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Lebende Legenden von Selana

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Teil 4



Zur gleichen Zeit, an einem anderen Ort in der Pegasusgalaxis

Lara Hunter konnte es einfach nicht begreifen, dass dieser verfluchte Sheppard schon wieder ihren schönen Plan durchkreuzt hatte. Wie aus dem Nichts war er mit seinem Raumschiff aufgetaucht. Sie fragte sich, woher die Atlanter das Schiff auf einmal hatten. Sie würde ihrem Agenten in Atlantis gehörig die Meinung sagen. Aber vielleicht hatte er einfach keine Gelegenheit gehabt, sie zu informieren.

Wie dem auch sei, passiert war passiert. Doch das bedeutete nicht, dass sie sich nun geschlagen gab. Es war nur bedauerlich, dass die Menschen nun wussten, dass sie sich noch in der Pegasusgalaxis aufhielten. Sie würden in Zukunft wieder vorsichtiger sein müssen, denn noch einmal wollte sie ihren Stützpunkt nicht verlieren.

Zwar war ihr diese Vanessa durch die Lappen gegangen, doch nun hielt sie sich in Atlantis auf und somit in ihrer Reichweite. Außer ihrem Agenten OMEGA befanden sich noch zwei weitere Agenten bei den Atlantern: einer in Atlantis und der Zweite auf der Daedalus. Sollte einer von ihnen auffliegen, dann war noch immer der andere da. Diese beiden Agenten würden mit Unterstützung von OMEGA, dafür sorgen, dass Vanessa in ihre Hände fiel. Und eine weitere Falle war schon längere Zeit für John Sheppard aufgebaut. Ihr Agent würde dafür sorgen, dass John davon erfuhr. Und die Falle war so gebaut worden, dass Sheppard sie nicht übersehen konnte. Wie eine Maus auf der Suche nach Käse würde er in die Falle tappen.

Lara rieb sich in Vorfreude die Hände. In Kürze wollte sie sich wieder an Bord der PANDORA begeben, die nur leichte Schäden davongetragen hatte, um zum Zielplaneten zu fliegen. Dort warteten schon ihre Leute darauf, dass die Falle zuschnappen würde. Sie stellte sich vor, was sie mit ihm anstellen wollte, wenn sie ihn erst einmal in den Fingern hatte. Zwar musste sie ihn lebend bei Zeus abliefern, doch er hatte nicht verlangt, dass John unbeschädigt ausgeliefert werden sollte. Auf der Erde würde man ihn dann als Verräter vor ein Gericht ihres Volkes stellen. Die Arya Varta waren ja so dumm und leichtgläubig geworden. Die meisten von ihnen trauten Philipp Sheppard weiter und hielten Kimura für den Verräter. Schließlich war es der Vater, der seinen eigenen Sohn wegen Verrat vor Gericht bringen wollte. Und das würde ein Vater nur machen, wenn es wirklich die Wahrheit entsprach und er somit keine andere Wahl hatte.

Wie gesagt! Dumm und leichtgläubig, wie die normalen Menschen. Die Arya Varta hatten es nicht anders verdient, als unter zu gehen. Die Zukunft gehörte den Saat Bhai, den wahren Erben der alten Antiker.

Lara packte schnell alles zusammen, was sie brauchte und machte sich dann auf den Weg zu ihrem Raumschiff, um alles in die Wege zu leiten.



Ein paar Tage später
Auf dem Planeten 3Z4-C2

Erst schien es, als ob die Ruinen der untergegangenen Stadt auch diesmal nichts Nennenswertes verbargen. Es schien einige hundert Jahre her zu sein, dass hier Menschen gelebt hatten. Drei Tage lang hatten einige Gruppen aus Atlantis unter der Leitung von Major Lorne und seinem Team die Ruinenstadt durchstreift.

Lorne war schon nahe daran aufzugeben, als einer seiner Leute einen versteckten Durchgang in einem Haus entdeckte. Im Gegensatz zu allen anderen Gebäuden standen hier noch die Grundrisse. Und es gab eine Erklärung für die vielen herumliegenden Betonblöcke. Bei diesem konnte man noch deutlich die ungewöhnliche Bauweise der Häuser erkennen. Sie standen auf riesigen Betonpfeilern, auf dessen Spitze eine Plattform gebaut worden war. Auf dieser standen jeweils einige Gebäude. Auch in den Pfeiler schienen Wohnungen eingebaut gewesen zu sein. Der Major schätzte den Durchmesser des Rundbaus auf vierzig und die Höhe auf fünfzig Meter. Die Plattform war noch zu erkennen, auch wenn die Häuser eingefallen zu sein schienen und die Trümmer dabei über die ganze Gegend verstreut hatten.

