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Das Portal zu den Sternen von Selana

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Der Consul erhob sich um seine Gäste zu begrüßen. "Setzt euch", forderte er sie auf, und die beiden legten sich neben den Consul auf die Ruhebänke. "Wie ich sehe, hat mein treuer Claudius euch gut eingekleidet. Darf ich es wagen, der Herrin mein Kompliment auszusprechen? Ihr seht wunderbar aus.“

"Danke", erwiderte Sam zum zweiten Mal an diesem Abend.

Auf einen Wink von Tullius servierten die Diener die Speisen. Es war ungewohnt mit der Hand zu essen, denn die Römer benutzten kein Besteck. Doch wie hieß es so schön: wenn man in Rom ist, muss man wie ein Römer leben. Und diesmal traf dieser Satz sogar wörtlich zu. Sie waren zwar nicht wirklich in Rom, doch die Stadt ähnelte dieser sehr und die Kultur war fast dieselbe.

Sie unterhielten sich über Nichtigkeiten, über das Leben in der Stadt, und O'Neill versuchte in einfachen Worten zu erklären, woher sie kamen. Doch Jack befürchtete, dass die Menschen damit überfordert waren. Schließlich lud der Consul sie für den nächsten Tag zu den Spielen ein.

"Spielen?", fragte O'Neill erstaunt.

"Gladiatorenkämpfe", erklärte der Consul.

Carter sprang auf: "Sie veranstalten Gladiatorenkämpfe? Und erwarten das wir bei dem Morden zusehen?“

"Morden?", verständnislos blickte der Consul die erzürnte Frau an. "Niemand wird bei den Kämpfen getötet. Verletzungen kommen natürlich manchmal vor, wenn der Kämpfer ungeschickt ist, aber es gab noch nie einen Todesfall.“

O'Neill warf Carter einen bedeutsamen Blick zu: "Setzen Sie sich wieder, Captain. Wir sind schließlich Gäste des Consuls.“

Carter ließ sich etwas verlegen auf das Ruhesofa zurücksinken. Anscheinend waren die hiesigen Gladiatorenkämpfe anders, als sie es vor zweitausend Jahren auf der Erde gewesen waren.

"Verzeihen Sie, Consul, wenn das so ist, würde ich die Spiele gerne sehen", erklärte Carter.

Tullius nickte zufrieden und erklärte, dass die Spiele am nächsten Vormittag stattfanden. Bevor auch O'Neill seine Zustimmung geben konnte, entstand am Eingang zu der Halle ein großer Tumult. Zwei Gestalten schritten würdevoll in den Saal, eskortiert von der Leibgarde des Consuls. Teal'c konnte man schon von weitem durch seinen alles überragenden Energiestab erkennen. Neben ihm, etwas kleiner, Daniel Jackson. O'Neill war unendlich erleichtert, seine Freunde wieder zu sehen.

Jackson lief auf sie zu, als er die beiden erkannte. Er umarmte Sam knapp. "Sam, bin ich froh, Sie zu sehen," sein Blick traf O'Neill: "He, Jack! Gut, dich zu sehen.“

"Daniel", O'Neill erwiderte den Gruß mit einem leichten Kopfnicken.

Teal'c verbarg seine Erleichterung die Freunde zu sehen geschickt hinter seiner undurchdringlichen Miene.

Jackson kicherte überrascht, als er O'Neills Bekleidung bemerkte. "Kein Wort, Daniel", sagte O'Neill seufzend. "Ich musste mir von Carter schon genug Kommentare dazu anhören.

