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Lebende Legenden von Selana

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Vorwort

Dies ist meine Version des ersten Besuches des SG-1-Teams und General O’Neill in Atlantis. Ich ignoriere bewusst die Ereignisse in „The Pegasus-Projekt“, weil das nicht in meine Storyhandlung passen würde.

Spoiler: Am Ende der zweiten Staffel (SGA)
Lebende Legenden


1. Teil



Pegasusgalaxis
An Bord der Daedalus

General Jack O’Neill blickte gelangweilt in die vor ihm stehende Kaffeetasse. Anfangs war die Vorstellung so viele Lichtjahre von der Erde entfernt zu sein abenteuerlich gewesen. Da sie nun aber schon 17 Tage in dem Schiff festsaßen, war er froh, dass sie in etwa 24 Stunden ihr Ziel erreichen würden. Und das Wissen, dass die Erde dann nur einen Schritt entfernt war, gefiel ihm noch mehr.

Es war schon seltsam, dass sie 18 Tage für den Hinflug brauchten, aber nur einen Schritt durch das Wurmloch machen mussten, um wieder auf der Erde zu sein. Ihr Ziel war Atlantis, die sagenhafte Stadt der Antiker, die sie vor fast zwei Jahren in der Pegasusgalaxis entdeckt hatten. Und dort gab es ein Sternentor mit einem ZPM, mit dem man die Erde anwählen konnte. Der Erde fehlte ein solches Modul, weswegen sie gezwungen waren mit der Daedalus zwischen der Erde und Atlantis hin und her zu pendeln.

Dies war O’Neills erster Besuch in Atlantis. Jedes Mal wenn er es vorgehabt hatte, war etwas dazwischen gekommen. Diesmal hatte es endlich geklappt. O’Neill trank seinen letzten Schluck Kaffee aus und stellte den Becher zur Seite. Dann stand er entschlossen auf. Es war nach Bordzeit mitten in der Nacht und Carter wartete sicher auf ihn.

Ihr machte die lange Reise nichts aus, im Gegenteil, so hatte sie endlich Zeit für Sachen gehabt, die sie immer aufgeschoben hatte. Die meiste Zeit saß sie am Computer und schrieb oder studierte die alten antikischen Forschungsunterlagen. Bei Daniel war es dasselbe. Auch er saß hauptsächlich über seinen Studien über die Antiker. Und Colonel Mitchell und Teal’c vertrieben sich die Zeit mit Kampftraining. Außerdem unterrichtete Teal’c Mitchell in der Jaffasprache. Mitchell fand, dass es von Vorteil sein könnte, die Sprache der Verbündeten verstehen und sprechen zu können.

Die Daedalus war etwas größer als die Prometheus, die leider vor kurzem in einem Kampf zerstört worden war. Wehmut überkam ihn, denn mit dem Schiff hatte er so manches Abenteuer erlebt. Doch wie hätte ein Schiff überleben können, das man nach einer griechischen Tragödie Prometheus nannte. Vielleicht hätte er es doch Enterprise nennen sollen.

In der Daedalus hatten die Passagiere auch mehr Raum für sich, denn außer ihnen reisten noch Wissenschaftler, Techniker und Soldaten mit, die diejenigen in Atlantis ablösten, welche nach Hause wollten. Denn nicht alle wollten auf Dauer in Atlantis leben. Atlantis war ein gefährlicher Ort. Immer wieder hatten sie dort Verluste an Menschenleben zu beklagen. Aber auch die SG-Teams auf der Erde lebten nicht ungefährlich. Dort war die Todesrate leider ebenfalls sehr hoch. Doch jeder, hier in Atlantis und auch auf der Erde, wusste, auf was er sich einließ.

Während O’Neill so in Gedanken vertrieft war, hatte er ohne es zu wollen, die Brücke erreicht. Er beschloss, noch einen Blick auf die Brücke zu werfen. Um diese Zeit herrschte dort keine so große Hektik wie in der Tagesschicht. Der kommandierende Offizier der Nachtschicht, Lt. Laura O’Connor, erhob sich aus dem Sessel, als sie den General eintreten sah.

