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Neue Bedrohung von Redlum

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Kapitel 7: Fremde in einer fremden Welt



Erde, Vancouver:

Hallo, mein Name ist Dürlem und ich bin seit nunmehr drei Tagen zusammen mit Xemra auf diesem seltsamen Planeten, welcher von seinen Bewohnern Erde genannt wird. Diese Menschen, wie die Bewohner der Erde selbst zu sich sagen, sind die seltsamsten und widersprüchlichsten Lebensformen, denen wir bis jetzt auf unserer weiten Reise durchs Universum begegnet sind.

Aber am besten beginne ich erst einmal ganz von vorne:

Wie schon gesagt heiße ich Dürlem und ich bin ein Gnab-Inim. Die Gnab-Inim sind eigentlich dass, was man die Schöpfung Gottes nennen könnte. Hätte Gott (von dem wir inzwischen allerdings wissen, dass es ihn nicht gibt) eine Rasse nach seinem Ebenbild erschaffen, dann wären dabei Gnab-Inims herausgekommen. Wir sind nicht eingebildet, weil wir (und dabei spreche ich von unserer gesamten Rasse) das glauben, vielmehr basiert dieses Wissen auf Erfahrungen. Seit es Gnab-Inim gibt (und uns gibt es schon ziemlich lange) sind wir schon auf die unterschiedlichsten Rassen gestoßen (die wir dann natürlich umgehend vernichtet haben), aber keine davon war so perfekt wie die Gnab-Inim; jede hatte ihre Fehler und Macken. Die Menschheit ist dabei, wie schon erwähnt, wohl die Rasse, die am weitesten von der göttlichen Schöpfung (wenn es denn eine geben würde) entfernt wäre. Aber ich greife schon wieder vor.

Also, vor langer langer Zeit als die Gnab-Inim gerade anfingen, den Weltraum zu kolonisieren, gab es einen sehr schlauen Gnab-Inim namens Flitsch. Flitsch dachte sehr weit in die Zukunft und erkannte, dass wenn sich die Gnab-Inim immer weiter im Universum ausbreiten würden, irgendwann das Universum zu klein für uns werden würde. Leider haben wir dafür noch keine Lösung gefunden, aber dieser Tag liegt auch noch so weit in der Zukunft, dass ich ihn nicht mehr erleben werde.
Was Flitsch aber noch erkannte, war folgendes: Sollte es noch mehr intelligente Lebewesen da draußen geben, dann würden diese sich ebenfalls immer weiter ausbreiten und uns Gnab-Inim viel schneller der Platz ausgehen, als wenn wir die einzigen Lebensformen wären. Und wie unfair wäre das? Wenn sich Andere dort ausbreiten würden, wo wir eines Tages siedeln wollen? Besonders wenn diese Anderen nicht so perfekt wären wie wir. (Wir waren zwar zu diesem Zeitpunkt noch keiner anderen Lebensform begegnet, aber der weise Flitsch prophezeite schon damals, dass nichts an uns herankommen würde. Wie gesagt, dieser Flitsch war ziemlich clever.)
Um dieser Prophezeiung des Flitsch (wie sie sehr schnell genannt wurde) entgegenzuwirken, wurden tausende (inzwischen müssten es schon Millionen sein) Generationenschiffe ins ganze Universum ausgeschickt, um alles Leben, auf das sie treffen, zu vernichten, bevor es anfängt, sich im Weltraum auszubreiten.

Und da komme ich jetzt ins Spiel, denn ich arbeite auf einem dieser Generationenschiffe. Natürlich bin ich nicht von Anfang an dabei, wie auch, immerhin wurde dieses Schiff schon vor Milliarden von Jahren auf die Reise geschickt. Da ich erst vor ungefähr fünfundzwanzig Erdenjahren geboren wurde, habe ich meinen Heimatplaneten nie gesehen. Aber das macht nichts, denn ich weiß auch so, dass das, was wir machen, einen Sinn hat. Nämlich den Gnab-Inim, die nach uns kommen, den Weg zu ebnen.

