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Ein erstes Wiedersehen von Christine82

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Kapitel 9

„Tif! Tif, verdammt wo steckst du?", brüllte Steve durch das ganze Haus. In der Küche stand schon alles bereit und wo trieb sich jetzt bloß diese verdammte Schlampe herum, die sich seine Freundin schimpfte? Sie hatte doch bloß das Pseudoephederin aus dem Versteck auf dem Dachboden holen wollen! Sein Blick wanderte unruhig durch den ganzen Raum. Die Küche war heruntergekommen aber sauber. Es war das einzige Zimmer im ganzen Haus, das regelmäßig geputzt wurde und der Grund dafür war nicht, dass hier mehr oder weniger regelmäßig gekocht wurde. Vielmehr hing es mit den chemischen Geräten zusammen, die den meisten Platz des Raumes einnahmen und über die jetzt Steves ungeduldiger Blick wanderte. Sie hatten Fristen, die sie einhalten mussten, zum Teufel noch mal! Es war schon so schwer genug sich ihre Nische zu bewahren zwischen all diesen Mexikanern! Da durften sie sich jetzt keine Fehler erlauben, wenn sie ihren Markt nicht verlieren wollten!

„Tif!", schrie er erneut. „Verdammte Scheiße, was machst du denn da oben?" Wütend stampfte er aus der Küche. Wenn sie nicht zurechtkam, würde er ihr schon „helfen". Doch er kam nicht weit. Schneller als er es realisieren konnte, umfasste eine Hand seinen Hals in eisigem Griff. Langsam drückte sie zu und schnitt ihm die Luft ab.


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Sheppard hasste die Menschenmenge um ihn herum. Selbst in den schlimmsten Momenten in der Pegasus-Galaxie hatte er sich nicht so eingeengt und bedrängt gefühlt wie in dem Augenblick, in dem er einen Fuß auf die belebten Straßen New York Citys gesetzt hatte. Doch er versuchte diese Gedanken auszublenden, als er sich von der Menschentraube, die – geheimen Gesetzen folgend, für die vermutlich noch nicht einmal McKay eine Erklärung gefunden hätte – sich ihren Weg vorbei an den, im Vergleich zu Atlantis unbeschreiblich hässlichen, Wolkenkratzern und den vollgestopften Straßen zu ihrem Ziel bewegten, mittreiben ließ. Einige Straßenblocks lang lief der Colonel einfach nur. Seine Gedanken wanderten dabei freier als er selbst. ‚Beckett hatte Recht', dachte er. ‚Ford hätte von Anfang an auf Atlantis bleiben müssen.' Was ihm zu Beginn als medizinische Meinung erschienen war, machte nun für Sheppard einen existentiellen Sinn. Wenn sie Ford auf Atlantis behandelt hätten können, wäre das alles nie geschehen. Ford wäre jetzt nicht alleine in einer Stadt voller Menschen, die nicht verstehen konnten, was mit ihm los war. Und überhaupt: Was konnte man hier schon für ihn tun? Ärzte, die nie einen Fuß in die Pegasus-Galaxie gesetzt hatten. Ärzte, die die Wraith nur aus Berichten kannten und nie einem Auge in Auge gegenüber gestanden hatten. Was konnten sie schon für Ford tun, der alles und noch mehr gesehen hatte? Aus Atlantis wären sie hingegen alle für ihn da gewesen. Alle, die dieselben Dinge erfahren und erlebt hatten… Hier… hier durften seine nächsten Verwandten nicht zu ihn. Was war das für ein Zuhause? Und doch war es das einzige, das sie jetzt noch hatten. Atlantis hatten sie an die Antiker verloren und die Pegasus-Galaxie würden sie womöglich an die Wraith verlieren und dann… Er blieb stehen und richtete seinen Blick in den blauen Himmel. Murrend wichen die Passanten hinter ihm dem unerwarteten Hindernis aus. Sheppard aber ignorierte ihr Fluchen. Er musste sich auf das Ziel konzentrieren. Ford war auf diesem Planeten, in dieser Stadt. Das war ein Anfang und es machte die Sache einfacher als das letzte Mal. Sie würden ihn finden. Wenn sie ihn in den unendlich vielen Welten einer fremden Galaxie gefunden hatten, würden sie ihn auch in der fremden Welt dieser Insel und darüber hinaus finden. Diese Aufgabe war nichts im Vergleich zu den Hindernissen, die sein Team und er damals hatten überwinden müssen und weder Malone noch Gibbs und dessen Spionin, die sich an seine Fersen geheftet hatte, würden sie davon abhalten sie zu bestehen.


