Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Lebende Legenden von Selana

[Reviews - 1]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Teil 8



Atlantis

Rhiana ging nachdenklich den langen Gang entlang, Sie kam aus der Krankenstation, wo Carson sie untersucht hatte, weil ihr schon seit Tagen unwohl war. John, der Schuft hatte sie deswegen nicht auf die neue Mission mitgelassen. Doch nun ergaben sich für sie und John ganz neue Perspektiven. Zwar kam es nicht ganz unerwartet, aber trotzdem musste sie sich erst an den Gedanken gewöhnen.

Ohne es zu wollen, war sie auf dem Balkon gelandet, den sie und John immer besuchten, um alleine zu sein. Die anderen wussten das zwar, doch sie respektierten stillschweigend, dass dies ihr Balkon war.

Von hier hatte man einen fantastischen Blick über die Stadt. Unter ihr schlug das Wasser in sanften Wellen an die Verankerungen von Atlantis. Sie konnte die DAEDALUS sehen, die einsam auf ihrem Landeplatz auf ihren nächsten Einsatz wartete.

Eine sanfte Brise wehte über das Meer und brachte den Duft von Blumen mit sich. Zumindest glaubte die junge Frau, das zu riechen. Der Wind kam vom Festland, und dort stand gerade alles in prächtiger Blüte. Rhiana beschloss mit John dorthin zu fliegen, sobald er zurück war.

Sie wusste nicht, wie lange sie dort saß, als eine leise Stimme sie aufschreckte. „Hier bist du also. Ich habe dich schon die ganze Zeit gesucht. Deine Freunde meinten, wenn du sonst nirgends zu finden bist, sollte ich es hier versuchen.“

Rhiana blickte Vanessa nachdenklich an. Sie war Johns Mutter und ihm so ähnlich im Aussehen, wie Mann und Frau es nur sein konnten. Noch immer war Vanessa eine wunderschöne Frau, und wenn John neben ihr stand, hielt man sie eher für seine etwas ältere Schwester.

Vanessa war genau wie Rhiana eine reinblütige Antikerin und viel älter, als sie aussah. Ihr Volk konnte dreimal so alt wie die normalen Menschen werden, und sie wusste, dass Johns Mutter weit über 100 Jahre alt war. Dabei fiel ihr ein, dass sie John nicht danach gefragt hatte, wie alt er eigentlich war. Rhiana entschied, dass dies unwichtig war.

„Ja, ich komme immer hier her, wenn ich nachdenken will“, antwortete Rhiana.

Vanessa nickte grüblerisch und blickte über das Meer. „Es ist schön hier. Du musst nachdenken?“

„Ja, aber ich möchte noch nicht darüber reden.“

„Schon gut“, Vanessa warf ihr einen abwägenden Blick zu. „Es hängt mit John zusammen?“
„Ja, aber wie ich schon sagte …“

„… du willst nicht darüber sprechen.“

Vanessa beschloss, das Thema zu wechseln.„Und wie geht es dir sonst?“

Ein durchdringender Blick traf die ältere Frau. Ahne sie etwas? Oder hatte Carson etwa geplaudert? Doch das konnte sie sich nicht vorstellen. Beckett war an seine ärztliche Schweigepflicht gebunden.

„Es geht mir gut, danke.“

„Rhiana, es tut mir wirklich leid, dass du durch unsere Familie so viel durchmachen musstest. Man wollte dich schließlich umbringen.“

„Das ist doch nicht deine Schuld. Und was eure Familie angeht: meine Familie besteht auch nicht aus Heiligen.“

„Aber niemand in deiner Familie wollte dich umbringen, so wie Philipp John umbringen lassen wollte, und mich wohl auch.“

„Das nicht, aber gäbe es eure Familie nicht, dann hätte ich auch John nie kennen gelernt. Aber ich verzeihe ihm nicht so schnell, dass er mich zurückgelassen hat. Sie haben sich schon lange nicht mehr gemeldet, und ich beginne, mir Sorgen zu machen.“

„Das brauchst du nicht. Ich habe mit Dr. Weir gesprochen. Es ist eine ganz gewöhnliche Routinemission.“

„Das sind sie am Anfang alle, und dann enden sie meist in einer Katastrophe. Oder noch Schlimmeren.“

Vanessa musste lächeln. „Noch schlimmeres, als eine Katastrophe?“

„Nun ja, du weißt schon, was ich meine.“

„Ja, ich habe schließlich alle Missionsberichte gelesen. Doch warum hat John dich nicht mitgelassen?“

„Das ist das, worüber ich nicht sprechen möchte. Noch nicht!“

„Aha! Aber wir könnten trotzdem etwas Nützliches unternehmen und den Spion suchen. Was hältst du davon?“

„Wir beide? Aber das könnte gefährlich werden.“

„Du vergisst wohl, dass ich viele Jahre meinen Mann bespitzelt habe, ohne das er etwas davon bemerkt hat.“

Dem musste Rhiana zustimmen. In diesem Moment aktivierte sich ihr Funkgerät und man rief sie in die Zentrale. Vanessa schloss sich ihr an.

