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Zwischen den Fronten von Lord Apophis

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4

 

Jack, Daniel und Teal’c waren wieder in einer Zelle. Jack war immer noch bewusstlos. Daniel und Teal’c unterhielten sich. Über das Ableben von Sam, ihre Gefangenschaft, Jacks Gesundheitszustand, und andere Sachen.

 

Der Primus von Anubis hatte auf Anubis’ Thron Platz genommen. „Legt euren Gott in den Sarkophag!“, befahl er mehreren Jaffa.

Ein anderer Jaffa kam zu ihm und fragte leise: „Wie kann Anubis ein Gott sein, wenn er nun tot ist?“

Als Antwort bekam der fragende Jaffa die Faust des Primus im Gesicht zu spüren. „Blasphemie...,“ murmelte er.

 

Nach einer Stunde betrat ein Jaffa das Pel’tak. „Und?“, fragte der Primus ihn. „Wir konnten seine Lordschaft mit dem Sarkophag nicht wiederbeleben,“ berichtete der gefragte Jaffa.

Der Primus sah sich um und prüfte, ob er mit dem Jaffa allein war. Als sich das bestätigte sagte er, dennoch leise, zu ihm: „Dann müssen wir davon ausgehen, dass es nicht möglich ist.“ „Aber... seine Lordschaft Anubis ist ein GOTT,“ antwortete der Jaffa. „Gewesen,“ ergänzte der Primus leicht gereizt. Der Jaffa hatte eine Frage: „Wie können wir die anderen Jaffa davon überzeugen?“ „Sie sollen miterleben, wie Anubis in den Sarkophag gelegt wird und nicht wieder geheilt hinaussteigen, sondern tot liegen bleiben wird,“ erklärte der Primus verschwörerisch.

 

Jack öffnete die Augen. Er fand sich in einer Zelle wieder, die der auf Yus Schiff sehr ähnlich war: Gold- und Hyroglyphenverziert.

"Verdammt, was ist passiert?", fragte er seine Teammitglieder. "Sam... nun... ," versuchte Daniel zu erklären, doch er fand nicht die richtigen Worte. "Major Carter war ein Zatarc. Sie hat den programmierten Auftrag -- Anubis zu töten -- ausgeführt und sich danach selbst zerstört," erklärte Teal'c. Jack nahm die sehr schlichte Beschreibung des tragischen Vorfalls verärgert auf. "Oh, danke Teal'c!", meinte er nur in sarkastischem Tonfall. "Was werden die jetzt mit uns machen?", fragte Jack. Teal'c hatte wieder eine Erklärung bereit. "Wahrscheinlich werden sie den wahren Weg wiedererkennen und uns freilassen. Vielleicht verbünden sie sich sogar mit uns." "Der wahre Weg?", fragte Daniel. "Dass Goa'uld keine Götter sind," half Teal'c Daniel auf die Sprünge.

 

Die Jaffa hatten gerade beobachtet, wie der tote Körper von Anubis in den Sarkophag gelegt worden war. Nun warteten sie geduldig.

 

Nach etwa einer Stunde öffnete sich der Sarkophag wieder. Die Goldplatten, die sich zur Seite schoben gaben den Blick auf Anubis frei, der immer noch tot war.

 

Der Primus stellte sich auf eine Kiste. Ein notdürftiges Podest. „Wie ihr gerade gesehen habt, ist Anubis nicht wieder auferstanden!“, rief er, um auch die letzten Jaffa noch mit seinen Worten zu erreichen. „Wisst ihr was das bedeutet? Ist euch DAS klar? Anubis ist KEIN Gott!“ Ein Raunen ging durch den Raum. Überall flüsterten die Jaffa sich etwas zu. „Können Götter sterben? Ist es möglich, dass ihr Lebenslicht erlischt? Noch dazu durch die Hand eines Sterblichen? NEIN!

Doch Anubis starb durch die Hand einer Sterblichen! Wie kann er nun ein Gott sein?“, fuhr der Primus fort. Wieder ein Raunen. Der Primus redete unbeirrt weiter. „Spürt ihr nicht alle den Wunsch nach Freiheit in euch? Anubis hat euch diese Freiheit immer genommen! Ihr wart seine Sklaven! Und nur durch euch erlangte Anubis seine Macht! Wir Jaffa sind die wahre Macht der Goa’uld! Ohne uns sind die Goa’uld nur Parasiten, in menschlichen Wirten!

