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Hold on von Katha

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Vorwort

Short-Cut: Dank einer Wette zwischen McKay und Zelenka musste Sheppard Rodney auf eine kleine Expedition begleiten, welche dann aber schnell zu einer gefährlichen Mission wird.
Spoiler: -
Charakter: Sheppard, McKay, Multi-Charakter
Kategorie: Torture, Action, Friendship
Rating: R-16
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne! - Katha

Hold on


Seine Ohren rauschten.

Er nahm kaum etwas von seiner Umgebung wahr. Nicht einmal wirklich sich selbst.

Die Bewusstlosigkeit und die Schwärze verschwanden nur sehr langsam.

Doch je mehr sie ging, desto mehr spürte er ein dumpfes Stechen.

Seine Lider schienen Tonnen zu wiegen. Er versuchte seine Augen zu öffnen, doch diese wollten ihm nicht gehorchen.

Er konnte seine Finger etwas bewegen. Nicht mehr, als ein Zucken.

Aus dem dumpfen Stechen wurde ein gleißender Schmerz, der sich überall in ihm auszubreiten schien.

John wollte etwas sagen, aber alles, was er über die Lippen brachte, war ein leises Stöhnen.

Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter. Er hörte eine vertraute Stimme, aber er verstand die Worte nicht. Sheppard konzentrierte sich. Mit aller Kraft hob er seine Lider.

John sah alles durch einen Schleier aus Nebel. Seine Gedanken wollten sich nicht ordnen. Er konnte ein Gesicht sehen, aber nicht erkennen, wem es gehörte.

Jeder Atemzug brachte Schmerzen mit sich. Langsam wurde Sheppard wieder Herr seiner Sinne.

Der Boden war feucht und er fror.

Jetzt konnte er erkennen, wem das Gesicht gehörte. Es war McKay.

Und er war es auch, der auf ihn einredete. "Versuchen Sie, ruhig zu atmen."

Erst jetzt bemerkte John, dass er nur stoßweise die Luft in seine Lungen sog. Wieder riss sich Sheppard zusammen.

Er konzentrierte sich auf seine Atemfrequenz, versuchte sie zu senken. Tatsächlich. Es funktionierte.

"Gut so", bestätigte der Wissenschaftler.

John winkelte seinen Arm an, um sich abzustützen. Der Soldat ignorierte den Schmerz einfach. Er wollte sich wenigstens aufrichten.

Rodney erhöhte den Druck seiner Hand auf Sheppards Schulter und zwang diesen damit liegen zu bleiben. "Keine gute Idee."

Sheppard gehorchte. Ihm fehlte im Moment einfach die Kraft zu widersprechen.

John hob seinen Kopf, um sich umzusehen. Allerdings konnte er nicht wirklich viel erkennen.

Es war dunkel. Nur schwummriges Licht, das von Rodney Taschenlampe kam, erfüllte seine Umgebung.

In der Luft flogen kleine Staubpartikel, die seine Kehle reizten. Wo zum Henker war er eigentlich? So sehr er auch in seinen Gedanken wühlte. Er fand keine Erklärung.

Alles, woran er sich erinnern konnte, war, dass er sich von Rodney hatte überreden lassen mit ihm einen unbewohnten Planeten zu besuchen. Der Wissenschaftler hatte mit Dr. Zelenka gewettet, dass er selbst auf der verlassensten Welt irgendetwas Essbares finden konnte. Colonel Carter genehmigte die kleine Expedition hierher, da keinerlei Gefahren von hier auszumachen gewesen waren.

So kann man sich täuschen, dachte Sheppard bitter.

Ronon und Teyla hatten sich geweigert McKay zu begleiten. Beide hatten irgendeine gute Ausrede gefunden. Ehe er sich auch ein glaubhaftes Argument ausdenken konnte, um diesem Spektakel zu entgehen, hatte ihn Sam dazu verdonnert Rodney zu begleiten.

Seine Gedanken wurden wieder etwas klarer. Jetzt fiel ihm wieder ein, dass der Wissenschaftler ihn mehr oder weniger dazu überredet hatte, eine Höhle zu betreten. McKay hatte kurz vor dem Eingang irgendetwas von Pilzen gesprochen. Er hatte gar nicht richtig zugehört.

Sie beide waren einige Schritte in die Höhle gegangen und dann wusste er nur noch, dass es plötzlich eine Menge Krach gegeben hatte. Und jetzt lag er hier.

"Was ist passiert?", brachte John mit Mühe über seine Lippen.

"Der Boden ist unter unserem Gewicht eingebrochen."

"Was?"

"Das ist nicht so einfach zu erklären...." Rodney konnte seinen Satz nicht zu Ende führen, da Sheppard ihn unterbrach. "Keine Umschweife."

McKay holte tief Luft. "Der Boden besteht hier nicht aus Gestein, sondern aus Granit. Diese Tatsache allein ist noch nicht schlimm. Allerdings muss unter dieser Höhle einmal ein unterirdischer Fluss gewesen sein, der den Granit immer weiter abgetragen hat, bis er nur noch wenige Zentimeter breit war. Unser Gewicht hat das Ganze dann zum Brechen gebracht. Wenigstens ist der Fluss weitestgehend versiegt, sonst wären wir ertrunken." Rodney machte eine kurze Pause und fügte leise hinzu: "Was aber jetzt auch keinen großen Unterschied macht, da wir hier nicht herauskommen werden wir so oder so sterben. Nun werden wir eben nicht ertrinken, sondern verhungern."

"Immer dieses negative Denken von Ihnen. Atlantis erwartet uns zum Abend wieder zurück. Wenn wir nicht rechtzeitig erscheinen, wird Colonel Carter einen Suchtrupp losschicken."

"Mag ja alles sein. Nur werden die uns nicht finden."

John verdrehte die Augen. "Und warum nicht?"

"Das Loch, durch das wir gebrochen sind, ist verschüttet. Das heißt, die Höhlendecke, oder wenigstens ein Teil davon, muss durch die Erschütterung ebenfalls eingebrochen sein." McKay hob abwehrend die Hand, als er bemerkte, dass John etwas sagen wollte. "Und kommen Sie mir jetzt nicht mit den Funkgeräten, oder unseren Peilsendern, denn weder das Eine noch das Andere funktioniert hier unten. Der Boden auf diesem Planeten ist quasi vollgestopft von irgendwelchen Metallen, die die Funkfrequenz stören und besagte Metalle plus die Dichte des Gesteins hier verhindert das Senden des Signals unserer Peilsender. Das wiederum hat zur Folge, dass weder Atlantis noch sonst irgendwer uns finden wird." Mit dem letzten Wort seines Satzes schüttelte Rodney verzweifelt seinen Kopf.

Das ist wirklich nicht gut, stellte John gedanklich fest, fügte aber laut hinzu: "Nur die Ruhe, Rodney. Wir finden schon einen Weg hier heraus."

Diesmal entschlossen richtete sich Sheppard auf. In seinem Rücken brach ein Sturm von Schmerzen aus. Ein Stöhnen entfuhr dem Soldaten.

Er drohte wieder zusammenzusacken, riss sich aber zusammen. Er stützte sich mit beiden Armen ab, um nicht wieder einfach auf dem Boden zu landen.

