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Tränen und Trauer von Taurigirl

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Tränen und Trauer


„Jack, bist du sicher, dass du das schon schaffst?“ Daniel sah besorgt zum Beifahrersitz. Jack versuchte eine für ihn am bequemsten Stellung zu finden. Die Stabwaffenwunde tat immer noch höllisch weh. Er war vorhin aus der Krankenstation entlassen worden und sollte direkt nach Hause gehen.
Aber Jack wollte als Erstes zu Cassie. Seit Janets Tod und seiner eigenen Verwundung hatte er noch keine Möglichkeit gehabt, mit ihr zu reden.
Daniel hatte zuerst gezögert. Er hatte Angst, das es Jack zuviel wurde, aber andererseits kannte er auch seinen Freund viel zu lange. Er wusste, dass er keine Chance hatte, ihn aufzuhalten, er konnte es nur unterstützend in einem Rahmen halten. Er wusste auch, wie wichtig Cassie für Jack war, und auch wie Cassie an Jack hing. Und sie brauchte jetzt jede Hilfe, welche sie kriegen konnte. Und auch wenn er selber direkt neben Janet war als sie niedergeschossen wurde, kam es ihm noch völlig irreal vor, dass sie tot und nicht mehr da war.
Er war die letzten Tage abwechselnd mit Sam bei Cassie gewesen. In der restlichen Zeit hatte er Stunden bei Jack am Bett gesessen. Er hätte es nicht ertragen ihn auch noch zu verlieren. Sie hatten erst kürzlich ihre Liebe, welche schon vor Daniels Aufstieg bestand, wieder gefunden und neu gefestigt. Und jetzt das!
Ihm hatte es fast die Füße weggezogen, als er mit der toten Janet durch´s Gate kam, und vom General erfuhr, dass Jack schwerverletzt im OP versorgt wurde. Er war wie betäubt, und den Rest des Tages bewegte er sich wie mechanisch durch die Basis. Als er die Nachricht bekam, dass Jack die OP gut überstanden hatte, konnte er sich nicht richtig freuen. Er war total erleichtert, aber die Trauer um Janet überschattete  alles. Mit der Information suchte er Sam und fand sie weinend in ihrem Labor. Sie hatte noch einen schweren Gang vor sich, sie musste es Cassie sagen. Er nahm sie einfach in den Arm und sie ließen der Trauer freien Lauf.

Als Jack wieder ansprechbar und stabil war, sagte ihm Daniel was mit Janet passiert war. Jack war genauso geschockt wie alle anderen. Nicht Janet!!
„Daniel, da ist doch noch was? Du verschweigst mir etwas!“
Jack sah und fühlte es, Daniel hielt mit etwas hinter dem Berg.
„Jack , es ist nichts!“ Daniel versuchte abzuwiegeln. Das was ihn beschäftigte hatte auf der Basis nichts zu suchen.
Jack wusste auch, wann er aus Daniel nichts mehr rausbrachte und verschob das auf den Zeitpunkt, wenn sie alleine zu Hause wären.

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Sie hielten vor Sams Haus. Cassie wollte nicht alleine in Janets Haus bleiben und so wohnte sie momentan bei Sam. Von dort aus besuchte sie auch weiterhin das College. Sie musste etwas tun, sonst fiel ihr die Decke auf den Kopf.
Daniel hielt Jack die Beifahrertüre auf. Dieser rutschte vorsichtig vom Sitz. Jede Bewegung verursachte ihm noch heftige Schmerzen, aber da musste er jetzt durch. Das besorgte Gesicht von Daniel sprach Bände. Aber bevor Daniel etwas sagen konnte, ging Sams Haustüre auf und Cassie stürzte aus dem Haus. „Jack!“ Sie wollte ihm um den Hals fallen, bremste aber noch, weil sie ihm nicht weh tun wollte. „Cassie!“ Er zog sie in seine Arme. „Komm her!“
Er rieb ihr beruhigend den Rücken und obwohl es ihm sehr weh tat, hielt er sie fest. Daniel sah, wie er immer blasser wurde. Er legte seine Hand auf Jacks Schulter. „Jack, Cassie! Vielleicht sollten wir reingehen. Du musst dich hinsetzten!“ Cassie löste sich aus seinen Armen. Jack zog sie an seine Seite. „Lass uns reingehen!“
Drinnen lies er sich mit Daniels Hilfe vorsichtig aufs Sofa nieder. Er zog Cassie an ihrer Hand zu sich aufs Sofa und nahm sie wieder in den Arm. Cassie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. „Ich vermisse sie so!“ Jack rieb ihr wieder den Rücken. „Ich weiß mein Schatz. Uns fehlt sie auch sehr!“ Er wusste nicht wie lange sie so saßen, als Daniel mit einem Glas Wasser und Tabletten dazukam. „Hier Jack, nimm die!“ Jack wollte abwehren, aber Daniels Blick lies keine Widerrede zu. Und außerdem hatte er Recht. Wenn er später noch bis nach Hause kommen wollte, musste er noch was gegen die Schmerzen nehmen.