„Seid vorsichtig, wenn ihr das Gelände betretet“, ermahnte Lorne seine Leute. Er selbst stieg über einige von Pflanzen und Moosen überwucherte Betonblöcke und bemühte sich, nirgends einzubrechen. Einen gebrochenen Fuß wollte er nicht riskieren.

Auch der offensichtliche Eingangsbereich war von Pflanzen, Geröll und einigen auf Anhieb nicht erkennbaren Gegenständen blockiert. Lorne und zwei seiner Männer bahnten sich vorsichtig einen Weg durch den nun offenen Raum. Die Decke des ersten und des zweiten Stockes war zuerst eingestürzt, was die vielen, im Raum herumliegenden und mit Moosen und Flechten überwucherten Betonblöcke erklärte. Es waren noch Teile der Stockwerke des Turmes zu erkennen. Die Treppen waren allerdings regelmäßig eingebrochen, sodass ein Aufstieg auf die Plattform unmöglich war. Auch auf der Plattform selbst konnte man Löcher erkennen, durch die stückweise Häusertrümmer auf den Boden gestürzt waren.

Die drei Menschen sahen sich in dem Haus um, als einer der Männer plötzlich einen Schrei ausstieß. „Major! Kommen Sie schnell hierher! Ich habe einen Durchgang entdeckt.“

Das erregte natürlich die Neugierde des Majors und er ging zu Sergeant Engel hinüber. Die beiden Männer sahen in die Öffnung. Sie war gerade groß genug für einen ausgewachsenen Mann. Eine schmale gefährlich aussehende Treppe führte steil nach unten. Sie führte in Windungen um einen Betonpfeiler herum, sodass das Ende nicht abzusehen war. Anscheinend waren die Turmbauten auch in der Erde noch ausgebaut gewesen.

Lorne holte eine Taschenlampe heraus und schaltete sie ein. Das Licht beleuchtete nur die nächsten Meter. Seine erste Meinung bestätigte sich. Die Stufen waren mit Flechten und Moosen bewachsen und sahen rutschig aus. Es mussten viele Jahre vergangen sein, seit sie der Fuß eines Menschen benutzt hatte.

„Wir gehen erst hinunter, wenn wir Verstärkung haben“, sagte Lorne zu dem Deutschen. „Falls etwas passiert, weiß niemand, wo wir uns aufhalten.“

Er aktivierte sein Funkgerät und rief nach Verstärkung.

Schnell waren weitere Männer und Frauen zur Stelle. Jetzt konnten sie es wagen. Der Major befahl einigen oben zu bleiben, während der Rest Lorne nach unten folgte. Er selbst ging voran. Die Taschenlampen durchbrachen die Dunkelheit nur unzureichend. Doch davon ließen sie sich nicht aufhalten. Vielleicht entdeckten sie endlich etwas, das half, die Lage in Atlantis zu verbessern.

Zweimal rutschte einer der Soldaten auf den glitschigen Stufen aus. Sie wurden aber jedes Mal von ihrem Hintermann gehalten. Erleichtert atmeten alle auf, als sie schließlich das Ende der Treppe erreichten und der Gang nun gerade weiterführte. Frische kalte Luft wehte ihnen entgegen. Die Wände waren feucht und mit Moosen und Flechten bewachsen. Irgendwo musste es also noch eine Öffnung ins Freie geben. Vielleicht ein Schacht oder etwas Ähnliches.

Lorne hielt Funkkontakt mit seinen Leuten oben. Die Verbindung wurde zwar schlechter, brach aber niemals ganz zusammen.

Schließlich endete der Gang in einer großen Höhle. Wie vom Donner gerührt blieb Lorne stehen und blickte sich ehrfurchtsvoll um. Die Höhle, eigentlich eine große Halle, war unverkennbar von den Antikern eingerichtet worden. Überall standen Computer herum, die wie die in Atlantis aussahen. Der bedeutendste Fund stand aber ohne jeden Zweifel in der Mitte der Höhle.

