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Rückkehr für kurze Zeit von Lord Apophis

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Vorwort

Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!
Kapitel Bemerkung: Spoiler: Nach "Meridian" und "Revelations", also sechste Staffel
Anmerkung: Ich bitte um Feedback.
Rückkehr für kurze Zeit


1

Sam saß in ihrem Quartier im SGC, dem Stargate Center, einer unterirdischen Einrichtung, in der ein außerirdisches Gerät steht. Bei diesem Gerät handelt es sich um das so genannte Sternentor, ein Tor, das Reisen zu anderen Welten, fremden Planeten ermöglicht.
Doch nun hatte Sam, vor zwei Wochen auf einer dieser Reisen einen ihrer besten Freunde, Dr. Daniel Jackson, für immer verloren. Für immer verloren?
Immerhin hatte sie mit eigenen Augen gesehen, wie er sich in ein Lichtwesen verwandelt hatte, eine der merkwürdigen Kreaturen, die ihr Team SG-1 auf einer seiner Reisen durch das Universum begegnet war.
Sam wusste nicht ob Daniel tot war, oder ob er noch lebte. Niemand wusste das. Und diese Ungewissheit ließ Sam all das in Frage stellen, was sie bisher erlebt und getan hatte: Die Reisen durch das Sternentor und der damit verbundene Verlust von vielen Dingen. Unter Anderem viele Freiheiten und Freunde. So auch Daniel.

Es klopfte an der Tür. Sam stand von ihrem Bett auf und öffnete. Jack stand auf der anderen Seite der Türe. "Kann ich reinkommen?", fragte er. Sam wollte jetzt mit jemandem über ihre Probleme sprechen, daher ließ sie ihn herein.
Jack begann ein Gespräch: "Hören sie, damals, bevor wir Heimdall von dem Planeten gerettet haben, als wir uns auf dem Korridor unterhalten haben, habe ich etwas ziemlich dummes gesagt." Sam rief sich die Szene wieder ins Gedächtnis. Damals war Daniels Verschwinden erst einige Tage her. Jack hatte sich damals einfach nicht darum gekümmert, dass Daniel weg war. Er nahm es einfach gefühllos hin. So schien es jedenfalls zu sein.
Jack redete weiter: "Ich...also...das war wohl meine Art damit fertigzuwerden. Sie müssen das verstehen. Daniels Verschwinden hat mich genauso getroffen, wie es sie wohl auch getroffen hat."
Carter war überrascht, so etwas von ihm zu hören. Vorher hatte sie ihn, jedenfalls seit dem besagten Gespräch, für einen total emotionslosen Typen gehalten. Doch nun konnte und wollte sie ihm auch verzeihen. Dieser gelöste Konflikt stellte für sie schon einen kleinen Trost dar. Sie war sich sicher, dass Jack ihr nun helfen konnte. Sie fühlte sich bereit dazu, mit ihm viel offener zu sprechen.
"Ich...habe begonnen...mein ganzes Handeln in Frage zu stellen,....kann ich Jack sagen?"
"Natürlich. Wir können uns auch duzen. Das ist beim Unterhalten angenehmer."
"Von mir aus gerne."
"Also, was meinst du damit, dass du dein Handeln in Frage stellst?"
"Durch den Verlust von Daniel ist mir bewusst geworden, welche Risiken das Sternentor und die damit verbundenen Reisen in sich bergen. Ich meine: Daniel ist...wahrscheinlich tot. Mein Vater fast nur bei den Tok'Ra und nicht hier. Das ist schrecklich für mich." Carter hatte Probleme damit, die letzten Worte auszusprechen. Das hatte sie wohl von ihrem Vater geerbt, sie wollte ihre Schwäche eigentlich nicht zugeben, schon gar nicht gegenüber ihrem Vorgesetzten.
"Das kann ich gut verstehen. Als Teal'c tot war, und wir nicht wussten, ob er jemals wieder zurückkehren würde, habe ich mich schrecklich gefühlt. Ich habe es nur nicht so offen gezeigt. Du sollst...eigentlich soll niemand denken, ich sei in solchen Situationen vollkommen gefühllos."
"Natürlich."

