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Lebende Legenden von Selana

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Teil 17



Alle beteiligten drückten gleichzeitig ab. Ronon, Engel und Teyla warfen sich nach links, während Joe und Lorne nach rechts zur Seite sprangen, nachdem sie ihre Waffen abgefeuert hatten. Die Atlanter schienen die besseren Schützen zu sein, denn zwei der Angreifer gingen betäubt zu Boden. Die Schüsse der Saat Bhai gingen dafür daneben, da sie sich blitzschnell zur Seite warfen.

Ein weiterer Schuss aus Ronons Waffe streckte den dritten Angreifer nieder, der vierte Mann suchte sein Heil in der Flucht. Schnell sprangen die fünf auf und liefen zum Eingang. Auch wenn sie die Soldaten ausgeschaltet hatten, waren sie doch entdeckt worden, da die Techniker inzwischen Alarm geschlagen hatten. Nun mussten sie wohl oder übel ihr Heil in der Flucht suchen.

„Wo ist denn nur Jonas“, schimpfte Joe, während sie erneut in die Kälte hinaus flohen.

„Er wird den Jumper versteckt haben“, sagte Engel.

„Du brauchst ihn nicht zu verteidigen, Matty“, sagte Joe.

„Ich verteidige ihn nicht“, widersprach Engel. „Das hätte ich nämlich an seiner Stelle getan. Ohne den Jumper sind wir verloren.“

„Engel hat recht“, sagte Lorne. „Ich bin sicher, er ist nicht weit weg.“

Joe zog ihre Jacke enger uns sich, denn inzwischen hatte es heftig zu schneien begonnen. Und es war noch kälter geworden. Oder kam es ihnen nur so vor?

Lorne wischte über seine Brille, um etwas sehen zu können und lauschte. Ihm war, als hätte er ein bekanntes Geräusch gehört.

Und wirklich! Nur zwei Schritte vor ihnen enttarnte sich der Jumper. Er schwebte einen Meter über dem Boden, damit er keine Spuren im Schnee hinterließ. Schnell liefen die fünf um das Gefährt herum und kletterten über die Rampe ins Innere.

„Mann, Jonas! Ich könnte dich umarmen“, sagte Teyla erleichtert, als sie sich ihre schwere Jacke auszog. Im Jumper war es angenehm warm.

Lorne lief zu Quinn und übernahm das Steuer. Er sah Jonas fragend an.

Jonas verstand den Blick. „Als die Techniker in dem Hangar auftauchten, bin ich leise hinaus geflogen. Dort schwebte ich getarnt über dem Raumschiff, in der Hoffnung, dass ihr zurückkommt. Leider konnte ich nicht verhindern, dass ihr wieder in das Schiff gegangen seid. Die Kampfgeräusche habe ich gehört, und zum Glück wart ihr so schlau, aus dem Raumschiff zu laufen. So konnte ich euch leichter auflesen. Es war also doch gut, dass du mich zurückgelassen hast.“

„Das war gute Arbeit, Jonas“, meinte Lorne anerkennend. „Auch wenn Joe sich wegen der Kälte beschwerte.“

„Ach ja?“, empört sah Joane ihn an. „Ich werde dir gleich was geben.“

„Sie vergessen wohl, wen Sie vor sich haben, Lieutenant“, sagte Lorne gespielt streng. „Das wäre Angriff gegen einen Vorgesetzten, und dafür kommen Sie vor ein Kriegsgericht.“

„Läuft was zwischen den beiden?“, flüsterte Teyla Matty zu.

„Nicht, das ich wüsste“, antwortete der Deutsche in so unschuldigem Ton, dass Teyla ihm kein Wort glaubte. „Warum?“

„Sie benehmen sich fast wie ein Ehepaar.“

„Das habe ich gehört“, rief Lorne ihr zu. „Joe ist meine Untergebene, also kann es nichts zwischen uns geben.“

„Wirklich? Soviel ich weiß, ist Joe nicht von der Erde.“

„Aber sie steht unter meinem Kommando, und ist damit den Erdstreitkräften beigetreten.“

„Ach, lass ihn reden“, meinte Joe und winkte ab. „Er ist immer so.“
Lorne warf ihr einen bösen Blick zu.