Jackson nickte verstehend: "Das kann ich mir vorstellen, aber ehrlich, es steht dir wirklich gut. Du siehst wie ein waschechter Römer aus.“

"Danke", O'Neill lächelte Daniel an. "Darf ich euch mit Consul Lucius Servius Tullius bekannt machen? Consul, das sind meine Begleiter Daniel Jackson und Teal'c.“

Tullius Blick war auf Teal'c haften geblieben: "Ist...ist er ein...?“

O'Neill nickte bestätigend: "Ja, er trägt einen Goa'uld in sich. Doch ihr braucht ihn nicht zu fürchten. Teal'c ist auf unserer Seite.“

Der Blick des Consuls, welcher O'Neill nun traf, war respektvoller als am Anfang: "Dann seid ihr doch Götter, denn nur ein Gott kann der Freund von anderen Götter sein.“

"Nein!", fast wütend kam dieses Wort aus O'Neills Mund, obwohl es sonst Daniel war, der sich dagegen aussprach, als Götter verehrt zu werden. "Ich habe dir doch erklärt, dass auch dein Volk von meinem abstammt. Wir sind Menschen, wie ihr alle hier.“

Doch an der Miene von Tullius erkannte O'Neill, dass seine Worte zwecklos waren. In den Augen von diesen Leuten würden sie nun immer Götter bleiben.

"Setzt euch doch", forderte Tullius die Neuankömmlinge auf. "Esst, trinkt und erzählt uns von euch.“

Schnell wurden zwei Plätze für Jackson und Teal'c geräumt und die vier erzählten sich gegenseitig, wie es ihnen inzwischen ergangen war.

Am Morgen des nächsten Tages besuchten die vier die Gladiatorenkämpfe. Allerdings trugen sie jetzt wieder ihre gewohnte Bekleidung. Sam fand diese auch sehr viel praktischer, um sich bewegen zu können. Die Kämpfe dauerten drei Stunden, und am Ende stand nur noch eine Person auf den Beinen und wurde vor den Consul gerufen. Es waren wirklich nur Schaukämpfe gewesen, bei denen keiner ernstlich verletzt wurde.

Die Kämpfer zeigten ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Schwert, Speer, Axt, Netz und Armbrust, sowie Pfeil und Bogen. Der Sieger, gekleidet in Leder, um den Körper zu schützen, trat aus der Arena auf sie zu. Den Kopf schützte ein reich verzierter Helm, welcher nur die Augen, Nase und Mund freiließ.

O'Neill fand den Sieger etwas klein geraten, doch im Kampf hatte er sich durch Geschicklichkeit und Mut zum Angriff ausgezeichnet, und sein Sieg bewies, dass es nicht auf Größe und Muskelkraft ankam.

Der Sieger blieb vor dem Consul stehen und verneigte sich knapp. Dann nahm er seinen Helm ab. Darunter kam langes dunkles Haar zum Vorschein, welches nun in weichen Wellen über die Schultern der Kämpferin floss. Dunkle Augen blickten Tullius triumphierend an. Eine Frau! Nun war O'Neill der Grund für die Kleinheit des Kämpfers klar. Carter blickte sie ebenso überrascht an, doch dann verzog sich ihr Gesicht anerkennend. Auch hier, in dieser Welt, gab es also starke Frauen, obwohl die alten Römer dafür bekannt gewesen waren, ihre Frauen zu unterdrücken.

Der Consul verzog missbilligend sein Gesicht: "Du? Glaubst du wirklich, dass dies ein Platz für Frauen ist? Was willst du damit beweisen?“

"Dass eine Frau in der Lage ist, das gleiche wie ein Mann zu leisten. Und zwar in jeder Form, Consul. Und ich denke mit meinem Sieg habe ich das ausreichend bewiesen.“

"Nun gut, du hast gut gekämpft und gesiegt. Der Lorbeerkranz gehört dir.“

Damit stand Tullius auf und setzte der jungen Frau, die höchstens 25 Jahre alt war, den Kranz auf den Kopf. Sie dankte ihm mit einem bezaubernden Lächeln und wandte sich dann den Zuschauern zu, welchen es im Gegensatz zum Consul egal zu sein schien, dass sie eine Frau war. Ihr ohrenbetäubender Beifall bewies dies ausreichend.