Der Alarm ging durch die Basis, durch jeden Raum, durch jeden Lautsprecher. Ein Zeichen für eine Aktivierung des Sternentores von außerhalb der Erde. Inzwischen war es nichts besonderes mehr für Sam und Jack, daher blieben sie einfach sitzen und blickten einander an. Jack sah eine der schönsten Frauen an, die er jemals gesehen hatte und Sam musterte den Mann, den sie heimlich liebt, sich jedoch nicht traut, es ihm zu sagen.
Doch dann wurden die Beiden und ihr Teamkollege Teal'c, ein Jaffa, ein Außerirdischer, in den Torraum gerufen.
Den Grund dafür sahen sie, als sie gemeinsam den Torraum betraten. Über der Rampe, die zum Tor führte, schwebte ein "Licht". Anders ließ es sich nicht beschreiben. Es sah fast aus wie eine Wolke, nur um einiges heller.
Jack, Sam und Teal'c wussten jedoch, dass es sich um eines der Lichtwesen handelte, in das sich Daniel möglicherweise verwandelt hatte. Niemand wusste es so genau.
Sam kam plötzlich ein Gedanke, der so verrückt und gleichzeitig auch wunderbar war, dass sie ihn direkt laut aussprach: "Ist das.....Daniel?" Jack hatte den selben Gedanken gehabt, doch er verwarf ihn gleich wieder, weil es ihm so absurd vorkam: "Tote können nicht auferstehen", hatte er sich immer wieder in Gedanken eingeredet.
Doch dann geschah etwas seltsames: Die "Wolke" nahm langsam die Form eines Menschen an, die Proportionen eines jungen Mannes. Kurz darauf stand Daniel auf der Rampe.
"Daniel!", rief Sam sofort, rannte auf ihn zu und umarmte ihn.
Jack und Teal'c hielten sich zurück. Jack schloss die Augen, blickte noch einmal hin, doch zweifelsohne stand immer noch Daniel auf der Rampe.
Nun ging auch Jack langsam und vorsichtig, als würde er sich an etwas bedrohliches heranschleichen, zu Daniel.
Teal'c hatte immer noch Zweifel, und ihm kam ein Gedanke. Möglicherweise oder eher wahrscheinlich handelte es sich bei diesem Wesen nicht um Daniel Jackson, seinen langjährigen Freund und guten Kollegen, sondern nur um ein Abbild von ihm, geschaffen von einem der Lichtwesen, die ihnen zwar nicht feindlich gesinnt waren, aber sich auch noch nie als Freunde der Menschen "geoutet" hatten.

Jack, der Daniel inzwischen auch umarmt hatte, und Sam traten nun zurück und Daniel, oder dessen Abbild ging auf Teal'c zu. Doch anstatt von seinem Freund, dem Jaffa Teal'c begrüßt zu werden, wurde Daniel von ihm mit einer Zat-Waffe bedroht. "Teal'c, was soll das?!", fragte Jack empört. "Daniel kehrt zurück, und du hast nichts besseres zu tun, als ihn mit einer Waffe zu bedrohen! Was ist denn los mit dir?" Jack schrie fast.
"Wir können nicht sicher sein, ob das Daniel Jackson ist. Wir wissen nicht, was diese Lichtwesen wirklich vorhaben," antwortete der Jaffa ruhig und zielte dabei weiterhin mit seiner Zat auf Daniel.
Dieser jedoch sagte beruhigend zu Jack: "Ich kann seine Zweifel verstehen, Jack. Lass ihm Zeit es zu verkraften. Immerhin habt ihr alle gedacht, ich wäre tot." Dann wandte er sich Teal'c zu: "Teal'c, mein Freund! Ich komme in friedlichen Absichten, um euch zu besuchen, euch zu sehen. Um mich zu vergewissern, dass es euch gut geht. Warum bedrohst du mich?"
Teal'c jedoch machte keine Anstalten, die Waffe wieder weg zu stecken, und blickte Daniel an. Nicht feindselig, aber auch nicht freundlich, einfach mit einem ganz neutralen Blick, der noch schlimmer war, als Wut oder Freundschaft, weil er nicht zu deuten war.

General Hammond war ebenso überrascht gewesen, als er Daniel gesehen hatte; er wollte zunächst auch nicht herunter in den Torraum gehen. Doch als er dann gesehen hatte, dass Teal'c Daniel mit seiner Waffe bedrohte, hatte er sich direkt in Bewegung gesetzt, um den Jaffa zur Ordnung zu rufen.

