzählen…“, brummte Ellis und wischte sich Schweißtropfen von der Glatze.

„Ich bin vollgefressen wie lange nicht mehr!“, gab der Wraith mit dem inzwischen ziemlich dreckigen Ledermantel zu Protokoll und sah zu wie sein von einem Klingonen abgehackter Arm wieder nachwuchs.

An dieser Stelle der Handlung betrat ein alter Bekannter die Bühne: Kavanagh stürmte in voller Kampfmontur und bewaffnet mit einer M60 den Saal. Verdutzt keine blutrünstigen Wraith vorzufinden, sah er sich um- und erblickte den unversehrten Colonel Ellis.

„Abe! Du lebst!“, vor Freude und Erleichterung schluchzend schleuderte der Wissenschaftler das schwere MG zur Seite und lief zum Colonel. Währenddessen fragte Tormak leise: „Warum läuft dein Freund so seltsam? Es scheint als hätte ihm der Hintern weh?“

„Das ist noch von heute Morgen“, erwiderte der Colonel mit einem seligen Lächeln. Als der Tauri die verwunderten Blicke vom Wraith und dem Klingonen bemerkte, fügte er schnell hinzu: „Eine Tür… hat ihn am Hinterteil getroffen.“

„Solche Türen gibt es auf Klingonenkreuzern nicht“, behauptete Tormak steif und beobachtete wie der Colonel aufstand und auf Kavanagh zulief. Trotzdem lächelte er in seinen Klingonenbart als sich die beiden Männer umarmten.

„Ich dachte du wärst tot, Abe!“, rief Kavanagh schluchzend als er und der Colonel einander in den Armen lagen.

„Ich habe die Schlacht überlebt. Alles ist gut…“, flüsterte Ellis und strich dem anderen beruhigend über den Hinterkopf.

„Was tut der Mohr da?“, fragte Hauptmann Köster, der neben Ha stand und die Szene beobachtete.

„Vielleicht sind sie Brüder….“, versuchte Ha einen lahmen Erklärungsversuch.

„Brüder die sich küssen?“

„Dann sind es wohl warme Brüder!“, meinte Ha trotzig und setzte sich in Bewegung. Zusammen mit dem Hauptmann ging er zum Schlachtfeld. Tormak und der Wraith kamen ihnen entgegen, bald gesellten sich auch die beiden Tauri dazu.

„Ihr seid wiederrechtlich in mein Raumschiff eingedrungen…“, fing Ha an und sprach schnell weiter als er Tormaks bösen Blick bemerkte: „… aber da kann man euch wohl keinen Vorwurf machen. Ich nehme an eure Schlacht ist beendet?“

„Wir haben die meisten Wraith zur Hölle geschickt“, bestätigte Ellis, der Kavanagh eingehakt hatte.

„… wir Überlebenden sind viel zu satt um uns weiterzunähren, es hat also keinen Grund gegeben weiter zu kämpfen“, erklärte der Wraith und unterdrückte ein Rülpsen.

„Es war ein guter Kampf, unser Rachedurst wurde gestillt!“, befand auch der Klingone Tormak.

„Wie wäre es mit einem Versöhnungsdinner? Ich bin hungrig!“, sagte Ha und rieb sich den Bauch. Nachdem das Gemetzel vorüber war, hörte er seinen Magen knurren.

„Das ist eine vorzügliche Idee, mein lieber Ha!“, der Preuße knuffte den Systemlord und lächelte. Seine letzte Mahlzeit lag immerhin schon 200 Jahre zurück.

„Begeben wir uns zum Speisesaal!“

„Hoffentlich sind überhaupt noch genügend Jaffa übrig um uns zu bekochen.“

„Alte Systemlordregel: Schicke nie die Küchensklaven in den Kampf!“

Gemeinsam verließen die sechs ungleichen Männer das blutgetränkte Sportareal und machten sich auf den Weg zum Speisesaal. Unterwegs sprach Colonel Ellis den Goa’uld an.