John keuchte vor Anstrengung. McKay blickte ihn erschrocken an. "Ich habe doch gesagt, dass das keine gute Idee ist."

Der Wissenschaftler wollte Sheppard wieder zum Hinlegen bewegen, aber der Soldat schüttelte den Kopf. Es würde nichts bringen, wenn er hier einfach nur so rumlag. Sie mussten selbst einen Weg nach draußen finden.

John war der militärische Leiter von Atlantis. Er hatte gegenüber seinem Teamkollegen eine Verantwortung zu tragen. Er musste sich jetzt einfach am Riemen reißen.

Sheppard holte noch einmal tief Luft und stand dann mit einem Ruck auf. Er ignorierte den stechenden Schmerz in seinem Rücken und unterdrückte einen Schrei.

Die plötzliche Bewegung machte seinem Kreislauf zu schaffen. Seine Ohren rauschten wieder. Seine Beine wollten sein Gewicht nicht tragen und drohten, einfach unter ihm wegzubrechen.

John geriet ins Wanken. McKay reagierte schnell und stützte den Soldaten.

Stell dich nicht so an, fluchte John gedanklich.

Sheppard schloss seine Augen und konzentrierte sich auf seinen Herzschlag. Er zwang sich zur Ruhe. Auf der Stirn des Soldaten stand der Schweiß vor Anstrengung, aber er gewann wieder die Kontrolle über seinen Körper zurück. Das Rauschen verschwand und er stand sicher.

Seine Beine protestierten zwar noch immer, aber sie fühlten sich immerhin nicht mehr an, als wären sie aus Pudding. John öffnete seine Lider.

Na also. Es geht doch, lobte sich der Soldat selbst.

Sheppard schob McKay etwas beiseite und zwang diesen damit seinen Griff zu lösen. Er wollte keine Schwäche zeigen.

"John...", begann der Wissenschaftler seinen Satz.

"Schon gut", sagte Sheppard schnell.

Rodney sah ihn zwar noch mehr als skeptisch an, zuckte dann aber mit den Schultern. McKay wusste selbst, dass es nichts brachte, wenn er jetzt widersprach. Dazu kannte er den Soldaten zu gut.

Erst jetzt fiel John auf, dass der Wissenschaftler ziemlich blass war. Ein paar Schrammen zierten dessen Gesicht. "Bei Ihnen alles in Ordnung?", fragte Sheppard besorgt.

"Wir sitzen hier unten fest. Was soll daran in Ordnung sein?"

"McKay", sagte John ermahnend.

"Wenn Sie wissen möchten, ob ich verletzt bin, kann ich Sie beruhigen. Mit tut zwar alles weh, aber mehr als ein paar blaue Flecken wird es wohl nicht geben. Wir hatten Glück. Es waren nur zwei oder drei Meter, die wir gefallen sind." Leise fügte der Wissenschaftler hinzu. "Außerdem bin ich weicher gelandet, als Sie."

Sheppard ahnte, was Rodney damit meinte.

Immerhin tauge ich schon mal als Matratze, schimpfte John in sich hinein.

"Sie meinen, dass hier ist das Bett eines versiegten Flusses?", versicherte sich Sheppard.

"Ich meine das nicht nur, ich weiß es."

"Na wunderbar." Mit diesen Worten wandte sich John nach rechts und machte einen Schritt vorwärts.

"Hey. Moment mal. Was wird das?"

"Ein unterirdischer Fluss hat die Eigenschaft irgendwann einmal ans Tageslicht zu treten. Und wir wollen doch nach draußen. Also ist die beste Möglichkeit von hier wegzukommen, wenn wir der Fließrichtung des Wassers folgen."

"Das ist mir auch klar, aber woher wollen Sie wissen, in welche Richtung der Fluss damals gelaufen ist?", nörgelte der Wissenschaftler.

"Ich bitte Sie, McKay. Das ist nicht sonderlich schwer festzustellen. Wir müssen in diese Richtung." John deutete nach rechts. "Sie haben doch Physik studiert. Gerade Sie sollten doch wissen, dass ein Fluss nicht bergauf fließen kann." Sheppard grinste.

Rodney sah sich verdutzt um. John hatte recht. Wenn er ganz genau hinsah konnte er erkennen, dass der Boden nach rechts hin etwas abfiel. Er hatte sich blamiert und das gefiel McKay ganz und gar nicht. "Wehe Sie erzählen das jemandem." Trotzig setzte sich Rodney in Bewegung.

Sheppard schmunzelte. Das war wirklich typisch McKay.

Trotzig setzte sich Rodney in Bewegung.


Johns Rücken schmerzte von Schritt zu Schritt immer mehr. Die Schweißtropfen rannen ihm über das Gesicht. Irgendetwas stimmte nicht. Sheppard konnte nur hoffen, dass er sich keinen Wirbel angebrochen hatte. Wäre das der Fall, waren seine Bewegungen pures Gift für diese Art von Verletzung. Eine falsche Belastung und der Bruch würde sich verschieben. Was das bedeuten konnte, wusste der Soldat nur zu gut. Einmal abgesehen davon, dass er vielleicht seine Gehfähigkeit einbüßen könnte, wäre er hier unten verloren. Schnell schüttelte John diesen Gedanken ab. Die Schmerzen wurden zwar schlimmer, aber er konnte sie verdrängen, wenn er sich zusammenriss. Solange er keine unbedachte Bewegung machte, konnte er es aushalten. Er konnte es sich jetzt nicht erlauben, Schwäche zu zeigen. Er war mehr als nur froh, dass hier schlechte Sicht herrschte. So konnte McKay wenigstens nicht sehen, dass es ihm nicht sonderlich gut ging.

"Wir laufen hier schon seit Stunden herum", unterbrach Rodney das Schweigen und fuchtelte zur Unterstreichung der Worte mit seiner Uhr herum. Die kleinen, leuchtenden Ziffern des digitalen Zeitmessers bestätigten diese Behauptung auch.

Die zwei Männer waren bereits vier Stunden unterwegs und von Tageslicht war weit und breit nichts zu sehen. Würden die Batterien ihrer Taschenlampen versagen, stünden John und Rodney in absoluter Dunkelheit. Nicht einmal die sprichwörtliche Hand vor Augen könnten sie mehr erkennen. Dann hätten sie wirklich ein ernsthaftes Problem. Als wäre die Situation nicht so oder so schon schlecht genug.

"Gehen Sie einfach weiter", befahl Sheppard. Seine Stimme klang wohl nicht ganz so fest, wie er geglaubt hatte, denn der Wissenschaftler hob seine Taschenlampe und leuchtete dem Soldaten direkt ins Gesicht. "Alles in Ordnung?"

Die Helligkeit blendete John. Er hob seine Hand zum Schutz vor sein Gesicht. "McKay, drehen Sie die verdammte Lampe weg." Sheppard gab Rodney bewusst keine Antwort auf seine Frage. Der Wissenschaftler konnte sich auch so denken, dass es ihm nicht blendend ging.

McKay richtete den Lichtstrahl wieder auf den Boden. Der feuchte Grund glitzerte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren setzte sich John wieder in Bewegung.