Hammond kam durch eine der großen Stahltüren in den Torraum und bellte Teal'c an: "Teal'c, Waffe weg!" Daraufhin steckte der große, kräftige Jaffa seine Zat-Waffe wieder weg, und wandte sich leicht ab. Nicht aufgrund von Wut, sondern wegen Empörung über Hammonds Unvorsichtigkeit.
Der Air Force General begrüßte Daniel freundlich: "Dr. Jackson! Willkommen zurück! Ich freue mich sehr, dass sie wieder da sind!"
Daniel hatte jedoch nicht so erfreuliche Nachrichten: ""Willkommen zurück" ist wohl übertrieben; ich kann nicht lange bleiben. Ich wollte SG-1 jedoch um einen großen Gefallen bitten."
Sam war geschockt, als sie hörte, dass Daniel nicht lange bleiben würde. Gerade war sie überglücklich gewesen, als er zurückgekehrt war, und nun... Für sie brach eine Welt zusammen.
Jack ging es ebenso. Für Teal'c war das ganze nicht so schlimm. Er war nur froh, dass Daniel sich überhaupt noch einmal gezeigt hatte, und ihm war es jetzt schon peinlich, dass er ihn bedroht hatte.

SG-1, Daniel und Hammond begaben sich in den Besprechungsraum. Jack, Sam, Teal'c und General Hammond nahmen Platz, und Daniel blieb stehen, um etwas zu erzählen.
"Nun...ihr wisst sicherlich, dass es viele, sehr viele....von meiner neuen Art gibt. Und...einer von Ihnen ist von Osiris gefangen genommen und zu Anubis gebracht worden."
"Eh...und?", fragte Jack.
"Ich...nun ja, ich wollte euch bitten...ich wollte euch fragen, ob ihr mir vielleicht helfen könntet, meinen Freund zu retten."
"Aus den Fängen von Anubis?", fragte Jack. "Also, das ist wirklich.....ge...gewagt!"
"Ja, ich weiß. Aber nur ihr könnt mir helfen."
"Warum können deine.....neuen...Freunde dir nicht dabei helfen?", fragte Sam.
"Nun, weil.....die "Neuankömmlinge" nie besonders beliebt sind. Das ist so eine soziale Gesellschafts-Nummer. Man muss sich erst Respekt verschaffen..."
"Oh, natürlich," sagte Jack sarkastisch.
"Ich wäre bereit, dir zu helfen Daniel Jackson!", meldete sich Teal'c.
"Ich mache auch mit," erklärte Jack sich bereit, mitzumachen. "Sofern Sie es erlauben, General."
"Ich werde darüber nachdenken," antwortete Hammond.
"Was ist mit ihnen, Carter?", fragte Jack. Er wollte nicht Sam und "du" zu ihr sagen, nicht während all die Leute zusahen. "Ich ... weiß nicht.... doch, ich komme auch mit." Sie fasste diesen Entschluss nur, weil sie Daniel noch einen letzten Wunsche erfüllen wollte. Sonst wäre sie vor Angst wohl nicht mitgekommen. Sie wusste dass Anubis und Osiris sehr gefährlich waren.

Jack saß in seinem Quartier in einem bequemen Sessel. Er las in einem Sportmagazin. Doch dann wurde er in seiner Ruhe gestört. "Colonell O'Neill! Begeben Sie sich bitte sofort zu General Hammond!"
Jack stand auf, legte das Heft auf den Tisch und ging durch die Tür auf den Korridor.
Unterwegs traf er Sam und Teal'c.
"Wo ist Daniel?", fragte er sie.
Teal'c wusste es nicht, aber Sam sagte: "Er ist in einem Quartier. Er wollte sich ausruhen."
Sam und Teal'c gingen kurzerhand mit zu General Hammond, und er hatte nichts dagegen, dass sie dem Gespräch zwischen ihm und Jack beiwohnten.
"Hören Sie, Jack: Es ist so, dass ich ihre Mission mit Dr. Jackson nicht genehmigen kann."
"Sir,...." Jack lag sehr viel an dieser Mission, deshalb wollte er protestieren, aber Hammond unterbrach ihn: "Jack, ich habe ihren Bericht über ihren letzten Einsatz gelesen. Die besonderen Technologien, die Anubis besitzt....Ich kann dieses Risiko nicht verantworten."
"Mein Team und ich sind bereit die Risiken zu tragen!", erwiderte Jack ärgerlich. Ihm fiel noch etwas ein, warum die Mission stattfinden sollte: "Sir, denken Sie bitte auch daran, was wir in den fünf Jahren, in denen Daniel hier gearbeitet hat, für ihn getan haben; persönliche Wünsche,......Geburtstagsfeiern und Ähnliches. So etwas hat nie stattgefunden, und er hat nie darum gebeten! Außerdem wird er nie mehr darum bitten können! Wir MÜSSEN ihm diesen letzten Wunsch erfüllen!"
"Falls die Mission auf IHRE Verantwortung stattfindet, Jack, würde das absolut inoffiziell sein. Wenn irgendjemand nicht überleben sollte, wird in einem Bericht zu lesen sein, dass Sie verschwunden sind. Sie sind unauffindbar," erklärte der General nun, denn er hatte sich geschlagen gegeben. Jack fiel ein Stein vom Herzen. Auch Sam war glücklich, obwohl es ihr bei dem Gedanken, dass die Mission inoffiziell war, nicht wohl war. Teal'c war ebenfalls froh, dass die Mission stattfand.

