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Neue Bedrohung von Redlum

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Kapitel 5: Die Zeit läuft ab


P7X-377, beim Stargate:

Mitchell starrte die Pyramide an, die sich vor ihnen in den Himmel erstreckte. Sie war gigantisch. Als er plötzlich ein Klicken hinter sich hörte, drehte er sich erschrocken um.
Aber hinter ihm stand nur Vala mit einer Digitalkamera.

„Ich wollte nur ein paar Erinnerungsfotos machen“, erklärte Vala, als sie Mitchells irritierten Blick sah. „Das macht man bei euch auf der Erde doch, wenn man auf Reisen geht, oder?“

„Äh“, mehr brachte Mitchell momentan nicht heraus.

„Gut“, Vala nickte beschwingt. „Dann stell dich mal so hin, dass die Pyramide im Hintergrund ist. Und du Teal’c stellst dich neben Mitchell und versuchst zur Abwechslung mal ein bisschen fröhlicher zu schauen, so als erlebst du gerade den glücklichsten Moment in deinem Leben. Und lasst noch ein bisschen Platz zwischen euch“, mit diesen Worten unterzog Vala ihrer Digitalkamera einer gründlichen Musterung, „ich muss nur noch den Selbstauslöser an diesem Ding finden…“

„Vala!“, unterbrach Mitchell sie ungeduldig. „Wir haben es etwas eilig. Also wenn es dir nichts ausmacht, dann gehen Teal’c und ich schon mal in die Pyramide, während du versuchst aus deiner Anleitung schlau zu werden.“

„Anleitung?“, fragte Vala verdutzt. „Natürlich, wie dumm von mir“, mit diesen Worten begann sie, ihre Taschen abzuklopfen.
Als sie kurz darauf aufsah und bemerkte, dass Mitchell und Teal’c in der Zwischenzeit tatsächlich schon den halben Weg zur Pyramide zurückgelegt hatten, eilte sie ihnen schnell hinterher: „He, wartet auf mich!“



Pentagon, Konferenzraum:

Der Konferenzraum des Pentagon war fast ein bisschen groß für die zwei Personen, die ihn momentan benutzten, aber man konnte ja nie wissen, wer sich in nächster Zeit noch zu ihnen gesellen würde. Außerdem war jeder Platz mit einem Laptop und Internetverbindung ausgestattet, was für ihre Arbeit ein enormer Vorteil war.

Nach einigen frustrierenden Berechnungen klappte Carter schließlich den Rechner vor sich zu und schaute zu O’Neill hinüber. Nach dem Grinsen auf dessen Gesicht zu urteilen, schaute er sich gerade die neueste Simpsonfolge an.
Als er merkte, wie Carter ihn musterte, nahm er die Kopfhörer ab und klappte seinen Laptop ebenfalls zu.

„Und Carter?“, fragte O’Neill. „Haben Sie schon einen genialen Erdrettungsplan?“

„Nein“, seufzte Carter, „leider noch nicht.“

„Nicht?“, fragte O’Neill verwundert. „Aber ich habe für meine wichtige Generalarbeit extra Kopfhörer benutzt, um Sie nicht zu stören.“

„Danke, Sir“, entgegnete Carter lächelnd, „sehr aufmerksam. Das Problem ist nicht, dass mir nichts einfallen würde, sondern vielmehr die Umsetzung.“

„Was schwebt Ihnen denn vor?“, wollte O’Neill wissen.

„Als ich vor drei Jahren in dieser Parallelwelt gelandet bin“, erwiderte Carter, „konnte die Erde gerettet werden, indem sie in eine andere Phase verschoben wurde.“

„Und das wollen Sie jetzt wieder tun“, vermutete O’Neill.

„Das wäre die Lösung“, nickte Carter. „Was die Gnab-Inim nicht sehen, dass können sie auch nicht angreifen.“

„Außer die Gnab-Inim können auch in verschiedene Phasen wechseln“, entgegnete O’Neill.

Carter schüttelte den Kopf: „Nein, das ist unwahrscheinlich. Soviel wir von Doktor Beckett wissen, wurden die Giganten von den Gnab-Inim nicht angegriffen, eben weil sie sich in einer anderen Phase befanden.“

„OK“, O’Neill zuckte mit den Schultern, „dann verschieben wir die Erde eben in eine andere Phase, wo ist das Problem?“

Carter seufzte: „Das Problem ist, dass wir nicht genügend Energie dafür haben.“

„Wie haben die in der Parallelwelt das Problem denn gelöst?“, wollte O’Neill wissen.

„Indem sie 80 % der Energieerzeugungskapazität der Vereinigten Staaten abgezweigt haben“, erläuterte Carter.

