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Die Gefangenen des Apophis von Alluju

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Kapitel 7
Jack saß in einer der vielen Gefängniszellen, die es in einem Goua'uld Mutterschiff gab. Seit ihrer Begegnung mit Apophis und Thor hatte er keinen seiner Teammitglieder mehr gesehen, denn er wurde direkt in dieser Zelle eingesperrt. Er verstand einfach nichts mehr. Erst das seltsame Verhalten Thors und jetzt auch noch die vollkommen absurde Geschichte des Nachfolgers für Apophis. Warum ausgerechnet er und Sam? Wie ist Thor auf diese Idee gekommen und vor allem warum? Wenn Thor auf die andere Seite gewechselt hätte, dann hätte er auch die Chance wahrgenommen ihn und den Rest seines Teams umzubringen. Doch er hatte Daniel, Sam und ihm praktisch das Leben geschenkt. Aber warum? Irgendwas stimmte da nicht. Doch was, dass konnte er im Moment nicht genau sagen. Er wusste nur, dass hier irgendetwas gespielt wurde und er würde es schon noch heraus bekommen, da war er sich sicher.
Von weitem konnte er die scheppernden Geräusche der Jaffauniformen hören und spannte sich an. Einige Sekunden später wurde die Tür zu seinem Gefängnis geöffnet und zwei Jaffas kamen herein.
"Oh, Besuch. Wie nett!", sagte Jack sarkastisch.
"Bilde dir bloß nichts ein, Tau're!", erwiderte eine ungewohnte schroffe Stimme Thors. Er trat hinter den beiden Jaffas hervor und bedeutete ihnen zu gehen. Unverzüglich drehten sich die Wachen um und traten aus der Zelle. Mit einem Rauschen ging die Tür hinter ihnen zu und Thor und Jack befanden sich allein in dem kleinen Raum. Jack stand von seiner Pritsche auf und ging auf Thor zu. Er schien sehr wütend und schaute mit einem Blitzen in den Augen auf den kleinen Asgard herunter.
"So, mein kleiner grauer Freund. Was, meinst du, sollte mich jetzt davon abhalten dir einfach mal den Hals umzudrehen?" Jack sah voller Zorn auf Thor herunter und musste sich beherrschen nicht gleich auszuflippen und sich auf ihn zu stürzen. Thor jedoch wendete sich gelassen von Jack ab und befestigte ein kleines Gerät, das er in seiner Hand versteckt hatte, an dem Kontrollmechanismus der Tür. Nachdem er auf einen der wenigen Knöpfe des Gerätes gedrückt hatte drehte er sich um und sah zu Jack.
"Es tut mir leid, dass ich dir und deinen Freunden solche Unannehmlichkeiten bereiten musste, aber ich habe nicht damit gerechnet euch hier anzutreffen. Woher wusstet ihr von diesem Planeten?"
"Moment mal, ich bin ja wohl derjenige, der hier die Fragen stellen sollte. Und im Moment habe ich eine Menge Fragen. Zum Beispiel: Was wird hier gespielt?" Er wendete sich von Thor ab und setzte sich wieder auf die Pritsche der Zelle. Thor lies sich keine einzige Gefühlsregung anmerken und drehte sich wieder in Jacks Richtung.
"Vor einigen Monaten haben wir neue Informationen über Apophis' neuen Schlag gegen das Universum erfahren. Er plant die Sonne dieses Sonnensystems zu zerstören, damit die nachfolgende Druckwelle alle umliegenden Systeme und Raumschiffe zerstört..."
"Ja, das haben wir auch schon herausgefunden. Ich frage noch einmal: Was wird hier gespielt?" Wieder stand Jack von der Pritsche auf und herrschte den Asgard an. Seine Nerven lagen blank und er war kurz vor einem Zusammenbruch. Er wollte endlich eine klare Antwort. Thor jedoch lies sich durch Jacks Worte nicht aus der Ruhe bringen und sprach weiter.
"Es wird sich bald alles aufklären, O'Neill.", erwiderte er.
"Na das will ich auch hoffen, Thor!" Jack setzte sich wieder auf die Pritsche uns sah Thor direkt an und fordernd an.