„General O’Neill, willkommen auf der Brücke! Ist etwas nicht in Ordnung?“

„Bleiben Sie sitzen, Lieutenant. Es ist nichts passiert. Ich konnte nicht schlafen und bin irgendwie hier gelandet.“

„Oh! Nun, hier ist auch ein besonderer Ort. An keinem Platz im Schiff haben Sie so einen fantastischen Ausblick auf die Sterne.“

„Nur das man keine Sterne sieht, außer diesem seltsamen, Schwindel erregenden Tunnel, durch den wir fliegen. Das kann einen ganz verrückt machen.“

Lt. O’Connor unterdrückte ein Lächeln. „Ich kann Sie beruhigen, Sir. In genau 18 Stunden und 20 Minuten sind wir in Atlantis.“

„Sehr schön, wenn Sie erlauben, sehe ich mich noch etwas hier um und gehe dann meinen Freund, den Asgard besuchen. Es ist zwar nicht Thor, aber ich mag ihn trotzdem.“

„Hermiod ist ein nettes kleines Kerlchen. Und er scheint dauernd im Dienst zu sein“, meinte O’Connor stirnrunzelnd.

„Genau diesen Eindruck habe ich auch. Vielleicht sollte ich die Asgard einmal besuchen und nachsehen, was die so in ihrer Freizeit treiben.“

O’Neill drehte noch eine Runde über die Brücke und war im Begriff durch das Schott auf den Gang hinaus zu gehen, als ein Schlag das Schiff traf und es kräftig durchschüttelte. O’Neill konnte sich gerade noch am Schott festhalten, damit er nicht zu Boden stürzte.

Ein weiterer Schlag ging durch das Schiff. Hektik breitete sich auf dem Schiff aus und Alarmsirenen heulten durch alle Decks. Innerhalb kürzester Zeit stürmten die dienstfreien Mannschaftsmitglieder auf die Brücke, unter ihnen Colonel Steven Caldwell, der Kommandant des Schiffes.

Er war ein großer hagerer Mann etwa in O’Neills Alter, der einen kurzen Blick auf den General warf, sich dann an seine Leute wandte. „Bericht!“

Lt. O’Connor hatte den Sitz geräumt und Caldwell nahm Platz. „Ausfall des Hyperantriebs, Sir! Wir sind in den Normalraum zurückgekehrt.“

In der Tat konnte man plötzlich die Sterne wieder sehen. Das Schiff hatte den Hyperraum verlassen.

„Wie ist das möglich“, wollte Caldwell wissen.

O’Neill beobachtete alles aus dem Hintergrund. Er wollte sich nicht einmischen. Caldwell verstand seinen Job. Daran änderte auch nichts, dass er kurzfristig Wirt für einen Goa’uld gewesen war. Das waren Carter und er schließlich auch gewesen, auch wenn es sich in ihrem Fall um Tok’ra gehandelt hatte.

Der Asgard im Maschinenraum meldete sich. „Colonel Caldwell, hier Hermiod. Es war Sabotage. Es wird einige Zeit dauern, bis wir weiterfliegen können.“

„Wie konnte das geschehen?“, fragte Caldwell zurück.

Inzwischen tauchte das SG-1-Team auf der Brücke auf. Caldwell warf ihnen einen kurzen Blick zu, und obwohl er jeden anderen von der Brücke geworfen hätte, der hier nichts zu suchen hatte, sagte er nichts. Dies waren besondere Gäste und sie genossen eben Sonderrechte. Und wie käme er dazu, einen General von seiner Brücke zu werfen? Das könnte das Ende seiner Karriere bedeuten.

„Wir haben einen Saboteur an Bord“, sagte Teal’c.

Jeder blickte den Jaffa an, denn Teal’c mischte sich nur in eine Unterhaltung ein, wenn er etwas Wichtiges zu sagen hatte.

„Einen Saboteur?“, fragte O’Neill.

„Wie erklärst du dir das sonst, O’Neill? Dieses Schiff ist das bestgeschützte Schiff in der ganzen Erdenflotte. Nur jemand der Zugang zu den Systemen hat, kann das bewerkstelligen.“

„Teal’c hat recht“, stimmte Carter zu. „Und das engt den Kreis der Verdächtigen stark ein.“

„Die Frage ist, warum ausgerechnet hier?“, fragte Mitchell.

Alle blickten nun ihn an.

„Der Saboteur hätte es an jeder Stelle machen können. Warum also gerade hier?“

Caldwell reagierte sofort. Das ähnelte zu sehr dem Vorfall mit dem Wraith-Virus, als Weir, Sheppard und McKay an Bord gewesen waren. Damals hatte sich ein Notsignal eingeschaltet und die Wraith alarmiert.