„Ich hätte nie gedacht das ich in der Pegasus-Galaxie mal einen Tok’Ra treffen würde…“

„Tok’Ra? Ich? Ha! Ich bin Ha, mächtigster Systemlord dieser Galaxie!“

„Ein Goa’uld?“, ächzte Ellis und umfasste seinen Peitschengriff.

„Ja, was dagegen?“

„Was ist ein Goa’uld`?“, fragten Köster, Tormak und der Wraith wie aus einem Munde.

„Eine parasitäre Lebensform die ihren Wirt kontrolliert! Diese uralte Rasse beherrschte bis vor wenigen Jahren die gesamte Milchstraße…“

„Beherrschte? Wurden die anderen ausgerottet!?“, fragte Ha. In seiner Stimme mischten sich Unglaube, Freude und Schrecken.

„Ja… ich schätze du bist der letzte überlebende Systemlord… wo kommst du überhaupt her? Ich habe noch nie von dir gehört!“

„Ich komme aus der Vergangenheit…“, antwortete Ha, dessen Gedanken rasten. „Genauso wie ich!“, fügte Hauptmann Köster hinzu. „Seine Rasse mag ausgerottet sein, mein Preußen existiert aber hoffentlich noch?“

„Ich… fürchte nicht“, antwortete Ellis und musterte den Mann in der altertümlichen Uniform irritiert.

„Scheint wohl als wären die beiden die Letzten ihrer Art!“, meinte Tormak heiser. Das Kampfgebrüll forderte seinen Tribut.

„Wir sind angekommen“, murmelte Ha. Die sechs Männer verteilten sich um den prächtig gedeckten Mahagoni-Tisch. In bunte Tücher gehüllte Dienerinnen huschten durch den goldenen Speisesaal, dessen Wände mit Hieroglyphen geschmückt waren. Hätte Daniel Jackson sie übersetzt, wäre er auf einige leckere Geflügelrezepte gestoßen.

Der goldene Pokal Kösters wurde mit rotem Wein gefüllt. Der Preuße war zu abgekämpft um schockiert zu sein, aber er war traurig. Erst starb sein Pferd und dann musste er auch noch hören dass sein geliebtes Vaterland im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte untergegangen war. Er nahm einen großen Schluck über 200 Jahre alten Weins.

Tormak biss inzwischen in den großen, kross gebratenen Schenkel eines Flugsauriers von Has Heimatplaneten. Fett spritzte in alle Himmelsrichtungen. Indigniert rutschte Kavanagh, der neben dem Klingonen saß, näher an Colonel Ellis heran. Der wiederrum fühlte sich in die Vergangenheit versetzt. Hier saß er nun, an der Tafel des vermutlich letzten überlebenden Systemlords der Galaxis und speiste zusammen mit einem Wraith, einem anderen offensichtlich sehr hungrigen Alien, einem wahrhaftigen Preußen und einem echten Goa’uld. Letzterer erinnerte ihn so gar nicht an die Systemlords aus den Berichten von SG1. Er entschloss sich zu einer Frage: „Ha, benutzt du eigentlich oft den Sarkophag?“

„Mein Sarkophag sollte erst nächste Woche geliefert werden… nun, ich schätze das hat sich erledigt“, meinte Ha und stocherte missmutig in seinem exquisiten Essen herum.

„Was ist an diesem Sarkophag so besonderes?“, fragte Köster, der schon von diesen ägyptischen Antiquitäten gehört hatte.

„Sie heilen Verletzungen, verlängern das Leben ihrer Besitzer und machen sie auf lange Sicht wahnsinnig und böse“, erklärte Kavanagh und trank einen Schluck Wein.

„„Wahnsinnig und böse?““, fragte Ha mit deutlich hörbaren Gänsefüßchen in der Frage.