"Wie gesagt hätte die Implosion dieser Sonne schwere Folgen. Nicht nur einige Asgard-Stützpunkte und Tok'ra Siedlungen, auch noch einige Stützpunkte anderer Systemlords und die Erde würden zerstört werden. Das muss natürlich verhindert werden, doch Apophis' Flotte ist zur Zeit zu stark, als das wir sie hätten bekämpfen können. Wir mussten uns etwas anderes Ausdenken und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir Apophis nur stoppen können, wenn wir uns mit ihm verbünden."
"Das heißt, ihr arbeitet Undercover?"
"So könnte man es ausdrücken, ja."
"Aber wie wollt ihr denn Apophis aufhalten, wenn ihr ihm versprecht, dass ihr helft?" Jack hatte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt und die Beine angezogen. So langsam entspannte er sich wieder und die Verwirrung in seinem Kopf verflog.
"Ursprünglich wollten wir sein Mutterschiff sabotieren, doch Apophis ist noch immer misstrauisch uns gegenüber und lässt uns keinen Zugang zu den Kontrollstationen des Schiffes. Auch können wir nicht von unserem Schiff aus die Systeme manipulieren, da Apophis es sofort merken und unsere Tarnung auffliegen würde." Thor zeigte mit seinem Arm auf den kleinen Stein, den er an der Tür befestigt hatte. "Wir haben glücklicherweise eine Möglichkeit gefunden diesen Raum abhörsicher zu machen. Apophis wird auf jeden Fall jeden Raum, indem sich ein Asgard befindet abhören um sicher zu gehen."
"Aha. Wie habt ihr Apophis eigentlich von eurem plötzlichen Sinneswandel überzeugen können?", fragte Jack.
"Wir haben nur aufgeführt wie viele Jahre unsere Rassenjetzt schon Krieg gegeneinander führen, obwohl wir doch im Prinzip das gleiche wollen. Außerdem haben wir ihm eine Technologie angeboten, welche die Implosion dieser Sonne um das Doppelte verstärken kann."
"Und da konnte Apophis nicht Nein sagen.", schlussfolgerte Jack. "Was passiert jetzt eigentlich mit den anderen?", fragte er noch.
"Wir versuchen Teal'c und die beiden Tok'ra zu beschützen. Bei den Tok'ra wird es schwierig werden. Ich glaube kaum, dass sie überleben werden." Jack schaute Thor nur an. Er wusste einfach nicht was er sagen sollte. Schließlich sprach Thor weiter.
"Wir bemühen uns die Implosion so lange herauszuzögern, bis wir eine andere Möglichkeit gefunden haben Apophis zu stoppen. Auch wenn wir über euer Auftauchen nicht sehr erfreut sind hilft es uns, noch mehr Zeit herauszuzögern. Die Hochzeit von dir und Major Carter und die darauffolgende Zeugung wird noch einmal eine Weile in Anspruch nehmen."
"Das ist übrigens ein Punkt, den du noch einmal mit Apophis überdenken solltest." Mit einem Mal stand Jack auf und stellte sich vor Thor. "Ich weiß nicht, ob du es wusstest, aber Major Carter und ich dürfen niemals heiraten, geschweige denn ein Kind zeugen. Es geht einfach nicht, Thor!"
"Es ist für euer Überleben notwendig, O'Neill.", erwiderte Thor etwas verwirrt. "In dem Fall sind Bestimmungen und Regeln nicht ausschlaggebend."
"Na wenn du das sagst,", Jack verdrehte die Augen, "dann bin ich ja beruhigt."
"Ich muss jetzt wieder gehen, sonst wird Apophis noch misstrauisch. Es werden gleich ein paar Jaffa kommen, die dir für eure Vermählung angemessene Kleidung bringen. Bitte leiste keinen Widerstand und lasse dich dann von den Jaffa zu Apophis führen. Denke daran: Es ist für euer Überleben die einzige Chance!"