Er wandte sich an einen seinen Funkoffizier. „Sendet das Schiff irgendwelche Signale aus?“

Die Frau betätigte einige Schalter und studierte die Anzeigen. „Sir, als das Schiff den Hyperraum verließ, hat es ein kurzes Signal abgesandt.“

„Dann bekommen wir gleich Besuch. Alarmstufe 1! Schutzschild auf volle Leistung.“

„Colonel, der Schild lässt sich nicht mehr hochfahren!“

„Was?“, Caldwell wurde blass. Damit waren sie jedem Angreifer hilflos ausgeliefert. „Senden Sie einen Notruf an Atlantis. Vielleicht können sie uns Hilfe schicken.“

„In welcher Form?“, wollte O’Neill wissen.

In diesem Moment öffneten sich drei Hyperraumfenster, aus denen Schiffe hervor schossen. Es waren eindeutig Schiffe antikischer Bauart, in etwa so groß wie die Daedalus. Die Schiffe kreisten die Daedalus ein.

„Sie rufen uns!“

„Auf den Schirm“, befahl Caldwell.

„Erdenschiff! Wir fordern Sie auf, sich sofort zu ergeben!“

„Hier spricht Colonel Steven Caldwell, Commander der Daedalus. Identifizieren Sie sich erst einmal selbst“, verlangte Caldwell.

„Das haben wir nicht nötig“, sagte die blonde junge Frau auf dem Bildschirm und lächelte.

O’Neill kam nach vorne. „General Jack O’Neill. Mit wem habe ich die Ehre.“

Die Frau sah auf den General, doch sie wirkte nicht überrascht, ihn zu sehen. „Lara Hunter, an Bord der Pandora, einem Schiff der Saat Bhai. Wir haben nicht die Absicht Ihnen oder dem Schiff etwas anzutun, General. Geben Sie ihren Passagier heraus und alle können dann unbehelligt ihrer Wege ziehen.“

„Die Erde hat ein Abkommen mit den Arya Varta, Miss Hunter!“

O’Neill wusste, wer die Frau ihm gegenüber war. Colonel Sheppard hatte einen ausführlichen Bericht über sie an das Stargate-Kommando gesandt. Sie hatten angenommen Lara Hunter hätte die Pegasusgalaxis verlassen. Ein Irrtum, wie sich nun herausstellte. Und nun mussten sie annehmen, dass die Saat Bhai, deren Führer Colonel Sheppard Vater Philipp war, weitere Stützpunkte in der Pegasusgalaxis errichtet hatten. Das war ganz klar ein Verstoß gegen den Vertrag zwischen den Menschen der Erde und den Arya Varta, der Antikernation auf der Erde. Das würde Konsequenzen nach sich ziehen, sobald Jack wieder auf der Erde war.

O’Neill selbst hatte die Verhandlungen geführt, und er kannte jede Einzelheit des Vertrages. Und der sagte aus, dass es den Arya Varta untersagt war, Stützpunkte in der Pegasusgalaxis zu unterhalten. Und das bezog sich auch auf die Saat Bhai-Nation, einem Seitenzweig der Arya Varta, die nicht viel von den Menschen hielten und sie stattdessen lieber versklavt hätten. Philipp Sheppard war der geheime Anführer der Saat Bhai und O’Neill hatte ihm unter vier Augen gesagt, dass er dies wusste. Und ihm dabei versichert, dass ihn die internen Streitereien der Arya Varta und der Saat Bhai nichts angingen, solange dabei kein Mensch zu Schaden kam.

„Ich kenne den Vertrag, aber dies hier hat nichts mit den Arya Varta zu tun, General, es ist persönlich. Rücken Sie ihren Passagier heraus, sonst holen wir sie uns mit Gewalt.“

„Ich habe keine Ahnung von wem Sie sprechen, Miss Hunter!“

„Lügen Sie mich nicht an“, zischte Lara vom Bildschirm her. „Sie haben genau zehn Minuten Zeit, dann entern wir sie.“

Die Verbindung wurde getrennt und Caldwell wandte sich an O’Neill. „Wen will sie denn haben, General?“

„Teal’c hat mit dem Saboteur mehr als recht. Und es müssen auch Spione im SGC sein. Außer SG-1 und mir kennt niemand ihre wahre Identität an Bord. Jemand auf der Erde muss sie verraten haben.“

Caldwell wusste immer noch nicht, wen der General meinte. „Wen denn, General?“

„Vanessa Sheppard. Wir haben sie unter falschem Namen auf das Schiff gebracht.“

Caldwell schluckte erst einmal. Natürlich wusste er, wer diese Frau war: die Mutter von John Sheppard.