Cassie war eingeschlafen. Daniel nahm eine Decke und legte sie ihr über. Dann half er Jack aufzustehen und schob ihr ein Kissen unter.
„Lass sie schlafen Jack! Sie braucht eine Pause.“ Daniel sah besorgt zu Jack. „Und wir gehen jetzt nach Hause. Du musst dich dringend hinlegen!“ Jack nickte nur. Die Aussicht auf sein Bett war sehr verlockend.
Die Fahrt nach Hause bekam Jack nicht ganz mit. Erst als Daniel die Autotüre öffnete, wurde er wieder richtig wach. Im Schlafzimmer angekommen, half ihm Daniel in bequeme Klamotten und er legte dich mit einem erschöpften Aufstöhnen ins Bett.
„Versuch etwas zu schlafen. Ich wecke dich später!“ Daniel küsste ihn auf die Stirn. Jack hielt ihn an der Hand fest.
„Wie geht es dir eigentlich!“
„Mir geht´s gut!“
Das sagte Jack mehr als es sollte. Aber wusste auch, dass er Daniel nicht drängen durfte.  Daniel brauchte oft etwas Zeit, um seine Gefühle zu sortieren und darüber zu reden. Außerdem hatte Jack jetzt nicht die Kraft, sich damit auseinander zu setzen. Dafür war er viel zu müde.
Er hatte tief und fest geschlafen, als Daniel ihn weckte. Sie aßen in aller Ruhe. Von Daniel schien auch etwas Anspannung abzufallen. Jack wusste von General Hammond, was auf der Basis passiert war .während er abgeschirmt auf der Krankenstation lag. Die Befragungen durch Woolsey hatten Sam und Daniel ziemlich zugesetzt und Brickmans permanente Fragen waren auch sehr belastend. Daniel hatte ihm gar nichts erzählt. Wahrscheinlich um ihn nicht zu belasten.
Als sie später im Bett lagen, kuschelte sich Daniel so gut es ging an Jack. Er wollte ihm nicht weh tun, brauchte aber die Nähe. Jack legte seine Arme um ihn und küsste sein Haar.
Daniel seufzte auf. „Ich hab dich so vermisst!“
„Ich dich auch Babe!“
Jack strich Daniel über die Wange. Beide genossen die Nähe des anderen. Sie klammerten sich regelrecht aneinander.
Als Jack in der Nacht aufwachte, war das Bett neben ihm leer. Das war nicht typisch für Daniel. Besorgt stand er langsam auf und ging auf die Suche nach ihm. Im Wohnzimmer wurde er fündig. Daniel stand im Dunkeln am Fenster und starrte in den Garten. Jack trat zu ihm und schlang seine Arme um ihn. „Hey, was machst du hier?“ Daniel lehnte sich in die Umarmung zurück.
„Ich kann nicht schlafen!“
Jack küsste seinen Nacken.
„Schlechte Träume?“
Daniel schien kurz zu überlegen und nickte dann. „Ja, ich krieg das Bild nicht aus dem Kopf. Immer wenn ich die Augen zu mache, sehe ich Janet vor mir am Boden liegen!“ Er schloss kurz die Augen und wischte sich dann die wieder aufwallenden Tränen aus dem Gesicht.
„Oh Babe! Komm her!“ Jack drehte ihn in seinen Armen um. Daniel liefen die Tränen weiterhin übers Gesicht.
Jack wiegte ihn, bis sich Daniel wieder etwas beruhigte. „Willst du es mir erzählen?“ Jack rieb ihm beruhigende Kreise auf den Rücken. Daniel nickte in seine Hals hinein. „Komm, lass uns wieder ins Bett gehen. Ich muss mich wieder hinlegen!“ Er zog Daniel mit sich und im Bett zog er ihn wieder in seine Arme. Er lies Daniel die Zeit sich etwas zu fassen. Daniel fing einfach an zu erzählen.