„Dann machen wir das auch“, meinte O’Neill.

Carter schüttelte den Kopf. „Das geht nicht Sir, ihr Stromnetz war im Vorfeld so umstrukturiert worden, dass dies problemlos möglich war; das ist aber bei uns nicht der Fall.“

„Aber Sie haben doch bestimmt noch ein Ass im Ärmel?“, fragte O’Neill hoffnungsvoll.

„Möglicherweise“, sagte Carter vorsichtig, „die Carter aus dem Paralleluniversum arbeitete an einer Methode, aus parallelen Universen Energie abzuziehen. Da dabei jedoch toxische Partikel in mindestens einem der zwei Universen entstehen, hat sie an einer Maschine gearbeitet, die die Brücke dazwischen nur für Mikrosekunden öffnet. Auf diese Weise könnte man winzige Mengen Energie aus tausenden Universen abziehen und dabei den Schaden in jedem dieser Universen auf ein Minimum reduzieren. Allerdings bleibt auch dabei ein Restrisiko bestehen. Immerhin führte genau dieses Experiment dazu, dass ich in diesem Universum landete und sie dabei getötet wurde.“

„Hmmm“, war alles, was O’Neill darauf erwidern konnte.

„Außerdem wüsste ich gar nicht, wo ich anfangen sollte“, redete Carter einfach weiter, ohne zu merken, dass O’Neill von ihren Ausführungen leicht überfordert war. „Ich habe es schon in der anderen Realität nicht hinbekommen und auch in dieser wäre ich noch Monate, wenn nicht Jahre davon entfernt so eine Maschine bauen zu können.“

„Carter, Carter, Carter!“, unterbrach O’Neill jetzt doch Carters Redefluss.

„Entschuldigung, Sir“, grinste Carter. Manchmal vergaß sie, dass O’Neill nicht so viel mit Astrophysik anfangen konnte. Dann sah sie den General eine Weile nachdenklich an: „Was ist eigentlich mit der Odyssey, Sir?“

„Wie meinen Sie das Carter?“, fragte O’Neill vorsichtig.

„Major Davis erwähnte etwas in der Art, dass die Odyssey in Ihrem Auftrag Scheibenwischer im Hyperraum testet“, erwiderte Carter.

O’Neill grinste geheimnisvoll. „Und wieso glauben Sie das nicht?“

„Weil es unheimlich dämlich wäre, die Odyssey nicht einzusetzen, weil sie Scheibenwischer im Hyperraum testet?“, fragte Carter zurück. „Einmal davon abgesehen, dass Scheibenwischer im Hyperraum an sich schon eine bescheuerte Idee sind.“

„Naja, ich brauchte eben einen Grund um die Odyssey auf eine Geheimmission zu schicken ohne den wahren Grund zu nennen“, verteidigte sich O’Neill. „Außerdem ist meine Idee ziemlich gut angekommen.“

„Bei wem ist das gut angekommen?“, wollte Carter sichtlich verdattert wissen.

„Bei Martin Lloyd“, strahlte O’Neill.

„Martin?“, Carter verstand nur Bahnhof.

„Sie kennen doch bestimmt die neue Serie von ihm“, entgegnete O’Neill, „Wormhole X-Lantis. Ist gerade mit der ersten Staffel gestartet.“

„Nein“, erwiderte Carter vorsichtig, „nicht jeder hat in seinem Job so viel Zeit zum Fernsehschauen wie Sie, Sir.“

„Ich habe auch sehr viel zu tun“, verteidigte sich O’Neill schnell. „Sehr wichtiges Generalzeug. Auf jeden Fall helfe ich Martin hin und wieder mit Ideen aus und er war von meiner Scheibenwischer-im-Hyperraum-Geheimmission-Idee so begeistert, dass er sogar meinte, dass er sie in irgendeiner Folge verwenden würde.“

Carter starrte O’Neill einige Sekunden fassungslos an. Dann hatte sie sich langsam wieder gefangen. „Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen, wo ist die Odyssey wirklich?“

O’Neill musste kurz überlegen, ob er Carter einweihen sollte oder nicht. „Naja, nachdem wir unter uns sind, kann ich es Ihnen ja verraten. Die Odyssey ist mit Sheppard, Teyla, und Ronon in der Pegasusgalaxie, um die Wraith etwas aufzumischen. Wir haben da drüben immer noch Verpflichtungen den Bewohnern der Pegasusgalaxie gegenüber, weil wir die Wraith aus ihrem Winterschlaf geweckt haben.“

„Und da wir weder über besonders viel Energie noch über andere Schiffe verfügen“, überlegte Carter, „haben wir momentan auch keine Möglichkeit, mit der Odyssey in Kontakt zu treten und sie zurückzuholen.“

„Ganz genau“, bestätigte O’Neill.