„Das ist einer dieser Stühle, die mit Drohnen bestickt ist“, sagte Lieutenant Kardolan neben ihm.

Lorne sah Kardolan, von allen Firebird genannt, an. Sie gehörte noch nicht lange zu seinem Team. Vor ein paar Wochen waren sie auf die Koloniale Flotte unter dem Kommando der Galactica getroffen. Joane hatte sich ihnen angeschlossen. Lorne hatte sie in sein Team aufgenommen.

„Ja, aber ob er noch Drohnen besitzt, ist fraglich. Vielleicht hat er nicht einmal Energie.“

„Sie besitzen doch das Gen, Sir. Probieren Sie ihn einfach aus“, bemerkte Sergeant Engel.

„Das ist mir zu gefährlich“, meinte Lorne und winkte ab. „Wer weiß, was ich damit anrichten würde. Laufen Sie zum Tor und informieren Sie Atlantis, Engel. Am besten soll McKay seinen Hintern hierher bewegen. Er kann feststellen, ob noch Energie vorhanden ist. Und Colonel Sheppard wäre auch nützlich. Von uns allen hat er die meiste Erfahrung mit den Stühlen. Und sucht Quinn, er ist unser Experte in Antikersprache.“

Quinn war das vierte Mitglied von Lornes Team. Er war Archäologe und noch nicht lange in Atlantis. Da Lorne gerade ein neues Mitglied suchte, hatte er den Archäologen genommen. Quinn hatte wie er auch schon in einem SG-Team gedient und besaß deshalb auch Kampferfahrung.

So kam es, dass nur zwei Stunden später die unterirdische Anlage von Menschen nur so wimmelte. Außer Quinn und McKay waren noch Sheppard, Teyla und Ronon mitgekommen. Nur Rhiana war in Atlantis geblieben. Sie hatte sich krank gefühlt und so hatte John sie lieber zu Beckett geschickt. Außerdem war dies kein regulärer Einsatz, sondern nur die Besichtigung einer Anlage, wie Rhiana sie sicher schon oft gesehen hatte.

Lorne hatte vorher die Treppe von den Pflanzen säubern lassen, damit man ohne Gefahr nach unten steigen konnte.

„Das ist fantastisch“, schwärmte McKay, als er die Anlage sah. Sofort stürmte er zu den Computern hinüber und begann zu suchen.

Sheppard gesellte sich zu ihm. „Was suchst du denn?“

„Den Einschaltknopf natürlich. Vielleicht ist noch Energie vorhanden und wir können hier alles anknipsen.“

„Einschaltknopf! Anknipsen! Das ist gut“, meinte John und lächelte ironisch.

Es gab selbstverständlich keinen Einschaltknopf, doch Rodney besaß inzwischen genug Wissen und Erfahrung bei solchen Anlagen, dass es nicht allzu lange dauerte, bis die unterirdische Anlage zum Leben erwachte. Sheppard setzte sich sofort in den Stuhl, doch noch tat sich nichts.

„Keine Energie“, sagte McKay bedauernd. „Aber das will nichts heißen. Wir haben einfach noch nicht den richtigen Knopf gefunden.“

Zusammen mit weiteren Technikern begann er, die Anlage noch genauer unter die Lupe zu nehmen.

Einer der Wissenschafter fand die Datenbank der Anlage. „Das ist tatsächlich eine Antikeranlage.“

McKay warf ihm einen befremdenden Blick zu. „Das ist wohl offensichtlich, Dr. Okula. Ich glaube nicht, dass außer den Antikern noch jemand einen solchen Stuhl baut.“

„Es könnte ja auch sein, dass er woanders gefunden wurde und hier abgestellt wurde“, verteidigte sich Okula, ein junger Wissenschaftler aus Südafrika.

Das konnte zwar stimmen, doch McKay glaubte nicht daran, denn auch die übrigen Computer waren antikische Bauart. Inzwischen nahm er an, dass die Suche hier unten noch etwas dauern würde.

