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Ein erstes Wiedersehen von Christine82

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Kapitel 8

„Also? Was geht hier vor?" Überrascht drehte sich Ziva um. Sekunden zuvor war ihr Blick noch Gibbs gefolgt, der zusammen mit einem sichtlich um äußere Ruhe bemühten Colonel Sheppard Malone in dessen Büro gefolgt war. Die Tür wurde hinter ihnen geschlossen und Ziva konnte nicht umhin die Selbstbeherrschung des Colonels zu bewundern. Ein gutes Pokerface hatte er. Das stand schon einmal fest.

„Was soll hier vorgehen?", entgegnete sie und ließ unauffällig ihren Blick über ihr Gegenüber wandern. Latino, groß, schlank, guter Anzug, aber abstehende Ohren. Ohne Zweifel handelte es sich um Danny Taylor. Vor ihrem Abflug hatte sich Ziva noch die Zeit genommen Agent Malone und seine Mitarbeiter zu durchleuchten. Man konnte nie genügend Informationen über sein Gegenüber haben – vor allem wenn es um einen Fall ging, bei dem niemand mit Sicherheit sagen konnte wer auf welcher Seite stand und wer wie viel wusste. Zum Glück vertraute Ziva auch unter normalen Umständen niemandem.

„Ach, kommen Sie!", antwortete Taylor und verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. „Ihr Boss und Colonel Sheppard haben offensichtlich… ein paar Probleme miteinander. Gibbs hat Sheppard angesehen, als er wäre er der weiße Wal und er selbst Ahab. Was ist da los?"

„Ahab?", fragte Ziva scheinbar interessiert. Aber in Wirklichkeit war sie gelangweilt. Sie kannte diese Masche schon längst von Tony – und der beherrschte dieses Spiel um einiges besser. Schade, eigentlich hatte Taylors Biografie nach einem interessanten Menschen geklungen.

„Ja, Sie wissen schon: Moby Dick von Melville", fuhr er fort. „Ahab verfolgt den Wal, wegen dem er sein Bein verloren hatte."

„Gibbs hat kein Bein verloren."

„Nein, das…" Taylor seufzte lautlos auf. Waren denn alle NCIS-Agentinnen derart schwer von Begriff? „Ich wollte damit nur ausdrücken, dass…"

„Dass sie gerne wissen wollen, warum wir hier sind und wie viel wir über diesen Fall wissen", nahm Ziva ihm das Wort aus dem Mund und kam näher. Dannys Grinsen wurde breiter.

„Das wäre schon mal ein Anfang", gab er zu. Ziva öffnete den Mund, zögerte kurz und erwiderte: „Bedaure, ich kann Ihnen nicht helfen. Aber danke für ihre Mithilfe." Sie drehte sich um. Es war Zeit für einen Kaffee und ein kurzes Telefonat mit Tony.

„Welche Mithilfe?", fragte er verwirrt. Ziva sah sich nicht um, als sie antwortete. „Mit Ihren Fragen haben Sie mir gesagt, dass Sie und ihre Kollegen gar nichts wissen. Und dass ist für uns schon einmal ein guter Anhaltspunkt."


„Das ist nicht gut", murmelte Sheppard und fuhr sich durch die Haare. McKay seufzte entnervt auf. „Das dürfte uns allen nun klar sein", kommentierte er bissig und wendete den Blick wieder auf seinen Laptop. Eine halbe Stunde war vergangen, seit Gibbs sie mit seinem Auftauchen überrascht hatte.

„Was haben sie gesagt?", fragte Beckett begierig. Im Gegensatz zu McKay und ihm war Sheppard von Gibbs und Malone noch einmal in dessen Büro gebeten worden. Jetzt saßen sie zusammen in dem kleinen Besprechungszimmer, das das F.B.I. McKay für dessen Arbeit zur Verfügung gestellt hatte. Stöhnend hob McKay seinen Kopf erneut von seiner Arbeit auf. „Oh, bitte! Was sollen sie schon gesagt haben? Sie haben dieselben Fragen gestellt, die Malone vorhin schon gefragt hat: Was war in der Transportbox? Ist Ford gefährlich? Warum ist er gefährlich? Was verheimlichen Sie uns? Was?" Er begegnete Sheppards Blick herausfordernd, der ihn rügend ansah, aber nichts sagte.

