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Wenn der Freund zum Feind wird von Linchen

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Kapitel 2

Jack lag regungslos auf dem Boden der kleinen Zelle. Eine große Blutlache breitete sich immer mehr um seinen Kopf und dann auch um seinen Körper aus. Er schien eine große Wunde am Kopf zu haben. Daniel ging auf ihn zu und kniete sich dann neben ihm auf den Boden. Er wollte sehen wie es Jack ging.
"Ist er tot?", fragte Noran verwirrt.
"Nein, ich glaube nicht. Ich kann seinen Puls fühlen! Wir sollten ihn woanders hinbringen, damit wir ihn versorgen können!"
Also trugen sie Jack in einen anderen, freundlicheren Raum des großen Höhlenkomplexes. Kaum hatten sie ihn dort auf eine Art Bett gelegt, regte er sich auch schon wieder. Als er die Augen öffnete schien er etwas verwundert zu sein, doch dann verzog er das Gesicht, Schmerz war darin zu lesen. Und im nächsten Moment ertastete er mit einer Hand die Wunde an seinem Kopf.
"Nein, nicht Jack. Die Wunde ist noch nicht gesäubert!", hielt Daniel ihn ab, weiter an seiner Wunde herum zu tasten.
Jack nahm die Hand weg und sah sie sich danach genau an. Blut klebte daran, viel Blut. Erschrocken setzte Jack sich aufrecht hin.
"Blut!?", flüsterte er.
"Ja, Jack. Jacob hat das getan, erinnern sie sich?", Daniel versuchte Jack abzulenken, damit Noran die Wunde etwas säubern konnte.
"Was? .... nein, wer ist Jacob ...... und ... und wer sind sie?", fragte Jack etwas verwirrt.
"Das ist doch ein Witz? Jack machen sie schon .... sagen sie nicht, sie wissen nicht wer ich bin?!"
Jack schien sich tatsächlich an nichts zu erinnern, das konnte doch nicht sein.
"Seine Wunde ist jetzt sauber, Daniel. Gib mir bitte etwas von deinem Verbandsmaterial!"
"Ja, natürlich! .... Aber das sieht nur nach einem Streifschuß aus. Das ist gut, dann wird er sich schnell erholen. Es sah schlimmer aus als es ist. Nur erinnert er sich nicht, das ist nicht so gut!"
"Aber das wird er noch, bestimmt. Wir sollten ihn nicht damit belasten!", Noran war sehr geschickt darin, den Verband anzulegen.
Und Jack legte sich danach wieder hin. Er schlief sofort ein. Daniel und Noran redeten etwas abseits von ihm miteinander.
"Wie kommt es, dass er nicht mehr weiß was passiert ist?", fragte Noran, die solche Symptome nicht kannte.
"Das ist durch das Projektil ... ist ´ne komplizierte Geschichte! Es kann Jahre dauern bis er sich wieder erinnert, aber auch nur wenige Minuten, wir werden es herausfinden. Aber wir müssen auch Jacob finden, bevor er es tut. Dann enden wir wie Jack."
"Der Kampf zwischen ihnen war unfair, Jack hatte keine Waffen bei sich. Jacob ist bestimmt ein Goa'uld. Selbst ein manipulierter Tok'Ra könnte nicht mit so einer Grausamkeit vorgehen. Aber wir werden ihn finden, er kann auch nicht weg von hier. Der Höhlenausgang wird stark bewacht!"
"Ja, und vielleicht kommen wir hier auch noch irgendwann mit seiner Hilfe weg!"
Noran kümmerte sich weiter um Jack, während Daniel sich bereits auf die Suche begab. Er hatte allerdings das Glück bewaffnet zu sein und musste nicht mit einem so grausamen Angriff rechnen gegen den er sich nicht
wehren könnte.

***

"Soron, wie lange sind wir schon unterwegs?", fragte Sam nachdem sie aufgewacht war.
"Wir brauchen nicht mehr lange, bis wir da sind. Noch 6 Stunden, schätze ich!"
Sam wurde langsam ungeduldig, sie waren nun schon fast 40 Stunden auf diesem kleinen Raumschiff. Und es war hier nicht gerade komfortabel. Die letzten Stunden hatte sie sich die Zeit damit vertrieben zu schlafen und mit Jacob, ihrem Vater zu reden. Und nun war es hier wirklich langweilig. Sie hoffte bald anzukommen um Jack und Daniel zu retten und dann schnellstens wieder nach Haus zurückzukehren.