„In der Tat“, entgegnete Ellis fröhlich. „Da du nie einen besessen hast, bist du der vernünftigste Systemlord den das Universum in langer Zeit gesehen hat. Ich schätze ich bin autorisiert dir einen Friedensvertrag anzubieten. Meine Leute haben die Goa’uld-Herrschaft über die Milchstraße gebrochen, ich rate dir ihn anzunehmen.“

„Ich spreche wohl für die gesamte Besatzung meines Hives, wenn ich ebenfalls Frieden schließen will. Wir sind so gut genährt wie seit Jahrzehnten nicht mehr und verspüren nicht die geringste Lust in den nächsten Jahren gegen die Menschen oder diese Verrückten mit den Knochenstirnen anzutreten!“, verkündete der Wraith.

Ein donnerndes Lachen ertönte und alle Köpfe drehten sich zu Tormak um. Der Klingone wischte sich Bratensoße aus dem Bart und sagte: „Mir soll’s Recht sein!“

Ha wandte sich an eine der Dienerinnen und flüsterte ihr einen Befehl zu. Wenig später kam die Frau mit einem Schreiber wieder, der sich verbeugte und sich dann mit Pergament und Feder an den Tisch setzte.

So geschah es, das auf einem über 200 Jahre alten, havarierten Ha’tak der „Vertrag von Pegasus“ geschlossen wurde. Die Besatzung des Hives schloss Frieden mit dem klingonische und menschlichen Volk für mindestens 10 Jahre. Klingonen und Menschen schlossen ebenfalls Frieden, allerdings einen ohne zeitliche Begrenzung. Ha als Staatsoberhaupt seiner überlebenden Jaffa schloss ebenfalls mit allen Parteien Frieden. Zur großen Freude Ellis wurde noch ein Paragraph eingefügt der die Homo-Ehe auf dem Staatsgebiet Has erlaubte. Hauptmann Köster drückte seinen Siegelring in einen Tropfen heißen Kerzenwachses und besiegelte so den Vertrag. Anschließend wurde ein mehrtägiges Gelage zur Feier des Friedensschlusses gefeiert.

Als die Daedalus auf der Suche nach der Apollo ungefähr eine Woche später im Raumsektor auftauchte, waren die Spuren der heftigen Kämpfe längst beseitigt. Der erstaunte Caldwell fand auf dem betagten Ha’tak eine buntes Völkergemisch vor das sich untereinander verbrüdert hatte. Ellis und Kavanagh waren schon vor der Ankunft der Daedalus von Ha getraut worden und entschlossen sich aus dem Stargate-Programm auszutreten um nun offen miteinander leben zu können.

Der „fliegende Verkehrsunfall“, wie Caldwell das Ha’tak und die mit ihm verbundenen Schiffe nannte, wurde von der Daedalus mit Hilfe eines aus dem Klingonenkreuzer ausgebauten Traktorstrahlgenerators zu einem unbewohnten Planeten geschleppt wo die außerirdischen Schiffsbrüchigen unter der gütigen Regentschaft Has eine neue Zivilisation aufbauten. Die Klingonen entschieden sich zu bleiben weil sie keine Möglichkeit sahen in ihr Heimatuniversum zurückzukehren. Ha, Köster und die Jaffa blieben weil ihnen die Milchstraße fremd geworden war und Ellis und Kavanagh weil ihnen der tropische Planet der über herrliche Sandstrände verfügte als mehr als geeignet für die Flitterwochen erschien.


Epilog:

[Zwei Wochen später]

Colonel Caldwell nippte an seinem Martini. Der Mahagoni-Tisch aus dem Speisesaal stand nun auf einem herrlichen, weißen Sandstrand. Unweit des Strandes konnte der Colonel die Spitze des Ha’taks aus dem Dschungel ragen sehen. Die Geräusche von Bauarbeiten wurden von einer leichten, angenehmen Brise zu ihnen hinüber geweht. Aus Raumschiffsteilen, Palmen und Treibholz erbauten Klingonen, Jaffa, Menschen und Wraith eine kleine Stadt.

„Herrlich, oder?“, meinte wohlig seufzend der preußische Hauptmann der vor nicht all zu langer (subjektiver) Zeit in ein Dort bei Jena geritten war.

„In der Tat. Macht es dir keine Sorgen in der Nähe von Wraith zu leben?“, fragte der Colonel neugierig den Hauptmann.