McKay war nicht eben gut darin zu Schweigen. Also fing der Wissenschaftler an Sheppard von irgendwelchem unnützen Zeug zu erzählen. Er berichtete über seine Schwester, seine Familie, seine Kindheit, die seiner Meinung nach völlig verkorkst gewesen war und natürlich von wissenschaftlichen Durchbrüchen, die er erreicht hatte. Das Dr. Zelenka ihm dabei geholfen hatte, verschwieg Rodney schlicht weg.

John spielte mit. Der Soldat wusste, dass Rodney einfach nur versuchte sich abzulenken. Eine positive Einstellung war nicht eben die größte Stärke von McKay.

Irgendwann verstummte der Wissenschaftler. Er hatte anscheinend nichts mehr zum Erzählen. John tat Rodney den Gefallen und führte das Gespräch selbst weiter. Es machte ihm zwar nicht wirklich Spaß und er war auch nicht gerade gut darin, aber er hatte beim besten Willen keine Lust sich Rodneys Ausmahlung ihrer beider Tode anzuhören. Also berichtete er von Einsätzen, die er früher entweder geleitet oder mitgemacht hatte. Warum er überhaupt zum Militär gegangen war und weshalb er sich für Atlantis freiwillig gemeldet hatte. Den gefühlsmäßigen Part seiner Geschichten ließ Sheppard bewusst weg. Er hatte so oder so Schwierigkeiten damit seine Emotionen zu zeigen und die Tatsache, dass er mit Rodney in einem unterirdischen Flussbett feststeckte, gab ihm nicht eben einen Anreiz seine Einstellung zu ändern.

Irgendwann wurde dem Soldaten das Sprechen zu anstrengend. Sie waren jetzt fünf Stunden unterwegs und der Schmerz in seinem Rücken nahm immer mehr zu. Er kostete ihm mittlerweile mehr als nur Mühe ein Stöhnen bei jedem Schritt ein Stöhnen zu unterdrücken.

McKay unterbrach die Stille. "Danke."

"Wofür?", fragte der etwas überraschte Sheppard.

"Ich weiß, dass ich Sie mit meinem Gerede mehr als nur genervt habe. Trotzdem haben Sie mitgemacht. Ich weiß, ich bin ein Schwarzseher...."

"Schon gut", unterbrach Sheppard Rodneys Satz. Wie gesagt, er war nicht sonderlich gut darin solche Gespräche zu führen. Außerdem strengte ihn das Sprechen an. Er musste seine Kräfte schonen.


Die beiden Männer liefen noch eine halbe Stunden lang. Dann gaben plötzlich Sheppards Beine nach. Ohne Vorwarnung krachte dieser auf die Knie und blieb keuchend in dieser gekrümmten Haltung.

Rodney war so überrascht, dass er im ersten Augenblick einen kleinen Schritt zurückschrak, dann aber sofort an Johns Seite trat. "Sheppard, was ist?"

Der Soldat schluckte. "Eine Pause wäre jetzt wohl eine gute Idee", presste John zwischen seinen Lippen hervor. Sein Rücken brachte ihn noch um.

Rodney zog seine Augenbrauen zusammen. "Was ist los mit Ihnen?"

"Nichts", zischte der Soldat.

"Ich glaube nicht, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist den Starken zu markieren."
Kurzerhand kniete sich McKay hinter Sheppard und hob dessen Hemd. John wehrte sich nicht. Er konnte erkennen, dass der Wissenschaftler seine Taschenlampe hob, um besser sehen zu können.

Rodney sagte nichts. Kein gutes Zeichen, dachte John.

Plötzlich spürte er, wie der Wissenschaftler vorsichtig seine Hand auf eine Stelle an seinem Rücken legte. Die kleine Berührung brachte den Soldaten zum Stöhnen. Schnell zog Rodney seine Finger zurück. Immer noch kein Ton von ihm.

McKay zog Johns Hemd langsam wieder hinunter und setzte sich dann neben den Soldaten auf den Boden. "Sie haben recht. Wir sollten eine kurze Rast einlegen."

Hier stimmt doch irgendwas nicht, stellte Sheppard gedanklich fest.

"Was ist los?", hakte John nach. McKay wollte nicht wirklich antworten. Sheppard konnte sehen, wie unangenehm dem Wissenschaftler diese Frage war.

"Rodney", ermahnte John.

"Ich bin kein Arzt", antwortete McKay schlicht.

"Ich habe jetzt wirklich keine Lust auf dieses Spiel. Also, raus mit der Sprache."

Rodney überlegte kurz, sagte aber dann: "Über die gesamte linke Hälfte Ihres Rückens hat sich ein Hämatom ausgebreitet. Ein paar Zentimeter von Ihrer Wirbelsäule entfernt sind zwei massive, harte Schwellungen zu erkennen. Wahrscheinlich sind dort Ihre Rippen durchgebrochen und haben irgendein Blutgefäß zerstört. Das Hämatom scheint sich nicht weiter auszubreiten. Sieht also aus, als wäre die innere Blutung gestoppt."

"Gut." John atmete innerlich auf. Das waren zwar keine guten Nachrichten, aber so war es immer noch besser, als wenn es seine Wirbelsäule erwischt hätte.

"Was ist bitte daran gut?", entwich es McKay. Der Wissenschaftler verstand die Welt nicht mehr.

"Ich hatte befürchtet, dass meine Wirbelsäule verletzt sein könnte. Also gefällt mir diese Nachricht wesentlich besser."

"Sie haben befürchtet....", wiederholte Rodney Sheppards Worte sarkastisch. "Sind Sie die ganze Zeit vielleicht nicht auf die Idee gekommen mir etwas davon zu erzählen?"

"Was hätte das denn gebracht?"

McKay stutzte. John hatte eigentlich recht. Es hätte überhaupt nichts gebracht, aber ihm ging es um das Prinzip. Der Soldat hätte es ihm sagen sollen. Sauer schnaubte Rodney auf und rutschte an die Wand hinter ihm. Mit verschränken Armen setzte er sich nieder und starrte stur gerade aus.

Sheppard zuckte mit den Schultern und setzte sich ebenfalls unter einiger Kraftaufwendung, die leider mit Schmerzen verbunden war, neben McKay.

Als der Soldat sich mit dem Rücken an die Wand lehnen wollte, zuckte dieser zusammen und keuchte auf. Du Idiot, beschimpfte sich Sheppard selbst.

McKay blickte kurz zu John auf und zog dann, ohne eine Wort zu sagen, seine Weste aus, rollte diese zusammen und legte sie kurzerhand hinter Sheppard.

John blickte den Wissenschaftler überrascht an, ließ sich aber dankbar nach hinten gleiten. Es war zwar immer noch nicht eben angenehm, aber er konnte es so aushalten. Keiner von beiden sprach ein Wort.

John holte seine Trinkflasche heraus und nahm ein paar kräftige Schlücke. Außerdem nahm er sich etwas zu Essen von seiner Notration. Das hätte er schon früher machen sollen. Erst jetzt merkte Sheppard, wie durstig und hungrig er eigentlich war.

McKay sah den Soldaten kurz an und beschloss dann ihm es gleich zu tun. Nach einer Weile ergriff Rodney das Wort: "Es tut mir leid."

Sheppard war überrascht und verschluckte sich fast am letzten Stück seines Riegels. "Was?"