***

"Wo ist Daniel?", fragte Jack als er wieder aufwachte.
"Du erinnerst dich Jack?"
"Was für eine blöde Frage ist das denn? Natürlich tue ich das, Noran!"
"Das ist ja wunderbar, Jack ..... hmmm ... Daniel sucht nach Jacob!"
"Das ist ein Goa'uld! Er wird Daniel umbringen!"
"Wir wissen bereits, dass es sich um einen Goa'uld handelt, aber Daniel ist bewaffnet und wird ihn besiegen!"
"Woher willst du das wissen! Daniel ist zwar stark ... aber er braucht doch Hilfe! Ich werde ihm helfen!"
Jack versuchte sich aufzurichten, doch Noran hielt ihn zurück.
"Du bist zu schwach Jack, du solltest dich noch schonen!"
"Ja, kann sein. Daniel braucht aber meine Hilfe. Wenn Jacob, oder wer auch immer das ist, erledigt ist, kann ich das immer noch machen."
Jack riss sich los und richtete sich auf. Aber nachdem ihm schon beim ersten Schritt schwindelig wurde, setzte er sich wieder.
"Du bist zu schwach, Jack. Nun leg dich schon wieder hin!"
"Nein, das ist schon okay. Ich werde ihm helfen, Noran."
Jack stand nun auf und ging mit festen Schritten zu einem Schrank, wo Wasser stand. Er wusch sich das Gesicht und blieb dann einen kurzen Augenblick einfach still stehen.
"Was ist, Jack? Fühlst du dich nicht gut? Du solltest das nicht tun!"
"Noran, wir müssen Jacob finden, sonst wird er alle umbringen, die sich ihm in den Weg stellen! Die Waffe die er bei sich hat, ist für Menschen sehr gefährlich. Zum Glück hat er mich nur gestreift, sonst wäre ich
jetzt tot. Wo sind eure Waffen?"
"Dort hinten sind einige versteckt, ich werde sie dir holen!"
"Danke!"
"Aber ich werde dich begleiten, Jack. Zusammen finden wir ihn schneller!"
Jack hielt das für eine gute Idee, so konnte er sich auch sicher fühlen. So fit wie er ihr glauben machen wollte, war er natürlich nicht, aber jetzt hatte er keine Wahl.
Noran kannte die Höhlen hier besser, als alle anderen. Alle Noraner waren in Alarmbereitschaft und warteten auf ein Zeichen von Noran, die hier alle anführte. Mit der Hilfe der anderen, begannen sie ganz langsam den Kreis enger zu ziehen. Von außen näherten sich alle dem Mittelpunkt des Komplexes, so dass Jacob nicht unbemerkt entkommen konnte. Bei diesem Vorgehen trafen Jack und Noran nach einer Weile auf Daniel, der
etwas überrascht war.
"Jack, wieso sind sie hier? Sie sollten sich doch noch etwas ausruhen!"
"Geht das schon wieder los .... Daniel, sie haben ja keine Ahnung, wie skrupellos der Kerl ist. Wenn sie ihm alleine gegenübertreten, haben sie keine Chance. Außerdem geht es mir gut .... und ich werde mich auch noch dafür bedanken müssen, dass Jacob mir solche Kopfschmerzen verpasst hat!"