Sam ging gleich nach dem Gespräch mit Hammond zu Daniel um ihm mit zu teilen, dass die Rettungsmission stattfand. Er war sehr erleichtert, da sein neuer Freund gerettet wurde.

2

Am nächsten Morgen standen SG-1 und Daniel im Torraum vor der Rampe, bereit durch das Sternentor auf Anubis' Heimatwelt zu gehen. Jack, Sam und Teal'c trugen Jeder eine P90 Maschinenpistole und hatten Zats und Granaten im Rucksack. Daniel war unbewaffnet. Er brauchte aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten als Lichtwesen keine Waffen.
Auf der Rampe, die zum Tor führte, stand ein M.A.L.P., eine Sonde, die Aussehen und Lebensbedingungen auf dem Planeten, sowie die Situation rund um das Sternentor feststellen sollte.

Nachdem der Anwahlvorgang beendet war, rollte das M.A.L.P. durch den Ereignishorizont. Sekunden später konnten General Hammond und der Anwahloffizier auf einem Bildschirm sehen, dass mehrere Jaffa auf der anderen Seite des Planeten standen. Die Kamera schwenkte weiter auf einen Jaffa, der augenscheinlich eine Art Anführer war, denn er gab Kommandos. Dann hoben alle Jaffa ihre Stabwaffen und Zats. Sie richteten sie auf das M.A.L.P.. Daraufhin brach der Kontakt zur Erde ab.
Während der ganzen Zeit hatte Jack den General angeblickt und ließ nun seinen Rucksack nach einem Kopfnicken sinken. Er öffnete ihn und zog eine Handgranate heraus. Aus Dieser zog er den Sicherheitsring und ging auf den Ereignishorizont zu. Dann warf er die Granate durch die blau-wabernde Masse.
Auf der anderen Seite des Wurmlochs blickten die Jaffa angespannt auf den Ereignishorizont und erwarteten jeden Moment fremde Angreifer. Doch stattdessen kam ein kleines "Metall - Ei" durch das Sternentor von einem fremden Planeten.
Doch schon nach einem Sekundenbruchteil explodierte der fremde Gegenstand. Die umstehenden Jaffa wurden alle in kleine Stücke zerrissen. Blut und Knochen-, Muskel- und Hautreste klebten an dem Kraftfeld, das in einem Radius von fünf Metern um das Tor bei jeder Aktivierung von Außerhalb aktiviert wurde.
Von keinem der Jaffa war noch irgendetwas Lebendiges übrig.
Als Jack, Sam, Teal'c und Daniel auf den Planeten kamen, bot sich ihnen ein schauriger Anblick. Überall lagen Reste von Rüstungen und Jaffas herum. Eine kleine Handgranate hatte ein riesiges Chaos verursacht.

Nachdem sich das Tor geschlossen hatte, konnten die Forscher von der Erde sehen, wie sich der Schutzschild wieder deaktivierte.