Als sie sich abwandte um zu gehen, stand Carter schnell auf. "Colonel, ich möchte mich der Frau anschließen. Mich interessiert ihre Art zu kämpfen.“

O'Neill nickte zustimmend: "Sie sind entlassen, Captain. Gehen Sie nur.“

Carter eilte von der Galerie und lief der Frau hinterher. "Darf ich mit dir gehen?“

Die Kriegerin musterte Carter von oben bis unten und meinte dann: "Du siehst wie eine Kämpferin aus. Komm mit.“

Sie durchquerten die Arena und betraten die anschließenden Räume der Gladiatorenkämpfer.

"Ich wundere mich, dass eine Frau Gladiator ist. Bei meinem Volk ist es zwar üblich, dass wir die Arbeit eines Mannes machen, aber hier erstaunt es mich etwas.“

Die Kämpferin seufzte vernehmlich: "Du kannst mir glauben, dass es ein ebenso harter Kampf war, die Erlaubnis zu bekommen, als in der Arena am Ende als Sieger dazustehen. Aber es war mein sehnlichster Wunsch, denn nichts wird mich davon abhalten den Beruf einer Kriegerin auszuüben." Sie reichte Carter die Hand. "Mein Name ist Corinna. Und du gehörst wohl zu diesen Göttern?“

Carter nickte bestätigend: "Ich bin Samantha Carter. Der Consul ist aber nicht gerade erbaut darüber gewesen, dass eine Frau die Siegerin ist.“

"Der Consul war mein härtester Gegner im Erhalten der Erlaubnis, aber ich habe ihn überlistet, denn er kann mir im Grunde keinen Wunsch abschlagen.“

"Du kennst den Consul näher?", fragte Sam neugierig.

"Allerdings! Er ist mein Vater.“

"Was?“

Jetzt war Carter doch mehr als erstaunt, doch gleichzeitig erklärte das die Reaktion des Consuls.

"Corinna, würdest du mir zeigen wie ihr kämpft? Ich kenne selbst einige Tricks und könnte sie dir im Tausch beibringen.“

"Gerne, aber erst möchte ich mich frisch machen und etwas ausruhen. Die letzten Stunden waren hart. Treffen wir uns in drei Stunden wieder hier?“

"Wie du möchtest", stimmte Carter zu und sah ihr nach, wie sie gewandt durch eine Tür verschwand. Sam machte sich auf die Suche nach O'Neill und den anderen.

"Schon zurück?", fragte O'Neill erstaunt, als Carter so schnell bei ihnen auftauchte.

"Ich treffe mich in drei Stunden mit Corinna. Sie ist übrigens die Tochter des Consuls.“

"Das erklärt natürlich einiges. Sie haben sich wohl schon mit ihr angefreundet, Captain?", fragte O'Neill.

"Ja, wir wollen uns gegenseitig einige Kampftricks beibringen.“

"Aha!", meinte O'Neill grinsend. Dann fragte er: "Was ist, wollen wir uns noch etwas die Stadt ansehen? Der Consul hat sich mit dringenden Geschäften entschuldigt.“

"Einverstanden", erklärten die drei wie aus einem Mund und zusammen verließen die die Arena und stürzten sich ins Gedränge. Am Anfang erregten sie trotz ihrer Bekleidung kein allzu großes Aufsehen, nur manchmal traf sie ein erstaunter Blick.

Doch dann erklang der Ruf: "Das sind die Götter", und mit der Ruhe war es vorbei. Sofort waren sie von den Menschen umringt, doch noch hielten sie respektvoll Abstand. Nur ganz mutige wagten es, die Götter zu berühren. Als diese als Lohn ein Lächeln und freundliche Worte ernteten, ermutigte dies die Menge es ihnen gleichzutun. Nun mussten sie Hände schütteln, sich umarmen lassen und freundliche Worte aussprechen. Die Erlösung kam in Form der Leibgarde des Consuls, die sich vorsichtig, aber bestimmt einen Weg durch die Menge bahnte und das SG 1-Team einkreisten.

"Leute! Seid vernünftig. Ihr verärgert die Götter mit eurer Aufdringlichkeit", rief einer der Soldaten und sein Appell hatte Erfolg, die Menge zerstreute sich langsam. Der Soldat wandte sich an die vier.