"Na wenn du das sagst...", wiederholte Jack nur noch murmelnd, als Thor den kleinen Stein von der Tür abnahm und dann ging. Zurück ließ er einen völlig verwirrten und verzweifelten Jack, der noch so lange auf den Punkt, an dem Thor die ganze Zeit stand, starrte, bis die Jaffa kamen, um ihn für seine Hochzeit mit Sam vorzubereiten.

Kapitel 8
Die Jaffa brachten Jack in einen Raum, der ihn wirklich beeindruckte. Er war komplett in einen goldenen Farbton gehalten. In der Mitte des Raumes war eine podestartige Erhebung, auf der zwei Kerzen standen. Sie schienen schon sehr lange zu brennen, denn man konnte erkennen, wie der Wachs an den Rändern herunterlief und begann kleine Pfützen zu bilden. Doch am beeindruckendsten fand er die Größe des Raumes. Seine Form war rechteckig, doch er war so lang, dass Jack nur mit Mühe die gegenüberliegende Wand erkennen konnte. Auch die Höhe des Raumes überschritt seine Vorstellungskraft. Er empfand schon einige kirchliche Gebäude als sehr hoch, doch dieser Raum übertraf alles, was er bis dahin gesehen hatte. Die Tür, durch die er und die Jaffa gekommen waren, befand sich in einer Ecke des Raumes und man musste ein ganzes Stück laufen, um zu der Erhebung zu gelangen. Zuerst weigerte er sich gegen das Drängen der Jaffa, sich dorthin zu begeben, doch er sah ein, dass er ihnen weitaus unterlegen war und fügte sich. Dort angekommen stieß ihn einer der Jaffa auf das Podest und befahl ihm, sich zwischen die zwei Kerzen zu stellen. Kaum nach dem er dies getan hatte, öffnete sich die Tür und zwei weitere Jaffa betraten den Raum. Ihnen folgten, zu Jacks Überraschung, Daniel und Teal'c, beide gefesselt. Auch von der etwas weiteren Entfernung, war Jack Daniels staunender und beinahe aufgeregter Blick nicht entgangen. Sicher machte er sich wieder seine Gedanken über die Funktion und der historischen Bedeutung des Raumes. Teal'c wirkte irgendwie seltsam. Sicher konnte man bei ihm nie sagen, welche Gefühle ihn bewegen, doch dieses Mal wirkte er besorgt. "Hi.", sagte Jack nur, als die Jaffa mit ihren zwei Gefangenen bei ihm angekommen waren. Teal'c nickte ruhig, wahrscheinlich wollte er nichts sagen.
"Hi, Jack. Haben Sie eine Ahnung was jetzt passiert?", fragte Daniel, nachdem er Teal'c seltsam betrachtet hatte. Sicher machte er sich auch seine Gedanken über Teal'cs Schweigen. Jack fuhr sich mit seiner Hand durch seine Haare und grinste ironisch.
"Tja, sieht so aus, als wenn ich gleich Carter heiraten werde.", meinte er.
"Und was sollen Teal'c und ich dann hier?"
"Vielleicht seit ihr Apophis Absicherung, dass Carter und ich auch mitspielen."
"Aha.", sagte Daniel. Man sah ihm an, dass ihn ein Gedanke plagte. Nach fast fünf Jahren, in denen er nahezu jeden Tag zusammen mit Daniel arbeitete, wusste Jack das.
"Was ist, Daniel? Ich sehe doch, das Sie etwas beschäftigt.", fragte er augenrollend.
"Nun ja, Sie tun so, als würde Ihnen das überhaupt nicht gefallen, was Sie und Sam gleich erleben sollen.", sagte er zögernd.
"Ja, natürlich gefällt mir das nicht! Wenn General Hammond das wüsste, würde er Carter und mich sofort einsperren oder gleich exekutieren lassen!", herrschte Jack den Wissenschaftler an.