Wer von euch kennt die Geschichte des Shol’va Teal’c, der in einer unserer Zellen sitzt?“ Niemand meldete sich.

„Dann werde ich euch seine Geschichte erzählen. Einst war Teal’c loyaler Jaffa und später sogar Primus im Dienste seines Herrn Apophis. Doch langsam, aber stetig, nicht zuletzt durch seinen Meister Bra’tac, wuchs in Teal’c der Hass gegen die ‚falschen Götter’ und er zweifelte an ihrer Allmächtigkeit.

Eines Tages, als die Menschen von Tao’uri, die wir auch in unserer Zelle haben, auf Chulak waren, um einen ihrer Freunde zu retten, wurden sie zum Wählen gefangengenommen. Zwar wurden die Tao’uri nicht gewählt, jedoch sollten alle übrig gebliebenen getötet werden.

Doch Teal’c tötete die anderen Jaffa im Gefangenenraum und floh, mit den Sklaven und den Tao’uri.

Er schloss sich den Tao’uri an. Das war die Geschichte von Teal’c.

Und sollten wir nicht alle diesem Beispiel folgen? Ist es richtig, dass wir einem falschen Gott blind dienen? Ich werde es euch sagen. NEIN!“

Die Jaffa applaudierten. Alle. Sie waren ausnahmslos begeistert. Von der Freiheit, die sie nun hatten.

Doch der Primus war noch nicht fertig: „Und nun: ein symbolischer Akt für die Freiheit!“ Er hob seine Zat, aktivierte sie und schoss drei Mal auf Anubis. Dieser löste sich unter den Augen von all seinen Jaffa auf.

„Und,“ sprach der Primus weiter zu der Menge. „Sollten wir nicht auch den heldenhaften Teal’c und seine Freunde freilassen?“

Ein lautes „Jaaaa!“ war die antwort aus den Kehlen aller Jaffa.

 

5

 

Die Türe der Zelle, in der Jack, Daniel und Teal’c saßen wurde von Außen geöffnet und ein Jaffa, mit Anubis’ Zeichen in Gold auf der Stirn – der Primus, kam hinein.

Jack, Daniel und Teal’c sahen zu ihm auf. Doch anstelle eines bösartigen Blickes lächelte der Jaffa sogar. „Ihr seid frei,“ sagte er. „Soll das ein Witz sein?“, fragte Jack genervt. „Keinesfalls,“ antwortete der Jaffa. Teal’c fiel auf, dass der Jaffa keine Waffen bei sich trug. „Du bist unbewaffnet. Warum?“, fragte er. „Weil ich in Frieden komme,“ erklärte er.

„Lasst mich das erklären. Eure, nun leider ebenfalls tote Mitstreiterin hat Anubis getötet. Er war so stark verletzt, dass der Sarkophag ihn nicht mehr heilen konnte. Das, meine Rede und deine Geschichte, Teal’c, bewies den  restlichen Jaffa von Anubis, dass die Goa’uld keine Götter sind. Sie sind nun frei, genau so wie ihr.“

„Der wahre weg... ,“ nuschelte Daniel. „Genau,“ bestätigte der Jaffa. „Und nun kommt. Lasst uns unsere Freiheit feiern.“

Jack, Daniel und Teal’c folgten dem Jaffa in einen großen Raum, in dem sie, oder vielleicht nur Teal’c, mit Jubelrufen begrüßt wurden.

 

Die Jaffa feierten noch den ganzen Tag, oder war es Abend (Jack, Daniel und Teal’c hatten ihre Uhren schon auf Yus Schiff abgenommen bekommen und nun hatten sie auch ihr Gespür für die Zeit verloren) mit Teal’c. Jack und Daniel hielten sich etwas zurück.

 

Jedenfalls eine ganze weile später bekamen Jack und Daniel ein Quartier mit notdürftigen Betten zugeteilt. Die Jaffa brauchten keine Betten, da sie keinen Schlaf sondern Kel’noreem zum Ausruhen benötigten.