"Es ist meine Schuld, dass wir in dieser Lage sind. Hätte ich die verdammte Wette mit Zelenka nicht angenommen, wäre das alles hier nicht passiert."

John winkte ab. "Schon in Ordnung."

"Nein, gar nichts ist in Ordnung", entfuhr es McKay. "Wir werden hier unten elendig verrotten und ich bin dafür verantwortlich."

Sheppard überlegte einen Moment, was er sagen sollte. Normalerweise war es nicht die Art des Wissenschaftlers sich die Schuld an irgendeinem Unglück zu geben. Für gewöhnlich suchte McKay immer einem Verantwortlichen. "Wir werden nicht sterben. Wir finden einen Weg hier raus. Also lassen Sie es gut sein."

Gerade, als Rodney etwas erwidern wollte, drang ein Geräusch an die Ohren der beiden Männer. So leise, dass es kaum hörbar war. Sheppard hob ruckartig seine Hand und wies den Wissenschaftler damit an, ruhig zu sein.

Es dauerte nicht lange, dann konnten sie es noch einmal hören, Diesmal näher, als zuvor. Es klang wie ein Schlurfen.

John sah Rodney fragend an, aber der schüttelte nur den Kopf. Was zum Teufel ist das, fragte sich der Soldat.

Wieder dieses Geräusch. Sheppard quälte sich auf seine Beine. Er hatte noch nicht wirklich genug Kraft geschöpft, riss sich aber zusammen.

Rodney erhob sich ebenfalls und blickte ängstlich umher. Diesmal dauerte es länger, bis sie etwas vernehmen konnten, aber was es auch immer war, es war ihnen noch näher gekommen.

John schaltete nun ebenfalls seine Taschenlampe ein und leuchtete nach links. Der dünne Lichtstrahl durchbrach die Dunkelheit und tastete sich abwechselnd am Boden und an den Wänden entlang, bis er sich in der Tiefe verlor.

Sheppard leuchtete in die andere Richtung, aber auch dort bot sich ihm das gleiche Bild.

Etwas verwirrt sah sich der Soldat um. Hatte er sich etwa getäuscht? Hier konnte man sich schließlich leicht etwas einbilden. Seine Sinne hatten ihm wahrscheinlich einen Streich gespielt. Gerade, als er Entwarnung geben wollte, ertönte ein Brüllen über den beiden Männern.

Erschrocken riss John seine Taschenlampe nach oben. Entsetzt weiteten sich seine Augen.

So etwas hatte er noch nie gesehen. "Verdammt", flüsterte der Soldat.

An der Decke hing eine Kreatur ohne gleichen. Der Kopf war riesig. Die Augen schienen völlig schwarz zu sein und quollen förmlich aus den Höhlen. Das Wesen hatte eine langgezogene Schnauze. Das Maul stand weit offen und entblößte so die vielen weißen, spitzen Reißzähne. Die Zunge hing heraus und eine Art blauer Speichel tropfte zu Boden.
Der Körper wirkte gedrungen, ließ aber ahnen, dass er quasi nur aus Muskeln bestand. Die Beine waren kurz, aber kräftig. Außerdem hatte es an den Hinterläufen fünf lange Glieder, ähnlich wie Finger, mit denen es sich in den Furchen an der Decke festhielt. Die Arme hatte es eng an die Flanken gedrückt, aber dennoch konnte John die langen Krallen sehen.

Dieser Augenblick dauerte nicht länger als vielleicht eine oder zwei Sekunden, aber es reichte aus, um den Soldaten erkennen zu lassen, dass dieses Wesen mit Sicherheit nicht zum Kuscheln vorbei gekommen ist war.

Entschlossen hob Sheppard seine P90 und begann zu feuern. Ein paar Schüsse trafen. Die Kreatur brüllte vor Pein, löste ihren Griff und ließ sich mit einem dumpfen Knall zu Boden fallen. Rasend vor Wut machte das Wesen einen Satz nach vorne.

John riss McKay, der die ganze Zeit wie vom Donner gerührt dastand, gerade noch mit nach hinten, bevor die Klauen sie treffen konnten.

Sheppard eröffnete wieder das Feuer. Die Kreatur wandte sich unter dem Kugelhagel und brach dann endlich leblos zusammen. John keuchte. Rodney brachte noch immer kein Wort heraus.

"Wir sollten hier schleunigst verschwinden", sagte John trocken, packte McKay am Arm und zog ihn mit sich.

Endlich hatte der Wissenschaftler seine Sprache wieder gefunden und stammelte: "Was zum Teufel war das?"

"Keine Ahnung und es ist mir auch egal. Jedenfalls sah es nicht so aus, als ob es Freundschaft mit uns schließen wollte", antwortete der Soldat sarkastisch.

"In der Antikerdatenbank wurde eine solche Kreatur überhaupt nicht erwähnt."

"Vielleicht haben sich die Antiker etwas dabei gedacht und es mit Absicht verheimlicht. Wäre ja nicht das erste Mal, dass wir so etwas erleben."

"Aber warum sollten die das getan haben?"

"Fragen Sie sie doch selbst und wenn Sie schon dabei sind, können Sie sich ja auch gleich erkundigen, warum sie zig andere Dinge ebenfalls nicht erwähnt haben. Achja, ein paar Gateadressen zu Planeten, auf denen wir ZPMs finden können, wären auch sehr hilfreich."

"Schon gut. Ich habe es ja verstanden", sagte McKay.

"Freut mich", gab John zurück und fügte dann hinzu. "Wir sollten uns wirklich beeilen. Ich bezweifle ernsthaft, dass es hier unten nur eines von diesen Dingern gibt."

"Noch mehr?", fragte Rodney entsetzt.

"Es würde mich wundern, wenn wir einmal Glück hätten und es anders wäre."

Im Eiltempo gingen sie dem das Flussbett entlang, bis sie plötzlich an einer Wegzweigung ankamen.

"War ja klar", fluchte Sheppard.

"In welche Richtung sollen wir gehen?"

Ein Gebrüll durchbrach die Stille. Keine Sekunde später war Krach zuhören, der von links kam.

"Damit hat sich Ihre Frage wohl erübrigt."

Die beiden Männer stürmten die rechte Abzweigung. John schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass das auch die Richtung nach draußen war. Wenn sie hier noch tiefer in das Höhlensystem getrieben wurden, war ihr Tod so gut wie sicher.

John drehte sich immer wieder nach hinten um, aber noch war nichts von dieser Kreatur zu sehen.

Wie aus dem Nichts fiel von einem auf den anderen Moment eine dunkle Masse zu Boden, die sich dann schnell aufrichtete. Eine dieser Kreaturen stand vor ihnen und fauchte sie an.

Als wäre das nicht genug, erklang hinter den beiden Männern wieder ein Brüllen. Nur war es diesmal wesentlich lauter und damit auch näher. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde hier ein nettes, kleines Klassentreffen stattfinden.

Abermals riss John seine Waffe nach oben und drückte ab. Das Wesen wurde ein paar Mal getroffen, wich dann aber schnell in die Dunkelheit, außerhalb der Reichweite des Lichtstrahls der Taschenlampe, zurück.