„Und was tun wir jetzt?" Ratlos sah Beckett von einem zum anderen, bevor sein Blick sich auf Sheppard heftete. „Colonel, wir haben nicht viel Zeit. Der Enzymvorrat wird nicht lange anhalten und wir brauchen so viel wie möglich davon für die Therapie." Sheppard nickte nachdenklich.

„Was ist mit der künstlichen Herstellung des Enzyms?" Der Arzt seufzte.

„Damit sind wir noch nicht viel weiter als vor ein paar Monaten", gestand er.

„Also bleibt es dabei, dass wir Ford so schnell wie möglich finden müssen", unterbrach McKay ihn ungeduldig. Er deutete auf den Bildschirm seines Laptops. „Ich habe hier…"

„Nicht jetzt, McKay", fiel Sheppard ihm ins Wort und ging zur Tür. „Ich bin in zwei Stunden wieder da."

„Was?"

„Wo wollen Sie denn hin?"

„Spazieren", lautete die Antwort und schon fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.

„Na klasse!", stöhnte McKay nicht. „Ford rennt auf Drogen durch New York, das NCIS und das F.B.I. sitzen uns im Nacken und der Colonel geht SPAZIEREN! Warum macht er nicht gleich Yoga oder Tai Chi?"

„Und was machen wir jetzt?", fragte Beckett ratlos. Der Wissenschaftler winkte ab.

„Kümmern Sie sich um Ihren Hokuspokus und ich… ich versuche Ford zu finden", entgegnete er und wendete sich erneut wieder seinem Computer zu.

„Und wie wollen Sie das anstellen?", wollte er wissen und lugte neugierig über seine Schulter.

„Mit Hilfe des Ortungssystems der Antiker", erklärte McKay. „Ich bin mit meinen Forschungen inzwischen so weit, dass wir Menschen und andere Spezies durch das Ortungssystem unterscheiden können."

„Äh…, Rodney, Ford ist ein Mensch", erinnerte Carson ihn. McKay seufzte.

„Natürlich ist er das", erwiderte er. „Aber: Das Enzym ist nicht menschlich! Mit etwas Glück – und natürlich einem brillanten Wissenschaftler wie mir – können wir das Programm so modifizieren, dass es das Enzym in Fords Blutbahnen berücksichtigt und anzeigt."

„Na, dann… sollten Sie daran weiter arbeiten", meinte Beckett.

„Mach ich ja", entgegnete McKay genervt.


Verwirrt runzelte Danny die Stirn und richtete sich auf. Das Zimmer direkt neben dem Besprechungsraum, in dem sich McKay und Beckett aufhielten, war vollgestopft mit diversen technischen Geräten von denen jedes geeignet war, in den entsprechenden Situationen zum Abhören von Gesprächen erfolgreich eingesetzt zu werden. Dieses Mal fand das belauschte Gespräch genau nebenan statt.

„Antiker?"; fragte Danny. Sein Blick wanderte zu Martin, der neben ihm stand. Sein Kollege zog ratlos die Schultern in die Höhe.

„Griechen? Römer?", riet er ins Blaue hinein.

„Ortungssystem, andere Spezies, Enzym…" Danny zog die Augenbrauen in die Höhe. „Das klingt mehr nach Star Trek als nach dem alten Rom."

„Du meinst wohl Akte X", entgegnete Martin schwach lächelnd. „Ein Ortungssystem… das könnte GPS oder etwas ähnliches sein."

„Und die Antiker…", begann Danny.

„…sind eine Firma", beendete er den Satz.

„Ich versuche mal herauszufinden, wo diese Firma ihren Sitz hat", entschied Danny. „Vielleicht können die uns ja auch sagen, was es mit diesem Enzym auf sich hat – und was das ganze mit Lieutenant Ford zu tun hat. Bleibst du hier?"

„Ja", entgegnete sein Kollege. „Ich habe das Gefühl, dass unser Freund McKay gerne Selbstgespräche führt."


weiter: Kapitel 9
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