 

„Was halten Sie von diesen Jaffa?“, fragte Daniel Jack. Daniels Bett stand Jacks Bett gegenüber. Beide lagen schon ihren Betten. Sofern man die Transportkisten mit Decken so nennen konnte.

„Ich weiß nicht. Vielleicht ist das Ganze auch nur ein Trick von denen,“ antwortete Jack.

„Das glaube ich nicht.“

„Warum nicht?“

„Weiß nicht. Intuition vielleicht.“

 

Eine Zeit lang starrten beide sich nur gegenseitig, die Decken und Wände, die sehr prunkvoll wirkten oder das Weltall, dass man durch Kraftfelder sehen konnte, an.

 

„Woran denken Sie gerade?“, fragte Daniel, der gerade seine Brille abnahm.

„... Sam.“

Daniel schloss die Augen. Er wusste wie sehr Jack Sam gemocht hatte. Er wollte irgendetwas sagen, doch ihm fiel nichts passendes ein. Daher schwieg er und sah Jack an.

„Warum musste sie nur sterben?“, murmelte Jack. „... so sinnlos... ,“ war das Letzte, was Daniel von Jack hörte, bevor sein Vorgesetzter sich umdrehte, sodass er ihm den Rücken zudrehte, und einschlief.

 

Kurze Zeit später schlief auch Daniel.

 

6

 

Am nächsten... Morgen oder Abend oder was auch immer, als Daniel aufwachte, schlief Jack noch immer. Leise stand Daniel, der immer noch seine Klamotten trug, auf und verließ das Quartier.

 

Er ging den dunklem Korridor, der nur durch ein paar Fackeln beleuchtet war, entlang, zurück zum „Party-Raum“. Dort fand er einige Jaffa vor. Schlafend. Teal’c und der Jaffa, der sie aus der Zelle abgeholt hatte, war jedoch nicht mehr da.

In der Luft lag ein sonderbarer Geruch. Daniel sah sich um und entdeckte am anderen Ende des Raumes ein paar Fässer.

Er ging auf die Fässer zu.

Als er sie erreicht hatte sah er hinein. Die Fässer waren mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt.

Daniel bewegte seinen Kopf über die Öffnung eines Fasses und sog den Geruch der Flüssigkeit ein. Er vermutete, dass es Alkohol war.

Dann tauchte er einen Finger in die warme, zähe Flüssigkeit ein. Dann lutschte er den Sirup ab.

Es war ein extrem starker Geschmack, stärker als jeder Schnaps und Rum und all das andere Dreckszeug, das Daniel jemals zuvor in sich reingekippt hatte.

Wie viel haben die wohl davon getrunken?, fragte sich Daniel, bevor ihm schwarz vor Augen wurde und er zusammenbrach.

 

Teal’c und der Primus von Anubis standen am Kontrollpult des Schiffes und starrten das durchsichtige Kraftfeld an, auf dessen anderer Seite sich das Weltall befand.

„Wie soll es jetzt weitergehen?“, fragte Teal’c.

„Ich weiß es nicht, Teal’c.“

„Hast du denn noch nichts geplant?“

„Was sollte ich geplant haben? Wo könnten wir hin? Wir sind in den Augen der Goa’uld Shol’va.“

„Vielleicht könnt ihr mit uns zur Erde kommen.“

„Wir werden sehen...“

 

Jack wachte auf. Er öffnete die Augen und sah sich um. Goldene Wände. Schwarzer Marmorboden. Ein steinhartes Bett.

Dann fiel ihm alles wieder ein.

Die Gefangenschaft in Yus Zelle.

Die Auslieferung an Anubis.

Sams... Tod.

Die plötzlich freundlichen Jaffa.

 

Jack stand auf. Er ging auf die Türe zu, die sich automatisch öffnete. Er ging den Korridor entlang, verlief sich aber und spazierte einfach etwa eine Stunde die Gänge entlang.

Dann traf er plötzlich einen Jaffa. Dieser begrüßte ihn freundlich. „Colonell O’Neill. Ich hoffe, du hast gut geschlafen.“

„Den Umständen entsprechend... ja.“

„Wo willst du hin?“

„Ich wollte zu Teal’c. Kannst du mir sagen, wo er ist?“

„Er ist auf dem Pel’tak.“

Jack setzte einen fragenden Blick auf.