Teyla sah von einem zum anderen, denn ihre Frage war nicht beantwortet worden. „Was meinst du, Ronon?“

Ronon verdrehte genervt die Augen. „Wen interessiert das schon? Wenn sie zusammen sind, werden sie es uns sicher nicht auf die Nase binden. Außerdem geht es uns nichts an.“

„Typisch Mann!“, empörte sich Teyla gespielt beleidigt.

Lorne und Joe warfen sich amüsierte Blicke zu. Sollten sie doch raten, es würde ihr Geheimnis bleiben.

Lorne wurde wieder ernst. Noch immer schwebte der Jumper in zehn Meter Höhe in der Luft. Unter ihnen war Bewegung aufgekommen. Man suchte nach ihnen, aber da der Jumper nicht zu orten war, konnten sie in Ruhe abwarten. Inzwischen suchte Lorne mit den Instrumenten des Jumpers die Gegend ab. Schließlich wurde er fündig. Zwar konnte der Lebenszeichendetektor keine Personen unterscheiden, aber sie konnten feststellen, wo sich Lebewesen befanden.

„Ich habe sie gefunden“, sagte Lorne. „Nicht weit von hier muss es ein Camp oder ein Lager geben.“

„Wie können die in der kurzen Zeit so etwas gebaut haben?“, wunderte sich Engel.
„Vielleicht waren sie schon auf dem Planeten, und es ist einer ihrer Stützpunkte“, bemerkte Teyla.

„Ja, das wäre die einzige logische Erklärung“, meinte Lorne.

„Das mit den Saat Bhai und Sheppard musst du mir noch näher erklären, Marcus“, verlangte Joe. „Zwar weiß ich in groben Zügen Bescheid, aber …“

Lorne sah sich kurz um und beugte sich dann nach vorne, da gerade niemand auf sie achtete. Die anderen unterhielten sich, und Jonas, der neben ihm saß, arbeitete am Bildschirm. „Wenn alles vorbei ist, am üblichen Platz in Atlantis.“

Joe zwinkte ihm verführerisch zu und sah sich dann schnell um. Doch niemand hatte auf sie geachtet. Ihr kleines Geheimnis schien noch sicher zu sein.

Jonas, auf dem Nebensitz, grinste vor sich hin. Ihm war der kurze, aber vertraute Blickkontakt der beiden nicht entgangen. Er wusste schon längst, dass die beiden heimlich ein Paar waren, doch er würde das niemals verraten, wenn die beiden es noch geheim halten wollten.



Im Lager

Sheppard und Mitchell waren erneut in eine Zelle gesperrt worden. Diesmal waren es einfache Gitterstäbe, aber im Prinzip genauso effektiv wie die Energieschirme auf dem Raumschiff.

Wie vorhin der Rettungsmannschaft fiel es auch John auf.

„Sie waren schon öfters auf diesem Planeten.“

Mitchell sah John an. „Wie kommen Sie darauf?“

„Diese Zelle ist nicht von alleine entstanden. Ich frage mich, wie viele Stützpunkte die Saat Bhai in der Pegasus-Galaxis errichtet haben.“

Mitchell fuhr sich über das Haar. „Eine berechtigte Frage. Laut Vertrag mit den Menschen der Erde, haben die Saat Bhai hier nichts verloren.“

„Die halten sich doch an keine Verträge“, meinte John wütend. „Nicht einmal an einen Waffenstillstand.“

„Wir kommen hier heraus“, versuchte Mitchell John zu beruhigen. Diese ganze Angelegenheit mit den Saat Bhai schien den sonst so ausgeglichenen Colonel mehr als alles andere zu erregen. Was im Grunde auch kein Wunder war, denn es war schließlich Sheppards Volk.

„Ich muss etwas unternehmen. So kann es nicht weitergehen.“

„Was meinen Sie?“, wollte Mitchell wissen.