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Aus sicherem Abstand beobachtete Ziva David den Colonel. Ihm zu folgen war bislang keine große Herausforderung gewesen. Doch Ziva war trotzdem unzufrieden. Der Spaziergang war nicht gerade ereignisreich verlaufen. Sheppard schien einfach nur aufs Geradewohl losgelaufen zu sein, stellte sie missmutig fest und lehnte sich gegen eine Hauswand. Menschen strömten an ihr vorbei, doch ihr Blick haftete auf Lt. Colonel John Sheppard, der rund zehn Meter von ihr entfernt stand. Er war stehengeblieben und hatte den Blick zum Himmel gehoben. Verwirrt folgte sie dem Blick und sah… nichts. Sie sah zurück zu Sheppard. Er stand noch immer, zum Verdruss der anderen Passanten, mitten auf dem Gehweg und sah hinauf zum Himmel. Was tat er da? Wartete er auf etwas? Erneut lenkte Ziva ihren Blick auf die Stelle, zu der er sah? Dort war nichts zu sehen. Wenn das alles war, konnte sie genauso gut ihre Observation abbrechen, fuhr es Ziva durch den Sinn. ‚Das ist sicherlich nicht das, was Gibbs erwartet hat', dachte sie. ‚Andererseits hat er selbst gesagt, dass Sheppard nicht leicht zu durchschauen ist.' Während sie noch über das aus ihrer Sicht merkwürdige Verhalten des Colonels nachdachte, setzte sich Sheppard plötzlich wieder ruckartig in Gang. Mit schnellen Schritten ging er bis zur nächsten Straßenecke und sah sich, zum ersten Mal seit er die F.B.I.-Zentrale verlassen hatte, suchend um. Schließlich schlug er den Weg zur nächsten U-Bahn-Station ein. Sofort folgte Ziva ihm. Sie beobachtete, wie er den öffentlich ausgehängten Fahrplan studierte, bevor er sich an die Schlange anstellte, die sich vor dem Fahrkartenschalter gebildet hatte. Die anschließende Fahrt verlief ruhig, auch wenn Sheppard zwei Mal die U-Bahn wechselte. Zuerst dachte Ziva, die ihm problemlos folgte, dass er mit seinem Verhalten versuchte unliebsame Verfolger abzuschütteln. Erst als Sheppard nach rund 40 Minuten Fahrt ausstieg, wurde ihr klar, dass das nicht der Fall war. ‚Hierher fährt garantiert keine andere Bahn', dachte sie, als ihr Blick über die gegenüber Manhattan fast unbelebte Gegend wandern ließ. Sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Jetzt war sie sich sicher, dass der Colonel nicht wusste, dass er verfolgt wurde. ‚Die Fahrt hat sich gelohnt', entschied sie. Was immer hinter dieser mysteriösen Fahrt stecken sollte: Ziva war überzeugt kurz vor einem entscheidenden Durchbruch zu stehen. Einige Minuten folgte sie dem Offizier durch die Straßen. Hier war es ihr unmöglich in der Menschenmenge unterzutauchen. Doch Sheppard schenkte ihr keinerlei Beachtung. Immer wieder sah er sich stattdessen suchend um, änderte mehrmals die Richtung und zog einige Male einen Zettel aus seiner Jackentasche zu Rate. Schließlich kam er vor einem Einfamilienhaus zum Stehen. Unschlüssig betrachtete er das Haus, bevor er schließlich drei Stufen zur Tür erklomm und anklopfte. Ziva verbarg sich auf der anderen Straßenseite hinter einem Baum. Ihre Zuversicht war einem Gefühl der Verwirrung gewichen. Sie nahm ihr Mobiltelefon und drückte eine Schnellruftaste. „McGee, Ziva hier. Überprüf mal eine Adresse für mich."


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