„Folge mir. Ich werde dich hinführen,“ meinte der Jaffa nur und drehte sich um. Jack folgte ihm.

 

Teal’c drehte sich um. In der geöffneten Türe stand Jack. „Kann ich dich mal unter vier Augen sprechen, Teal’c?“

Teal’c machte eine leichte Verbeugung, nickte dem Primus von Anubis einmal zu und kam dann, über die Explosionsspuren von der Explosion des Zatarc-Rings, auf Jack zu.

Sie gingen ein Stück den Korridor entlang.

„Können wir diesen Jaffa wirklich trauen?“, fragte Jack vorsichtig, da Teal’c ja auch ein Jaffa war.

„Oh ja, O’Neill. Das können wir. Ich kann von mir behaupten, dass ich genug Erfahrung habe, um in die Herzen dieser Jaffa sehen zu können.“

„Äh... Und was siehst du da?“

„Die Wahrheit über die Goa’uld. Und das Gefühl der Freiheit.“

„Na schön... Wie geht es jetzt weiter?“

„Wir werden zur Erde zurückkehren.“

Ohne Sam, ergänzte Jack in Gedanken. „Ja... ,“ meinte er geistesabwesend.

„Stimmt etwas nicht, O’Neill?“

Sie ist tot. „Nein, nein. Alles in Ordnung.“

„Ich dachte, wir könnten die Jaffa mit zur Erde nehmen. Wir würden dann auch das Mutterschiff bekommen.“

Das Mutterschiff des Schlangenkopfes, wegen dem sie tot ist... Sie ist tot... tot...Sie wird nie wieder zurückkehren. „Mmmh,“ Jack nickte. „Sag ihnen, sie sollen in Richtung Erde fliegen.“

Teal’c machte wieder eine leichte Verbeugung, drehte sich um und machte sich auf den Weg zurück zum Pel’tak.

 

Daniel spürte etwas. Eine Berührung. Er öffnete zaghaft die Augen. Der Jaffa, der Primus, der sie aus der Zelle geholt hatte, grinste ihn an. „’Der Rum der Götter’ wie er genannt wird, ist wohl etwas zu stark für dich,“ meinte er freundlich.

Der Primus half Daniel auf die Beine. Daniel hatte furchtbare Kopfschmerzen. Er legte die Hand auf seinen Kopf, um sich zu vergewissern, dass er noch immer seinen Kopf und nicht einen Steinbrocken auf seinem Hals trug.

Von ein paar Tropfen... , dachte Daniel noch.

Dann ging er zurück zu seinem und Jacks Quartier.

 

Jack saß auf einer bequemen Bank in einem Aussichtsraum, den er gefunden hatte.

Er blickte durch ein großes Panoramafenster.

 

Sie ist tot. Sam ist tot.

Warum musste sie nur so sinnlos zu Grunde gehen?

Womit hat sie das verdient?

Sie wird nie wieder zurückkehren.

Warum nur?

 

Das ‚warum’ nagte an Jack. Tränen kullerten seine Wangen hinunter.

 

Er erinnerte sich an all die schönen Zeiten mit Sam.

 

Die Ordensverleihung. Wir hatten die Welt vor einer Invasion durch Apophis bewahrt.

 

Die Zeitreise. Als wir ins Jahr 1969 gereist sind.      Jack musste lächeln.

 

Doch er erinnerte sich auch an weniger schöne Zeiten. Leider.

 

Das Gipfeltreffen, wo sich der hohe Rat der Tok’Ra mit dem Präsidenten treffen wollte. Sam und ich... mussten unsere Gefühle zu einander gestehen. Und dennoch wurde nie mehr daraus...

Und es war uns beiden peinlich.    Er MUSSTE schon wieder lächeln.

 

Jack blickte noch immer durch das Panoramafenster in die unendliche Leere des Weltalls.

Dann verzerrte sich das Bild plötzlich. Die Sterne verwandelten sich in lange Linien.

Dann spürte Jack eine Erschütterung, sah auf der anderen Seite des Panoramafensters ein weißes Licht, das sich nach wenigen Sekunden in einen bläulichen Tunnel verwandelte.

 

Endlich nach Hause...



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