***

"Samantha, wir werden gleich da sein. Wir sollten uns auf die Landung vorbereiten!", sagte Milan, als mal wieder Stunden von Langeweile vorübergezogen waren.
"Was uns wohl erwartet? Was denkst du Teal'c, ob sie noch leben?", fragte Sam während sie sich fertig machte.
"Sicher!"
"Wir werden mitten im Nichts da unten landen! Der Planet ist fast unfruchtbar, bis auf wenige kleine Gebiete! Das Sternentor wird bewacht von über 20 Jaffa, so wie es aussieht! Was schlägst du vor Teal'c? Wie sollen wir vorgehen?", fragte Let'tak, der nun dazugekommen war.
Teal'c zog die Augenbrauen fragend nach oben! Er hatte nicht damit gerechnet überhaupt irgendwas gefragt zu werden.
"Wir sollten als erstes das Sternentor aus der Gewalt der Goa'uld bringen und es sichern. Wie viele Menschen sind in der unmittelbaren Umgebung? Was sagen eure Sensoren?"
"Im Umfeld des Tores sind nur diese 20 Jaffa, die ich bereits erwähnt habe. Ich schlage vor, wir gehen deinem Plan nach, das erscheint mir am Besten!"
"Ja, das denke ich auch!", stimmte nun auch Jacob zu.
"Wir werden sie mit dem Raumschiff außer Gefecht setzen, dann können wir den Überraschungsmoment nutzen und können sie schnell besiegen!", erklärte Milan zustimmend.
Einige Minuten später befanden sie sich auch schon mitten im Gefecht, das eher einseitig verlief. Sie hatten die Jaffa wirklich sehr überrascht. Es gab nur wenig Gegenwehr und sie hatten schnell den Feuerwechsel für sich entschieden, ohne selbst kämpfen zu müssen.
"Es sollte jemand hierbleiben und dafür sorgen, dass das Tor in unserer Gewalt bleibt!", schlug Sam vor.
Aber sie war entschlossen, nicht hier zu bleiben. Zu lange hatte sie schon warten müssen um überhaupt auf diesen Planeten zu gelangen.
"Ich werde das übernehmen und Soron wird mir folgen, wenn wir euch vom Gleiter gelassen haben!", erklärte Let'tak sich bereit.
"Gut, aber wie sollen wir die finden, ich habe keinen Stützpunkt gesehen, der auf der Oberfläche war!?", fragte nun wieder Sam.
"Wir konnten einen Höhlenkomplex ausmachen, der einige Kilometer entfernt ist, vielleicht gibt es dort Einheimische, die uns helfen können!", wandte Milan ein.
"Na gut, wir können es zumindest versuchen!"
"Wenn es euch recht ist, setzten wir euch nicht weit vom Tor ab, dann müsst ihr noch 1500 Meter zurücklegen!", sagte Let'tak.
"Ja , gut!"
An einer geeigneten Stelle verließen Teal'c , Sam , Milan und Jacob den Raumgleiter und begaben sich auf den Weg , den Milan ihnen vorgegeben hatte.