Unsere letzte Alles-Leben-auf-einem-Planeten-auslösch-Aktion (oder kurz ALaePaA) war irgendwie schneller vorbei, als alle anderen, die wir zuvor ausgeführt hatten. Auf diesem Planeten trafen wir nur auf ein einziges Lebewesen - einen Menschen, wie wir inzwischen wissen.
Bevor wir allerdings diese ALaePaA erfolgreich beendeten, konnten wir noch erfahren, von woher dieser Mensch ursprünglich kam. Also machten wir uns umgehend auf zu diesem Sternenhaufen, den die Menschen nach dem weißen Zeug benannt haben, dass von manchen Lebensformen ohne wirkliche Intelligenz abgegeben wird und zu dem Planeten, der den gleichen Namen trägt wie das schwarze und braune krümelige Zeug, das auf den meisten bewohnbaren Planeten rumliegt.

Im Planetenbenennen sind die Menschen eh etwas seltsam. Sie sind Menschen von der Erde. Wieso aber haben sie ihren Planeten nicht nach ihrer Rasse einfach Menschus genannt oder sich selber Erdianer? Außerdem haben sie einen Planeten ihres Sonnensystems nach einer Zeitung und einen anderen nach einem Comichund benannt (wobei sie dem Comichundplaneten inzwischen den Status eines Planeten aberkannt haben).
Aber das ist nur eine kleine Fußnote in dem seltsamen Verhalten und den komischen Bräuchen dieser Menschen.

Auf jeden Fall kamen wir schließlich bei diesem Planeten an. Unser übliches Vorgehen sieht so aus, dass zwei von uns sich erst einmal ein paar Tage unter die Bevölkerung mischen und sich ein Bild von dieser und dem Planeten selber machen, um entscheiden zu können, welche unserer Vernichtungsstrategien wir zum Einsatz bringen.

Das Los fiel dieses Mal auf Xemra und mich. Also brachte Yayures uns in einem kleinen Beamschiff in die Nähe einer Stadt (die wir nach dem Zufallsprinzip ausgewählt hatten) und beamte uns dann in ein großes Gebäude, bevor er wieder zum Mutterschiff zurückkehrte.

Das war der Augenblick, in dem Xemra und ich die ersten Erfahrungen mit den seltsamen Bräuchen der Menschen machten.

Wir materialisierten inmitten einer riesigen Menschenmenge. Obwohl die Menschheit noch nie einen Gnab-Inim zu Gesicht bekommen haben dürfte, schenkten uns die Menschen um uns herum überhaupt keine Beachtung (jedenfalls nicht mehr, als den anderen Mitmenschen um sie herum).
Wie wir später herausfanden, war das wohl einem Lieblingsgetränk der Menschen zuzuschreiben, dass sie Alkohol nennen. Dieser Alkohol ist so eine Sache. Obwohl er seine Konsumenten dümmer macht und diesen am nächsten Tag unerträgliche Kopfschmerzen beschert, ganz zu schweigen von den Schäden für die inneren Organe, trinken die Menschen ihn wie blöd. Woran das liegt, konnten wir bis jetzt noch nicht herausfinden, aber unsere Vermutungen gehen dahin, dass die Menschen einen sehr selbstzerstörerischen Trieb in sich haben, der sie Dinge tun lässt, auf das ein normal intelligentes Lebewesen nie kommen würde.

Diese Vermutung bestätigte sich, als wir wenige Minuten, nachdem wir in der Halle mit den vielen Menschen gelandet waren, ein akustischer Angriff auf unser Trommelfell gestartet wurde: Auf einmal drang ein unglaublicher Lärm auf uns ein, wie ihn hundert Nechxsalfs nicht zustande bringen.
Xemra und ich pressten uns sofort die Hände auf die Ohren und rannten so schnell wir konnten von der Lärmquelle weg. Und die Menschen? Die brachen in Jubelrufe aus und drängten in die entgegengesetzte Richtung – auf die Lärmquelle zu!

Wie wir später herausgefunden haben, werden solche Lärmaufläufe „Rockkonzerte“ genannt und die Menschen geben jede Menge Geld aus, um sich dabei ihr Hörvermögen beschädigen zu lassen.