"Das meinte ich nicht.", erwiderte Daniel gelassen. "Ich meinte, dass Sie doch eigentlich nichts dagegen hätten, fern von der Erde und den Regeln, Sam zu heiraten. Habe ich Recht?" Und wie er Recht hatte, dachte sich Jack. Doch das konnte und wollte er nicht offen zugegeben und gerade, als er Daniel wieder anherrschen wollte, öffnete sich die Tür erneut und zwei Goua'uld Frauen den Raum betraten. Sie liefen schnell und direkt auf ihn zu und stiegen auf das Podest. Sie gingen getrennt auf die Kerzen zu und nahmen jeweils eine in die Hand. Dann stellten sie sich mit dem Blick auf Jack gerichtet an die Stellen, wo die beiden Kerzen vor ein paar Sekunden noch standen. Jack kam sich wie auf dem Präsentierteller vor und starrte abwechselnd von einer Goua'uld zur anderen. Ein weiteres Mal öffnete sich die Tür und zwei weitere Frauen betraten den Raum. Eine weitere Person folgte ihnen, doch Jack konnte sie auf dieser Entfernung nur schwer erkennen. Doch tief in seinem Inneren wusste er um welche Person es sich handelte und sein Verdacht wurde bestätigt, als sie direkt vor ihm auf dem Podest stand. Er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, sosehr hatte sich sein Major in der letzten Stunde verändert.
"Wow...", stammelte er nur vor sich hin und konnte seinen Blick nicht mehr von Sam wenden. In diesem Moment wusste Daniel, dass er mit seiner Vermutung, dass Jack sich insgeheim über diese Hochzeit freute, Recht hatte. Seltsamerweise freute er sich auf die nächsten Minuten, da er wusste, was das für die beiden bedeutete. Sam lächelte peinlich berührt und wendete den Blick von Jack ab. Sie sah zu Daniel und Teal'c, die ihr aufmunternd zulächelten.
Die Wachen, die Jack in diesen Raum gebracht hatten, stellten sich zu den Jaffa, die hinter Daniel und Teal'c standen und ihre Waffen auf sie richteten. Eine Geste, die Jack und Sam zeigen sollte, wie Ernst die Situation doch war. Entweder spielen sie mit, oder ihre beiden Freunde würden getötet werden. Sie verstanden diese Drohung und beschlossen es einfach geschehen zu lassen. Die beiden Frauen, mit denen Sam gekommen waren, stellten sich direkt hinter Jack und Sam. Sie griffen nach ihren Händen und verbanden sie mit einem Tuch, welches eine der Frauen um ihre Hüfte gebunden hatte. Danach wechselten die beiden Frauen mit denen, welche die Kerzen in den Händen hielten, die Plätze. Gleichzeitig hielten sie die Kerzen schräg, so dass das überaus heiße Wachs sich über das Tuch und ihre Hände ergoss. Jack und Sam verzogen beide das Gesicht, beherrschten sich aber, nicht laut loszuschreien. Beide hätten es in diesem Moment gerne getan, denn das Wachs war so heiß und schmerzte besonders an den schmerzempfindlichen Händen. Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte, bemerkten sie, dass die Kerzen nun direkt unter ihnen standen. Die aufsteigende Wärme reizte die fast verbrannten Stellen ihre Hände und ließ ein brennendes Gefühl aufkommen. Sam und Jack kamen jedoch nicht dazu weiter darüber nachzudenken, denn eine der vier Frauen löste das Tuch von ihren Händen und ließ es auf die Flammen der Kerzen fallen. Seltsamerweise wurden die Flammen der Kerzen nicht erstickt, wie Sam dachte, sondern loderten besonders groß auf und verbrannten das Tuch restlos. Noch immer hielten die beiden ihre Hände entgegengestreckt und sahen auf die Stelle, an der einmal das Tuch gelegen hatte. Sie wurden aus ihren Gedanken gerissen, als die Wachen Daniel und Teal'c zum Aufstehen bewegten und in Richtung Tür stießen. Zwei der Wachen nahmen sich Sam und Jack an, um sie in ihr Zimmer zu bringen. Die beiden waren immer noch überwältigt von den vergangenen Minuten und ließen sich widerstandslos abführen. Schweigend liefen sie nebeneinander her, da noch jeder zu sehr damit beschäftigt waren, zu realisieren, was gerade geschehen war. Niemand von den beiden wusste, wie es nun weitergehen sollte und ob sie jemals eine Chance hatten von hier zu verschwinden. Jack hoffte sehr, dass Thor einen Weg finden würde, doch noch immer wusste er nicht, was er von der ganzen Aktion der Asgard halten sollte.