„Wir haben gerade eine Nachricht von der ORION erhalten“, teilte ihnen Dr. Weir mit. „Sie besuchen den Planeten, wo Sheppards Team ist. Und da wurden sie gleich von John um Hilfe gebeten.“

„Um Hilfe?“, fragten Vanessa und Rhiana fast gleichzeitig. „Was ist denn passiert?“

„Nichts gefährliches“, beruhigte Elizabeth die beiden Frauen schnell. „Sie sollen ihnen nur Unterstützung bei einer Suche geben. Hier!“

Vanessa nahm den kleinen Computer in die Hand, den Weir ihr reichte und las die Meldung, dann reichte sie ihn an Rhiana weiter, die die Meldung ebenfalls studierte.

„Rhiana und ich, wir haben uns übrigens auch nützlich gemacht.“

„So?“, Elizabeth sah die beiden Frauen neugierig an.

„Ja, wir haben nach dem Spion auf der DAEDALUS gesucht und wissen auch schon, wer er ist.“

Überraschst sah Rhiana Vanessa an, doch sie sagte nichts.

„Sie wissen, wer es ist?“

„Nun ja, sagen wir so, wir haben eine Ahnung und müssen es nur noch beweisen.“

„Wer?“

„Ich werde keine Verdächtigungen in den Raum werfen, ohne es beweisen zu können“, sagte Vanessa so laut, dass es alle in der Zentrale hören konnten.

Ein leichtes Lächeln überzog Rhianas Gesicht. Sie ahnte, was Vanessa vorhatte. In kürzester Zeit würde das Gerücht die Runde machen, dass der Spion bekannt war.

„Vanessa, was Sie und Rhiana da machen, ist sehr gefährlich. Sie sollten es uns sagen.“

„Nein, Dr. Weir, noch nicht. Erst müssen Rhiana und ich noch etwas überprüfen, und dann werden wir es öffentlich machen“, Vanessa nahm Rhiana am Arm. „Komm, mein Kind, wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

Im Flur flüsterte Rhiana ihr zu. „Das ist aber sehr gefährlich. Der Spion wird uns verfolgen und versuchen uns daran zu hindern, ihn zu verraten. Er wird uns töten wollen.“

„Darauf hoffe ich, und dabei werden wir ihn entlarven.“

„Ich glaube, ich weiß jetzt, woher John seine Waghalsigkeit hat“, meinte Rhiana kopfschüttelnd. „Aber ich bin dabei. Doch wir sollten Han einweihen. Er war nicht an Bord der DAEDALUS, also kann er nicht der Spion sein.“

„Hoffen wir es. Han verfolgt mich sowieso auf Schritt und Tritt, seit John ihm aufgetragen hat, auf mich aufzupassen.“

Rhiana sah sich unauffällig um und sah Han in der Tat in einiger Entfernung stehen. Darauf hatte sie gar nicht geachtet. Sie winkte ihm heran, und die drei entwickelten ihren gefährlichen Plan.



An Bord der ORION

Lara Hunter hatte sich alles genau angesehen, und kam zu dem Schluss, dass sie nicht angelogen wurde. Sie waren tatsächlich in der Vergangenheit gestrandet. Und wenn sie wieder zurück wollte, musste sie wohl oder übel mit dem Feind zusammenarbeiten.

General O’Neill hatte wie erwartet sein Wort gehalten, und sie wieder unbehelligt von Bord gehen lassen. Widerstrebend gab sie den Befehl, Sheppard frei zu lassen. Nun, für den Anfang wenigstens. Sobald sie wieder in ihrer Zeit waren, wollte sie sich Sheppard erneut holen. Und dann half ihm nicht einmal mehr eine solche Schockwelle wie vorhin.

Zusammen mit Sheppard und drei ihrer Leute ließ sie sich auf den Planeten beamen. Dort warteten schon der General, Mitchell, Teal’c und weitere Soldaten auf sie.

„Und wie soll es nun weiter gehen?“, fragte Lara.

„Wir bilden zwei Gruppen,“ antwortete O’Neill.

„Lassen Sie mich raten, Sir! Eine erforscht die wiedererstandene Stadt, und die andere sieht nach, ob es auf dem Mond schon diese geheime Forschungsstation gibt“, sagte Sheppard.