„Und wieso muss man das geheim halten?“ Carter verstand den Sinn dahinter nicht ganz. „Ich meine, diese ganze Mission ist doch für einen guten Zweck.“

„Sagen Sie das mal dem IOA“, entgegnete O’Neill und verdrehte die Augen, „oder anderen Politikern hier. Alles was außerhalb unserer Galaxie beziehungsweise Sonnensystems liegt, ist doch vollkommen bedeutungslos.“

„Und eine vollkommen blödsinnige Geheimmission ist besser?“

O’Neill konnte nur wieder mit den Schultern zucken: „Das ist Politik, Carter. Da hab ich auch noch nicht völlig durchgeblickt.“

„Aber warum wusste Rodney nichts davon?“, wunderte sich Carter. „Ich meine, sein ganzes Team ist auf Mission, da hätte man ihn ja wenigstens mal fragen müssen, ob er nicht auch mit will.“

„Laut Woolsey war er in letzter Zeit viel zu sehr mit der Reparatur von Atlantis beschäftigt, um auf seine Umwelt zu achten“, erwiderte O’Neill, „es brauchte schon einen aufgestiegenen Beckett, um McKay wieder in die Wirklichkeit zu holen. Mich würde nicht wundern, wenn man ihn sogar gefragt hätte, ob er mitkommen will, er aber wieder einmal nicht zugehört hat.“

Wie auf‘s Stichwort klopfte es an der Tür und Davis steckte seinen Kopf in den Raum: „Sir, Doktor Jackson und Doktor McKay sind von der Destiny zurück.“

O’Neill nickte Davis kurz zu und der Major ließ die beiden Doktoren in den Konferenzraum treten.

O’Neill sah die beiden hoffnungsvoll an. „Habt ihr ein paar gute Nachrichten für uns?“

„Wir haben ein paar Informationen“, antwortete Daniel, „aber leider nicht so viele positive. Wir wollten auch nur einen ersten Lagebericht weitergeben, bevor wir auf die Destiny zurückkehren. Und wie schaut es bei euch aus?“

„Carter ist kurz vor einem Durchbruch“, erwiderte O’Neill zuversichtlich.

„So würde ich es noch nicht nennen.“ Carter schüttelte den Kopf und wandte sich an McKay. „Rodney, ich versuche gerade eine Methode zu entwickeln, um eine Brücke für Mikrosekunden zu anderen Realitäten aufzubauen und dadurch genügend Energie zu bekommen, um die Erde in eine andere Phase zu verschieben. Sie kennen sich in der Materie doch aus und da dachte ich…“

„Moment“, unterbrach McKay sie, „zuerst müssen wir etwas anderes überprüfen.“ Er ging zu Carter, klappte das Display ihres Laptops wieder hoch, rief einige Seiten auf und gab Befehlszeilen ein.

Carter schaute ihn verblüfft an. „Was machen Sie da?“

„Wir haben auf der Destiny etwas gefunden“, erklärte McKay. „Eine bestimmte Strahlung, die die Schiffe der Gnab-Inim abgeben und die den Antikern immer Auskunft darüber gab, ob die Gnab-Inim in der Nähe sind oder nicht. Ich versuche gerade, ob ich herausfinden kann, wo sie sich zurzeit in Bezug auf die Erde befinden.“

„Dann sind die Antiker also wirklich früher schon auf die Gnab-Inim gestoßen?“, O’Neill konnte es gar nicht glauben und schaute fragend zu Daniel.

„Ja, sind sie“, bestätigte der Archäologe. „Allerdings weder in der Milchstraße noch in der Pegasusgalaxie, sondern ausschließlich in Sternensystemen, die von der Destiny angeflogen wurden. Wir wissen, dass die Gnab-Inim in diesen Systemen alles Leben auslöschten. Die Antiker versuchten, das zu verhindern, allerdings konnten sie gegen die Schilde der Gnab-Inim-Schiffe nichts ausrichten.“

„Laut den Daten die wir gefunden haben, übertreffen deren Schilde alles was wir kennen um Längen“, warf McKay ein.

„Was ist mit Waffen?“, wollte O’Neill wissen.