***

"Wo ist Ria?", fragte Jack Noran, als er sie nicht unter den anderen ausmachen konnte.
"Sie wird sicher in einem anderen Teil des Komplexes sein. Wir werden sie sicher sehen, wenn wir fertig sind und Jacob gefunden haben!"
"Ja , bestimmt .....", er unterbrach seinen Satz, als hinter einer Wand etwas auftauchte.
Am Boden lag Jacob.
"Damit hätte sich das ja erledigt!", dachte Jack und beendete dann seinen angefangenen Satz mit: ".... oder auch nicht!"
"Er ist tot!", stellte Daniel fest, der sich zu Jacob gekniet hatte.
"Und warum?... ", fragte Jack verwundert, "... Man fällt doch nicht einfach tot um, oder?"
Daniel sah ihn komisch an.
"Tut man doch nicht!! Daniel, was ist mit dem??"
Daniel's Blick schien zu verraten, dass genau das bei Jacob der Fall zu sein schien.
"Daniel? Nun sagen sie schon!"
"Ich weiß es nicht, ich bin doch kein Arzt. Er ist tot! Vielleicht hat ihn jemand vor uns erwischt und zur Strecke gebracht ... oder ....."
"Was oder? Daniel.....?"
"Oder er ist in einen anderen Wirtskörper gegangen! Den Symbionten meine ich, vielleicht hat er den Wirt gewechselt, um sich vor uns zu verbergen."
"Was???? Daniel , das ist doch 'n Scherz!...... Sagen sie, dass das ein Scherz ist!"
"Jack, was wollen sie von mir hören? ... Solange wir nicht feststellen können ob der Symbiont noch da ist, und das können wir nicht ohne ihn aufzumachen..."
"Aufmachen???"
"Ja, aufmachen ..... und solange ist es möglich, dass irgendeiner hier von uns nicht die Wahrheit sagt!"
"Verdammt! Dieser verfluchte Mistkerl!"
"Noran, da sind Besucher, die sagen sie kennen Jack und Daniel!!!", sagte Linan, als er sich durch die Gruppe von Menschen, die seit der Suche in dem Höhlenkomplex verteilt waren, durchgekämpft hatte.
"Was? Wer denn? Wo sind sie?", fragte Noran überrascht.
"Das sind sicher Carter und Teal´c!", stellte Jack erfreut fest.
"Folgt mir!", forderte Linan die drei auf.
Sofort hatten Jack und Daniel wieder fröhliche Gesichter und folgten Linan sofort.
Auch wenn ihnen der schreckliche Gedanke, dass hier noch ein Goa'uld oder besser gesagt, der selbe wie vorher in einem anderen Körper rumlief, im Kopf rumgeisterte, war es doch eine passende Abwechslung, dass Sam und Teal'c endlich da waren.
Sie brauchten nur wenige Minuten um zu ihren Gästen zu gelangen. Dort warteten vier ungeduldige Leute auf sie, die bestens gelaunt waren und sich über die Ankunft ihrer vermißten Freunde sehr freuten.
"Oh es geht ihnen gut, Daniel! Colonel, was ist mit ihrem Kopf, was ist passiert?", trat Sam auf die anderen zu.
Doch Jack's und Daniel's Minen verdunkelten sich schnell wieder. Die gute Laune war wieder verflogen.
"Jacob.....!", sagten beide wie aus einem Mund, als sie ihn sahen.
"Was seht ihr mich so an? Habt ihr einen Geist gesehen?", fragte dieser verwundert.
"Keine Gehirnwäsche ....", sagte Jack feststellend zu Daniel, um die letzten Zweifel auszuräumen.
"Ja, dann ist der Goa'uld nicht tot!", fügte Daniel hinzu.
"Dann kann es nur Ria sein, sie ist die Einzige, die fehlt!", stellte Jack schließlich fest. Daniel nickte ihm zustimmend zu und dann rannten die beiden auch schon los.
"Was war das denn? ", fragte Jacob.
"Was ist denn hier los?", schloss Sam sich an.
"Wir sind in großer Aufregung, weil sich ein Goa'uld hier befindet!", versuchte Noran etwas Aufklärung zu schaffen.
"Was? Wieso?", fragte Jacob.
"Ich werde es euch zeigen ...", sagte Noran noch schnell und drehte sich dann um und ging wieder in die Richtung aus der sie gekommen waren.
Die anderen folgten ihr nur sprachlos. Sie hatten ja nicht die geringste Ahnung von alledem, was hier vorging. Vor allem Jacob wurde von allen angeschaut, was ihm äußerst unangenehm war.
"Wieso starren mich alle an?", fragte er Noran schließlich als es ihm zu bunt wurde.
Sie blieb stehen und zeigte mit dem Finger auf die Leiche.
"Das ist der Grund für das Mißtrauen meines Volkes dir gegenüber. Er ist ein Goa'uld gewesen, der Jack und Daniel in den Hinterhalt locken wollte. Doch als sie sein Spiel durchschauten hat er sich zu erkennen gegeben. Er hat Jack niedergeschossen und der Symbiont hat nun Kontrolle über jemand anderen hier im Stützpunkt!", erklärte sie.
"Deshalb hatte Jack die Wunde am Kopf?", fragte Sam.
"Ja, Jacob, der wahrscheinlich Nefthis in sich trug , hat Jack heimtückisch niedergeschossen, wir dachten wir hätten ihn verloren. Doch zum Glück hatte Jack nur eine kleine Wunde davongetragen!"
"So sah das aber nicht aus!", stellte Sam besorgt fest.
"Oh man, die beiden ziehen den Ärger an wie Magneten!", stellte Jacob fest.