Hinter ihnen erklang ein lautes Poltern. Die andere Kreatur hing halb an der Denke, halb an der Wand und starrte die beiden Männer an. Das andere Wesen zeigte sich ebenfalls wieder.

John und Rodney saßen in der Falle.

"Verdammt", fluchte Sheppard.

Eine der Kreaturen setzte sich langsam in Bewegung. Anscheinend hatte es plötzlich überhaupt keine Eile mehr. Warum auch? Ihre Beute war so gut wie sicher.

"Schießen Sie endlich!", schrie John.

Die Worte weckten den Wissenschaftler aus seiner Starre. Rodney begann endlich das Feuer zu eröffnen.

John tat es ihm gleich, aber das Wesen wich auf die Wand aus und machte einen gewaltigen Satz nach vorne.

Es riss Sheppard mit sich zusammen um und erwischte die Seite des Soldaten mit seinen Krallen. John schrie vor Schmerz auf, behielt aber einen kühlen Kopf und rammte den Lauf des Gewehres in ein Auge der Kreatur. Diese brüllte auf.

Sheppard reagierte sofort, steckte die Mündung der P90 in das weitaufgerissene Maul und drückte ab. Noch im gleichen Moment sackte das Wesen in sich zusammen und begrub den Soldaten unter sich.

John konnte nach immer die Schüsse von Rodney hören. Mit aller Kraft wuchtete er den Körper der Kreatur zu Seite und kämpfte sich darunter hervor. Mit einem Ruck drehte er sich herum.

McKay war inzwischen gegen die Wand gedrängt worden und lag benommen auf dem Boden. Seine Waffen lag ein paar Meter entfernt von ihm. Das Wesen musste sie ihm aus der Hand geschlagen haben, denn Rodney Ärmel war aufgerissen und Blut tropfte nach unten.

Sheppard überlegte nicht lange und drückte ab. Die Geschosse trafen ihr Ziel, verfehlten aber die gewünschte Wirkung. Die Kreatur fiel nicht um, sondern sprang lediglich etwas zurück. Sofort war John auf den Beinen, eröffnete einen Kugelhagel und sprintete zu der am Boden liegenden P90. Noch im Lauf hob er die Waffe auf und stellte sich zwischen die Kreatur und seinen Freund. Das Wesen war anscheinend etwas verwirrt über die Handlung des Menschen vor ihm, denn es stand nur da und fauchte.

"Das ist kein guter Moment für ein Nickerchen!", rief John und warf dem Wissenschaftler das Gewehr vor die Nase.

Das Geschrei war wohl der Startschuss für die Kreatur, denn sie bewegte sich schnell nach vorne. Bevor Sheppard überhaupt zum Schießen kam, lag er schon am Boden und blickte direkt in die geöffnete Schnauze des Wesens. Speichel tropfte ihm auf die Stirn. Er hatte seine Waffe verloren und seine Arme waren unter den Vorderläufen dieses Monsters begraben. Sheppard konnte sich nicht bewegen, geschweige denn sich wehren.

Die Reißzähne näherten sich bedrohlich Johns Gesicht.

"McKay!", brüllte der Soldat.

Plötzlich ertönte ein einziger Schuss. Blut spritzte auf Johns Gesicht. Langsam stürzte die Kreatur zur Seite und blieb regungslos liegen. Sheppard keuchte vor Anstrengung. Sein Körper war voller Adrenalin.

John suchte mit seinem Blick McKay. Der Wissenschaftler stand an der Wand gelehnt und ließ gerade seine Waffe fallen. Keine Sekunde später wankte Rodney auf John zu und ließ sich neben ihm auf die Knie fallen. McKay hatte jegliche Gesichtsfarbe verloren. Der Schweiß tropfte ihm zu Boden.

"Das war knapp", stellte Sheppard stöhnend fest. Er hob seine Hand und suchte die Stelle, an der ihn die Kreatur mit den Klauen erwischt hatte.

Als er seine Finger betrachtete, waren diese voller Blut, aber John verspürte kaum Schmerzen. Das Adrenalin in seinem Körper verdränge diese. Trotzdem. Eine weitere Verletzung war das Wenigste, was die beiden Männer jetzt noch gebrauchen konnten John ließ seinen Kopf wieder nach unten sacken.

Ausgerechnet das noch, dachte der Soldat.

Rodney kniete noch immer neben Sheppard und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf dessen Wunde.

"Halb so wild", sagte John in ruhigem Ton. Er log damit nicht nur den Wissenschaftler, sondern auch sich selbst an.

Langsam kämpfte er sich in eine aufrechte Position und wollte sich anlehnen, aber sein Rücken protestierte mit einer Schmerzwelle gegen die Belastung. Sheppard keuchte auf. Ohne lange zu überlegen richtete sich Rodney auf, setzte sich hinter John und bettete diesen auf seinen eigenen Körper.

Diese Situation war John ganz und gar nicht geheuer. Er wollte sich von McKay entfernen, was aber nicht funktionierte, da ihn der Wissenschaftler wieder zurückdrückte.
"Glauben Sie mir, mir gefällt das selbst überhaupt nicht und ich werde Ihnen eigenhändig den Hals umdrehen, wenn Sie es wagen sollten das irgendjemanden zu erzählen, aber es geht nun mal nicht anders." Rodney sagte diese Worte in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete.

Sheppard ließ erschöpft seinen Kopf sinken. Rodney hatte recht. Es ging jetzt nun mal nicht anders. Er musste sich ausruhen, Kraft schöpfen. McKay riss sich den zerfetzten Ärmel völlig von der Kleidung und drückte das Stoffstück auf die Wunde des Soldaten. Sheppard stöhnte auf, wehrte sich aber nicht.

"Die Wunde ist nicht allzu tief", sagte Rodney.

"Wir können nicht lange hier bleiben. Es wird nicht lange dauern, dann haben wir wieder Gesellschaft."

"Das weiß ich selbst, aber Sie sind im Moment wohl eher nicht in der Lage auch nur einen Schritt zu machen."

"Dann gehen Sie schon mal vor", sagte John trocken. Er konnte sich im Augenblick wirklich nicht rühren, aber nur weil er nicht vom Fleck kam, musste das ja nicht auch für seinen Freund gelten.

Rodney schaute Sheppard verdutzt in die Augen. "Mit Sicherheit nicht."

John atmete tief ein. "Rodney, ich....."

"Jetzt halten Sie endlich Ihren Mund, Sheppard", unterbrach ihn der Wissenschaftler.
"Sparen Sie sich Ihre Kräfte für später auf. Ich werde Sie hier nicht zurück lassen."

So kannte John seinen Freund nicht. Für gewöhnlich war der Wissenschaftler der Erste, der sich einer Gefahr entziehen wollte. Sheppard lächelte kurz, sagte aber nichts mehr.


Die beiden Männer saßen so eine halbe Stunde da.

Das Adrenalin hatte sich mittlerweile aus Johns Blutgefäßen verabschiedet und das spürte er auch. Die Schmerzen hatten in den vergangenen Minuten immer mehr zugenommen. Sein ganzer Körper war mit Schweiß überdeckt. Er fühlte sich heiß und die Fleischwunde brannte, wie Feuer. Wenn er Pech hatte und das war unter Garantie so, hatte er sich eine Infektion eingefangen.

Es kann ja nur noch besser werden, dachte der Soldat ironisch.