„Darüber wissen wir bis jetzt noch nichts“, erklärte Daniel. „Allerdings wissen wir, dass jede Invasion der Gnab-Inim erfolgreich war. Der einzige Grund, warum die Besatzung der Destiny die Aufeinandertreffen überlebt hat, war wohl der, dass das Schiff immer rechtzeitig in den Hyperraum fliehen konnte. Jedenfalls denken wir das.“

O’Neill schaute fragend in die Runde. „Was schlagt ihr also vor, was wir unternehmen sollen?“

„Tja“, erwiderte McKay, der immer noch auf die Tastatur vor sich einhämmerte, „bis jetzt gefällt mir Sams Idee, die Erde zu verstecken am besten. Ich wüsste nicht, was wir sonst…“, McKay wurde plötzlich ganz blass, unterbrach seine Ausführungen und starrte auf den Bildschirm, „Oh Nein.“

„Was ist los?“, wollte Daniel wissen.

„Die Gnab-Inim“, erwiderte McKay und sah auf, „sie sind bereits hier.“

Einige Sekunden sagte niemand etwas. Jeder versuchte, diese Information zu verarbeiten. O’Neill war der erste, der seine Sprache wieder fand: „Wann müssen wir mit dem Erstschlag rechnen?“

„Das kommt darauf an, wie lange sie schon da sind“, meinte Daniel. „Wenn sie ihrem normalen Vorgehen folgen, dann schicken sie zuerst zwei ihrer Rasse auf die Erde, um den Planeten auszukundschaften. Das dauert im Normalfall ein paar Tage. Also je nachdem, wann sie hier angekommen sind, wird der Erstschlag vermutlich zwischen jetzt und in spätestens einer Woche stattfinden.“

O’Neill rieb sich das Kinn und wollte dann von Carter und McKay wissen: „Wie lange brauchen sie beide, um die Erde zu verschieben?“

„Das ist keine Option mehr“, äußerte Carter. „Wir würden viel zu lange brauchen. Außerdem…“

„…außerdem nützt es nichts mehr, uns zu verstecken“, vollendete McKay den Satz. „Die Gnab-Inim wissen bereits, dass die Erde hier ist. Also selbst wenn wir sie aus der Phase verschieben, müssten sie nur warten, bis sie irgendwann wieder auftaucht. Und das werden sie vermutlich, besonders wenn zwei Gnab-Inims bereits auf der Erde sind.“

„Wie lange dauert so eine ‚Vernichtung allen Lebens’ normalerweise?“, fragte O’Neill.

„Das ging aus den Aufzeichnungen bis jetzt noch nicht hervor“, antwortete Daniel, „alles was ich sagen kann, ist…“

„…das jede Vernichtung erfolgreich war“, beendete O’Neill den Satz. „Dann können wir jetzt nur hoffen, dass SG-1 erfolgreich ist.“

Verwirrt fragte McKay: „SG-1?“

„Sie sind auf P7X-377“, erklärte ihm Carter.

„Dem Planeten, auf dem wir Nick gelassen haben“, fügte Daniel noch hinzu.

„Genau.“ Carter nickte. „Sie versuchen Kontakt mit den Giganten aufzunehmen.“

„Unsere anderen Verbündeten haben uns leider im Stich gelassen.“ In O’Neills Stimme schwang leichte Verbitterung mit. „Nicht, das ich davon überrascht gewesen wäre.“

„Dann hoffen wir, dass sie erfolgreich sind“, sagte McKay. „Denn wenn ich das richtig sehe, ist es die letzte Chance, die wir überhaupt noch haben.“



P7X-377, beim Podest mit dem Kristallschädel:

„Nichts.“ Vala trat enttäuscht von dem Podest mit dem Kristallschädel zurück.

„Tja, damit mussten wir rechnen, nachdem Teal’c vor zehn Jahren als einziger auch nicht in die andere Phase gekommen ist“, tröstete sie Mitchell. „Anscheinend erkennt der Schädel, die Überreste der Goa’Uld, die du und Teal’c in euch hattet immer noch und lässt euch deshalb nicht auf die andere Seite. Dann muss ich wohl jetzt mein Glück versuchen.“

Teal’c stand daneben und gab lediglich sein „In der Tat“ von sich.

„Warte.“ Vala hielt Mitchell zurück, als sich dieser gerade zu dem Kristallschädel hinunterbeugen wollte.

„Was ist?“

Vala drückte ihm ihre Digitalkamera in die Hand: „Kannst du ein paar Fotos mit den Giganten machen? Du kannst dir bestimmt nicht vorstellen, wie viel die Wert sein könnten.“

„Klar“, entgegnete Mitchell, wenn auch nur aus dem Grund, nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, „und jetzt geh ein Stück zurück.“

Nachdem sich Vala und Teal’c ein Stück entfernt hatten, beugte sich Mitchell in Richtung Podest und starrte dem Kristallschädel direkt in die Augenhöhlen…


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