„Wir versorgten gerade Simon Wells. Janet hatte ihm gerade eine Infusion angelegt und ich hatte die Videokamera in der Hand.“ Seine Stimme zitterte etwas und Jack rieb ihm den Rücken. „Da tauchte dieser Jaffa plötzlich auf und feuerte auf uns. Janet hat es voll erwischt. Sie lag da, und ich konnte ihr nicht helfen. Jack, ich    !“ Er brach ab, weil ihm wieder Tränen aus den Augen schossen. Jack zog ihn noch fester in seine Arme und murmelte beruhigenden Nonsens. Daniel fasste sich etwas. „Ich habe über Funk Hilfe angefordert. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Zwei Schwerverletzte. Simon Wells war stabil und Janet war bewusstlos. Ihr Puls wurde immer flacher und dann habe ich nichts mehr gespürt. Jack, einfach nichts mehr gespürt!“ Daniels Stimme brach wieder. Jack war sehr traurig. Er hatte nicht gewusste, dass Janet buchstäblich unter Daniels Händen starb. Daniel redete weiter. „Als die Sanis da waren, war sie schon tot. Jack ich konnte nichts tun!“ Daniel fing wieder zu weinen an, das in Schluchzen übergang. Seine aufgesetzte Maske brach endlich. Er lies die Emotionen raus, die er die letzten Tage tief in sich vergraben hatte.
Jack konnte ihn nur festhalten. Seine eigene Trauer um eine sehr gute Freundin war auch sehr, sehr groß. Janet war einfach unantastbar! Er konnte es immer noch nicht glauben, dass sie nicht mehr da war. Hammond hatte ihm erzählt, das Daniel sie auf seinen Armen durchs Gate zurück gebracht hatte und sie persönlich in die Krankenstation getragen hatte. Dann war er für Stunden verschwunden. Sam hatte ihn dann in ISO 1 gefunden. Immer noch schmutzig und mit ihrem Blut verschmiert. Er hatte dann dem General Bericht erstattet, über Jacks Zustand erfahren und sich dann vor den OP gesetzt und Jacks OP abgewartet.
Irgendwann ging das Schluchzen in ruhiges Atmen über und Daniel war erschöpft eingeschlafen. Jack war sich nicht sicher, wie viel Daniel die letzten Tage überhaupt geschlafen hatte. Die letzten Tage waren seine Augen immer blutunterlaufen. Ob vom Weinen oder aus Schlafmangel, da war sich Jack nicht sicher.
Als Jack am morgen erwachte, schlief Daniel immer noch tief und fest und lag halb auf ihm drauf. Jack schaffte es irgendwie sich unter ihm raus zu winden, ohne ihn zu stören.
Da er wusste, dass der General immer schon sehr früh auf der Basis war, rief er ihn gleich an und gab ihm Bescheid, das Daniel erst später auf die Basis kam.
Er wollte ihm so lange wie möglich eine Auszeit gönnen. Er musste selber erst um 11.oo Uhr zum Verbandswechsel auf der Krankenstation erscheinen. Dann konnte er mit Daniel fahren und brauchte keinen Airman bestellen.
Er machte sich leise und in aller Ruhe fertig und fing an Frühstück zu machen. Er las noch seine Zeitung als Daniel von völlig verschlafen in der Küche auftauchte. „Hey, warum hast du mich nicht geweckt. Ich bin viel zu spät dran!“
Jack schob ihm einen Kaffee hin. „Bist du nicht! Hammond weiß, dass du erst kommst, wenn ich meinen Arzttermin habe.“
Daniel lies sich mit einem Seufzer der Erleichterung auf den Stuhl sinken. „Gott, bin ich müde!“ Jack rieb ihm den Arm. „Warum legst du dich dann nicht noch einmal hin. Du hast noch jede Menge Zeit.“ Daniel nickte und lies dann den Kopf hängen. „Jack, es tut mir leid!“
„Was tut dir leid?“
Daniel spielte mit seiner Tasse. „Durch Janets Tod. Ich meine – jetzt weiß ich, was ihr damals gefühlt haben müsst, als ich gestorben!“ Jack rutschte zu Daniel rüber. „Oh Daniel, dir brauch das nicht leid tun.“ Er hob Daniels Kopf an. „Es wird immer wieder mal passieren, dass wir einen Freund verlieren. Das war wir tun ist nicht ungefährlich. Janet wusste das auch. Sie war beim Militär, hat um die Gefahr gewusst. Klar war es damals schlimm, für mich, für die anderen. Ich musste damals deinen Wunsch, dich gehen zu lassen, respektieren. Es war verdammt schwer, aber dich weiterhin so leiden zu sehen war noch schwerer. Und Janet müssen wir auch los lassen. Sieh mal, sie hat Simon Wells gerettet. Sie hat so viele Male uns von der Schippe geholt. Und jetzt hat es sie erwischt. Und das ist völlig ungerecht. Er tut mir im Herzen weh. Aber wir müssen es akzeptieren und nach vorne schauen. Da ist jetzt jemand, der uns braucht. Cassie soll wissen, das sie nie alleine ist. Janet wusste das auch! Und das ist jetzt unsere Priorität!“ Während Jack sprach, liefen ihm genauso wie Daniel Tränen übers Gesicht.