Er musste sich jetzt konzentrieren. Die beiden Männer konnten hier nicht länger verweilen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine weitere Kreatur auftauchte würden und das konnten sie jetzt wirklich nicht gebrauchen.

"Wir müssen weiter", sagte John entschlossen.

"Ich glaube nicht, dass..." Rodney konnte seinen Satz nicht zu Ende bringen. Sheppard setzte sich aufrecht hin und konzentrierte sich, um nicht gleich wieder zurück zu sacken.

"John!", ermahnte der Wissenschaftler den Soldaten.

Sheppard ignorierte McKay. Da musste er jetzt durch. John holte noch einmal tief Luft und stand dann auf. Diesmal konnte er ein Aufkeuchen nicht unterdrücken. Um ihn herum schien sich alles zu drehen. Rodney sprang schnell auf, um Sheppard zu stützen.

Johns Beine wollte nicht so, wie er. Sein Atem kam stoßweise. Die Fleischwunde brannte und sein Rücken tobte. Der Soldat brauchte einige Minuten, um sich wieder zu fangen, aber er schaffte es.

Als er seinen Körper wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, befahl John: "Los jetzt."

Vorsichtig setzte er einen Schritt vor den anderen. Immer gestützt von McKay. Die Beiden kamen zwar nicht sonderlich schnell voran, aber es war besser, als einfach herumzusitzen und darauf zu warten, angegriffen zu werden.

Es dauerte nicht allzu lange, da konnte John ein Rauschen hören. Er blieb stehen und lauschte. War es wieder sein Gehör, das ihm einen Streich spielte?

"Was ist?", fragte Rodney.

Sheppard schüttelte seinen Kopf und wies seinen Freund an still zu sein.

Nein, er hörte tatsächlich etwas. "Hören Sie das nicht?" Jetzt spitzte auch McKay seine Ohren. Tatsächlich. Der Wissenschaftler nickte. Er vernahm auch etwas.

"Dann wollen wir mal nachsehen, was es ist."

"Sind Sie verrückt?! Vielleicht ist es eine dieser Kreaturen! Wir würden ihnen direkt in die Arme laufen!" Rodney hatte Angst und er machte daraus auch keinen Hehl.

"Ich glaube nicht, dass es so ein Wesen ist. Die hören sich anders an."

"Ach so. Ich hatte vergessen, dass Sie ja so viel Zeit mit diesen Monstern verbracht haben und Sie studiert haben. Natürlich können Sie von Weitem erkennen, dass wir nicht direkt in unseren Tod hineinlaufen", schrie McKay sarkastisch.

"Wenn Sie unbedingt sterben wollen, dann schreien Sie nur weiter so. Das wird diese Kreaturen auf direktem Weg zu uns führen", antwortete Sheppard ernst und fuhr dann fort: "Vertrauen Sie mir einfach."

Rodney überlegte einen Moment, setzte sich dann aber doch zusammen mit dem Soldaten in Bewegung. Er hatte so oder so keine andere Wahl. Je näher sie diesem Rauschen kamen, desto lauter wurde es.

"Das muss ein Fluss sein", stellte John fest.

McKay stimmte mit einem stummen Kopfnicken zu. Sheppard hatte also recht gehabt.

"Das könnte unser Weg hier heraus sein", sagte der Soldat und lächelte dabei.

Rodney konnte das Gesicht seines Freundes sehen. Das Grinsen sollte ihn wohl aufmuntern, aber es funktionierte nicht wirklich. Sheppard sah nicht gut aus. Er war blass und zitterte leicht am Körper, der von Schweiß gebadet war. McKay konnte selbst durch die Uniform spüren, dass John mehr als nur heiß war.

Rodney wusste, dass sich Sheppard nur wegen ihm zusammenriss. Er wollte gar nicht wissen, wie sehr John litt.

Sheppard bemerkte den besorgten Blick des Wissenschaftlers, deutete ihn aber anders.
"Keine Sorge. Wir werden hier unten schon nicht sterben."

Rodney richtete seine Augen wieder nach vorne. Er musste jetzt selbst auch stark sein. McKay verstärkte seinen Griff, um John besser stützen zu können und ging weiter.

Es dauerte keine fünf Minuten, da war wieder ein Fauchen zu hören. Zwar noch weit entfernt, aber laut genug, um gehört zu werden. Rodneys Augen weiteten sich vor Entsetzen und Angst.

Sheppard überlegte nicht lange. Er hatte bereits sein Reservemagazin einwechseln müssen und davon hatte er auch schon die meisten Schuss Patronen verbraucht. Für einen weiteren Kampf würde die Feuerkraft wahrscheinlich nicht reichen.

"Wir müssen uns beeilen", sagte John beschwörend. McKay brauchte nicht lange, um zu verstehen.

Sie beschleunigten ihre Schritte. Sheppard mobilisierte noch einmal seine Kräfte, um schneller voranzukommen.

Sowohl sein Rücken, als auch seine Wunde an der Seite protestierten mit mächtigen Schmerzwellen gegen die vermehrte Belastung, aber John ignorierte diese einfach. Er hatte in harter Schule lernen müssen Qualen wenn nötig verdrängen zu können. Er wusste zwar, dass er das zu einem späteren Zeitpunkt büßen müsste, aber das war jetzt sein geringstes Problem.

Plötzlich konnten sie wieder dieses Schlurfen hören, dass sich unaufhaltsam ihrer Position näherte.


Das Rauschen des Flusses war mittlerweile zu einem Toben geworden. Selbst die Luft roch mittlerweile nach Wasser. Es konnte nicht mehr weit sein. Und tatsächlich, wie aus dem Nichts tauchte der reißende Strom vor den beiden Männern auf.

Sie bremsten abrupt ab, denn sie standen auf einer Art Klippe. Von dort aus ging es erst einmal sieben, oder vielleicht sogar zehn Meter steil in die Tiefe, bevor der Fluss überhaupt zu sehen war. Die feinen Tropfen der Gicht tanzten in der Luft umher.

"Scheiße", fluchte Sheppard laut. So hatte er sich den rettenden Ausgang nicht vorgestellt. Hinter ihnen polterte es laut. Die Männer drehten sich ruckartig herum und blickten genau in die Augen der Kreatur, die herangestürmt kam.

"Wir müssen springen!", schrie John gegen den Lärm des Flusses an.

"Haben Sie völlig den Verstand verloren?! Mal abgesehen davon, dass wir nicht wissen, wie tief der Fluss überhaupt ist und was am Grund auf uns wartet, ist es stark zu bezweifeln, dass wir den Sturz ins Wasser überleben. Ganz zu schweigen von der Strömung!", brüllte McKay zurück.

"Wir haben keine Wahl! Oder wollen Sie lieber von diesem Ding da gefressen werden?!"

Der Wissenschaftler hatte noch nicht geantwortet, als das Wesen zum Sprung ansetzte. Es war bereits in der Luft, als Sheppard Rodney einfach packte und mit sich die Tiefe riss.

Der freie Fall dauerte vielleicht eine, zwei, allerhöchstens drei Sekunden, da stürzten beide Männer in das eiskalte Wasser des Flusses.

