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Schach Matt von Nirvanya

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Kapitel 3

Schwer schnaufend kam die Ärztin vor der Waffenkammer zum Stehen und wurde dort schon von Carson begrüßt. „Was ist los?“, fragte sie an den Schotten gerichtet, nach Atem ringend.

„Sieht so aus als hätten Sie Ihren ersten Außeneinsatz früher als erwartet“, erklärte er und auf Grund Cassidys fragend nach oben gezogener Augenbraue fuhr er fort: „Major Lorne und sein Team wurden von Einheimischen überrascht und einer der Männer wurde angeschossen. Sie werden Colonel Sheppards Team dorthin begleiten.“ Damit half er ihr noch ihre TAC-Weste anzulegen und den notfallmedizinischen Rucksack umzuschnallen, bevor er sie alleine ließ, jedoch nicht ohne ihr dabei aufmunternd auf die Schulter zu klopfen. „Ich wünsche Ihnen viel Glück.“

Als hätten sie es geplant, kam in dem Moment Colonel Sheppard und sein Team in die Waffenkammer und begann ebenfalls sich auf die Rettungsmission vorzubereiten. Sobald Doktor McKay auf sie aufmerksam wurde, sagte er: „Was macht Doktor Shepherd hier?“ Und als keiner seiner Teamkollegen ihm schnell genug antworteten, und wahrscheinlich auch, weil er, als intelligentester Mann in zwei Galaxien, eins und eins zusammenzählen konnte, bohrte er weiter: „Unser Notfallteam besteht aus einer Immunologin?“

„McKay!“, wurde er von seinem Teamleader zurechtgewiesen und der Colonel hielt Cassidy, statt nach einer Antwort zu verlangen, eine M9 entgegen. „Hier.“ Doch statt seiner Aufforderung Folge zu leisten, schüttelte sie vehement den Kopf. „Nein.“ Ausdruckslos sah er die sich sträubende Ärztin an, und wiederholte seine Anweisung mit Nachdruck: „Nehmen Sie die Waffe, Doktor.“

Doch ihre Antwort fiel auch dieses Mal nicht anders aus. „Nein, werde ich nicht.“ Und Cassidy wusste auch ohne dass sie sich umdrehte, dass alle Blicke auf sie und den Colonel gerichtet waren, welcher ungeduldig ausatmete und noch einmal versuchte sie zu überzeugen: „Sie werden sich da draußen vielleicht alleine verteidigen müssen.“ Doch sollte ihr das Angst machen, so zeigte sie es nicht, stattdessen erwiderte sie trotzig: „Das heißt nicht, dass ich eine Waffe tragen muss“, und sah ihm stur in die Augen.

„Hören Sie, wir haben keine Zeit für diese Diskussion. Da draußen stirbt vielleicht gerade einer meiner Männer.“

„Also sollten wir uns besser auf den Weg machen“, sagte sie, nicht dazu bereit, nachzugeben.

Er seufzte ergeben. Wenn er sich weiter auf diese Diskussion einließ, würden sie morgen noch hier stehen. „Wir werden das noch bereuen“, murmelte er und fügte lauter hinzu: „Rodney, passen Sie auf sie auf“, als er den Raum verließ und sich auf den Weg zur Jumperbucht machte.

„Was?“, begehrte McKay auf, als er sich Sheppard anschloss: „Warum ich?“

„Weil alle anderen damit beschäftigt sein werden die Angreifer auszuschalten und wir keine Zeit haben auf sture Wissenschaftler aufzupassen. Gehen wir.“ Ohne einen weiteren Blick über die Schulter zu werfen, verließ der Colonel den Raum und machte sich auf den Weg in die Jumperbucht.

Missmutig beäugte McKay seine bis dato Lieblingsärztin und folgte gemeinsam mit ihr seinem Teamleader.

Sie hatten erst wenige Meter zurückgelegt, bevor Rodney fragte: „Was ist mit Belville?“

Mit einem leichten Grinsen antwortete sie: „Er heißt de Melville.“ Frustriert warf der Physiker die Hände in die Höhe. Das hatte ihm noch gefehlt. Eine I-Tüpfchenreiterin.

„Egal“, murrte er, „der Franzose.“ Cassidy schnaufte. Ein weiteres Gerücht über ihren Stammpatienten hatte sich eben bestätigt. Keinerlei Namenskenntnisse. Wahrscheinlich sollte sie sich geehrt fühlen, dass er sich an sie erinnern konnte. Wobei ihr die Namensgleichheit zu seinem Vorgesetzten wahrscheinlich zu Gute kam.

„Er ist auf M4 irgendwas. Hilft bei einer Epidemie.“ Genaueres wurde auch ihr vorenthalten. Als wäre sie so scharf auf einen Außeneinsatz. Einen Außeneinsatz in einer anderen Galaxie. Einen Außeneinsatz in einer anderen Galaxie, in der sie sich nicht auskannte, und bei welchem sie nicht einmal wusste, mit was sie rechnen sollte.

McKay jedenfalls sah sie komisch an und fragte nach: „Er hilft bei einer Epidemie?“ Und erst als er ihre Worte wiederholte, wurde ihr bewusst wie zweideutig sich das anhörte.

„Versorgt die Kranken. So was in die Richtung“, stellte sie richtig.

„So wie Sie das sagten, hörte es sich an als würde er eine planen.“ Die Ärztin verdrehte die Augen, als wäre ihr das im Nachhinein nicht auch aufgefallen. „Und jetzt haben wir keinen besseren Ersatz als eine Immunologin?“ Der Vorwurf in seiner Stimme war unverkennbar.