"Ich bin Marcellus Claudius Demetrius, Hauptmann der Leibgarde des Consuls. Ihr hättet nicht alleine gehen sollen. Wir werden euch begleiten, wenn ihr die Stadt sehen wollt. Der Consul hat mich beauftragt euch zu beschützen.“

Der Hauptmann war nur wenige Jahre jünger als O'Neill und eine stattliche Gestalt. Seine Züge waren klassisch geschnitten, seine Augen von heller Farbe, was ungewöhnlich für einen Römer war. Sein Haar war unter seinem Helm verborgen. Er war nur mittelgroß doch kräftig gebaut. Ohne Zweifel ein Mann, der es gewohnt war zu befehlen und zu kämpfen.

"Wir wollten eure Stadt alleine besichtigen, Hauptmann. Doch jetzt nehmen wir deine Hilfe gerne an", bekannte O'Neill. "Sag mir, was weißt du über die alten Götter?“

Marcellus warf Teal'c einen bezeichnenden Blick zu. "Eigentlich müsste dein Freund mehr wissen. Ich weiß gar nichts über die Götter.“

"Nun gut", meinte O'Neill enttäuscht. "Vielleicht gibt es unter deinem Volk doch jemanden der mehr weiß.“

Ein Mann, welcher sich bisher im Hintergrund aufgehalten hatte, trat respektvoll vor: "Ich habe eure Worte gehört und kann deine Frage beantworten, Herr.“

"Meine Frage?", wandte sich O'Neill erstaunt an den Mann. Er sah nicht gerade aus wie ein Römer. Er war größer, hatte lange blonde Haare und blickte ihn aus grünblauen Augen neugierig an.

"Über die Götter, Herr. Ich stamme aus einem Dorf ganz in der Nähe, und ich kenne eine Höhle, wo seltsame Zeichen an den Wänden sind.“

"Seltsame Zeichen?", jetzt war Jackson wie elektrisiert. Das interessierte ihn. "Jack", wandte er sich an O'Neill. "Wir sollten den Mann anhören.“

"Gut, sprich!", forderte O'Neill den Fremden auf.

"Du bist der Anführer der Götter?", fragte der Fremde. Und als O'Neill bestätigend nickte. "Und dieser mächtig aussehende Herr ist ein..." Damit war Teal'c gemeint.

"Ja, er ist einer der Götter", erklärte O'Neill. "Du brauchst ihn aber nicht zu fürchten, er ist ein Freund. Was ist nun mit der Höhle?“

"Wenn einer der Götter dir dient, musst du mächtig sein", überging der Fremde O'Neills Frage. "Aber du bist doch ein einfacher Mensch. Wie ist es möglich das ein Gott dir dient und nicht umgekehrt?“

"Teal'c ist ein Freund, wie ich schon einmal sagte. Er hat mir und meinen Leuten das Leben gerettet.“

"Dann hat er seine Herren verraten, um dich zu retten? Ich verstehe.“

"Die Höhle", wiederholte O'Neill eindringlich und ungeduldig werdend.

"Ich kann dich führen, Herr", bot der Mann an. "Wenn du mit mir kommst...“

"O'Neill geht nicht alleine", mischte sich Teal'c ein.

"Ich komme auch mit", sagte Daniel. "Ich bin schließlich derjenige, welcher die Zeichen vielleicht entziffern kann.“

"Was ist mit Ihnen, Carter?", fragte O'Neill.

"Eigentlich wollte ich mich in einer halben Stunde mit Corinna treffen", erklärte Carter.

"Dann tun Sie das", gab O'Neill die Erlaubnis. "Wie weit ist es bis zu der Höhle?" "Nur eine gute Stunde zu Fuß", erklärte Sher'onn, denn um niemand anders handelte es sich. Es war mehr als Pech, dass der Anführer der Menschen nicht alleine mit ihm kam. So würde er unterwegs die anderen loswerden müssen. Aber das stellte für ihn kein großes Problem dar. Und mit diesem Menschen alleine, würde er spielend fertig werden. Schließlich stand ihm die Technik seines Herrn zur Verfügung.
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