„Wieso ist sie an Bord?“

„Durch einen dummen Zufall erfuhr ihr Mann, dass Mrs. Sheppard gegen ihren Mann spioniert. Sie musste fliehen, sonst hätte Sheppard sie ohne zu zögern töten lassen.“

„Seine eigene Frau?“, fragte Caldwell entsetzt.

„Er hat keine Sekunde gezögert, seinen Sohn zu töten. Das der Colonel noch lebt, verdankt er nur seinen Freunde. Haben Sie den Bericht nicht gelesen?“

„Natürlich habe ich das, General, aber was machen wir nun? Die zehn Minuten sind fast um.“

„Wir werden Vanessa auf keinen Fall ausliefern“, sagte O’Neill. „Das wäre ihr Tod. Wie sieht es mit dem Antrieb aus? Können wir nicht fliehen?“

„Wir brauchen noch mindestens eine Stunde“, ertönte Hermiods Stimme.

„Das ist zu lang. Teal’c, Mitchell, holt Mrs. Sheppard. Ihr beide seid für ihr Leben verantwortlich“, befahl O’Neill.

Die beiden verschwanden. In diesem Moment wurde ihnen ein Schuss vor den Bug gesetzt, der sie zwar kräftig durchschüttelte, aber sonst keinen Schaden anrichtete. Gleich darauf erschien das Gesicht von Lara Hunter erneut auf dem Bildschirm.

„Nun, wie haben Sie sich entschieden, General? Es täte mir Leid, Sie töten zu müssen, aber wenn es sein muss, werde ich es tun.“

„Wir haben keine Ahnung, wen Sie meinen“, versuchte O’Neill es nochmals.

„Genug der Lügen. Machen Sie sich zur Enterung bereit.“

Gleichzeitig eröffneten die Schiffe erneut das Feuer. Caldwell befahl zurück zu schießen, doch es war klar, dass sie ohne Schilde keine Chance hatten.

„Wie sehen die Schilde aus?“, fragte der Kommandant nach.

„Sie stehen auf 20%.“

Erneut wurde das Schiff von einigen Treffern erschüttert, doch anscheinend wollten die Antiker das Schiff wirklich nicht zerstören. Es waren nur Schäden an unwichtigen Bereichen, wo sich kaum Menschen aufhielten. Außerdem ging die Entermannschaft an Bord.

„Wir werden über den Backbordhangar geentert.“

Caldwell hatte damit gerechnet. „Schicken Sie einige Trupps zur Verteidigung hinunter. Sie sollen die wichtigen Bereiche schützen.“

„Sir, ein weiteres Hyperraumfenster öffnet sich.“

„Auf den Schirm!“, befahl Caldwell seufzend. Ein weiteres Schiff würde ihr endgültiges Ende bedeuten.

„Es ist ein Kriegsschiff der Antiker, aber es ist von anderer Bauart, als das der Angreifer.“

Über Caldwells Gesicht zog sich ein erfreutes Lächeln. Er hatte das Schiff sofort erkannt. „Haltet aus!“, rief er. Und an O’Neill gewandt. „Hilfe ist da, General.“

„Alles, was ich sehe, ist ein weiteres Schiff der Antiker.“

„Ja, aber eines von uns.“

Da eröffnete das neue Schiff auch schon das Feuer, doch es feuerte nicht auf die Daedalus, sondern auf die Angreifer, die von der Aktion überrascht wurden. Das Führungsschiff erhielt einen Treffer und driftete ab. Raumgleiter schossen aus dem Hangar des Neuankömmlings, zu denen auch einige atlantische Jumper gehörten.

„Sie rufen uns.“

„Antworten Sie“, befahl Caldwell.

Auf dem Bildschirm erschien nun das Gesicht von Colonel John Sheppard. „Hier Sheppard, an Bord der Orion. Colonel, ich nehme an, Sie können Hilfe gebrauchen?“

„Das kann man wohl so sagen, Sheppard. Ich habe mich noch nie so gefreut, Ihr Gesicht zu sehen. Ich habe wichtige Gäste an Bord. Und wir werden geentert.“

Sheppards lächeln verschwand sofort. „Wie steht es bei Ihnen an Bord?“

„Unser Hyperantrieb wurde beschädigt. Wir können in frühestens einer Stunde wieder starten.“

„Dann sorge ich dafür, dass Sie diese Stunde haben, Sheppard aus!“

weiter: Kapitel 2
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