Der Aufprall war so hart, dass ihnen die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Die Fluten überschlugen sich förmlich über ihren Köpfen. Die Strömung war stark und riss John und Rodney unerbittlich mit sich.

Der Wissenschaftler hatte bereits völlig die Orientierung verloren. Er wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Seine Kehle brannte. Er musste dringed an die Oberfläche, sonst würde er ertrinken. Ohne Vorwarnung spürte Rodney einen harten Griff an seinem Kragen, der ihn nach oben zog. Kaum war sein Kopf über Wasser sog er gierig die Luft ein. Seine Lungen füllten sich wieder mit Sauerstoff. Rodney konnte kaum etwas sehen, aber er erkannte Sheppard, der ihn unermüdlich über Wasser hielt. Woher nahm dieser Mann nur diese Kraft?

Immer wieder überschlug sich das Wasser über ihren Gesichtern und sie wurden mehr als nur einmal umher gewirbelt. Rodney konnte John Keuchen und Fluche hören, aber er verstand kein einziges Wort. In ihm tobte noch die Panik, die Todesangst.

Sheppards Griff lockerte sich etwas. Das konnte McKay spüren. Es kostete den Soldaten unglaubliche Kraft nicht nur sich selbst, sondern auch den Wissenschaftler über Wasser zu halten. Lange würde er das nicht mehr durchhalten. Er spürte bereits, wie die Kraft ihn verließ.

Rodney erkannte das. Er musste sich jetzt einfach zusammenreißen. Sheppard hatte ihn schon unzählige Male das Leben gerettet. Er musste jetzt stark sein.

Rodney schloss die Augen und konzentrierte sich. Er bekämpfte seine innere Angst unerbittlich und ermahnte sich immer wieder zur Ruhe.

Es funktionierte. Die Panik verschwand. McKay fing endlich an, seine Arme und Beine zu benutzen. Die Strömung riss zwar unerbittlich an ihnen, aber sie zog die beiden Männer nicht unter Wasser. Rodney konnte sich selbst an der Oberfläche halten.
Sheppard spürte die Entlastung und war mehr als dankbar dafür.

Der blinde Sturz in den Fluss war nicht eben eine wohlüberdachte Handlung von ihm gewesen, aber er hatte keine andere Möglichkeit gesehen. Im Prinzip hatten sich die beiden Männer von einem Unheil wortwörtlich ins nächste gestürzt. Ewig konnten sie nicht im Wasser bleiben.

John versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Er sah sich aufmerksam um, aber so sehr er sich auch bemühte, er konnte nichts erkennen. Nicht einmal der schwächste Lichtschein war zu sehen. Sheppard hatte seine Taschenlampe beim Sprung verloren und McKay war es wohl nicht sehr viel anders ergangen. Die Beiden schwammen quasi in absoluter Dunkelheit.

Das Wasser war eiskalt und John spürte bereits, wie seine Glieder klamm wurden. Er musste hier heraus. Der Soldat biss die Zähne zusammen und begann seitliche Schwimmbewegungen zu machen. Der Fluss musste irgendein Ufer haben.

Rodney hatte zwar keine Ahnung, wohin John ihn zog, aber viel schlechter konnte es nicht mehr werden. Der Wissenschaftler half nach Kräften mit.

Sheppard war schon am Ende seiner Kräfte, bis er endlich mit der Hand etwas Hartes berührte. Er suchte nach einem Vorsprung, irgendeiner Unebenheit, an der er sich festhalten konnte. Wenigstens hatte er diesmal Glück und konnte Halt finden. Mit großer Mühe zog er McKay ebenfalls an den Rand. Dieser verstand sofort und suchte ebenfalls nach Halt, der den er kurze Zeit später auch fand.

Die Kälte hatte John jedes Gefühl in der Haut genommen und doch hatte er gleichzeitig das Gefühl zu verbrennen. Er zitterte am ganzen Körper. Jeder Knochen, jeder Muskel und jede Faser in ihm schmerzten unerträglich. Sheppard war unendlich müde.

Nicht aufgeben, ermahnte sich der Soldat selbst und riss sich mit aller Macht zusammen. Sie waren noch nicht in Sicherheit.

Langsam tastete sich John an dem festen Ufer entlang. Er konnte nichts sehen und musste sich völlig auf seine Sinne verlassen, die aber inzwischen mehr als nur angespannt und überlastet waren.

Im Prinzip war das hier auch kein Ufer, sondern mehr eine steile Wand, die aus Stein bestand. Sie würden nicht hochklettern können. Zum Einen wusste keiner von Beiden, ob diese Wand nicht auch meterhoch war und zum Anderen fehlte den Männern einfach die Kraft. Ihnen blieb also nichts anderes übrig, als sich einfach daran entlang zu tasten und zu hoffen, irgendwann eine Stelle zu finden, die erklimmbar war.

Langsam bewegten sich die Männer vorwärts. Sie kamen nicht sonderlich schnell voran, da die Strömung immer wieder drohte, sie von ihrem sicheren Halt zu lösen.


Es dauerte eine ganze Weile, bis die Finsternis von einem feinen Lichtstrahl hoch über ihnen durchbrochen wurde. Sheppard bemerkt es zunächst nicht, doch als er zufällig seinen Blick nach oben schweifen ließ, entdeckte er den sprichwörtlichen Hoffnungsschimmer.

McKay hatte es ebenfalls gesehen. Diese Kleinigkeit gab den Männern noch einmal Kraft zum Durchhalten.

Je weiter sie vorankamen, desto heller wurde es. Auch die Strömung ließ immer mehr nach und die steile Wand sank weiter und weiter. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis John endlich in ein paar Metern Entfernung eine Stelle entdeckte, die flach genug war, um aus dem Fluss zu steigen.

Als er dort angekommen war, mobilisierte er seine letzten Kraftreserven und zog sich aus dem kalten Nass. Rodney folgte ihm sofort.

Kaum im Trockenen angekommen, brach Sheppard zusammen. Er konnte sich nicht mehr halten. Seine Arme wollten ihn ebenso wenig stützen, wie seine Beine. Seine Lunge wollte sich nicht richtig mit Sauerstoff füllen. Er atmete nur oberflächlich. Seine Kleidung hing schwer an seinem Körper. Jeder Muskel in ihm bebte. Seine Zähne schlugen laut aufeinander. Er war hoffnungslos unterkühlt und doch fühlte er sich heiß.
Der Schweiß bedeckte jede Stelle seines Körpers. Die Kälte des Wassers hatte seine Glieder betäubt. Er konnte kaum seine Finger bewegen. Die Schmerzen in seinem Rücken waren zu einem unerträglichen Maß angeschwollen. Die Fleischwunde an seiner Seite tobte. Sheppard konnte nicht einmal mehr Stöhnen. Alles, was er hervorbrachte, war ein leises Wimmern.

Rodney kniete neben seinem Freund und legte dessen Kopf sanft in seinen Schoß. McKay musste kein Mediziner sein, um erkennen zu können, dass Sheppard am Ende war. Der Wissenschaftler wusste nicht, was er tun sollte.