Kapitel 9
"Und was nun, Sir?" Sam fiel, nach dem was eben passiert war, nichts anderes ein, was sie hätte sagen sollen. Wem wäre da schon ein halbwegs sinnvoller Satz eingefallen? Immerhin heiratet nicht jeder auf einem Raumschiff einer außerirdischen Rasse mal einfach so seinen Vorgesetzten, obwohl man dafür glatt vor ein Kriegsgericht kommen könnte! Jedoch wurden sie und Jack unter Zwang verheiratet, keiner von beiden wollte es eigentlich. Doch war es wirklich so? Wollte Sam Jack wirklich nicht heiraten? Seit dem Gipfeltreffen wussten beide über ihre Gefühle bescheid und trotzdem haben sie danach nicht ein einziges Mal darüber gesprochen. Sie gingen sich förmlich aus dem Weg, wenn es um ihre Gefühle für einander ging. Tief in Sams Inneren freute sie sich über die jetzige Situation, auch wenn sie, Jack und der Rest von SG-1 von Apophis höchstpersönlich gefangen gehalten wurden.
Bitte was? Hatte sie das eben wirklich gedacht? Jetzt stellte sie schon ihre persönlichen Gefühle über ihren Job und die Leiden ihrer Freunde, vor allem über Teal'cs, der vielleicht gerade in diesem Moment von einem barbarischen Goua'uld zu Tode gequält wurde! Das durfte einem Air Force Offizier niemals passieren! Sie schreckte aus ihren Gedanken, als Jack auf ihre sinnlose Frage antwortete.
"Tja Carter, sieht so aus, als wären wir jetzt Mann und Frau, bis das der Tod uns scheidet." Mit einer ihm typischen sarkastischen Antwort wollte er diese durchaus peinliche Situation wenigstens ein bisschen aufheitern. Und er schaffte es auch, denn Sam lächelte jetzt. Wie sehr sie seinen Humor doch liebte! In jeder Situation, auch wenn sie noch schlimmer wäre als jetzt, schaffte er es immer sie aufzuheitern und zum Lachen zu bringen.
Jack musterte das Zimmer in das sie kurz nach ihrer erzwungenen Hochzeit eingesperrt wurden. Für seinen Geschmack war es viel zu luxuriös eingerichtet. In dem überdimensional großen Raum standen in jeder Ecke Tische mit Essbaren. Es roch nach irdischen Rosen und das komplette Zimmer war in verschiedenen Rottönen gehalten. Mal sanfte, mal kräftige und vereinzelt auch trübe Töne. Man fühlte sich sofort geborgen und sicher, wenn man diesen Raum betrat. Genau in der Mitte stand ein riesiges Bett. Ein so großes Bett hatte Jack noch nie gesehen. Dort konnten bestimmt sechs Personen schlafen ohne sich zu berühren. Jack ging auf einen der Tische zu und überlegte, was er davon essen sollte.
"Haben sie Hunger?", fragte Jack um die Stimmung ein wenig zu lockern.
"Oh, ich würde das lieber nicht essen, Sir!"
"Wieso? Haben Sie Angst, dass es vergiftet ist?"
"Nun, es könnte möglich sein. Immerhin sind wir Gefangene der Goua'uld, da kann man nie wissen!"
"Carter, die wollen, dass wir beide in dieser Nacht ein Kind zeugen, welches als Apophis' Nachfolger bestimmt ist. Die werden uns nicht umbringen! Außerdem wird Thor alles daran setzen, dass uns nichts passiert.", sagte er ruhig. Sam sah ihn irritiert an.
"Was? Wieso sollte Thor uns beschützen? Immerhin hat er sich mit Apophis verbündet!" Sie verstand gar nichts mehr. An diesem Tag war einfach zu viel passiert und langsam kam sie nicht mehr hinterher.
"Nein, nicht direkt. Es ist eine Scheinallianz. Thor will nur Apophis' Plan verhindern und er meinte, dass das nur klappen könnte, wenn sie sich mit Apophis verbünden."