„Bisher wollte ich mich heraushalten, aber ich kann es nicht mehr. Mein Vater muss aufgehalten werden. Er darf nicht die Macht über die Arya Varta bekommen. Wenn die Saat Bhai das Sagen haben, gibt es Krieg zwischen den Antikern und den Menschen der Erde.“

„Was wollen Sie tun?“

„Nicht mehr stillhalten, aktiv in das Geschehen eingreifen. Es ist meine Bestimmung, eines Tages der Kanzler der Arya Varta zu werden. Sobald sich die Gelegenheit ergibt, werde ich zur Erde zurückkehren.“

Mitchell sah ihn überrascht an. „Das wollten Sie meines Wissens bisher nicht tun.“

„Nein, nicht sofort, aber man kann seine Meinung ändern. Wahrscheinlich werde ich noch etwas warten müssen, aber sobald man mich ruft, werde ich gehen.“

In diesem Augenblick hörten sie Kampfgeräusche. Überrascht sahen sich die beiden Männer an.

„Draußen wird gekämpft“, sagte Mitchell.

„Das sind unsere Leute“, meinte John hoffnungsvoll.

Die Geräusche verstärkten sich, kamen immer näher. Schließlich zerbarst die Tür in ihrer Nähe in einer erheblichen Explosion. Holzsplitter flogen durch den Raum und trafen fast die beiden Gefangenen. Als der Rauch sich verzogen hatte, stürmten drei Gestalten durch den Rauch.

John erkannte Sergeant Engel, Ronon und Lt. Kardolan.

„Sirs! Gehen Sie bitten nach hinten“, forderte Engel sie auf.

Mitchell und Sheppard kamen schnellstens der Aufforderung von Engel nach. Im nächsten Augenblick zerbarst das Schloss ihrer Zelle und die Tür sprang auf. John und Cameron eilten nach draußen, wo sie von ihren Rettern eskortiert wurden. Draußen warteten Lorne und Teyla auf sie und deckten ihre Flucht.

„Schnell!“, rief Lorne. „Gleich wird Verstärkung hier sein.“

So schnell sie konnten verließen sie die Höhle, in der ihre Zelle untergebracht war, und eilten durch das kleine Camp der Saat Bhai. Dort stand gleich der Jumper mit geöffneter Klappe. Auf die Kälte hatten sie keine Rücksicht nehmen können.

Jonas saß wieder am Steuer und startete sofort, als alle im Raumschiff waren. Sobald sie abgehoben hatten, tarnte er den Jumper.

Sheppard eilte nach vorne und übernahm die Steuerung. Jonas überließ ihm diese gerne, denn ohne Zweifel war der Colonel der fähigste Pilot in Atlantis, was die Antikertechnologie anging.

Sheppard steuerte den Jumper in den Weltraum.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Teyla. „Der Jumper hat keinen Hyperantrieb.“

„Was ist mit einem Sternentor?“, fragte Engel.

John sah den Deutschen an. „Darauf hätte ich auch kommen können, Sergeant.“

Schnell scannte John den Planeten. „Wir haben Glück, es gibt eines. Die Saat Bhai haben bei der Auswahl des Stützpunktes wohl darauf geachtet.“

„Wo ist es?“, fragte Mitchell.

„Da, woher wir kommen. Bei dem Camp.“

„Das hätten wir uns auch denken können“, meinte Joe.

John sah von einem zum anderen. „Haben wir eigentlich schon Danke gesagt für unsere Rettung? Wie habt ihr uns überhaupt gefunden?“

Lorne erklärte ihm, wie es dazu gekommen war.

„Ihr alle habt eure Hintern für uns riskiert. Vielen Dank“, meinte auch Cameron.

„Gern geschehen“, meinte Teyla. „Und wie kommen wir nun durch das Tor?“

„Wird nicht ganz einfach sein“, sagte John. „Aber zum Glück haben wir unser eigenes Wählgerät. Wenn wir es schaffen, das Tor zu aktivieren könnten wir direkt nach Atlantis fliegen.“

„Dann lasst uns keine Zeit mehr verlieren“, sagte Cameron.

„Ja, auf die Augen unserer Leute bin ich gespannt, wenn wir dort anklopfen“, meinte John lächelnd. Und dachte bei sich, wie schön es wäre, endlich Rhiana wiederzusehen. Und auch seine Mutter.

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