Naja, wie gesagt, das war unser erstes Erlebnis mit der Menschheit und es hatte uns gleich so traumatisiert, dass wir uns den Rest der Nacht in ein ruhiges Gässchen zurückzogen, um erstmal neue Kräfte zu sammeln.

Am nächsten Morgen wollten wir als erstes etwas essen. Dabei gerieten wir in einen Laden in denen es Donuts gab. Donuts sind runde Dinger, in die die Menschen absichtlich Löcher gemacht haben, warum auch immer. Wahrscheinlich macht ihr Zerstörungstrieb selbst vor Backwaren nicht halt. In diesem Laden, welcher wohl „Bäckerei“ genannt wird, befanden sich zwei weibliche Menschen.
Die eine brach sofort in hysterisches Gekreische aus (welches durchaus mit unserem Lärmerlebnis vom Vortag vergleichbar war) und verließ fluchtartig den Laden. Die andere wollte nur wissen, ob wir für den neuen Kinofilm werben würden. Ich sah Xemra an, aber da er ebenso ratlos war wie ich, was sie mit Kinofilm meinte, nickten wir nur. Wir wollten nämlich auf jeden Fall verhindern, das gleich die nächste Lärmattacke (welche bei den Menschen sehr beliebt zu sein scheint) über uns hereinbrach. Jedenfalls schienen wir das Richtige getan zu haben, denn anstatt ebenfalls Lärm von sich zu geben, wollte die Frau wissen, was wir denn wollten, also deuteten wir auf die Loch-Dinger.

Aber bevor ich weiter erzähle, noch eine kurze Erklärung zu diesen Kinofilmen: Wie wir später erfahren haben, sind Kinofilme wohl fiktive Erlebnisse, welche von viele Menschen verehrt werden. Man könnte auch von einer Religion sprechen. Es gibt auch Abwandlungen davon, die dann zum Beispiel Fernsehserie genannt werden. Diese Verehrung geht soweit, dass manche Menschen gedanklich mehr in der fiktiven wie in der realen Welt zu Hause sind.
Ein besonderes Erlebnis dieser Verehrungsreligion des Fiktiven lernten wir dann später am Nachmittag kennen, aber dazu gleich mehr, denn noch standen wir ja in dem Laden und wollten die Lochdinger.

Das Problem daran war nun, dass diese Frau Geld dafür wollte, wir aber keines hatten. Dieses Problem konnte Xemra mit Hilfe seines Teasers dann aber ziemlich schnell lösen.

Weil ich jetzt schon zum zweiten Mal von Geld gesprochen habe: Geld scheint für die Menschen das wertvollste Gut zu sein, das sie besitzen können. Allerdings wirft es einige Fragen auf, die uns mal wieder an der Intelligenz dieser Wesen zweifeln lässt. Denn Geld ist eigentlich zu überhaupt nichts gut. Es ist einfach ein Stück Papier, auf das irgendetwas gedruckt ist oder es sind kleine metallene Platten. Warum es zwei verschiedene Arten von Geld gibt, haben wir bis jetzt noch nicht herausfinden können; genauso wenig, warum die Menschen nicht einfach so viel davon produzieren, dass jeder so viel davon haben kann, wie er oder sie will (denn so nutzlos dieses Geld ist, so leicht scheint es doch herzustellen zu sein).

Nachdem wir also unsere Lochdinger hatten (sie schmeckten übrigens nicht besonders gut; eine spätere Analyse ergab, dass man sich davon nicht besonders gesund ernährt, aber das hatten wir nach allem, was wir bis dahin über die Menschen erfahren hatten, auch nicht angenommen) gingen wir vor den Laden und setzten uns an einen Tisch, an welchem bereits ein junger Mann saß und einen Kaffee (Kaffee ist… ach, das würde hier jetzt doch zu weit führen…) trank.