Rodney sah sich verzweifelt um. Sie waren in einer Art Höhle angekommen. Es war genügend Licht vorhanden, um die volle Größe dieses Raumes überblicken zu können. Die Höhle wurde quasi von dem Fluss in zwei Hälften geteilt. Er konnte auf den ersten Blick mindestens fünf oder sechs kleinere und größere Wege erkennen, die ins Nichts führten. So schien es zumindest. McKay versuchte zu erkennen, woher die Helligkeit kam. So sehr er es auch versuchte, er konnte die Herkunft des Lichtes nicht ausmachen.

Was machte er sich hier eigentlich vor? Sein Freund lag vor ihm, mehr tot als lebendig und er selbst ebenfalls völlig erschöpft. Er konnte und würde nirgendwo mehr hingehen.

Rodney atmete tief durch. Dann erhob er sich vorsichtig und zog Sheppard unter den Armen mit sich nach hinten, bis er gegen die Wand stieß. Dort ließ er sich wieder zu Boden sinken, lehnte sich an und bettete Johns Kopf auf seinen Beinen. Mehr konnte er für seinen Freund nicht tun.

Müde schloss der Wissenschaftler seine Augen. Er hatte nicht lange geschlafen. Sein eigener Körper rüttelte ihn förmlich wieder wach. Jetzt zitterte nicht nur Sheppard, sondern er selbst auch.

Sein Freund sah elend aus. Sein Gesicht war aschfahl. Selbst aus den Lippen war jede Farbe gewichen. Immer wieder entwich ein leises Stöhnen den von Schmerz zusammengepressten Lippen.

Rodney hob seine Hand und legte diese auf Johns Stirn, die von einem dünnen Schweißfilm überzogen war. Sie glühte.

Sheppard fühlte die Berührung und öffnete schwer seine Lider. Wie durch einen Schleier erkannte er den Wissenschaftler, der ihn besorgt anblickte. Um ihn stand es nicht gut. Das wusste er. Aber nur, weil er hier unten zum Tode verdammt war, musste das Rodney, dass noch nicht sein. "Gehen Sie", presste er hervor.

"Diese Unterhaltung hatten wir doch schon mal", antwortete der Wissenschaftler mit klappernden Zähnen.

"Sie können es noch schaffen."

Rodney neigte seinen Kopf zu Seite. "Nein, das kann ich nicht. Genauso wenig, wie Sie. Und selbst wenn, würde ich nicht gehen. Ich habe uns den Mist eingebrockt und ich werde ihn auch wieder ausbaden." McKay machte eine Pause. Auch ihn strengte das Sprechen an, aber dann fügte er hinzu. "Schon vergessen? Es wird niemand zurückgelassen."

Sheppard hatte für den Wissenschaftler selten so viel Respekt empfunden, wie in diesem Moment. John schloss seine Augen. Er war müde, einfach nur todmüde.

Rodney sah den Soldaten noch eine Weile an, dann legte er seinen Kopf gegen die Wand.
Er konnte seine Lider nicht länger offen halten. Vielleicht schlief er einfach ein und würde nicht mehr aufwachen.

In dem Moment, als McKay seinen Gedanken zu Ende gebracht hatte, konnte er durch den schmalen Spalt seiner Lider noch eine Gruppe Menschen erkennen, die aus einem der Tunnel auf sie zugerannt kamen. Dann Schwärze.


Rodney saß auf einem Stuhl neben Sheppards Bett und hämmerte mit einer Hand auf der Tastatur seines Laptops herum. Es waren jetzt zwei Wochen vergangen, als Ronon, Teyla, Samantha und ein paar Marines die beiden Männer aus der Höhle gerettet hatten.
Dr. Zelenka und Colonel Carter hatten einen Weg gefunden, das Signal ihrer Peilsender derart zu verstärken, dass Atlantis sie orten konnte.

Der Wissenschaftler hatte wesentlich mehr Glück, als sein Freund. Rodney war nach einer Woche wieder ganz gut auf den Beinen gewesen, aber John war noch immer nicht richtig über den Berg.

Sheppard atmete regelmäßig und ruhig. Über seine Mund und Nase hatte er eine Atemmaske. Gestern hatte Dr. Keller ihm den Beatmungstubus gezogen. Vorher war seine Lunge nicht in der Lage gewesen sich selbstständig mit Sauerstoff zu füllen. Das EKG gab in immer gleichbleibenden Abständen ein leises Piepsen von sich. Eine Infusion tropfte langsam in die Vene des Soldaten. John sah noch immer nicht gut aus, aber wenn Rodney sich daran zurückerinnerte, wie elend sein Freund in der Höhle ausgesehen hatte, rann ihm ein Schauer über den Rücken.

Jennifer hatte Sheppard in ein künstliches Koma versetzt, aber hatte dieses bereits vor vier Tagen wieder unterbrochen und die Medikamente wieder abgesetzt, die John in diesem Zustand hielten, aber er war bis jetzt noch nicht einmal aufgewacht.
Nicht einmal ein Finger hatte gezuckt. Die junge Ärztin hatte immer wieder betont, dass das durchaus vorkommen konnte, aber die Sorge in ihrer Stimme war kaum zu überhören gewesen. Seitdem saß Rodney jeden Tag und jede Nacht am Krankenbett seines Freundes. Ronon, Teyla und Sam wechselten sich mit ihm regelmäßig ab. Teyla verbarg ihre Gefühle und Ängste nicht. Rodney hörte die Athosianerin oft weinen. Sam hatte es sich zur Gewohnheit gemacht John aus seinem Buch "Krieg und Frieden" vorzulesen. Ronon dagegen verbrachte die Zeit meist schweigend.

McKay wusste nicht so recht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Er ertrug den Anblick kaum und nahm deshalb jedes Mal sein Notebook mit. Er tippte irgendwelche Texte ein, ohne sich überhaupt im Klaren zu sein, was er da schrieb. So sehr er sich auch konzentrierte und versuchte sich abzulenken, seine Gedanken wanderten immer wieder zu John.

Der Soldat war so etwas wie sein bester Freund. Sie stritten oft und waren nur selten einer Meinung, doch Rodney konnte sich immer auf Sheppard verlassen. Und diese Erfahrung hatte er nur bei wenigen Menschen machen dürfen.
Rodney erinnerte sich wieder an die Geschehnisse in der Höhle. John hatte ihm das Leben gerettet. Der Soldat hätte sich selbst für ihn geopfert, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

Eine Träne lief McKays Wange hinunter. Er legte seine Hand auf die von John. Und er war an allem Schuld. Er trug für das Leid seines Freundes die Verantwortung.

Ein Stöhnen riss den Wissenschaftler aus seinen Gedanken. Sheppard wachte auf. Sofort rief Rodney Dr. Keller herbei.

John öffnete langsam seine Augen.

Er sah verschwommen, konnte aber trotzdem alle erkennen, die besorgt um ihn herum standen. Etwas Warmes hielt und drückte seine Finger. Sheppards Blick wanderte nach unten. Es war McKays Hand, die auf seiner lag. Der Wissenschaftler hatte Tränen in den Augen. Teyla weinte. Ronon grinste von einem Ohr bis zum Anderen. Sam war ihre Freude ins Gesicht geschrieben. Auch Dr. Keller atmete erleichtert auf. "Sie sind auf Atlantis. Es ist alles in Ordnung."

"Ich weiß", flüsterte Sheppard und ließ sich wieder in den Schlaf gleiten.

- Ende -
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