Daniel nickte und küsste dann Jack. „Ich liebe dich Jack. Von ganzem und aus tiefstem Herzen!“ Jack erwiderte den Kuss. „Ich liebe dich auch für immer und ewig!“
Er küsste ihn noch mal. „Na komm, leg dich noch mal hin.“ Daniel küsste seine Handinnenfläche. „Kommst du mit?“ Jack lächelte. „Wenn du willst!“ Er braucht gar keine Antwort, das Strahlen, dass über Daniels Gesicht glitt, war Antwort genug.

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Der Himmel schien auch zu weinen, als sie Janet beerdigten. Sie hatte sich keine militärische Zeremonie gewünscht. Nur im kleinen Freundeskreis. Cassie saß blass und mit Tränen in den Augen zwischen Sam und Jack und hielt sich krampfhaft an Jacks Hand fest.
Sie hatte sich vor heute gefürchtet und wich Jack kaum von der Seite. Vergangene Nacht hatte sie bei Jack und Daniel verbracht und sie in Jacks Armen in den Schlaf geweint. Es war ein sehr emotioneller Abend gewesen. Daniel hatte ihr alles von Janets letzten Minuten erzählt und gemeinsam hatten sie geweint und gelacht.
Jack hatte sich in den letzten Tagen sehr viel Zeit mit Ihr verbracht. Er war sich sicher, sie schaffte es. Sie war eine Kämpferin.
Aber jetzt war sie hart dran, mit den Tränen zu kämpfen. Jack drückte ihr ermutigend die Hand. Dann sah er wieder zu Daniel, der auf seiner anderen Seite saß. Sein Gesicht wirkte wie versteinert. Jack konnte ihm förmlich ansehen, dass er gerade Janets Tod wieder vor Augen hatte. Er drückte ihm den Ellbogen, um ihn aus den Gedanken zu reißen.
Daniel sah ihn an und schloss kurz die Augen, schluckte und versuchte zu lächeln.
Nach der Zeremonie fuhren sie alle zu Sam nach Hause. Sie verbrachten ein paar Stunden zusammen. Und dann verabschiedeten sich Jack und Daniel. Jack spürte, dass Daniel eine Pause brauchte.
Zuhause angekommen ging Daniel unter die Dusche, während Jack sich bequemere Kleidung anzog. Als Daniel aus dem Bad kam, lag Jack im Bett. „Hey, hast du wider Schmerzen?“ Jack nickte. „Ja, ich bin es noch nicht gewohnt, den ganzen Tag soviel unterwegs zu sein.“ Daniel setzte sich an den Bettrand. „Brauchst du was gegen die Schmerzen?“ Jack schüttelte den Kopf. „Nein, geht schon, ich muss mich nur etwas ausruhen!“ Er nahm Daniels Hans. „Willst du dich nicht auch etwas hinlegen. Ich glaube, du kannst auch eine Pause brauchen!“
Daniel nickte. „Klingt nach einer guten Idee!“ Jack drückte ihm die Hand. „Na komm!“ Als sie nebeneinander lagen, rieb Daniel über Jacks Arm. „Jack, ich habe mir etwas überlegt!“
„Hmmh. Was denn?“
„Jetzt wo Janet tot ist. Ich meine, ich will nicht, das Cassie vielleicht aus Geldmangel ihr Studium nicht machen kann. Ich würde sie gerne monatlich unterstützen!“
Jack strich über Daniels Wange. „Zwei Köpfe, eine Idee! Darüber habe ich auch schon nachgedacht und das ist selbstverständlich. Aber ich habe noch etwas weitergedacht. Hammond hat mich auf die Idee gebracht. Warum gründen wir nicht auf der Basis einen Fond. Damit könnte in jeder Familie, in der ein Angehöriger im Dienst stirbt, wenigstens finanzielle Not etwas gelindert werden!“ Daniel stützte sein Kinn auf Jacks Brust. „Das ist gut. Ich denke, da würden viele mitmachen!“  Jack nickte. „Ja, und einen Namen wüsste ich auch . Der Janet-Trust!“
Daniel lächelte leicht. „Das klingt gut, Ich bin sicher, das würde ihr gefallen. Das ist wie ein Vermächtnis!“

ENDE
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