3

"Also, Daniel, wie oder wo geht es jetzt weiter?", fragte Jack. Daniel deutete zur Antwort in Richtung einer Hügelkette und sagte: "Dort entlang, zu den Hügeln!"
Also marschierten sie los und erreichten nach zehn Minuten einen der Hügel.
Als sie auf der Spitze standen, konnten sie ein gelandetes Goa'uld-Schiff sehen. "Wir müssen dorthinein?", fragte Sam eher neugierig als ängstlich oder aufgeregt. "Ja," war Daniels knappe Antwort. "Und...wie kommen wir da hinein?", fragte Jack. "Am Fuß des Hügels gibt es einen Ringtransporter," antwortete Daniel.
Alle Blicke richteten sich nach unten. Doch Jack, Sam und Teal'c konnten nur einen kleinen Felsen sehen, der ungefähr 30 cm aus dem Boden ragte.
Daniel begab sich als Erster auf den Weg zu den Ringen. Jack und Teal'c folgten ihm, doch Sam blickte noch einmal auf das imposante Raumschiff; Es war eine goldgelbe Pyramide mit dreieckiger Grundfläche, umgeben von einer Art schwarzem Ring. Das gesamte Schiff war einfach riesig.
"Sam!", rief Daniel und riss sie aus ihrer Trance, die das große Schiff und dessen eingehendes Betrachten bei ihr ausgelöst hatten.
Sam löste sich von dem Anblick des Raumschiffes und kam ebenfalls den Hügel hinunter.
Daniel hockte vor dem Felsen und klappte ihn auf. Unter dem zur Seite geklappten Stein befand sich ein Kontrollelement für den Transporter. "Ich stelle die Ringe so ein, dass wir in einer schwach bewachten Gegend landen," erklärte Daniel.
Inzwischen war auch Sam eingetroffen.
Daniel erhob sich nun und zeichnete mit seinem Fuß einen Kreis in den sandigen Boden, dort wo sich der Ringtransporter befand.
Jack, Sam und Teal'c stellten sich in den Kreis hinein und Daniel betätigte einige Tasten an dem Kontrollschalter. Dann stellte er sich mit den anderen in den Kreis und sie wurden auf das Raumschiff von Anubis transportiert.

Jack und die Anderen blickten sich um. Der Raum in dem sie standen sah genau so wie die Räume aus, in denen sie damals nach Thor gesucht haben, als sie Heimdall von dem Planeten retteten.
Die Wände waren in Gold gehalten und mit Hieroglyphen verziert. An einer Wand befand sich eine Türe mit einem kleinen Schaltkasten rechts daneben auf der Wand.

Osiris stand auf der Kommandobrücke des Schiffes ihres Herrschers Anubis. Sie trug ein bauchfreies Goa'uld-Gewand. Ihre sonst goldblonden Haare schienen nun orange, da die Brücke nur schwach beleuchtet war, und das schwache Licht von den goldenen Wänden als zartes Orange reflektiert wurde.
Anubis saß auf einem Thron. Er war ganz in schwarz gekleidet und sein Gesicht war nicht zu erkennen.
An der Konsole vorne auf der Brücke, direkt vor dem großen dreieckigen Bildschirm, stand ein Jaffa in einer silbergrauen Rüstung. Er blickte die ganze Zeit auf die Anzeigen.
Nach einem leisen Piepen, das kaum vernehmbar gewesen war, sagte er, ohne sich umzudrehen: "Es hat einen nicht genehmigten Transport auf das Schiff gegeben."
Anubis hob seinen Kopf ein wenig. Doch sein Gesicht war noch immer nicht zu erkennen. "Wohin?", fragte er ruhig.
Der Jaffa antwortete: "Auf Deck sechs."
"Dann schicke sofort mehrere Sicherheitstrupps aus jeweils sechs Jaffa dorthinunter," befahl Osiris dem Jaffa, woraufhin Dieser sofort die Kommandobrücke verließ.

Teal'c drückte eine Kombination von Knöpfen auf der kleinen Konsole und die Tür öffnete sich. "Nun kommt schon!", sagte Daniel. "Wir haben nicht ewig Zeit." Er verließ den kleinen Raum. Die Anderen folgten ihm vorsichtig. Immer wieder blickten sie sich um, und sahen nach, ob nicht plötzlich ein Jaffa hinter ihnen auftauchte.
Nur Daniel schien ganz gelassen. Er führte sie ruhig, ohne jegliche Anstrengung und ersichtliche Vorsichtigkeit oder Furcht, durch die langen Gänge des Goa'uldschiffes. Vor einer weiteren Türe blieb er stehen und öffnete sie ebenfalls durch das Drücken mehrerer Knöpfe.
Hinter der Türe befand sich ein Lagerraum, der mit goldenen Kisten gefüllt war. Als Jack, Sam und Teal'c eingetreten waren schloss Daniel die Türe wieder hinter sich.
"Und?", fragte Jack. "Was und?", fragte Daniel zurück. "Ich glaube O'Neill wollte wissen, was wir jetzt machen," fügte Teal'c hinzu. "Danke, Teal'c," meinte Jack. "Nun, zuerst sollten wir warten, bis die Jaffa nicht mehr nach uns suchen. Ich will keine Konfrontation riskieren. Dann werden wir nach dem anderen....Lichtwesen suchen." Daniel fiel nun auf, dass diese "Wesen" gar keinen Namen hatten. Dann heißen sie halt Lichtwesen, dachte er.