"Wie bitte? Warum haben die Asgard uns dann nicht vorher gewarnt? Wir hätten uns dann die ganze Mission sparen können, Sir!", sagte sie aufgebracht.
"Carter, wenn sie vorher davon gewusst hätten, wären Sie dann seelenruhig zuhause geblieben?" Er schaute seinen Major fragend an fragend an. Sam brauchte nicht zu antworten. Jack konnte in ihrem Gesicht lesen, dass nichts auf dieser Welt sie gebracht hätte auf der Erde zu bleiben.
"Sehen Sie, ich nämlich auch nicht.", schloss er das Gespräch.
Während er das sagte griff er nach einem Apfel und warf ihn zu Sam, die ihn überrascht auffing und etwas verwirrt ansah. Jack selbst nahm sich auch einen Apfel und marschierte Richtung Bett. Erschöpft ließ er sich auf das Bett fallen und schloss die Augen. So müde war er schon lange nicht mehr. Wie gerne würde er jetzt einfach hier liegen bleiben und schlafen. Vielleicht war es ja doch alles nur ein Traum. Vielleicht lag er jetzt gerade in seinem Quartier im SGC und bildete sich die ganze Geschichte nur ein. Daniel würde auch seelenruhig in seinem Quartier liegen und nicht von den Goua'uld gefoltert werden. Genauso wenig wie Teal'c und Sam. Und Sam und er würden nicht verheiratet sein.
Sam O'Neill. Er konnte es kaum fassen. Erst jetzt begriff er, was in den letzten Stunden passiert ist. Er hätte nicht mal im Traum daran gedacht, jemals Sam zu heiraten. Was sie jetzt wohl gerade dachte? Hatte sie die selben Gedanken im Kopf wie Jack? Irgendwie kam ihm diese peinliche Stille bekannt vor. Sie taten gerade das selbe, wie nach dem Treffen des Amerikanischen Präsidenten und dem hohen Rat der Tok'ra. Sie gingen sich aus dem Weg und vermieden es auch nur ein Wort über ihre Gefühle zu verlieren. Aber warum taten sie das? Immerhin wussten beide von ihren Gefühlen füreinander. Im Prinzip war das hier das beste was ihnen hätte passieren können. Sie waren allein, weit weg von der Erde und den dortigen Regeln und - was wahrscheinlich das beste überhaupt war - verheiratet. Warum verhielten sie sich jetzt wie zwei schüchterne Schulkinder?
Sam stand nun schon seit einiger Zeit an ein und derselben Stelle und aß verträumt den Apfel, den Jack ihr gegeben hatte. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihn die ganze Zeit anstarrte. Noch nie war ihr Verlangen nach einer Umarmung von Jack so groß wie heute. Sie wollte ihn einfach nur umarmen, seinen Körper spüren und vergessen, in was für einer Lage sie waren. Wie in Trance legte sie den Apfel auf einen der vielen Tische und setzte sich langsam in Bewegung. Sie hatte das Gefühl, alles um sie herum würde verschwimmen, die gesamte Umgebung war für sie nicht mehr resistent. Für sie gab es in dem Raum nur noch diesen einen Mann, den sie so sehr begehrte. Jack hatte seine Augen immer noch fest verschlossen und war tief in Gedanken versunken, als Sam das Bett erreichte. Vorsichtig setzte sie sich direkt neben Jack auf das Bett und sah ihn an. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm wenden. Es war als wäre sie hypnotisiert worden.
Langsam hob Sam ihre Hand und strich sie sanft durch Jacks Haar. Allein diese kurze Berührung seiner Haare machte Sam überglücklich.
"Carter, was machen Sie da?" Blitzschnell hatte Jack seine Augen geöffnet und genauso schnell zog Sam ihre Hand wieder zurück. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie konnte doch nicht einfach ihrem Vorgesetzten zärtlich durch die Haare streichen.
"Oh, Sir, ich...ich weiß nicht...tut mir so leid...ich...wollte nicht...ich dachte nur...ähm...ich wollte nur..." Ihre Stimme klang verstört und beinahe panisch. So schnell er nur konnte, setzte Jack sich auf und schüttelte Sam an den Schultern.