***

"Wo könnte sie sein, Daniel?"
"Ich habe sie seit gestern Nacht nicht gesehen! Aber sie wird sich sicher verstecken, wenn sie weiß, dass wir es wissen!"
"Oh man, wieso haben wir da nicht eher daran gedacht?? Sie war doch das perfekte Ziel!"
"Wir werden sie finden, es wurde ja schon fast alles hier abgesucht. Und sie kennen sich hier noch besser aus als ich, also sagen sie mir, wo kann sie sein?"
"Woher soll ich denn das wissen?"
"Na ich dachte nur!"
"Nein, ich weiß es nicht!"
"Warum nicht?!"
"Was heißt 'warum nicht' ? Sie wissen doch immer alles besser, sagen sie es mir! Es wurde mir ja schon oft genug gesagt, dass ich nicht gerade der Hellste bin. Also sagen sie es mir!"
"Jack......?"
"Was?", antwortete Jack wütend.
"Geht es ihnen gut?"
"Ja, warum?"
"Warum streiten wir dann?"
"Keine Ahnung .... wir sollten weitersuchen!"
"Ja! .... Geht es ihnen wirklich gut? Die Wunde sieht nicht so toll aus!"
"Ja, ja!"
"Wirklich, Jack, sie können es mir sagen!"
"Ach, geht schon!"
"Na gut, aber sagen sie es mir, wenn sich das ändert!"
"Nun hören sie schon auf, Daniel! Ich habe doch gesagt, dass es mir gut geht!"
"Okay, lassen sie uns nicht gleich wieder streiten!"
"Sie haben ja Recht!"
Etwas verwirrt über ihren Streit, der ziemlich grundlos war, machten sie sich wieder intensiv auf die Suche nach Ria. Viel war nicht mehr abzusuchen, da allen Bescheid gegeben wurde und es nun nicht mehr viele Teile hier gab, in denen sie sich noch aufhalten konnte. Noran hatte einige ihrer Leute dazu veranlasst auch nach Ria zu suchen. Aber die eigentliche Suche überließ sie Jack und Daniel. Jack konnte sich gar nicht erklären warum er sich so sicher war, dass Ria nun Wirtin des Goa'ulds war, aber eine Stimme ihn ihm sagte, dass es so war. Auch Daniel schien sich ziemlich sicher zu sein. Kein Wunder also, dass niemand verstand, warum sie sich vorhin so sicher gewesen waren. Aber trotzdem vertrauten ihm und Daniel alle. Einige Stunden lang durchforschten sie weiter Nischen in dem Höhlenkomplex und am Ende war dann nur noch ein Raum übrig: Der altertümlich wirkende
Raum, in den Noran sich immer zurückzog. Jener Raum, der einer Bibliothek glich. Jack und Daniel waren sich ganz sicher sie hier zu finden. Nicht nur, weil sie alles andere abgesucht hatten, sondern auch, weil ihr Gefühl es ihnen sagte. Genauso wie es ihnen gesagt hatte, dass Ria es war, die sie nun jagen müssten. Und tatsächlich, Ria schien bereits auf die beiden zu warten. Die Arme in die Hüfte gestützt, stand sie mitten in dem Raum. Ein unwohles Gefühl stieg in Jack auf. Ganz plötzlich kamen die Bilder zurück. Die, in denen Jacob ihn niederschoß. Es hatte ihn fast das Leben gekostet. Und auch jetzt noch verspürte er Schmerzen, die er allerdings verdrängte. Vielmehr beschäftigte es ihn, dass diese unschuldige Frau nun eine Goa'uld war und in dem Gefecht, dass sie gleich austragen werden, wahrscheinlich ihr Leben lassen würde. Das hatte sie wirklich nicht verdient. Es machte
Jack innerlich rasend, dass Jacob ausgerechnet sie gewählt hatte, aber da sie wie Samantha aussah, hätte der Goa'uld einen enormen Vorteil von seinem neuen Aussehen. Allein deshalb durfte er nicht entkommen. Jeweils eine Zat auf Ria gerichtet, stellten nun auch Daniel und Jack sich in einer bedrohlich und mächtig wirkenden Position auf, mit der sie genau diesen Eindruck erreichen wollten.
"Wer bist du?", fragte Daniel nach einem kurzen Zögern.
"Warum willst du das wissen? Ich werde euch sowieso töten!"
"Na dann kannst du es uns doch auch sagen, oder?", lenkte Jack sarkastisch ein.