Stunden vergingen. Alle, Jack, Sam, Daniel und Teal'c blickten die ganze Zeit aufmerksam auf die Türe, um eindringende Jaffa sofort erschießen zu können.
"Ich denke, wir können los, Daniel Jackson," sagte Teal'c. "Die Jaffa werden ihre Suche nach uns vermutlich eingestellt haben."

So war es. Die Jaffa hatten ihre Suche inzwischen ergebnislos eingestellt. Der Jaffa, der das Kommando über die Suchaktion gehabt hatte, begab sich nun zum Pel'tak.
Osiris drehte sich zu ihm um. Anubis saß regungslos auf seinem Thron. "Mein Herr, meine Herrin, wir konnten niemanden finden. Die Eindringlinge sind verschwunden," berichtete der Jaffa.
Osiris' Augen glühten auf. "Du bist der unfähigste Jaffa, den ich jemals als Sklaven hatte! Dafür wirst du...," Osiris legte eine bedrohliche Pause ein. "...mit dem Tode bestraft werden!" Sie hob ihre linke Hand mit der todbringenden, aus Gold geschmiedeten Handspange nach oben.
Der Jaffa konnte sehen, wie der rote Kristall in der Mitte der Handspange zu glühen begann. Dann kam ein Strahl aus Licht auf seine Stirn zu. Als der Strahl ihn erreichte, spürte der Jaffa einen furchtbaren, stechenden Schmerz in seiner Stirn. Er konnte das triumphierende Lächeln auf den Lippen von Osiris erkennen.
Dann lief Blut aus seiner Nase und seinen Ohren. Sein ganzer Kopf schien jeden Moment vor Schmerzen zu explodieren. Er zitterte. Gleichzeitig spürte Osiris eine Lust in sich. Eine Lust zu töten. Sie verstärkte durch ihre Gedanken die Wirkung der Handspange und der Jaffa sackte vor ihr auf dem Boden zusammen. Er war tot.

"Große Osiris, es wird gerade einer unserer Aufzüge benutzt. Er wird auf das Gefangenendeck gesteuert."
Osiris' Augen verengten sich. "Ich gehe selber," beschloss sie.