"Carter, verdammt Carter, hören Sie auf! Schon gut, es ist okay."
"Aber ich hätte nicht...ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist. Es ist nur, dass ich - dass wir - seit dem Gipfeltreffen..." Doch weiter kam sie gar nicht, denn Jack stoppte sie mit einem langen und intensiven Kuss. So etwas hatte Sam noch nie erlebt. Der Kuss war so heftig, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam. Es war gleichzeitig atemberaubend wie wunderschön. Sie wünschte sich, dass dieser Moment nie aufhören würde. Doch plötzlich meldete sich diese kleine Stimme in ihrem Kopf, die sie daran erinnerte, was dieser eine Kuss für Folgen nach sich ziehen könnte. Hektisch löste sich Sam aus Jacks Umarmung und von seinen Lippen, auch wenn es ihr sehr schwer fiel.
"Nein, Sir, wir können das nicht tun! Wir dürfen nicht. Wir könnten vor ein Militärgericht kommen und dann war es das mit dem Stargate-Programm!"
"Sam, kannst du nicht einmal diese Regeln vergessen?"
Und wieder berührten sich ihre Lippen, wieder blieb die Welt stehen und wieder fühlte sich Sam wie im siebten Himmel. Doch warum kam ihr das alles auf einmal so falsch vor? Mit Mühe löste sie sich aus diesem wunderschönen Kuss.
"Sir, unsere ganze Karriere steht auf dem Spiel!"
"Sam, mir sind diese beschissenen Regeln so was von egal! Wir wissen beide von unseren Gefühlen füreinander. Ich weiß, dass du mich liebst und ich dich über alles liebe. Und wenn es mich meine Karriere kostet. Es ist mir egal, solange ich mit dir zusammen sein kann. Verstehst du? Bitte, Sam! Ich habe dich schon geliebt als General Hammond dich mir vorgestellt hat. Ich habe es nur erst viel später gemerkt. Sam, bitte, stell' dich nicht gegen deine Gefühle! Ich sage dir jetzt, was ich dir hätte viel früher sagen sollen: Sam, ich liebe dich von ganzen Herzen!"
Sam wusste nicht was sie sagen sollte. So etwas schönes hatte noch kein Mann zu ihr gesagt. Sie wusste gar nicht, dass ein Mann wie Jack so romantisch sein kann. Aber liebte sie Jack wirklich so sehr, dass sie für ihn ihre Karriere aufs Spiel setzen würde? Sie hatte immer gedacht, ihre Liebe wäre stark genug, doch je länger sie darüber nachdachte, desto mehr Zweifel bekam sie. Ein Colonel durfte nicht mit seiner 2IC zusammen sein, es verstößt gegen die Regeln der US Air Force. Sie wusste es, genauso gut wie Jack es wusste. Es gab einfach zu viel, das gegen sie sprach, auch wenn sie wusste, dass ihre Liebe einmalig und echt war.
Sie blickte Jack in die Augen und sah die Hoffnung und Liebe darin. Es wurde ihr bewusste, wie sehr sie ihm bedeuten musste und sie würde ihm mit Sicherheit sehr wehtun, wenn sie ihn zurückstießen würde. Sie wollte ihn auch gar nicht zurück weisen. Sie wollte diesen Mann schon seit ihrem ersten Tag im SGC, doch nie hätte sie es sich vorgestellt, dass ihr Traum in Erfüllung gehen sollte.
Sam war wie paralysiert, als sie in Jacks Augen starrte. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, was sie tun sollte und vor allem auch wollte. Sie wollte mit diesem Mann zusammen sein, ihn umarmen, küssen und den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen. Für diese Nacht brachte sie die penetrante Stimme, die sie ständig von Jack fernhielt, zum Schweigen und lies Platz für ihre wahren Gefühle.
"Ich liebe dich auch!", flüsterte sie und legte ihre Arme um seinen Hals, als sie ihn küsste.
In dieser Nacht konnte ihnen niemand etwas Verbieten. Keine Regeln und kein General Hammond waren da, um sie an mögliche Konsequenzen erinnern. Diese Nacht gehörte nur ihnen.


weiter: Kapitel 10
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