„McKay!“, rief sie beinahe und brachte Ronon und Teyla dazu, sich zu den beiden umzudrehen, interessiert zu beäugen und sehr zu Cassidys Freude funkelte zumindest Teyla Rodney ermahnend an. Sie hatte eine Verbündete gefunden. Obwohl, jemanden zu finden, der zumindest momentan gegen McKay war, war in Atlantis ein Kinderspiel.

Er hob abwehrend die Hände und sagte; „Was denn, man wird doch noch fragen dürfen. Es ist nur in unser aller Interesse.“ Die Blicke die ihn trafen, wurden keineswegs freundlicher und so fügte er schnell hinzu: „Ich meine, wenn ich es mir aussuchen könnte, möchte ich doch vom besten Arzt behandelt werden.“ Egal was er sagte, er redete sich mit jedem Wort mehr in die Klemme.

„Das heißt ich bin keine gute Ärztin?“ Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen und brachten McKay damit beinahe dazu, das Weite zu suchen. Aber nur beinahe. Schließlich wäre er nicht er selbst, würde er nicht etwas erwidern. „Das habe ich nicht gesagt.“ Auch wenn seine Verteidigung bedenklich schlecht ausfiel.

„Doch, haben Sie, McKay“, widersprach Cassidy ihm vehement und der Doktor der Physik hoffte sich mit: „Ich meinte jemanden mit mehr unter Beschuss stehen Erfahrung“, den Hals retten zu können. Doch damit kam er bei der Ärztin nicht weit, die nur entgegnete: „Insgesamt 14 Monate mit Ärzte ohne Grenzen in afrikanischem Kriegsgebiet hat mich einiges gelehrt. Unter anderem auch, wie man unter Beschuss arbeitet.“

Wie ein Fisch auf dem Trockenen öffnete er den Mund, ohne das auch das kürzeste Wort daraus hervorkam. Nur ein erstauntes „Oh“ konnte er nicht ganz am Entfleuchen hindern.

„Genau“, nickte Cassidy und erklärte damit das Thema für erklärt, für mal sie in jenem Moment die Jumperbucht erreicht hatten, wo sie schon von einem Team Marines in einem Jumper erwartet wurden.

Mit Unbehagen dachte die Immunologin, dass sie erstens noch nie in einem dieser ihrer Ansicht nach Ungetüme geflogen war, zweitens sie noch nie einen Planeten der Pegasus Galaxie besucht hatte, als jenen, auf dem sie sich gerade befand und drittens noch nie durch ein Stargate geschickt worden war.

Dankenswerter Weise überließ ihr Teyla ihren Platz im vorderen Teil des kleinen Raumschiffes.

„Was ist da draußen passiert, Colonel“, fragte die Ärztin, kaum dass sie saß, um sich von ihrer sich immer mehr steigenden Nervosität abzulenken.

„Major Lornes Team wurde von Einheimischen überfallen. Einer seiner Männer wurde angeschossen. Das ist allerdings schon etwas her“, antwortete Sheppard sichtlich abgelenkt, als er den Start des kleinen Raumschiffes vorbereitete. Cassidy verstand den Wink, und harkte nicht weiter nach, auch wenn das hieß, dass sie nun wieder am Reißverschluss ihrer TAC-Weste herumnestelte.

„Jumper Zwei fertig zum Start“, gab der Colonel über Funk bekannt und bekam „Viel Glück, Colonel“ als Antwort.

Keine Sekunde später spürte Cassidy, auch wenn sie sich sicher wahr, dass Rodney sie darüber belehren würde, dass sie es nicht spüren konnte, wie sie langsam durch die Luft schwebten.

„Oh nein“, entfuhr es ihr. Nicht lauter als ein Flüstern, doch es war genug, um Doktor McKays Aufmerksamkeit zu erregen. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, dachte die Ärztin.

„Was haben Sie?“, harkte der Egozentriker nach, und nur am Rande bemerkte sie, dass auch der Air Force Pilot ihr einen kurzen Blick zuwarf. Sie könnte lügen, doch nur ein Blick nach Vorne genügte, um die Übelkeit, die sie soeben noch erfolgreich unterdrücken konnte, wieder aufsteigen zu lassen.

„Flugangst?“ Es kam mehr als Frage, statt als Antwort über ihre Lippen, und sie brauchte nicht die herablassenden Worte des Physikers, um zu wissen, wie dumm das eigentlich war.

„Oh bitte, das kann nicht Ihr Ernst sein. Man spürt rein gar nichts. Hören Sie, selbst eine-“

„Halten Sie die Klappe McKay“, unterbrach sie ihn, bevor er in eine Tirade verfallen konnte, „oder ich verschreibe Ihnen nichts mehr und Sie können Ihre Wehwehchen wieder von Carson untersuchen lassen!“ Sie funkelte ihn böse an, um ihren Standpunkt zu verdeutlichen, schließlich wusste sie selbst um die Albernheit ihrer Angst. Als könnte sie etwas dafür, dass ihr selbst wenn sie nur wusste, dass sie sich in einem fliegenden Etwas befand, schlecht wurde.

Offensichtlich zeigte ihre Drohung Wirkung, denn zwar imitierte ihr Stammkunde mittlerweile einen Goldfisch, aber er erwiderte nichts.

Seufzend lehnte sich Cassidy zurück, und schloss die Augen und summte innerlich vor sich hin, um auszublenden, dass sie sich erstens: in einem Raumschiff befand, zweitens: das erste Mal durch ein Stargate flog, und drittens: sie sich auf einer Rettungsmission befand.

Dabei hatte der Tag eigentlich gut begonnen.

ENDE
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