„Ach nein! Gnorf und der Wraith-General modifizieren gerade einen der klingonischen Replikatoren um etwas zu erzeugen das die bleichen Gesellen ernähren kann. Sie sind beide äußerst optimistisch“, erzählte Heinrich Köster und trank seinen eigenen Martini aus.

„Habt ihr keine Probleme mit dem… autokratischen Herrschaftsverständnis Has?“, wollte Caldwell nun wissen und spielte während er fragte mit dem kleinen Cocktailschirmchen.

„Iwo, einer muss ja der Anführer sein. Und in wichtigen Fragen berät er sich immer mit Tormak, dem netten Wraith, Ellis und mir“, meinte Köster und winkte der Bedienung um einen weiteren Martini zu erhalten.

Colonel Caldwell erinnerte sich daran das Köster nicht in einer Demokratie aufgewachsen war und nickte bedächtig. „Also ist hier alles in Ordnung? Ich habe dir ja schon gesagt das ich für meine Vorgesetzten einen Bericht über diese… Kolonie schreiben muss.“

„Hier lebt man wie Gott in Frankreich! Dieser Planet gibt uns alles was wir wollen… wir haben im Inneren des Archipels einige Plantagen aufgebaut. Bald werden wir auch mit euch handeln können… mir wurde erzählt das Atlantis immer auf der Suche nach Handelspartnern ist.“

„Das stimmt allerdings… möchten Ellis und Kavanagh hier bleiben?“

„Ja, Kavanagh ist von der Technik der Klingonen begeistert und Ellis… er ist glücklich wenn Kavanagh glücklich ist. Außerdem kann er ja nicht mehr in den Militärdienst zurück.“

„Das stimmt allerdings…“, sagte Caldwell und seufzte. Zu viele gute Männer hatten sie schon durch das „Don’t Ask Don’t Tell“-Gesetz verloren.
„Wie konnten die Wraith eigentlich so starke Energie-Strahlen erzeugen? Und wie war der Hyperantrieb beschaffen der euch so schnell in diese Galaxie befördert hat?“

„Du hast aber viele Fragen Colonel“, meinte Köster lächelnd und legte ein engbeschriebenes Blatt Papier auf den Tisch. „Der Kolonie Neu-Preußen fehlt es noch an einigen Gütern, ich denke für die Antworten auf ihre Fragen sind deine Leute gerne bereit einige von ihnen zu liefern.“

Der Colonel unterdrückte diplomatisch ein Stöhnen als er die Liste sah. Er blickte zum Hauptmann der ihn mit preußischer Liebenswürdigkeit ansah und bestellte sich dann ein Glas Wasser beim klingonischen Barkeeper.

Langsam gingen die zwei Sonnen unter. Die Sonnenuntergänge am Horizont erleuchteten Meer und Himmel im sanften Orange. Ellis und Kavanagh hielten kurz in ihrer schweißtreibenden Arbeit inne ihre Hütte zu bauen und sahen Arm in Arm zum Horizont. Ha tat es ihnen gleich: „Seht wie euer Gott die Sonnen untergehen lässt!“, prahlte er vor seinem Harem als er auf dem göttlichen Balkon des Ha’taks stand.

Gnorf und der Wraith sahen ebenfalls zum Sonnenuntergang. Neben ihnen stand der
aufgeschraubte Replikator und glänzte im letzten Sonnenlicht.

„Endlich gehen diese grässlich hellen Sonnen unter!“, seufzte der Wraith.

„So ein kitschiger Sonnenuntergang ist eines Klingonen nicht würdig. Kommt lasst uns weiterarbeiten!“, sagte Gnorf.

Sein Vorgesetzter, der auf einer Luftmatratze im warmen Ozean unweit des Archipels im Wasser trieb empfand es ganz anders. Tormak lächelte sein Kriegerlächeln und schob die Sonnenbrille, die er sich von Ellis geliehen hatte, nach oben. So hatte er sich immer den Planeten vorgestellt auf dem er seinen Ruhestand verbringen wollte!

Ende
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