Jack, Sam, Teal'c und Daniel stiegen auf dem Deck aus, auf dem sich laut Daniel das gefangengenommene Lichtwesen befand. Daniel führte die Anderen wieder durch die langen Gänge, bis sie Schritte hörten. Jack gab den Befehl zum Stehen bleiben. Die Schritte kamen immer näher. Doch es waren nicht die schweren Schritte von Jaffastiefeln, sondern eher die Schritte einer Frau.
Osiris kam nichtsahnend um die Ecke. Jack, Sam und Teal'c rissen sofort ihre Waffen hoch. "Keine Bewegung!", rief Sam.
Sarah, schoss es Daniel durch den Kopf.
Osiris Hand zuckte um ihren Körperschutzschild zu aktivieren. Aufgrund dieser flüchtigen Bewegung drückten die Mitglieder von SG-1 ab. Doch Osiris war schneller und die Kugeln prallten an der Energiebarriere ab. Daraufhin hob Osiris ihr Handmodul in die Luft, um die Menschen aus dem Weg zu räumen. "Was wollt ihr hier?", fragte sie wütend. "Euch in den Arsch treten!", antwortete Jack ebenso wütend.
Die Handspange leuchtete heller. Um Daniel bildete sich eine Art bläuliche Aura, die immer heller wurde. SG-1 drehte sich zu ihm um, und auch Osiris war überrascht.
Dann war Daniel nicht mehr zu erkennen. Er hatte sich in ein Lichtwesen zurückverwandelt. Dann schoss er auf Osiris zu, durch ihren Körperschutzschild, durch ihren Körper. Daraufhin fiel sie zu Boden. Das Leuchten um Daniel erlosch, und die menschliche Form stand wieder auf dem Boden des Goa'uld-Schiffes.
Jack blickte ihn verwundert an und fragte ihn: "Was war denn das?" "Ich....habe Osiris außer Gefecht gesetzt."
"Na ja," antwortete Jack und deutete auf Osiris. Sie bewegte sich. Dann schlug sie die Augen auf.
"Wo bin ich?", fragte sie, jedoch nicht mit ihrer relativ tiefen Stimme eines Goa'uld, sondern mit der Stimme eines Menschen.
"Sarah?", fragte Daniel.
"Daniel!", antwortete sie sichtlich erleichtert, stand auf und fiel ihm um den Hals. Teal'c richtete seine Zat auf ihn. Er wollte wie immer nichts riskieren. Auch Jack und Sam waren skeptisch.
Sarah - oder war es doch Osiris? - ließ Daniel los und er wandte sich seinen Freunden zu. "Das ist Sarah. Osiris hat, zumindest für einige Zeit, keine Kontrolle mehr über sie." "Wieso nicht?", fragte Teal'c. "Das ist halt so," antwortete Daniel trotzig.
Jack verlangte nach Osiris' Handmodul, welches Sarah ihm auch sofort bereitwillig gab. Sie schien also wirklich nicht mehr unter Kontrolle eines Goa'uld zu stehen.
Sarah wandte sich den Anderen zu und sagte: "Ich möchte mich dafür entschuldigen, was damals auf der Erde passierte." (Für alle, die sich nicht mehr daran erinnern: In der Episode "Die Rückkehr der Osiris" übernahm Osiris die Kontrolle über Sarah. In einer Pyramide wollte Osiris Sam töten). "Du kannst doch nichts dafür!", antwortete Sam beruhigend.
Daniel wollte schnell weiter und fragte daher Sarah, die das Wissen von Osiris in sich trug: "Wo finden wir meinen Freund? Das gefangengenommene Lichtwesen?" "Folgt mir!", befahl Sarah und ging los. Die anderen folgten ihr. Sarah führte sie durch lange Gänge, bis zu einer Ecke eines Korridors. "Halt!", flüsterte sie. "Hinter dieser Ecke führt eine Türe zum Gefangenenraum. Zwei Jaffa bewachen die Tür."
Jack nahm seine P90 fest in die Hand und entsicherte sie. Carter tat das Selbe und Teal'c nahm eine Zat und aktivierte sie. Dann schossen die drei blitzschnell um die Ecke und drückten ab. Ein Jaffa wurde von Teal'c betäubt und von grünlichen Blitzen eingehüllt.
Der zweite Jaffa wurde von den Kugeln aus Jacks und Sams P90s durchlöchert. Der Angriff kam für die beiden Jaffa so plötzlich, dass sie sich weder wehren, noch Hilfe holen konnten.
Dann kamen auch Daniel und Sarah um die Ecke.
Teal'c öffnete die Türe und Jack blickte hinein. In einem Kraftfeld war ein Lichtwesen gefangen.
"Ihr könnt es nicht unbemerkt befreien. Das Kraftfeld ist über einen Alarm mit dem Kommandodeck verbunden. Es würden sofort Hunderte von Jaffa hier her kommen."
Plötzlich kam Jack ein Gedanke. Er trat einen Schritt zurück, zog Daniel unauffällig mit sich und flüsterte ihm zu: "Wie lange hat Osiris keine Kontrolle mehr über Sarah?" "Ich weiß nicht...Ich schätze etwa eine Stunde." Jack blickte auf seine Uhr. Es war mehr als eine Stunde vergangen. "Können Sie das nicht einfach noch mal machen? Sie wissen schon. Diese Lichternummer....und halt durch sie durch fliegen." "Das würde sie nicht überleben," antwortete Daniel leise.
Jack dachte einen Moment nach. Dann zog er seine Zat-Kanone und drückte ab. Die hellblauen Blitze schossen auf Sarah zu. Als sie sie erreichten und umschlossen ging sie zitternd und dann ohnmächtig zu Boden.
Sam und Daniel sahen Jack entgeistert an. "Osiris hätte bald wieder die Kontrolle über Sarah übernommen," rechtfertigte er sich.
Teal'c fesselt mit einer Schnur Sarahs Hände aneinander.


weiter: Kapitel 4
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