Ria stutzte. Dann blitzten ihre Augen auf und leuchteten kurz. Nun sprach sie mit einer verzerrten Stimme.
"Wenn ihr darauf besteht, zu erfahren wer euch töten wird, werde ich euch diesen Wunsch erfüllen! ..... Ich bin Nefthis!"
"Noran hatte also recht!", stellte Jack fest.
"Noran wusste es?", fragte Daniel verwundert.
"Ja, warum nicht?"
"Wieso habt ihr mir das nicht gesagt?"
"Wieso haben sie nicht gefragt!"
"Schweigt!", unterbrach Ria das fast schon separate Gespräch von Daniel und Jack.
"Habt ihr noch etwas zu sagen, bevor ich euch töte?", fragte sie überheblich.
"Ja , schon..", begann Jack.
Ein scheußliches Gefühl überkam Jack , wie auch Daniel. Er würde um eine Schießerei mit dieser Frau, diesem Goa'uld nicht herumkommen. Aber er konnte doch nicht so einfach auf sie schießen. Jack fühlte sich hin und her gerissen und schwitze fürchterlich. Auch Daniel wurde direkt schon schlecht in dieser Situation.
"Wie habt ihr es geschafft Jacob zu klonen und dann zum Wirt zu machen?", führte Daniel den Satz zu Ende.
"Das ist eine Technologie, die ihr Menschen nie bekommen werdet! Bereitet euch auf euren Tod vor!", sie hob die Waffe und richtete sie auf Daniel und Jack.
"Nicht schon wieder...", konnte Jack noch murmeln bevor noch einmal die Augen von ihr aufleuchteten und im nächsten Momenten waren nur noch Schüsse zu hören und Lichtblitze gingen durch den Raum. Noch wurde keiner verletzt. Nefthis wollte sich erst 'einschießen' oder etwas in dieser Art. Jack und auch Daniel verstanden das nicht. Sie konnten sich das nur so erklären: Ria kämpft noch immer da drinnen gegen den Goa'uld an. Aber sie schien den Kampf zu verlieren. Die Schüsse aus der Waffe wurden präziser und verfehlten Jack nur knapp. Nun eröffnete auch Daniel nach einem Zögern das Feuer und schoss was seine Zatwaffe hergab. Aber die Lichtblitze prallten an einem Schutzfeld ab. Jack sah dem Treiben nur entsetzt zu. Er war erstarrt und konnte einfach nichts tun. Eine Blockade in seinem Inneren lies ihn einfach nicht. Es war unmöglich. Die ganze Zeit sah er nur Sam, die Frau die er liebte.
Plötzlich berührte ihn etwas. Schmerz raste durch seinen Körper und dieser Schmerz war ihm durchaus bekannt.
Eine Kugel aus der MP hatte ihn getroffen. Die letzten Sekunden kamen ihm endlos vor und er realisierte nur langsam was geschah. Daniel kämpfte erbittert gegen ihre Macht an und versuchte sie mit weiteren Schüssen aus der Zat zu beeinflussen, ohne Erfolg. Dann durchzuckte auch ihn ein Gefühl von Schmerz. Seine Schulter
schmerzte. Jack kehrte zu sich zurück und reagierte endlich auf da , was hier
seit endlosen Sekunden vor sich ging. Er zog sein Messer aus seiner Halterung und warf es gezielt auf Ria. Das Schutzfeld war unfähig das Messer abzuhalten und sie wurde getroffen. Blut rann aus einer Wunde an der Brust und sie ging zu Boden.
Daniel war auch bereits zu Boden gegangen und auch Jack konnte keine Kraft mehr aufbringen. Überall war nur Schmerz. An seiner Hand sah er Blut, doch dann raubte es ihm die Sinn, wie auch schon Daniel kurz zuvor.

***

Im ganzen Komplex war der Schall des Lärms zu vernehmen und als dieser auch bei Noran ankam, machte sie sich sofort auf den Weg, um die Quelle zu finden. Sam und Jacob, die noch immer nicht ganz verstanden hatten, was hier eigentlich vorging, folgten ihr nur. Sie wollten natürlich auch wissen, was geschehen war. Zielsicher hastete Noran die Gänge entlang und kam schließlich ans Ziel. Sam und Jacob, sowie Milan und Teal'c waren nur wenige Schritte hinter ihr und erreichten kurz später ebenfalls den Raum.

weiter: Kapitel 3

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