Dieser Mann stellte sich als ein recht netter Vertreter seiner Rasse heraus, der auf den Namen O’Neill hörte. Als wir ihm erzählten, dass wir Außerirdische wären, brach er allerdings in Gelächter aus und behauptete, ein nicht ganz ausgereifter Klon zu sein. Als ob seine Rasse schon dazu fähig wäre, zu klonen!
(Wir waren uns zu diesem Zeitpunkt nicht einmal sicher, ob überhaupt die Bezeichnung „intelligentes Leben“ auf diese Rasse zutraf und bei Flitsch, wenn ich ehrlich bin, sind wir uns bis heute darüber noch nicht ganz im Klaren.)
Auf jeden Fall meinte dieser O’Neill, dass wir am Nachmittag zusammen zu dieser Science-Fiction-Convention gehen könnten, die wir ja laut unserem Aussehen genau wie er besuchen wollten. Da wir keine Ahnung hatten, was eine „Science-Fiction-Convention“ ist, nickten wir nur (wir hatten ja bereits gelernt, dass dies der beste Weg war, dass die Menschen nicht sofort in Schreikrämpfe ausbrachen).

Was wir noch nicht wussten: Das wurde unser ganz besonderes Erlebnis mit der Verehrungsreligion des Fiktiven, von der ich vorhin sprach.

Science-Fiction ist ein Konstrukt der menschlichen Phantasie, in denen sie sich vorstellen, wie es im Weltraum zugeht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Diese Vorstellungen haben nicht das Geringste mit der Wirklichkeit zu tun. Schon die einfachsten Dinge da draußen werden von den Menschen grundlos falsch dargestellt, vermutlich weil sie es nicht besser wissen. Beispielsweise müsste jedem, der sich ein bisschen mit der Ausbreitung von Schall und den Gegebenheiten im All auskennt (ich spreche hier von der Tatsache, dass es da draußen fast nur Vakuum gibt), wissen, dass dort draußen eigentlich nichts Lärm macht.
In der Darstellung der Menschen dagegen, knallt und kracht es so gut wie in jeder Raumschlacht. Aber gut, im Grunde hatten wir von den Menschen (oder Lärmies, wie wir sie inzwischen für uns nannten) nichts anderes erwartet.

Ein weiteres Detail, das munter ignoriert wurde, war die Tatsache, dass jedes Volk da draußen die gleiche Sprache spricht. Gut, in diesem Fall muss man den Menschen wohl zu Gute halten, dass ihr Planet dabei anscheinend eine Ausnahme ist. Anscheinend werden hier hunderte verschiedener Sprachen gesprochen, wobei fast jeder Mensch nur ein bis zwei davon versteht. Das geht anscheinend auf irgendeinen Turm zurück, den man in einer Stadt namens Babel gebaut hatte. Aber so ganz haben wir das nicht verstanden.

Wir fanden diese ganze Sprachenvielfalt zwar etwas unpraktisch, aber die Menschen schienen sogar Spaß daran zu haben, denn wie wir auf dieser Convention erfahren haben, denken sie sich sogar noch Phantasiesprachen aus (beispielsweise klingonisch, um nur eine zu nennen).
Nachdem wir die Bekanntschaft mit zwei Klingonen, vier Wookies und einem Zylonen (alles Wesen, die nach den Vorstellungen der Menschen zufolge den Weltraum bewohnen) gemacht hatten, verabschiedeten wir uns recht schnell von dieser Veranstaltung, da uns diese nicht wirklich dabei helfen konnte, Informationen über diesen Planeten zu sammeln (außer der, dass die Menschen verrückt sind, aber das wussten wir ja schon).

An diesem Abend fanden wir schließlich etwas, was uns bei unseren Recherchen einen sehr guten Dienst leistete. Es nannte sich Internetcafe. Ich will jetzt nicht näher darauf eingehen, weil es vermutlich viel zu lange dauern würde, das näher zu erklären. Auf jeden Fall verbrachten wir die nächsten zwei Tage damit, Informationen über die Erde zu sammeln, bevor uns Yayures schließlich wieder abholte.

Mit vielen Informationen und einem unguten Gefühl (auf ein so seltsames Volk waren wir noch nie zuvor gestoßen) kehrten wir auf unser Mutterschiff zurück, um unserem Kommandanten Ocro, der uns schon sehnsüchtig erwartete, um zu erfahren mit welcher Strategie wir denn nun die Erde angreifen sollten, Bericht zu erstatten.


weiter: Kapitel 8
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