O’Neill blickte ihn an. „Sehr scharfsinnig, Colonel. Von der ORION aus, ist schon eine Gruppe zum Mond gestartet. Wir untersuchen die Stadt. Sie sieht verlassen aus, aber vielleicht gibt es noch Bewohner im Untergrund. Es muss doch einen Grund gegeben haben, warum die Stadt aufgegeben wurde. Es sieht nicht aus, als ob ein Angriff stattgefunden hätte. Die Gebäude sind alle unversehrt.“

Schnell wurden zwei Gruppen gebildet, die sich daran machte, die Gebäude zu untersuchen. SG-1 führte die 1, und Sheppard die 2. Gruppe an.

O’Neill hatte sich Sheppard angeschlossen. John hegte den Verdacht, dass der General ihn prüfen wollte. Hunter und ihre drei Leute folgten Johns Gruppe. Lara dachte nicht daran, ihre Beute aus den Augen zu lassen.

Als Johns Gruppe auf das erste Pilzhochhaus zuging, bemerkte niemand die Gestalt, die alles beobachtet hatte und nun ihr Versteck verließ. Fremde waren aufgetaucht, die eine Gefahr bedeuteten konnten. Vielleicht war auch der alte Feind aufgetaucht und versuchte zu beenden, was er vor Jahrzehnten nicht geschafft hatte. Die Gestalt eilte zu einem im Boden verborgenen Eingang, um die Gemeinschaft zu warnen.

Sheppard blieb unter dem Pfeiler des Pilzes stehen und blickte hinauf. In schwindelnder Höhe verbreitete sich das Gebäude und bildete so die ungewöhnliche Pilzform. Aber auch der Pfeiler wies immer wieder Fenster auf, die bezeugten, dass auch in der Säule Wohnungen waren. Einige Fensterscheiben waren zerbrochen, andere machten einen unbeschädigten Eindruck.

Es gab einige Eingänge, wovon die meisten noch fest verschlossen waren. Das Material war ihm unbekannt und schien sehr widerstandsfähig zu sein.

Einer von Laras Männer hatte sich etwas von ihnen entfernt und kam nun auf sie zugelaufen. „Colonel, auf der anderen Seite gibt es einen beschädigten Eingang. Dort könnten wir das Gebäude betreten.“

John blickte den Mann an. „Cain, nicht wahr?“

Der Mann nickte.

„Schön, führen Sie uns hin.“

O’Neill hatte mit Absicht Sheppard das Kommando überlassen. Vielleicht ahnte der Colonel den Grund, denn er hatte sich ihm angeschlossen, um ihn zu prüfen. Bisher hatte er meist sehr gute Beurteilungen des Colonels gelesen, auch wenn er manchmal die Tendenz hatte, Befehle zu ignorieren. Doch das hatte auch er mehr als einmal getan. Nun bot sich ihm die Möglichkeit, Sheppard in Aktion zu sehen, und das wollte Jack sich nicht entgehen lassen.

Cain führe sie um das Gebäude herum. Auf der anderen Seite lag der beschädigte Eingang. Die Tür war zur Hälfte zerstört worden. Und nun bemerkten sie zum ersten Mal die Spuren eines Kampfes. Eine große Hitze hatte die Torhälfte regelrecht verdampft. Die Brandspuren waren an den Rändern noch deutlich erkennbar.

Sheppard befahl seiner Gruppe den Eingang zu sichern, und ging zusammen mit den ersten Leuten hinein. Hinter dem Tor befand sich eine große leere Halle. Was auch immer hier einmal gestanden hatte, schien komplett weggebracht worden zu sein.

Auch an den Wänden sah man noch die Spuren eines Kampfes. Am anderen Ende gab es einen Treppenaufgang, und daneben ein Loch in der Wand. Die Treppe war blockiert. Hier konnten sie nicht nach oben.

John warf einen Blick in das Loch. Dahinter war ein leerer Schacht.

„Ein Aufzugschacht“, O’Neill war neben John getreten und hatte ebenfalls einen Blick in das Loch geworfen.

„Ja, Sir! Wir können nun entweder nach oben oder nach unten klettern.“

„Was schlagen Sie vor?“

„Nach unten! Wenn es noch Bewohner gibt, haben sie sich garantiert nach unten zurückgezogen. Oben wären sie zu angreifbar. Und wer weiß, was sich alles im Untergrund befindet. Vielleicht gibt es ganze Bunkeranlagen. Ich denke da an die Genii, die ebenfalls größtenteils unter der Erde leben.“

O’Neill nickte zustimmend. Er hätte sich ebenfalls so entschieden. „Und wie kommen wir hinab?“

John beugte sich nochmals nach vorne. Der Schacht war vollkommen leer, sowohl nach oben als auch nach unten. Eine Leiter gab es auch nicht.

„Wir besorgen uns Seile und klettern hinab.“

weiter: Kapitel 9
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.