Während McKay sich die Computer ansah, studierte Jonas Quinn die Datenbank. Jonas freute sich sehr, dass er wieder für das SGC arbeiten konnte, nachdem man bei ihm zufällig das Antikergen gefunden hatte. Er hatte sich sofort für die Reise nach Atlantis beworben. Schließlich gab es für einen Archäologen viel Arbeit in der Pegasusgalaxis. Major Lorne war ihm auf Anhieb sympathisch gewesen und so hatte er sich gerne seinem Team angeschlossen. Engel gehörte schon länger zum Team, während Joane genau wie er noch nicht lange dabei war. So war er diesmal wenigstens nicht alleine der Außenseiter.

Sheppard wurde es schließlich langweilig. Er ging nach oben, wo Lorne die Absicherung des Geländes übernommen hatte.

„Alles in Ordnung hier, Major?“, fragte Sheppard.

„Ja, alles klar, Sir.“

„Gut, bleiben Sie weiterhin wachsam. Ich habe ein ungutes Gefühl.“

„Ein ungutes Gefühl? Inwiefern?“

„Ich kann es nicht in Worte fassen. Es ist nur so eine Ahnung, die mich manchmal überkommt. Es hat mir schon oft das Leben gerettet, darauf zu hören.“

„Dann sollten wir auch diesmal darauf hören, Sir. Ich werde die Wachen verstärken und sie zu noch größerer Wachsamkeit ermahnen“, versprach Lorne.

Lorne dachte nicht daran, über Sheppards Ahnungen zu lachen. Der Colonel war ein Überlebenskünstler und er war anders als sie alle. Zwar trug Lorne selbst das Gen in sich, doch bei ihm war es lange nicht so ausgeprägt, wie bei Sheppard. Doch das war nicht verwunderlich, denn schließlich hatte sich herausgestellt, dass der Colonel in direkter Linie von den Antikern auf der Erde abstammte. Lorne fand das fantastisch, auch dass er selbst antikische Vorfahren hatte. Ob man das nachforschen konnte? Vielleicht gab es irgendwo in Atlantis eine Datenbank, doch dann fiel ihm ein, dass die Spur sich im Laufe der Jahrtausende verlieren würde. Er beschloss, in einer freien Stunde mit Sheppards Mutter Vanessa darüber zu sprechen.

Der Major vergaß diese Gedanken vorerst. Es galt Wichtigeres zu tun. Lorne gab Sheppards Befehle weiter und kontrollierte persönlich die Wachposten. Er wollte nichts dem Zufall überlassen. Oder durch Nachlässigkeit das Leben eines seiner Untergebenen riskieren.

Bald hatte er das Ende des Ruinenfeldes erreicht. Auch hier drehte einige Soldaten ihre Runden. Es gab nichts Auffälliges zu berichten. So beschloss der Major umzukehren. Plötzlich fiel ihm ein blinken am Boden auf. Lorne bückte sich und nahm den kleinen Gegenstand in die Finger. Zuerst wusste er nichts damit anzufangen. Die Sonne hatte darauf geschienen und die Strahlen hatten sich an dem Gegenstand reflektiert. Lorne drehte ihn um und sah einige Schriftzeichen darauf. Antikisch ohne Zweifel. Wahrscheinlich hatte das einer der früheren Bewohner verloren. Doch dann stutzte er. Das kleine Dreieck sah blitzblank aus. Es konnte noch nicht lange hier liegen. Doch es war Jahrhunderte her, als hier die letzten Bewohner gelebt hatten.

Da kam ihm die Erleuchtung. Er wusste nur von einem antikischen Volk, das hier kurz vorher gewesen sein konnte: die Saat Bhai. Eventuell auch noch Rhianas Volk. Doch wenn der Planet den Tengwar bekannt wäre, hätte das Rhiana sicher erwähnt. Und wenn die Saat Bhai dahinter steckten, konnte dies durchaus eine Falle sein.

Lorne aktivierte sein Funkgerät und informierte den Colonel über seinen Fund.

Sheppard schien nicht groß überrascht zu sein. „Die ORION ist im Orbit des Planeten erschienen. Sie hat einen weiteren Testflug hinter sich. Ich werde sie informieren, damit sie den Planeten scannen. Sollten sich die Saat Bhai hier verstecken, werden die Sensoren sie finden. Gute Arbeit, Lorne! Bleiben Sie weiterhin so wachsam, Sheppard, Ende.“

Lorne schaltete zufrieden das Funkgerät aus. Wenn die ORION im Orbit war, konnte ja nichts mehr passieren. Er ahnte nicht, wie sehr er sich da irren sollte.

weiter: Kapitel 5
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